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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsvorrichtung zum Bearbeiten von insbesondere plattenförmigen Werkstücken, die bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, mit einer Abzieheinrichtung, einer Fördereinrichtung und einer Abtrenneinrichtung, insbesondere eine Bearbeitungsvorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Stand der Technik
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Bearbeitungsvorrichtungen der eingangs genannten Art finden beim Abziehen einer auf ein Werkstück aufgebrachten Kante breite Anwendung, wobei ein Abziehspan entsteht. Diese Abziehspäne sind am Ende des Werkstücks zu entfernen, damit diese im Laufe der weiteren Bearbeitung des Werkstücks nicht stören.
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Beispielsweise offenbart die
DE 10 2008 048 295 A1 eine Anordnung zum Beseitigen eines Abziehspans, bei der eine Abtrenneinrichtung mit einer Schneide vorgesehen ist, mit der der Abziehspan an einem Ende des Werkstücks abgeschnitten wird. Um ausreichende Andruck- und Anpresskräfte gegen die Schneide zu erzeugen, um zuverlässig das Abschneiden zu erzwingen, ist zusätzlich eine Blaseinrichtung vorgesehen, mit der der Abziehspan auf die Schneide geblasen wird. Des Weiteren ist eine Saugeinrichtung vorgesehen, mit der die abgeschnittenen Abziehspäne durch Unterdruck abgesaugt werden können.
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Derartige Anordnungen haben sich bewährt. Allerdings werden immer höhere Anforderungen an die Prozesssicherheit und Prozesseffizienz gestellt. Des Weiteren soll gleichzeitig der Ablauf vereinfacht und beschleunigt werden.
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Darstellung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einfacher Konstruktion die Bearbeitung eines Werkstücks mit einer Abzieheinrichtung prozesssicherer zu gestalten, wobei gleichzeitig eine schnelle und präzise Bearbeitung gewährleistet sein soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Bearbeitungsvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 und durch das Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 13 gelöst.
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Demzufolge weist die Bearbeitungsvorrichtung zum Bearbeiten von insbesondere plattenförmigen Werkstücken, die bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, eine Abzieheinrichtung, insbesondere eine Ziehklinge, zum zumindest abschnittsweisen Abziehen eines Oberflächenmaterials des Werkstücks oder einer auf dem Werkstück aufgebrachten Kante unter Ausbildung eines Abziehspans, eine Fördereinrichtung zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen der Abzieheinrichtung und dem Werkstück und eine Abtrenneinrichtung auf, die eingerichtet ist, durch Beaufschlagung von Unterdruck eine Strömung eines Fluides derart zu erzeugen, dass der Abziehspan mit Hilfe der Strömung von dem Werkstück oder von der auf dem Werkstück aufgebrachten Kante abgetrennt werden kann.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bearbeiten von bevorzugt plattenförmigen Werkstücken, die bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, was vorzugsweise durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung erfolgen kann, sind folgende Schritte vorgesehen: Zumindest abschnittsweises Abziehen eines Oberflächenmaterials des Werkstücks oder einer auf dem Werkstück aufgebrachten Kante durch eine Abzieheinrichtung und Ausbilden eines Abziehspans, Bewegen der Abzieheinrichtung und/oder des Werkstücks relativ zueinander durch eine Fördereinrichtung während des Abziehens, und Abtrennen des Abziehspans durch eine Abtrenneinrichtung durch Beaufschlagen mit Unterdruck und dadurch Erzeugen einer Strömung eines Fluides, sodass der Abziehspan mit Hilfe der Strömung vom Werkstück oder von der auf dem Werkstück aufgebrachten Kante abgetrennt wird.
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Der Abziehspan wird von dem Werkstück bzw. der Kante abgetrennt, indem er von der Strömung mitgezogen bzw. mitgerissen wird, und zwar hin zu der Abtrenneinrichtung. Dadurch kann die Abtrennung des Abziehspans allein durch die Strömung bzw. den Strömungsimpuls erfolgen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass Hilfsmittel einen Beitrag zum Abtrennen des durch die Strömung mitgerissenen Spans leisten.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, die Abtrennung durch Beaufschlagung durch Unterdruck und damit durch eine Strömung zu erreichen, die den Abziehspan zu der Abtrenneinrichtung hin zieht.
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Erfindungsgemäß kann auch über längere Zeit hinweg eine konstant zuverlässige und präzise Abtrennung des Abziehspans gewährleistet werden, ohne dass sich die Abtrenneigenschaften verschlechtern würden. Der Abziehspan kann ungeachtet seiner räumlichen Lage schnell und zuverlässig, und damit prozesssicher, abgetrennt werden kann.
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Es liegt eine Relativbewegung zwischen der Abzieheinrichtung und dem Werkstück bei zumindest abschnittsweisem Anliegen der Abzieheinrichtung an dem Oberflächenmaterial vor. Die Relativbewegung kann durch Bewegung der Werkstücke relativ zur stationären Bearbeitungsvorrichtung oder durch Bewegen der Bearbeitungsvorrichtung relativ zum stationären Werkstück oder einer Kombination daraus zustande kommen.
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Der Abziehspan besteht aus dem abgezogenen Oberflächenmaterial und erstreckt sich im Wesentlichen ausgehend von einem Endanliegepunkt am Werkstück bzw. der aufgebrachten Kante, bis zu dem die Abzieheinrichtung gezogen wird. Der Endanliegepunkt stellt also die verbleibende Verbindung zwischen dem Abziehspan und dem Werkstück bzw. der Kante dar.
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Besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Vorzugsweise wird die Strömung des Fluides derart erzeugt, dass die von der Strömung auf den Abziehspan ausgeübte Kraft den Abziehspan von dem Werkstück oder von der auf dem Werkstück aufgebrachten Kante abtrennen, insbesondere abreißen, kann. Dies erfolgt insbesondere ohne Zuhilfenahme von Schneiden oder ähnlichem zum Abschneiden des Abziehspans vom Oberflächenmaterial. Allein durch das Mitziehen des Abziehspans durch die Strömung (basierend auf Reibungskräften entlang dem Abziehspan) kann der Abziehspan von dem Werkstück bzw. der Kante abgetrennt bzw. abgerissen werden, d.h. die Strömung kann ursächlich für das Abtrennen bzw. Abreißen des Spans sein. Diese Ausführungsform ist im Gegensatz zur Abtrennung des Abziehspans durch eine Schneide zu sehen, bei der die zur Trennung führende Kraft nur in dem zu durchtrennenden Abschnitt des Abziehspans mit Hilfe der Schneide ausgeübt wird und die Schneide ursächlich für das Abtrennen ist. Die Abtrennung des Abziehspans vom Werkstück bzw. von der aufgebrachten Kante kann ohne eine der Abtrennung vorhergehende räumliche Positionierung des Abziehspans erreicht werden, was bspw. bei Verwendung einer Schneide vor dem Abtrennen nötig ist.
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Vorzugsweise ist die Abtrenneinrichtung eingerichtet, die Strömung erst bei und/oder nach Abziehen des Oberflächenmaterials im Bereich eines Endes des Werkstücks zu erzeugen, vorzugsweise unter Einsatz eines ansteuerbaren Ventils. Gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform wird die Strömung nicht während des gesamten Abziehvorgangs auf den Abziehspan ausgeübt, sondern erst bei und/oder nach Abziehen des Oberflächenmaterials im Bereich eines Endes des Werkstücks, also wenn die Abzieheinrichtung bis zu einem Endanliegepunkt des Oberflächenmaterials abgezogen wurde. Das Abreißen des Abziehspans erfolgt nach Abziehen des Werkstücks bis zum Ende. Insbesondere ist es nicht nötig, kontinuierlich den Abziehspan von dem Oberflächenmaterial abzutrennen, sondern nur dann nötig, den Span abzutrennen, bevor das Werkstück die Bearbeitungsvorrichtung verlässt bzw. nachfolgende Bearbeitungsschritte ausgeführt werden. Vorzugsweise wird ein Ventil derart angesteuert, dass es erst bei und/oder nach Abziehen des Oberflächenmaterials im Bereich eines Endes des Werkstücks geöffnet wird, wodurch Unterdruck beaufschlagt wird.
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Insbesondere kann die Abtrenneinrichtung eingerichtet sein, einen Unterdruck mit einer Druckdifferenz von mehr als 50, bevorzugt mehr als 100, weiter bevorzugt von mehr als 200 mbar (bzw. hPa) relativ zum Atmosphärendruck zu erzeugen, wobei der Atmosphärendruck bei 1 bar bzw. 1013 hPa auf Meereshöhe liegt. Dann reicht die Strömung, die durch die Druckdifferenz erzeugt wird, aus, den Abziehspan zuverlässig von dem Oberflächenmaterial abzutrennen.
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Weiter kann die Strömungsgeschwindigkeit des Fluides mindestens 50, bevorzugt mindestens 70, weiter bevorzugt mindestens 150 m/s betragen. Durch einen solchen Volumenstrom ist sichergestellt, dass die Strömung den Abziehspan mitziehen und von dem Oberflächenmaterial abtrennen kann.
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Vorzugsweise ist die Abtrenneinrichtung eingerichtet, Druckimpulse zur Erzeugung impulsartiger Strömungen zu erzeugen. Mit anderen Worten wird die Strömung nicht kontinuierlich, sondern kurzzeitig bzw. impulsartig aufgebracht, d.h. mit einer gewünschten Anzahl an impulsartigen Strömungen pro Zeiteinheit. Dies ist eine besonders ökonomische Ausführungsform.
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Die Abtrenneinrichtung kann in einer Bearbeitungsrichtung, die die Richtung angibt, in der die Bearbeitung des Werkstücks fortschreitet, der Abzieheinrichtung vor- oder nachgelagert sein.
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Des Weiteren kann eine Saugeinrichtung vorgesehen sein, mit der der Abziehspan an- und/oder abgesaugt werden kann, wobei diese Saugeinrichtung vorzugsweise eingerichtet ist, einen Unterdruck von bis zu 30 mbar (bzw. hPa) relativ zum Atmosphärendruck bzw. Umgebungsdruck zu erzeugen. Eine derartige Saugeinrichtung kann den Abziehspan nicht von dem Werkstück oder von der auf das Werkstück aufgebrachten Kante abtrennen wie die Abtrenneinrichtung, sondern dient lediglich dazu, den Abziehspan während des Abziehens weg von dem Bearbeitungsbereich zu saugen und in einem definierten Raum unterzubringen und/oder dazu, nach Abtrennen des Abziehspans durch die Abtrenneinrichtung den abgetrennten Abziehspan abzusaugen. Die von der Abtrenneinrichtung erzeugte Strömung hat eine mindestens 2-, vorzugsweise 3-, weiter vorzugsweise 6-fache Strömungsgeschwindigkeit wie die von der Saugeinrichtung erzeugte Strömungsgeschwindigkeit. Diese Saugeinrichtung ist vorzugsweise in Bearbeitungsrichtung der Abtrenneinrichtung vorgelagert.
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Des Weiteren kann die Abtrenneinrichtung eine Führung, insbesondere ein Rohr, und/oder eine Düse (vorzugsweise eine Schlitzdüse), zum Führen des strömenden Fluides aufweisen, wobei die Öffnung der Führung bzw. des Rohres bzw. die Düse vorzugsweise im Bereich eines Endes des Werkstücks liegt und vorzugsweise einen Querschnitt von weniger als 80 mm2 aufweist. Die Öffnung selbst kann eine beliebige Form haben; vorzugsweise ist sie schlitzförmig oder kreisförmig. Wenn die Strömung durch eine Führung geführt wird, dessen Öffnung im Bereich des Endes des Werkstücks liegt, kann genau in diesem Bereich die höchste Strömungskraft auf den Abziehspan und insbesondere im Endanliegepunkt ausgeübt werden bzw. der Span in einem Bereich angesaugt werden, an dem der Abziehspan mit dem Oberflächenmaterial des Werkzeugs bzw. der auf dem Werkstück aufgebrachten Kante noch verbunden ist. Wenn der Querschnitt der Führung bzw. des Rohres bzw. der Düse weniger als 80 mm2 aufweist, kann bei einem konstanten Volumenstrom die Strömungsgeschwindigkeit durch den relativ kleinen Querschnitt ausreichend erhöht werden. Das Rohr stellt bei Beaufschlagung von Unterdruck ein Hilfsmittel dar und leistet einen Beitrag zum Abtrennen, indem es den Span an die Rohröffnung ansaugt. Es ist eine Ausführungsform denkbar, in der der Span durch das Ansaugen an das Rohr bzw. die Rohröffnung festgehalten wird. Da das Werkstück relativ zum Rohr weiterbewegt wird, während der Span durch die Strömung festgehalten wird, kann dies das Abtrennen vom Span unterstützen.
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Des Weiteren kann zusätzlich zur Abtrenneinrichtung eine Schneideinrichtung vorgesehen sein, mit der der Abziehspan in einem Bereich durchgeschnitten wird, der außerhalb eines Bereichs des Endanliegepunktes ist bzw. einem Bereich des Endanliegepunktes vorgelagert ist, bis zu dem die Abzieheinrichtung das Oberflächenmaterial abgezogen hat. Mit anderen Worten dient die Schneideinrichtung nicht zum Durchschneiden des Abziehspans und Abtrennen des Abziehspans von dem Werkstück bzw. der aufgebrachten Kante, sondern zum Teilen des Abziehspans selbst in zwei Teile, und zwar zusätzlich zum Abtrennen des Abziehspans von dem Werkstück durch die Abtrenneinrichtung. Dies erleichtert die Handhabung des abgetrennten Abziehspans. Die Schneideinrichtung kann an der Führung zum Führen des strömenden Fluides vorgesehen sein, insbesondere an einem vorgelagerten Teil der Führung.
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Durch das zusätzliche Durchschneiden des Abziehspans kann erreicht werden, dass nur ein erster Teil des Abziehspans, also der Bereich zwischen dem von der Abtrenneinrichtung abgetrennten oder abzutrennenden Span und dem von der Schneideinrichtung durchschnittenen Abziehspan, von der Abtrenneinrichtung durch die Strömung der Abtrenneinrichtung abtransportiert wird, und der zweite Teil des Abziehspans, also der restliche Abziehspan, durch die Saugeinrichtung abtransportiert wird.
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Vorzugsweise ist in einer Ausführungsform die Schneideinrichtung an einem Abschnitt der Führung ausgebildet, weiter vorzugsweise als Kante der Führung bzw. als Kante des Rohres. Weiter vorzugsweise handelt es sich um eine in Bearbeitungsrichtung vorgelagerte Kante. Eine solche Ausführungsform stellt ein einfaches und wirkungsvolles Durchschneiden des Abziehspans selbst zusätzlich zum Abtrennen bereit. Die Schneideinrichtung teilt den (abgetrennten oder abzutrennenden) Abziehspan in zwei Teile. Ein kurzer Teil des Abziehspans wird von der Abtrenneinrichtung wegtransportiert und der größere Teil des Abziehspans wird von der Saugeinrichtung abgesaugt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Abziehspan durch den beaufschlagten Unterdruck von der Kante bzw. dem Werkstück abgetrennt bzw. abgerissen. Der abgetrennte Span wird, nachdem er abgetrennt worden ist, mit Überdruck, vorzugsweise durch ein Zweiwegeventil der Abtrenneinrichtung, derart beaufschlagt, dass der abgetrennte Abziehspan von der Abtrenneinrichtung weggeblasen werden kann und, vorzugsweise von der Saugeinrichtung, abgesaugt werden kann. Die Abtrenneinrichtung weist hierfür ein Zweiwegeventil zum Beaufschlagen des Unterdrucks zum Abtrennen des Abziehspans einerseits und zum Beaufschlagen von Überdruck zum Wegblasen des abgetrennten Abziehspans von der Abtrenneinrichtung andererseits auf. In dieser Ausführungsform kann der Abziehspan entweder der gesamte Abziehspan in seiner Gesamtlänge oder aber auch nur ein Teil, insbesondere ein längerer Teil, eines in zwei Teile geteilten Spans sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung noch näher ersichtlich werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Bearbeitungsvorrichtung des Stands der Technik;
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2 zeigt eine Bearbeitungsvorrichtung des Stands der Technik;
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3 zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung; und
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4 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung.
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Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt eine Bearbeitungsvorrichtung 1‘ des Stands der Technik, mit der plattenförmige Werkstücke 2 bearbeitet werden, die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen. Die Werkstücke 2 liegen auf einer Fördereinrichtung 5 auf und werden durch diese in die Förderrichtung F transportiert. Die Bearbeitungsvorrichtung 1‘ weist eine Abzieheinrichtung 3 auf, die eine Ziehklinge aufweist, die auf dem Oberflächenmaterial des Werkstücks 2 aufliegt, sodass sich während der Beförderung des Werkstücks 2 unter der Bearbeitungsvorrichtung 1‘ hindurch ein Abziehspan 4 ausbildet, der aus dem abgezogenen Obermaterial besteht.
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Der Abziehspan 4 erstreckt sich im Wesentlichen von dem Punkt, an dem die Abzieheinrichtung an dem Oberflächenmaterial aufliegt. Das Oberflächenmaterial ist in 2 bis zu einem Endanliegepunkt 2a des Werkstücks abgezogen, sodass sich der Abziehspan 4 nach der Bearbeitung im Wesentlichen vom Endanliegepunkt 2a aus erstreckt.
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Der Abziehspan 4 wird durch den Unterdruck bzw. die Strömung S2, die von der Saugeinrichtung 7 ausgeübt wird, angesaugt, sodass er sich in die Bearbeitungsrichtung B erstreckt.
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In 2 ist die Bearbeitungsvorrichtung 1‘ des Stands der Technik gezeigt, wobei das Werkstück 2 in die Förderrichtung F bis hin zu einem Ende des Werkstücks 2 transportiert worden ist, sodass die Abzieheinrichtung 3 nicht mehr auf dem Werkstück 2 aufliegt. Der Abziehspan 4 ist immer noch mit dem Werkstück 2 in dem Endanliegepunkt 2a des Werkstücks 2 verbunden. Im Stand der Technik werden Späneabreißer oder Spänescheren (nicht gezeigt) zur Abtrennung des Abziehspans von dem Werkstück 2 im Bereich des Endanliegepunkts 2a eingesetzt.
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Die Bearbeitungsrichtung B verläuft in den in den Figuren gezeigten Ausführungsformen entgegen der Förderrichtung F, da sich die Werkstücke 2 relativ zur Bearbeitungsvorrichtung 1‘ bewegen.
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Die bezüglich der aus dem Stand der Technik bekannten Bearbeitungsvorrichtung 1‘ gemachten Ausführungen gelten auch für die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung 1 von 3 und 4. Erfindungsgemäß ist zur Abtrennung die Abtrenneinrichtung 6 vorgesehen, wie in 3 gezeigt. In der in 3 gezeigten Ausführungsform ist die Abzieheinrichtung 3 in Bearbeitungsrichtung B der Abtrenneinrichtung 6 nachgelagert. Die Abtrenneinrichtung 6 erzeugt eine Strömung S1 eines Fluides durch die Beaufschlagung von Unterdruck, sodass die Strömung S1 den Abziehspan 4 im Bereich des Endanliegepunktes 2a des Werkstücks 2 abtrennt, indem sie eine Kraft auf den Abziehspan 4 ausübt. Ein Ventil (nicht gezeigt) in der Abtrenneinrichtung 6 wird erst geöffnet, wenn ein Ende E des Werkstücks 2 mit der Abzieheinrichtung 3 erreicht ist. Das Ventil wird durch eine Steuerung geöffnet, so dass durch den Unterdruck die Strömung S1 im Bereich des Endanliegepunktes 2a erzeugt wird, mit der der Abziehspan 4 von dem Werkstück 2 abgetrennt werden kann. Die Abtrenneinrichtung 6 weist ein Rohr auf, dessen Öffnung 6a in den Bereich des Endes E des Werkstücks angeordnet ist und einen Querschnitt von weniger als 80 mm2 aufweist.
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Die Bearbeitungsvorrichtung 1 weist auch die Saugeinrichtung 7 auf, die im Wesentlichen in der Bearbeitungsrichtung B der Abtrenneinrichtung 6 vorgelagert ist bzw. in einem vorgelagerten Bereich wirkt. Die Saugeinrichtung 7 ist im Wesentlichen während des gesamten Abziehens des Abziehspans 4 angeschaltet und saugt somit während des Abziehens den dabei entstehenden Abziehspan 4 an und sorgt dafür, dass der Abziehspan 4 nicht in unerwünschte Bereiche der Bearbeitungsvorrichtung 1 kommt und sich darin verfängt.
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Die Saugeinrichtung 7 erzeugt einen Unterdruck, der einer Druckdifferenz von 30 mbar (bzw. hPa) nicht übersteigt. Dieser Druck ist ausreichend, um den Abziehspan 4 durch die Strömung S2 mitzutransportieren und den abgetrennten Abziehspan abzutransportieren. Die von der Abtrenneinrichtung 6 erzeugte Strömung S1 ist wesentlich höher als die durch die Saugeinrichtung 7 erzeugte Strömung S2, insbesondere hinsichtlich der Strömungsgeschwindigkeit. Ein derartiger Unterdruck von bis zu 30 mbar (bzw. hPa) reicht nicht aus, um den Abziehspan abzutrennen oder abzureißen, sondern reicht lediglich dazu aus, den Abziehspan 4 räumlich zu bändigen bzw. nach Abtrennung vom Werkstück 2 abzutransportieren.
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Der Abziehspan 4 kann beispielsweise direkt im Endanliegebereich 2a, der die Verbindung zwischen dem Abziehspan 4 und dem Werkstück 2 darstellt, abgetrennt werden; es ist aber auch denkbar, dass beispielsweise unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen Elements (nicht gezeigt) der Abziehspan 4 in einem Bereich des Endanliegepunktes, leicht vom Endanliegepunkt 2a in die Bearbeitungsrichtung B versetzten Teil, abgetrennt wird. Dies kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn verhindert werden soll, dass der Endanliegepunkt 2a des Werkstücks 2 beim Abtrennen des Abziehspans von dem Werkstück 2 ein- bzw. angerissen wird.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, bei der zusätzlich die Schneideinrichtung 8 vorgesehen ist, mit der ein Bereich 4a von dem abgetrennten Abziehspan 4 abgeschnitten werden kann. In 4 ist ein Bereich 4a des Abziehspans 4 gezeigt, der noch in Verbindung mit dem Endanliegepunkt 2a des Werkstücks ist und von dem übrigen Abziehspan 4b bereits abgetrennt ist. Des Weiteren ist dieser Bereich 4a im durch die Abtrenneinrichtung abgetrennten und durch die Schneideinrichtung durchschnittenen Zustand gezeigt, wie er durch die Führung 6 mit der Strömung S1 abtransportiert wird. Der übrige Bereich 4b des abgetrennten Abziehspans 4 wird durch die Strömung S2 durch die Saugeinrichtung 7 abgesaugt.
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In dieser Ausführungsform ist die Abzieheinrichtung 3 der Abtrenneinrichtung 6 in Bearbeitungsrichtung B vorgelagert, sodass der Abziehspan 4 ungehindert von der Abzieheinrichtung 3 durch die Strömung S2 der Saugeinrichtung 7 abtransportiert werden kann.
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In 4 ist die Schneideinrichtung 8 an dem in Bearbeitungsrichtung B vorgelagertem Bereich der Öffnung 6a der Führung 6 als Kante ausgebildet.
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Ein Zweiwegeventil (nicht gezeigt) kann in der Abtrenneinrichtung 6 angeordnet sein, mit dem nicht nur Unterdruck zum Abtrennen des Spans, sondern auch Überdruck zum Wegblasen des abgetrennten Spans beaufschlagt werden kann, sodass der abgetrennte Span von der Abtrenneinrichtung 6 zu der Saugeinrichtung 7 hingeblasen werden kann bzw. die Abtrenneinrichtung vom abgetrennten Span freigeblasen werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008048295 A1 [0003]