-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einem Leuchtmittel.
-
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, den gekühlten Innenraum sowie auch das Gehäuse eines Kühl- bzw. Gefriergerätes zu beleuchten. Als Leuchtmittel sind dabei herkömmliche Glühbirnen sowie auch LEDs verbreitet. Insbesondere an gekrümmten Flächen ist des Weiteren der Einsatz von OLEDs und OLETs bekannt. Deren Einsatz ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, dass die Herstellung von OLEDs und OLETs vergleichsweise aufwändig ist.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass auch gekrümmte Flächen als Leuchtmittel dienen können, wobei der Herstellungsaufwand für die Leuchtmittel gegenüber bekannten Leuchtmitteln verringert ist.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass es sich bei dem wenigstens einen Leuchtmittel um eine lichtemittierende elektrochemische Zelle (LEC) handelt. Bei einer lichtemittierenden elektrochemischen Zelle handelt es sich um ein langlebiges Leuchtmittel, das im Vergleich zu LEDs einen einfacheren Aufbau aufweist und darüber hinaus bei Raumtemperatur und ohne die Anwendung von Vakuum hergestellt werden kann. LECs bestehen im Gegensatz zu den mehrschichtig aufgebauten LEDs vorzugsweise nur aus einer Schicht aktiven Materials. Darüber hinaus weisen LECs üblicherweise eine Anode und eine Kathode auf. Wird an diese Elektroden eine Gleichspannung angelegt, werden von der Kathode Elektronen und von der Anode Defektelektronen in die Aktivschicht emittiert. Die in der Aktivschicht befindlichen Ionen verbinden sich mit den Elektronen und Defektelektronen. Dabei bildet sich zwischen den positiv und den negativ geladenen Teilchen ein pn-Übergang, der zu einer Lichtemission führt.
-
LECs weisen darüber hinaus den Vorteil auf, dass sie aufgrund ihrer Struktur vorzugsweise in unterschiedlichen Lichtfarben hergestellt bzw. betrieben werden können.
-
Die wenigstens eine LEC kann gemäß der vorliegenden Erfindung den gekühlten Innenraum des Kühl- und/oder Gefriergerätes und/oder dessen Außenhaut beleuchten bzw. in dem gekühlten Innenraum und/oder an der Außenhaut als Leuchtmittel dienen.
-
Die wenigstens eine LEC kann sich innerhalb des gekühlten Innenraums oder auch außerhalb des gekühlten Innenraums, beispielsweise am Korpus des Gerätes befinden.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät wenigstens einen Korpus aufweist, dessen offene Seite durch wenigstens ein Verschlusselement, insbesondere durch wenigstens eine Tür oder Klappe, verschließbar ist und dass die wenigstens eine LEC an oder in dem Korpus oder an oder in dem Verschlusselement angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich die Außenhaut des Gerätes bzw. die Tür oder Klappe etc. des Gerätes beleuchten bzw. dort eine Leuchtfläche realisieren.
-
Die wenigstens eine LEC kann derart angeordnet sein, dass diese zumindest eine Fläche beleuchtet und/oder hinterleuchtet bzw. eine leuchtende Fläche bereitstellt. Sie kann z. B. dazu dienen, den gekühlten Innenraum des Gerätes auszuleuchten bzw. als leuchtende Fläche fungieren, sodass der Nutzer gut erkennen kann, welches Kühl- oder Gefriergut sich in dem Gerät befindet. Auch ein Einkoppeln von Licht in die Kante einer Glas- oder Kunststoffplatte ist denkbar und von der Erfindung umfasst.
-
Die wenigstens eine LEC kann hinter, in oder auf einer Wandung angeordnet sein und diese hinterleuchten bzw. beleuchten bzw. als leuchtender Wandbereich dienen. Bei einer solchen Wandung kann es sich beispielsweise um eine transparente oder transluzente Scheibe oder Fläche handeln. Diese kann beispielsweise in der Tür oder in einem sonstigen Verschlusselement angeordnet sein oder auch an anderer Stelle des Gerätes.
-
Diese transparente oder transluzente Fläche kann beispielsweise als Substrat für die wenigstens eine LEC dienen, so dass diese Fläche an sich als Lichtquelle bzw. als Volumenstrahler fungiert. Bei dieser Fläche kann es sich beispielsweise um eine Glas- oder Kunststoffscheibe handeln.
-
Die wenigstens eine LEC kann eben oder gekrümmt ausgebildet sein. Durch die Möglichkeit, die LEC als gekrümmtes, dreidimensionales Gebilde auszuführen, ergeben sich entsprechend viele Designmöglichkeiten, wie beispielsweise die Möglichkeit, die LEC auch an gekrümmten Flächen des Innenbehälters, eines Einsatzes, wie z. B. einer Schublade, des Gehäuses etc. anzuordnen.
-
Dementsprechend kann die wenigstens eine LEC in oder an einer ebenen oder gekrümmten Fläche des Gerätes angeordnet sein.
-
Das Gerät kann wenigstens ein Verschlusselement aufweisen, mittels dessen der gekühlte Innenraum des Gerätes verschließbar ist, wobei an dem Verschlusselement zumindest ein transparentes oder transluzentes Element angeordnet ist, insbesondere Glas oder Kunststoff und wobei das Element als Substrat für die wenigstens eine LEC dient.
-
Somit kann das Verschlusselement als Lichtpaneel ausgeführt sein.
-
Denkbar ist es weiterhin, dass unterschiedlich farbige LECs vorhanden sind und/oder LECs, die ihre Farbe ändern können.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Steuerungsmittel vorgesehen, die mit der wenigstens einen LEC in Verbindung stehen und diese derart ansteuern, so dass diese je nach dem von der Steuerung ausgehenden Signal Licht mit einer bestimmten Farbe und/oder Helligkeit und/oder Intensität und/oder Farbtiefe abgibt.
-
Denkbar ist es, dass wenigstens ein Sensor vorhanden ist, der wenigstens einen Parameter misst, wobei der Sensor mit dem Steuerungsmittel derart in Verbindung steht, dass der gemessene Parameterwert oder ein darauf basierendes Signal an das Steuerungsmittel übertragen wird und wobei das Steuerungsmittel derart ausgebildet ist, dass dieses die wenigstens eine LEC in Abhängigkeit des gemessenen Parameterwertes bzw. des darauf basierenden Signals betreibt.
-
Bei dem Parameterwert kann es sich beispielsweise um die Temperatur in dem gekühlten Innenraum des Gerätes, um die Umgebungstemperatur, um die Luftfeuchtigkeit oder auch um einen beliebigen anderen Parameter handeln. So kann beispielsweise blaues bzw. dunkelblaues Licht eine vergleichsweise geringe Temperatur und rotes oder hellblaues Licht eine vergleichsweise hohe Temperatur anzeigen. Eine entsprechende Vorgehensweise ist auch für unterschiedliche Farbtöne oder Intensitäten denkbar.
-
Dies gilt selbstverständlich nicht nur für die Temperatur, sondern auch für beliebige andere Parameter, wie z. B. für die Luftfeuchtigkeit innerhalb des gekühlten Innenraums etc.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die wenigstens eine LEC als flächige Lichtquelle ausgeführt ist. Insbesondere im Falle einer flächigen Lichtquelle ist eine gute Ausleuchtung des gekühlten Innenraums möglich.
-
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Gerät wenigstens einen gekühlten Innenraum aufweist, dessen Wandungen vollständig oder teilweise durch eine oder mehrere LECs leuchten. Damit lassen sich nicht nur ansprechende optische Effekte, sondern auch eine besonders gute Ausleuchtung des gekühlten Innenraums erzielen.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung befinden sich in dem gekühlten Innenraum ein oder mehrere Einbauten, wie z. B. Türabsteller, Ablageböden, Schubladen etc., wobei diese jeweils mit einer oder mehreren eigenen LECs ausgeführt sind oder mit diesen zugeordneten LECs beleuchtet werden bzw. aufgrund des Vorhandenseins von LECs selbst leuchten. Auf diese Weise ist es möglich, die fraglichen Einbauten gut zu beleuchten bzw. deren Aufnahmebereich für Kühl- oder Gefriergut möglichst gut auszuleuchten. Abgesehen davon ist es möglich, die LECs der jeweiligen Einbauten in Abhängigkeit eines Parameters zu betreiben, der in oder an den Einbauten herrscht.
-
Somit ist es denkbar, die LECs dazu zu nutzen, einen oder mehrere Parameter, die die Einbauten betreffen, wiederzugeben. So kann der Nutzer beispielsweise im Falle mehrerer Schubladen oder Ablageböden an der Beleuchtungsfarbe oder – intensität oder anhand eines anderen Lichtparameters erkennen, welche Bedingungen an bzw. in den fraglichen Einbauten herrschen. Bei diesen Bedingungen kann es sich beispielsweise um die dort herrschende Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit handeln.
-
Auch ist es denkbar, dass das Gerät wenigstens ein Steuerungsmittel zur Erzeugung von Informationssignalen aufweist, das mit wenigstens einer LEC in Verbindung steht, und wobei die Steuerungsmittel derart ausgebildet sind, dass diese die LEC in Abhängigkeit des Informationssignals betreiben. Bei diesen Informationssignalen kann es sich beispielsweise um eine Warnmeldung bzw. um ein Warnsignal handeln, das den Nutzer darauf hinweist, dass eine Funktion des Gerätes nicht arbeitet oder beispielsweise darauf hinweist, dass ein nutzerseitiger Fehler aufgetreten ist, wie beispielsweise, dass die Tür oder ein sonstiges Verschlusselement nicht geschlossen wurde, eine unrealistische und von dem sonstigen Nutzerverhalten abweichende Reglereinstellung gewählt wurde etc.
-
Grundsätzlich kann die wenigstens eine LEC so ausgebildet sein, dass diese eine Grafik, einen Schriftzug, ein Logo etc. wiedergibt. So kann beispielsweise die Anzeige von Werten, Warnmeldungen etc. durch eine oder mehrere LECs vorgenommen werden.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert: Das Ausführungsbeispiel betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät, mit einem Korpus und mit einem gekühlten Innenraum, der durch wenigstens einen Innenbehälter begrenzt wird. Zwischen dem Korpus und dem Innenbehälter befindet sich eine Wärmedämmung. Der Innenbehälter weist eine offene Seite auf, die durch ein Verschlusselement, wie z. B. durch eine Tür, Klappe, Deckel etc. verschließbar ist.
-
Der Innenbehälter weist eine Rückwand, zwei Seitenwände und einen Boden und eine Decke auf, die als flächige Bereiche ausgeführt sind und durch gekrümmte Eckbereiche ineinander übergehen.
-
Zur optimalen Ausleuchtung des gekühlten Innenraums befinden sich an einer oder an mehreren der genannten flächigen Bereiche eine oder mehrere LECs. Die LECs bilden somit selbst flächige und leuchtende Bereiche. Diese weisen vorzugsweise eine Größe auf, die der Größe der Wandung (Rückwand, Seitenwand, Boden, Decke) entsprechen, so dass eine großflächige Beleuchtung und damit eine gute Ausleuchtung des gekühlten Innenraums erfolgt.
-
Die wenigstens eine LEC kann sich auch in den gekrümmten Bereichen befinden, die sich zwischen zwei Wandungen, z. B. zwischen der Rückwand und der Decke erstrecken.
-
In dem gekühlten Innenraum kann sich wenigstens ein vorzugsweise mehrere räumlich beabstandete Temperaturfühler befinden, der/die den Istwert der Temperatur in dem gekühlten Innenraum erfassen und an eine Steuereinheit melden. Die Steuereinheit kann die wenigstens eine LEC so ansteuern, dass deren Licht (Farbe, Helligkeit, Intensität, Farbtiefe oder ein sonstiger Parameter des Lichts) von dem gemessenen Temperaturwert abhängt. So ist für einen Nutzer auf den ersten Blick erkennbar, welche Temperatur an welcher Stelle im Gerät herrscht. Er kann nach diesem Kriterium entscheiden, in welchen Bereich er das Kühl- bzw. Gefriergut einlegt.
-
In einer weiteren Ausführungsform, weist das Gerät ein Verschlusselement auf, dass wenigstens einen transparenten oder transluzenten Bereich, insbesondere eine Glasplatte umfasst. Dieser Bereich kann alternativ oder zusätzlich auch im Korpus des Gerätes angeordnet sein. Der Bereich dient als Substrat für die wenigstens eine LEC, so dass die Glasplatte oder dergleichen als Volumenstrahler bzw. als Lichtquelle fungiert.
-
Wie oben ausgeführt, können grundsätzlich auch verschiedene Lichtfarben eingestellt werden, so dass je nach dem Istwert der Temperatur der fragliche Bereich mit einer bestimmten, definierten Farbe ausgeleuchtet oder beleuchtet wird.
-
Ebenso kann die LEC als Anzeige für eine Statusmeldung und/oder für eine Warnmeldung verwendet werden.
-
Grundsätzlich ist der Einsatz der wenigstens einen LEC nicht auf den Innenbereich, d. h. auf den gekühlten Innenraum beschränkt. Alternativ oder zusätzlich ist auch eine Anordnung am Korpus bzw. eine Anordnung wenistens einer leuchtenden Fläche am Korpus durch eine oder mehrere LECs denkbar und von der Erfindung umfasst.