-
Die Erfindung betrifft eine Röntgenvorrichtung und ein Verfahren zur Durchführung einer Mammographie, insbesondere zur Durchführung eines Mammographie-Screenings mit hoher Durchgangsrate.
-
Digitale Vollfeld-Mammographie (FFDM) ist ein etabliertes Verfahren für das Brustkrebs-Screening. Zur Erstellung mammographischer Aufnahmen einer komprimierten Brust umfasst eine geeignete Röntgenvorrichtung einen Röntgenstrahler, einen Röntgendetektor sowie eine Kompressionseinheit. Die Kompressionseinheit wird dazu verwendet, die Position der Brust zu stabilisieren und die Brust zu komprimieren, mit dem Ziel, den Weg, den die Röntgenstrahlung durch die Brust nimmt, zu verringern.
-
Üblicherweise können Röntgenstrahler, Röntgendetektor und Kompressionseinheit um eine dorsal-ventrale Achse gedreht werden, wodurch es möglich ist, Bilder der komprimierten Brust aus verschiedenen Ansichten aufzunehmen. Übliche Abbildungsrichtungen sind dabei z. B. die cranio-caudale Ansicht (CC), die mediolateral-oblique Ansicht (MLO) und die mediolaterale Ansicht (ML).
-
Für das Brustkrebs-Screening werden üblicherweise FFDM-Aufnahmen von beiden Brüsten aus zwei Ansichten erstellt, z. B. eine cranio-caudale Aufnahme und eine mediolateral-oblique Schrägaufnahme. Dies erfordert eine Neupositionierung und Kompression der Brust durch einen Techniker zumindest viermal während jeder Untersuchung. Da das Positionieren mit besonderer Sorgfalt erfolgen muss, um qualitativ hochwertige und aussagefähige Röntgenaufnahmen zu erhalten, ist dies ein zeitaufwendiger Vorgang. Typischerweise dauert ein solcher Positioniervorgang zwischen 30 und 60 Sekunden. Während dieser Zeit werden die teuersten Komponenten des Röntgensystems, nämlich der Röntgenstrahler und der Röntgendetektor, nicht verwendet und befinden sich im Leerlauf. Hierdurch ergibt sich eine systembedingte Begrenzung der Anzahl der zu untersuchenden Personen während des Brustkrebs-Screenings. Mit anderen Worten ist aufgrund der bisherigen Vorgehensweise die Durchgangsrate begrenzt.
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Durchgangsrate während eines Mammographie-Screenings zu erhöhen. Diese Aufgabe wird durch eine Röntgenvorrichtung nach Anspruch 1 bzw. durch ein Verfahren nach Anspruch 5 bzw. durch ein Computerprogramm nach Anspruch 9 gelöst.
-
Demnach umfasst die erfindungsgemäße Röntgenvorrichtung zur Durchführung einer Mammographie folgende zur Erstellung mammographischer Aufnahmen einer komprimierten Brust zusammenwirkende Komponenten: wenigstens ein Röntgenstrahler, wenigstens ein Röntgendetektor, wenigstens zwei Kompressionseinheiten zur Kompression jeweils einer zu untersuchenden Brust, wobei die Komponenten derart ausgebildet sind, dass sie bedarfsweise zusammenwirken, um Leerlaufzeiten der Röntgenvorrichtung zu minimieren.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Durchführung einer Mammographie zeichnet sich dadurch aus, dass folgende Komponenten einer einzigen Röntgenvorrichtung zur Erstellung mammographischer Aufnahmen einer komprimierten Brust bedarfsweise zusammenwirken, um Leerlaufzeiten der Röntgenvorrichtung zu minimieren: wenigstens ein Röntgendetektor, wenigstens ein Röntgenstrahler, wenigstens zwei Kompressionseinheiten.
-
Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Die im Folgenden im Zusammenhang mit der Röntgenvorrichtung erläuterten Vorteile und Ausgestaltungen gelten sinngemäß auch für das erfindungsgemäße Verfahren sowie das erfindungsgemäße Computerprogramm und umgekehrt.
-
Eine Kernidee der Erfindung ist es, die Durchgangsrate während des Brustkrebs-Screenings dadurch zu erhöhen, dass die Leerlaufzeiten verringert werden. Bisher sind bei einer Röntgenvorrichtung zur Durchführung einer Mammographie alle wesentlichen Komponenten, nämlich der Röntgenstrahler, der Röntgendetektor sowie die Kompressionseinheit zur Kompression der zu untersuchenden Brust, jeweils einmal vorhanden und einander eindeutig zugeordnet. Die Erfindung schlägt vor, diese eindeutige Zuordnung der Systemkomponenten zueinander aufzulösen. Die Komponenten werden stattdessen bedarfsweise zu Funktionseinheiten zusammengesetzt. Zugleich wird vorgeschlagen, bestimmte Komponenten mehrfach vorzusehen. Dies ermöglicht eine flexible Zuordnung bestimmter Komponenten bzw. Komponentenzusammensetzungen zueinander. Insbesondere ermöglicht dies die bedarfsweise Zuordnung von ersten Komponenten bzw. Komponentenzusammensetzungen, insbesondere solchen, die eine erste Funktion im Verfahrensablauf zur Erstellung der Röntgenaufnahmen erfüllen, zu zweiten Komponenten bzw. Komponentenzusammensetzungen, insbesondere solchen, die eine zweite Funktion im Verfahrensablauf zur Erstellung der Röntgenaufnahmen erfüllen. Dadurch kann der Verfahrensablauf optimiert werden. Handelt es sich bei den ersten Komponenten zudem um in der Anschaffung und/oder im Betrieb teure oder aufwändige Komponenten und bei den zweiten Komponenten um in der Anschaffung und/oder im Betrieb billige oder einfache Komponenten, können durch eine geeignete bedarfsweise Zusammenwirkung dieser Komponenten bzw. Komponentenzusammensetzungen die Gesamtbetriebskosten der Röntgenvorrichtung bzw. des Mammographie-Screenings verringert werden.
-
So ist es beispielsweise möglich, dass mehrere Röntgendetektoren und mehrere Kompressionseinheiten eine Anzahl von Röntgendetektor/Kompressionseinheit-Paaren bilden. Jedes dieser Paare wird dann bedarfsweise mit einem der bereitstehenden Röntgenstrahler kombiniert, um die gewünschte mammographische Aufnahme durchzuführen. Oder aber mehrere Röntgenstrahler bilden mit mehreren Kompressionseinheiten eine Anzahl von Röntgenstrahler/Kompressionseinheit-Paaren und jedes dieser Paare wird dann bedarfsweise mit einem der bereitstehenden Röntgendetektor kombiniert, um die gewünschte mammographische Aufnahme durchzuführen.
-
Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, wenn ein Röntgenstrahler mit einem Röntgendetektor ein Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paar bildet, welche bedarfsweise jeweils einer von mehreren vorhandenen Kompressionseinheiten zugeordnet wird. Diese Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend genauer behandelt und ist besonders vorteilhaft, da bei ihr die besonders teuren Komponenten Röntgenstrahler und Röntgendetektor jeweils nur einmal vorhanden sein müssen, während die vergleichsweise preiswerten Kompressionseinheiten mehrfach vorhanden sind. Röntgenstrahler und Röntgendetektor können dabei optimal ausgelastet werden, da sie nacheinander mehreren Kompressionseinheiten zugeordnet werden können und mit diesen Zur Erstellung der gewünschten Röntgenaufnahmen zusammenwirken. Die Leerlaufzeiten von Röntgenstrahler und Röntgendetektor werden somit minimiert. Kommt ein einziges Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paar zum Einsatz, werden die Röntgenaufnahmen stets nacheinander ausgeführt. Umfasst die Röntgenvorrichtung mehrere Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paare, denen gemäß der Erfindung jeweils mehrere Kompressionseinheiten zugeordnet sind, können Röntgenaufnahmen auch an mehreren Patienten gleichzeitig erfolgen.
-
Alternativ zu den oben beschriebenen Varianten, bei denen jeweils eine Paarbildung bestimmter Komponenten erfolgt, ist mit der vorliegenden Erfindung aber auch eine völlig freie, bedarfsweise Zuordnung von Komponenten zueinander möglich. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn zum Erreichen bestimmter Aufnahmeziele verschiedenartige Röntgenstrahler, Röntgendetektoren und/oder Kompressionseinheiten auf vorteilhafte Art und Weise miteinander kombinierbar sind.
-
Wenn ein Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paar mehreren Kompressionseinheiten zugeordnet ist, dann können Aufnahmen von mehreren Patienten in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Im Normalfall wird die zeitliche Abfolge der Aufnahmen so sein, dass das Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paar abwechselnd Aufnahmen der verschiedenen Patienten anfertigt, z. B. in der Abfolge: Patient 1, Patient 2, Patient 1, Patient 2 usw.
-
Es ist aber ebenfalls möglich, von diesem regelmäßigen Wechsel abzuweichen und beispielsweise zweimal hintereinander Aufnahmen des Patienten 2 anzufertigen, beispielsweise dann, wenn die Positionierung des Patienten 1 noch nicht abgeschlossen ist, so dass sich z. B. folgende Abfolge ergibt; Patient 1, Patient 2, Patient 2, Patient 1 usw.
-
Vorteilhafterweise erfolgt zwischen den einzelnen Aufnahmen jeweils eine Erst- oder Neupositionierung eines Patienten, genauer gesagt eine Positionierung der als nächstes zu untersuchenden Brust eines Patienten, und/oder eine Bewegung des Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paares in die nächste Aufnahmestellung. Bei dieser Bewegung des Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paares kann es sich um eine Bewegung von einer der Kompressionseinheiten zu einer anderen Kompressionseinheit, also von einem Patienten zu einem anderen Patienten, handeln, oder aber es handelt sich um eine Bewegung zwischen zwei Aufnahmestellungen bezüglich derselben Kompressionseinheit, d.h. bezüglich ein- und desselben Patienten.
-
Da die Patientenpositionierung und die Bildaufnahme gleichzeitig erfolgt, wenngleich auch für unterschiedliche Patienten, kann die Anzahl der in einem Zeitraum untersuchten Patienten gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren deutlich erhöht werden. Im Vergleich zu einem Standard-Mammographie-System mit lediglich einer einzigen Kompressionseinheit können mit der Erfindung Röntgenstrahler und Röntgendetektoren effizienter verwendet werden. Der Patientendurchgang im Screening-Bereich wird erhöht. Die Gesamtbetriebskosten verringern sich.
-
Im Vergleich zu zwei unabhängig voneinander arbeitenden Mammographie-Systemen kann durch eine geeignete Anordnung der Komponenten der benötige Bauraum bzw. die benötigte Standfläche verringert werden. Das macht die vorgeschlagene Röntgenvorrichtung besonders interessant für Situationen, in denen nur eine begrenzte Standfläche zur Verfügung steht.
-
Die vorliegende Erfindung ist insbesondere bei der Screening-Mammographie einsetzbar, bei der hohe Durchgangsraten angestrebt werden. Die Erfindung ist grundsätzlich aber auch in der diagnostischen Mammographie einsetzbar und führt auch dort zu einer besseren Geräteauslastung.
-
Für die Verwirklichung der Erfindung sind aufwendige Neukonstruktionen und dergleichen nicht erforderlich. Das erfindungsgemäße System kann im Wesentlichen mit bereits vorhandenen Komponenten realisiert werden. Für die Bewegung einzelner Komponenten in ihre wahlweise Aufnahmeposition, insbesondere die Bewegung von Röntgenstrahler und Röntgenempfänger in deren Aufnahmepositionen relativ zu einer der mehreren Kompressionseinheiten kommt vorzugsweise eine Bewegungseinheit mit motorischem Antrieb zum Einsatz, die von der Steuereinrichtung der Röntgenvorrichtung ansteuerbar ist.
-
Insoweit zur Realisierung der Erfindung ein Computerprogramm verwendet wird, das Programm-Mittel umfasst, die zur Durchführung des Verfahrens ausgebildet sind, wenn das Computerprogramm in der Steuereinrichtung der Röntgenvorrichtung ausgeführt wird, sind die Programm-Mittel auf an sich bekannte Art und Weise in einer beliebigen Programmiersprache verwirklicht und können der Steuereinrichtung in beliebiger Form bereitgestellt werden, beispielsweise in Form von Datenpaketen, die über ein Rechnernetz übertragen werden, oder in Form eines auf einer Diskette, einer CD-ROM oder einem anderen Datenträger gespeicherten Computerprogramms.
-
Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
-
1 den grundsätzlichen Aufbau einer Röntgenvorrichtung,
-
2 eine erste Ausführung der Erfindung mit zwei Kompressionseinheiten,
-
3 eine zweite Ausführung der Erfindung mit zwei oder mehr Kompressionseinheiten.
-
Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
-
Bei der in 1 dargestellten Röntgenvorrichtung 1 handelt es sich um ein Mammographiegerät. Die Röntgenvorrichtung 1 umfasst einen Röntgenstrahler 2 in Form einer Röntgenröhre zum Erzeugen von Röntgenstrahlen 3, die ein Untersuchungsobjekt durchqueren. Bei dem Untersuchungsobjekt handelt es sich um eine weibliche Brust 4, die zwischen einer Kompressionsplatte 5 und einer Lagerplatte 6 eingebettet und komprimiert ist. Die die Brust 4, die Kompressionsplatte 5 und die Lagerplatte 6 durchquerenden Röntgenstrahlen 3 werden von einem in Strahlungsrichtung angeordneten, großflächigen digitalen Röntgendetektor 7 empfangen, dessen Empfangsfläche 8 parallel zu den Platten 5, 6 angeordnet ist. Bei dem erzeugten Röntgenbild der Brust 4 handelt es sich um ein Vollfeld-Mammographie(FFDM)-Bild oder um ein Projektionsbild einer digitalen Brusttomosynthese(DBT)-Aufnahme.
-
Die Röntgenvorrichtung 1 umfasst weiterhin eine über eine Steuerleitung 9 mit dem Röntgenstrahler 2 verbundene Steuereinheit 11 zur Ansteuerung des Röntgenstrahlers 2 sowie eine mit dem Röntgendetektor 7 über eine Datenleitung 12 verbundene Bildempfangs- und Auswerteeinheit 13. Steuereinheit 11 und Bildempfangs- und Auswerteeinheit 13 sind in Gestalt von Hard- und/oder Softwaremodulen in einer Datenverarbeitungseinrichtung 14 verwirklicht, die wenigstens einen Prozessor aufweist.
-
Das in 2 abgebildete, erfindungsgemäße Mammographiegerät 1 umfasst ein von einem Röntgenstrahler 2 und einem Röntgendetektor 7 gebildetes Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paar 2, 7, wobei der Röntgenstrahler 2 an einem an der Decke montierten Tragarm 15 befestigt ist.
-
Das Mammographiegerät 1 umfasst weiterhin zwei sich gegenüberliegend angeordnete Kompressionseinheiten 16, 17. Dabei bildet jeweils eine Kombination einer Kompressionsplatte 5 mit einer Lagerplatte 6, zusammen mit einer entsprechenden Einstellvorrichtung 18 (siehe 1), eine Kompressionseinheit 16, 17. Die Einstellvorrichtung 18 mit integrierter Steuerelektronik dient dazu, die Kompressionsplatte 5 motorisch horizontal zu senken bzw. anzuheben.
-
Der gegenüber dem Röntgenstrahler 2 angeordnete Röntgendetektor 7 ist in einem Detektorgehäuse 19 angeordnet. Das Detektorgehäuse 19 erstreckt sich von der ersten Kompressionseinheit 16 zu der zweiten Kompressionseinheit 17. Die endseitigen Abschnitte der Oberseite des Detektorgehäuses 19 werden als Objekttische bzw. Lagerplatten 6 der beiden Kompressionseinheiten 16, 17 verwendet. Zur Durchführung der Röntgenaufnahmen wird der Röntgendetektor 7 zwischen den zwei Aufnahmepositionen 21, 22 innerhalb des gemeinsamen Detektorgehäuses 19 hin und her bewegt, wobei er sich in diesen Aufnahmepositionen 21, 22 jeweils unter einer Lagerplatte 6 einer Kompressionseinheit 16, 17 befindet. In 2 ist die Positionierung eines Röntgendetektors 7 in der Aufnahmeposition 21 an der ersten Kompressionseinheit 16 angedeutet.
-
Der Röntgendetektor 7 kann sich unabhängig von dem Röntgenstrahler 2 zwischen den zwei Kompressionseinheiten 16, 17 hin und her bewegen. Der Röntgenstrahler 7 bewegt sich ebenfalls zwischen den beiden Kompressionseinheiten 16, 17 hin und her bzw. vollführt, für Tomosynthese-Aufnahmen, eine Drehbewegung. Das Mammographiegerät 1 umfasst zu diesem Zweck eine Bewegungseinheit 23 (siehe 1) mit motorischen Antrieben zur Bewegung des Röntgenstrahlers 2 und/oder des Röntgendetektors 7 zwischen ihren Aufnahmepositionen 21, 22. Zum Zweck der Ansteuerung der Bewegungseinheit 23 ist die Steuereinheit 11 des Mammographiegerätes über eine Steuerleitung 27 mit der Bewegungseinheit 23 verbunden. Die möglichen Dreh- und Verfahrrichtungen zur Positionierung des Röntgenstrahlers 2 sind in 2 durch Pfeile 24, 25 angedeutet, während die Verfahrrichtung des Röntgendetektors 7 durch Pfeil 26 angedeutet sind.
-
Während die Kompressionseinheiten 16, 17 gleichzeitig für das Positionieren von Patienten verwendet werden können, werden Röntgenstrahler 2 und Röntgendetektor 7 unter allen Kompressionseinheiten 16, 17 des Mammographiegerätes 1 aufgeteilt. Sobald eine Patientenpositionierung abgeschlossen ist, wird das nächste zur Verfügung stehende Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paar 2, 7 zu der betreffenden Kompressionseinheit 16, 17, genauer gesagt in die entsprechende Aufnahmeposition 21, 22 relativ zu dieser Kompressionseinheit 16, 17, bewegt und dazu verwendet, um die gewünschten Bilder (FFDM- oder Tomosynthese-Bilder) aufzunehmen.
-
Ein möglicher Ablauf der Erstellung von Röntgenaufnahmen für zwei Patienten gleichzeitig mit Hilfe des in
2 gezeigten Mammographiegerätes
1 ist in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Patient 1 | Röntgenvorrichtung | Patient 2 |
Erstpositionierung von Patient 1 | | Erstpositionierung von Patient 2 |
Aufnahme L-CC | |
Neupositionierung von Patient 1 | Bewegung zu Patient 2 |
| Aufnahme L-CC |
Bewegung zu Patient 1 | Neupositionierung von Patient 2 |
Aufnahme R-CC | |
Neupositionierung von Patient 1 | Bewegung zu Patient 2 |
| Aufnahme R-CC |
Wechsel von CC nach MLO während der Bewegung zu Patient 1 | Neupositionierung von Patient 2 |
Aufnahme L-MLO | |
Neupositionierung von Patient 1 | Bewegung zu Patient 2 |
| Aufnahme L-MLO |
Bewegung zu Patient 1 | Neupositionierung von Patient 2 |
Aufnahme R-MLO | |
Erstpositionierung von Patient 3 | Bewegung zu Patient 2 |
| Aufnahme R-MLO |
Wechsel von MLO nach CC während der Bewegung zu Patient 1 | Erstpositionierung von Patient 4 |
-
Hierbei wird für einen ersten Patienten, welcher der ersten Kompressionseinheit 16 zugeordnet ist, zunächst eine cranio-caudale Aufnahme (CC) der linken Brust erstellt. Nach einer ersten Neupositionierung des ersten Patienten folgt eine cranio-caudale Aufnahme (CC) der rechten Brust. Nach einer weiteren Neupositionierung erfolgt eine Schrägaufnahme (MLO) der linken Brust. Nach einer weiteren Neupositionierung erfolgt eine Schrägaufnahme (MLO) der rechten Brust. Anschließend wird der dritte Patient in der ersten Kompressionseinheit 16 positioniert.
-
Die Reihenfolge der Aufnahmen ist für den zweiten Patienten, welcher der zweiten Kompressionseinheit 17 zugeordnet ist, die gleiche. Nach der letzten Aufnahme wird der vierte Patient in der zweiten Kompressionseinheit 17 positioniert.
-
Die Aufnahmen des einen Patienten werden jeweils in demjenigen Zeitraum durchgeführt, während dem bei dem anderen Patienten eine Neupositionierung durchgeführt wird. Zu diesem Zweck bewegt sich das Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paar 2, 7 zwischen den Aufnahmen jeweils von einem Patienten zum anderen. Während dieser Bewegung erfolgt bedarfsweise ein Wechsel von der CC-Ansicht in die MLO-Ansicht bzw. zurück. Nach den Erstpositionierungen des dritten und vierten Patienten wiederholt sich der Ablauf, wie beschrieben.
-
Eine alternative Variante, bei der mehr als zwei Kompressionseinheiten 16, 17 zur Anwendung kommen können, ist in 3 dargestellt. Der Röntgenstrahler 2 ist dabei am Kopf einer zentralen Standsäule 28 befestigt. Um die Standsäule 28 herum sind in definierten Winkelabständen zueinander Kompressionseinheiten 16, 17, ... angeordnet. In dem gezeigten Beispiel sind aus Gründen der Klarheit lediglich zwei Kompressionseinheiten 16, 17 abgebildet, die in einem Winkel von 90° versetzt zueinander um die Standsäule 28 angeordnet sind. Bei einer solchen Anordnung ließen sich einfach zwei weitere Kompressionseinheiten ergänzen, die dann jeweils den abgebildeten Kompressionseinheiten gegenüberliegend positioniert wären.
-
Der Röntgendetektor 7, der mit der Standsäule 28 relativ zu den Kompressionseinheiten 16, 17, ... bewegt werden kann, wird mittels der Bewegungseinheit 23 jeweils aus seiner Verfahrposition im Inneren der Standsäule 28 in das als Detektorgehäuse 19 dienende Unterteil der gewünschten Kompressionseinheit 16, 17 hinein gefahren, um seine Aufnahmeposition unterhalb der Lagerplatte 6 zu erreichen. In 3 ist wiederum der sich in der Aufnahmeposition 21 bei der ersten Kompressionseinheit 16 befindende Röntgendetektor 7 angedeutet. Die Bewegungseinheit 23 dient ebenfalls zur Positionierung des Röntgenstrahlers 2 in dessen Aufnahmepositionen relativ zu den Kompressionseinheiten 16, 17. Auch hier kommt ein einziges Röntgenstrahler/Röntgendetektor-Paar 2, 7 zum Einsatz. Die möglichen Drehrichtungen zur Positionierung des Röntgenstrahlers 2 sind in 3 erneut durch Pfeile 29, 31 angedeutet, während die Verfahrrichtungen des Röntgendetektors 7 durch Pfeile 32 angedeutet sind.
-
Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht auf die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Röntgenvorrichtung, Mammographiegerät
- 2
- Röntgenstrahler, Röntgenröhre
- 3
- Röntgenstrahl, Zentralstrahl
- 4
- Untersuchungsobjekt, Brust
- 5
- Kompressionsplatte
- 6
- Lagerplatte, Objekttisch
- 7
- Röntgendetektor
- 8
- Empfangsfläche
- 9
- Steuerleitung
- 10
- (frei)
- 11
- Steuereinheit
- 12
- Datenleitung
- 13
- Bildempfangs- und Auswerteeinheit
- 14
- Datenverarbeitungseinrichtung, Rechner
- 15
- deckenmontierter Tragarm
- 16
- erste Kompressionseinheit
- 17
- zweite Kompressionseinheit
- 18
- Einstellvorrichtung
- 19
- Detektorgehäuse
- 20
- (frei)
- 21
- erste Aufnahmeposition
- 22
- zweite Aufnahmeposition
- 23
- Bewegungseinheit
- 24
- Bewegungsrichtung des Röntgenstrahlers
- 25
- Bewegungsrichtung des Röntgenstrahlers
- 26
- Bewegungsrichtung des Röntgendetektors
- 17
- Steuerleitung
- 28
- Standsäule
- 29
- Bewegungsrichtung des Röntgenstrahlers
- 30
- (frei)
- 31
- Bewegungsrichtung des Röntgenstrahlers
- 32
- Bewegungsrichtung des Röntgendetektors