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Die Erfindung betrifft eine Messinglegierung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Entsprechende Messinglegierungen werden als Halbfertigprodukte häufig in Bändern, Drahtform, Stangen, Blechen oder Platten hergestellt und anschließend zu Endprodukten weiterverarbeitet. Die Weiterverarbeitung erfolgt vielfach durch Anwendung von Zerspanungsvorgängen.
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Bei der Zerspanung von Messing hat es sich in der Vergangenheit als vorteilhaft erwiesen, der Legierung Blei in einem Umfang von bis zu vier Gewichtsprozent zuzusetzen. Das Blei hat eine positive Wirkung als Spanbrecher, verlängert die Werkzeugstandzeiten und vermindert die Zerspanungskräfte. Wichtige Materialparameter, wie Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit, werden durch einen Bleizusatz nicht negativ beeinflusst.
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Trotz der positiven Eigenschaften des Bleis gibt es Bestrebungen, unter anderem gestützt durch die EG-Richtlinie 2011/65/EU (RoHS II) und deren Vorläufer 2002/95/EG (RoHS I), Richtlinie 2000/53/EG über Altfahrzeuge und Richtlinie 2002/96/EG über Elektro- und Elektronik-Altgeräte, das Blei als Zerspanungselement in Messing zu ersetzen.
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Die bislang durchgeführten Untersuchungen mit alternativen Legierungsvarianten haben jedoch nicht zu Werkstoffen geführt, die die gestellten Anforderungen erfüllen. Diese sind entweder deutlich teurer als bleihaltige Messinglegierungen, führen zu einem übermäßig hohen Werkzeugverschleiß oder beinhalten ebenfalls umweltbedenkliche Legierungselemente.
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Bei der Herstellung von Messinglegierungen wird angestrebt, sowohl eine gute Zerspanbarkeit als auch eine gute Verformbarkeit zu erreichen. Eine gleichzeitige optimale Erfüllung beider Anforderungen erweist sich als schwierig, da in der Regel alle Maßnahmen, die eine gewünschte Eigenschaft positiv unterstützen, zu einer Verschlechterung der zweiten Eigenschaft führen. Ein Kompromiss wird typischerweise derart gewählt, dass eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig ausreichendem Formänderungsvermögen vorgegeben wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine alternative Messinglegierung zu schaffen, welche eine gute Zerspanbarkeit, hinreichende mechanische Eigenschaften aufweist und einen möglichst geringen Verschleiß an den eingesetzten Zerspanungswerkzeugen bewirkt.
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Erfindungsgemäß wird zur Lösung der Aufgabe eine Messinglegierung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Messinglegierung einen Indiumgehalt aufweist.
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Es hat sich herausgestellt, dass durch die Zugabe von Indium die spanbrechenden Eigenschaften der Messinglegierung positiv beeinflusst werden können, so dass die Verarbeitbarkeit der Messinglegierung verbessert werden kann. Das Indium ersetzt praktisch das bisher verwendete Blei unter Erzielung derselben Vorteile, so dass der Bleigehalt in der Messinglegierung im Extremfall auf Null reduziert werden kann, und die Messinglegierung dennoch sehr gut spanend bearbeitet werden kann.
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Die durch die Zugabe von Indium erzielbaren Eigenschaften sind insbesondere:
- – eine gute Zerspanbarkeit,
- – eine hohe Festigkeit aber noch gute Duktilität,
- – eine sehr gute Warm- und ausreichende Kaltumformbarkeit
- – eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit.
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Dabei beträgt der Indiumgehalt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform 0,005 bis 1,0 Gewichtsprozent, wodurch die zu erzielenden Vorteile bereits erreicht werden können. Insbesondere kann der Indiumgehalt kleiner als 0,25 Gewichtsprozent sein, wodurch bereits günstige Gefügeeigenschaften erzielt werden können. Im Allgemeinen sollte der Indiumgehalt eher geringer gewählt werden, da Indium ein vergleichsweise teures Element ist. Damit sollte der Indiumgehalt so gering wie möglich gewählt werden, und die günstigen Gefügeeigenschaften dennoch erreicht werden, wozu sich ein Indiumgehalt von wenigstens 0,005 und maximal 0,25 Gewichtsprozent als sinnvoll herausgestellt hat.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Anteil an Zink 36,0 bis 46 Gewichtsprozent und der Anteil von Kupfer höchstens 64 Gewichtsprozent beträgt, und dass die Legierung ein Mischkristall mit Anteilen eines alpha-Gefüges und/oder eines beta-Gefüges aufweist. Im Extremfall ist dabei auch eine Messinglegierung mit 100 % alpha-Gefüge denkbar, wenn der Zinkanteil nahe oder gleich 36 % Gewichtsprozent ist. Bevorzugt ist jedoch ein Mischgefüge aus alpha- und beta-Gefüge, wodurch insbesondere eine gute Zerspanbarkeit erreicht werden kann. Insbesondere kann der Kupferanteil bevorzugt höchstens 60 Gewichtsprozent betragen, und der Zinkanteil kann bevorzugt zwischen 36 und 40 Gewichtsprozent betragen, wodurch ein hinsichtlich der Zerspanbarkeit besonders günstiges Gefüge erzielt werden kann.
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Dabei kann ein Mischgefüge mit besonders guten Eigenschaften verwirklicht werden, indem der Gewichtsanteil des beta-Gefüges 20 bis 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise 50 Gewichtsprozent, beträgt.
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Außerdem kann mindestens eine zusätzliche Legierungskomponente mit einem Anteil von höchstens 3,0 Gewichtsprozent vorgesehen sein, wobei die Summe der Anteile aller zusätzlichen Legierungskomponenten bevorzugt mindestens 0,2 Gewichtsprozent beträgt.
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Der Anteil an Kupfer beträgt vorzugsweise 54 bis 64,0 Gewichtsprozent, und der Anteil an Zink beträgt bevorzugt etwa 42 Gewichtsprozent.
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Der Idee liegen die im Folgenden genannten erfindungswesentlichen Ansätze zugrunde, um die gewünschten Werkstoffeigenschaften zu erzielen: a) Durch die Zugabe von Indium werden die spanbrechenden Eigenschaften positiv beeinflusst. b) Die Gefügestruktur wird durch das vorgeschlagene Kupfer/Zink-Verhältnis derart beeinflusst, dass ein alpha/beta-Kristallgemisch vorliegt, in dem der Anteil an beta-Phase etwa 20 bis 80 % beträgt. Da die beta-Phase unter normalen Zerspanungsbedingungen ein sprödes Verhalten zeigt, führt ihr erhöhter Anteil zu einem günstigeren Zerspanungsverhalten. c) Weitere Legierungselemente dienen zur Stabilisierung der alpha- und der beta-Phase, insbesondere während des Fertigungsprozesses des Halbzeuges. d) Darüber hinaus werden das Zerspanungsverhalten sowie die mechanischen Eigenschaften durch die gezielte Zugabe weiterer Ausscheidungen bildender Elemente positiv beeinflusst. Zum einen wird durch Ausscheidungen ein kurz brechender Span begünstigt, zum anderen wird eine Kornfeinung bewirkt, wodurch eine verbesserte Duktilität bei hohen Festigkeiten erzielt wird. e) Ein vierter Vorteil kann erreicht werden durch die Beeinflussung der Anordnung bzw. Orientierung der beiden Phasen alpha und beta und/oder der Ausscheidungen, um so gezielt die Verarbeitungseigenschaften einzustellen (z.B. durch eine Kombination aus Umformung und Wärmebehandlung).
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Die im Gefüge enthaltenen Ausscheidungen unterstützen das Zerspanungsverhalten positiv.
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Das alpha-Gefüge des Mischkristalls bildet eine kubisch-flächenzentrierte Raumstruktur aus. Das beta-Mischkristallgefüge bildet hingegen eine kubisch-raumzentrierte Struktur aus.
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Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn der Anteil des beta-Gefüges mindestens 50 % beträgt. Dies wird insbesondere dadurch unterstützt, dass ein Zinkanteil von etwa 42 Gewichtsprozenten vorliegt.
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Die Elemente Eisen und Nickel haben einen regulativen Einfluss auf das Kornwachstum der alpha- und beta-Phase, wobei Nickel zusätzlich die Stabilisierung der alpha-Struktur fördert. Zu hohe Anteile führen zu einer Versprödung der Legierung.
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Die Elemente Zinn, Silizium, Mangan und Eisen stabilisieren und erhöhen den Anteil der beta-Phase.
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Zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit kann die Zugabe von Phosphor vorgesehen werden. Insbesondere ist an einen maximalen Anteil von Phosphor im Bereich von 0,1 Gewichtsprozent gedacht. Gemäß einer typischen Legierungszusammensetzung ist vorgesehen, dass der Anteil an Kupfer 54 bis 64,0 Gewichtsprozent beträgt.
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Eine erste zusätzliche Legierungskomponente wird dadurch definiert, dass der Anteil an Eisen 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent, beträgt. Eisen dient zur Steuerung der Korngröße der alpha- und beta-Phasen. Gehalte kleiner 0,01 % haben keine ausreichende Wirkung. Anteile größer 0,5 % würden zu sehr großen Eisenausscheidungen führen, die negativ auf die mechanischen Eigenschaften der Legierung wirken.
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Eine zweite zusätzliche Legierungskomponente ist dadurch definiert, dass der Anteil an Nickel 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent, beträgt, welcher die alpha-Phase vorteilhaft stabilisiert.
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Eine dritte zusätzliche Legierungskomponente ist dadurch definiert, dass der Anteil an Silizium 0,01 bis 0,20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,03 bis 0,08 Gewichtsprozent, beträgt. Silizium stabilisiert die beta-Phase und bildet gemeinsam mit anderen Elementen feine Ausscheidungen, welche sich positiv auf das Zerspanungsverhalten auswirken und für eine Kornfeinung verantwortlich sind.
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Eine vierte zusätzliche Legierungskomponente ist dadurch definiert, dass der Anteil an Mangan 0,01 bis 0,20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,03 bis 0,08 Gewichtsprozent, beträgt. Mangan stabilisiert die beta-Phase und bildet gemeinsam mit anderen Elementen feine Ausscheidungen, welche sich positiv auf das Zerspanungsverhalten auswirken und für eine Kornfeinung verantwortlich sind, ähnlich wie die vorgeschlagene zusätzliche Legierungskomponente Silizium.
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Eine fünfte zusätzliche Legierungskomponente ist dadurch definiert, dass der Anteil an Zinn 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent, beträgt.
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Phosphor führt zu einer verbesserten Korrosionsbeständigkeit der Legierung, insbesondere wirkt P auch einer Entzinkung entgegen.
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Zu einer optimalen Zusammensetzung der Legierung trägt es bei, dass der Anteil an Elementen, die nicht Kupfer, Zink, Indium, Eisen, Nickel, Silizium, Mangan, Antimon, Kalzium, Kadmium, Selen, Wismut, Blei oder Zinn sind, weniger als 0,2 Gewichtsprozent beträgt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Legierung weist hinsichtlich ihrer Zusammensetzung vorzugsweise die folgenden Gewichtsprozente auf. Kupfer im Bereich von 54 % bis 64 %, Zink im Bereich von 36 % bis 40,5 %, Eisen im Bereich von 0,1 % bis 0,5 %, Nickel im Bereich von 0,1 % bis 0,5 %, Silizium im Bereich von 0,01 % bis 0,2 %, Mangan im Bereich von 0,01 % bis 0,2 %, Antimon, Kalzium, Kadmium, Wismut sowie Selen im Bereich bis 0,1 %, und Zinn im Bereich von 0,1 % bis 0,5 % und Blei mit einem Anteil von höchstens 0,1 %. Der Anteil an Indium weist vorzugsweise 0,005 bis 0,5 % auf. Der Bleigehalt der Legierung beträgt, auch bedingt durch den Einsatz von Schrotten bei der Herstellung derartiger Legierungen, max. 0,1 %.
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Entsprechend des Anteils der obigen Zusatzstoffe werden Anteile von Kupfer und/oder Zink gegebenenfalls vermindert.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt der Anteil an Kupfer 57,0 % bis 57,5 %, der Anteil von Zink 41,9 % bis 42,5 %, der Anteil von Nickel 0,2 % bis 0,3 %, der Anteil von Eisen 0,2 % bis 0,3 %, der Anteil an Silizium 0,03 % bis 0,08 %, der Anteil von Mangan 0,03 % bis 0,08 %, Antimon, Kalzium, Kadmium, Wismut sowie Selen im Bereich bis 0,1 % sowie der Anteil von Zinn 0,2 % bis 0,3 % und der Anteil von Blei und Indium jeweils weniger als 0,1 %. Darüber hinaus ist insbesondere daran gedacht, dass die Summe der Gewichtsanteile aller weiteren eventuellen Bestandteile höchstens 0,2% beträgt.
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Hinsichtlich der obigen Zusammensetzung ist es grundsätzlich möglich, lediglich einige der aufgeführten Elemente der Legierung zuzusetzen. Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist aber daran gedacht, sämtliche oben aufgeführten Elemente mit einem Gewichtsanteil innerhalb der jeweils definierten Intervalle in Kombination miteinander der Legierung zuzugeben.
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Gemäß einer typischen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Bleigehalt in einem Intervall von 0,005 % bis 0,1 % liegt. Der Indium-Anteil sollte ebenfalls bei 0,005 % bis 0,5 % liegen. Durch die erfindungsgemäße Relation zwischen dem alpha-Mischkristall und dem beta-Mischkristall können auch bei verminderten Blei- oder Indiumgehalten die gewünschten Materialeigenschaften erreicht werden. Der alpha-Mischkristall führt hierbei zu einer relativ guten Verformbarkeit der Legierung und verleiht dieser zähe Eigenschaften. Der beta-Mischkristall ist hingegen relativ schlecht verformbar und spröde. Diese Eigenschaften sind für gute Spanbarkeit erwünscht. Durch die erfindungsgemäße Relation der alpha- und der beta-Anteile werden der Legierung somit eine ausreichende Zähigkeit für die Unterstützung einer Verformbarkeit und eine ausreichende Sprödigkeit für die Unterstützung einer Spanbarkeit verliehen.
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Neben der reinen Relation zwischen den alpha- und den beta-Anteilen erweist es sich ebenfalls als zweckmäßig, die Korngröße der Mischkristalle zu beeinflussen. Als positiv hat es sich erwiesen, vergleichsweise geringe und gleichmäßige Korngrößen zu unterstützen. Durch Zugabe von Eisen und Silizium bilden sich Eisensilizide, die das Kornwachstum behindern und sich hierdurch positiv auf die Gefügestruktur auswirken. Die Zugabe von Zinn und/oder Eisen begünstigt die Bildung von beta-Mischkristallen.
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Ebenfalls erweist es sich, dass die Zugabe von Mangan in Kombination mit Sauerstoff oder Phosphor die Ausscheidung von Oxiden oder Phosphiden begünstigt und hierdurch zu einer feineren Kornstruktur führt. Diese wiederum unterstützt eine gute Zerspanbarkeit. In geringen Mengen erweisen sich auch Anteile von Phosphor als positiv hinsichtlich der Ausbildung der Gefügestruktur.
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Hinsichtlich der Fertigung der Legierung kann ein bevorzugter Produktionsprozess derart durchgeführt werden, dass zunächst eine Warmumformung (z.B. Warmwalzen bzw. Strangpressen) in einem Temperaturbereich von 600 bis 750°C durchgeführt wird. Es wird hierdurch ein Gefüge erzeugt, das einen Anteil des beta-Mischkristalls von etwa 50 Gewichtsprozent aufweist. Zur Unterstützung sowohl einer guten Zerspanbarkeit als auch einer guten Verformbarkeit ist es möglich, eine Zwischenglühung durchzuführen. Es wird hierbei nach einem ersten Umformschritt ein Zwischenglühen mit einer Temperatur von etwa 400 bis 600°C durchgeführt. Das Zwischenglühen führt zu einer Rekristallisation und somit zu einer Kornneubildung. Hierdurch wird eine feinkörnige Gefügestruktur unterstützt.
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Durch eine geeignete Durchführung des Zwischenglühens ist es möglich, einen Gewichtsanteil des beta-Mischkristalls von 30 bis 60 % zu realisieren. Es wird hierdurch eine gesteigerte Umformbarkeit des Halbzeugs erreicht.
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Erfindungsgemäß ist insbesondere vorgesehen, die Messinglegierung aus Kupfer und Zink, mit einem Bleigehalt von 0,005 bis 0,1 %, einem Indium-Anteil von 0,005 bis 0,5 % und mit mindestens einer weiteren Legierungskomponente auszubilden. Diese weitere Legierungskomponente beeinflusst die Gefügestruktur des Mischkristalls, um anwendungsabhängig die jeweils gewünschten Materialeigenschaften zu erreichen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, hinsichtlich der Gewichtsprozente die folgende Legierung zu realisieren.
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Cu 55 bis 56 %, Fe 0,2 bis 0,3 %, Ni 0,1 bis 0,2 %, Si 0,01 bis 0,03 %, Mn 0,1 bis 0,2 %, Sn 0,3 bis 0,5 %, In 0,05 bis 0,2 %, Sb < 0,1 %, Ca < 0,1 %, Bi < 0,1 %, Cd < 0,1 %, Se < 0,1 %, PB < 0,1 %, Zn Rest. Diese Ausführungsform führt zu einem besonders hohen Anteil an beta-Mischkristallen zwischen 55 und 70 % beta-Anteil, was einen besonders kurz brechenden Span bewirkt. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform wird hinsichtlich der Gewichtsprozente durch die folgende Legierung bereitgestellt.
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Cu 57 bis 57,5 %, Fe 0,2 bis 0,3 %, Ni 0,2 bis 0,3 %, Si 0 %, Mn 0 %, Sn 0,2 bis 0,3 %, In 0,05 bis 0,2 %, Sb < 0,1 %, Ca < 0,1 %, Bi < 0,1 %, Cd < 0,1 %, Se < 0,1 %, PB < 0,1 %, Zn Rest. Ziel dieser vorgeschlagenen Zusammensetzung ist es hierbei, einen leicht erhöhten alpha-Anteil und weniger harte Ausscheidungen zu erreichen.
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Darüber hinaus ist hinsichtlich von bevorzugten Ausführungsformen auch daran gedacht, hinsichtlich der Gewichtsprozente die folgende Legierung zu realisieren.
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Cu 56 bis 56,5 %, Fe 0,4 bis 0,5 %, Ni 0,2 bis 0,3 %, Si 0 %, Mn 0,1 bis 0,2 %, Sn 0,35 bis 0,5 %, In 0,05 bis 0,2 %, Sb < 0,1 %, Ca < 0,1 %, Bi < 0,1 %, Cd < 0,1 %, Se < 0,1 %, PB < 0,1 %, Zn Rest. Es werden hierdurch weniger harte Ausscheidungen gebildet und dafür eine Bildung der Ausscheidungen von primär ausgeschiedenem Eisen gefördert. Durch die vermehrte Zugabe von Mangan und Zinn bildet sich ein erhöhter beta-Anteil gegenüber der vorherigen Ausführungsform.
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Die erfindungsgemäße Messinglegierung dient zur Herstellung von sogenannten Halbzeugen, die mindestens einem weiteren Verarbeitungsschritt unterzogen werden. Die Halbzeuge werden typischerweise durch einen Gießvorgang hergestellt. Typische Ausführungsformen derartiger Halbzeuge sind Bänder, Drähte, Profile und/oder Stangen. Der weitere Verarbeitungsschritt umfasst mindestens eine zerspanende Bearbeitung. Ebenfalls kann der weitere Verarbeitungsschritt eine Kombination aus einer formgebenden und einer spanenden Bearbeitung umfassen. Die Formgebung kann hierbei sowohl bei einer Raumtemperatur als auch bei einer erhöhten Temperatur durchgeführt werden. Bei den erhöhten Temperaturen kann eine Halbwarmtemperatur bis zu etwa 450°C und eine Warmumformtemperatur in einem Bereich von 600°C bis 850°C unterschieden werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- EG-Richtlinie 2011/65/EU [0004]
- Richtlinie 2000/53/EG [0004]
- Richtlinie 2002/96/EG [0004]