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Die Erfindung betrifft eine Lokalspule für einen Magnetresonanztomographen sowie einen Magnetresonanztomograph mit einer Leseeinrichtung zum Auslesen von Informationen zu der Lokalspule.
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Magnetresonanztomographen sind bildgebende Vorrichtungen, die zur Abbildung eines Untersuchungsobjektes Kernspins des Untersuchungsobjektes mit einem starken äußeren Magnetfeld ausrichten und durch ein magnetisches Wechselfeld zur Präzession um diese Ausrichtung anregen. Die Präzession bzw. Rückkehr der Spins aus diesem angeregten in einen Zustand mit geringerer Energie wiederum erzeugt als Antwort ein magnetisches Wechselfeld, dass über Antennen empfangen wird. Das empfangene Signal wird dann ausgewertet. Mithilfe zusätzlicher ortsabhängiger Magnetfelder ist es dabei möglich, dem empfangenen Signal auch eine Ortsinform aufzuprägen und auf diese Weise eine dreidimensionale bildgebende Darstellung des Untersuchungsobjektes bereitzustellen.
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Die Qualität der erzeugten Bilder ist wesentlich von einem Signal-zu-Rausch-Verhältnis (Signal-to-Noise Ration, SNR) bei der Erfassung der durch die Präzession erzeugten Wechselfelder beeinflusst. Es hat sich dabei gezeigt, dass das SNR durch das Anordnen von Spulen in der Nähe der zu untersuchenden Bereiche verbessert werden kann, da die Feldstärke mit Potenzen des Abstandes abnimmt. Dazu werden einzelne sogenannte Lokalspulen beispielsweise direkt am Körper angeordnet, oder auch zur Erfassung ganzer Bereiche Matrizen von Lokalspulen an dem Körper angeordnet. Üblich sind beispielsweise Lokalspulen für den Kopf oder einzelne Gliedmaßen oder Gelenke, die eine hohe Auflösung und Bildqualität der detaillierten Strukturen von Gehirn oder Gelenk ermöglichen.
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Die elektrischen Eigenschaften der unterschiedlichen Lokalspulen unterscheiden sich dabei erheblich. Insbesondere wenn eine Lokalspule nicht nur zum Empfang, sondern auch zum Senden eines Anregungssignals verwendet wird, sind regulatorische Vorschriften zur maximal zulässigen im Körper des Patienten absorbierten Leistung der elektromagnetischen Wechselfelder strikt einzuhalten. Dies kann nur sichergestellt werden, wenn die Art der angeschlossenen Lokalspule einer Steuerung des Magnetresonanztomographen bekannt ist und diese entsprechend Parameter einstellen bzw. derart begrenzen kann, dass die zulässigen Grenzwerte nicht überschritten werden. Auch bei der Auswertung der empfangenen Signale zu einem Bild ist es erforderlich, die Eigenschaften und Anordnung der einzelnen Elemente einer Lokalspule zu kennen.
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Deshalb ist es zum Beispiel bekannt, die Daten zu einer Lokalspule manuell durch eine Bedienperson über eine Bedienoberfläche einzugeben. Dabei besteht aber immer die Möglichkeit eines Irrtums, die unter Umständen zu einer Gefährdung des Patienten führen kann.
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Es gibt daher schon Ansätze, Informationen zu einer Lokalspule durch elektrische Eigenschaften, beispielsweise eine Kodierung durch Wiederstände oder einen elektrisch auslesbaren Speicher in der Lokalspule für die Steuerung des Magnetresonanztomographen unmittelbar verfügbar zu machen. Zum Auslesen dieser Information ist aber ein elektrischer Kontakt erforderlich, der verschmutzen kann und Probleme in Bezug auf die erforderliche Hygiene bietet. Zum anderen sind die elektrischen und magnetischen Feldstärken in einem Untersuchungsbereich eines Magnetresonanztomographen derart extrem, dass das Auslesen elektrischer Eigenschaften gestört werden kann. Auch sind dazu erforderliche leitende Zuführungen störend für die Untersuchung, indem sie die Feldverteilung verändern.
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Eine drahtlose Erfassung der elektrischen Kodierung durch Hochfrequenzübertragung wiederum verursacht einen erheblichen technischen Aufwand, wobei auch die Wechselwirkung mit der Bilderfassung und die Funktionssicherheit unter den extremen elektromagnetischen Feldern im Untersuchungsraum kritisch sind.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache und zuverlässige Erkennung von Lokalspulen bei einem Magnetresonanztomographen zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Lokalspule nach Anspruch 1 sowie einen Magnetresonanztomographen nach Anspruch 6.
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Die erfindungsgemäße Lokalspule für einen Magnetresonanztomographen weist eine Struktur auf, die mechanisch tastbar eine Information zu einer Eigenschaft der Lokalspule codiert. Insbesondere handelt es sich bei der Information um eine Information zu Typ und/oder elektrischen Eigenschaften der Lokalspule.
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Eine mechanisch tastbare Struktur mit einer Information, die eine Eigenschaft der Lokalspule codiert, ermöglicht es auf vorteilhafte Weise, die Struktur mit aus geeigneten Materialien, beispielsweise aus dem gleichen Material wie das Gehäuse, herzustellen, sodass die Struktur selbst durch ihre Form oder Material keinen unmittelbaren Einfluss auf Feldverläufe des bildgebenden Verfahrens hat, sondern lediglich über die damit codierten und von einer Steuerung des Magnetresonanztomographen eingestellten Parameteränderungen. Auch kann die Struktur einstückig mit dem Gehäuse ausgeführt sein, sodass keine Spalten oder Ritzen vorhanden sind, die eine Reinigung und Hygiene erschweren.
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Der erfindungsgemäße Magnetresonanztomograph weist eine Leseeinrichtung auf, die ausgelegt ist, die in der mechanisch tastbaren Struktur einer Lokalspule codierte Information auszulesen. Dabei ist es denkbar, dass die Leseeinrichtung die Struktur mechanisch, z.B. durch mechanisches Abtasten mit Kontakten oder Schaltern, optisch durch Lichtschranken oder kontaktlos durch Abstandserfassung, z.B. kapazitiv oder mittels Ultraschall erfasst.
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Die Erfassung kann dabei auf vorteilhafte Weise robust und/oder auch berührungslos ausgestaltet sein, sodass Verschleiß und Verschmutzung verhindert werden oder keinen Einfluss auf das Ergebnis haben. Darüber hinaus sind besonders kosteneffektive Lösungen denkbar.
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Weitere vorteilhafte Fortbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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In einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lokalspule ist die Lokalspule ausgelegt, ein empfangenes Signal drahtlos an einen Empfänger zu leiten und/oder ein zu sendendes Signal drahtlos von einem Sender zu empfangen.
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Bei einer drahtlosen Übertragung kann auf vorteilhafte Weise ganz auf einen ohmschen Kontakt zwischen Lokalspule und Magnetresonanztomograph verzichtet werden, sodass keine dafür erforderlichen elektrischen Leitungen die Bilderfassung beeinflussen oder elektrische Kontakte einer Verschmutzung ausgesetzt sind.
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In einer denkbaren Ausführungsform der Lokalspule ist die Struktur an einer äußeren Oberfläche eines Gehäuses der Lokalspule angeordnet. Dabei ist es auch möglich, dass die Struktur einstückig mit dem Gehäuse ausgeführt ist.
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Eine an der äußeren Oberfläche des Gehäuses angeordnete Struktur ist auf vorteilhafte Weise leicht zugänglich bzw. erfassbar für eine Leseeinrichtung, eindeutig verknüpft mit der Lokalspule und benötigt keine zusätzlichen Elemente wie z.B. ein Band, eine Schnur oder eine Kette, um sie der Lokalspule fest zuzuordnen
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In einer denkbaren Ausführung der erfindungsgemäßen Lokalspule weist die Struktur eine Erhebung und/oder eine Vertiefung auf.
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Erhebungen und Vertiefungen sind auf einfache Weise bei der Herstellung z.B. des Gehäuses durch eine Spritzgussform zu erzeugen. Gleichzeitig kann eine Erhebung oder Vertiefung auf vielfältige Weise erfasst werden, beispielsweise durch mechanische, optische Abtastung oder eine berührungslose Abstandsmessung.
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In einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Struktur weist diese eine Mehrzahl an Erhebungen und/oder Vertiefungen in einer zweidimensionalen Anordnung auf.
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Durch eine zweidimensionale Anordnung der Vertiefungen bzw. Erhebungen kann auf Vorteilhafte Weise die durch die Struktur gespeicherte Informationsmenge erhöht und somit mehr Lokalspulen unterschieden werden. Aus ist es so möglich, eine Leseeinrichtung einfacher auszugestalten, indem die Lesevorrichtung eine Zeile mit Sensoren aufweist und die zweidimensionale Struktur zur Erfassung an der Zeile vorbeigeführt wird.
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In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen ist die Leseeinrichtung ausgelegt, die Struktur optisch abzutasten.
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Eine optische Abtastung kann vorteilhafter Weise ohne Berührung auf Abstand erfolgen, sodass die Positionierung der Lokalspule flexibler ist. Auch ist es mit einfacheren Maßnahmen möglich, dafür zu sorgen, dass sich die Abtastung der Struktur und die bildgebenden Verfahren nicht gegenseitig unmittelbar durch die elektrischen und magnetischen Felder gegenseitig stören.
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In einer möglichen Ausführungsform weist die Leseeinrichtung einen Schalter auf, der ausgelegt ist, von der Struktur betätigt zu werden. Dabei ist es denkbar, dass ein Kontakt des Schalters unmittelbar durch die Struktur betätigt wird oder Elemente zur Kraftübertragung wie z.B. Stifte, Federn, Wippen oder Kombinationen daraus eine Kraft von der Struktur auf den Schalter übertragen.
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Ein Schalter ermöglicht auf einfache, kostengünstige und robuste Weise eine Erfassung der durch die Struktur codierten Information.
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In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen ist die Leseeinrichtung ausgelegt, die in der Struktur codierte Information berührungslos mittels einer Abstandsänderung auszulesen. Die kann beispielsweise durch kapazitive Abstandssensoren, Ultraschall oder eine optische Erfassung mittels Lichtschranke oder Kameras erfolgen.
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Eine berührungslose Abtastung ermöglicht auf vorteilhafte Weise mehr Freiheit bei der Positionierung der Struktur und der Leseeinrichtung.
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In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen ist die Leseeinrichtung in einem Aufnahmebereich des Magnetresonanztomographen angeordnet.
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Dadurch kann sichergestellt werden, dass auch während der Bilderfassung durch den Magnetresonanztomographen sichergestellt ist, dass die korrekte Lokalspule verwendet wird und diese nicht nachträglich, z.B. nach dem Einfahren der Patientenliege, ausgetauscht wurde.
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In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen ist die Leseeinrichtung derart an dem Magnetresonanztomographen angeordnet und dazu ausgelegt, die in der Struktur kodierte Information bei einem Einfahren einer Patientenliege mit einer daran angeordneten Lokalspule in den Aufnahmebereich auszulesen. Beispielsweise kann die Patientenliege eine Durchführung aufweisen, in die die Struktur zu liegen kommt. Außerhalb des Aufnahmebereichs ist in diesem Beispiel unterhalb der Patientenliege die Leseeinrichtung derart angeordnet, dass beim Einfahren der Patientenliege die Struktur über die Lesevorrichtung geführt wird. Dabei kann beispielsweise ein Schalter die Erhebungen und/oder Vertiefungen der Struktur seriell erfassen oder eine Lichtschranke durch die Erhebungen unterbrochen werden.
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Auf vorteilhafte Weise kann so eine Leseeinrichtung außerhalb des Aufnahmebereichs ohne Störung der Bildaufnahme bzw. ohne durch diese gestört zu werden, eine Lokalspule erfassen. Auch ist es so denkbar, dass in unterschiedlichen Positionen entlang der Patientenliege anordenbare Lokalspulen mit einer einzigen Leseeinrichtung erfasst werden können, beispielsweise eine Spule für den Kopf oder den Brustraum.
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Es ist aber in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen auch denkbar, dass die Leseeinrichtung derart an dem Magnetresonanztomographen angeordnet und dazu ausgelegt ist, die in der Struktur kodierte Information bei einer Position einer Patientenliege mit einer daran angeordneten Lokalspule in dem Aufnahmebereich auszulesen. In einem Magnetresonanztomographen ist der Aufnahmebereich durch die erforderliche Homogenität der Magnetfelder eng begrenzt, sodass die Lokalspulen immer in einer nahezu identischen Position bei einer Bilderfassung sind und dort die Leseeinrichtung angeordnet werden kann.
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Auf vorteilhafte Weise ermöglicht die Anordnung der Leseeinrichtung in dem Aufnahmebereich zum einen sicherzustellen, welche Lokalspule bei der Aufnahme tatsächlich verwendet wird, zum anderen aber auch eine Leseeinrichtung für unterschiedliche Lokalspulen zu verwenden, auch wenn die unterschiedlichen Lokalspulen an unterschiedlichen Körperteilen anzuordnen sind.
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In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen weist die Patientenliege eine Durchführung zur Aufnahme der Struktur auf.
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Indem die Struktur in der Durchführung angeordnet werden kann, ist es auf vorteilhafte Weise möglich, die Struktur mit einer Leseeinrichtung auf der von dem Patienten abgewandten Seite der Patientenliege zu erfassen, sodass der Patient die Struktur nicht verdecken kann. Gleichzeitig ist die Leseeinrichtung gegen unbeabsichtigte Berührung und mögliche Beschädigung geschützt.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 eine beispielhafte schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen mit einer erfindungsgemäßen Lokalspule;
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2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Lokalspule mit einer erfindungsgemäßen Struktur zur Codierung einer Information;
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3 eine schematische Darstellung einer Leseeinrichtung eines erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen;
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4 eine schematische Darstellung einer Leseeinrichtung eines erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen;
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5 eine Aufsicht von oben auf einen beispielhaften Magnetresonanztomographen mit einer Patientenliege mit einem Querschnitt durch den Feldmagneten;
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6 eine schematische Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßer Magnetresonanztomograph 100 mit einer erfindungsgemäßen Lokalspule 150 dargestellt. Das Bild dient der Übersicht und stell nicht alle Details der Erfindung dar.
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Der erfindungsgemäße Magnetresonanztomograph 100 weist einen Feldmagneten 110 auf, der einen Aufnahmebereich 50 umgibt und in diesem ein homogenes statisches Magnetfeld erzeugt. Im Inneren des Feldmagneten 110, den Aufnahmebereich 50 umgebend sind Gradientenspulen zur Erzeugung von magnetischen Gradientenfeldern zur Ortsauflösung vorgesehen. Denkbar ist auch, dass eine Körperspule um den Aufnahmebereich 50 angeordnet ist, um durch ein magnetisches Wechselfeld eine Präzession von Kernspins anzuregen oder die von präzessierenden Spins erzeugten magnetischen Wechselfelder aufzunehmen. Vorzugsweise wird der Empfang jedoch von einer unmittelbar an einem Patienten 1 angeordneten Lokalspule 150 vorgenommen. Es ist aber auch denkbar, dass eine Anregung durch ein von der Lokalspule 150 erzeugtes magnetisches Wechselfeld erfolgt. Als Lokalspule 150 wird hier auch eine Mehrzahl oder Array von einzelnen Spulen bezeichnet, die konstruktiv miteinander verbunden sind wie, beispielsweise bei einer Kopfspule, die mehrere den Kopf umgebende Spulen in einem Gehäuse aufweist.
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Die Erzeugung der einzelnen Gradienten- und Anregungsfelder wird von einer Steuerung 120 gesteuert. Diese erhält auch das bzw. die von der bzw. den Lokalspulen oder der Körperspule aufgenommene Signal und erzeugt daraus ein Bild eines Untersuchungsobjektes, im dargestellten Fall des Patienten 1 in dem Aufnahmebereich 50.
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Der Magnetresonanztomograph 100 weist weiterhin eine Patientenliege 140 auf, auf der der Patient 1 in den Aufnahmebereich 50 verfahren werden kann. Dazu wird die Patientenliege 140 von einer Verfahreinrichtung 141 in den Aufnahmebereich 50 verfahren. Üblicherweise sind die Patientenliege 140 und die Verfahreinrichtung 141 Teil des Magnetresonanztomographen, es ist aber auch denkbar, diese separat auszuführen und zu dem Feldmagneten 110 heranzufahren. Im Folgenden wird auch ein derartiges System aus Magnetresonanztomograph 110 und separater Patientenliege 140 als Magnetresonanztomograph 100 bezeichnet, der eine Patientenliege 140 aufweist.
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2 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lokalspule 150 in einer Aufsicht von unten, das heißt auf die Seite der Lokalspule 150, die bei anwendungsgemäßer Anordnung am Patienten 1 der Patientenliege 140 zugewandt ist.
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Auf der Unterseite des Gehäuses 154 der Lokalspule 150 befindet sich eine Struktur 151, die in einem Feld bzw. einer Matrix angeordnet Erhebungen 153 und Vertiefungen 152 aufweist. Dabei ist der Begriff Erhebung dahingehend zu verstehen, dass eine von dem Gehäuse 154 distale Oberfläche einer Erhebung 153 einen größeren Abstand in distaler Richtung weg von der Oberfläche des Gehäuses 154 hat als eine korrespondierende Oberfläche einer Vertiefung 152. Wesentlich ist nur ein Unterschied der Abstände. So ist es beispielsweise sowohl denkbar, dass eine Vertiefung 152 distal nach außen von der Oberfläche des Gehäuses 154 beabstandet ist, solange ihr Abstand kleiner ist als der einer entsprechenden Oberfläche einer Erhöhung 153. Umgekehrt ist es ebenso bei einer erfindungsgemäßen Struktur 151 denkbar, dass eine Erhöhung 153 in Richtung zur Mitte der Körperspule 150 hin unter das Niveau der Oberfläche des Gehäuses 154 versenkt ist, solange das Niveau einer Vertiefung 152 einen noch größeren Abstand zu der Oberfläche des Gehäuses 154 hat und solange durch den Niveauunterschied die Erhebungen 153 von den Vertiefungen 152 durch mechanische Abtastung unterscheidbar sind. Denkbar ist es auch, dass die Vertiefungen 152 als Ausnehmungen oder Durchführungen ausgeführt sind.
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Die Form und die Anordnung der Erhöhungen 153 und der Vertiefungen 152 können sich dabei in anderen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lokalspule unterscheiden. Denkbar ist es beispielsweise, dass die Erhöhungen 153 und/oder Vertiefungen 152 nicht quaderförmig, sondern polygonal oder abgerundet sind. Ebenfalls ist es zum Beispiel möglich, dass die Erhöhungen 153 und Vertiefungen 152 nicht in einer Matrix, sondern in einer linearen Anordnung oder einem anderen Muster 1- oder 2-dimensional angeordnet sind.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer möglichen Leseeinrichtung eines erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen. Die Leseeinrichtung 160 weist eine Matrix an Schaltern 161 auf, auf denen Stifte 162 als Elemente zur Kraftübertragung angeordnet sind. Nicht sichtbar sind Federelemente in den Schaltern, die im Ruhezustand die Stifte 162 in eine von Kontaktelementen der Schalter beabstandeten Position drücken.
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Wird eine in 2 dargestellte Struktur 150 derart in Kontakt mit der Leseeinrichtung 160 gebracht, dass die Stifte von den Erhebungen 153 auf die Kontakte der Schalter drücken schließen diese den Kontakt des Schalters 161. Über die Signalleitungen 163 kann auf diese Weise von der Steuerung 120 das Muster der Struktur elektrisch ausgelesen werden und die codierte Information ausgewertet werden. Zur Sicherung gegen eine zufällige Betätigung kann dabei die Information mit entsprechenden Redundanzen zur Überprüfung versehen sein, wobei die Steuerung 120 dann ausgelegt ist, diese Redundanzen auszuwerten.
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Denkbar ist es aber auch, dass die Leseeinrichtung 160 nur eine Zeile oder einen einzelnen Schalter 161 aufweist. Eine Zeile kann dann eine Matrix einer Struktur 150 auslesen, indem die Struktur 150 quer zu der Ausrichtung der Zeile relativ zu den Schaltern 161 bewegt wird, sodass einzelne Erhebungen 153 nacheinander jeweils einen einzelnen Schalter 161 in Serie betätigen und die gesamte codierte Information der Struktur 150 von der Steuerung 120 seriell erfasst. Besteht die Struktur 150 aus einer seriellen Anordnung von Erhebungen 153 und Vertiefungen 152, beispielsweise in einer Linie, so kann die codierte Information der Struktur sogar von einer Leseeinrichtung 160 mit einem einzigen Schalter 161 erfasst werden, indem die Linie von Erhebungen 153 und Vertiefungen 152 linear über den Schalter 161 bewegt werden, sodass nur die Erhebungen 153 über die Stifte 162 den Schalter 161 betätigen.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Leseeinrichtung 160 eines Magnetresonanztomographen. Diese arbeitet kontaktlos. Der Schalter 161 ist dabei als Gabellichtschranke ausgeführt, bei der eine Lichtquelle 164, hier als LED dargestellt, Licht emittiert. Licht kann hierbei sichtbares Licht als auch UV oder IR sein. Das Licht wird von einem gegenüberliegenden Lichtsensor 165, hier beispielsweise einer Fotodiode, empfangen. Wird nun die Struktur 150 über die Leseeinrichtung 160 in einem geeigneten Abstand geführt bzw. zu dieser angeordnet, so unterbricht eine Erhebung 153 der Struktur 150 auf dem Gehäuse 154 der Lokalspule 150 den Lichtstrom zwischen Lichtquelle 164 und dem Lichtsensor 165. Die Leseeinrichtung erfasst eine Erhebung und über die Signalleitungen 163 kann die Steuerung 120 die codierte Information erhalten. Dabei ist eine Anordnung der Schalter 161 der Leseeinrichtung 160 von 4 ebenso in einer Matrix, einer Zeile oder als Einzelsensor zur Erfassung einer linearen Struktur 150 denkbar, wie es zu 3 bereits beschrieben wurde.
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Andere kontaktlose Ausführungsformen der Leseeinrichtung 160 sind ebenso denkbar. So kann anstatt einer Gabellichtschranke als Schalter 161 auch eine Reflexlichtschranke vorgesehen sein. Ebenso sind Abstandssensoren als Schalter 161 zur Erfassung der Erhebungen 153 und/oder Vertiefungen 152 möglich, wie beispielsweise kapazitive Abstandssensoren oder mittels Ultraschall.
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In 5 ist ein beispielhafter erfindungsgemäßer Magnetresonanztomograph dargestellt. Um einen besseren Überblick zu geben, ist der Feldmagnet 110 im Querschnitt dargestellt, während die Lokalspulen 150 transparent dargestellt sind. Die Patientenliege 140 weist dabei an einer oder mehreren Positionen Ausnehmungen 142, 143, 144 auf. Die Position der Ausnehmungen 142, 143, 144 auf der Patientenliege 140 und der Strukturen 151 an den Lokalspulen 150 ist dabei derart, dass bei einer anwendungsgemäßen Anordnung der Lokalspulen 150 am Körper des Patienten 1 die Strukturen 151 über bzw. in den Ausnehmungen 142, 143, 144 zu liegen kommen. Beispielsweise ist die Ausnehmung 142 für eine Kopfspule vorgesehen, die Ausnehmung 143 für eine Brustspule und die Ausnehmung 144 für eine Kniespule.
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In einer denkbaren Ausführungsform befindet sich in einer und /oder jeder der Ausnehmungen 142, 143, 144 eine Leseeinrichtung 160, sodass die Leseeinrichtung 160 in der Lage ist, die Struktur 151 der jeweiligen Lokalspule 150 zu erfassen, wenn der Patient mit der bzw. den anwendungsgemäß angeordneten Lokalspulen 150 auf der Patientenliege 140 liegt. Die Leseeinrichtung 150 ist dann ausgelegt, über eine Signalverbindung die codierte Information an die Steuerung 120 zur Auswertung weiterzugeben, sodass die Steuerung das bildgebende Verfahren entsprechend der verwendeten Spulen steuert und Parameter entsprechend an die Lokalspulen 150 anpasst.
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6 zeigt eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen 100. Die Blickrichtung ist dabei parallel zu einer Verfahrrichtung der Patientenliege 140, die im Querschnitt dargestellt ist.
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Auf der Patientenliege ist eine Lokalspule 150 angeordnet, sodass die Struktur 151 in die Ausnehmung 143 der Patientenliege 140 ragt. Die Ausnehmung 143 ist dabei als Durchführung ausgeführt, sodass die Struktur 151 durch die Durchführung hindurch reicht bzw. von der von dem Patienten 1 abgewandten Unterseite der Patientenliege 140 zugänglich ist. Die Leseeinrichtung kann dann unterhalb der Patientenliege 140 angeordnet werden, sodass die Struktur 150 über die Leseeinrichtung 160 geführt wird. Vorzugsweise sind dabei die Ausnehmungen 142, 143, 144 in einer Linie angeordnet, die parallel zu der Verfahrrichtung der Patientenliege 140 ausgerichtet ist. Auf diese Weise ist es möglich, mit nur einer Leseeinrichtung 160 alle Strukturen 151 aller Lokalspulen 150 auf der Patientenliege 140 zu erfassen, indem die Struktur 151 mit der Patientenliege 140 über die Leseeinrichtung gefahren wird.
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In einer denkbaren Ausführungsform ist dabei die Leseeinrichtung 160 bereits außerhalb des Aufnahmebereichs 50 angeordnet, sodass die in der Struktur 151 kodierte Information bereits beim Einfahren der Patientenliege 140 erfasst wird und die Leseeinrichtung 160 weder eine Bilderfassung stört, noch von dieser störend beeinflusst wird.
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In einer anderen Ausführungsform ist es aber auch denkbar, dass sich die Leseeinrichtung 160 in dem Aufnahmebereich 50 in einer Position befindet, sodass die Leseeinrichtung die Struktur 151 genau dann erfasst, wenn die bildgebende Messung erfolgt. So ist sichergestellt, dass die Lokalspule 150 nicht seit der Erfassung durch die Leseeinrichtung 160 ausgetauscht wurde.
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Es ist in einer möglichen Ausführungsform auch denkbar, dass die Struktur 151 nicht an einer Unterseite der Lokalspule 150, sondern an einer Oberseite oder an einer bei anwendungsgemäßer Anordnung am Patienten 1 an einer seitlich von dem Patienten 1 abgewandten Seite. Die Leseeinrichtung 160 ist dann entsprechend relativ zu der Patientenliege 140 derart oberhalb oder seitlich anzuordnen, dass die Struktur 151 von der Leseeinrichtung 160 beim Einfahren der Patientenliege 140 oder im Aufnahmebereich 50 ablesbar ist.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.