DE102016000839A1 - Verfahren und Vorrichtung für das Haubenglühverfahren - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die entsprechende Vorrichtung für das Haubenglühverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärme dem Glühgut nicht von außen über eine Heizhaube, sondern über eine Anzahl im Sockel angebrachte Wärmetauscher zugeführt wird. Die Wärmetauscher sind als Strahlrohre ausgeführt und können in der Abkühlphase zur Wärmerückgewinnung genutzt werden. Die Vorteile sind bessere Energienutzung und weniger Kranarbeit.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die entsprechende Vorrichtung für das Haubenglühverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärme dem Glühgut durch im Glühsockel angebrachte Wärmetauscher zugeführt wird. Die Wärmetauscher können so ausgeführt werden, dass sie in der Abkühlphase zur Rückgewinnung der Prozesswärme genutzt werden können.
• Beim Haubenglüh-Verfahren wird das Glühgut auf einem Glühsockel gestapelt. Darüber wird eine gasdichte Schutzhaube gesetzt. Der Raum unter der Schutzhaube wird mit Schutzgas, z. B. Wasserstoff, geflutet und mittels eines Ventilators ständig umgewälzt. Über die Schutzhaube wird eine Heizhaube gesetzt, die mit mehreren Brennern versehen ist. Die Brenner geben die von ihnen freigesetzte Wärme durch die Schutzhaube hindurch an das Schutzgas und somit an das Glühgut ab. Der Nachteil dieser Verfahrensweise ist, dass die Wärme dem Glühgut von außen durch die 10 bis 15 mm dicke Schutzhaubenwand zugeführt wird. Ein weiterer Nachteil dieser Verfahrensweise ist, dass nach dem Ende der Glühphase die Heizhaube entfernt wird und dadurch ein großer Teil der Prozesswärme durch Abstrahlung in die Umgebung verloren geht. Diese Nachteile sollen durch die vorliegende Erfindung vermieden werden.
• In 1 ist ein Glühsockel schematisch dargestellt, d. h. konstruktive Details, wie z. B. die Tragkonstruktion, sind nicht gezeichnet. Ebenso sind die Ventile, Leitungen usw. für die verschiedenen Medien (Heizgas, Luft, Wasser, Stickstoff, Wasserstoff, diverse Medien zur Kühlung usw.) nicht dargestellt.
• Die Erfindung wird anhand von 1 beschrieben:
  Auf der Grundplatte „a” wild das Glühgut „b” (z. B. Kaltband-Coils) gestapelt. Durch den Ventilator „c” wird das Schutzgas (z. B. Wasserstoff) ständig umgewälzt. Mehrere Wärmetauscher „d” (10 bis 15 Stück je Sockel) sind in dem radial aus dem Ventilator „c” kommenden Schutzgasstrom angeordnet. Die Wärmetauscher „d” sind als Strahlrohr ausgeführt, d. h. innerhalb jedes Wärmetauschers „d” ist ein Brennerrohr „e” angebracht. Dem Brennerrohr „e” wird durch das Rohr „f” Brennstoff (z. B. Erdgas) zugeführt. Luft wird über das Rohr „g” zugeführt. Das Abgas wird über das Rohr „h” abgeführt.
• Durch die direkt im Schutzgasstrom liegenden Wärmetauscher wird eine sehr effiziente Wärmeübertragung an das Schutzgas und somit an das Glühgut ermöglicht.
• Auf dem Glühsockel befindet sich während des gesamten Glüh- und Kühlprozesses eine Schutzhaube „i”, die mit einer Wärmeisolierung „j” versehen ist.
• Sofort nach Ende der Glühzeit kann durch das Brennerrohr „e” Wasser in den Wärmetauscher „d” gesprüht werden. Auf diese Weise kann zu Beginn der Kühlphase, solange die Schutzgastemperatur noch über ca. 400°C liegt, Dampf erzeugt werden. Sobald die Schutzgastemperatur unter ca. 400°C liegt, kann auf die gleiche Weise ein anderes Kühlmedium, z. B. entsprechend dem ORC-Verfahren, eingesprüht werden. So kann eine effiziente Rückgewinnung eines Großteils der Prozesswärme stattfinden.
• Üblicherweise sind für das Haubenglüh-Verfahren Heizhaube, Schutzhaube und Kühlhaube notwendig. Nach dem hier vorgeschlagenen Verfahren ist je Sockel nur noch eine Schutzhaube mit Isolierung notwendig. Hierdurch wird die Anzahl der Kranbewegungen erheblich verringert.
• Bezugszeichenliste

• a

  = Grundplatte

  b

  = Glühgut (z. B. Kaltbandcoils)

  c

  = Ventilator

  d

  = Wärmetauscher (Strahlrohr)

  f

  = Heizgas-Zufuhr

  g

  = Brennluft-Zufuhr

  h

  = Abgasleitung

  i

  = Schutzhaube

  j

  = Isolierung

Claims (3)

1. Verfahren und Vorrichtung für das Haubenglühverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass im Glühsockel eine Anzahl von Wärmetauschern, die als Strahlrohre ausgeführt sind, zum Zweck der Zuführung der Prozesswärme so angebracht werden, dass sie vom Schutzgas umströmt werden.
2. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmetauscher in der Abkühlphase zur Rückgewinnung der Prozesswärme mit, der jeweiligen Temperatur angemessenen, Kühlmedien beaufschlagt werden.
3. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des gesamten Glüh- und Abkühlprozesses bis zum Erreichen der Umgebungstemperatur der Glühsockel mit einer wärmeisolierten Schutzhaube bedeckt ist.

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