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Für große Kabeltrassen werden Kabel oder Leerrohre entweder direkt im Erdreich verlegt, das vorher beim Eröffnen des Grabens (2) ausgehoben und nach dem Verlegen der Kabel oder der Leerrohre (5) in den Graben (2) zurückgefördert wird, oder in Einbettmaterial (67) eingebettet, das insbesondere die Aufgabe hat, für eine bessere, sicherere und berechenbarere Wärmeabfuhr zu sorgen. Dies Einbettmaterial kann feiner Sand, Flüssigerde, Magerbeton oder spezieller hochwärmeleitfähiger Beton sein. Vorteile sind eine höhere mögliche Strombelastung, eine verbesserte Überlastverträglichkeit oder die Verwendung der billigeren Aluminium- statt Kupferkabel. Wenn als Einbettmaterial Beton verwendet wird, können Leerrohre (5) mit einer geringeren Wandstärke verwendet werden.
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Die Leerrohrverlegemaschine gräbt den Graben (2) blockweise, d. h., ein Block mit dem trapezförmigen Grabenquerschnitt ist beispielsweise in 3 Schichten unterteilt, z. B. 0,5 m Humus und 2 × 1,25 m Abraum. Ein Block kann z. B. eine Länge von 5 m haben. Während des schrittweisen Abbaus der untersten Schicht kann der Balken (10) z. B. mit Hilfe der Seilwinde (49) derart weitergezogen werden, dass er sich mit etwa gleichmäßiger Geschwindigkeit in Grabenlängsrichtung bewegt. Das wird dadurch erreicht, dass während der Schwenkbewegung des Schaufelradauslegers (12) die Seilwinde (49) mit gleichmäßiger Geschwindigkeit zieht und während der Raupen-Fahrbewegung nicht zieht, sondern nur hält. Alternativ kann der Balken (10) durch ein eigenes angetriebenes Fahrwerk den Weg von einer Blocklänge zurücklegen. Während dieser Zeit arbeitet die Fördereinrichtung (68) und stellt die Einbettung der Leerrohre (5) her.
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Die Fördereinrichtung (68) besteht aus einem Trichter (61), einem Austrags-Schneckenförderer (62), einem Übergaberohr (63) und einem Balken-Schneckenförderer (64). Der Trichter (61) kann direkt auf dem Balkenschneckenförderer (64) angeordnet sein, was den Nachteil hat, dass die Fahrzeuge, die das Einbettmaterial in den Trichter (61) geben, zu nahe an die Grabenkante fahren müssen. Sicherer ist eine Anordnung mit einem separaten Trichterwagen (78) mit eigenem lenkbaren Fahrwerk (69) und Austrags-Schneckenförderer (62), der mit einem Übergaberohr (63) mit dem Balken-Schneckenförderer (64) verbunden ist. Das Übergaberohr (63) ist zweckmäßigerweise ein groß dimensionierter Gummischlauch, was eine Beweglichkeit zwischen den beiden Schneckenförderern (62, 64) zulässt. Der Austrags-Schneckenförderer (62) ist zweckmäßigerweise als Rohr-Schneckenförderer, der Balken-Schneckenförderer (64) als Trog-Schneckenförderer. In der Zeit, in der die Leerrohrverlegemaschine die oberen Schichten des Blocks abbaut und in der der Balken (10) ortsfest stehenbleibt, wird neues Einbettmaterial (67) mit einem Fahrmischer oder einem Muldenkipper herbeigeschafft und in den Trichter (61) gekippt. Der Austrags-Schneckenförderer (62) arbeitet so lange, bis das Übergaberohr (63) bis zum Füllstandsensor (79) gefüllt ist und läuft zeitverzögert wieder an, nachdem der Füllstandsensor (79) das Absinken des Füllstands meldet. Der Balken-Schneckenförderer (64) hat über seine Länge gleichmäßig verteilt – zweckmäßigerweise jeweils zwischen den Leerrohren (5) – angeordnete Auslässe (65), die das Einbettmaterial (67) herabgleiten lassen, bis die Einbettung (73) ihre gewünschte Obergrenze (74) erreicht hat. Diese Obergrenze (74) wird geometrisch definiert durch ein horizontales Blech (66) auf Höhe der Unterkanten der Auslässe (65). Blech und Unterkanten der Auslässe sind untereinander fest verbunden. Sobald an einer Stelle das Einbettmaterial (67) den Raum um die Leerrohre (5) bis zum horizontalen Blech (66) ausfüllt, staut es sich im betreffenden Auslass (65) bis hin zum Stillstand, worauf der Balken-Schneckenförderer (64) mehr Einbettmaterial (67) zu den Auslässen (65) weiterfördert usw., bis Einbettmaterial (67) auf der gesamten Breite des Grabens (2) alle Leerrohre (5) einbettet. Ein Füllstandsensor (80) am Ende des Balken-Schneckenförderers meldet, wenn dieser Zustand erreicht ist und veranlasst eine Verringerung der Drehzahl des Austrags-Schneckenförderers (62) am Trichterwagen (78).
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Anstelle von einem Trichterwagen (78) können auch 2 Trichterwagen vorgesehen werden, die auf den beiden Grabenrändern fahren. In Abhängigkeit von der Förderrichtung des Balken-Schneckenförderers (64) kann jeweils einer der Austrags-Schneckenförderer (62) arbeiten. In dem Fall ist die Drehrichtung und damit die Förderrichtung des Balken-Schneckenförderers (64) umkehrbar auszuführen. Der Vorteil ist, dass man auf beiden Grabenseiten Einbettmaterial (67) herbeischaffen und die Förderung fortsetzen kann, wenn ein Trichter (61) geleert ist.
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Im Bereich der Auslässe (65) des Balken-Schneckenförderers (64) sind zweckmäßigerweise Vibratoren (70) bzw. Rüttelflaschen angeordnet, um unter Ausnutzung der Thixotropie das Einbettmaterial (67) um die Leerrohre (5) zu verdichten.
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Wenn z. B. 8 Leerrohre ϕ 250 mm auf einer Grabensole von 6 m Breite verlegt und in Einbettmaterial (67) mit der Höhe von 0,5 m eingebettet werden, so wird bei einer Blocklänge von 5 m ca. 7 m3 Einbettmaterial (67) verwendet. Das könnte mit der Füllung eines Fahrmischers oder Muldenkippers herbeigefahren werden.
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In Verlegerichtung hinter dem Balken (10) ist parallel zur Balken-Längsachse eine Trommel (71) mit aufgewickelter Abdeckfolie (72) angebracht. Mit der Abdeckfolie (72) wird das Einbettmaterial (67) abgedeckt, so dass eine definierte Trennung von Einbettmaterial (67) und darüber gekipptem Abraum sichergestellt ist. Wenn die Abdeckfolie (72) entsprechend eingefärbt ist, dient sie gleichzeitig als Warnfolie, um Beschädigungen bei späteren Erdarbeiten zu verhindern. Zweckmäßigerweise ist am Trichterwagen (78) ein Kran (81) angeordnet, mit dem neue Trommeln (71) mit Abdeckfolie (72) von einem LKW aufgenommen und in die Einhängung (75) am Balken (10) bzw. in eine Reserveeinhängung (76) als Reservetrommel (77) gegeben werden können. Weitere Lagerungen für Reservetrommeln (77) können auf dem Trichterwagen (78) angeordnet sein.
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An den Trichterwagen (78) sind zweckmäßigerweise lange rohrförmige Träger (82) mit Rollen an den Enden angebracht, mit deren Hilfe die noch oben am Rand des Grabens (2) gelagerten Leerrohre (5) daran gehindert werden, zu früh in den Graben (2) zu rutschen.
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Wenn Leerrohre (5) und Einbettung (73) im Graben (2) verlegt wurden, bleibt deren Volumen als Überschuss. Diese Menge kann während des Abbaus der untersten Schicht des Blocks mit dem Abwurfausleger (8) bei ausgefahrenem Teleskopband (9) auf einen Muldenkipper geladen werden, zweckmäßigerweise den, der gerade Einbettmaterial (67) geliefert und in den Trichter (61) gekippt hat.
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Beschreibung der Abbildungen
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Fig. 1
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Zeigt die Leerrohr-Verlegemaschine wie 2 von AZ 10 2015 009 590.0, jedoch ergänzt um die Teile dieser Anmeldung:
Auf dem Balken (10) ist der Balken-Schneckenförderer (64) montiert. Parallel dazu ist eine Trommel (71) mit Abdeckfolie (72), sowie eine Reservetrommel (77) angeordnet. Die Leerrohre sind in Einbettmaterial (67) eingebettet. Darüber lagert die Abdeckfolie (72). Der Balken-Schneckenförderer (64) wird über einen der beiden Trichterwagen (78) mit Einbettmaterial (67) versorgt. Jeder Trichterwagen (78) hat einen Trichter (61), einen Austrags-Schneckenförderer (62), ein lenkbares Fahrwerk (69) und einen langen rohrförmigen Träger (82) mit Rollen an den Enden, mit deren Hilfe die noch oben am Rand des Grabens (2) gelagerten Leerrohre daran gehindert werden, zu früh in den Graben zu rutschen.
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Fig. 2
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Zeigt den Balken (10), der im Grund des Grabens (2) auf Gleitkufen (60) gestützt die Leerrohre (5) in einer bestimmten Höhe schwebend hält. Ein auf dem Balken (10) angebrachter Balken-Schneckenförderer (64) wird jeweils von einem der beiden Trichterwagen (78) über seinen Austrags-Schneckenförderer (62) und das Übergaberohr (63) mit Einbettmaterial (67) versorgt, das über Auslässe (65), die unten mit einem horizontalen Blech (66) verbunden sind, zwischen die Leerrohre (5) fließt. Das horizontale Blech (66) definiert die Obergrenze (74) des Einbettmaterials. Seitlich des Balkens (10) sind eine Trommel (71) mit Abdeckfolie (72) und eine Reservetrommel (77) eingehängt. Ein Kran (81) ist an einem Trichterwagen (78) angeordnet. Damit können Trommeln (71) mit Abdeckfolie (72) und eine Reservetrommel (77) vom LKW geladen und seitlich des Balkens (10) eingehängt werden.
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Fig. 3
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Zeigt einen Schnitt durch die Mitte des Balkens (10) mit dem Balken-Schneckenförderer (64) und seinen Auslässen (65) und dem horizontalen Blech (66), die Trommel (71) mit Abdeckfolie (72) und die Reservetrommel (77). Durch einen Teleskopstiel (11) ist der Balken (10) mit der Leerrohr-Verlegemaschine verbunden.
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Fig. 4
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Zeigt die Draufsicht auf Balken (10), Balken-Schneckenförderer (64), Austrags-Schneckenförderer (62) mit seinen Auslässen (65) und dem horizontalen Blech (66), sowie die Trommel (71) mit Abdeckfolie (72) und die Reservetrommel (71) mit Abdeckfolie (72) und die Reservetrommel (77), die Leerrohre (5) und den Teleskopstiel (11).
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Fig. 5
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Zeigt die Ansicht H des Trichterwagens (78) mit seinem Trichter (61), das lenkbare Fahrwerk (69), den Austrags-Schneckenförderer (62) und den Träger.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leerrohr-Verlegemaschine
- 2
- Graben
- 3
- Humus, Humusschicht
- 4
- sonstiger Aushub
- 5
- Leerrohre
- 6
- Arbeitstrasse
- 7
- Bolzen
- 8
- Abwurfausleger
- 9
- Teleskopband
- 10
- Balken
- 11
- Teleskopstiel
- 12
- Schaufelradausleger
- 13
- Teleskopmast
- 14
- Vorderraupen
- 15
- Querbalken
- 16
- Pressen-Ansatzpunkt
- 17
- Vorderraupen-Träger
- 18
- Schaufelrad
- 20
- Förderband
- 21
- Fahrwerk
- 22
- Hinterraupe
- 23
- Schraubverbindung
- 24
- Maschinenhaus
- 25
- Dieselmotor
- 26
- Verteilergetriebe
- 27
- Pumpen
- 28
- Öltank
- 29
- Ventile
- 30
- Elektro-Schaltkasten
- 31
- Akkus
- 32
- Treibstofftank
- 33
- Füllstutzen
- 35
- Schauglas
- 73
- Einbettung
- 74
- Obergrenze
- 75
- Einhängung
- 76
- Reserveeinhängung
- 77
- Reservetrommel
- 78
- Trichterwagen
- 79
- Füllstandsensor im Übergaberohr
- 80
- Füllstandsensor am Balken-Schneckenförderer
- 81
- Kran
- 82
- Träger