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Die vorliegende Erfindung betrifft eine verstellbare Armstütze, insbesondere für eine Sitzvorrichtung, z. B. für einen Bürostuhl. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Sitzvorrichtung, die mit verstellbaren Armstützen ausgestattet ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verstellung der Armstützen einer Sitzvorrichtung. Anwendungen der Erfindung sind bei Möbeln, insbesondere Sitzvorrichtungen, wie Stühlen, Sesseln oder Systembestuhlungen, insbesondere zur Nutzung im Büro, oder bei anderen Möbeln, wie Betten, oder bei frei stehenden Armstützen, z. B. für medizinische Anwendungen, gegeben.
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Es ist allgemein bekannt, Bürostühle mit Armstützen auszustatten, die typischerweise jeweils ein gepolstertes Auflageteil zur Armauflage und eine tragende Säule zur Verbindung des Auflageteils mit dem Sitzteil des Bürostuhls aufweisen. Es besteht ein Interesse an einer Verstellbarkeit der Armstützen durch den Nutzer, um diese z. B. an seine Körpergröße und seine Sitzhaltung anzupassen. Zur Verstellung in Vertikalrichtung (Einstellung der Höhe des Auflageteils über dem Sitzteil) kann die Säule z. B. teleskopartig verlängert oder verkürzt und arretiert werden. In Horizontalrichtung können eine Verstellung entlang einer Längsrichtung (in Blickrichtung sitzenden Nutzers) und/oder eine Verstellung entlang einer Seitenrichtung (senkrecht zur Blickrichtung des sitzenden Nutzers) vorgesehen sein.
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Zur Verstellung entlang der Längsrichtung ist typischerweise am oberen Ende der Säule eine gerasterte Platte vorgesehen, die sich in der Längsrichtung erstreckt. Das Auflageteil sitzt z. B. unter der Wirkung einer Federkraft auf der gerasterten Platte, wobei Vorsprünge auf der Unterseite des Auflageteils in die Raststruktur auf der Oberseite der gerasterten Platte eingreifen. Die gewünschte Position des Auflageteils wird eingestellt, indem dieses gegen die Wirkung der Federkraft angehoben, nach vorne oder hinten verschoben und auf der gerasterten Platte abgesetzt wird. Diese Technik hat die Nachteile, dass die Position des Auflageteils nicht stufenlos einstellbar ist und bei der Verstellung störende Geräusche verursacht werden.
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Zur Verstellung entlang der Seitenrichtung ist typischerweise das untere Ende der Säule abgewinkelt und im Sitzteil entlang der Seitenrichtung in vorbestimmten Positionen arretierbar angeordnet. Durch die Halterung der Armstütze mit dem abgewinkelten, verschiebbaren unteren Ende der Säule kann die Stabilität der Armstütze beeinträchtigt sein. Des Weiteren ist auch in diesem Fall von Nachteil, dass die Verstellung typischerweise nicht stufenlos erfolgt. Außerdem muss der Nutzer zur Verstellung beide Hände gebrauchen, so dass er nicht beide Armstützen gleichzeitig in gegenseitiger Abstimmung einstellen kann.
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Generelle Nachteile der aus der Praxis bekannten herkömmlichen Verstellung in Horizontalrichtung bestehen ferner darin, dass für die Verstellungen in Seiten- und Längsrichtungen an jeder Armstütze zwei getrennte Mechaniken erforderlich sind, die jeweils zu einer unerwünschten Erhöhung des Stuhlgewichts beitragen, die einzeln eingestellt werden müssen und aufgrund von Verschleiß eine begrenzte Lebensdauer aufweisen.
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Die genannten Probleme treten nicht nur bei Armstützen für Sitzvorrichtungen auf. Ein Interesse an einer horizontal verstellbaren Armstütze kann beispielsweise auch bei Liegemöbeln, wie zum Beispiel Pflegebetten, oder frei stehenden Armstützen zur Auflage des Arms, zum Beispiel für medizinische Anwendungen, gegeben sein.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte verstellbare Armstütze, insbesondere für eine Sitzvorrichtung, eine verbesserte, mit der Armstütze ausgestattete Sitzvorrichtung und/oder ein verbessertes Verfahren zur Verstellung der Armstützen, insbesondere einer Sitzvorrichtung in mindestens einer Horizontalrichtung bereitzustellen, mit denen Nachteile herkömmlicher Techniken vermieden werden und die sich insbesondere durch eine vereinfachte Bedienbarkeit, eine stufenlose Verstellbarkeit, einen vereinfachten Aufbau, eine verringerte Geräuschentwicklung und/oder einen verringerten Verschleiß auszeichnen.
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Diese Aufgaben werden jeweils durch eine Armstütze, eine Sitzvorrichtung und ein verbessertes Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Gemäß einem ersten allgemeinen Gesichtspunkt der Erfindung wird die obige Aufgabe durch eine verstellbare Armstütze (Armlehne), insbesondere für eine Sitzvorrichtung, z. B. für einen Bürostuhl, oder für ein Liegemöbel, z. B. für ein Pflegebett, gelöst, wobei die Armstütze ein Auflageteil und ein Basisteil umfasst und für eine Verstellung in mindestens einer Horizontalrichtung konfiguriert ist. Das Auflageteil stellt eine Armauflage der Armstütze bereit. Vorzugsweise ist das Auflageteil eine ebene, rechteckige Platte. Besonders bevorzugt trägt Auflageteil auf seiner Oberseite ein Polster. Eine Haupterstreckungsrichtung des Auflageteils wird als Auflage-Längsrichtung bezeichnet. Das Basisteil ist zur Kopplung des Auflageteils insbesondere mit der Sitzvorrichtung, z. B. mit einem Sitzteil der Sitzvorrichtung angeordnet.
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Die Verstellung der Armstütze umfasst in einem Freigabezustand eine Bewegung des Auflageteils entlang der Auflage-Längsrichtung und/oder entlang einer Auflage-Seitenrichtung (senkrecht zur Auflage-Längsrichtung) und in einem Fixierzustand eine Arretierung des Auflageteils in einer Gebrauchsposition. Im Fixierzustand sitzt das Auflageteil horizontal unbeweglich am Basisteil. Im Freigabezustand ist das Auflageteil entlang der Auflage-Längsrichtung und/oder entlang der Auflage-Seitenrichtung relativ zum Basisteil verschiebbar.
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Gemäß der Erfindung ist die Armstütze mit zwei Klemmschienen ausgestattet, die sich in der Auflage-Längsrichtung unterhalb der Armauflage erstrecken und in einer Aufnahme des Basisteils angeordnet sind. Die Klemmschienen sind in der Aufnahme in Vertikalrichtung übereinander mit einem gegenseitigen Vertikalabstand angeordnet. Die Aufnahme des Basisteils ist wie eine Hohlschiene aufgebaut und sie erlaubt eine gegenseitige Bewegung der Klemmschienen in Vertikalrichtung, wobei die Aufnahme des Basisteils eine Führung in Auflage-Seitenrichtung bildet.
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Des Weiteren ist die Armstütze gemäß der Erfindung mit zwei Klemmklinken ausgestattet, die um Horizontalachsen verschwenkbar mit dem Auflageteil verbunden und in Bezug auf die Auflage-Längsrichtung beidseitig der Aufnahme des Basisteils angeordnet sind. Die Klemmklinken sitzen zwischen den Klemmschienen und sind konfiguriert, so verschwenkt zu werden, dass die Klemmschienen in der Aufnahme des Basisteils verklemmen (Fixierzustand) oder von der Aufnahme gelöst sind (Freigabezustand). Die Klemmklinken sind über Klemmhebel so mit dem Auflageteil verbunden, dass das Verschwenken der Klemmklinken durch eine Aufwärtsbewegung des Auflageteils (Übergang in den Freigabezustand) und eine Abwärtsbewegung des Auflageteils (Übergang in den Fixierzustand) relativ zum Basisteil bewirkt wird.
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Im Fixierzustand sind die Klemmklinken so gedreht, dass sie die Klemmschienen gegen Innenflächen der Aufnahme des Basisteils drücken. Im Ergebnis sind die Klemmschienen relativ zur Aufnahme des Basisteils und zugleich die Klemmklinken relativ zu den Klemmschienen unbeweglich, so dass auch das Auflageteil relativ zum Basisteil fixiert ist. Im Freigabezustand sind die Klemmklinken so gedreht, dass der Abstand der Klemmschienen sich verringert, so dass sie sich von den Innenseiten der Aufnahme des Basisteils lösen. Im Ergebnis sind in Abhängigkeit von der Gestaltung der Klemmschienen, der Klemmklinken und der Aufnahme des Basisteils im Freigabezustand die folgenden Bewegungen des Auflageteils mit den Klemmklinken relativ zum Basisteil möglich. Erstens kann das Auflageteil mit den Klemmklinken und den Klemmschienen relativ zu der Aufnahme des Basisteils in Auflage-Längsrichtung verschoben werden. Zweitens kann das Auflageteil mit den Klemmklinken relativ zu den Klemmschienen in Auflage-Seitenrichtung verschoben werden. Diese Verstellung ist vorzugsweise zusätzlich zu der Bewegung in Auflage-Längsrichtung vorgesehen sein. Alternativ kann bei Bedarf die Verstellung in Auflage-Seitenrichtung ohne eine Bewegung in Auflage-Längsrichtung vorgesehen sein.
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Die Aufnahme des Basisteils ist vorzugsweise als Hohlschiene für eine Bewegung der Klemmschienen in Auflage-Längsrichtung im Freigabezustand oder eine Fixierung der Klemmschienen im Fixierzustand konfiguriert. Die Hohlschiene hat ein Innenprofil, welches an die Querschnittsform der übereinander angeordneten Klemmschienen angepasst ist. Besonders bevorzugt hat die Hohlschiene eine rechteckige Querschnittsform, d. h. die Aufnahme des Basisteils umfasst ein Rohr mit einer rechteckigen Innenform. Das rechteckige Rohr bildet eine in Auflage-Seitenrichtung allseits geschlossene Führung der Klemmschienen, was sich vorteilhaft auf die Stabilität der erfindungsgemäßen Armstütze auswirkt. Alternativ kann die Hohlschiene eine gekrümmte, z. B. kreisrunde, ovale oder elliptische innere Querschnittsform haben, wobei in diesem Fall die Klemmschienen jeweils eine an die innere Querschnittsform der Hohlschiene angepasste innere Querschnittsform, z. B. Halbkreis-, Halboval- oder Ellipsen-Formen, aufweisen. In diesem Fall kann eine seitliche Verkippung der Armlehnen um eine Achse parallel zur Blickrichtung vorgesehen sein.
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Die verstellbare Armstütze gemäß der Erfindung zeichnet sich durch die folgenden Vorteile aus. Die Armstütze erlaubt eine stufenlose Verstellbarkeit, da die fixierende Klemmwirkung der Klemmklinken anders als bei der herkömmlichen Armstütze keinen Eingriff in eine gerasterte Platte erfordert. Die Fixierung des Auflageteils am Basisteil durch Klemmen ergibt des Weiteren eine verringerte Geräuschentwicklung bei der Verstellung der Armstütze und eine verringerten Verschleiß. Schließlich ist auch die Bedienbarkeit der Armstütze aufgrund der intuitiv leicht erlernbaren Bewegung zwischen dem Fixier- und dem Freigabezustand mit nur einer Hand vereinfacht.
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Gemäß einem zweiten allgemeinen Gesichtspunkt der Erfindung wird die obige Aufgabe durch eine Sitzvorrichtung gelöst, die zwei Armstützen gemäß dem ersten allgemeinen Gesichtspunkt der Erfindung aufweist. Vorzugsweise sind die Armstützen so an der Sitzvorrichtung angeordnet, dass die Auflage-Längsrichtung mit einer horizontalen Längsrichtung der Sitzvorrichtung (Blickrichtung eines sitzenden Nutzers, für eine Vorwärts-Rückwärts-Bewegung der Armstützen) und die Auflage-Seitenrichtung mit einer horizontalen Seitenrichtung der Sitzvorrichtung (senkrecht zur Blickrichtung des sitzenden Nutzers, für eine Links-Rechts-Bewegung der Armstützen) zusammenfallen. Alternativ kann die Auflage-Längsrichtung von der Längsrichtung der Sitzvorrichtung abweichen, z. B. in Längsrichtung seitlich nach außen gerichtet sein.
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Gemäß einem dritten allgemeinen Gesichtspunkt der Erfindung wird die obige Aufgabe durch ein Verfahren zur Verstellung der Armstützen einer Sitzvorrichtung gemäß dem zweiten allgemeinen Gesichtspunkt der Erfindung gelöst, wobei die Auflageteile vom jeweils zugehörigen Basisteil angehoben und bis zu gewünschten Positionen relativ zu dem Sitzteil der Sitzvorrichtung verschoben werden und anschließend an den Positionen auf dem jeweils zugehörigen Basisteil abgesetzt werden. Vorteilhafterweise können die Armstützen jeweils mit einer Hand gleichzeitig verstellt werden, so dass ihre gegenseitige Ausrichtung vereinfacht wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Auflageteil mindestens zwei seitliche Ausleger auf, die in Bezug auf die Auflage-Längsrichtung beidseitig des Basisteils, das heißt in Auflage-Längsrichtung vor und hinter dem Basisteil, angeordnet sind. Die seitlichen Ausleger ragen vom Auflageteil nach unten. An den seitlichen Auslegern ist jeweils eine der Klemmklinken angelenkt. Vorteilhafterweise bilden die Ausleger Stützen seitlich neben den Klemmschienen, wobei die Klemmklinken an den Auslegern um Horizontalachsen verschwenkbar befestigt sind, ohne dass die Bewegung der Klemmschienen beeinträchtigt wird.
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Besonders bevorzugt sind zwei Paare seitlicher Ausleger vorgesehen, die jeweils in Bezug auf die Auflage-Längsrichtung beidseitig des Basisteils, das heißt in Auflage-Längsrichtung vor und hinter dem Basisteil, angeordnet sind. Zwischen den Auslegern jeweils eines der Paare seitlicher Ausleger erstreckt sich eine der Horizontalachsen der Klemmklinken. Vorteilhafterweise wird durch die paarweise Anordnung der Ausleger beidseitig der Klemmschienen die Stabilität der Halterung der Klemmklinken verbessert.
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Vorzugsweise umgreifen jeweils zwei Ausleger die Klemmschienen seitlich, d. h. entlang der Ausleger-Seitenrichtung. Vorteilhafterweise wird damit eine Führung der Klemmklinken bei deren Verschwenken verbessert.
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Wenn gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Ausleger jeweils eines der Paare seitlicher Ausleger einen Horizontalabstand aufweisen, der größer als die Breite der Klemmschienen ist, und die Klemmklinken sich über den gesamten Abstand zwischen den seitlichen Auslegern erstrecken, wird vorteilhafterweise im Freigabezustand eine Verschiebung des Auflageteils in der Auflage-Seitenrichtung (senkrecht zur Auflage-Längsrichtung) ermöglicht.
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Vorteilhafterweise bestehen verschiedene Möglichkeiten, auf die Klemmklinken Kräfte auszuüben, um die Klemmklinken in den Fixierzustand zu verschwenken und in diesem, während die Klemmschienen in der Aufnahme des Basisteils verklemmt sind, zu fixieren. Gemäß einer ersten Variante können die Klemmklinken unter Wirkung der Gewichtskraft des Auflageteils im Fixierzustand gehalten werden. Die Ausnutzung der Gewichtskraft hat den Vorteil, dass die Struktur der Armstütze vereinfacht wird. Gemäß einer zweiten Variante, die alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein kann, werden die Klemmklinken durch Federkräfte im Fixierzustand gehalten. Die Federkräfte können durch Druckfedern erzeugt werden, die zwischen dem Auflageteil und Klemmhebeln der Klemmklinken angeordnet sind. Die Erzeugung der Federkräfte kann von Vorteil sein, um die Klemmkraft im Fixierzustand zu erhöhen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist mindestens eine der Klemmschienen mit vertikalen Arretierelementen, wie zum Beispiel Arretierstiften, ausgestattet, die sich jeweils von einer der Klemmschienen in eine Arretieröffnung in der anderen Klemmschiene erstrecken. Die Arretierelemente ermöglichen eine gegenseitige Vertikalbewegung der Klemmschienen beim Übergang vom Fixierzustand in den Freigabezustand, während die Klemmschienen gleichzeitig gegen eine gegenseitige Horizontalbewegung gesichert sind. Ein unerwünschtes gegenseitiges Verschieben der Klemmschienen in den Horizontalrichtungen wird ausgeschlossen.
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Die erfindungsgemäße Armstütze ist in mindestens einer Horizontalrichtung verschiebbar, welche der Richtung entspricht, in der die Klemmschienen eine Bewegung des Auflageteils mit den Klemmklinken erlauben. Vorzugsweise ist diese Horizontalrichtung die Auflage-Längsrichtung des Auflageteils. Alternativ kann die Verschiebbarkeit in eine Richtung geben sein, die von der Auflage-Längsrichtung abweicht, und z. B. senkrecht zur Auflage-Längsrichtung verläuft. Besonders bevorzugt ist eine Verstellung in beiden Richtungen, d. h. in der Auflage-Längsrichtung und senkrecht zu dieser, gegeben.
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Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf die Ausstattung einer Sitzvorrichtung mit zwei Armstützen beschränkt. Unabhängige Gegenstände der Erfindung stellen daher auch eine einzelne, frei stehende Armstütze oder andere Möbel, wie zum Beispiel Liegemöbel, mit einer oder mehreren Armstützen dar. Bei einer freistehenden Armstütze ist das Basisteil am oberen Ende einer Tragesäule angeordnet, die z. B. für einen freien Stand auf dem Boden relativ zu einem Möbel, wie zum Beispiel einer Sitzvorrichtung oder einem Tisch konfiguriert ist. Im Falle der Kombination mit einem Liegemöbel ist das Basisteil der Armstütze an einer Säule befestigt, die mit dem Liegemöbel, z. B. dem Gestell eines Pflegebettes verbunden ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1: eine schematische Längsansicht einer Armstütze gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
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2: eine schematische Queransicht einer Armstütze gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung; und
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3: eine schematische Seitenansicht einer Sitzvorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
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Merkmale bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf die Klemmmechanik zwischen dem Auflageteil und dem Basisteil einer Armstütze beschrieben. Einzelheiten des Auflageteils, wie z. B. die Bereitstellung eines Polsters, die Befestigung des Basisteils z. B. über eine Tragesäule an der Sitzvorrichtung, z. B. an deren Sitzteil, und die Sitzvorrichtung als solche werden nicht beschrieben, soweit diese von herkömmlichen Techniken bekannt sind. Es wird beispielhaft auf eine Armstütze eines Bürostuhls Bezug genommen. Die Erfindung ist jedoch entsprechend mit anderen Sitzvorrichtungen oder in einer Systembestuhlung oder bei einer frei stehenden Armstütze oder in Kombination mit anderen Möbeln anwendbar. Die 1 und 2 illustrieren die mechanische Struktur der erfindungsgemäßen Armstütze ohne weitere Gestaltungsmerkmale, die im praktischen Gebrauch vorgesehen sind, wie zum Beispiel die Polsterung der Armauflage oder ein Gehäuse, das die mechanisch bewegten Teile einschließt und gegen einen unbeabsichtigten Eingriff durch einen Nutzer schützt.
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Beispielhaft wird auf eine Armstütze Bezug genommen, die in zwei Horizontalrichtungen, d. h. in der Auflage-Längsrichtung und der Auflage-Seitenrichtung verstellbar ist. Die Auflage-Längsrichtung wird als y-Richtung bezeichnet, während die Auflage-Seitenrichtung durch die x-Richtung und die Vertikalrichtung durch die z-Richtung repräsentiert werden. Die Erfindung ist nicht auf eine in beide Horizontalrichtungen verstellbare Armstütze beschränkt, sondern entsprechend mit einer Armstütze realisierbar, die ausschließlich in der Auflage-Längsrichtung oder ausschließlich in der Auflage-Seitenrichtung verstellbar ist.
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Die 1 und 2 zeigen eine Längsansicht und eine Queransicht der Armstütze 100 gemäß der Erfindung jeweils als Draufsicht. 2 ist im Vergleich zu 1 mit geringfügig verändertem Maßstab dargestellt. Die Armstütze 100 umfasst das Auflageteil 10, das Basisteil 20, die Klemmschienen 31, 32 und die Klemmklinken 41, 42, die wie folgt zusammenwirken.
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Das Auflageteil 10 umfasst eine rechteckige, ebene Platte 13, die sich in der Auflage-Längsrichtung (y) erstreckt. Die Platte 13 ist aus einem Metall, wie zum Beispiel Stahl oder Aluminium, oder aus einem Kunststoff, wie zum Beispiel PVC hergestellt. Die Größe der Platte ist entsprechend der Größe üblicher Armauflagen gewählt und beträgt zum Beispiel 30 cm·5 cm·0,5 cm (Länge/Breite/Dicke). Auf der Oberseite der Platte 13 sind Befestigungsmittel zur dauerhaften oder lösbaren Fixierung eines Polsters, wie zum Beispiel Klettstreifen, Druckknöpfe, Klebestreifen und/oder Haltestifte oder Halteschrauben vorgesehen (nicht dargestellt). Die Platte 13 kann einstückig oder aus mehreren Teilplatten hergestellt sein.
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An den Rändern der Platte 13 in Auflage-Seitenrichtung (x) sind zwei Paare von relativ zueinander gegenüberliegenden Auslegern 11, 12 angeordnet, die von der Platte 13 nach unten ragen. Die Ausleger 11, 12 umfassen streifenförmige Platten, die sich in Vertikalrichtung (z) erstrecken. Die Ausleger 11, 12 sind vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Platte 13, insbesondere aus Metall oder Kunststoff, hergestellt.
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Der Abstand der zu jedem Paar gehörigen Ausleger 11, 12 in Auflage-Seitenrichtung wird durch die Breite der Platte 13 bestimmt. Wenn gemäß der Darstellung in 2 die Breite der Platte 13 größer als die Breite des Basisteils 20 in der Auflage-Seitenrichtung ist, wird die Bewegung des Auflageteils 10 im Freigabezustand in der Auflage-Seitenrichtung ermöglicht, wie unten beschrieben wird.
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Alternativ können die Breite der Platte 13 und entsprechend der Abstand der jeweils zu einem Paar gehörigen Ausleger 11, 12 gleich der Breite des Basisteils 20 sein, wobei in diesem Fall im Freigabezustand lediglich eine Bewegung des Auflageteils 10 in der Auflage-Längsrichtung ermöglicht wird. Gemäß einer weiteren Alternative kann ausschließlich die Verstellung in Auflage-Seitenrichtung ohne eine Bewegung in Auflage-Längsrichtung vorgesehen sein, indem die Bewegung der Klemmschienen im Basisteil 20 in Auflage-Längsrichtung durch Blockierstifte blockiert wird.
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An den unteren Enden der Ausleger 11, 12 sind Haltestifte 14, 15 angebracht, die sich horizontal in Auflage-Seitenrichtung erstrecken und Horizontalachsen 43 zum Verschwenken der Klemmklinken 41, 42 darstellen. Die Haltestifte 14, 15 können, wie in 2 dargestellt ist, jeweils an einem der Ausleger 11, 12 nach innen, zum jeweils gegenüberliegenden Ausleger ragend angeordnet sein. Alternativ kann sich zwischen den Auslegern jedes Paares von Auslegern 11, 12 ein durchgehender Stab erstrecken, der eine der Horizontalachsen 43 bildet.
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Das Basisteil 20 umfasst ein Rohr mit vorzugsweise rechteckiger Innenquerschnittsform, das eine sich in Auflage-Längsrichtung erstreckende Aufnahme 21 der Klemmschienen 31, 32 bildet. Das Basisteil 20 ist aus Metall, zum Beispiel Stahl oder Aluminium, hergestellt und am oberen Ende einer Tragesäule 50 befestigt, zum Beispiel angeschweißt oder angeschraubt.
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Die oberen und unteren Innenflächen des Basisteils 20 können Beschichtungen 22 tragen, welche zur Erhöhung der Reibung zwischen den Klemmschienen 31, 32 und dem Basisteil 20 vorgesehen sind. Die Beschichtungen bestehen aus Kunststoff, zum Beispiel Gummi oder so genanntem Präzisionskunststoff. Vorteilhafterweise dienen die Beschichtungen zusätzlich der Geräuschminderung.
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Die Tragesäule 50, die als Teil der erfindungsgemäßen Armstütze 100 oder als Teil eines zugehörigen Sitz- oder Liegemöbels betrachtet werden kann, ist ebenfalls aus Metall, zum Beispiel Stahl, hergestellt und in einem unteren Abschnitt mit dem Sitz- oder Liegemöbel verbunden. Die Tragesäule 50 kann für eine Verstellung der Armstütze 100 in Vertikalrichtung konfiguriert sein.
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Die Klemmschienen 31, 32 umfassen jeweils ein lang gestrecktes, quaderförmiges Bauteil mit Abstufungen an den Schienenenden. Die Abstufungen an den Schienenenden sind so geformt, dass die Dicke der Klemmschienen 31, 32 in Vertikalrichtung verringert ist und im zusammengesetzten Zustand der Klemmschienen 31, 32 mit zueinander weisenden Abstufungen zwei Klemmabschnitte 33, 34 zur Aufnahme der Klemmklinken 41, 42 gebildet werden. Auf den zueinander weisenden Flächen der Klemmabschnitte 33, 34 sind vorzugsweise ebenfalls Beschichtungen 35 für eine Erhöhung der Reibung zwischen den Klemmklinken 41, 42 und den Klemmschienen 31, 32 vorgesehen.
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Die Klemmschienen 31, 32 sind aus Metall, zum Beispiel Stahl hergestellt. Die Länge der Klemmschienen 31, 32 ist kleiner oder gleich der Länge des Auflageteils 10 in Auflage-Längsrichtung. Die Breite der Klemmschienen 31, 32 ist gleich der Breite der Aufnahme 21 des Basisteils 20 in Auflage-Seitenrichtung und sie beträgt z. B. 4 cm. Die Dicken jeder der Klemmschienen 31, 32 sind so gewählt, dass die Klemmschienen 31, 32 im zusammengesetzten Zustand in der Aufnahme 21 des Basisteils 20 übereinander mit einem gegenseitigen Abstand angeordnet werden können.
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Die Klemmklinken 41, 42 sind über Klemmhebel 44, 45 an den Auslegern 11, 12 des Auflageteils 10 angelenkt. An den zur Mitte der Armstütze 100, insbesondere zum Basisteil 20 weisenden Enden der Klemmhebel 44, 45 sind Druckfedern 46, 47 angeordnet, welche die Enden der Klemmhebel 44, 45 gegenüber der Platte 13 des Auflageteils 10 in Vertikalrichtung vorspannen. Unter der Wirkung der Druckfedern 46, 47 werden die Klemmhebel 44, 45 so um die Horizontalachsen 43 geschwenkt, dass die Klemmklinken 41, 42 in den Klemmabschnitten 33, 34 verklemmt werden.
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Die Dicke der Klemmklinken 41, 42 in Vertikalrichtung und die Länge der Klemmklinken 41, 42 in Auflage-Längsrichtung sind wie folgt gewählt. Die Dicke der Klemmklinken 41, 42 ist so gewählt, dass bei horizontaler Ausrichtung der Klemmhebel 44, 45 die Summe der Dicken der Klemmklinken 41, 42 und der Klemmschienen 31, 32 im Bereich der Klemmabschnitte 33, 34 geringer als die Höhe der Aufnahme 21 des Basisteils 20 in Vertikalrichtung ist. Die Länge der Klemmklinken 41, 42 ist so gewählt, dass bei Verschwenkung der Klemmhebel 44, 45 mit den Klemmklinken 41, 42 die Klemmschienen 31, 32 gegen die obere und untere Innenfläche der Aufnahme des Basisteils 20 gedrückt werden.
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Die Klemmschienen 31, 32 können optional mit vertikalen Arretierelementen 36 (gestrichelt gezeichnet) ausgestattet sein. Die Arretierelemente 36 umfassen Stifte, die von einer der Klemmschienen 31, 32 in entsprechende Bohrungen in der anderen Klemmschiene 31, 32 ragen. Mit den Arretierelementen 36 werden die Klemmschienen 31, 32 gegen eine gegenseitige Horizontalbewegung gesichert.
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Die Armstütze 100 ist zwischen einem Freigabezustand und einem Fixierzustand verstellbar, wie im Folgenden beschrieben wird. In den 1 und 2 ist der Fixierzustand illustriert, in dem die Klemmklinken 41, 42 in den Klemmabschnitten 33, 34 so verschwenkt sind, dass die Klemmschienen 31,32 in Vertikalrichtung in der Aufnahme des Basisteils 20 verklemmt sind. Durch die Verklemmung ist das Auflageteil 10 relativ zum Basisteil 20 und der Tragesäule 50 ortsfest positioniert. Bei Benutzung der Armstütze 100 mit einem aufliegenden Arm wird die von den Druckfedern 46, 47 ausgeübte Kraft auf die Klemmhebel 44, 45 erhöht, so dass die Verklemmung der Klemmschienen 31, 32 im Basisteil 20 noch verstärkt wird.
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Wenn das Auflageteil 10 in Vertikalrichtung (positive z-Richtung) angehoben wird, werden die Enden der Klemmhebel 44, 45 gegen die Druckkraft der Druckfedern nach oben gezogen. Entsprechend werden die Klemmklinken 41, 42 in den Klemmabschnitten 33, 34 nach unten verschwenkt, so dass sich der Abstand der Klemmschienen 31, 32 verringert, bis diese in der Aufnahme 21 des Basisteils 20 beweglich sind (Freigabezustand der Armstütze). Im angehobenen Zustand des Auflageteils 10 ist dieses relativ zum Basisteil 20 beweglich. Der Nutzer kann das Auflageteil 10 zum Beispiel in Auflage-Längsrichtung vorwärts oder rückwärts und/oder in Auflage-Seitenrichtung nach links oder rechts bewegen. Wenn die gewünschte Position des Auflageteils 10 relativ zum Sitzteil der Sitzvorrichtung erreicht ist, wird das Auflageteil 10 manuell wieder freigegeben. Unter Wirkung der Druckfedern 46, 47 werden die Klemmhebel 44, 45 verschwenkt, so dass die Klemmschienen 31, 32 im Basisteil 20 verklemmt werden.
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Wenn die Armstütze 100 für eine Verschiebung des Auflageteils 10 relativ zum Basisteil 20 sowohl in Auflage-Längsrichtung als auch in Auflage-Seitenrichtung ausgelegt ist, kann das Auflageteil 10 relativ zum Basisteil 20 sogar um eine vertikale Achse verdreht werden. Dies ermöglicht beispielsweise, dass zwei Armstützen an einer Sitzvorrichtung an ihren in Längsrichtung vorderen Enden einen größeren Abstand haben als an den in Längsrichtung hinteren Enden.
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3 zeigt beispielhaft eine Sitzvorrichtung 200 in Gestalt eines Bürostuhls. Beidseitig des Sitzteils 210 ist jeweils eine Armstütze 100 gemäß den 1 und 2 mit einer Tragesäule 50 befestigt. Die Tragesäule 50 kann für eine Verstellbarkeit in Vertikalrichtung ausgelegt sein.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in Kombination oder Unterkombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.