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Die Erfindung betrifft einen Straßenfertiger oder einen Beschicker. Die Erfindung betrifft ferner eine Materialrückhaltevorrichtung für einen Straßenfertiger oder Beschicker und ein Verfahren zum Schutz einer Materialrückhaltevorrichtung eines derartigen Straßenfertigers oder Beschickers.
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Gattungsgemäße Straßenfertiger oder Beschicker, nachstehend zusammenfassend auch Straßenbaumaschinen genannt, werden zur Verlegung von Tragschichten, beispielsweise Beton- oder Asphaltschichten, im Bau von Straßen und/oder Plätzen oder zur Zwischenlagerung und Überladung von Einbaumaterial im Einbauprozess eingesetzt. Die entsprechende Tragschicht wird von einem Straßenfertiger eingebaut, der entweder direkt von einem Transportfahrzeug, beispielsweise einem LKW, oder über einen Beschicker mit Baumaterial für die Tragdecke versorgt wird. Beim Einsatz eines Beschickers wird dieser von einem Transportfahrzeug mit Einbaumaterial beliefert und übergibt dieses über eine geeignete Fördereinrichtung, typischerweise ein Förderband, an den Straßenfertiger, von dem die Tragschicht erstellt wird. Sowohl der Straßenfertiger als auch der Beschicker weist einen Maschinenrahmen und ein von einem Antriebsaggregat, zumeist ein Dieselverbrennungsmotor, betriebenes Fahrwerk, beispielsweise Kettenlaufwerke oder Räder, auf. In Arbeitsrichtung der Straßenbaumaschine vorne weist die Straßenbaumaschine einen Materialbunker auf. Die Arbeitsrichtung bezeichnet diejenige Richtung, in der sich die Straßenbaumaschine im Arbeitsbetrieb bzw. im Einbaubetrieb bewegt. Der Materialbunker ist eine Ladefläche für Einbaumaterial, deren Größe durch Verfahren und/oder Verkippen der Wände vergrößert und/oder verkleinert werden kann. Vom Materialbunker wird das Einbaumaterial über eine Fördereinrichtung, beispielsweise ein Kratzerband, durch die Straßenbaumaschine nach hinten bzw. zum Heck befördert, wo im Falle eines Beschickers eine Fördereinrichtung angeordnet ist, die das Einbaugut vom Beschicker auf den Straßenfertiger überträgt. Im Falle eines Straßenfertigers befindet sich am Heck eine Querfördereinrichtung, beispielsweise ein Schneckenförderer, und eine Einbaubohle, über die das Einbaugut über die gesamte Einbaubreite verteilt, geglättet und vorverdichtet wird. Hinter dem Straßenfertiger wird eine glatte, vorverdichtete Tragdecke hinterlassen, die beispielsweise noch durch Walzen weiter verdichtet werden kann, um eine fertige Straße und/oder einen Platz zu erhalten.
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Die Übergabe des Einbaumaterials vom Transportfahrzeug auf die gattungsgemäße Straßenbaumaschine, sei es nun ein Beschicker oder ein Straßenfertiger, läuft jeweils gleich ab. Ein mit dem Einbaugut beladener LKW fährt rückwärts bis knapp vor die in Arbeitsrichtung fahrende Straßenbaumaschine heran und bleibt dann stehen. Es wird dann eine kontrollierte Kollision zwischen den beiden Fahrzeugen herbeigeführt. Hierzu können beispielsweise am in Arbeitsrichtung vorne liegenden Ende der Straßenbaumaschine Abdruckrollen vorhanden sein, die durch die langsame Vorwärtsfahrt der Straßenbaumaschine mit dem Heck des Transportfahrzeuges in Kontakt treten. Über die Abdruckrollen schiebt die Straßenbaumaschine das Transportfahrzeug dann vor sich her, während der Einbauvorgang des Straßenfertigers fortgesetzt wird. Das Transportfahrzeug kann dann das Einbaugut, beispielsweise durch Kippen der Ladefläche nach hinten in den in Arbeitsrichtung vorne angeordneten Materialbunker der Straßenbaumaschine überladen. Sobald die Übergabe beendet ist, kann die Ladefläche wieder abgesenkt werden und das Transportfahrzeug fährt nach vorne weg.
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Um diese Art der Materialübergabe vom Transportfahrzeug zur Straßenbaumaschine zu ermöglichen, kann der Materialbunker der Straßenbaumaschine in Arbeitsrichtung vorne keine hohen, vertikal aufragenden Seitenwände aufweisen, sondern endet in diesem Bereich vergleichsweise flach. Typischerweise weisen gattungsgemäße Straßenbaumaschinen daher am Materialbunker eine in Arbeitsrichtung vorne angeordnete Materialrückhaltevorrichtung auf, die wiederum eine Befestigungseinrichtung und ein durch die Befestigungseinrichtung am Materialbunker befestigtes Rückhalteelement umfasst. Die Materialrückhaltevorrichtung und insbesondere das Rückhalteelement, das beispielsweise als, insbesondere flexibles, elastisches Band ausgebildet ist, sorgen dafür, dass möglichst wenig bis kein Einbaumaterial von der Ladefläche des Materialbunkers in Arbeitsrichtung der Straßenbaumaschine nach vorne herausfallen kann. Das Rückhalteelement verhindert also einen Materialverlust des Einbaugutes in Arbeitsrichtung nach vorne durch ein Herunterrieseln aus dem Materialbunker der Straßenbaumaschine. Da die Materialrückhaltevorrichtung gleichzeitig nicht die Überladung des Einbaugutes vom Transportfahrzeug in den Materialbunker behindern darf, ist das Rückhalteelement typischerweise elastisch ausgebildet, so dass es von einem kollidierenden Teil des Transportfahrzeuges verformt und zur Seite geschoben bzw. umgebogen werden kann, so dass das Transportfahrzeug ungehindert durch die Materialrückhaltevorrichtung das Einbaugut überladen kann. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn das entladene Transportfahrzeug zu früh und insbesondere mit zu weit aufgestellter Ladefläche von der Straßenbaumaschine abfährt und dann noch mit der Unterkante der Ladefläche die Rückhaltevorrichtung in Arbeitsrichtung überlappend in den Bunkerraum hineinragt.
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Es ist somit aktuell noch problematisch, dass es im Arbeitsbetrieb der Straßenbaumaschinen eine große Anzahl solcher Ladevorgänge bedarf und es von Zeit zu Zeit vorkommt, dass durch eine Berührung der Materialrückhaltevorrichtung, insbesondere des Rückhalteelementes, durch das Transportfahrzeug und/oder dessen Ladefläche, derart große Zug- und/oder Druckkräfte auf die Materialrückhaltevorrichtung ausgeübt werden, dass das Rückhalteelement an den Befestigungseinrichtungen am Materialbunker ausreißt und dabei zerstört wird. Eine derartig ausgerissene Materialrückhaltevorrichtung kann ihren Zweck nicht mehr erfüllen und muss ersetzt werden. Dazu ist es notwendig, den Einbau der Straßenbaumaschine zu stoppen, die Materialrückhaltevorrichtung zu demontieren und durch eine neue, intakte Materialrückhaltevorrichtung, insbesondere ein neues Rückhalteelement, zu ersetzen. Die ausgerissenen Rückhalteelemente sind zerstört und müssen entsorgt werden. Es kommt daher insgesamt zu erhöhten Wartungszeiten zum Austausch der Rückhalteelemente. Darüber hinaus müssen neue Rückhalteelemente zum Austausch bereitgehalten werden, wodurch die Logistik verkompliziert und die Betriebskosten der Straßenbaumaschine erhöht werden.
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Es ist vor dem Hintergrund des Standes der Technik die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Wartung und den Betrieb einer gattungsgemäßen Straßenbaumaschine, d. h. einen Straßenfertiger oder Beschicker, zu vereinfachen und dadurch Zeit und Kosten zu sparen.
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Die Lösung gelingt mit dem Straßenfertiger oder Beschicker, der Materialrückhaltevorrichtung und dem Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Konkret gelingt die Lösung der Aufgabe bei einem eingangs genannten Straßenfertiger oder Beschicker dadurch, dass die Materialrückhaltevorrichtung einen Überlastschutz aufweist, der derart ausgebildet ist, dass sich das Rückhalteelement bei an diesem anliegender Überlast beschädigungsfrei vom Materialbunker und der an diesem verbleibenden Befestigungseinrichtung löst. Eine derartige Überlast entsteht beispielsweise durch am Rückhalteelement anliegende Druck- und/oder Zugkräfte, die insbesondere durch eine Berührung bzw. Kollision zwischen dem Rückhalteelement und dem Heck des Transportfahrzeuges entstehen können. Diese Kräfte können deutlich größer sein als diejenigen, die durch zurückgehaltenes Einbaugut auf das Rückhalteelement ausgeübt werden, so dass es allein durch das Einbaugut im Materialbunker nicht zu einer Überlast kommt. Als Überlast werden beispielsweise Kräfte bezeichnet, die bei konventionellen Materialrückhaltevorrichtungen zu einer Beschädigung bzw. einer Zerstörung und/oder einem Ausreißen eines Rückhalteelementes führen würden. Eine Überlast bezeichnet somit eine kraftmäßige Belastung oberhalb eines Schwellenwertes, bei dessen Überschreitung die Material rückhaltevorrichtung erfindungsgemäß zerstörungsfrei aus ihrer Verankerung gelöst wird, ohne dazu die Verankerung selbst zu betätigen. Ein Überlastschutz liegt entsprechend dann vor, wenn sich erfindungsgemäß das Rückhalteelement vom Materialbunker und der an diesem verbleibenden Befestigungseinrichtung löst, bevor derart große Kräfte an der Materialrückhaltevorrichtung anliegen, dass es bei der Materialrückhaltevorrichtungen zu einer Materialzerstörung kommt. Im Endeffekt bezeichnet die Überlast erfindungsgemäß einen Schwellenwert für an der Materialrückhaltevorrichtung anliegende Kräfte, bei dessen Erreichen und/oder Übersteigen der Überlastschutz der Erfindung zum Tragen kommt. Der Überlastschutz sorgt dafür, dass sich das Rückhalteelement vom Materialbunker löst, während die Befestigungseinrichtung, mit der das Rückhalteelement am Materialbunker befestigt war, am Materialbunker verbleibt. Der Überlastschutz gemäß der Erfindung ist dabei so ausgebildet, dass es zu keiner Zerstörung oder Beschädigung weder des Rückhalteelementes noch der Befestigungseinrichtung oder irgendeiner weiteren Komponente der Materialrückhaltevorrichtung kommt. Der erfindungsgemäße Überlastschutz kann beispielsweise eine Vorrichtung mit mehreren Elementen sein, wie nachstehend noch genauer beschrieben werden wird. Durch das zerstörungs- und/oder beschädigungsfreie Lösen des Rückhalteelementes ermöglicht es die Erfindung, das Rückhalteelement, welches sich im Arbeitsbetrieb der Straßenbaumaschine vom Materialbunker gelöst hat, einfach wieder an diesem zu befestigen, ohne es gegen ein neues Rückhalteelement austauschen zu müssen. Erfindungsgemäß wird also vermieden, dass das Rückhalteelement an der Befestigungseinrichtung vom Transportfahrzeug derart herausgerissen wird, dass eine Beschädigung des Materials des Rückhalteelementes und damit eine Zerstörung des Rückhalteelementes auftreten. Das durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Überlastschutzes vor dem Auftritt einer Beschädigung und/oder Zerstörung gelöste Rückhalteelement ist daher wiederverwendbar und kann erneut am Materialbunker befestigt werden, insbesondere unter Verwendung derselben Befestigungseinrichtung wie zuvor, die ebenfalls wiederverwendet wird. Selbstverständlich treten am erfindungsgemäßen Rückhalteelement weiterhin übliche Verschleißerscheinungen auf, so dass dieses irgendwann gewechselt werden muss. Dennoch ist es durch den Einsatz der Erfindung möglich, eine weitaus geringere Anzahl von Rückhalteelementen im Arbeitsbetrieb der Straßenbaumaschine auszutauschen, wodurch Zeit und Kosten gespart werden können.
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Der erfindungsgemäße Überlastschutz kann unter Anwendung der erfindungsgemäßen Grundidee dabei auf vielfältige Weise ausgebildet sein. Idealerweise wird der Überlastschutz durch die Materialrückhaltevorrichtung und die Befestigungseinrichtung, insbesondere durch deren Zusammenwirken, erhalten. Ganz allgemein ist es bevorzugt, dass die Befestigungseinrichtung das Rückhalteelement durch einen Kraftschluss und/oder einen, insbesondere elastischen, Formschluss am Materialbunker befestigt. Bevorzugt entsprechen dabei die maximale Haftreibung des Kraftschlusses und/oder die maximale Rückhaltekraft des, insbesondere elastischen, Formschlusses, insbesondere zusammen, der Überlast bzw. dem Schwellenwert, ab dem der Überlastschutz eingreift bzw. sich die Materialrückhaltevorrichtung aus ihrer Befestigung im Wesentlichen kontrolliert und zerstörungsfrei löst. Die Befestigungseinrichtung ist beispielsweise so ausgebildet, dass sie das Rückhalteelement gegen den Materialbunker bzw. eine Seitenwand des Bunkers presst, so dass eine Haftreibungskraft entsteht, die überwunden werden muss, um das Rückhalteelement aus dem Halt der Befestigungseinrichtung herauszuziehen. So kann die Befestigungseinrichtung in einem einfachen Ausführungsbeispiel beispielsweise eine Klammer sein, die das Rückhalteelement an den Materialbunker drückt, und aus der das Rückhalteelement herausgezogen werden kann, wenn eine entsprechende Überlast bzw. eine Kraft, die den Schwellenwert erreicht und/oder übersteigt, am Rückhalteelement anliegt. Die Befestigungseinrichtung kann das Rückhalteelement ebenfalls beispielsweise durch einen elastischen Formschluss am Materialbunker befestigen. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass am Materialbunker und/oder am Rückhalteelement ein elastischer Eingriff, beispielsweise ein Haken, ausgebildet ist, der in eine entsprechende Ausnehmung am Materialbunker und/oder am Rückhalteelement eingreift. Liegt nun eine Kraft am Rückhalteelement an, so ist die Befestigungseinrichtung derart ausgebildet, dass durch eine elastische Umformung des Eingriffs das Rückhalteelement vom Materialbunker lösbar ist. Die notwendige Kraft zum Lösen des Rückhalteelementes kann durch die Elastizität des Eingriffes bzw. des elastischen Formschlusses eingestellt werden und entspricht insbesondere der Überlast bzw. dem vorstehend beschriebenen Schwellenwert. Ein derartiger elastischer Eingriff bzw. ein elastischer Vorsprung kann insbesondere einstückig mit dem Rückhalteelement ausgebildet sein und somit durch Formgebung des Rückhalteelementes selbst gestaltet werden. Eine derartige Ausbildung des Überlastschutzes ist besonders einfach, wobei sich auch die Wiederanbringung des zerstörungs- bzw. beschädigungsfrei vom Materialbunker gelösten Rückhalteelementes am Materialbunker besonders schnell und einfach realisieren lässt, da dieses im Wesentlichen nur wieder in den elastischen Formschluss bzw. in den Kraftschluss der Befestigungseinrichtung eingesetzt/eingeklippst werden muss.
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Grundsätzlich kann die Befestigungseinrichtung auf verschiedene Weise realisiert werden. Beispielsweise kann die Befestigungseinrichtung eine Schraube umfassen, die in ein Gewindeloch am Materialbunker einschraubbar ist, und unter deren Kopf oder eine entsprechenden Unterlegscheibe das Rückhalteelement zwischen der Schraube und dem Materialbunker eingeklemmt werden kann. Um die Fläche zu vergrößern, über die die Schraube eine Kraft auf das Rückhalteelement ausüben kann, kann beispielsweise die Unterlegscheibe eingesetzt werden, die insbesondere einstückig mit der Schraube ausgebildet ist. Gegenüber der Schraube bevorzugt ist allerdings, dass die Befestigungseinrichtung einen am Materialbunker befestigten, insbesondere an eine Seitenwand angeschweißten und von der Oberfläche zum Bunkerraum vorstehenden, Gewindebolzen und eine Mutter, insbesondere eine Hutmutter, bevorzugt mit integrierter Anlagescheibe, umfasst. Der Gewindebolzen weist ein Gewinde auf, auf dem eine entsprechende Mutter aufschraubbar ist. Das Rückhalteelement wird dann zwischen der Mutter und dem Materialbunker eingeklemmt. Auch hier kann die Fläche, mit der die Mutter eine Kraft auf das Rückhalteelement ausübt, durch die Verwendung einer Scheibe, die beispielsweise mit der Mutter einstückig ausgebildet sein kann, vergrößert werden. Bei Verwendung einer Hutmutter ist deren Gewinde in montiertem Zustand vom Materialbunker aus nicht zugänglich. Dies ist daher von Vorteil, da hier mit dem Einbaugut zähes und klebriges Material vorhanden ist, das ansonsten in das Gewinde eindringen und dieses beschädigen könnte. Die Verwendung eines Gewindebolzens und einer Mutter als Befestigungseinrichtung hat sich in der Praxis als besonders einfach und schnell zu handhaben erwiesen.
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Da die Befestigungseinrichtung für das Rückhalteelement in den Laderaum des Materialbunkers hervorsteht, sollte die Befestigungseinrichtung möglichst kompakt bzw. möglichst wenig vom Materialbunker bzw. von dessen Seitenwand wegragend ausgebildet sein. Auf diese Weise lassen sich eventuelle Beschädigungen sowohl an der Befestigungseinrichtung als auch am Heck des Transportfahrzeuges vermeiden. Es ist daher insbesondere bevorzugt, dass der Gewindebolzen kürzer ist als die Dicke des zumindest teilsweise elastischen Rückhalteelementes im entspannten Zustand. Die Dicke des Rückhalteelementes beschreibt insbesondere diejenige Erstreckung des Rückhalteelementes, die im montierten Zustand parallel zur Längsachse des Gewindebolzens verläuft bzw. den Abstand der beiden maximalen und einander gegenüberliegenden Außenoberflächen des Rückhalteelementes. Dadurch, dass der Gewindebolzen bevorzugt kürzer ist als die Dicke des Rückhalteelementes, ragt der Gewindebolzen nicht über das entspannte Rückhalteelement hervor. Das Rückhalteelement muss also zum Anbringen der Mutter im Gebiet um den Gewindebolzen herum ein wenig komprimiert werden, bis das Gewinde der Mutter mit dem Gewinde des Gewindebolzens in Eingriff gebracht werden kann. Dies stellt in der Praxis kein Problem dar, weil das Material des Rückhalteelements in der Regel flexibel, elastisch und, zumindest begrenz, komprimierbar ist. Auf diese Weise wird, nachdem die Mutter am Gewindebolzen befestigt wurde, das Rückhalteelement im Bereich der Mutter komprimiert, so dass die Befestigungseinrichtung kaum bis gar nicht über das Rückhalteelement hervor steht. Dadurch lässt sich eine besonders kompakte Ausbildung der Befestigungseinrichtung realisieren, wodurch es hier zu weniger Beschädigungen kommt. Häufig besteht das Rückhalteelement beispielsweise aus einem gewebeverstärktem Gummimaterial oder ähnlichem. Die verwendeten Rückhalteelemente können sich in ihren Größenabmessungen abhängig von der Größe der Baumaschine unterscheiden. Bevorzugt ist ein Rückhalteelement wenigstens einen Meter, insbesondere wenigstens 2 Meter, und maximal 3 Meter, insbesondere maximal 2,5 Meter lang, bevorzugt wenigstens 15 cm, insbesondere wenigstens 25 cm, und maximal 40 cm, insbesondere maximal 35 cm, hoch und wenigstens 0,5 cm, insbesondere wenigstens 1 cm, und maximal 4 cm, insbesondere maximal 3 cm, dick.
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Die Kraft, mit der das Rückhalteelement an den Materialbunker gepresst wird, und damit die dadurch entstehende Haftreibungskraft, die zum Lösen des Rückhalteelementes überwunden werden muss, kann dadurch eingestellt werden, wie weit die Befestigungseinrichtung am Materialbunker eingeschraubt wird. Diese Einstellung kann beispielsweise beim Anbringen der entsprechenden Befestigungseinrichtung durch den Bediener geschehen. Damit aber ein Bediener nicht bei jeder Befestigung des Rückhalteelementes am Materialbunker abschätzen oder beispielsweise per Drehmomentschlüssel ermitteln muss, wie fest er die Befestigungseinrichtung anziehen soll, damit ein zerstörungs- bzw. beschädigungsfreies Lösen des Rastelementes vom Materialbunker ermöglicht wird, ist es bevorzugt, dass der erfindungsgemäße Überlastschutz hier eine Montagehilfe aufweist. Die Montagehilfe stellt dabei sicher, dass die Überlast beziehungsweise der Schwellenwert bei jeder Montage des Rückhalteelementes im Wesentlichen gleich eingestellt wird und einem vorgegebenen Wert entspricht. Sie kann beispielsweise derart ausgebildet sein, dass an der Befestigungseinrichtung und/oder am Materialbunker ein Einschraubanschlag vorhanden ist, der das Anpressen des Rückhalteelements an den Materialbunker durch die Befestigungseinrichtung durch den Anschlag der Befestigungseinrichtung am Einschraubanschlag begrenzt. Der Einschraubanschlag ist mit anderen Worten derart ausgebildet, dass die Befestigungseinrichtung nur so weit eingeschraubt werden kann, dass die Haftreibung zwischen dem Rückhalteelement und dem Materialbunker in montiertem Zustand der Überlast bzw. dem Schwellenwert entspricht. Auf diese Weise wird ein definiertes Einspannverhältnis erreicht, bei dem immer dieselbe vorgegebene Anpresskraft entsteht, mit der das Rückhalteelement an den Materialbunker angedrückt wird. So kann sichergestellt werden, dass der Überlastschutz das Rückhalteelement verlässlich vom Materialbunker löst, bevor es zu einer Beschädigung und/oder Zerstörung des Rückhalteelementes kommen kann. Der Einschraubanschlag kann beispielsweise darin bestehen, dass ein Gewindeloch für eine Schraube der Befestigungseinrichtung im Materialbunker bzw. an dessen Seitenwand nur eine vorgegebene Tiefe aufweist, so dass eine in das Gewindeloch einschraubbare Schraube am Boden des Gewindeloches anschlägt, wenn eine vorbestimmte Einschraubtiefe erreicht ist. Das Gewindeloch ist dann als Sackloch ausgebildet. Andererseits könnte beispielsweise auch an der Schraube und/oder dem Gewindebolzen nur ein so weit reichendes Gewinde ausgebildet sein, dass die Schraube bzw. die Mutter auf dem Gewindebolzen nur bis zu einer vorgegebenen Tiefe eingeschraubt werden kann. Darüber hinaus kann auch an der Mutter ein Einschraubanschlag vorgesehen sein, beispielsweise durch eine vorgegebenen Tiefe eines Gewindeloches einer Hutmutter, die nur so weit auf einen Gewindebolzen aufgeschraubt werden kann, bis dieser am Boden des Gewindeloches der Hutmutter anschlägt.
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Grundsätzlich reicht es aus, wenn der Kraftschluss und/oder der elastische Formschluss des Überlastschutzes gemäß der Erfindung an einer Stirnseite bzw. an einem Ende, und insbesondere am Rand, des Rückhalteelementes angeordnet sind. Durch die schon beschriebenen Ausführungen kann hier eine entsprechende Befestigung des Rückhalteelementes am Materialbunker erreicht werden. Um die Befestigung des Rückhalteelementes am Materialbunker allerdings weiter zu verbessern, ist es vorteilhaft, die Befestigungseinrichtung vom Rand des Rückhalteelementes weiter zu dessen Mitte zu verlagern. Hierfür ist es dann notwendig, dass das Rückhalteelement eine Befestigungsöffnung aufweist, durch die die Befestigungseinrichtung durch das Rückhalteelement hindurchtritt. Um weiterhin ein zerstörungs- bzw. beschädigungsfreies Lösen des Rückhalteelementes vom Materialbunker zu ermöglichen, ist dann weiter erfindungsgemäß eine Freigabeausnehmung im Rückhalteelement ausgebildet, durch die hindurch die Befestigungseinrichtung aus dem Rückhalteelement herausgleiten kann. Insgesamt ist es daher bevorzugt, wenn das Rückhalteelement eine Befestigungsöffnung, durch die die Befestigungseinrichtung das Rückhalteelement durchdringt, und eine Freigabeausnehmung aufweist, wobei die Freigabeausnehmung als, insbesondere linear verlaufender, Schlitz von der Befestigungsöffnung bis zu einem Rand des Rückhalteelementes ausgebildet ist. Die Befestigungseinrichtung ist insbesondere durch die Freigabeausnehmung hindurchführbar, wenn der Überlastschutz das Rückhalteelement vom Materialbunker löst. Das Rückhalteelement weist also eine Befestigungsöffnung, sprich ein Loch, auf, durch die die Befestigungseinrichtung zum Materialbunker geführt wird. Die Befestigungseinrichtung, insbesondere in Form einer Mutter, quetscht dann im montierten Zustand die Materialrückhaltevorrichtung im um das Loch liegenden Bereich gegen die Bunkerwand.
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Zusätzlich zu dieser Befestigungsöffnung weist das Rückhalteelement eine Freigabeausnehmung auf, die die Befestigungsöffnung zum Rand des Rückhalteelementes öffnet. Die Freigabeausnehmung verläuft also von der Befestigungsöffnung, insbesondere quer zur Durchgangsachse der Befestigungsöffnung, bis zum Rand des Rückhalteelementes. Insbesondere ermöglicht die Freigabeausnehmung somit eine Freigabe des Rückhalteelementes durch eine Bewegung quer zur Längserstreckung bzw. Schraubachse der Befestigungseinrichtung. Bei einer Bewegung des Rückhalteelementes quer zur Längsachse bzw. Schraubachse der Befestigungseinrichtung wird die Befestigungseinrichtung demnach entlang der bzw. durch die Freigabeausnehmung hindurchgeführt, bis das Rückhalteelement von der Befestigungseinrichtung gelöst ist. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Befestigungseinrichtung am Materialbunker befestigt bleibt und die Bewegung durch das Rückhalteelement vollführt wird. Wenn vorliegend also von einer Bewegung der Befestigungseinrichtung gesprochen wird, ist damit die Relativbewegung zum Rückhalteelement gemeint. Bei einer linearen Ausbildung der Freigabeausnehmung ist besonders einfach sicherzustellen, dass während dieses Lösens keine Zerstörung bzw. Beschädigung des Rückhalteelementes auftritt. Die Ausbildung der Freigabeausnehmung entspricht also einem Langloch bzw. einem Einschnitt im Rückhalteelement. Aufgrund der Verlagerung der Befestigungseinrichtung vom Rand des Rückhalteelementes weg zu dessen Mitte hin, steht um die Befestigungsöffnung herum eine größere Fläche für die Ausbildung eines Kraftschlusses für das Rückhalteelement zwischen der Befestigungseinrichtung und dem Materialbunker zur Verfügung. Insbesondere kann eine Scheibe unter einer Schraube bzw. einer Mutter über eine größere Anlagefläche am Rückhalteelement Kraft auf dieses in Richtung des Materialbunkers ausüben. Auch aufgrund einer gleichmäßigeren Verteilung der Kraft über diese größere Fläche können Beschädigungen am Rückhalteelement besonders effektiv vermieden werden.
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Die Ausbildung einer Befestigungsöffnung und einer Freigabeausnehmung ermöglicht eine besonders einfache Anordnung eines elastischen Formschlusses zwischen der Befestigungseinrichtung und dem Rückhalteelement. Beispielsweise kann das Rückhalteelement elastisch ausgebildet sein und die Freigabeausnehmung schmäler sein als der Durchmesser der Befestigungseinrichtung, so dass ein elastischer Formschluss zwischen der Befestigungseinrichtung und dem Rückhalteelement besteht. Mit anderen Worten ist die Freigabeausnehmung dünner bzw. schmäler ausgebildet als der Durchmesser der durch die Befestigungsöffnung hindurchtretenden Befestigungseinrichtung. Damit die Befestigungseinrichtung durch die Freigabeausnehmung hindurchgeführt werden kann, muss die Freigabeausnehmung aufgeweitet werden. Die Kraft, die zu dieser elastischen Verformung notwendig ist, verstärkt die Befestigung des Rückhalteelementes am Materialbunker.
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Im Normalfall wird das Rückhalteelement vom Transportfahrzeug in Arbeitsrichtung der Straßenbaumaschine vom Materialbunker gerissen. Es ist daher von Vorteil, wenn der Überlastschutz derart ausgebildet ist, dass er bei einer Bewegung des Rückhalteelementes in Arbeitsrichtung der Straßenbaumaschine wirkt bzw. bei in dieser Richtung auf das Rückhalteelement wirkenden Kräften eingreift. Um dies zu erreichen, ist es bevorzugt, dass die Längserstreckung der Freigabeausnehmung von der Befestigungsöffnung entgegen der Arbeitsrichtung des Straßenfertigers oder Beschickers, und insbesondere horizontal, verläuft. Die Freigabeausnehmung verläuft mit anderen Worten also im Wesentlichen so, wie sich die Befestigungseinrichtung relativ zum Rückhalteelement bewegt, wenn dieses von einem Transportfahrzeug nach vorne gezogen bzw. gerissen wird., bzw. in die Richtung der auf die Materialrückhaltevorrichtung wirkenden Zugkraft.
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Grundsätzlich ist es möglich, das Rückhalteelement über eine einzige Befestigungseinrichtung am Materialbunker zu befestigen. Es können allerdings auch dadurch Beschädigungen am Rückhalteelement verringert bzw. vermieden werden, indem die Kräfte, die zur Befestigung des Rückhalteelementes am Materialbunker notwendig sind, auf verschiedene Stellen des Rückhalteelementes verteilt werden. Zu diesem Zweck ist es bevorzugt vorgesehen, dass, insbesondere pro Befestigungsseite, mehrere Befestigungseinrichtungen vorgesehen sind, über die das Rückhalteelement am Materialbunker befestigt ist. Diese können insbesondere vertikal gestuft zueinander am Rückhalteelement angeordnet sein. Das bedeutet, dass die Befestigungseinrichtungen treppenartig, also vertikal und horizontal versetzt zueinander, angeordnet sind. Durch eine derartige Anordnung der Befestigungseinrichtungen zueinander ergibt sich eine besonders vorteilhafte Kräfteverteilung am Rückhalteelement, was zu besonders effizienter Vermeidung von Schäden führt.
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Bei der Verwendung von mehreren Befestigungseinrichtungen reicht es grundsätzlich aus, eine einzige Freigabeausnehmung vorzusehen, durch die sämtliche Befestigungseinrichtungen hindurchführbar sind. Da eine derartige Freigabeausnehmung allerdings relativ groß ausgeführt sein muss, kann dies zur negativen Beeinträchtigung der Stabilität des Rückhalteelementes führen. Es ist daher bevorzugt, dass für jede Befestigungseinrichtung jeweils eine separate Freigabeausnehmung vorgesehen ist. Dadurch können die einzelnen Freigabeausnehmungen schmäler bzw. kleiner ausgeführt werden, wodurch die Stabilität des Rückhalteelementes weniger leidet. Darüber hinaus ist zu einem möglichst problemlosen Lösen des Rückhalteelementes bevorzugt, dass die Freigabeausnehmungen parallel zueinander verlaufend ausgebildet sind. Dies soll insbesondere bedeuten, dass die Längserstreckung der länglichen Ausnehmungen parallel verläuft.
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Das Rückhalteelement kann beispielsweise als breiter Gummilappen oder als Gummilippe ausgebildet sein, die im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist. An einem ihrer Enden bzw. Stirnseiten ist das Rückhalteelement am Materialbunker, insbesondere an einer Seitenwand, befestigt. Es hat sich nun in der Praxis bewährt, von der bisher üblichen im Wesentlichen rechteckigen Form derart abzuweichen, dass das Rückhalteelement an einer am Materialbunker befestigten Stirnseite sich verjüngend ausgebildet ist, und insbesondere an einer vertikal unteren Seite spitz zuläuft. In Arbeitsrichtung der Straßenbaumaschine gesehen fällt das Rückhalteelement an diesem Ende also in Arbeitsrichtung nach hinten und schräg nach vertikal unten hin ab. Auf diese Weise erhält das Rückhalteelement hier eine in montiertem Zustand unten liegende Spitze. Es hat sich gezeigt, dass das Rückhalteelement in dieser Form zum einen besonders verlässlich am Materialbunker montiert werden kann und zum anderen weder das Einbaugut noch das Heck eines Transportfahrzeuges behindert.
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Darüber hinaus sind zusätzliche Weiterbildungen der Erfindung denkbar. Beispielsweise kann ein Sensor an der Straßenbaumaschine angeordnet sein, der detektiert, ob das Rückhalteelement am Materialbunker montiert ist oder nicht. Dies kann beispielsweise ein optischer Sensor oder ein Tastsensor sein, der ein entsprechendes Signal generiert und den Bediener der Straßenbaumaschine darauf hinweist, wenn das Rückhalteelement vom Materialbunker gelöst wurde. Der Sensor kann zur Anzeige des Fehlens des Rückhaltelementes beispielsweise mit dem Bordcomputer der Straßenbaumaschine verbunden sein.
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Die Lösung der eingangs genannten Aufgabe gelingt ebenfalls mit einer Materialrückhaltevorrichtung für eine Straßenbaumaschine, insbesondere einem Straßenfertiger oder einem Beschicker, wie vorstehend beschrieben. Sämtliche Vorteile und Wirkungen, die vorstehend beschrieben wurden, gelten ebenfalls für die erfindungsgemäße Materialrückhaltevorrichtung. Insbesondere umfasst die Materialrückhaltevorrichtung wenigstens eines oder mehrere der folgenden Merkmale: die Materialrückhaltevorrichtung weist einen Überlastschutz auf; die Materialrückhaltevorrichtung umfasst ein Rückhalteelement, wobei das Rückhalteelement eine Befestigungsöffnung, durch die eine Befestigungseinrichtung das Rückhalteelement durchdringt, und eine Freigabeausnehmung aufweist, wobei die Freigabeausnehmung als, insbesondere linear verlaufender, Schlitz von der Befestigungsöffnung bis zu einem Rand des Rückhalteelementes ausgebildet ist; das Rückhalteelement ist elastisch ausgebildet und die Freigabeausnehmung ist schmäler als der Durchmesser der Befestigungseinrichtung, so dass ein elastischer Formschluss zwischen der Befestigungseinrichtung und dem Rückhalteelement besteht; die Längserstreckung der Freigabeausnehmung verläuft parallel zu einer Anlageseite des Rückhalteelementes, und insbesondere horizontal; es sind mehrere Befestigungseinrichtungen vorgesehen, die vertikal gestuft zueinander am Rückhalteelement angeordnet sind; und/oder das Rückhalteelement ist an einer am Materialbunker befestigten Stirnseite sich verjüngend ausgebildet, insbesondere derart, dass es an einer vertikal unteren Seite spitz zuläuft. Um Wiederholungen zu vermeiden wird auf die vorstehenden Ausführungen zur Straßenbaumaschine Bezug genommen. Der Überlastschutz ermöglicht auch hier das beschädigungs- bzw. zerstörungsfreie Lösen des Rückhalteelementes der Materialrückhaltevorrichtung von der Befestigungseinrichtung der Materialrückhaltevorrichtung. Die Anlageseite des Rückhalteelementes ist diejenige Seite, die in montiertem Zustand vertikal unten liegt. Mit der Anlageseite liegt das Rückhalteelement am Materialbunker der Straßenbaumaschine an. Eine erfindungsgemäße Materialrückhaltevorrichtung kann insbesondere auch als Nachrüstteil für schon bestehende Straßenbaumaschinen ausgebildet sein. Auf diese Weise lässt sich die Erfindung auch bei älteren Straßenbaumaschinen einsetzen.
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Darüber hinaus gelingt die Lösung der eingangs genannten Aufgabe ebenfalls mit einem Verfahren zum Schutz einer Materialrückhaltevorrichtung einer Straßenbaumaschine, konkret einem Straßenfertiger oder einem Beschicker, mit den Schritten: a) Befestigen eines Rückhalteelementes der Materialrückhaltevorrichtung an einem Materialbunker der Straßenbaumaschine mittels einer Befestigungseinrichtung; und b) zerstörungsfreies Lösen des Rückhalteelementes vom Materialbunker ohne die Befestigungseinrichtung zu lösen. Ohne die Befestigungseinrichtung zu lösen bedeutet vorliegend, dass die Befestigungseinrichtung an dem Materialbunker montiert bleibt. Die Befestigungseinrichtung bleibt somit in ihrer Stellung, in die sie bei der Montage der Materialrückhaltevorrichtung zur Fixierung derselben gebracht worden ist. Es wird also lediglich das Rückhalteelement von der Befestigungseinrichtung gelöst. Die Befestigungseinrichtung an sich verbleibt dabei am Materialbunker, genau so, als würde sie immer noch das Rückhalteelement am Materialbunker befestigen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine irreversible Beschädigung und/oder Zerstörung des Rückhalteelementes im Arbeitseinsatz der Straßenbaumaschine zuverlässig vermieden. Sämtliche vorstehend genannten Vorteile und Wirkungen für die Ausbildung der Straßenbaumaschine gelten selbstverständlich im übertragenen Sinne ebenfalls für das erfindungsgemäße Verfahren, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehenden Ausführungen Bezug genommen wird.
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Die Vorteile der Verwendung einer Freigabeausnehmung im Rückhalteelement wurden vorstehend ebenfalls schon beschrieben. Auch im Rahmen des Verfahrens ist es bevorzugt, im Schritt b) ebenfalls das Vorbeigleiten des Rückhalteelementes an der Befestigungseinrichtung mittels einer im Rückhalteelement angeordneten Freigabeausnehmung vorzusehen. Auch in Bezug auf das Verfahren lässt sich durch diese Weiterbildung der Erfindung die Befestigung des Rückhalteelementes am Materialbunker verbessern und gleichzeitig der Überlastschutz realisiert.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 eine Seitenansicht eines Straßenfertigers;
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2 eine Seitenansicht eines Beschickers;
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3 eine perspektivische Ansicht auf einen Materialbunker;
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4 eine perspektivische Ansicht auf die Befestigung eines Rückhalteelementes am Materialbunker;
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5 eine Seitenansicht eines am Materialbunker befestigten Endes eines Rückhalteelementes;
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6 eine Schnittansicht durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Befestigungseinrichtung;
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7 eine Schnittansicht durch ein zweites Ausführungsbeispiel einer Befestigungseinrichtung;
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8 eine Schnittansicht durch ein drittes Ausführungsbeispiel einer Befestigungseinrichtung;
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9 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Freigabeausnehmung;
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10 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Freigabeausnehmung; und
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11 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens.
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Gleiche und gleich wirkende Bauteile werden mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Sich wiederholende Bauteile sind nicht in jeder Figur gesondert bezeichnet.
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Die 1 und 2 zeigen gattungsgemäße Straßenbaumaschinen, nämlich einen Straßenfertiger 1 (1) und einen Beschicker 9 (2). Die Straßenbaumaschinen 1, 9 weisen einen Fahrerstand 2 und einen Maschinenrahmen 3 auf. Darüber hinaus umfassen sie ein von einem Antriebsaggregat 4, das meistens einen Dieselverbrennungsmotor umfasst, angetriebenes Fahrwerk 6, mit dem sich die Straßenbaumaschinen 1, 9 im Arbeitsbetrieb in Arbeitsrichtung a vorwärts bewegen. Der Straßenfertiger 1 weist an seinem Heck eine Einbaubohle 7 auf, mit der er Einbaumaterial quer zur Arbeitsrichtung a verteilen, glätten und verdichten kann. Der Beschicker 9 dagegen umfasst keine Bohle 7, sondern einen Beschickförderer 10, mit dem er Einbaumaterial auf einen Straßenfertiger 1 überladen kann. Sowohl der Straßenfertiger 1 als auch der Beschicker 9 weisen einen Materialbunker 5 für Einbaumaterial auf. Der Beschicker 9 kann Einbaumaterial aus seinem Materialbunker 5 über den Beschickförderer 10 in den Materialbunker 5 des Straßenfertigers 1 überladen. Darüber hinaus kann sowohl der Straßenfertiger 1 als auch der Beschicker 9 von einem nicht gezeigten Transportfahrzeug, beispielsweise einem LKW, mit Einbaumaterial versorgt werden. Für diese Art der Beladung weisen die Straßenbaumaschinen 1, 9 in Arbeitsrichtung a vorne angeordnete Abdruckrollen 8 auf. Mit diesen Abdruckrollen 8 schieben sie ein Transportfahrzeug während des Beladevorgangs vor sich her, während Einbaumaterial vom Transportfahrzeug in den Materialbunker 5 übertragen wird. Während des Einbaus einer Tragschicht durch einen Straßenfertiger 1 müssen im Normalfall eine Vielzahl von Ladungen an Einbaumaterial von Transportfahrzeugen auf den Straßenfertiger 1 und/oder den Beschicker 9 übertragen werden.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht von schräg oben und in Arbeitsrichtung a vorne auf den Materialbunker 5 der Straßenbaumaschinen 1, 9. Der Materialbunker 5 weist einen Bunkerboden 12 und Seitenwände 14 auf. Die Seitenwände 14 des Materialbunkers 5 können im Arbeitsbetrieb verschwenkt werden, um ein Beladen des Bunkers zu ermöglichen und/oder die Größe der Ladefläche zu beeinflussen. An der in Arbeitsrichtung a hinten liegenden Seite des Materialbunkers 5 befindet sich eine Förderschnecke 11, die Einbaugut aus dem Materialbunker 5 auf ein Kratzerband 13 überträgt, von dem das Einbaumaterial entgegen der Arbeitsrichtung a durch die Straßenbaumaschine 1, 9 transportiert und entweder zu einer Bohle 7 oder einem Beschickförderer 10 gebracht wird.
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Auf der in Arbeitsrichtung a vorne liegenden Seite des Materialbunkers 5 befindet sich eine Materialrückhaltevorrichtung 18. Die Materialrückhaltevorrichtung 18 befindet sich also auf derjenigen Seite des Materialbunkers 5, auf der ein Transportfahrzeug von der Straßenbaumaschine 1, 9 über die Abdruckrollen 8 während des Beladevorgangs vor sich her geschoben wird. Diese Seite des Materialbunkers 5 wird daher auch als Füllseite bzw. Andockseite bezeichnet. Um den Überladevorgang des Einbaugutes vom Transportfahrzeug in den Materialbunker 5 zu ermöglichen, befindet sich auf dieser Seite keine sich starr in Vertikalrichtung erstreckende Seitenwand für den Materialbunker 5. Stattdessen befindet sich hier die Materialrückhaltevorrichtung 18, die aus einzelnen Rückhalteelementen 15, 16, 17 aufgebaut ist. Die einzelnen Rückhalteelemente 15, 16, 17 sind unabhängig voneinander ausgebildet, um ein gegenseitiges Verschieben der Rückhalteelemente 15, 16, 17 zueinander zu ermöglichen. So kann beispielsweise Das Aufnahmevolumen des Materialbunkers 5 durch Auseinanderziegen oder Zusammenschieben des Bunkerbodens 12 in Richtung des Pfeils b vergrößert und verkleinert werden. Insgesamt führt die Materialrückhaltevorrichtung 18 dazu, dass weniger bis kein Einbaumaterial nach bzw. während dem Verladen vom Transportfahrzeug in den Materialbunker 5 in Arbeitsrichtung a aus dem Materialbunker 5 herausfällt und verloren geht. Um den Verladevorgang dabei nicht zu beeinträchtigen bzw. zu behindern, sind die Rückhalteelemente 15, 16, 17 der Materialrückhaltevorrichtung 18 elastisch ausgebildet, beispielsweise als Gummibänder bzw. Gummimatten, insbesondere mit Gewebeverstärkung. Wenigstens die quer zur Arbeitsrichtung a außen liegenden Rückhalteelemente 15 sind mit einem ihrer Enden am Materialbunker 5 bzw. an den Seitenwänden 14 des Materialbunkers 5 befestigt. Diese Befestigung der Rückhalteelemente 15 an der Seitenwand 14 des Materialbunkers 5 ist besonders hohen Kräften ausgesetzt, wenn das Transportfahrzeug beim Verladen des Einbaugutes mit seinem Heck an der Materialrückhaltevorrichtung, beispielsweise beim Wegfahren nach dem Überladen des Einbaugutes, hängen bleibt. Durch diese enormen am Rückhalteelement 15 anliegenden Kräfte, kommt es regelmäßig dazu, dass das Rückhalteelement 15 an dieser Stelle ausreißt und beschädigt bzw. zerstört wird. Die hier zum Einsatz kommenden Rückhalteelemente 15 sind ca. 2 Meter lang, ca. 30 Zentimeter hoch und ca. 1 Zentimeter dick.
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Der erfindungsgemäß vorgesehene Überlastschutz 19 wird in den 4 und 5 näher gezeigt. 4 zeigt das Ende eines Rückhalteelementes 15, das an der Seitenwand 14 des Materialbunkers 5 befestigt ist gemäß dem in 3 markierten Ausschnitt A. Das Rückhalteelement 15 ist als breites Gummiband ausgebildet, das an der in Arbeitsrichtung a vorne liegender Seite des Materialbunkers 5 mit seiner Breite B im Wesentlichen vertikal aufgestellt. Die Dicke ist mit D bezeichnet und bezeichnet die Dicke des Rückhaltelementes quer zur Breite B bzw. den Abstand der beiden maximalen Außenoberflächen des Rückhaltelementes. Das Rückhalteelement hindert in diesem Bereich Einbaugut vom Herausfallen aus dem Materialbunker 5. Wie aus den 4 und 5 hervorgeht, ist das Rückhalteelement 15 mit seinem gezeigten Ende über Befestigungseinrichtungen 21 an der Seitenwand 14 des Materialbunkers 5 befestigt. Wie ebenfalls aus den Figuren hervorgeht, ist das Rückhalteelement 15 an diesem Ende mit einem schrägen Rand 31 ausgebildet, derart, dass der Rand 31 schräg nach vertikal unten verläuft und sich das Rückhalteelement 15 dadurch verjüngt bzw. zuspitzt. Das verjüngte bzw. zugespitzte Ende des Rückhalteelementes 15 ist auf der vertikal unten angeordneten Seite des Rückhalteelementes 15 angeordnet. Die drei Befestigungseinrichtungen 21, über die das Rückhalteelement 15 an der Seitenwand 14 des Materialbunkers 5 befestigt ist, sind derart vertikal gestuft zueinander angeordnet, dass jede Befestigungseinrichtung 21 gleich weit vom schräg verlaufenden Rand 31 des Rückhalteelementes 15 beabstandet ist. Auf diese Weise sind die Befestigungseinrichtungen 21 treppenartig angeordnet, was insbesondere zusammen mit der schrägen Ausbildung des Endes des Rückhalteelementes 15 zu einer besonders kompakten Ausführung und sicheren Befestigung der Materialrückhaltevorrichtung 18 und insbesondere des Rückhalteelementes 15 führt. Ebenfalls sind in den 4 und 5 die Freigabeausnehmungen 20 gezeigt, durch die hindurch die Befestigungseinrichtungen 21 beim Lösen des Rückhalteelementes 15 von den Befestigungseinrichtungen 21 und auch vom Materialbunker 5 bewegt werden können. Während des Lösens durch den Überlastschutz 19 bewegt sich das Rückhalteelement 15 in Arbeitsrichtung a nach vorne in Relation zu den Befestigungseinrichtungen 21 und dem Materialbunker 5. Dadurch gleiten die Befestigungseinrichtungen 21 durch die Freigabeausnehmungen 20 und geben somit das Rückhalteelement 15 frei. Die Freigabeausnehmungen 20 erstrecken sich in bzw. parallel zur Arbeitsrichtung a und parallel zueinander. Auf diese Weise ist der Überlastschutz 19 perfekt auf diejenigen Kräfte ausgerichtet, die auftreten, wenn ein Transportfahrzeug mit seinem Heck beim Abfahren von vor der Straßenbaumaschine 1, 9 eine Zugkraft auf das Rückhalteelement 15 ausübt, die normalerweise zu einer Zerstörung des Rückhalteelementes 15 führen würde.
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6 zeigt eine erste Ausführungsform der Befestigungseinrichtung 21 in einer Schnittansicht entlang der Schnittlinie B aus 5. Über die Befestigungseinrichtung 21 ist das Rückhalteelement 15 an der Seitenwand 14 des Materialbunkers 5 angebracht. Die Befestigungseinrichtung 21 durchdringt das Rückhalteelement 15 von seiner ersten Seitenfläche 29 bis zu seiner zweiten Seitenfläche 30 vollständig durch die im Rückhalteelement 15 vorgesehene Befestigungsöffnung 32. Die Befestigungseinrichtung 21 umfasst einen an der Seitenwand 14 des Materialbunkers 5 angeschweißten Gewindebolzen 22 mit einem Außengewinde und eine Mutter 23, hier eine Hutmutter, mit einer Scheibe 27, die hier einteilig mit der Mutter 23 ausgebildet ist. Die Mutter 23 umfasst ein Innengewinde, mit dem sie auf den Gewindebolzen 22 aufschraubbar ist. Das Gewinde der Mutter 23 ist zur Ladefläche des Materialbunkers 5 hin verschlossen, damit kein Einbaugut an das Gewinde der Mutter 23 bzw. das Gewinde des Gewindebolzens 22 gelangen kann. Gleichzeitig dient das blinde Ende des Gewindes der Mutter 23 als Einschraubanschlag 24, der genau vorgibt, wie weit die Mutter 23 auf den Gewindebolzen 22 aufgeschraubt werden kann. Aufgrund dieser Vorgabe ist die Kraft, die von der Mutter 23 auf das Rückhalteelement 15 aufgebracht wird, immer dieselbe, wodurch das Rückhalteelement 15 immer gleich stark gegen die Seitenwand 14 des Materialbunkers 5 gedrückt wird. Es ist daher immer dieselbe Kraft notwendig, um das Rückhalteelement 15 in Arbeitsrichtung a aus der Befestigungseinrichtung 21 herauszuziehen bzw. von dieser zu lösen. Während eines derartigen Lösevorganges bewegt sich die Befestigungseinrichtung 21 bzw. der Gewindebolzen 22 in Relation zum Rückhalteelement 15 durch die Freigabeausnehmung 20 und gleitet so am Rückhalteelement 15 entlang, ohne dieses zu beschädigen.
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7 zeigt eine entsprechende Ansicht wie 6 mit einer weiteren Ausführungsform einer Befestigungseinrichtung 21. Auch die Befestigungseinrichtung 21 der 7 weist einen am Materialbunker 5 bzw. an der Seitenwand 14 angeschweißten Gewindebolzen 22 auf, auf den eine Mutter 23 aufgeschraubt ist. Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß 6 ist die Länge des Gewindebolzens 22 kleiner als die Dicke des Rückhalteelementes 15. Die Dicke des Rückhalteelementes 15 bezeichnet insbesondere den Abstand zwischen der ersten Seitenfläche 29 und der zweiten Seitenfläche 30 des Rückhalteelementes 15. Die beiden Seitenflächen 29, 30 sind jeweils diejenigen Seitenflächen des Rückhalteelementes 15, die den größten Flächeninhalt aufweisen. Dadurch, dass die Länge des Gewindebolzens 22 kürzer ist als die Dicke des Rückhalteelementes 15, muss das Rückhalteelement 15 im Bereich der Befestigungsöffnung 32 geringfügig komprimiert werden, bis die Mutter 23 auf das Außengewinde des Gewindebolzens 22 aufgeschraubt werden kann. Dies ist allerdings aufgrund des Materials des Rückhalteelementes 15 ohne weiteres möglich. Dadurch, dass die Befestigungseinrichtung 21 insgesamt kürzer ausgebildet ist, ragt sie weniger über die zweite Seitenfläche 30 des Rückhalteelementes 15 hervor. Insgesamt läuft die Befestigungseinrichtung 21 daher weniger Gefahr, im Betrieb von Einbaumaterial im Materialbunker 5 oder vom Heck eines Einbaumaterials überladenden Transportfahrzeuges beschädigt zu werden.
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8 zeigt eine weitere Ausführungsform der Befestigungseinrichtung 21 gemäß der Ansicht nach 6. Im Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen weist die Befestigungseinrichtung 21 der 8 keinen Gewindebolzen 22 und keine Mutter 23 auf, sondern eine Schraube 25, die mit integrierter Scheibe 27 ausgebildet ist, und die in ein Gewindeloch 26 in der Seitenwand 14 des Materialbunkers 5 einschraubbar ist. Das Gewindeloch 26 des Materialbunkers 5 ist als Sackloch ausgebildet und weist daher einen Einschraubanschlag 24 auf. Der Einschraubanschlag 24 begrenzt, wie weit die Schraube 25 in das Gewindeloch 26 eingeschraubt werden kann, und damit die Kraft, mit der die Schraube 25 das Rückhalteelement 15 am Materialbunker 5 hält. Im Falle eines Lösens des Rückhalteelementes 15 von der Befestigungseinrichtung 21 durch den Überlastschutz 19 bewegt sich die Schraube 25 mit ihrem Schaft relativ zum Rückhalteelement 15 durch die Freigabeausnehmung 20, ohne dass dabei das Rückhalteelement 15 beschädigt oder zerstört wird.
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Die 9 und 10 zeigen verschiedene Ausführungsformen der Freigabeausnehmung 20 in einer Schnittansicht entlang der Linie C gemäß B. Das Rückhalteelement 15 weist in jedem Fall eine Befestigungsöffnung 32 auf. Durch diese Befestigungsöffnung 32 hindurch erstreckt sich die Befestigungseinrichtung 21, genauer der Gewindebolzen 22 oder der Schaft der Schraube 25. Der Schaft der Schraube 25 beziehungsweise der Gewindebolzen 22 hat einen Durchmesser H1. Die in 9 dargestellte Ausführungsform der Freigabeausnehmung 20 dagegen weist eine Durchgangsweite beziehungsweise lichte Weite H2 auf, die schmäler ist als der Durchmesser H1. Die Freigabeausnehmung 20 verbindet die Befestigungsöffnung 32 mit dem Rand 31 des Rückhalteelementes 15.
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Mit anderen Worten wird die Befestigungsöffnung 32 durch die Freigabeausnehmung 20 zum Rand 31 hin geöffnet. Es besteht also eine durchgehende Ausnehmung vom Rand 32 bis zur Befestigungseinrichtung 21 in der Befestigungsöffnung 32. Aufgrund der unterschiedlichen Maße des Durchmessers H1 der Befestigungseinrichtung 21 und der Durchgangsweite H2 der Freigabeausnehmung 20 entsteht am Übergang zwischen der Befestigungsöffnung 32 und der Freigabeausnehmung 20 ein elastischer Anschlag 28, der einen elastischen Formschluss zwischen dem Rückhalteelement 15 und der Befestigungseinrichtung 21 bildet. Der elastische Formschluss beruht auf der Elastizität des Materials des Rückhalteelementes 15 und ist auch durch die Elastizität dieses Materials in seiner Stärke einstellbar. Soll nun das Rückhalteelement 15 von der Befestigungseinrichtung 21 und damit vom Materialbunker 5 gelöst werden, so muss neben dem Kraftschluss, der durch das Anpressen des Rückhalteelementes 15 am Materialbunker 5 durch die Befestigungseinrichtung 21 bewirkt wird, ebenfalls der elastische Formschluss am elastischen Anschlag 28 überwunden werden. Mit anderen Worten muss, damit der Gewindebolzen 22 beziehungsweise der Schaft der Schraube 25 durch die Freigabeausnehmung 20 gleiten kann, diese zuerst auf den Durchmesser H1 der Befestigungseinrichtung 21 aufgeweitet werden. Die hierzu notwendige Kraft summiert sich mit dem Kraftschluss durch die Befestigungseinrichtung 21 zur gesamten Rückhaltekraft, die das Rückhalteelement 15 am Materialbunker 5 und an der Befestigungseinrichtung 21 fixiert. In der alternativen Ausführungsform gemäß 10 dagegen weist die Freigabeausnehmung 20 eine Durchgangsweite H3 auf, die größer ist als der Durchmesser H1 des Gewindebolzens 22 beziehungsweise der Schaft der Schraube 25. Auf diese Weise kann, wenn der Kraftschluss durch die Befestigungseinrichtung 21 überwunden wurde, diese die Freigabeausnehmung 20 ungehindert passieren. Durch das ungehinderte Entlanggleiten der Befestigungseinrichtung 21 durch die Freigabeausnehmung 20 in dieser Ausführungsform werden Beschädigungen am Rückhalteelement 15 besonders effizient vermieden.
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11 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens 36. Das Verfahren beginnt im Schritt 33 mit dem Befestigen des Rückhalteelementes 15 am Materialbunker 5 mittels der Befestigungseinrichtung 21. Kommt es sodann während des Arbeitsbetriebes der Straßenbaumaschine 1, 9 zu einer Überlast, sprich liegen am Rückhalteelement 15 Kräfte an, die den vorgegebenen Schwellenwert übersteigen, so kommt es im Schritt 34 zu einem beschädigungs- und zerstörungsfreien Lösen des Rückhalteelementes 15 vom Materialbunker 5, während die Befestigungseinrichtung 21 nicht gelöst wird und weiter am Materialbunker 5 verbleibt. Der Schwellenwert wird dabei so gewählt, dass es zum Einen nicht zu einem Lösen des Rückhalteelementes 15 kommt, wenn lediglich Kräfte auf dieses Einwirken, die durch die Elastizität des Materials des Rückhalteelementes 15 abgefangen werden können, ohne dass dieses beschädigt oder zerstört wird. Zum anderen wird der Schwellenwert so gewählt, dass es auf jeden Fall zu einem Lösen des Rückhalteelementes 15 kommt, bevor eine Beschädigung oder eine Zerstörung des Rückhalteelementes 15 befürchtet werden muss. Die exakte Auswahl des Schwellenwertes kann je nach verwendetem Material für das Rückhalteelement 15 variieren und kann mittels einfacher Versuche ermittelt werden. Das Einstellen des Schwellenwertes am Überlastschutz 19 erfolgt durch die Ausbildung der Befestigungseinrichtung 21 und/oder eines eventuellen elastischen Formschlusses. Alles in allem wird so ein Überlastschutz 19 erhalten, der zu einer zuverlässigen Verhinderung von Beschädigungen und/oder Zerstörungen am Rückhalteelement 15 führt. Wie in 11 durch den rückführenden Pfeil angedeutet, kann das Rückhalteelement 15 nach dem erfolgten Lösen vom Materialbunker 5 beziehungsweise der Befestigungseinrichtung 21 einfach wieder an seine Position am Materialbunker 5 montiert werden, indem die Befestigungseinrichtung 21 gelöst wird und dann mit dem Rückhalteelement 15 wieder am Materialbunker 5 befestigt wird. Auf diese Weise kann durch das erfindungsgemäße Verfahren das Rückhalteelement 15 vor Zerstörung bewahrt und wiederverwendet werden und muss daher nicht durch ein neues Rückhalteelement 15 ersetzt werden. Wird der Überlastschutz 19 beziehungsweise das Rückhalteelement 15 mit einer Freigabeausnehmung 20 eingesetzt, so kann optional der Schritt 34 (das Lösen des Rückhalteelementes 15) durch den Schritt 35 ergänzt werden, der das Vorbeigleiten des Rückhalteelementes 15 an der Befestigungseinrichtung 21 durch die im Rückhalteelement 15 angeordnete Freigabeausnehmung 20 beinhaltet. Insgesamt lässt sich so die Wartungsintensität und der Verbrauch von Verschleißmaterialien an der erfindungsgemäßen Straßenbaumaschine 1, 9 reduzieren, wodurch die Erfindung einen Beitrag zur Senkung der Betriebskosten leistet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013000788 A1 [0006]
- DE 102014012461 A1 [0006]