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Die Erfindung betrifft eine Ölspritzeinrichtung für eine Hubkolbenmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine solche Ölspritzeinrichtung für eine Hubkolbenmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, ist beispielsweise bereits der
DE 10 2012 212 597 A1 als bekannt zu entnehmen. Die Ölspritzeinrichtung umfasst wenigstens eine zum Ausspritzen von Öl ausgebildete Ölspritze, mittels welcher wenigstens ein Bauelement der Hubkolbenmaschine mit dem Öl bespritzt werden kann. Beispielsweise ist die Ölspritze auf eine Zylinderlauffläche ausgerichtet, so dass zumindest ein Teilbereich der Zylinderlauffläche mit dem ausgespritzten Öl bespritzt werden kann.
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Die Ölspritzeinrichtung umfasst ferner wenigstens einen ersten Kanal, welcher von dem auszuspritzenden Öl durchströmbar ist, wobei der Ölspritzdüse über den ersten Kanal das auszuspritzende Öl zuzuführen ist. Ferner umfasst die Ölspritzeinrichtung wenigstens einen von dem auszuspritzenden Öl durchströmbaren und in Strömungsrichtung des Öls stromauf des ersten Kanals angeordneten zweiten Kanal. Außerdem ist wenigstens ein von dem Öl durchströmbarer Strömungsquerschnitt vorgesehen, über welchen das Öl von dem zweiten Kanal in den ersten Kanal einleitbar ist. Dies bedeutet, dass das den zweiten Kanal durchströmende, auszuspritzende Öl den Strömungsquerschnitt durchströmen und somit von dem zweiten Kanal in den ersten Kanal strömen kann. Des Weiteren umfasst die Ölspritzeinrichtung wenigstens ein Ventilelement, mittels welchem das Einleiten des Öls aus dem ersten Kanal in den zweiten Kanal einstellbar ist. Hierzu ist das Ventilelement zwischen wenigstens einer Freigabestellung und wenigstens einer Schließstellung bewegbar. In der Schließstellung versperrt das Ventilelement den Strömungsquerschnitt, so dass kein Öl durch den Strömungsquerschnitt hindurchströmen kann. Somit kann in der Schließstellung des Ventilelements kein Öl aus dem zweiten Kanal in den ersten Kanal über den Strömungsquerschnitt strömen. In der Freigabestellung jedoch gibt das Ventilelement den Strömungsquerschnitt frei, so dass Öl in der Freigabestellung durch den Strömungsquerschnitt strömen kann. Somit kann in der Freigabestellung des Ventilelements dem ersten Kanal Öl aus dem zweiten Kanal über den Strömungsquerschnitt zugeführt werden.
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Ferner offenbart die
DE 199 43 516 A1 ein Düsenventil zur Spritzbeaufschlagung von Maschinenteilen, insbesondere zur Kühlung von Kolben in Brennkraftmaschinen. Das Düsenventil besteht aus einem Gehäuse, einer Düse, einem Ventilkörper und wenigstens einem Federmittel, wobei das Gehäuse einen Einlass für das Öl aufweist, dem der Ventilkörper nachgeordnet ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ölspritzeinrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass sich ein besonders vorteilhaftes Geräuschverhalten sowie ein besonders effizienter Betrieb der Hubkolbenmaschine realisieren lassen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Ölspritzeinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Ölspritzeinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass sich ein besonders vorteilhaftes Geräuschverhalten sowie ein besonders effizienter Betrieb der Hubkolbenmaschine realisieren lassen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Ventilelement wenigstens eine Umgehungsöffnung mit einem gegenüber dem Strömungsquerschnitt geringeren und von dem Öl durchströmbaren zweiten Strömungsquerschnitt aufweist, über welchen in der Schließstellung Öl aus dem zweiten Kanal in den ersten Kanal einleitbar ist.
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Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Ventilelement in der Schließstellung den ersten Strömungsquerschnitt fluidisch versperrt, so dass der erste Strömungsquerschnitt nicht von Öl aus dem zweiten Kanal durchströmt werden kann. Somit kann kein Öl aus dem zweiten Kanal in den ersten Kanal über den ersten Strömungsquerschnitt eingeleitet werden. Da das Ventilelement jedoch die Umgehungsöffnung mit dem zweiten Strömungsquerschnitt aufweist, und da der zweite Kanal über den zweiten Strömungsquerschnitt mit dem ersten Kanal in der Schließstellung fluidisch verbunden ist, kann Öl aus dem zweiten Kanal über den zweiten Strömungsquerschnitt in den ersten Kanal eingeleitet werden. Da ferner der zweite Strömungsquerschnitt geringer als der erste Strömungsquerschnitt ist, strömt – insbesondere bei gleichem Druck des Öls – in der Schließstellung gegenüber der Freigabestellung eine geringere Menge an Öl von dem zweiten Kanal in den ersten Kanal, jedoch kann eine Versorgung des zweiten Kanals und über diesen der Ölspritze mit einer geringen Menge an Öl auch in der Schließstellung gewährleistet werden. Das Öl, welches in der Schließstellung von dem zweiten Kanal über die Umgehungsöffnung in den ersten Kanal strömt, wird mittels des ersten Kanal zur Ölspritze geführt und mittels dieser ausgespritzt.
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Durch diese Versorgung des zweiten Kanals und somit der Ölspritze mit Öl auch in der Schließstellung kann mittels der Ölspritze auch in der Schließstellung eine geringe Menge an Öl ausgespritzt werden, so dass das Bauelement auch in der Schließstellung mit einer geringen Menge an Öl bespritzt werden kann. Mit anderen Worten kann das Bauelement auch in der Schließstellung des Ventilelements mit einer geringen Menge an Öl versorgt und somit beölt werden, so dass sich ein besonders vorteilhaftes Geräuschverhalten der Hubkolbenmaschine realisieren lässt. Da jedoch die Menge des Öls, welche in der Schließstellung des Ventilelements mittels der Ölspritze ausgespritzt wird, wesentlich geringer als in der Freigabestellung ist, kann beispielsweise eine zum Fördern des Öls erforderliche Antriebsleistung einer beispielsweise zum Fördern des Öls ausgebildeten Ölpumpe gering gehalten werden, da mittels der Ölpumpe in der Schließstellung ein gegenüber der Freigabestellung geringerer Vordervolumenstrom gefördert werden muss beziehungsweise gefördert wird. Da die Ölpumpe beispielsweise von der Hubkolbenmaschine angetrieben wird, kann ein besonders effizienter Betrieb der Hubkolbenmaschine realisiert werden. Ist die Hubkolbenmaschine beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine ausgebildet, so kann dadurch der Kraftstoffverbrauch der Hubkolbenmaschine gering gehalten werden, da sich ein optimierter Ölkreislauf realisieren lässt.
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Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass es vorteilhaft ist, das Bauelement bereits ab Motorstart zu beölen, um dadurch ein vorteilhaftes Geräuschverhalten zu realisieren. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Bauelement eine Zylinderlaufbahn der Hubkolbenmaschine ist. Die Zylinderlaufbahn wird beispielsweise durch ein Zylinderrohr gebildet, durch welches ein als Zylinder ausgebildeter Brennraum der Hubkolbenmaschine begrenzt ist. In vollständig hergestelltem Zustand der Hubkolbenmaschine ist in dem Zylinder und somit in dem Zylinderrohr ein Kolben translatorisch bewegbar aufgenommen, wobei sich der Kolben in seiner radialen Richtung an der Zylinderlaufbahn abstützen kann. Durch das Beölen der Zylinderlaufbahn bereits ab Motorstart kann das Geräuschverhalten des Kolbens in dem Zylinderrohr im Vergleich zu einem Zustand, in welchem die Zylinderlaufbahn nicht beölt wird, deutlich verbessert wird. Eine Kühlung des Kolbens ist jedoch in diesem Betriebspunkt nicht erforderlich. Würde nun beispielsweise die Beölung der Zylinderlaufbahn ab Motorstart dadurch realisiert, dass das Ventilelement in die Freigabestellung bewegt würde, so führte dies zu einem hohen Energieaufwand zum Betreiben der Hubkolbenmaschine, da die Ölpumpe eine hohe Antriebsleistung zum Fördern des Öls durch den gegenüber dem zweiten Strömungsquerschnitt wesentlich größeren ersten Strömungsquerschnitt zur Ölspritze benötigt und da diese Antriebsleistung von der Hubkolbenmaschine bereitgestellt werden muss.
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Diese Probleme und Nachteile können mittels der erfindungsgemäßen Ölspritzeinrichtung vermieden werden, da das Ventilelement die Umgehungsöffnung mit dem gegenüber dem ersten Strömungsquerschnitt wesentlich kleineren zweiten Strömungsquerschnitt aufweist. Zum Beölen der Zylinderlaufbahn ab Motorstart kann das Ventilelement in der Schließstellung verbleiben beziehungsweise in die Schließstellung bewegt werden. Da die Kanäle über den gegenüber dem ersten Strömungsquerschnitt wesentlich kleineren zweiten Strömungsquerschnitt fluidisch miteinander verbunden sind, kann die Zylinderlaufbahn bereits ab Motorstart mit einer geringen Menge an Öl beaufschlagt beziehungsweise bespritzt werden, so dass sich ein vorteilhaftes Geräuschverhalten realisieren lässt. Da jedoch der zweite Strömungsquerschnitt wesentlich kleiner als der erste Strömungsquerschnitt ist, kann die von der Ölpumpe zum Fördern des Öls in der Schließstellung des Ventilelements erforderliche Antriebsleistung gering gehalten werden, so dass sich ein effizienter und insbesondere kraftstoffverbrauchsarmer Betrieb der beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine ausgebildeten Hubkolbenmaschine realisieren lässt.
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Insbesondere können eine Daueröffnung des Ventilelements und ein daraus resultierender Verbrauchsnachteil vermieden werden. Unter einer solchen Daueröffnung des Ventilelements ist zu verstehen, dass sich das Ventilelement dauerhaft in seiner Freigabestellung befindet, um dadurch eine Beölung der Zylinderlaufbahn auch bereits ab Motorstart zu gewährleisten. Dies kann vermieden werden, da der erste Kanal und somit die Ölspritze auch in der Schließstellung des Ventilelements mit einer geringen, jedoch hinreichenden Menge an Öl versorgt werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht einer Ölspritzeinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform für eine Hubkolbenmaschine, mit einem zwischen wenigstens einer Schließstellung und wenigstens einer Offenstellung bewegbaren Ventilelement, welches wenigstens eine Umgehungsöffnung aufweist; und
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2 ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht der Ölspritzeinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ausschnittsweise in einer schematischen Schnittansicht eine Ölspritzeinrichtung für eine Hubkolbenmaschine eines Kraftfahrzeugs, welches beispielsweise als Personenkraftwagen ausgebildet ist. Die Hubkolbenmaschine ist dabei als Verbrennungskraftmaschine ausgebildet, mittels welcher das Kraftfahrzeug antreibbar ist. Dabei umfasst die Verbrennungskraftmaschine (Hubkolbenmaschine) wenigstens einen als Zylinder ausgebildeten Brennraum, in welchem ein Kolben translatorisch bewegbar aufgenommen ist. Der Zylinder ist durch ein Zylinderrohr begrenzt, welches eine Zylinderlaufbahn aufweist. Der Kolben kann sich dabei in seiner radialen Richtung an der Zylinderlaufbahn abstützen und sich entlang der Zylinderlaufbahn translatorisch in den Zylinder relativ zu dem Zylinderrohr bewegen.
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Die Ölspritzeinrichtung umfasst wenigstens eine zum Ausspritzen von Öl ausgebildete Ölspritze. Das zuvor genannte Zylinderrohr ist dabei ein Bauelement, welches mittels der Ölspritze mit Öl bespritzt werden kann. Insbesondere kann zumindest ein Teilbereich der Zylinderlaufbahn mittels der Ölspritze mit Öl bespritzt werden. Hierzu wird der Ölspritze Öl zugeführt, welches mittels der Ölspritze ausgespritzt wird. Das aus der Ölspritze ausgespritzte Öl trifft zumindest auf einen Teil der Zylinderlaufbahn, wodurch die Zylinderlaufbahn mit dem ausgespritzten Öl bespritzt wird. Dieses Bespritzen der Zylinderlaufbahn mit dem Öl wird auch als Beölen der Zylinderlaufbahn bezeichnet.
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Beispielsweise umfasst die Ölspritzeinrichtung eine Mehrzahl von solchen Ölspritzen, mittels welchen die Zylinderlaufbahn oder jeweilige Zylinderlaufbahnen von jeweiligen Zylindern beölt werden können. Dabei umfasst die Ölspritzeinrichtung vorliegend mehrere erste Kanäle 10, über welche beispielsweise die Ölspritze oder jeweils wenigstens eine Ölspritze mit dem auszuspritzenden Öl versorgt werden kann. Der jeweilige erste Kanal 10 ist somit von dem auszuspritzenden Öl durchströmbar und wird genutzt, um das auszuspritzende Öl zu der jeweiligen Ölspritze zu führen.
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Die Ölspritzeinrichtung weist ferner wenigstens einen den ersten Kanälen 10 gemeinsamen zweiten Kanal in Form eines Hauptölkanals 12 auf. Der Hauptölkanal 12 ist von dem auszuspitzenden Öl durchströmbar und in Strömungsrichtung des zu der jeweiligen Ölspritze strömenden Öls stromauf des jeweiligen ersten Kanals 10 angeordnet. Wie im Folgenden noch genau erläutert wird, wird der jeweilige erste Kanal 10 mit dem auszuspritzenden Öl über den Hauptölkanal 12 versorgt. Dabei sind die ersten Kanäle 10 und der Hauptölkanal 12 beispielsweise in einem Ölkreislauf angeordnet, in welchem auch wenigstens eine Ölpumpe zum Fördern des Öls angeordnet ist. Die Ölpumpe ist beispielsweise von der Hubkolbenmaschine antreibbar.
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Die Ölspritzeinrichtung weist ferner wenigstens einen von dem auszuspritzenden Öl durchströmbaren Strömungsquerschnitt A auf, über welchen das auszuspritzende Öl von dem Hauptölkanal 12 in den jeweiligen ersten Kanal 10 einleitbar ist. Dies bedeutet, dass zumindest ein Teil des den Hauptölkanal 12 durchströmenden Öls den Strömungsquerschnitt A – wenn dieser freigegeben ist – durchströmen und in die jeweiligen ersten Kanäle 10 einströmen kann. Das jeweilige, in den jeweiligen ersten Kanal 10 eingeströmte Öl wird dann mittels des jeweiligen ersten Kanals 10 zur jeweils zugehörigen Ölspritze geführt. Somit ist es beispielsweise vorgesehen, dass das den Hauptölkanal 12 durchströmende, über den Strömungsquerschnitt A aus dem Hauptölkanal 12 ausströmende und in die ersten Kanäle 10 einströmende Öl auf die jeweiligen ersten Kanäle 10 aufgeteilt wird.
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Dem Hauptölkanal 12 und somit dem Strömungsquerschnitt A ist eine Ventileinrichtung 14 zugeordnet, wobei in 1 eine erste Ausführungsform veranschaulicht ist, bei welcher die Ventileinrichtung 14 als elektrische beziehungsweise elektrisch betätigbare Ventileinrichtung 14 ausgebildet ist. Dabei ist die Ventileinrichtung 14 als Zentralventil ausgebildet, wobei dieses Zentralventil bei der ersten Ausführungsform als elektrisches Zentralventil ausgebildet ist. Dabei umfasst die Ventileinrichtung 14 wenigstens ein zwischen wenigstens einer Freigabestellung und wenigstens einer Schließstellung bewegbares Ventilelement 16, welches auch als Schließkolben bezeichnet wird.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform, bei welcher das Zentralventil als mechanisches Zentralventil ausgebildet ist. Dabei zeigt 1 die Freigabestellung des Ventilelements 16, wobei in 2 die Schließstellung des Ventilelements 16 gezeigt ist. In der Schließstellung versperrt das Ventilelement 16 den Strömungsquerschnitt A, so dass in der Schließstellung kein Öl durch den Strömungsquerschnitt A strömen kann. Mit anderen Worten kann in der Schließstellung des Ventilelements 16 kein Öl durch die Stellen Strömungsquerschnitts A strömen, die mittels des Ventilelements 16 in der Schließstellung fluidisch versperrt sind.
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In der Freigabestellung jedoch gibt das Ventilelement 16 den Strömungsquerschnitt A frei, so dass – wie in 1 durch Pfeile veranschaulicht ist – Öl den Strömungsquerschnitt A durchströmen kann. Somit kann in der Freigabestellung Öl von dem Hauptölkanal 12 über den freigegebenen Strömungsquerschnitt A den Kanälen 10 zugeführt und in die Kanäle 10 eingeleitet werden. In der Schließstellung jedoch kann kein Öl aus dem Hauptölkanal 12 über den Strömungsquerschnitt A in die Kanäle 10 eingeleitet werden.
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Es wurde gefunden, dass es zur Realisierung eines vorteilhaften Geräuschverhaltens der Hubkolbenmaschine vorteilhaft ist, die Zylinderlaufbahn bereits ab Motorstart zu beölen. Würde hierzu das Ventilelement 16 in die Freigabestellung bewegt beziehungsweise in der Freigabestellung gehalten, so müsste die Ölpumpe einen hohen Fördervolumenstrom des Öls fördern. Dies führte zu einer hohen, von der Ölpumpe erforderlichen Antriebsleistung, woraus ein erhöhter Kraftstoffverbrauch der Hubkolbenmaschine resultierte. Somit ist es vorteilhaft, die Zylinderlaufbahn bereits ab Motorstart zu beölen, jedoch mit einer nur geringen Menge an Öl, um dadurch die von der Ölpumpe benötigte Antriebsleistung und somit den Kraftstoffverbrauch der Hubkolbenmaschine gering zu halten.
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Um dies zu realisieren, weist das Ventilelement 16 mehrere, beispielsweise als Bohrungen ausgebildete Umgehungsöffnungen 18 auf, welche als Durchgangsöffnungen ausgebildet sind. Die jeweilige Umgehungsöffnung 18 weist einen zweiten Strömungsquerschnitt B auf, welcher, insbesondere in der Schließstellung, von Öl aus dem Hauptölkanal 12 durchströmbar ist. Dabei ist der jeweilige zweite Strömungsquerschnitt B wesentlich geringer als der erste Strömungsquerschnitt A, wobei der jeweilige erste Kanal 10 über den jeweiligen zweiten Strömungsquerschnitt B und somit über die jeweilige Umgehungsöffnung 18 in der Schließstellung fluidisch mit dem Hauptölkanal 12 verbunden ist. Dies bedeutet, dass über den jeweiligen zweiten Strömungsquerschnitt B in der Schließstellung des Ventilelements 16 Öl von dem Hauptölkanal 12 in den jeweiligen ersten Kanal 10 einleitbar ist.
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Dies bedeutet ferner, dass auch in der Schließstellung Öl von dem Hauptölkanal 12 in den jeweiligen ersten Kanal 10 strömen und somit zur jeweiligen Ölspritze gelangen kann, so dass die Zylinderlaufbahn bereits ab Motorstart mit einer hinreichenden Menge an Öl beölt werden kann. Die jeweilige Umgehungsöffnung 18 ist somit beispielsweise eine Bypassbohrung, welche auf die minimal notwendige Ölmenge an der Ölspritzdüse zur Beölung der Zylinderlaufbahn abgestimmt ist, um dadurch ein vorteilhaftes Geräuschverhalten zur realisieren. Somit ist es mittels der Ölspritzeinrichtung möglich, die Zylinderlaufbahn bereits ab Motorstart zu beölen. Da der zweite Strömungsquerschnitt B wesentlich geringer als der erste Strömungsquerschnitt A ist, können der Fördervolumenstrom und somit die Antriebsleistung der Ölpumpe gering gehalten werden, so dass der Kraftstoffverbrauch der Hubkolbenmaschine besonders gering gehalten werden kann.
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Mit anderen Worten lässt sich durch den zweiten Strömungsquerschnitt B eine minimale Spritzölmenge am Kolben beziehungsweise an der Zylinderlaufbahn realisieren, welche zur Beölung der Laufbahn und somit zur Optimierung der Geräuschverhaltens ausreicht. Die Umgehungsöffnungen 18 beziehungsweise ihre Strömungsquerschnitte B werden kleinstmöglich ausgeführt, um dadurch die Antriebsleistung der Ölpumpe bei dem Motorstart, bei welchem eine Kühlung des Kolbens nicht erforderlich ist, gering zu halten. Dadurch können der Kraftstoffverbrauch und somit die CO2-Emissionen der Hubkolbenmaschine geringgehalten werden.
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Das Ventilelement 16 ist beispielsweise translatorisch zwischen der Schließstellung und der Freigabestellung bewegbar. Bei der ersten Ausführungsform ist dem Ventilelement 16 beispielsweise ein elektrisch betreibbarer Aktor zum Bewegen des Ventilelements 16 zugeordnet. Im Gegensatz dazu ist das Ventilelement 16 bei der zweiten Ausführungsform mechanisch bewegbar, wobei dem Ventilelement 16 eine Feder 20 zugeordnet ist. Die Feder 20 ist in der Freigabestellung gespannt und stellt eine Federkraft bereit, mittels welcher das Ventilelement 16 aus der Freigabestellung in die Schließstellung bewegt und insbesondere in der Schließstellung gehalten werden kann.
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Gemäß 2 befindet sich das Ventilelement 16 in der Schließstellung. Da die Kanäle 10 in der Schließstellung über die Umgehungsöffnungen 18 fluidisch mit dem Hauptölkanal 12 verbunden sind, kann auch in der Schließstellung Öl aus dem Hauptölkanal 12 über die Umgehungsöffnungen 18 in die Kanäle 10 eingeleitet werden beziehungsweise einströmen, was in 2 durch Pfeile veranschaulicht ist. Beispielsweise in einem Betriebspunkt, in welchem das Beölen der Zylinderlaufbahn mit einer großen Menge an Öl erforderlich beziehungsweise vorteilhaft ist, wird das Ventilelement 16 aus der Schließstellung in die Freigabestellung bewegt. Dadurch sind die Kanäle 10 über den gegenüber dem zweiten Strömungsquerschnitt B wesentlich größeren ersten Strömungsquerschnitt A fluidisch mit dem Hauptölkanal 12 verbunden, so dass die Zylinderlaufbahn mit einer gegenüber der Schließstellung wesentlich größeren Menge an Öl bespritzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- erster Kanal
- 12
- Hauptölkanal
- 14
- Ventileinrichtung
- 16
- Ventilelement
- 18
- Umgehungsöffnung
- 20
- Feder
- A
- erster Strömungsquerschnitt
- B
- zweiter Strömungsquerschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012212597 A1 [0002]
- DE 19943516 A1 [0004]