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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausgeben von Manöveranweisungen mittels einer Navigationseinrichtung und eine Navigationseinrichtung zum Ausführen des Verfahrens.
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Eine Navigationseinrichtung ist in der Lage, eine Route zu berechnen, die von einer aktuellen Position der Navigationseinrichtung zu einer Zielposition führt. Die Position der Navigationseinrichtung wird meist unter Verwendung eines Satellitennavigationssystems bestimmt, beispielsweise unter Verwendung von GPS, GLONASS, COMPASS oder GALILEO. Die Zielposition wird in der Regel aus einem Ziel abgeleitet, das ein Benutzer der Navigationseinrichtung über eine Eingabeeinheit in die Navigationseinrichtung eingibt. Alternativ dazu kann die Zielposition auch geschätzt werden, beispielsweise aus einer Fahrhistorie.
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Eine Route kann bereitgestellt werden, indem die Route unter Verwendung einer Recheneinheit einer Navigationseinrichtung berechnet wird. Für die Routenberechnung werden Landkartendaten verwendet, die in der Regel in einer nichtflüchtigen Speichereinheit der Navigationseinrichtung gespeichert sind, beispielsweise auf einer CD-ROM, auf einer Festplatte oder in einem Flash-Speicher. Die Landkartendaten repräsentieren geografische Objekte und diesen zugeordnete Informationen, beispielsweise Straßen, Wege, Kreuzungen, Plätze, Eisenbahnlinien, Wasserstraßen, Gebäude, Brücken, Geländeformen, Landesgrenzen, Parkmöglichkeiten, Raststätten, Ortschaften, Verkehrsregelungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen.
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Ferner lässt sich eine Route auf einer Landkartenanzeigeeinheit einer Navigationseinrichtung, beispielsweise einem berührungsempfindlichen Bildschirm, in einer Kartendarstellung anzeigen. Dadurch kann ein Benutzer der Navigationseinrichtung eine räumliche Vorstellung vom Verlauf der Route entwickeln und Manöver vorausschauend planen.
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DE 100 41 390 A1 beschreibt ein Fahrzeugnavigationssystem zur Mitteilung von Führungsinformationen entlang einer Route, bei dem auszugebende Führungsinformationen auf der Grundlage einer aufeinanderfolgenden Beziehung zwischen jeweiligen Kreuzungen gesteuert werden, wenn sich mehr als drei eine Führung erfordernde Kreuzungen in Folge befinden.
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Ferner offenbart
US 6 771 189 B2 eine Einrichtung für ein Navigationssystem zum Anzeigen einer Zielführungskarte, welche eine geeignete Anzahl bevorstehender und nachfolgender Abbiegevorgänge auf einer Route zu einem Ziel mit einer geeigneten und vergrößerten Bildschirmgröße darstellt.
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Weiterhin beschreibt
DE 10 2007 030 345 A1 eine Navigationseinrichtung zur Ermittlung und Anzeige einer Navigationsroute von einer Fahrzeugposition zu einem Reiseziel, wobei in Abhängigkeit des Vorliegens einer komplexen Kreuzungssituation auf der Navigationsroute die komplexe Kreuzungssituation auf einer Anzeigeeinrichtung in Form einer einzigen Perspektivdarstellung dargestellt wird.
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Unter einem herkömmlichen Manöver wird eine Bewegung verstanden, die ein bewegliches Objekt (beispielsweise eine Person, ein Fahrzeug, ein Roboter oder ein Tier) an einer Verzweigung eines Verkehrswegs ausführen muss, um einer Route zu folgen, wobei eine der Bewegung zugrunde liegende Richtungsentscheidung nicht-trivial ist. Bei dem Verkehrsweg kann es sich unter anderem um eine Landstraße, einen Fußweg, eine Wasserstraße oder eine Luftverkehrsstraße handeln. Bei der Verzweigung handelt es sich beispielsweise um eine Straßenkreuzung oder um eine Abzweigung einer Nebenstraße von einer Hauptstraße.
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Von einer nicht-trivialen Richtungsentscheidung kann dann ausgegangen werden, wenn eine Person die Richtungsentscheidung nicht intuitiv treffen würde. Dementsprechend kann von einer trivialen Richtungsentscheidung dann ausgegangen werden, wenn eine Person die Richtungsentscheidung intuitiv treffen würde.
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Triviale Richtungsentscheidungen können beispielsweise folgenden Bewegungen zugrunde liegen:
- - Befahren einer Hauptstraße, wobei an einer von der Hauptstraße abzweigenden Nebenstraße vorbei gefahren wird,
- - Befahren eines Kreisverkehrs, wobei an einer Ausfahrt aus dem Kreisverkehr vorbei gefahren wird,
- - Befahren einer Autobahn, wobei an einer Abfahrt von der Autobahn vorbei gefahren wird.
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Ein Manöver lässt sich von einer Recheneinheit einer Navigationseinrichtung unter Berücksichtigung einer Route, einer aktuellen Position und von Landkartendaten erzeugen, das heißt planen beziehungsweise bereitstellen. Danach kann das Manöver von einem beweglichen Objekt, beispielsweise von einem Benutzer der Navigationseinrichtung, ausgeführt werden.
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Außerdem kann eine Navigationseinrichtung eine auf einer Route basierende Zielführung an einen Benutzer ausgeben. Als „Zielführung“ bezeichnet man einen Prozess, bei dem der Benutzer entlang der Route geleitet wird. Bei der Zielführung werden unter Verwendung einer Ausgabeeinheit der Navigationseinrichtung mehrere Manöveranweisungen an den Benutzer ausgegeben.
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Bei einer solchen Manöveranweisung handelt es sich um eine an einen Benutzer gerichtete Aufforderung, ein bestimmtes Manöver auszuführen. Typischerweise ist dem Manöver nicht nur eine Manöveranweisung zugeordnet, sondern eine Folge mehrerer Manöveranweisungen. Jede der Manöveranweisungen wird in einer bestimmten Entfernung von einer Manöverposition ausgegeben, an der das Manöver auszuführen ist. Die letzte Manöveranweisung der Folge fordert zum sofortigen Ausführen des Manövers auf, während die vorhergehenden Manöveranweisungen der Folge das Manöver lediglich ankündigen.
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Eine Manöveranweisung kann visuell und/oder akustisch an einen Benutzer einer Navigationseinrichtung ausgegeben werden. Eine akustisch ausgegebene Manöveranweisung wird auch als „Manöveransage“ bezeichnet.
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Zum Ausgeben einer visuellen Manöveranweisung verfügt eine Navigationseinrichtung über eine Manöveranzeigeeinheit, auf der sich die Manöveranweisung grafisch darstellen lässt, beispielsweise als ein Richtungspfeil. In einem Kraftfahrzeug ist die Manöveranzeigeeinheit typischerweise separat von einer Landkartenanzeigeeinheit angeordnet, mit der Routen in Kartendarstellungen angezeigt werden, beispielsweise in einem Kombiinstrument des Kraftfahrzeugs.
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Zum Ausgeben einer Manöveransage verfügt eine Navigationseinrichtung über eine Sprachausgabeeinheit, mit der sich die Manöveransage als Sprache wiedergeben lässt. Die Sprachausgabeeinheit weist unter anderem einen Audioverstärker und einen Lautsprecher oder mehrere Lautsprecher auf. Eine typische Manöveransage lautet „In 200 Metern nach links abbiegen“.
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Um einen Benutzer nicht zu verwirren, sollte eine von einer Navigationseinrichtung ausgegebene visuelle Manöveranweisung stets zu einer gleichzeitig von der Navigationseinrichtung ausgegebenen Manöveransage passen und umgekehrt. Mit anderen Worten sollten die visuelle Manöveranweisung und die Manöveransage konsistent sein, also sich nicht widersprechen.
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Ferner ist es bekannt, mehrere kurz hintereinander auszuführende Manöver zu einem sogenannten „Multimanöver“ zusammen zu fassen. Folglich weist das Multimanöver mehrere Einzelmanöver auf, bei denen es sich um ein zuerst auszuführendes Manöver („Startmanöver“) und ein oder mehrere danach auszuführende Manöver („Folgemanöver“) handelt. In der Regel weist ein Multimanöver zwei Einzelmanöver auf, beispielsweise einen Abbiegevorgang nach rechts und einen Abbiegevorgang nach links.
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Bei einer Zielführung wird ein Multimanöver typischerweise dann erzeugt, wenn ein zweites Manöver unmittelbar nach einem ersten Manöver auszuführen ist, um einer Route zu folgen. Das heißt, dass sofort oder kurz nach dem Ausführen des ersten Manövers das zweite Manöver einzuleiten ist. Der Grund dafür kann in einer geringen Entfernung zwischen einer ersten Manöverposition, an der das erste Manöver auszuführen ist, und einer zweiten Manöverposition, an der das zweite Manöver auszuführen ist, bestehen. Der Grund kann auch in einer hohen Geschwindigkeit bestehen, mit welcher die Strecke zwischen den beiden Manöverpositionen zurückgelegt wird.
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Eine mehreren Manövern zugeordnete Manöveransage wird als „Multimanöveransage“ bezeichnet. Die Multimanöveransage ermöglicht einem Benutzer einer Navigationseinrichtung, sich rechtzeitig auf ein Multimanöver einzustellen, also auf eine komplexe Abfolge mehrerer kurz hintereinander auszuführender Einzelmanöver. Eine Multimanöveransage lautet beispielsweise „In 200 Metern geradeaus fahren und danach sofort links abbiegen“ oder „Jetzt links abbiegen und danach sofort rechts abbiegen“.
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Mit einer Multimanöveransage wird ein Benutzer bereits vor dem Ausführen eines Startmanövers auf ein Folgemanöver eines Multimanövers aufmerksam gemacht. Dazu wird die dem Folgemanöver zugeordnete Manöveransage zeitlich vorgezogen, so dass die Manöveransage bereits vor dem Einleiten des Startmanövers ausgegeben wird, nämlich zusammen mit einer dem Startmanöver zugeordneten Manöveransage.
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Das ist notwendig, weil nach dem Ausführen des Startmanövers nicht genügend Zeit wäre, die dem Folgemanöver zugeordnete Manöveransage auszugeben und darauf zu reagieren. Würde beispielsweise erst nach dem Ausführen eines Startmanövers die Manöveransage „Jetzt rechts abbiegen“ ausgegeben, ließe sich das zugehörige Folgemanöver möglicherweise nicht rechtzeitig ausführen. Damit bestünde unter anderem die Gefahr, eine Route versehentlich zu verlassen.
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Normalerweise wird mittels einer Recheneinheit einer Navigationseinrichtung nur eine einzelne Route berechnet und auf einer Landkartenanzeigeeinheit der Navigationseinrichtung dargestellt. Es sind jedoch auch Navigationseinrichtungen bekannt, welche in der Lage sind, zusätzlich zu einer Hauptroute eine oder mehrere Alternativrouten zu berechnen und auf ihrer Landkartenanzeigeeinheit darzustellen. Dadurch kann ein Benutzer entscheiden, ob er der Hauptroute oder einer der Alternativrouten folgen will. Die Entscheidung kann der Benutzer beispielsweise in Abhängigkeit von einer Verkehrssituation treffen.
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Es ist möglich, dass die Hauptroute und die Alternativroute(n) zu demselben Ziel führen, ihnen aber unterschiedliche Routenkriterien zugrunde liegen. Die Routenkriterien betreffen beispielsweise die Länge einer Route, die zum Zurücklegen einer Route benötigte Zeit, ein mit dem Zurücklegen einer Route verbundenes Risiko, einen einer Route zugeordneten Energiebedarf, eine landschaftliche Schönheit einer Route oder mautpflichtige Routenabschnitte. Es ist aber auch möglich, dass die Hauptroute und die Alternativroute(n) zu verschiedenen Zielen führen, beispielsweise zu verschiedenen Hotels, Tankstellen, Parkplätzen, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten.
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Normalerweise werden mit einer Manöveranzeigeeinheit einer Navigationseinrichtung sowohl einer Hauptroute zugeordnete visuelle Manöveranweisungen als auch einer Alternativroute zugeordnete visuelle Manöverhinweise dargestellt. Dagegen werden mit einer Sprachausgabeeinheit der Navigationseinrichtung grundsätzlich nur der Hauptroute zugeordnete Manöver angesagt, während der Alternativroute zugeordnete Manöver nicht angesagt werden. Damit soll eine Überforderung eines Benutzers der Navigationseinrichtung durch eine zu große Anzahl von Manöveransagen vermieden werden. Denn durch eine solche Überforderung würde die Konzentration des Benutzers auf das Verkehrsgeschehen vermindert, wodurch die Unfallgefahr erhöht würde.
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Einer Bewegung, die ein Objekt an einer Verzweigung eines Weges ausführen muss, um einer Hauptroute zu folgen, kann eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegen. Dann wird der Verzweigung in der Regel kein Manöver zugeordnet. Verlässt an der Verzweigung eine Alternativroute die Hauptroute, ist es aber wünschenswert, einen Benutzer auf die abzweigende Alternativroute aufmerksam zu machen. Hierfür reicht das Anzeigen der Alternativroute auf einer Landkartenanzeigeeinheit womöglich nicht aus.
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Daher kann, um den Benutzer auf die abzweigende Alternativroute aufmerksam zu machen, an der Verzweigung eine visuelle Manöveranweisung angezeigt werden, wobei auf das Ausgeben einer zugehörigen Manöveransage verzichtet wird. Dadurch kann ein Benutzer auf die Alternativroute aufmerksam werden, ohne die Anzahl von Manöveransagen zu vergrößern.
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Da der Bewegung zwar eine visuelle Manöveranweisung, aber keine Manöveransage zugeordnet ist, wird die Bewegung als „stilles Manöver“ bezeichnet. Dementsprechend wird unter einem stillen Manöver eine Bewegung verstanden, der eine visuelle Manöveranweisung zugeordnet ist, aber keine Manöveransage.
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Typischerweise wird ein stilles Manöver von einem beweglichen Objekt ausgeführt, um an einer Verzweigung eines Weges einer Hauptroute zu folgen, wobei eine dem Manöver zugrunde liegende Richtungsentscheidung trivial ist und an der Verzweigung eine Alternativroute die Hauptroute verlässt.
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Insbesondere kann ein stilles Manöver zu einem Multimanöver gehören, zu dem außerdem ein herkömmliches Manöver gehört, das nach dem stillen Manöver auszuführen ist. Ein derartiges Multimanöver wird im Folgenden Bezug nehmend auf die 1 und 2 erläutert.
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1 zeigt einen Straßennetzausschnitt 100 gemäß dem internen Stand der Technik der Anmelderin.
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Der Straßennetzausschnitt 100 wird auf einer Landkartenanzeigeeinheit einer Navigationseinrichtung dargestellt. Die Navigationseinrichtung ist fest in einem Fahrzeug eingebaut, das von einem Benutzer der Navigationseinrichtung gesteuert wird.
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Der Straßennetzausschnitt 100 weist eine gerade Hauptstraße 106, eine in Bewegungsrichtung 103 nach links von der Hauptstraße 106 abzweigende Seitenstraße 107 und eine Querstraße 108 auf, welche die Hauptstraße 106 kreuzt.
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Weiterhin zeigt 1 eine Hauptroute 104, die zunächst der Hauptstraße 106 folgt, um dann nach rechts in die Querstraße 108 abzubiegen, und eine Alternativroute 105, die zunächst entlang der Hauptroute 104 verläuft, um dann nach links in die Seitenstraße 107 abzubiegen. Folglich zweigt die Alternativroute 105 von der Hauptroute 104 ab.
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2 zeigt den aus 1 bekannten Straßennetzausschnitt 100 und zusätzlich mehrere Manöveranweisungen 211 bis 214 gemäß dem internen Stand der Technik der Anmelderin.
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Ferner zeigt 2 ein Multimanöver 210, das ein erstes Manöver 210a und ein zweites Manöver 210b aufweist, zwei Manöverpositionen 201, 202 und zwei Ausgabepositionen 203, 204. Die Manöver 210, 210a, 210b, die Positionen 201 bis 204 und die Manöveranweisungen 211 bis 214 werden auf der Landkartenanzeigeeinheit der Navigationseinrichtung nicht dargestellt.
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Das erste Manöver 210a ist an der ersten Manöverposition 201 auszuführen, welche an der Abzweigung der Seitenstraße 107 von der Hauptstraße 106 angeordnet ist. Das erste Manöver 210a besteht darin, auf der Hauptstraße 106 an der Seitenstraße 107 geradeaus vorbeizufahren. Da dem ersten Manöver 210a eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt und an der ersten Manöverposition 201 die Alternativroute 105 von der Hauptroute 104 abzweigt, ist das erste Manöver 210a als ein stilles Manöver angelegt. Deshalb ist dem ersten Manöver 210a die visuelle Manöveranweisung 211, aber keine Manöveransage zugeordnet.
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Das zweite Manöver 210b ist an der zweiten Manöverposition 202 auszuführen, welche auf der Kreuzung der Hauptstraße 106 mit der Querstraße 108 angeordnet ist. Das zweite Manöver 210b besteht darin, nach rechts in die Querstraße 108 abzubiegen. Da dem zweiten Manöver 210b eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, ist das zweite Manöver 210b als ein herkömmliches Manöver ausgebildet. Deshalb sind dem zweiten Manöver 210b sowohl die visuelle Manöveranweisung 212 als auch die Manöveransagen 213 und 214 zugeordnet.
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Da das zweite Manöver 210b unmittelbar nach dem stillen Manöver 210a auszuführen ist, wurden beide Manöver zu dem Multimanöver 210 zusammengefasst. Das erste Manöver 210a ist das Startmanöver des Multimanövers 210, während das zweite Manöver 210b das Folgemanöver des Multimanövers 210 ist.
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Sobald ein Benutzer der Navigationseinrichtung die erste Ausgabeposition 203 erreicht, welche auf der Hauptstraße 106 vor der Abzweigung der Seitenstraße 107 angeordnet ist, wird mit dem Anzeigen der visuellen Manöveranweisung 211 begonnen. Dafür wird eine separat von der Landkartenanzeigeeinheit angeordnete Manöveranzeigeeinheit der Navigationseinrichtung verwendet, die in einem Kombiinstrument des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Die visuelle Manöveranweisung 211 ist dem ersten Manöver 210a zugeordnet und weist einen Geradeaus-Pfeil auf. Damit soll der Benutzer darauf aufmerksam gemacht werden, dass an der ersten Manöverposition 201 die Alternativroute 105 von der Hauptroute 104 abzweigt. Beim Anzeigen der visuellen Manöveranweisung 211 wird die dem zweiten Manöver zugeordnete Manöveransage 213 „Demnächst nach rechts abbiegen“ über die Sprachausgabeeinheit der Navigationseinrichtung ausgegeben.
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Allerdings passen die visuelle Manöveranweisung 211 (Geradeaus-Pfeil) und die Manöveransage 213 („...nach rechts abbiegen‟) nicht zusammen, da sie unterschiedliche Bewegungsrichtungen (nach rechts beziehungsweise geradeaus) angeben. Mit anderen Worten sind die visuelle Manöveranweisung 211 und die Manöveransage 213 nicht konsistent, sondern widersprüchlich. Das kann zu einer Verwirrung des Benutzers der Navigationseinrichtung führen, wodurch die Unfallgefahr erhöht wird.
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Sobald der Benutzer die zweite Ausgabeposition 204 erreicht hat, wird das Anzeigen der visuellen Manöveranweisung 211 beendet und das Anzeigen der dem zweiten Manöver 210b zugeordneten visuellen Manöveranweisung 212 auf der Manöveranzeigeeinheit wird begonnen. Beim Anzeigen der visuellen Manöveranweisung 212 wird die dem zweiten Manöver 210b zugeordnete Manöveransage 214 „Jetzt nach rechts abbiegen“ über die Sprachausgabeeinheit ausgegeben.
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Sobald der Benutzer das zweite Manöver 210b durchgeführt hat, wird das Anzeigen der visuellen Manöveranweisung 212 beendet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Benutzer einer Navigationseinrichtung bei einer Zielführung entlang einer Hauptroute zuverlässig auf eine von der Hauptroute abzweigende Alternativroute aufmerksam zu machen, ohne den Benutzer durch eine Vielzahl von Manöveransagen zu überfordern oder durch widersprüchliche Manöveranweisungen zu verwirren.
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Die Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Ausgeben von Manöveranweisungen
mittels einer Navigationseinrichtung gelöst. Das Verfahren weist folgende Schritte auf:
- Bereitstellen einer Hauptroute und einer Alternativroute,
- Bewegen eines Objektes entlang der Hauptroute,
- Erzeugen eines ersten Manövers, das an einer ersten Manöverposition der Hauptroute auszuführen ist, um der Hauptroute zu folgen, wobei dem ersten Manöver eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt und zudem an der ersten Manöverposition die Alternativroute die Hauptroute verlässt,
- Erzeugen eines zweiten Manövers, das nach dem ersten Manöver an einer zweiten Manöverposition der Hauptroute auszuführen ist, um der Hauptroute zu folgen,
- Anzeigen einer dem ersten Manöver zugeordneten visuellen Manöveranweisung, bevor das
Objekt die erste Manöverposition erreicht,
- Prüfen, ob das erste Manöver und das zweite Manöver zu einem selben Multimanöver gehören und dem zweiten Manöver eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, und
- Ausgeben einer dem ersten Manöver zugeordneten Manöveransage, bevor das Objekt die erste Manöverposition erreicht, wenn das erste Manöver und das zweite Manöver zu einem selben Multimanöver gehören und dem zweiten Manöver eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, wobei keine dem ersten Manöver zugeordnete Manöveransage ausgegeben wird, wenn das erste Manöver und das zweite Manöver nicht zu einem selben Multimanöver gehören und/oder dem zweiten Manöver eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt.
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Somit wird bei dem Verfahren ein erstes Manöver erzeugt, dem eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt. Erfindungsgemäß wird das Erzeugen des ersten Manövers trotz trivialer Richtungsentscheidung dadurch bewirkt, dass an der dem ersten Manöver zugeordneten ersten Manöverposition eine Alternativroute von der Hauptroute abzweigt.
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Ferner wird eine dem ersten Manöver zugeordnete visuelle Manöveranweisung angezeigt, womit ein Benutzer der Navigationseinrichtung auf die abzweigende Alternativroute aufmerksam gemacht wird. Außerdem wird ein zweites Manöver erzeugt, das nach dem ersten Manöver auszuführen ist. In dieser Situation besteht grundsätzlich die Gefahr, dass der Benutzer durch eine dem zweiten Manöver zugeordnete Manöveransage, die im Widerspruch zu der visuellen Manöveranweisung steht, verwirrt wird.
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Um festzustellen, ob die Gefahr tatsächlich besteht, wird geprüft, ob das erste Manöver und das zweite Manöver zu demselben Multimanöver gehören und dem zweiten Manöver eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt. In diesem Fall wird davon ausgegangen, dass eine dem zweiten Manöver zugeordnete Manöveransage vorgezogen und dadurch gleichzeitig mit der dem ersten Manöver zugeordneten visuellen Manöveranweisung ausgegeben wird. Folglich kann es in diesem Fall zu einem Konflikt beider Manöveranweisungen kommen, da diese nicht konsistent sind.
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Um den Konflikt zu vermeiden, wird zusätzlich eine dem ersten Manöver zugeordnete Manöveransage ausgegeben, welche der visuellen Manöveranweisung entspricht.
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Falls die Prüfung dagegen ergibt, dass das erste Manöver und das zweite Manöver nicht zu demselben Multimanöver gehören, wird davon ausgegangen, dass eine dem zweiten Manöver zugeordnete Manöveransage nicht vorgezogen wird. Dadurch kann es zu keinem Konflikt der Manöveransage mit der dem ersten Manöver zugeordneten visuellen Manöveranweisung kommen.
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Falls die Prüfung ergibt, dass dem zweiten Manöver eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, wird davon ausgegangen, dass dem zweiten Manöver keine Manöveransage zugeordnet ist, sondern das zweite Manöver ein stilles Manöver ist. Dadurch kann es zu keinem Konflikt einer dem zweiten Manöver zugeordneten Manöveransage mit der dem ersten Manöver zugeordneten visuellen Manöveranweisung kommen.
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Deshalb wird auf das Ausgeben einer dem ersten Manöver zugeordneten Manöveransage verzichtet, wenn das erste Manöver und das zweite Manöver nicht zu einem selben Multimanöver gehören und/oder dem zweiten Manöver eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt. Das führt dazu, dass das erste Manöver als stilles Manöver ausgeführt wird. Der Verzicht vermindert die Gefahr, den Benutzer durch zu viele Manöveransagen zu überfordern.
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Zusammenfassend ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren, den Benutzer zuverlässig auf eine von einer Hauptroute abzweigende Alternativroute aufmerksam zu machen, ohne ihn durch eine Vielzahl von Manöveransagen zu überfordern oder durch widersprüchliche Manöveranweisungen zu verwirren. Folglich wird die Anzahl von Manöveransagen minimiert bei gleichzeitiger Maximierung der Information über mögliche Alternativrouten.
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Die Aufgabe wird ferner mit einer Navigationseinrichtung zum Ausgeben von Manöveranweisungen gelöst. Die Navigationseinrichtung weist folgende Bestandteile auf:
- eine Recheneinheit, die zum Bereitstellen einer Hauptroute und einer Alternativroute, Erzeugen eines ersten Manövers, das an einer ersten Manöverposition der Hauptroute auszuführen
ist, um der Hauptroute zu folgen, wobei dem ersten Manöver eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt und zudem an der ersten Manöverposition die Alternativroute die Hauptroute verlässt, Erzeugen eines zweiten Manövers, das nach dem ersten Manöver an einer zweiten Manöverposition der Hauptroute auszuführen ist, um der Hauptroute zu folgen, und Prüfen, ob das erste Manöver und das zweite Manöver zu einem selben Multimanöver gehören und dem zweiten Manöver eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, eingerichtet ist, und
- eine Ausgabeeinheit, die zum Anzeigen einer dem ersten Manöver zugeordneten visuellen
Manöveranweisung, bevor ein entlang der Hauptroute bewegtes Objekt die erste Manöverposition erreicht, und Ausgeben einer dem ersten Manöver zugeordneten Manöveransage, bevor das Objekt die erste Manöverposition erreicht, wenn das erste Manöver und das zweite Manöver zu einem selben Multimanöver gehören und dem zweiten Manöver eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, wobei keine dem ersten Manöver zugeordnete Manöveransage ausgegeben wird, wenn das erste Manöver und das zweite Manöver nicht zu einem selben Multimanöver gehören und/oder dem zweiten Manöver eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, eingerichtet ist.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung wird Bezug nehmend auf folgende Figuren näher erläutert:
- 1 zeigt einen Straßennetzausschnitt gemäß dem internen Stand der Technik der Anmelderin.
- 2 zeigt den Straßennetzausschnitt aus 1 mit mehreren Manöveranweisungen gemäß dem internen Stand der Technik der Anmelderin.
- 3 zeigt ein Blockschema einer Navigationseinrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 4 zeigt den Straßennetzausschnitt aus 1 mit mehreren Manöveranweisungen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 5 zeigt ein Ablaufschema eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Im Folgenden wird die Erfindung Bezug nehmend auf 3 näher erläutert, welche ein Blockschema einer Navigationseinrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt.
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Die Navigationseinrichtung ist in einem Fahrzeug fest eingebaut. Alternativ dazu wird die Navigationseinrichtung als tragbares Gerät in einem Fahrzeug mitgeführt oder von einem Benutzer, der ohne Fahrzeug unterwegs ist, am Körper getragen. Es ist aber auch möglich, dass die Navigationseinrichtung von einem Tier oder von einem Roboter getragen wird.
Als eine weitere Alternative können sich die Navigationseinrichtung oder Bestandteile der Navigationseinrichtung an einem festen Standort befinden oder auf mehrere feste Standorte verteilt sein.
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Die Navigationseinrichtung verfügt über folgende Funktionseinheiten, die in 3 abgebildet sind:
- eine Positionsbestimmungseinheit, eine Recheneinheit, eine Speichereinheit, eine Bedienungseinheit und eine Ausgabeeinheit. Neben den genannten Funktionseinheiten kann die Navigationseinrichtung über weitere Funktionseinheiten verfügen, die in 3 nicht gezeigt sind, beispielsweise eine Kommunikationseinheit zum Datenaustausch mit einer anderen Einrichtung.
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Bei der Positionsbestimmungseinheit handelt es sich um einen GPS-Empfänger, der mit einer Satellitenempfangsantenne in Form einer GPS-Antenne (nicht gezeigt) ausgestattet ist. Alternativ dazu kann anstelle des GPS-Empfängers ein GALILEO-Empfänger, ein GLONASS-Empfänger oder ein ähnlicher Empfänger verwendet werden. Die Positionsbestimmungseinheit kann Positionskoordinaten, welche eine geografische Position der Navigationseinrichtung repräsentieren, aus Satellitensignalen gewinnen und an die Recheneinheit übermitteln. Zu diesem Zweck ist die Positionsbestimmungseinheit über eine unidirektionale Datenverbindung mit der Recheneinheit verbunden.
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Die Recheneinheit ist das zentrale Steuerungsmodul der Navigationseinrichtung. Sie verfügt neben einem Prozessor (CPU, Central Processing Unit) über einen Arbeitsspeicher (RAM, Random Access Memory), der zum flüchtigen Speichern von Variablen und Zwischenergebnissen dient. Der Prozessor und der Arbeitsspeicher sind auf einem integrierten Schaltkreis vereinigt. Alternativ dazu können der Prozessor und der Arbeitsspeicher separat voneinander angeordnet sein, beispielsweise jeweils auf einem anderen integrierten Schaltkreis.
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Die Recheneinheit ist unter anderem zum Bereitstellen einer Hauptroute und einer Alternativroute eingerichtet.
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Ferner ist die Recheneinheit zum Erzeugen eines ersten Manövers eingerichtet, das an einer ersten Manöverposition einer Hauptroute auszuführen ist, um der Hauptroute zu folgen. Das erste Manöver kann dadurch gekennzeichnet sein, dass ihm eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt und an der ersten Manöverposition die Alternativroute die Hauptroute verlässt.
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Weiterhin ist die Recheneinheit zum Erzeugen eines zweiten Manövers vorgesehen, das nach dem ersten Manöver an einer zweiten Manöverposition der Hauptroute auszuführen ist, um der Hauptroute zu folgen.
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Außerdem ist die Recheneinheit zum Prüfen, ob das erste Manöver und das zweite Manöver zu einem selben Multimanöver gehören und dem zweiten Manöver eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, ausgebildet.
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Die Speichereinheit verfügt über einen nichtflüchtigen Speicher, welcher als EEPROM (Electrically Erasable Programmable Read-Only Memory) ausgebildet ist. Alternativ dazu kann die Speichereinheit auch eine andere Art von Speicher aufweisen, beispielsweise einen Flash-EEPROM oder eine Festplatte. Insbesondere kann die Speichereinheit über mehrere der genannten Speicher verfügen.
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Die Speichereinheit ist mit der Recheneinheit über eine bidirektionale Datenverbindung verbunden.
In der Speichereinheit ist unter anderem eine Landkartendatenbank gespeichert, welche eine Vielzahl von Landkartendaten enthält. Die Landkartendaten repräsentieren Objekte, die sich in einem bestimmten geografischen Gebiet befinden. Zu den Objekten zählen Straßen, Wege, Plätze, Eisenbahnlinien, Flüsse, Gebäude, Brücken, Geländeformen, Landesgrenzen, Raststätten, Verkehrsregelungen und Ortschaften.
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Zusätzlich ist in der Speichereinheit eine Parkplatzdatenbank gespeichert, die eine Mehrzahl von Parkplatzdaten aufweist. Die Parkplatzdaten repräsentieren Wahrscheinlichkeiten dafür, dass auf bestimmten Straßenabschnitten zu bestimmten Zeiten freie Parkplätze verfügbar sind. Alternativ dazu können die Parkplatzdaten in der Landkartendatenbank gespeichert sein, so dass keine separate Parkplatzdatenbank erforderlich ist.
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Die Bedienungseinheit weist neben diversen Drucktasten eine Spracheingabeeinheit und einen berührungsempfindlichen Bildschirm (engl. touch screen) auf, welcher in der Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordnet ist. Zusätzlich oder alternativ zu einer oder mehreren der genannten Komponenten kann die Bedienungseinheit einen Dreh-Drück-Steller und/oder ein Tastfeld (engl. touch pad) aufweisen. Die Bedienungseinheit dient unter anderem zum Eingeben von Bedienbefehlen und Zielen in die Navigationseinrichtung durch einen Benutzer und ist mit der Recheneinheit über eine unidirektionale Datenverbindung verbunden.
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Die Ausgabeeinheit ist über eine unidirektionale Datenverbindung mit der Recheneinheit verbunden und unter anderem zum Anzeigen eines Landkartenausschnitts mit einer Hauptroute und einer oder mehreren Alternativrouten vorgesehen. Zu diesem Zweck verfügt die Ausgabeeinheit über eine Landkartenanzeigeeinheit in Form des oben erwähnten, berührungsempfindlichen Bildschirms, der gleichzeitig zur Bedienungseinheit gehört. Der Landkartenausschnitt kann beispielsweise als eine straßenkartenähnliche Draufsicht oder als eine dreidimensionale Ansicht dargestellt werden.
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Ferner ist die Ausgabeeinheit zum Ausgeben visueller Manöveranweisungen, beispielsweise als Richtungspfeile, an einen Benutzer der Navigationseinrichtung ausgebildet. Insbesondere kann die Ausgabeeinheit eine dem ersten Manöver zugeordnete visuelle Manöveranweisung ausgeben, bevor ein bewegliches Objekt, das entlang der Hauptroute bewegt wird, die erste Manöverposition erreicht.
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Zu diesem Zweck verfügt die Ausgabeeinheit über eine Manöveranzeigeeinheit, welche getrennt von der Landkartenanzeigeeinheit im Kombiinstrument des Fahrzeugs angeordnet ist. Die Manöveranzeigeeinheit kann unter anderem eine Flüssigkristallanzeige (engl. LCD, liquid crystal display), eine OLED(organic light emitting diode)-Anzeige oder eine Frontscheibenanzeige (engl. head-up-display) aufweisen.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Landkartenanzeigeeinheit und die Manöveranzeigeeinheit in einem Modul vereinigt. Die beiden Einheiten können dann über einen gemeinsamen Bildschirm oder eine gemeinsame Frontscheibenanzeige verfügen.
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Weiterhin ist die Ausgabeeinheit zum Ausgeben von Manöveransagen an einen Benutzer eingerichtet. Insbesondere kann die Ausgabeeinheit eine dem ersten Manöver zugeordnete Manöveransage ausgeben, bevor das bewegliche Objekt die erste Manöverposition erreicht, wenn das erste Manöver und das zweite Manöver zu demselben Multimanöver gehören und dem zweiten Manöver eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt. Zu diesem Zweck verfügt die Ausgabeeinheit über eine Sprachausgabeeinheit, welche einen Audioverstärker und einen oder mehrere Lautsprecher aufweist. Der Audioverstärker und/oder die Lautsprecher können auch zum Wiedergeben eines Rundfunkprogrammes eingesetzt werden, das von einer Rundfunkempfangseinheit (nicht gezeigt) der Navigationseinrichtung empfangen wird.
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Wenn dagegen das erste Manöver und das zweite Manöver nicht zu demselben Multimanöver gehören und/oder dem zweiten Manöver eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, wird mit der Ausgabeeinheit keine dem ersten Manöver zugeordnete Manöveransage ausgegeben.
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Im Folgenden wird auf die 4 und 5 Bezug genommen. 4 zeigt den aus 1 bekannten Straßennetzausschnitt 100 mit dem aus 2 bekannten Multimanöver 210 sowie mehrere Manöveranweisungen 411 bis 414. 5 zeigt ein Ablaufschema eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Das Verfahren wird unter Verwendung der Navigationseinrichtung ausgeführt, die Bezug nehmend auf 3 beschrieben wurde.
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Bei einem ersten Verfahrensschritt 501 werden unter Verwendung der Recheneinheit der Navigationseinrichtung die Hauptroute 104 und die Alternativroute 105 bereitgestellt.
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Dazu aktiviert ein Benutzer der Navigationseinrichtung über deren Bedienungseinheit einen Parkplatz-Suchmodus. Das bewirkt, dass mittels der Recheneinheit mehrere Parkrouten berechnet werden, die entlang von Straßen verlaufen, auf denen mit hoher Wahrscheinlichkeit ein freier Parkplatz verfügbar ist. Zu den Parkrouten gehören unter anderem die Hauptroute 104 und die Alternativroute 105. Für die Routenberechnung werden neben den Landkartendaten, die in der Speichereinheit der Navigationseinrichtung gespeichert sind, die dort ebenfalls gespeicherten Parkplatzdaten verwendet.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden die Hauptroute und die Alternativroute basierend auf einem Ziel berechnet, das ein Benutzer unter Verwendung der Bedienungseinheit in die Navigationseinrichtung eingibt. Es ist möglich, dass die Hauptroute und die Alternativroute zu demselben Ziel führen, ihnen aber unterschiedliche Routenkriterien zugrunde liegen. Die Routenkriterien betreffen beispielsweise die Länge einer Route, die zum Zurücklegen einer Route benötigte Zeit, ein mit dem Zurücklegen einer Route verbundenes Risiko, einen einer Route zugeordneten Energiebedarf, eine landschaftliche Schönheit einer Route oder mautpflichtige Routenabschnitte.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung führen die Hauptroute und die Alternativroute zu unterschiedlichen Zielen, beispielsweise zu unterschiedlichen Hotels, Tankstellen, Parkplätzen, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten.
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Bei noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Hauptroute und die Alternativroute von einer externen Einrichtung an die Navigationseinrichtung übertragen, beispielsweise von einem Server oder von einer anderen Navigationseinrichtung. Zur Übertragung kann unter anderem eine drahtlose Datenverbindung eingesetzt werden.
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Bei einem zweiten Verfahrensschritt 502 wird ein bewegliches Objekt entlang der Hauptroute 104 bewegt.
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Bei dem Objekt handelt es sich um das Fahrzeug, in dem die Navigationseinrichtung eingebaut ist.
Alternativ dazu kann es sich bei dem Objekt um eine Person, ein Fahrzeug, ein Roboter oder ein Tier handeln, die jeweils mit der Navigationseinrichtung ausgestattet sind.
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Das Fahrzeug befährt die Hauptroute 104 in der Bewegungsrichtung 103 und wird dabei vom Benutzer der Navigationseinrichtung gesteuert. Die Hauptroute 104 und die Alternativroute 105 werden in dem Straßennetzausschnitt 100 auf der Landkartenanzeigeeinheit der Navigationseinrichtung angezeigt, so dass sich der Benutzer über den Verlauf der Hauptroute 104 und der Alternativroute 105 informieren kann. Ferner ist eine von der Navigationseinrichtung ausgeführte Zielführung aktiv, die den Benutzer entlang der Hauptroute 104 leitet.
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Bei einem dritten Verfahrensschritt 503 wird unter Verwendung der Recheneinheit das erste Manöver 210a erzeugt.
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Dazu werden unter anderem der Verlauf der Hauptroute 104 und der Verlauf der Alternativroute 105 berücksichtigt. Das erste Manöver 210a ist an der ersten Manöverposition 201 der Hauptroute 104 auszuführen, um der Hauptroute 104 zu folgen. Das erste Manöver 210a ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass ihm eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt.
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Zu bemerken ist, dass das Erzeugen des ersten Manövers 210a dadurch bewirkt wird, dass an der ersten Manöverposition 201 die Alternativroute 105 die Hauptroute 104 verlässt. Würde an der ersten Manöverposition 201 keine Alternativroute die Hauptroute 104 verlassen, würde das erste Manöver 210a nicht erzeugt, weil der an der ersten Manöverposition 201 auszuführenden Bewegung eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt.
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Bei einem vierten Verfahrensschritt 504 wird unter Verwendung der Recheneinheit das zweite Manöver 210b erzeugt.
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Dazu wird unter anderem der Verlauf der Hauptroute 104 berücksichtigt. Das zweite Manöver 210b ist an der zweiten Manöverposition 202 der Hauptroute 104 auszuführen, um der Hauptroute 104 weiter zu folgen. Das zweite Manöver 210b ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass es nach dem ersten Manöver 210a auszuführen ist.
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Zu bemerken ist, dass das Erzeugen des zweiten Manövers 210b dadurch bewirkt wird, dass der an der zweiten Manöverposition 202 auszuführenden Bewegung eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt. Würde der Bewegung eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegen, würde das zweite Manöver 210b nicht erzeugt, weil an der zweiten Manöverposition 202 keine Alternativroute von der Hauptroute 104 abzweigt.
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Bei einem fünften Verfahrensschritt 505 wird mit der Manöveranzeigeeinheit der Navigationseinrichtung die visuelle Manöveranweisung 411 angezeigt, welche dem ersten Manöver 210a zugeordnet ist.
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Mit dem Anzeigen der visuellen Manöveranweisung 411 wird begonnen, sobald das Fahrzeug die erste Ausgabeposition 203 erreicht, also bevor das Fahrzeug die erste Manöverposition 201 erreicht. Die visuelle Manöveranweisung 411 macht den Benutzer darauf aufmerksam, dass an der ersten Manöverposition 201 die Alternativroute 105 von der Hauptroute 104 abzweigt.
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Bei einem sechsten Verfahrensschritt 506 wird unter Verwendung der Recheneinheit geprüft, ob das erste Manöver 210a und das zweite Manöver 210b zu einem selben Multimanöver 210 gehören und ob dem zweiten Manöver 210b eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt.
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Im vorliegenden Fall wird festgestellt, dass das erste Manöver 210a und das zweite Manöver 210b zu demselben Multimanöver 210 gehören. Das ist darauf zurückzuführen, dass das zweite Manöver 210b unmittelbar nach dem ersten Manöver 210a auszuführen ist, da die Entfernung zwischen der ersten Manöverposition 201 und der zweiten Manöverposition 202 einen vorgegebenen Schwellenwert unterschreitet.
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Außerdem wird festgestellt, dass dem zweiten Manöver 210b eine nicht-triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt. Das ist darauf zurückzuführen, dass davon ausgegangen wird, dass eine Person die dem zweiten Manöver 210b zugrunde liegende Richtungsentscheidung, nach rechts abzubiegen, nicht intuitiv treffen würde.
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Bei einem siebenten Verfahrensschritt 507a wird daher unter Verwendung der Ausgabeeinheit eine
dem ersten Manöver 210a zugeordnete Manöveransage „Jetzt geradeaus fahren“ ausgegeben.
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Dazu wird die Manöveransage mit einer Manöveransage „Nach rechts abbiegen“, die dem zweiten Manöver 210b zugeordnet ist, zu der Multimanöveransage 413 „Jetzt geradeaus fahren und danach sofort nach rechts abbiegen“ zusammengefasst. Die Multimanöveransage 413 wird ausgegeben, sobald das Fahrzeug die erste Ausgabeposition 203 erreicht, also bevor das Fahrzeug die erste Manöverposition 201 erreicht.
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Zu bemerken ist, dass die Manöveransage „Jetzt geradeaus fahren“ (als Teil der Multimanöveransage 413) ausgegeben wird, während die visuelle Manöveranweisung 411 angezeigt wird. Da beide Manöveranweisungen dieselbe Bewegungsrichtung (geradeaus) angeben, sind sie konsistent, so dass eine Verwirrung des Benutzers vermieden wird.
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Würde dagegen festgestellt, dass das erste Manöver 210a und das zweite Manöver 210b nicht zu einem selben Multimanöver gehören, oder, dass dem zweiten Manöver 210b eine triviale Richtungsentscheidung zugrunde liegt, würde bei einem siebenten Verfahrensschritt 507b die dem ersten Manöver 210a zugeordnete Manöveransage „Jetzt geradeaus fahren“ nicht ausgegeben. Stattdessen würde nur die dem zweiten Manöver 210b zugeordnete Manöveransage als „Demnächst nach rechts abbiegen“ ausgegeben. Dadurch wird eine zu große Anzahl von Manöveransagen vermieden, mit welcher der Benutzer überfordert würde.
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Somit ermöglicht das beschriebene Verfahren, den Benutzer zuverlässig auf eine von einer Hauptroute abzweigende Alternativroute aufmerksam zu machen, ohne den Benutzer durch eine Vielzahl von Manöveransagen zu überfordern oder durch widersprüchliche Manöveranweisungen zu verwirren.
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Sobald das Fahrzeug die zweite Ausgabeposition 204 erreicht, wird das Anzeigen der visuellen Manöveranweisung 411 beendet. Ferner wird mit dem Anzeigen der visuellen Manöveranweisung 412 begonnen, welche dem zweiten Manöver zugeordnet ist. Außerdem wird die Manöveransage 414 „Jetzt nach rechts abbiegen“ ausgegeben, welche ebenfalls dem zweiten Manöver zugeordnet ist. Folglich werden die visuelle Manöveranweisung 412 und die Manöveransage 414 ausgegeben, nachdem das Fahrzeug die erste Manöverposition 201 erreicht hat und bevor das Fahrzeug die zweite Manöverposition 202 erreicht.
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Das Anzeigen der visuellen Manöveranweisung 412 wird beendet, nachdem das Fahrzeug das zweite Manöver 210b ausgeführt hat.
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Zu bemerken ist, dass die Verfahrensschritte 503 bis 507a/b mehrmals ausgeführt werden können, während ein Objekt entlang einer Hauptroute bewegt wird. Ferner ist es auch möglich, die Verfahrensschritte 501 bis 507a/b mehrmals auszuführen, während ein Objekt entlang einer Route bewegt wird.