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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filterelement und eine Filteranordnung mit einem derartigen Filterelement.
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Stand der Technik
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Filterelemente, wie beispielsweise Ölfilterelemente, weisen einen sternförmig gefalteten Endlosfaltenbalg auf, der zwischen zwei Endscheiben angeordnet ist. Die Endscheiben sind fluiddicht mit dem Endlosfaltenbalg verbunden. Die Endscheiben oder zumindest eine der Endscheiben kann eine Öffnung aufweisen, in die ein Betriebsmittelanschluss einführbar ist. Zum Abdichten der Öffnung gegenüber dem Betriebsmittelanschluss ist die Öffnung radial geringfügig aufweitbar. Hierbei weist die Endscheibe ein elastisch verformbares Material auf. Die
DE 102 42 682 A1 beschreibt ein derartiges Filterelement.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Filterelement anzugeben.
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Demgemäß wird ein Filterelement mit einer Endscheibe und einem an der Endscheibe befestigten Filterelement vorgeschlagen, wobei die Endscheibe eine Öffnung mit einer Ausgangskontur aufweist und wobei die Endscheibe aus einem flexiblen Material gefertigt ist, so dass die Ausgangskontur bei einem gleichbleibenden Öffnungsumfang so reversibel zu einer Endkontur verformbar ist, dass die Endkontur in einer radialen Richtung der Öffnung um einen bis vier Millimeter größer als die Ausgangskontur ist.
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Hierdurch ist es möglich, die Endscheibe über ein Anschlusselement zu schieben, dessen Querschnitt von der Ausgangskontur der Öffnung der Endscheibe abweicht. Somit kann ein Schlüssel-Schloss-Prinzip verwirklicht werden, so dass sich auf das Anschlusselement ausschließlich Filterelemente aufschieben lassen, die die oben beschriebene Verformbarkeit aufweisen. Beispielsweise kann das Anschlusselement einen elliptischen, ovalen oder mehreckigen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise ändert sich ein Öffnungsquerschnitt der Öffnung beim Aufschieben des Filterelements auf das Anschlusselement nicht. Endscheiben bekannter Filterelemente sind nur so flexibel, dass sich eine in der Endscheibe vorgesehene Öffnung ohne eine Beschädigung der Endscheibe ausschließlich radial aufweiten lässt. Eine Verformung der Kontur der Öffnung resultiert bei bekannten Filterelementen in einem Einreißen der Endscheibe.
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Vorzugsweise ist die Endkontur in der radialen Richtung der Öffnung um mindestens einen bis maximal vier Millimeter größer als die Ausgangskontur. Insbesondere ist die Endkontur in der radialen Richtung um bevorzugt 1,5 bis 3,5, weiter bevorzugt um 2 bis 3 Millimeter größer als die Ausgangskontur. Beispielsweise kann bei einem Durchmesser der Öffnung von 2 Zentimetern die Endkontur um 5 bis 20% größer sein als die Ausgangskontur. Bei einem Durchmesser der Öffnung von 3 Zentimetern kann die Endkontur um 3 bis 13% größer sein als die Ausgangskontur. Bei einem Durchmesser der Öffnung von 4 Zentimetern kann die Endkontur um 2,5 bis 10% größer sein als die Ausgangskontur. Bei einem Durchmesser der Öffnung von 5 Zentimetern kann die Endkontur um 2 bis 8% größer sein als die Ausgangskontur.
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Das Filtermedium ist vorzugsweise gefaltet und als Faltenbalg ausgebildet. Vorzugsweise weist das Filterelement zwei Endscheiben auf, zwischen denen das Filtermedium angeordnet ist. Beide Endscheiben können eine Öffnung aufweisen. Die Endscheiben können auch als Folienendscheiben bezeichnet werden. Die Öffnung kann eine Eintritts- oder Austrittsöffnung für ein zu filterndes Fluid sein. Das Filterelement kann geeignet sein, Wasser, Luft, Harnstofflösung, Öl oder Kraftstoffe, wie Dieselkraftstoff, Kerosin oder Benzin, zu filtern. Vorzugsweise ist das Filterelement jedoch ein Ölfilterelement. Insbesondere findet das Filterelement in Kraftfahrzeugen, Lastkraftwägen, Baufahrzeugen, Wasserfahrzeugen, Schienenfahrzeugen oder Luftfahrzeugen Anwendung. Weiterhin kann das Filterelement auch in Gebäuden Anwendung finden.
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Bei Ausführungsformen ist die Ausgangskontur kreisrund und die Endkontur elliptisch, wobei eine Länge einer Hauptachse der elliptischen Endkontur um einen bis vier Millimeter größer ist, als ein Durchmesser der kreisrunden Ausgangskontur. Die Endkontur kann alternativ eine beliebige Geometrie aufweisen. Beispielsweise kann die Endkontur oval, dreieckförmig, quadratisch, rechteckig oder sternförmig sein. Die Endkontur verformt sich selbstständig in die Ausgangskontur zurück.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist das flexible Material ein vulkanisierbares Klebematerial. Vorzugsweise weist das Klebematerial Kautschuk auf. Das Klebematerial kann natürlichen und/oder synthetischen Kautschuk aufweisen. Weiterhin kann das Klebematerial Schwefel oder schwefelspendende Stoffe wie Dischwefeldichlorid, Füllstoffe sowie Katalysatoren zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit aufweisen. Insbesondere ist das Klebematerial durch Wärmeeinwirkung aufschäumbar und/oder expandierbar. Hierdurch dringt das Klebematerial auch in kleine Hohlräume oder Spalten ein, wodurch eine besonders gute und fluiddichte Verbindung der Endscheibe mit dem Filtermedium erreicht wird.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Endscheibe einen Vliesring auf, der in dem flexiblen Material der Endscheibe eingebettet ist. Der Vliesring erhöht die Stabilität der Endscheibe bei einer Verformung desselben. Ein Einreißen der Öffnung wird dadurch zuverlässig verhindert.
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Weiterhin wird eine Filteranordnung mit einem derartigen Filterelement und einem rohrförmigen Anschlusselement vorgeschlagen, das in der Öffnung der Endscheibe aufgenommen ist. Insbesondere wird die Öffnung der Endscheibe beim Aufschieben des Filterelements auf das rohrförmige Anschlusselement von der Ausgangskontur zu der Endkontur verformt.
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Bei Ausführungsformen weist das Anschlusselement einen Verformungsabschnitt auf, der dazu eingerichtet ist, die Ausgangskontur der Öffnung zu der Endkontur zu verformen. Das Anschlusselement kann auch Dichtabschnitte zum fluiddichten Abdichten des Anschlusselements gegenüber dem Filterelement umfassen. Die Dichtabschnitte liegen bei einem vollständig aufgeschobenen Zustand des Filterelements auf das rohrförmige Anschlusselement dichtend innenseitig an der Öffnung der Endscheibe an.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist der Verformungsabschnitt einen elliptischen Querschnitt auf. Der Verformungsabschnitt kann auch einen ovalen, sternförmigen oder mehreckigen Querschnitt aufweisen.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist das Anschlusselement mehrere Verformungsabschnitte auf, die so angeordnet sind, dass die Endscheibe bei einem Aufschieben des Filterelements auf das Anschlusselement nacheinander in unterschiedlichen Richtungen verformt wird. Insbesondere wird die Öffnung beim Aufschieben des Filterelements auf das Anschlusselement nacheinander in unterschiedlichen Richtungen verformt. Beispielsweise können die Verformungsabschnitte jeweils einen elliptischen Querschnitt aufweisen. Hauptachsen der elliptischen Querschnitte können beispielsweise in einem 90°-Winkel zueinander angeordnet sein. Hierdurch kann ein Schlüssel-Schloss-Prinzip derart erreicht werden, dass auf das Anschlusselement ausschließlich ein Filterelement mit einer derart flexibel verformbaren Endscheibe aufschiebbar ist.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist das Filtermedium im Bereich des Verformungsabschnitts variable Faltenhöhen auf. Dadurch wird ein Verformen oder Verdrücken der Falten durch den Verformungsabschnitt verhindert. Unter einer variablen Faltenhöhe ist beispielsweise zu verstehen, dass benachbarte Falten des Filtermediums unterschiedliche Faltenhöhen aufweisen. Unter Faltenhöhe ist dabei ein Abstand zwischen einem Faltengrund und einer Faltenspitze einer Falte zu verstehen.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist das Anschlusselement ein Anschlussstutzen oder ein gitterförmiges Mittelrohr. Der Anschlussstutzen oder das Mittelrohr kann in eine Filteraufnahme der Filteranordnung eingeschraubt werden. Das Mittelrohr ist in dem gefalteten Filtermedium aufgenommen.
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Weitere mögliche Implementierungen des Filterelements und/der Filteranordnung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale. Dabei wird der Fachmann auch einzelne Aspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform des Filterelements und/oder der Filteranordnung hinzufügen.
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Weitere Ausgestaltungen des Filterelements und/oder der Filteranordnung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele des Filterelements und/oder der Filteranordnung. Im Weiteren werden das Filterelement und/oder die Filteranordnung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigt dabei:
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1: eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform einer Filteranordnung;
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2: eine schematische Aufsicht auf ein Filterelement für die Filteranordnung gemäß 1;
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3: eine weitere schematische Aufsicht auf das Filterelement gemäß 2;
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4: eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Anschlusselements für die Filteranordnung gemäß 1;
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5: eine schematische Aufsicht des Anschlusselements gemäß 4;
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6: eine schematische perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Anschlusselements für die Filteranordnung gemäß 1;
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7: eine weitere schematische perspektivische Ansicht des Anschlusselements gemäß 6;
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8: eine schematische Schnittansicht des Anschlusselements gemäß 6; und
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9: eine weitere schematische Schnittansicht des Anschlusselements gemäß 6.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente, sofern nichts anderes angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform einer Filteranordnung 1. Die Filteranordnung 1 umfasst ein Filtergehäuse oder eine Filteraufnahme 2, in der ein Filterelement 3 aufgenommen ist. Das Filterelement 3 ist aus der Filteraufnahme 2 entnehmbar und somit austauschbar. Hierzu kann die in der 1 stark vereinfacht dargestellte Filteraufnahme 2 einen abnehmbaren Deckel aufweisen.
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Das Filterelement 3 kann geeignet sein, Wasser, Luft, Harnstofflösung, Öl oder Kraftstoffe, wie Dieselkraftstoff, Kerosin oder Benzin, zu filtern. Insbesondere findet das Filterelement 3 in Kraftfahrzeugen, Lastkraftwägen, Baufahrzeugen, Wasserfahrzeugen, Schienenfahrzeugen oder Luftfahrzeugen Anwendung. Weiterhin kann das Filterelement 3 auch in Gebäuden Anwendung finden. Das in der 1 gezeigte Filterelement 3 ist ein Ölfilterelement.
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Das Filterelement 3 umfasst einen Faltenbalg 4, insbesondere einen Endlosfaltenbalg. Der Faltenbalg 4 ist aus einem Filtermedium 5 gefertigt. Insbesondere ist das Filtermedium 5 als Faltenpack aus plissiertem Filtermaterial ausgebildet. Häufig werden Kunststoffvliesmaterialien zickzackförmig gefaltet und als Filtermaterialien verwendet. Das Filtermedium 5 umfasst beispielsweise ein Filtergewebe, ein Filtergelege oder ein Filtervlies. Insbesondere kann das Filtermedium 5 in einem Spinnvlies- oder Meltblown-Verfahren hergestellt sein. Weiterhin kann das Filtermedium 5 verfilzt oder vernadelt sein. Das Filtermedium 5 kann Naturfasern, wie Zellulose oder Baumwolle, oder Kunstfasern, beispielsweise aus Polyester, Polyphenylsulfid oder Polytetrafluorethylen, aufweisen. Fasern des Filtermediums 5 können bei der Verarbeitung in, schräg und/oder quer zur Maschinenrichtung orientiert sein.
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Auf in der 1 nicht gezeigten Faltenprofile des gefalteten Filtermediums 5, welches den Faltenbalg 4 bildet, ist in der Orientierung der 1 an jeweils einer Endseite des Filtermediums 5 oberseitig und unterseitig eine Endscheibe 6, 7 vorgesehen. Das Filterelement 3 weist mindestens eine Endscheibe 6, 7, bevorzugt jedoch zwei Endscheiben 6, 7 auf. Insbesondere sind die Endscheiben 6, 7 fluiddicht mit dem Filtermedium 5 verbunden. Die Endscheiben 6, 7 können vorzugsweise als sogenannte Folienscheiben ausgebildet sein. Hierzu sind die Endscheiben 6, 7 aus einem flexiblen Material gefertigt. Die Endscheibe 7 kann als erste Endscheibe und die Endscheibe 6 kann als zweite Endscheibe oder umgekehrt bezeichnet werden.
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Das flexible Material ist vorzugsweise ein vulkanisierbares Klebematerial. Das Klebematerial umfasst vorzugsweise synthetischen und/oder natürlichen Kautschuk. Das Klebematerial kann ferner Schwefel oder schwefelspendende Stoffe wie Dischwefeldichlorid und Katalysatoren umfassen. Das Klebematerial liegt vorzugsweise in folienartiger Form vor. Insbesondere ist das Klebematerial durch Wärmeeinwirkung aufschäumbar und/oder expandierbar. Insbesondere ist das Klebematerial dazu eingerichtet, das Filtermedium 5 zu imprägnieren. Beim Erhitzen des Klebematerials reagiert dieses chemisch, wodurch dieses expandiert und in das Filtermedium 5 eindringt. Hierdurch wird der Faltenbalg 4 in der Orientierung der 1 oberseitig und unterseitig fluiddicht mit Hilfe der Endscheiben 6, 7 abgeschlossen. Das Filtermedium 5 kann auch in das aufgeschmolzene Material der Endscheiben 6, 7 eingedrückt sein.
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Durch die Endscheiben 6, 7 erfährt das Filterelement 3 eine gewisse Stabilität und kann in einen entsprechenden Fluidkreislauf eingesetzt werden. Die Endscheiben weisen jeweils eine mittige Öffnung 8, 9 auf. Alternativ kann auch nur an der Endscheibe 7 eine Öffnung 9 vorgesehen sein. Die Öffnungen 8, 9 können Einstrom- oder Ausströmöffnungen des Filterelements 3 sein. An die Öffnungen 8, 9 kann jeweils ein Betriebsmittelanschluss anschließbar sein. Deshalb können die 8, 9 Öffnungen auch als Anschlussöffnungen bezeichnet werden.
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Im Betrieb des Filterelements 3, beispielsweise als Ölfilter, durchströmt das zu filternde Fluid, wie beispielsweise Öl, die durch das plissierte Filtermedium 5 vergrößerte Filteroberfläche. In der Regel werden die Filtermaterialien und die Geometrien des Filtermediums 5 oder des Filterelements 3 auf eine vorgegebene Durchströmrichtung angepasst. Beispielsweise ist in der 1 von seitlich das Rohfluid RO und nach oben und unten das filtrierte Reinfluid RL gezeigt. Insofern ist in der Orientierung der 1 eine einem Innenraum 10 des Filterelements 3 zugewandte Fläche des Faltenbalgs 4 eine Abströmseite und eine äußere Mantelfläche des zylinderförmigen Faltenbalgs 4 eine Anströmseite des Filterelements 3.
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Die Filteranordnung 1 umfasst weiterhin ein rohrförmiges Anschlusselement 11, das in den Öffnungen 8, 9 der Endscheiben 6, 7 aufgenommen ist. Wie die 1 zeigt, ist das Anschlusselement 11 in beiden Öffnungen 8, 9 der Endscheiben 6, 7 aufgenommen. Das Anschlusselement 11 kann, wenn die Endscheibe 6 geschlossen ist, auch nur in der Öffnung 9 aufgenommen sein. Gemäß der in der 1 gezeigten Ausführungsform der Filteranordnung 1 ist das rohrförmige Anschlusselement 11 ein sogenanntes Mittelrohr oder Stützrohr des Filterelements 3. Das Anschlusselement 11 ist somit dem Filterelement 3 zugeordnet und kann daher als elementseitiges Anschlusselement 11 oder elementseitiges Mittelrohr oder Stützrohr bezeichnet werden. Das Anschlusselement 11 ist in das Filterelement 3 einschiebbar und von diesem zerstörungsfrei entnehmbar. Bei einem Austausch des Filterelements 3 kann das Anschlusselement 11 also wiederverwendet werden. Das Anschlusselement 11 weist eine Stützwirkung auf, die ein Kollabieren des Faltenbalgs 4 im Betrieb des Filterelements 3 verhindert. Das Anschlusselement 11 weist ein Gewinde 12 auf, mit dem das Anschlusselement 11 mit der Filteraufnahme 2 verbindbar ist.
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Die Endscheiben 6, 7 können jeweils einen Vliesring 13, 14 aufweisen, der in das flexible Material der Endscheiben 6, 7 eingebettet ist. Der Vliesring 13, 14 umläuft jeweils die Öffnungen 8, 9 der Endscheiben 6, 7.
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Die 2 und 3 zeigen das Filterelement 3 jeweils in einer Aufsicht auf die Endscheibe 7. Der Vliesring 14 ist in den 2 und 3 nicht dargestellt. Im Folgenden wird nur auf die Funktionalität der Endscheibe 7 eingegangen, wobei die Endscheibe 6 dieselbe Funktionalität wie die Endscheibe 6 aufweisen kann. Die Öffnung 9 der Endscheibe 7 weist eine vorzugsweise kreisförmige Ausgangskontur 15 mit einem Durchmesser d9 auf. Die Öffnung 9 weist weiterhin einen Öffnungsumfang u9 und eine radiale Richtung r9, die von einem Mittelpunkt der Endscheibe 7 in Richtung der äußeren Mantelfläche des Filterelements 3 orientiert ist, auf.
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Beim Einschieben des Anschlusselements 11 in die Öffnung 9 ist die Ausgangskontur 15 bei gleichbleibendem Öffnungsumfang u9 so reversibel zu einer in der 3 gezeigten Endkontur 16 verformbar, dass die Endkontur 16 in der radialen Richtung r9 der Öffnung 9 um zumindest 1 bis maximal 4 Millimeter größer ist als die Ausgangskontur 15. Dabei ist die Endkontur 16 beispielsweise elliptisch, wobei eine Länge l16 einer Hauptachse 17 der Endkontur 16 um zumindest 1 bis 4 Millimeter größer ist als der Durchmesser d9 der kreisrunden Ausgangskontur 15. Da das Material der Endscheibe 7 flexibel ist, verformt sich die Endkontur 16 selbsttätig zu der Ausgangskontur 15 zurück.
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Vorzugsweise ist die Endkontur 16 in der radialen Richtung r9 um bevorzugt 1,5 bis 3,5, weiter bevorzugt um 2 bis 3 Millimeter größer als die Ausgangskontur 15. Beispielsweise kann bei einem Durchmesser d9 von 2 Zentimetern die Endkontur 16 um 5 bis 20% größer sein als die Ausgangskontur 15. Bei einem Durchmesser d9 von 3 Zentimetern kann die Endkontur 16 um 3 bis 13% größer sein als die Ausgangskontur 15. Bei einem Durchmesser d9 von 4 Zentimetern kann die Endkontur 16 um 2,5 bis 10% größer sein als die Ausgangskontur 15. Bei einem Durchmesser d9 von 5 Zentimetern kann die Endkontur 16 um 2 bis 8% größer sein als die Ausgangskontur 15.
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Die 4 zeigt das Anschlusselement 11 gemäß der 1 in einer schematischen perspektivischen Ansicht, die 5 zeigt das Anschlusselement 11 in einer schematischen Aufsicht. Das als Mittelrohr ausgebildete Anschlusselement 11 weist zwei ringförmige Dichtabschnitte 18, 19 auf, die wie die 1 zeigt, in den Öffnungen 8, 9 der Endscheiben 6, 7 platziert sind. Dabei kann beispielsweise der Dichtabschnitt 19 eine konische Form aufweisen, so dass die Öffnung 9 von dem Dichtabschnitt 19 leicht radial aufgeweitet wird, so dass der Dichtabschnitt 19 umfänglich fluiddicht an der Endscheibe 7 anliegt. Der Dichtabschnitt 18 kann ebenfalls eine derartige konische Form aufweisen. Bei dem in der 4 gezeigten Anschlusselement 11 ist der Dichtabschnitt 18 jedoch zylinderförmig und nicht konisch.
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Zwischen den Dichtabschnitten 18, 19 ist ein Verformungsabschnitt 20 vorgesehen, der dazu eingerichtet ist, die Ausgangskontur 15 der Öffnung 9 zu der Endkontur 16 zu verformen. Wie die 5 zeigt weisen die Dichtabschnitte 18, 19 jeweils eine kreisrunde Geometrie auf, wobei ein Außendurchmesser d19 des Dichtabschnitts 19 aufgrund seiner konischen Geometrie geringfügig größer ist, als ein Außendurchmesser d18 des Dichtabschnitts 18. Ferner zeigt die 5, dass der Verformungsabschnitt 20 einen elliptischen Querschnitt aufweist.
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Beim Aufschieben des Filterelements 3 auf das Anschlusselement 11 wird zunächst der Dichtabschnitt 18 durch die Öffnung 9 der Endscheibe 7 eingeführt. Die Öffnung 9 wird dabei radial nicht aufgeweitet. Beim weiteren Einschieben des Anschlusselements 11 in die Öffnung 9 verformt der Verformungsabschnitt 20 die Ausgangskontur 15 der Öffnung 9 zu der Endkontur 16. Sobald der Verformungsabschnitt 20 durch die Öffnung 9 hindurchgeschoben ist, verformt sich die Endkontur 16 zurück in die Ausgangskontur 15. Dabei ändert sich der Öffnungsumfang u9 der Öffnung 9 nicht.
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Beim weiteren Einschieben des Anschlusselements 11 in die Öffnung 9 kommt der Dichtabschnitt 18 in der Öffnung 8 der Endscheibe 6 zum Liegen und der Dichtabschnitt 19 weitet aufgrund seiner konischen Geometrie die Öffnung 9 der Endscheibe 7 geringfügig auf, so dass der Dichtabschnitt 19 gegenüber der Endscheibe 7 fluiddicht ist. Da der Verformungsabschnitt 20 nicht durch die Öffnung 8 der Endscheibe 6 geschoben wird, kann die Endscheibe 6 aus einem weniger flexiblen Material gefertigt sein als die Endscheibe 7. Damit der Verformungsabschnitt 20 den Faltenbalg 4 nicht verformt, kann der Faltenbalg 4 im Bereich des Verformungsabschnitts 20 eine flexible oder variable Faltenhöhe aufweisen. Dies kann durch Messerfalten erreicht werden. Hierdurch wird ein Verdrücken oder Verformen der Falten des Faltenbalgs 4 im Bereich des Verformungsabschnitts 20 verhindert.
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Die 6 bis 9 zeigen verschiedene perspektivische Ansichten bzw. Schnittansichten einer weiteren Ausführungsform des Anschlusselements 11. Hierbei ist das Anschlusselement 11 als Anschlussstutzen ausgebildet, über den die Endscheibe 7 geschoben werden kann. Das Anschlusselement 11 ist daher für Filterelemente 3 mit einer geschlossenen Endscheibe 6 geeignet. Das Anschlusselement 11 weist einen konischen Dichtabschnitt 19 und mehrere Verformungsabschnitte 20, 21 auf. Beispielsweise sind zwei Verformungsabschnitte 20, 21 vorgesehen. Die Verformungsabschnitte 20, 21 haben beispielsweise eine ellipsenförmige Geometrie.
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Die Verformungsabschnitte 20, 21 sind so angeordnet, dass die Endscheibe 7 bei einem Aufschieben des Filterelements 3 auf das Anschlusselement 11 nacheinander in zwei unterschiedlichen Richtungen verformt wird. Hierbei sind Hauptachsen der elliptischen Verformungsabschnitte 20, 21 beispielsweise in einem 90°-Winkel zueinander angeordnet. Hierdurch wird die Öffnung 9 beim Aufschieben des Filterelements 3 auf das Anschlusselement 11 zumindest zweimal verformt. Die Anzahl der Verformungsabschnitte 20, 21 sowie deren Geometrie ist beliebig.
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Dadurch, dass das Anschlusselement 11 die Öffnung 9 verformt ohne dass dabei der Öffnungsumfang u9 verändert wird, kann das Filterelement 3 auch Anwendung bei Anschlusselementen 11 finden, die beispielsweise einen ovalen oder elliptischen Dichtabschnitt 19 aufweisen. Da bekannte Endscheiben nicht in dem Maße wie die zuvor beschriebene Endscheibe 7 verformbar sind, kann aufgrund der mehrmaligen Verformbarkeit der Öffnung 9 ein Schlüssel-Schloss-Prinzip verwirklicht werden. Das heißt, auf die in den 4 bis 9 beschriebenen Anschlusselemente 11 ist nur das in den 1 bis 3 beschriebene Filterelement 3 aufschiebbar, da bekannte, weniger flexible Endscheiben beim Verformen einreißen würden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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