DE102016005647A1

DE102016005647A1 - Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems

Info

Publication number: DE102016005647A1
Application number: DE102016005647.9A
Authority: DE
Inventors: Markus Reiff
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2016-05-06
Filing date: 2016-05-06
Publication date: 2017-02-09

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems (2) eines Fahrzeuges (1), wobei ein Fahrer im Fahrbetrieb des Fahrzeuges (2) überwacht wird. Erfindungsgemäß wird ein Niesen des Fahrers erfasst und ein ausschließlich durch das Niesen bedingter Eingriff des Fahrers in eine Lenk-, Brems- und/oder Antriebsstrangfunktion wird automatisch ausgeglichen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeuges, wobei ein Fahrer im Fahrbetrieb des Fahrzeuges überwacht wird.
Im Allgemeinen ist bekannt, dass ein Fahrzeug zumindest ein Fahrerassistenzsystem zur Unterstützung eines Fahrers des Fahrzeuges aufweist. Beispielsweise ist ein Fahrerassistenzsystem bekannt, bei welchem ein Grad einer Aufmerksamkeit des Fahrers ermittelt wird. Unterschreitet der ermittelte Grad der Aufmerksamkeit einen vorgegebenen Schwellwert, werden bzw. wird eine Empfehlung und/oder eine Warnmeldung an den Fahrer ausgegeben. Zur Ermittlung des Grades der Aufmerksamkeit des Fahrers wird dieser mittels einer Bilderfassungseinheit überwacht und/oder es wird ein Lenkverhalten des Fahrers erfasst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeuges anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeuges sieht vor, dass ein Fahrer im Fahrbetrieb des Fahrzeuges überwacht wird. Erfindungsgemäß wird ein Niesen des Fahrers erfasst und ein ausschließlich durch das Niesen bedingter Eingriff des Fahrers in eine Lenk-, Brems- und/oder Antriebsstrangfunktion wird automatisch ausgeglichen.
Mittels des Verfahrens ist die Sicherheit im Straßenverkehr, insbesondere bei einem Niesanfall bei vergleichsweise hoher Fahrgeschwindigkeit, wesentlich erhöht, da ein versehentlicher Eingriff des Fahrers in eine Fahrzeugfunktion ausgeglichen wird und somit eine Gefahrensituation für das Fahrzeug und sich in seiner Umgebung befindender Verkehrsteilnehmer im Wesentlichen vermieden werden kann.
Insbesondere werden mittels des Verfahrens ungewollte Lenk- und/oder Pedalbetätigungen infolge eines oder mehrfachen Niesens ausgeglichen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:
1 schematisch ein Fahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem.
In der einzigen Figur ist ein Fahrzeug 1 mit einem Fahrerassistenzsystem 2 zur Unterstützung eines Fahrers des Fahrzeuges 1 dargestellt.
Das Fahrerassistenzsystem 2 ist mit einer Fahrerüberwachung 3 und einer Umgebungssensorik 4 des Fahrzeuges 1 verbunden.
Die Fahrerüberwachung 3 umfasst eine Anzahl optischer und/oder akustischer Erfassungseinheiten und/oder eine Anzahl von Drucksensoren, die beispielsweise in ein Lenkrad des Fahrzeuges 1 integriert ist. Dabei kann die Fahrerüberwachung 3 auch Bestandteil zumindest eines weiteren Fahrerassistenzsystems, beispielsweise eines Aufmerksamkeitsassistenten, sein.
Zudem verfügt das Fahrzeug 1 über die Umgebungssensorik 4, die eine Anzahl von im und/oder am Fahrzeug angeordneten Erfassungseinheiten aufweist, die im Fahrbetrieb fortlaufend Signale erfassen. Mittels der Umgebungssensorik 4 sind insbesondere eine Umgebung des Fahrzeuges 1 und sich in dieser befindende Objekte erfassbar.
Fährt das Fahrzeug 1 mit einer vergleichsweise hohen Fahrgeschwindigkeit und der Fahrer niest, besteht die Gefahr, dass der Fahrer eine ungewollte Lenkbewegung durchführt und/oder ungewollt ein Pedal betätigt, so dass der Fahrer ungewollt in eine Lenk-, Brems- und/oder Antriebsstrangfunktion eingreift.
Durch diesen ungewollten Eingriff besteht die Gefahr einer Verunfallung des Fahrzeuges 1 und/oder die Gefahr einer Kollision mit einem sich in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeuges 1 befindenden Objekt oder Verkehrsteilnehmer.
Um diese Gefahr zumindest wesentlich zu verringern, ist vorgesehen, dass mittels der Fahrerüberwachung 3 ein Niesen des Fahrers des Fahrzeuges 1 erfasst wird.
Mittels der Umgebungssensorik 4 wird fortlaufend die Umgebung des Fahrzeuges 1 erfasst, so dass Rückschlüsse in Bezug auf die Plausibilität des getätigten Eingriffes in die Lenk-, Brems- und/oder Antriebsstrangfunktion gezogen werden.
Wird ermittelt, dass der Eingriff in die Lenk-, Brems- und/oder Antriebsstrangfunktion ausschließlich auf das Niesen des Fahrers zurückzuführen ist, wird der Eingriff in die Lenk-, Brems- und/oder Antriebsstrangfunktion durch eine geeignete Gegenmaßnahme von dem Fahrerassistenzsystem 2 ausgeglichen.
Insbesondere bei einer vergleichsweise hohen Fahrgeschwindigkeit kann dieser Ausgleich durch das Fahrerassistenzsystem 2 durchaus höchst sicherheitsrelevant sein, insbesondere um das Risiko einer Verunfallung des Fahrzeuges 1 zumindest wesentlich zu verringern.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: Fahrerassistenzsystem
3: Fahrerüberwachung
4: Umgebungssensorik

Claims

Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems (2) eines Fahrzeuges (1), wobei ein Fahrer im Fahrbetrieb des Fahrzeuges (2) überwacht wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Niesen des Fahrers erfasst wird und ein ausschließlich durch das Niesen bedingter Eingriff des Fahrers in eine Lenk-, Brems- und/oder Antriebsstrangfunktion automatisch ausgeglichen wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Niesen akustisch, visuell und/oder mittels erfasster Signale zumindest eines Drucksensors erfasst wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Plausibilisierung des durch das Niesen bedingten Eingriffes eine Umgebung des Fahrzeuges (1) erfasst wird.