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Im Außenbereich einer Eisenbahnanlage kommen Komponenten wie Achszähler, Gleisstromkreise, Weichenantriebe, Gleisabschnitte und ähnliches zum Einsatz. Diese außen angebrachten Komponenten sind in ihrer Einsatzumgebung zahlreichen Stör- und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Es ist vorgeschrieben, dass die Funktionsfähigkeit solcher Komponenten nachweislich während einer Ausfalloffenbarungszeit vollständig geprüft wird, beispielsweise einmal pro Tag oder einmal pro Jahr, je nach Häufigkeit der Benutzung und Art der Komponente. Dieser Funktionsprüfung kann beispielsweise durch ein Befahren des Gleisabschnitts mit einem Schienenfahrzeug erfolgen. Dieses Befahren des Gleisabschnitts und die damit verbundene Benutzung muss möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise bei einer Überprüfung, nachgewiesen werden. Insbesondere bei selten befahrenen Gleisen, sogenannten Rübengleisen, kann ein solcher Nachweis schwierig sein, weil beispielsweise keine fahrplanmäßige Benutzung dieser Streckenabschnitte vorliegt. Um eine Benutzung trotzdem aufzeichnen zu können, werden solche Rübengleise teilweise extra für den Benutzungsnachweis von einem Schienenfahrzeug befahren. Eine möglicherweise vorher bereits erfolgte Benutzung des Streckenabschnitts ist oft nicht nachweisbar, weil beispielsweise andere Eisenbahnunternehmen diesen befahren haben oder keine Aufzeichnungen über die Befahrung angefertigt wurden. Solche extra für den Benutzungsnachweis initiierten Benutzungen sind aufwendig und teuer.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit denen eine erfolgte Benutzung einer streckenseitigen Komponente einer Eisenbahnanlage mit geringem Aufwand nachweisbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine streckenseitige eisenbahntechnische Vorrichtung mit wenigstens einer Sensoreinrichtung, die zum Detektieren wenigstens einer Benutzung wenigstens einer streckenseitigen Komponente einer Eisenbahnanlage ausgebildet ist, mit einer Speichereinrichtung zum Speichern wenigstens einer auf das Detektieren der Benutzung zurückgehenden Benutzungsinformation und mit einer Übertragungseinrichtung, die zum gegenüber dem Speichern zeitlich entkoppelten drahtlosen Übertragen der Benutzungsinformation an wenigstens eine in einen Übertragungsbereich eintretende Empfangseinrichtung ausgebildet ist, wobei die Vorrichtung zum Erkennen eines Eintretens der wenigstens einen Empfangseinrichtung in einen Erkennungsbereich ausgebildet ist.
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Ferner wird die genannte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Erfassung einer Benutzung wenigstens einer streckenseitigen Komponente einer Eisenbahnanlage, bei dem eine Benutzung der Komponente detektiert wird, bei dem wenigstens eine auf das Detektieren zurückgehende Benutzungsinformation gespeichert wird, bei dem ein Eintreten wenigstens einer Empfangseinrichtung in einen Erkennungsbereich erkannt wird und bei dem die Benutzungsinformation gegenüber dem Speichern zeitlich entkoppelt an die wenigstens eine Empfangseinrichtung drahtlosen übertragen wird.
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Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass eine Benutzung der streckenseitigen Komponente auf einfache Weise erkannt, in einer Benutzungsinformation abgespeichert und diese Benutzungsinformation zur weiteren Verarbeitung übertragen wird. Schließlich kann die Benutzungsinformation dann zentral weiterverarbeitet werden, um die Benutzung von verschiedenen streckenseitigen Komponenten zentral zu dokumentieren und nachzuweisen.
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Erfindungsgemäß wird die Benutzungsinformation zunächst in der Speichereinrichtung abgespeichert, so dass jede Benutzung erfasst ist. Sobald eine Empfangseinrichtung möglicherweise zufällig in den Erkennungsbereich eintritt, wird die Benutzungsinformation an diese übermittelt. Dabei ist der Erkennungsbereich größer, gleich oder kleiner als der Übertragungsbereich. Die Empfangseinrichtung ist somit als ein Übertragungsmittel für die abgespeicherte Benutzungsinformation genutzt. Die Empfangseinrichtung kann sich beispielsweise an Bord eines Schienenfahrzeugs befinden oder auch ein beliebiges Mobiltelefon sein, das zufällig oder planmäßig in den Übertragungsbereich eintritt. So kann die erfindungsgemäße Vorrichtung sehr einfach und kostengünstig ausgebildet werden, da die Benutzungsinformation nur in den lokalen Übertragungsbereich gesendet werden muss.
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Die Detektierung der Benutzung kann durch verschiedene Techniken ermittelt werden, beispielsweise durch Infra-Schall- oder Erschütterungssensoren sowie durch eine Kamera oder einen Strommesser, der beispielsweise das Arbeiten eines Weichenmotors oder eines Achszählers detektiert.
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Im Stand der Technik sind zwar beispielsweise eine Fernüberwachungseinrichtung aus der
WO 2009/042283 A2 oder ein Radsensor mit drahtloser Signalübertragung aus der
DE 10 2009 009 449 bekannt. Allerdings dienen diese Vorrichtungen nicht der Detektierung einer Benutzung.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann durch vorteilhafte Ausgestaltungen weiterentwickelt werden, die im Folgenden beschrieben sind.
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So kann die Vorrichtung wenigstens eine Erkennungseinrichtung aufweisen, die zum Erkennen eines Eintretens der wenigstens einen Empfangseinrichtung in einen Erkennungsbereich ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Erkennungseinrichtung Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist und die Vorrichtung dadurch ohne aufwendige Schnittstellen nach außen auskommt. Die Erkennungseinrichtung kann insbesondere wenigstens einen Infra-Schall-, Erschütterungs- und/oder Magnetfeldsensor umfassen. Dies sind Sensoren, die sich beispielsweise eignen, um einen nahenden Zug zu erkennen.
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Um die Benutzungsinformation an möglichst beliebige Empfangseinrichtungen im Übertragungsbereich senden zu können, kann die Übertragungseinrichtung zum Übertragen der Benutzungsinformation als Broadcast-Signal ausgebildet sein.
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Ferner kann die Übertragungseinrichtung zum Übertragen der Benutzungsinformation mittels eines drahtlosen lokalen Netzwerks, insbesondere WLAN, ausgebildete sein. Dies hat den Vorteil, dass derartige Netzwerke kostengünstig erzeugbar sind und dadurch die Kosten der erfindungsgemäßen Vorrichtung gering bleiben. Die Übertragungseinrichtung kann weiterhin zum Übertragen der Benutzungsinformation mit einem im Wesentlichen festen Frequenzband, insbesondere von etwa 5,9 GHz, ausgebildet sein. Diese Frequenz eignet sich besonders für die Übertragung der Benutzungsinformation, da sie für eine derartige Datenübertragung reserviert ist und daher eine Störung von anderen Sendern nicht zu erwarten ist.
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Um die Benutzungsinformation zu einem Benutzungsnachweis auswerten zu können, kann die Benutzungsinformation wenigstens einen Benutzungszeitpunkt und/oder Benutzungstyp umfassen. Benutzungszeitpunkt wäre hier der Zeitpunkt, an dem die Sensoreinrichtung die Benutzung detektiert hat. Benutzungstyp ist beispielsweise eine Kennung oder Codierung der Sensoreinrichtung, durch die erkennbar ist, welche Komponente gearbeitet hat bzw. welcher Sensor welches Signal aufgenommen hat. Aus dem Benutzungstyp kann beispielsweise ausgewertet werden, dass ein Zug vorbeigefahren ist, ein Weichenmotor gearbeitet hat oder ein Achszähler eine Achse detektiert hat.
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Um die Vorrichtung möglichst einfach aufzubauen und unabhängig von einer externen Energieversorgung auszubilden, kann die Vorrichtung zur autonomen Energieversorgung wenigstens einen Energiespeicher und/oder eine Energie-Harvesting-Einrichtung aufweisen. Unter Energie-Harvesting ist hier beispielsweise die Ausnutzung von in der Natur vorhandenen Energien, wie beispielsweise Sonnenenergie, Windenergie oder ähnliches, zu verstehen. Mit dieser Weiterbildung kann die Vorrichtung für eine Vielzahl von Jahren energieautonom arbeiten und beispielsweise auch geschützt, fern einer Energieversorgungsleitung, angeordnet werden, beispielsweise unterirdisch oder an einem Mast.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Speichereinrichtung zum zeit- und/oder volumengesteuerten Löschen der wenigstens einen Benutzungsinformation ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass ein ausreichender Speicherplatz in der Speichereinrichtung jederzeit zur Verfügung steht und ein Speicherwechsel überflüssig ist.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Einrichtung zum Ermitteln einer Benutzung wenigstens einer streckenseitigen Komponente einer Eisenbahnanlage, mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nach einer der zuvor genannten Ausführungsformen, mit wenigstens einer Empfangseinrichtung, an die die Vorrichtung die Benutzungsinformation übermittelt und die zum Weiterleiten der übermittelten Benutzungsinformation ausgebildet ist, und mit einer Auswerteeinrichtung, an die die Empfangseinrichtung die Benutzungsinformation weiterleitet und die die übermittelte Benutzungsinformation zur Übermittlung der Benutzung auswertet. Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung kann die Benutzung der Komponente leicht nachgewiesen werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Empfangseinrichtung mit einem Fahrzeug, insbesondere einem Schienenfahrzeug, verbunden sein. Dies hat den Vorteil, dass die Benutzungsinformation an die im Fahrzeug befindliche Empfangseinrichtung übermittelt wird und mit dem Fahrzeug mit befördert wird. Das Fahrzeug kann beispielsweise die Benutzungsinformation später, z. B. im Depot der Eisenbahn, an die Auswerteeinrichtung weiterleiten. So kann die Benutzungsinformation beispielsweise ohne Inanspruchnahme eines Mobilfunk- oder Funknetzes auskommen.
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Weiterhin kann die Empfangseinrichtung als ein mobiles Gerät, insbesondere ein Mobiltelefon, Tablet oder Handheld, ausgebildet sein. So kann sogenanntes Crowd Sourcing genutzt werden, um die Benutzungsinformation an die Auswerteeinrichtung zu übermitteln. So können beliebige Personen, die beispielsweise eine spezielle App auf ihrem Mobiltelefon installiert haben, zur Datensammlung der Benutzungsinformation verwendet werden. Denkbar wäre beispielsweise, dass diesen Personen für das Weiterleiten der Benutzungsinformation ein Incentive angeboten wird, beispielsweise Sammelpunkte oder ein kleiner Geldbetrag, um sie für das Weiterleiten der Benutzungsinformation zu honorieren.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die übertragende Benutzungsinformation, insbesondere mittels Crowd Sourcing, weitergeleitet und zur Ermittlung der Benutzung ausgewertet werden. Dies hat wie oben bereits beschrieben den Vorteil, dass die ausgewertete Benutzungsinformation als Benutzungsnachweis abgespeichert werden kann. So ist ein Benutzungsnachweis auch im Nachhinein für jede Komponente leicht möglich, so dass beispielsweise Wartungsintervalle angepasst werden können. Um Wartungsintervalle zu überprüfen, kann die ermittelte Benutzung auch mit einer geplanten Benutzung der Komponente verglichen werden. So wird gesehen, ob ein aktuelles Wartungsintervall bzw. ein aktueller Wartungsplan noch geeignet ist oder ob das Wartungsintervall geändert werden muss.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beispielhaften Ausführung der Erfindung in der beigefügten Zeichnung erläutert.
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Die Figur zeigt eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung zum Ermitteln einer Benutzung wenigstens einer streckenseitigen Komponente einer Eisenbahnanlage.
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In der Figur ist eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung 1 zum Ermitteln einer Benutzung schematisch dargestellt. Die Einrichtung 1 umfasst eine erfindungsgemäße streckenseitige eisenbahntechnische Vorrichtung 2, eine Empfangseinrichtung 3 und eine Auswerteeinrichtung 4. Die Einrichtung 1 ist zum Ermitteln einer Benutzung wenigstens einer Komponente 5 einer Eisenbahnanlage 6 ausgebildet. Die Eisenbahnanlage 6 weist dabei beispielsweise Schienenfahrzeuge 7.1, 7.2 auf, die sich entlang einer Fahrstrecke 8 bewegen. Die Eisenbahnanlage 6 umfasst neben den Schienenfahrzeugen 7.1, 7.2 und der Fahrstrecke 8 auch die wenigstens eine streckenseitige Komponente 5, die beispielsweise ein Achszähler, ein Weichenmotor oder auch ein Gleisabschnitt der Fahrstrecke 8 sein kann.
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Die streckenseitig angeordnete eisenbahntechnische Vorrichtung 2 weist in der beispielhaften Ausführungsform in der Figur eine Sensoreinrichtung 9, eine Speichereinrichtung 10, eine Übertragungseinrichtung 11 und eine Erkennungseinrichtung 12 auf. Ferner umfasst die Vorrichtung 2 ein eigenes Gehäuse 23, in dem die genannten Einrichtungen angeordnet sind.
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Die Sensoreinrichtung 9 ist zum Detektieren einer Benutzung der Komponente 5 ausgebildet. In der beispielhaften Ausführungsform in der Figur ist die Komponente 5 ein Gleisabschnitt der Fahrstrecke 8, dessen Befahrung durch das Schienenfahrzeug 7 als Benutzung nachgewiesen und aufgezeichnet werden soll. Dazu umfasst die Sensoreinrichtung 9 beispielsweise einen Infraschallsensor (nicht dargestellt), der das vorbeifahrende Schienenfahrzeug 7 erkennt. Die Benutzung der Komponente 5, hier durch das Schienenfahrzeug 7, erzeugt ein Signal 13, das die Sensoreinrichtung 9 erreicht. Das Signal 13 ist hier beispielsweise ein Infraschallsignal. Alternativ kann dieses Signal 13 beispielsweise auch ein Vibrationssignal, ein Lichtsignal oder Bildsignal, das beispielsweise von einer Kamera wahrgenommen werden kann, oder ein Drucksignal sein. Die Sensoreinrichtung 9 erkennt das Signal 13 und ermittelt daraus eine Kenngröße, beispielsweise ein analoges Stromsignal. Die Sensoreinrichtung 9 ermittelt weiterhin den Zeitpunkt, an dem das Signal 13 erfasst wurde. Aus dem Benutzungszeitpunkt und der Kenngröße erstellt die Sensoreinrichtung 9 in der beispielhaften Ausführung in der Figur eine Benutzungsinformation 14, die sie an die Speichereinrichtung 10 überträgt. Die Benutzungsinformation 14 kann auch noch weitere Daten umfassen.
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Die Speichereinrichtung 10 umfasst beispielsweise einen Datenspeicher, in dem die Benutzungsinformation 14 abgespeichert wird. In der Speichereinrichtung 10 können eine Vielzahl von Benutzungsinformationen 14 abgespeichert werden. Diese können alle die gleiche Komponente 5 oder aber auch mehrere Komponenten 5 betreffen. Bei der beispielhaften Ausführungsform in ist die Speichereinrichtung zum zeitgesteuerten Löschen der Benutzungsinformation ausgebildet, d. h. Benutzungsinformationen werden automatisch gelöscht, wenn eine vorbestimmte Speicherzeit überschritten wird. Alternativ kann die Speichereinrichtung 10 beispielsweise auch zum volumengesteuerten Löschen der Benutzungsinformation ausgebildet sein. Dabei werden Benutzungsinformationen gelöscht, wenn ein bestimmtes Speichervolumen der Speichereinrichtung 10 erreicht ist. Die Speichereinrichtung 10 ist signaltechnisch mit der Übertragungseinrichtung 11 verbunden, so dass die Benutzungsinformation 14 aus der Speichereinrichtung 10 an die Übertragungseinrichtung 11 übermittelt werden kann.
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Die Übertragungseinrichtung 11 ist für das drahtlose Übertragen von Daten ausgebildet und weist dafür bei der beispielhaften Ausführungsform in der Figur eine Antenne 15 auf. Die Übertragungseinrichtung 11 kann die in der Speichereinrichtung 10 abgespeicherten Benutzungsinformationen 14 innerhalb eines Übertragungsbereichs 16 senden. Der Übertragungsbereich 16 ist relativ klein, beispielsweise in einem Umkreis von etwa 50 bis 100 m, um die Übertragungseinrichtung 11 herum ausgebildet. Durch diese geringe Sendereichweite benötigt die Übertragungseinrichtung 11 vorteilhafterweise relativ wenig Energie. Zur Energieversorgung weist die Vorrichtung 2 einen nicht dargestellten Energiespeicher auf. Alternativ kann die Energieversorgung auch durch eine Energie-Harvesting-Einrichtung geschehen, die natürliche Energiequellen, wie beispielsweise Sonnenenergie oder Windenergie, zur Energieerzeugung und Energieversorgung der Vorrichtung 2 ausnutzt. Die Übertragungseinrichtung 11 umfasst bei der beispielhaften Ausführungsform in der Figur einen WLAN-Router, so dass die Benutzungsinformation 14 in dem erzeugen WLAN-Netz, das mit einer festen Frequenz von 5,9 GHz arbeitet, übertragen wird.
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Die Erkennungseinrichtung 12 ist zum Erkennen einer in den Übertragungsbereich 16 eintretenden Empfangseinrichtung 3 ausgebildet. Hierfür weist die Erkennungseinrichtung 12 beispielsweise einen Infraschall-, Erschütterungs- oder Magnetfeldsensor auf, mit dem ein herannahendes Schienenfahrzeug 7 innerhalb eines Erkennungsbereichs 24 erkannt werden kann. Der Erkennungsbereich 24 ist vorteilhafterweise größer als der Übertragungsbereich 16. Alternativ kann die Erkennungseinrichtung 12 auch einen geeigneten Sensor aufweisen, der ein Mobiltelefon erkennt, das in den Erkennungsbereich 24 eintritt und an das die Benutzungsinformation 14 übertragen werden kann. Sobald die Erkennungseinrichtung 12 eine Empfangseinrichtung 3 erkannt hat, gibt sie ein Aktivierungssignal 17 an die Übertragungseinrichtung 11, um eine Übertragung der Benutzungsinformation 14 zu starten. Dabei werden die Benutzungsinformationen von der Übertragungseinrichtung 11 als ein Broadcast-Signal abgesetzt. Das Broadcast-Signal hat den Vorteil, dass es an alle Teilnehmer des lokalen Netzwerks im Übertragungsbereich 16 gesendet wird, ohne dass diese Teilnehmer explizit als Empfänger angegeben werden müssen. Dadurch ist die Übertragung besonders einfach.
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Die Empfangseinrichtung 3 ist zum Empfangen der von der Vorrichtung 2 übermittelten Benutzungsinformation 14 ausgebildet und weist bei der Ausführungsform in der Figur hierfür eine Antenne 18 auf, mit der die Benutzungsinformation 14 empfangen wird. Die Empfangseinrichtung 3 weist neben der Antenne 18 bei der beispielhaften Ausführungsform in der Figur noch ein Empfangsmodul 19 und ein Sendemodul 20 auf. Die Empfangseinrichtung 3 empfängt die Benutzungsinformation 14 mit dem Empfangsmodul 19. Vom Empfangsmodul 19 wird die Benutzungsinformation 14 weitergegeben an das Sendemodul 20, das zum Senden der Benutzungsinformation 14 an die Auswerteinrichtung 4 ausgebildet ist. Das Sendemodul 20 kann beispielsweise der Sender eines Mobiltelefons oder auch eine Sendevorrichtung sein, die die Benutzungsinformation 14 beispielsweise in einem Depot der Eisenbahnanlage in ein kabelgestütztes Netzwerk überträgt.
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Die Auswerteeinrichtung 4 umfasst bei der beispielhaften Ausführungsform der der Figur eine Recheneinrichtung 21 und einen Speicher 22. In der Recheneinrichtung 21 wird die Benutzungsinformation 14 ausgewertet und daraus die Benutzung der Komponenten 5 ermittelt. So wird beispielsweise ermittelt, dass die Komponente 5 an einen bestimmten Zeitpunkt von einem Fahrzeug 7 befahren wurde. Diese Benutzung wird in dem Speicher 22 abgelegt und bildet dadurch einen Benutzungsnachweis. Dieser Benutzungsnachweis kann zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt erneut ausgelesen werden, beispielsweise wenn gezeigt werden soll, dass die Fahrstrecke 8 innerhalb eines bestimmten Zeitraums benutzt wurde.
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Die abgespeicherten Benutzungen können beispielsweise auch dafür genutzt werden, Wartungspläne für die Fahrstrecke 8 und/oder die Komponente 5 anzupassen. Dabei wird die ermittelte Benutzung, die im Speicher 22 abgelegt ist, mit einer geplanten Benutzung der Komponente 5 oder der Fahrstrecke 8 verglichen. Liegt eine häufigere Benutzung vor als geplant, muss ein Wartungsintervall möglicherweise reduziert werden. Ist die Benutzung geringer, kann das Wartungsintervall möglicherweise erhöht werden. Falls längere Zeit keine Benutzung übermittelt wird, kann dies beispielsweise als ein Defekt ausgewertet werden mit entsprechenden Maßnahmen.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung 1 in der beispielhaften Ausführungsform in der Figur kann zur Erfassung einer Benutzung der streckenseitigen Komponente 5 der Eisenbahnanlage 6 wie im Folgenden beschrieben benutzt werden.
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Die Komponente 5 wird zu einem Benutzungszeitpunkt X durch die Befahrung von dem Schienenfahrzeug 7.1 benutzt. Dadurch wird ein Signal 13 erzeugt, das die Sensoreinrichtung 9 der Vorrichtung 2 detektiert. Eine daraus ermittelte Benutzungsinformation 14 wird von der Speichereinrichtung 10 in der Vorrichtung 2 abgespeichert. Die Benutzungsinformation 14 bleibt mindestens solange in der Speichereinrichtung 10 gespeichert, bis eine Empfangseinrichtung 3 in den Übertragungsbereich 16 eintritt und die Benutzungsinformation 14 empfängt. Da die Übertragungseinrichtung 11 der Vorrichtung 2 lediglich zum Übertragen der Benutzungsinformation 14 über eine relativ kleine Distanz innerhalb des Übertragungsbereichs 16 ausgebildet ist, ist die Weiterleitung der Benutzungsinformation 14 mittels der Empfangseinrichtung 3 nötig, um die Benutzungsinformation 14 an die Auswerteeinrichtung 4 zu übertragen.
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Die Empfangseinrichtung 3 befindet sich beispielsweise an Bord eines weiteren Schienenfahrzeugs 7.2, das zu einem gegenüber dem Benutzungszeitpunkt X späteren Zeitpunkt Y in den Übertragungsbereich 16 eintritt. Die Erkennungseinrichtung 12 erkennt das im Erkennungsbereich 24 herannahende Schienenfahrzeug 7.2 und gibt das Aktivierungssignal 17 an die Übertragungseinrichtung 11. Die Benutzungsinformation 14 wird dann von der Übertragungseinrichtung 11 ausgesendet und an die Empfangseinrichtung 3 übertragen. Die Empfangseinrichtung 3 ist zum Übermitteln der Benutzungsinformation 14 an die Auswerteeinrichtung 4 ausgebildet.
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Die an die Auswerteeinrichtung 4 übertragene Benutzungsinformation 14 wird in der Auswerteeinrichtung 4 ausgewertet und die ermittelte Benutzung der Komponente 5 wird in dem Speicher 22 abgelegt. Die Erfindung nutzt für die Übermittlung der Benutzungsinformation 14 vorteilhafterweise eine beliebige Empfangseinrichtung 3, die geeignet ist und die zufällig oder geplant in den Übertragungsbereich 16 eintritt. Diese Art der Übertragung kann auch als Crowd-Sourcing bezeichnet werden. Dadurch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung 2 mit einem sehr einfachen Sender ausgebildet werden und ist dadurch besonders kostengünstig und wartungsarm.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 2 ist üblicherweise gegenüber den Komponenten 5, beispielsweise Achszählern, separat ausgebildet, d. h. in dem separaten Gehäuse 23. Dies hat den Vorteil, dass bestehende Zulassungen der Komponenten 5 nicht erneuert werden müssen und die Vorrichtung 2 leicht nachrüstbar ist. Die Vorrichtung 2 kann so angeordnet und ausgebildet sein, dass beispielsweise auch die Benutzungen von mehreren Komponenten 5 gemeinsam durch eine Vorrichtung 2 detektiert und weitergeleitet werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/042283 A2 [0008]
- DE 102009009449 [0008]