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Die Erfindung betrifft ein Blindnietgerät zum Setzen von Blindnieten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine nachrüstbare Haltevorrichtung für ein Blindnietgerät.
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Aus der
DE 100 11 340 A1 ist beispielsweise ein pneumatisches Blindnietgerät zum Setzen von Blindnieten bekannt. Dieses weist eine Pistolenartige Form auf, wobei die zum Setzen des Nietdorns erforderliche Energie mit Hilfe von Druckluft erzeugt wird. Andere bekannte Blindnietgeräte verfügen beispielsweise über eine elektrische Energiezuführung, insbesondere mittels eines integrierten Akkus.
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Üblicherweise wird vor jedem Setzvorgang der jeweils zu setzende Nietdorn in ein am Gerätekopf des Blindnietgeräts vorgesehenes Futter eingeführt, um anschließend den Nietdorn zu setzen und die entsprechenden Bauteile zu vernieten. Dieser Vorgang wird in der Regel für eine Vielzahl von Nietdornen wiederholt. Die hierfür vorgesehenen Nietdorne werden während dieser Arbeitsschritte vom Nutzer in schweren Montagekisten oder in einer seiner beiden Hände mitgeführt, während er mit der anderen Hand das Blindnietgerät hält und betätigt.
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Dabei kann es vorkommen, dass ein oder mehrere Nietdorne aus der Montagekiste herausfallen oder dem Nutzer aus der Hand fallen und anschließend mühsam eingesammelt werden müssen, um eine Verschmutzung oder Beschädigung von Bauteilen zu verhindern. Werden Nietdorne nicht wiedergefunden, verbleiben diese unbemerkt in der zu fertigenden Maschine oder dem herzustellenden Fahrzeug und können ebenfalls Beschädigungen, Störungen oder Störgeräusche verursachen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Handhabung des Blindnietgeräts sowie der Nietdorne zu vereinfachen und die genannten Nachteile zu beseitigen oder zumindest zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Blindnietgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, sowie mit einer nachrüstbaren Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7.
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Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den jeweils abhängigen Patentansprüchen.
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Demnach wird ein Blindnietgerät zum Setzen von Blindnieten vorgeschlagen, mit einem Gerätekopf, in dem eine Öffnung zur Aufnahme eines zu setzenden Nietdorns angeordnet ist, einem Gehäuse und einem Griff zum Betätigen des Blindnietgerätes. Außerdem umfasst das Blindnietgerät eine Haltevorrichtung zum Halten von zu bevorratenden Nietdornen.
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Dies bietet dem Nutzer die Möglichkeit die zu späterem Zeitpunkt zu setzenden Nietdorne in einer definierten, insbesondere in einer vorab abgezählten, Anzahl vorzuhalten, indem er diese mittels der Haltevorrichtung am Blindnietgerät befestigt. Während des Arbeitseinsatzes kann der Nutzer der Haltevorrichtung jeweils einen Nietdorn entnehmen und diesen in die Öffnung einsetzen und vernieten, während die anderen Nietdorne in der Haltevorrichtung während dieses Arbeitsschrittes sicher gehalten werden. Der Nutzer muss somit die Nietdorne nicht separat vorhalten, so dass auf entsprechende Behältnisse oder das Halten der Nietdorne in der Hand des Nutzers verzichtet werden kann. Dementsprechend lässt sich ein Herabfallen der Nietdorne auf einfache Art verhindern. Zudem hat der Nutzer nach dem Einsetzen des jeweils zu verarbeitenden Nietdorns in die Öffnung des Gerätekopfes beide Hände zur Verfügung, um das Blindnietgerät sicher zu führen oder die zu vernietenden Bauteile zu halten beziehungsweise zu positionieren.
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Vorzugsweise kann die Haltevorrichtung mindestens einen Magneten zum Halten der Nietdorne mittels magnetischer Anziehungskraft umfassen. Dies ermöglicht eine einfache und zugleich sichere Befestigung der Nietdorne ohne den Einsatz von zusätzlichem Werkzeug oder aufwendigen und komplizierten Verschlusssystemen. Die Anziehungskraft ist idealerweise derart abgestimmt, dass ein leichtes Anbringen der Nietdorne an die Haltevorrichtung sowie ein leichtes Ablösen hiervon ermöglicht wird, und gleichzeitig ein unbeabsichtigtes Lösen der Nietdorne, insbesondere während des eigentlichen Arbeitseinsatzes und beim Ablegen des Blindnietgerätes, verhindert wird.
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Beispielswelse umfasst die Haltevorrichtung eine an dem Gehäuse angeordnete ebene Platte. Diese Platte ist zur Aufnahme der Nietdorne ausgebildet und ermöglicht ein besonders einfaches Anbringen der Nietdorne an die Haltevorrichtung, bei gleichzeitig freier Ausrichtung der Nietdorne auf der ebenen Platte. Selbstverständlich kann die Platte entsprechende Oberflächenstrukturen, insbesondere rinnenförmige Strukturen, zur vordefinierten Ausrichtung der aufzunehmenden Nietdorne aufweisen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Blindnietgerät einen pistolenförmigen Aufbau und die Haltevorrichtung einen im wesentlichen L-förmigen Aufbau mit zwei Schenkeln auf, wobei ein erster Schenkel benachbart zu dem Gerätekopf mit dem Gehäuse verbunden ist und sich ein zweiter Schenkel entlang einer Oberseite des Blindnietgeräts erstreckt.
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Beispielsweise kann der erste Schenkel mit einem in einer Setzrichtung S des Blindnietgeräts erstreckten und benachbart zu dem Gerätekopf angeordneten Gehäuseabschnitt verbunden sein.
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Lediglich optional kann die Haltevorrichtung als Teil des Gehäuses ausgebildet sein. Dies kann beispielsweise (jedoch nicht einschränkend) bedeuten, dass die Haltevorrichtung in eine Gehäusekontur integriert ist.
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Des Weiteren wird eine nachrüstbare Haltevorrichtung für ein Blindnietgerät mit pistolenförmigem Aufbau bereitgestellt, wobei die nachrüstbare Haltevorrichtung einen im wesentlichen L-förmigen Aufbau mit zwei Schenkeln aufweist, wobei ein erster Schenkel dazu ausgebildet ist, benachbart zu dem Gerätekopf mit dem Gehäuse verbunden zu werden, und ein zweiter Schenkel dazu ausgestaltet ist, sich entlang einer Oberseite des Blindnietgeräts zu erstrecken.
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Selbstverständlich kann auch die nachrüstbare Haltevorrichtung alle anderen Merkmale der beschriebenen Haltevorrichtung in gleicher Weise aufweisen und somit identisch ausgeführt sein.
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Des beschriebene Blindnietgerät und die beschriebene nachrüstbare Haltevorrichtung bieten die Möglichkeit, dass der Nutzer die zu verbauenden Nietdorne bereits abgezählt an dem Blindnietgerät befestigen kann. Diese bleiben dort angeheftet, selbst wenn der Nutzer das Blindnietgerät beiseitelegt, um beispielsweise die zu vernietenden Bauteile zu positionieren. Er muss also nicht auf eine separate Montagekiste zurückgreifen, in der die Nietdorne vorgehalten werden. Dies reduziert die Gefahr, dass der Nutzer versehentlich an die Montagekiste stößt und die Nietdorne herausfallen. Somit wird ein zeitaufwendiges Auflesen von herabgefallenen Nietdornen oder ein Übersehen oder Vergessen von Nietdornen verhindert. Alternativ hat der Nutzer eine Hand frei, in der ansonsten die Nietdornen anstelle der Montagekiste vorgehalten werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand einer Ausführungsform dargestellt. Es zeigen:
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1: ein Blindnietgerät gemäß der Beschreibung in seitlicher Ansicht,
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2: das Blindnietgerät gemäß 1 in Frontalansicht, und
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3: das Blindnietgerät gemäß 1 und 2 in Draufsicht.
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1, 2 und 3 zeigen jeweils in stark vereinfachter und lediglich teilweiser Darstellung ein Blindnietgerät 1 zum Setzen von Blindnieten mit einem Gerätekopf 2, in dem eine Öffnung 3 zur Aufnahme eines zu setzenden Nietdorns (nicht dargestellt) angeordnet ist. Die Öffnung 3 ist in einem Futter vorgesehen, welches dazu ausgebildet ist den Nietdorn zu umgreifen. Des Weiteren umfasst das Blindnietgerät 1 ein Gehäuse 4 und einen Griff 5, welcher zum Betätigen des Blindnietgerätes 1 ausgebildet ist. Der Griff 5 ist zur besseren und übersichtlicheren Darstellung nicht vollständig dargestellt. Es versteht sich jedoch, dass dessen Länge zum Greifen und Betätigen des Blindnietgerätes ausgebildet ist, sodass das Blindnietgerät 1 einen pistolenförmigen Aufbau aufweist.
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Das Blindnietgerät 1 umfasst außerdem eine Haltevorrichtung 6 zum Halten von zu bevorratenden Nietdornen (ebenfalls nicht dargestellt). Die Haltevorrichtung 6 weist einen im wesentlichen L-förmigen Aufbau mit zwei Schenkeln 8, 9 auf, wobei ein erster Schenkel 8 benachbart zu dem Gerätekopf 2 mit dem Gehäuse 4 verbunden ist und sich ein zweiter Schenkel 9 an einem entfernten Ende des ersten Schenkels 8 rechtwinklig abgewinkelt von diesem und entlang einer Oberseite 10 des Blindnietgeräts 1 erstreckt.
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Um die bevorrateten Nietdorne an dem Blindnietgerät 1 zu befestigen, ist die Haltevorrichtung 6 derart ausgebildet, dass Magnete 7 zum Halten der Nietdorne mittels magnetischer Anziehungskraft vorgesehen sind. Die Magnete 7 sind auf einer von dem Gehäuse 4 abgewandten Oberfläche des zweiten Schenkels 9 angeordnet und bilden gemeinsam eine an dem Gehäuse 4 angeordnete ebene Platte zur Aufnahme der Nietdorne.
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In der dargestellten Ausführungsform sind vier plattenförmige Magnete 7 vorgesehen, die nebeneinander angeordnet sind und eine gemeinsame magnetische Oberfläche bildet, auf welche die zu bevorratenden Nietdorne wahlweise aufgelegt und von dieser wieder abgelöst werden können. Selbstverständlich kann aber auch eine größere oder eine kleinere Anzahl an einzelnen Magneten, insbesondere ein einziger plattenförmiger Magnet 7, vorgesehen sein.
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Der erste Schenkel 8 ist mit einem in einer Setzrichtung S des Blindnietgeräts 1 erstreckten und benachbart zu dem Gerätekopf 2 angeordneten Gehäuseabschnitt 11 verbunden. Dieser kann beispielsweise zylindrisch mit kreisrundem oder mehreckigem Querschnitt (in Setzrichtung S betrachtet) ausgebildet sein. Der Schenkel 8 ist entsprechend zum Aufsetzen auf diesen Gehäuseabschnitt 11 und zur Befestigung hieran, zum Beispiel durch Klemmen beziehungsweise Verspannen, ausgestaltet.
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Wie in 2 erkennbar, ist der erste Schenkel 8 zweiteilig mit einem unteren 8a und einem oberen Schenkelabschnitt 8b ausgestaltet, die mittels Schrauben gegeneinander verschraubbar sind. Die beiden Schenkelabschnitte 8a, 8b umgreifen den Gehäuseabschnitt 11 mit einer jeweils angepassten Ausnehmung von oben und unten, so dass der erste Schenkel 8 gegen den Gehäuseabschnitt 11 geklemmt beziehungsweise verspannt wird, um auf diese Weise die Haltevorrichtung 6 am Blindnietgerät 1 zu befestigen.
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Dies ermöglicht zudem, dass sich eine derartige Haltevorrichtung 6 auch zur Nachrüstung an bereits vorhandenen Blindnietgeräten eignet. Gegebenenfalls muss die Befestigungsgeometrie des ersten Schenkels 8 entsprechend angepasst werden. In jedem Fall ist die nachrüstbare Haltevorrichtung für ein Blindnietgerät mit pistolenförmigem Aufbau geeignet, wobei die Haltevorrichtung – wie dargestellt – einen im wesentlichen L-förmigen Aufbau mit den zwei Schenkeln 8, 9 aufweist, wobei der erste Schenkel 8 dazu ausgebildet ist, benachbart zu dem Gerätekopf 2 mit dem Gehäuse 4 verbunden zu werden, und der zweiter Schenkel 9 dazu ausgestaltet ist, sich entlang einer Seite, vorzugsweise der Oberseite 10, des Blindnietgeräts 1 zu erstrecken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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