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Die Erfindung betrifft eine Anode für eine Batteriezelle, welche ein Silicium enthaltendes Aktivmaterial umfasst. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer Anode, sowie eine Batteriezelle, welche eine erfindungsgemäße Anode umfasst.
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Stand der Technik
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Elektrische Energie ist mittels Batterien speicherbar. Batterien wandeln chemische Reaktionsenergie in elektrische Energie um. Hierbei werden Primärbatterien und Sekundärbatterien unterschieden. Primärbatterien sind nur einmal funktionsfähig, während Sekundärbatterien, die auch als Akkumulator bezeichnet werden, wieder aufladbar sind. Eine Batterie umfasst dabei eine oder mehrere Batteriezellen.
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In einem Akkumulator finden insbesondere sogenannte Lithium-Ionen-Batteriezellen Verwendung. Diese zeichnen sich unter anderem durch hohe Energiedichten, thermische Stabilität und eine äußerst geringe Selbstentladung aus. Lithium-Ionen-Batteriezellen kommen unter anderem in Kraftfahrzeugen, insbesondere in Elektrofahrzeugen (Electric Vehicle, EV), Hybridfahrzeugen (Hybride Electric Vehicle, HEV) sowie Plug-In-Hybridfahrzeugen (Plug-In-Hybride Electric Vehicle, PHEV) zum Einsatz.
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Lithium-Ionen-Batteriezellen weisen eine positive Elektrode, die auch als Kathode bezeichnet wird, und eine negative Elektrode, die auch als Anode bezeichnet wird, auf. Die Kathode sowie die Anode umfassen je einen Stromableiter, auf den ein Aktivmaterial aufgebracht ist. Bei dem Aktivmaterial für die Kathode handelt es sich beispielsweise um Lithium-Metalloxid-Verbindungen, wie insbesondere LiCoO2. Bei dem Aktivmaterial für die Anode handelt es sich beispielsweise um Silicium. Aber auch Graphit ist als Aktivmaterial für Anoden verbreitet.
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In das Aktivmaterial der Anode sind Lithiumatome eingelagert. Beim Betrieb der Batteriezelle, also bei einem Entladevorgang, fließen Elektronen in einem äußeren Stromkreis von der Anode zur Kathode. Innerhalb der Batteriezelle diffundieren Lithiumionen bei einem Entladevorgang von der Anode zur Kathode. Dabei lagern die Lithiumionen aus dem Aktivmaterial der Anode reversibel aus, was auch als Delithiierung bezeichnet wird. Bei einem Ladevorgang der Batteriezelle wandern die Lithiumionen von der Kathode zu der Anode. Dabei lagern die Lithiumionen wieder in das Aktivmaterial der Anode reversibel ein, was auch als Lithiierung bezeichnet wird.
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Die Elektroden der Batteriezelle sind folienartig ausgebildet und unter Zwischenlage eines Separators, welcher die Anode elektrisch und mechanisch von der Kathode trennt, zu einem Elektrodenwickel gewunden. Ein solcher Elektrodenwickel wird auch als Jelly-Roll bezeichnet. Die Elektroden können auch zu einem Elektrodenstapel übereinander geschichtet sein. Die Elektroden und der Separator sind von einem in der Regel flüssigen Elektrolyt umgeben. Der Elektrolyt ist für die Lithiumionen leitfähig und ermöglicht den Transport der Lithiumionen zwischen den Elektroden.
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Silicium weist, als Aktivmaterial der Anode, eine im Vergleich zu Graphit erhöhte Speicherfähigkeit für Lithiumionen auf. Jedoch lagert sich der flüssige Elektrolyt, gemeinsam mit dem enthaltenen Lithium, auf der Oberfläche des Aktivmaterials ab und wird dabei zersetzt. Dabei bildet sich dort eine Schicht, welche als "Solid Electrolyte Interphase" (SEI) bezeichnet wird. Dort abgelagertes Lithium steht für den Transport von Lithiumionen zwischen den Elektroden nicht mehr zur Verfügung.
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Im Betrieb der Batteriezelle erfährt eine Anode mit Silicium als Aktivmaterial Volumenänderungen. Eine solche Volumenänderung kann bis zu 300% betragen. Beim Einlagern von Lithiumionen dehnt sich das Aktivmaterial aus, und beim Auslagern von Lithiumionen zieht sich das Aktivmaterial zusammen. Bedingt durch solche Volumenänderungen kann es zu Verformungen des Aktivmaterials und zu Rissen in der SEI bis hin zu Abplatzungen der SEI kommen. In der Folge wird durch weitere Zersetzung des Elektrolyt einhergehend mit weiterer Ablagerung zusätzlichen Lithiums eine neue SEI gebildet.
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Eine gattungsgemäße Batteriezelle, die eine Anode und eine Kathode umfasst, wobei das Aktivmaterial der Anode Silicium aufweist, ist beispielsweise aus der
DE 10 2012 212 299 A1 bekannt.
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Die
US 2012/0231326 A1 offenbart eine Anode für eine Batteriezelle, welche poröses Silicium enthält und mit einer Beschichtung versehen ist. Die Beschichtung ist beispielsweise aus Kohlenstoff.
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Auch in der
US 2012/0100438 A1 , in der
DE 11 2012 001 289 T5 , sowie in der
US 2013/0189575 A1 sind Anoden aus porösem Silicium für Batteriezellen offenbart, welche mit einer Beschichtung aus Kohlenstoff versehen sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird eine Anode für eine Batteriezelle vorgeschlagen. Die Anode umfasst ein Aktivmaterial, welches Silicium enthält. Die Anode umfasst auch einen Stromableiter, auf welchen das anodische Aktivmaterial aufgebracht ist, und eine Anodenbeschichtung, welche auf das anodische Aktivmaterial aufgebracht ist. Das anodische Aktivmaterial ist dabei vorzugsweise als Monolith ausgeführt und weist eine Dicke von maximal 75 Mikrometer auf.
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Erfindungsgemäß enthält die Anodenbeschichtung, die auf das anodische Aktivmaterial aufgebracht ist, Graphit und einen Binder. Dadurch kann die Anodenbeschichtung verhältnismäßig einfach, nämlich in Form eines Schlickers und vorzugsweise mittels eines Rakels, auf das anodische Aktivmaterial aufgebracht werden.
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Auch der in der Anodenbeschichtung enthaltene Graphit wirkt wie ein aktives Anodenmaterial und kann somit beim Laden der Batteriezelle Lithiumionen aufnehmen.
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Bei einem ersten Ladevorgang der Batteriezelle bildet sich, insbesondere auf der Anodenbeschichtung, eine stabile, als "Solid Electrolyte Interphase" (SEI) bezeichnete, Schutzschicht aus. Diese Schutzschicht, die für Elektrolyt undurchlässig ist, verhindert einen Kontakt von Elektrolyt mit dem Silicium des anodischen Aktivmaterials.
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Vorteilhaft weist das anodische Aktivmaterial eine Porosität auf. Das anodische Aktivmaterial ist also porös und weist Poren auf. Der maximale Durchmesser der Poren des anodischen Aktivmaterials beträgt dabei vorzugsweise etwa 50 Nanometer. Aufgrund der Porosität kann das anodische Aktivmaterial bei einem Ladevorgang expandieren ohne die Schutzschicht zu zerstören.
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Die besagte Porosität beträgt mindestens 20% des Volumens des Aktivmaterials, vorzugsweise zwischen 60% und 80%.
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Der Binder in der Anodenbeschichtung enthält vorzugsweise Carboxymethylcellulose (CMC). Der Binder in der Anodenbeschichtung kann auch andere Stoffe enthalten, insbesondere Styrol-Butadien-Kautschuk (Styrene Butadiene Rubber, SBR), Polyacrylsäure (Polyacrylic Acid, PAA), Lithium Polyacrylsäure (Lithium Polyacrylic Acid, LiPAA), Alginsäure (Alginate) sowie Polyvinylalkohol (PVA). Auch Mischungen solche Stoffe sind denkbar.
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Die Anodenbeschichtung enthält einen Anteil zwischen 2% und 20% Binder. Vorzugsweise beträgt der Anteil Binder von 5% bis 10%.
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Der restliche Anteil der Anodenbeschichtung kann zu 100% Graphit umfassen. Es ist aber auch denkbar, dass der restliche Anteil der Anodenbeschichtung neben Graphit auch Leitruß enthält. Das Mengenverhältnis des restlichen Anteils der Anodenbeschichtung beträgt vorzugsweise zwischen 100% Graphit und 0% Leitruß bis zu 75% Graphit und 25% Leitruß.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zwischen dem Stromableiter und dem anodischen Aktivmaterial eine Zwischenschicht angeordnet. Die Zwischenschicht bildet einen elektrisch verhältnismäßig gut leitfähigen Übergang zwischen dem Silicium des anodischen Aktivmaterials und dem Stromableiter.
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Die Zwischenschicht enthält vorteilhaft Ruß und einen Binder. Eine derartig ausgebildete Zwischenschicht erhöht die Haftung zwischen dem Silicium des anodischen Aktivmaterials und dem Stromableiter.
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Der Binder in der Zwischenschicht enthält vorzugsweise Carboxymethylcellulose (CMC). Der Binder in der Zwischenschicht kann auch andere Stoffe enthalten, insbesondere Styrol-Butadien-Kautschuk (Styrene Butadiene Rubber, SBR), Polyacrylsäure (Polyacrylic Acid, PAA), Lithium Polyacrylsäure (Lithium Polyacrylic Acid, LiPAA), Alginsäure (Alginate) sowie Polyvinylalkohol (PVA). Auch Mischungen solche Stoffe sind denkbar.
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Die Zwischenschicht enthält einen Anteil zwischen 2% und 20% Binder. Vorzugsweise beträgt der Anteil Binder von 5% bis 10%.
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Es wird auch ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Anode vorgeschlagen. Dabei wird eine Anodenbeschichtung, welche Graphit und einen Binder enthält, in Form eines Schlickers über ein anodische Aktivmaterial, welches Silicium enthält, gerakelt.
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Die Herstellung des anodischen Aktivmaterials erfolgt vorzugsweise, indem zunächst ein monolithischer Wafer erzeugt wird. In den monolithischen Wafer wird dann anschließend eine Porosität eingebracht, beispielsweise durch elektrochemisches Ätzen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird das anodische Aktivmaterial mittels einer Zwischenschicht, welche Ruß und einen Binder enthält, auf einen Stromableiter aufgebracht. Das anodische Aktivmaterial wird dabei mittels der Zwischenschicht dem Stromableiter verklebt.
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Es wird auch eine Batteriezelle vorgeschlagen, welche mindestens eine erfindungsgemäße Anode umfasst.
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Eine erfindungsgemäße Batteriezelle findet vorteilhaft Verwendung in einem Elektrofahrzeug (EV), in einem Hybridfahrzeug (HEV), in einem Plug-In-Hybridfahrzeug (PHEV), oder in einem Consumer-Elektronik-Produkt. Unter Consumer-Elektronik-Produkten sind insbesondere Mobiltelefone, Tablet-PCs oder Notebooks zu verstehen.
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Vorteile der Erfindung
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Anode bildet sich eine stabile, als "Solid Electrolyte Interphase" (SEI) bezeichnete, Schutzschicht aus, welche einen folgenden Kontakt von Elektrolyt mit dem anodischen Aktivmaterial verhindert. Das gesamte Volumen des monolithisch ausgeführten anodischen Aktivmaterials einschließlich der enthaltenen Poren ändert sich bei einem Ladevorgang sowie bei einem Entladevorgang nur unwesentlich. Daher kann das anodische Aktivmaterial bei einem Ladevorgang expandieren ohne die Schutzschicht zu zerstören. Somit entstehen auch keine wesentlichen mechanischen Spannungen zwischen dem anodischen Aktivmaterial der Anodenbeschichtung. Dadurch sind bei folgenden Ladevorgängen und Entladevorgängen der Batteriezelle Risse in der Schutzschicht sowie Abplatzungen der Schutzschicht, bei unvermeidlicher Verformung des anodischen Aktivmaterials, trotzdem weitgehend vermieden. Durch die Bildung der Schutzschicht auf der Anodenbeschichtung erfolgt somit eine Passivierung des anodischen Aktivmaterials, durch welche die Zyklenbeständigkeit der Anode erhöht wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Batteriezelle,
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2 eine schematische Schnittdarstellung einer Anode unmittelbar nach Herstellung der Batteriezelle aus 1 und
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3 eine schematische Schnittdarstellung der Anode aus 2 im Betrieb in der Batteriezelle.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Eine Batteriezelle 2 ist in 1 schematisch dargestellt. Die Batteriezelle 2 umfasst ein Zellengehäuse 3, welches prismatisch, vorliegend quaderförmig, ausgebildet ist. Das Zellengehäuse 3 ist vorliegend elektrisch leitend ausgeführt und beispielsweise aus Aluminium gefertigt. Das Zellengehäuse 3 kann aber auch aus einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise Kunststoff, gefertigt sein.
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Die Batteriezelle 2 umfasst ein negatives Terminal 11 und ein positives Terminal 12. Über die Terminals 11, 12 kann eine von der Batteriezelle 2 zur Verfügung gestellte Spannung abgegriffen werden. Ferner kann die Batteriezelle 2 über die Terminals 11, 12 auch geladen werden. Die Terminals 11, 12 sind beabstandet voneinander an einer Deckfläche des prismatischen Zellengehäuses 3 angeordnet.
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Innerhalb des Zellengehäuses 3 der Batteriezelle 2 ist ein Elektrodenstapel angeordnet, welcher zwei Elektroden, nämlich eine Anode 21 und eine Kathode 22, aufweist. Die Anode 21 und die Kathode 22 sind jeweils folienartig ausgeführt und unter Zwischenlage eines Separators 18 zu dem Elektrodenstapel gestapelt. Es ist auch denkbar, dass mehrere Elektrodenstapel in dem Zellengehäuse 3 vorgesehen sind. Anstelle des Elektrodenstapels kann auch beispielsweise ein Elektrodenwickel vorgesehen sein.
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Die Anode 21 umfasst einen Stromableiter 31, welcher folienartig ausgebildet ist. Der Stromableiter 31 der Anode 21 ist elektrisch leitfähig ausgeführt und aus einem Metall gefertigt, beispielsweise aus Kupfer. Der Stromableiter 31 der Anode 21 ist elektrisch mit dem negativen Terminal 11 der Batteriezelle 2 verbunden.
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Die Anode 21 umfasst ferner ein anodisches Aktivmaterial 41, welches ebenfalls folienartig ausgeführt ist. Das anodische Aktivmaterial 41 weist als Grundstoff Silicium auf. Das anodische Aktivmaterial 41 ist als Monolith ausgeführt. Das anodische Aktivmaterial 41 weist dabei eine Dicke von maximal 75 Mikrometer auf. Auch ist das anodische Aktivmaterial 41 porös ausgebildet und weist Poren 55 auf. Der maximale Durchmesser der Poren 55 des anodischen Aktivmaterials 41 beträgt etwa 50 Nanometer.
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Bei der Herstellung des anodischen Aktivmaterials 41 wird beispielsweise zunächst ein monolithischer Wafer erzeugt. In den monolithischen Wafer wird dann anschließend eine Porosität eingebracht, beispielsweise durch elektrochemisches Ätzen.
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Es ist aber auch denkbar, mittels chemischer Gasphasenabscheidung (chemical vapour deposition, CVD) eine monolithische Schicht aus Silicium herzustellen und in diese Schicht anschließend eine Porosität einzubringen, beispielsweise durch elektrochemisches Ätzen. Dieses Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von verhältnismäßig dünnen anodischen Aktivmaterial 41, insbesondere bei einer Dicke von weniger als einem Mikrometer.
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Zwischen dem Stromableiter 31 und dem anodischen Aktivmaterial 41 ist eine Zwischenschicht 61 angeordnet. Die Zwischenschicht 61 der Anode 21 umfasst vorliegend Ruß sowie einen Binder. Der Binder in der Zwischenschicht 61 enthält Carboxymethylcellulose (CMC). Der Binder in der Zwischenschicht 61 kann auch andere Stoffe enthalten, insbesondere Styrol-Butadien-Kautschuk (Styrene Butadiene Rubber, SBR), Polyacrylsäure (Polyacrylic Acid, PAA), Lithium Polyacrylsäure (Lithium Polyacrylic Acid, LiPAA), Alginsäure (Alginate) sowie Polyvinylalkohol (PVA). Auch Mischungen solche Stoffe sind denkbar.
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Die Zwischenschicht 61 der Anode 21 dient zur Kontaktierung des anodischen Aktivmaterials 41 mit dem Stromableiter 31. Die Zwischenschicht 61 der Anode 21 gewährleistet eine verhältnismäßig gute Haftung des anodischen Aktivmaterials 41 auf dem Stromableiter 31. Ferner entsteht durch die Zwischenschicht 61 der Anode 21 auch ein verhältnismäßig gut elektrisch leitfähiger Übergang zwischen dem anodischen Aktivmaterial 41 und dem Stromableiter 31.
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Auf das anodische Aktivmaterial 41 ist eine Anodenbeschichtung 51 aufgebracht. Die Anodenbeschichtung 51 umfasst vorliegend Graphit sowie einen Binder. Auch Leitruß kann in der Anodenbeschichtung 51 enthalten sein. Der Binder in der Anodenbeschichtung 51 enthält ebenfalls Carboxymethylcellulose (CMC). Der Binder in der Anodenbeschichtung 51 kann auch andere Stoffe enthalten, insbesondere Styrol-Butadien-Kautschuk (Styrene Butadiene Rubber, SBR), Polyacrylsäure (Polyacrylic Acid, PAA), Lithium Polyacrylsäure (Lithium Polyacrylic Acid, LiPAA), Alginsäure (Alginate) sowie Polyvinylalkohol (PVA). Auch Mischungen solche Stoffe sind denkbar.
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Die Anode 21 ist somit schichtweise, mit mehreren Schichten, aufgebaut und umfasst den Stromableiter 31, die darauf angeordnete Zwischenschicht 61, das darauf angeordnete anodische Aktivmaterial 41 und die darauf angeordnete Anodenbeschichtung 51. Die Anodenbeschichtung 51 ist dabei dem Separator 18 der Batteriezelle 2 zugewandt. Der Stromableiter 31 und die Anodenbeschichtung 51 umschließen dabei das anodische Aktivmaterial 41 und die Zwischenschicht 61.
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Die Kathode 22 umfasst ein kathodisches Aktivmaterial 42, welches folienartig ausgeführt ist. Das kathodische Aktivmaterial 42 weist als Grundstoff eine Lithium-Metalloxid-Verbindung auf, beispielsweise Lithium-Kobalt-Oxid (LiCoO2). Die Kathode 22 umfasst ferner einen Stromableiter 32, welcher ebenfalls folienartig ausgebildet ist. Das kathodische Aktivmaterial 42 und der Stromableiter 32 sind dabei flächig aneinander gelegt und miteinander verbunden.
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Der Stromableiter 32 der Kathode 22 ist elektrisch leitfähig ausgeführt und aus einem Metall gefertigt, beispielsweise aus Aluminium. Der Stromableiter 32 der Kathode 22 ist elektrisch mit dem positiven Terminal 12 der Batteriezelle 2 verbunden.
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Die Anode 21 und die Kathode 22 sind durch den Separator 18 voneinander getrennt. Der Separator 18 ist ebenfalls folienartig ausgebildet. Der Separator 18 ist elektrisch isolierend ausgebildet, aber ionisch leitfähig, also für Lithiumionen 70 durchlässig.
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Das Zellengehäuse 3 der Batteriezelle 2 ist mit einem flüssigen Elektrolyt 15, oder mit einem Polymerelektrolyt, gefüllt. Der Elektrolyt 15 umgibt dabei die Anode 21, die Kathode 22 und den Separator 18. Auch der Elektrolyt 15 ist ionisch leitfähig.
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2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung der Anode 21 unmittelbar nach Herstellung der Batteriezelle 2. Das bedeutet, es haben noch kein Ladevorgang sowie kein Entladevorgang der Batteriezelle 2 stattgefunden. Die Anode 21 ist, wie bereits erwähnt, schichtweise aufgebaut und umfasst den Stromableiter 31, die darauf angeordnete Zwischenschicht 61, das darauf angeordnete anodische Aktivmaterial 41 und die darauf angeordnete Anodenbeschichtung 51.
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Der vorliegend flüssige Elektrolyt 15 umgibt die Anode 21. Dabei berührt der Elektrolyt 15 hauptsächlich die Anodenbeschichtung 51. Ferner dringt der Elektrolyt 15 auch in die Poren 55 des anodischen Aktivmaterials 41 ein und berührt dabei Randflächen der Poren 55.
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In dem Elektrolyt 15 sind freie Lithiumionen 70 vorhanden. Die freien Lithiumionen 70 befinden sich somit an der dem anodischen Aktivmaterial 41 abgewandten Oberfläche der Anodenbeschichtung 51, sowie auch in den Poren 55 des anodischen Aktivmaterials 41.
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Bei einem später folgenden Ladevorgang der Batteriezelle 2 wandern die noch freien Lithiumionen 70 zu der Anode 21 und lagern in das anodische Aktivmaterial 41 ein, was auch als Lithiierung bezeichnet wird. Dabei können die Lithiumionen 70 die Anodenbeschichtung 51 durchdringen.
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3 zeigt eine schematische Schnittdarstellung der Anode 21 aus 2 im Betrieb in der Batteriezelle 2. Das bedeutet, es haben bereits Ladevorgänge sowie Entladevorgänge der Batteriezelle 2 stattgefunden.
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Es hat eine Zersetzung von flüssigem Elektrolyt 15 an der Oberfläche der Anodenbeschichtung 51 stattgefunden, und flüssiger Elektrolyt 15 hat sich, gemeinsam mit enthaltenen Lithiumionen 70, auf der Oberfläche der Anodenbeschichtung 51 ablagert. An der Oberfläche der Anodenbeschichtung 51 hat sich somit eine Schutzschicht 75 ausgebildet, welche als "Solid Electrolyte Interphase" (SEI) bekannt ist.
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Auch an den Randflächen der Poren 55 des anodischen Aktivmaterials 41 hat eine Zersetzung von flüssigem Elektrolyt 15 stattgefunden. Dabei hat sich flüssiger Elektrolyt 15, gemeinsam mit enthaltenen Lithiumionen 70, auf den Randflächen der Poren 55 des anodischen Aktivmaterials 41 ablagert. An den Randflächen der Poren 55 des anodischen Aktivmaterials 41 hat sich ebenfalls eine Schutzschicht 75 ausgebildet, welche als "Solid Electrolyte Interphase" (SEI) bekannt ist.
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Die entstandene Schutzschicht 75 ist für die Lithiumionen 70 durchlässig. Die entstandene Schutzschicht 75 ist jedoch für den Elektrolyt 15 undurchlässig. Somit ist ein weiterer Kontakt von Elektrolyt 15 mit der Anodenbeschichtung 51 sowie mit dem anodischen Aktivmaterial 41 verhindert.
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Bei einem folgenden Ladevorgang der Batteriezelle 2 wandern freie Lithiumionen 70 zu der Anode 21 und lagern in das anodische Aktivmaterial 41 ein. Dabei dehnt sich das anodische Aktivmaterial 41 aus. Aufgrund der Poren 55 ist genügend Freiraum für die Ausdehnung des anodischen Aktivmaterials 41 vorhanden.
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Das poröse anodische Aktivmaterial 41 dehnt sich daher beim Einlagern von Lithiumionen 70 vorwiegend in Richtung seiner Poren 55 aus. Dabei verringert sich der Durchmesser der Poren 55 des anodischen Aktivmaterials 41. Das gesamte Volumen des monolithisch ausgeführten anodischen Aktivmaterials 41 einschließlich der enthaltenen Poren 55 ändert sich dabei nur unwesentlich.
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Somit entstehen auch keine wesentlichen mechanischen Spannungen zwischen dem anodischen Aktivmaterial 41 und der auf das anodische Aktivmaterial 41 aufgetragenen Anodenbeschichtung 51.
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Somit sind Risse in der Schutzschicht 75 sowie Abplatzungen der Schutzschicht 75 an den Randflächen der Poren 55 des anodischen Aktivmaterials 41 sowie an der Oberfläche der Anodenbeschichtung 51 weitgehend vermieden. Die vorhandene Schutzschicht 75 bleibt somit während folgender Ladevorgänge und Entladevorgang erhalten.
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Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele und die darin hervorgehobenen Aspekte beschränkt. Vielmehr ist innerhalb des durch die Ansprüche angegebenen Bereichs eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen Handelns liegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012212299 A1 [0009]
- US 2012/0231326 A1 [0010]
- US 2012/0100438 A1 [0011]
- DE 112012001289 T5 [0011]
- US 2013/0189575 A1 [0011]