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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen einer strukturellen Veränderung, insbesondere Längung und/oder Verschleiß, eines Riemens einer Anordnung aus einer Brennkraftmaschine und einem riemengetriebenen Startergenerator.
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Stand der Technik
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Elektrische Maschinen können in Kraftfahrzeugen als sog. Startergeneratoren eingesetzt werden, um einerseits die Brennkraftmaschine im Motorbetrieb der elektrischen Maschine zu starten und andererseits Strom für das Bordnetz und zum Laden der Kraftfahrzeugbatterie im Generatorbetrieb der elektrischen Maschine zu erzeugen. Derartige elektrische Maschinen können über einen Riemen mit der Brennkraftmaschine bzw. der Kurbelwelle verbunden sein, beispielsweise über den Keilrippenriemen der Brennkraftmaschine (sog. riemengetriebene Startergeneratoren, RSG).
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Spezielle Eigenschaften des Riemens, wie dessen Länge, sind zumeist präzise an das System aus Startergenerator, Brennkraftmaschine und gegebenenfalls weiteren mit dem Riemen verbundenen Komponenten, wie Ventilatoren oder Kühlmittelpumpen, angepasst. Verschleiß und Längung des Riemens können zu einer Funktionseinschränkung des Systems führen, beispielsweise zu einer sinkenden Vorspannung und damit zu sinkenden übertragbarem Drehmoment.
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Aus der
DE 101 12 568 A1 ist ein Verfahren zur Erkennung von Schlupf im Antrieb von Startergenerator-Systemen bekannt. Schlupf wird dabei an einer Vergleichsstufe erkannt, welcher drehzahlabhängige Eingangsgrößen zugeführt werden, insbesondere eine Drehzahl eines Drehstrom-Generators und eine Kurbelwellendrehzahl.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Erkennen einer strukturellen Veränderung, insbesondere Längung und/oder Verschleiß, eines Riemens einer Anordnung aus einer Brennkraftmaschine und einem riemengetriebenen Startergenerator mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
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Das Verfahren bedient sich der Maßnahme, ein Zeitintervall zwischen einem Beginn einer Drehbewegung des riemengetriebenen Startergenerators (also genau gesprochen seines Rotors) und einem Beginn einer Drehbewegung der Brennkraftmaschine (also genau gesprochen ihrer Kurbelwelle) zu bestimmen und aus einem Vergleich dieses Zeitintervalls mit einem Referenzwert auf eine strukturelle Riemenveränderung, insbesondere Riemenlängung und/oder Verschleiß, zu schließen. Eine strukturelle Riemenveränderung, wie z.B. eine Längung (insbesondere durch Alterung des Zugcordes) oder Verschleiß (wie z.B. Verschleiß der Riemenoberfläche, insbesondere der Rippen, wodurch der Riemen für den Riementrieb länger wird, oder Veränderung des E-Moduls), wirkt sich auf die gemessene Zeitdauer aus, so dass eine Veränderung der Zeitdauer auf eine strukturelle Riemenveränderung schließen lässt.
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Vorteile der Erfindung
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Es wird eine Möglichkeit bereitgestellt, um eine über ein zulässiges Maß hinausgehende strukturelle Veränderung des Riemens frühzeitig erkennen zu können. Es ist nicht nötig, den Riemen in fest vorgegebenen Zeitabständen oder nach einer fest vorgegebenen Anzahl von Betriebsstunden auszuwechseln. Somit kann verhindert werden, dass Riemen ausgetauscht werden, welche nur wenig Längung/Verschleiß aufweisen und noch verwendet werden können, ohne dass ein Sicherheitsrisiko besteht. Stattdessen kann der Riemen jeweils dann ausgewechselt werden, wenn es aufgrund der erkannten Riemenveränderung zweckmäßig ist. Kosten können reduziert und Material kann eingespart werden. Auch ein Zeitaufwand für unnötige Wartungen kann verhindert werden. Darüber hinaus kann das Verfahren mit üblicherweise ohnehin vorhandenen Mitteln umgesetzt werden. Zusätzliche Sensoren o.ä. sind nicht nötig.
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Das Zeitintervall zwischen dem Beginn der Drehbewegung des riemengetriebenen Startergenerators und dem Beginn der Drehbewegung der Brennkraftmaschine kann vorteilhaft zur Überprüfung der Riemenveränderung herangezogen werden. Dies liegt daran, dass ausgehend von einer Ruhelage, wenn kein Drehmoment im Riementrieb anliegt und Lasttrum und Leertrum dieselbe Spannung aufweisen, nach Beginn der Drehbewegung des Startergenerators zunächst das Lasttrum gekürzt und das Leertrum verlängert wird, bis die Brennkraftmaschine losbricht. Die Zeit, die für das Verkürzen und Verlängern benötigt wird, hängt von der Riemenstruktur, insbesondere von der Riemenlänge und vom Riemenzustand, ab.
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Der Referenzwert stellt insbesondere einen Wert des Zeitintervalls für einen neuen, ungelängten und unverschlossenen Referenz-Riemen dar.
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Vorzugsweise wird eine über ein zulässiges Maß hinausgehende strukturelle Riemenveränderung erkannt, wenn ein Unterschied zwischen dem bestimmten Zeitintervall und dem Referenzwert einen Schwellwert erreicht oder überschreitet. Je nachdem wie groß dieser Unterschied ist, kann insbesondere auf ein Ausmaß der Riemenveränderung rückgeschlossen werden.
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Vorteilhafterweise wird das Zeitintervall bestimmt, wenn die Brennkraftmaschine mittels des Startergenerators gestartet (also angelassen) wird. Das Zeitintervall wird insbesondere bei jedem Starten der Brennkraftmaschine bestimmt. Somit kann insbesondere ein Trend bestimmt werden, wie sich das Zeitintervall über die Zeit verändert. Sobald der Startergenerator in Drehbewegung versetzt ist, wird über den Riemen Drehmoment an die Brennkraftmaschine übertragen. Sobald dieses groß genug ist, insbesondere wenn es ein sogenanntes Losbrechmoment der Brennkraftmaschine erreicht bzw. überschreitet, dreht die Brennkraftmaschine los.
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Alternativ kann das Zeitintervall (insbesondere nur) dann beim Starten der Brennkraftmaschine bestimmt werden, wenn die Brennkraftmaschine vor diesem jeweiligen Starten über einen bestimmten Zeitraum nicht betrieben wurde, um sicherzustellen, dass sich Riemen und Riemenspanner in ihrer jeweiligen Ruhelage befinden.
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Vorzugsweise wird eine Vielzahl von Zeitintervallen bestimmt. Insbesondere wird dafür über eine Vielzahl von Starts der Brennkraftmaschine jeweils ein Zeitintervall bestimmt. Aus der Vielzahl von Zeitintervallen wird insbesondere auf eine Riemenveränderung rückgeschlossen. Das Zeitintervall kann beispielsweise aufgrund von Umgebungsbedingungen wie unterschiedlichen Temperaturen, Nässe, Reif von Messung zu Messung streuen. Durch Bestimmen und Auswerten der Vielzahl von Zeitintervallen kann insbesondere verhindert werden, dass durch kurzzeitiges Erreichen des Schwellwerts aufgrund ungünstiger Umgebungsbedingungen fälschlicherweise auf eine Riemenveränderung rückgeschlossen wird. Nur wenn der Schwellwert dauerhaft erreicht wird, wird auf eine Riemenveränderung rückgeschlossen.
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Die Vielzahl von Zeitintervallen wird bevorzugt statistisch ausgewertet und mit dem Referenzwert verglichen. Vorteilhafterweise wird ein statistischer Mittelwert aus der Vielzahl von Zeitintervallen bestimmt und mit dem Referenzwert verglichen. Alternativ oder zusätzlich wird vorzugsweise eine Zeitreihenanalyse durchgeführt. Insbesondere kann im Zuge dessen ein Trend bzw. eine Trendlinie des Zeitintervalls bestimmt werden.
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Vorteilhafterweise wird bei Beginn der Drehbewegung des riemengetriebenen Startergenerators ein erster Zeitstempel bestimmt oder empfangen. Bei Beginn der Drehbewegung der Brennkraftmaschine wird vorzugsweise ein zweiter Zeitstempel bestimmt oder empfangen. Insbesondere wird der erste bzw. zweite Zeitstempel von dem jeweiligen Steuergerät des Startergenerators bzw. der Brennkraftmaschine bestimmt.
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Das Zeitintervall wird aus dem ersten Zeitstempel und dem zweitem Zeitstempel bestimmt. Diese Bestimmung des Zeitintervalls und die Analyse desselben kann in dem Steuergerät des Startergenerators und/oder in dem Steuergerät der Brennkraftmaschine und/oder in einem weiteren dritten Steuergerät durchgeführt werden. Je nachdem in welchem Steuergerät die Bestimmung durchgeführt wird, werden die entsprechenden Zeitstempel von den übrigen Steuergeräten an dieses Steuergerät versendet und von diesem Steuergerät empfangen.
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Die Steuergeräte stehen insbesondere über einen Feldbus, beispielsweise einen CAN-Bus, miteinander in datenübertragender Verbindung. Die jeweiligen Zeitstempel können insbesondere synchron zu dem Takt des Feldbuses bestimmt und versendet werden (z.B. synchron zu einem 1 MHz-Bustakt, was einem Inkrement von 1 µs entspricht). Insbesondere können die Zeitstempel der Feldbus-Kommunikation verwendet werden.
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Vorzugsweise wird ein Fehlereintrag in einem Fehlerspeicher erstellt, wenn eine Riemenveränderung erkannt wird. Alternativ oder zusätzlich kann bevorzugt eine visuelle und/oder akustische Benachrichtigung ausgegeben werden, beispielsweise kann eine Warnleuchte in einem Armaturenbereich des Fahrzeugs aktiviert werden. Somit kann ein Fahrer des Fahrzeugs darauf hingewiesen werden, dass der Riemen gewechselt werden soll.
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Eine erfindungsgemäße Recheneinheit, z.B. ein Steuergerät eines Kraftfahrzeugs, ist, insbesondere programmtechnisch, dazu eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Auch die Implementierung des Verfahrens in Form eines Computerprogramms ist vorteilhaft, da dies besonders geringe Kosten verursacht, insbesondere wenn ein ausführendes Steuergerät noch für weitere Aufgaben genutzt wird und daher ohnehin vorhanden ist. Geeignete Datenträger zur Bereitstellung des Computerprogramms sind insbesondere magnetische, optische und elektrische Speicher, wie z.B. Festplatten, Flash-Speicher, EEPROMs, DVDs u.a.m. Auch ein Download eines Programms über Computernetze (Internet, Intranet usw.) ist möglich.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt schematisch einen Riementrieb eines Kraftfahrzeugs mit Brennkraftmaschine und riemengetriebenem Startergenerator, der dazu eingerichtet ist, eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
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2 zeigt schematisch einen Riementrieb eines Kraftfahrzeugs mit Brennkraftmaschine und riemengetriebenem Startergenerator, der in einem motorischen Betrieb und in einem generatorischen Betrieb betrieben wird.
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3 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens als ein Blockdiagramm.
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4 zeigt schematisch ein Diagramm von Zeitintervallen aufgetragen gegen Startvorgänge einer Brennkraftmaschine, welches im Zuge einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt werden kann.
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5 zeigt schematisch einen Riementrieb eines Kraftfahrzeugs mit Brennkraftmaschine und riemengetriebenem Startergenerator beim Starten der Brennkraftmaschine mittels des riemengetriebenen Startergenerators.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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In 1 ist ein Riementrieb eines Kraftfahrzeugs schematisch dargestellt und mit 100 bezeichnet.
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Eine Brennkraftmaschine 110 des Kraftfahrzeugs weist eine Kurbelwelle auf, die drehfest mit einem Kurbelwellen-Antriebsrad 150 verbunden ist. Das Kurbelwellen-Antriebsrad 150 ist beispielsweise als Riemenscheibe ausgebildet.
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Über einen Riemen 120, beispielsweise über einen Keilrippenriemen, ist die Brennkraftmaschine 110 mit einem riemengetriebenen Startergenerator 130 Drehmoment übertragend verbunden. Der Riemen 120 greift insbesondere kraft- und/oder formschlüssig in das Kurbelwellen-Antriebsrad 150 und in ein Antriebsrad 131 des Startergenerators 130 ein. Das Antriebsrad 131 ist drehfest mit einem Rotor des Startergenerators 130 verbunden. Die Brennkraftmaschine 110 kann über den Riemen 120 mit weiteren Komponenten 160, wie Ventilatoren oder Kühlmittelpumpen, verbunden sein.
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Ein erstes Steuergerät 115 ist insbesondere zur Steuerung der Brennkraftmaschine 110 eingerichtet, ein zweites Steuergerät 135 ist insbesondere zur Steuerung des Startergenerators 130 eingerichtet. Die Steuergeräte 115 und 135 stehen insbesondere miteinander über einen Feldbus 170, beispielsweise über einen CAN-Bus, in datenübertragender Verbindung. Insbesondere ist das erste Steuergerät 115 dazu eingerichtet, eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Es sei darauf hingewiesen, dass alternativ oder zusätzlich auch das zweite Steuergerät 135 dazu eingerichtet sein kann, eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
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Bekanntermaßen kann ein Startergenerator sowohl motorisch als auch generatorisch betrieben werden. Der Riemen muss daher in der Lage sein, Drehmoment in beide Richtungen zu übertragen. Der Riemen ist daher beispielsweise als ein Keilrippenriemen ausgebildet. Je nachdem, ob der Startergenerator 130 motorisch oder generatorisch betrieben wird, wechseln Lasttrum und Leertrum des Riemens 120. Weiterhin ist ein entsprechender Riemenspanner 140 vorgesehen, um den Riemen 120 vorzuspannen. Der Riemenspanner 140 kann beispielsweise als ein Pendelriemenspanner ausgebildet sein, der beispielsweise zwei Pendelarme 141a und 141b umfasst, welche insbesondere über einen Federmechanismus 143 miteinander verbunden sind. Drehachsen dieser beiden Pendelarme 141a und 141b sind beispielsweise kollinear zu einer Drehachse 132 des Antriebsrads 131 des Startergenerators 130. Andere Ausführungsformen von Pendelriemenspannern oder Zwei-Arm-Spannern mit nicht zur Drehachse des Startergenerators kollinearen Achsen sind ebenfalls möglich. Diese Drehachse 132 des Antriebsrads 131 stellt somit gleichzeitig auch eine Drehachse des Pendelriemenspanners 120 dar. Jeder Pendelarm 141a bzw. 141b ist jeweils mit einer Spannrolle 142a bzw. 142b verbunden.
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In 2 ist der Riementrieb 100 analog zu 1 dargestellt. In 2a ist der Startergenerator 130 im motorischen Betrieb dargestellt, in 2b im generatorischen Betrieb.
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Beispielsweise dreht sich das Antriebsrad 131 des Startergenerators 130 im motorischen Betrieb gemäß 2a mit einer Drehgeschwindigkeit ω um die Drehachse 132. Drehmoment wird in diesem Fall über den Riemen 120 vom Startergenerator 130 zur Brennkraftmaschine 110 übertragen. Vom Startergenerator 130 wird ein antreibendes Moment Mm erzeugt. Ein Riemenabschnitt des Riemens 120 zwischen dem Antriebsrad 131 und dem Kurbelwellen-Antriebsrad 150 bildet in diesem Fall das Lasttrum 122, ein Riemenabschnitt zwischen dem Antriebsrad 131 und der weiteren Komponente 160 bildet das Leertrum 121.
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Im generatorischen Betrieb gemäß 2b dreht sich das Antriebsrad 131 beispielsweise mit einer Drehgeschwindigkeit ω. Drehmoment wird in diesem Fall über den Riemen 120 von der Brennkraftmaschine 110 zum Startergenerator 130 übertragen. Vom Startergenerator 130 wird nun kein antreibendes Moment Mm, sondern ein bremsendes Moment Mg erzeugt. Die Positionen von Lasttrum 122 und Leertrum 121 sind im Vergleich zum motorischen Betrieb vertauscht.
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Je nachdem welches Drehmoment vom Startergenerator 130 erzeugt wird, verändern sich die Lage des Pendelriemenspanners 140 und des Riemens 120. Die Arme des Pendelriemenspanners 140 drehen sich dabei um die Drehachse 132 in Richtung des Lasttrums 122.
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Spezielle Eigenschaften des Riemens 120, insbesondere dessen Länge, sind präzise an das System aus Brennkraftmaschine 110, Startergenerator 130 und den weiteren Komponenten 160 angepasst. Verschleiß und Längung des Riemens können zu einer Funktionseinschränkung des Riementriebs 100 führen, beispielsweise zu einer sinkenden Vorspannung und damit zu sinkenden übertragbarem Drehmoment.
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Um frühzeitig eine über ein zulässiges Maß hinausgehende strukturelle Veränderung des Riemens 120 zu erkennen, ist beispielsweise das Steuergerät 135 dazu eingerichtet, eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen, welche in 3 schematisch als ein Blockdiagramm dargestellt ist.
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In Schritt 201 ist der Riementrieb 100 in Ruhe, weder Brennkraftmaschine 110 noch Startergenerator 130 werden betrieben. Der Pendelriemenspanner 140 ist in diesem Fall nicht ausgelenkt und befindet sich in seiner Ruhelage bzw. Mittellage. Ebenso befindet sich der Riemen 120 in seiner Ruhelage und ist nicht ausgelenkt.
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Die Brennkraftmaschine 110 soll mittels des Startergenerators 130 gestartet werden, der Startergenerator 130 wird zu diesem Zweck in dem motorischen Betrieb betrieben. In Schritt 202 wird der Startergenerator 130 in Drehbewegung versetzt.
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Sobald von dem zweiten Steuergerät 135 dieser Beginn der Drehbewegung des Startergenerators 130 detektiert wird, wird von dem zweiten Steuergerät 135 gemäß Schritt 203 ein erster Zeitstempel bestimmt.
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Durch das erzeugte Drehmoment in dem Startergenerator 130 werden der Pendelriemenspanner 140 und der Riemen 120 aus ihrer jeweiligen Ruhelage ausgelenkt. Das Lasttrum wird verkürzt und das Leertrum wird verlängert. Sobald das Lasttrum ausreichend stark gespannt ist, wird in Schritt 204 auch die Brennkraftmaschine 110 in Drehbewegung versetzt. Dieser Beginn der Drehbewegung wird üblicherweise von dem ersten Steuergerät 115 detektiert, beispielsweise durch Überwachung eines Kurbelwellengeberrads. Das erste Steuergerät 115 erzeugt gemäß Schritt 205 einen zweiten Zeitstempel und teilt diesen dem zweiten Steuergerät 135 über den CAN-Bus mit. Anhand des ersten und des zweiten Zeitstempels wird in dem zweiten Steuergerät 135 gemäß Schritt 206 das Zeitintervall zwischen Beginn der Drehbewegung des Startergenerators 130 und der Brennkraftmaschine 110 bestimmt.
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Diese Bestimmung des Zeitintervalls wird insbesondere bei jedem Starten der Brennkraftmaschine 110 mittels des Startergenerators 130 wiederholt, angedeutet durch Bezugszeichen 207. Somit wird eine Vielzahl von Zeitintervallen bestimmt, welche beispielsweise in dem zweiten Steuergerät 135 hinterlegt werden können.
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Mit jedem neu bestimmten Zeitintervall werden die Zeitintervalle ausgewertet und mit einem Referenzwert verglichen. Zu diesem Zweck wird in Schritt 208 eine statistische Auswertung der hinterlegten Vielzahl von Zeitintervallen durchgeführt. Insbesondere wird eine Zeitreihenanalyse durchgeführt. Mittels der Zeitreihenanalyse kann ein Trend des Zeitintervalls festgestellt werden.
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Wenn die Auswertung ergibt, dass über eine bestimmte Anzahl von Startvorgängen der Brennkraftmaschine 110 (beispielsweise über mindestens fünf Startvorgängen) jeweils ein Unterschied zwischen dem jeweiligen bestimmten Zeitintervall und dem Referenzwert einen Schwellwert erreicht, wird eine über ein zulässiges Maß hinausgehende strukturelle Veränderung des Riemens 120 erkannt. Wenn erkannt wird, dass der Riemen 120 strukturell verändert ist, wird gemäß Schritt 209 beispielsweise eine Warnleuchte in einem Armaturenbereich des Fahrzeugs aktiviert und/oder ein Fehlereintrag in einem Fehlerspeicher erstellt.
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In 4 ist ein Diagramm schematisch dargestellt, welches im Zuge der statistischen Auswertung der Zeitintervalle bestimmt werden kann. Dabei sind die einzelnen Zeitintervalle Δt jeweils gegen den zugehörigen Startvorgang X aufgetragen, bei welchem sie jeweils bestimmt wurden. Durch die Zeitreihenanalyse wird ein Trend bzw. eine Trendkurve 301 der bestimmten Zeitintervalle als eine lineare Funktion bestimmt.
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Überschreitet der Unterschied zwischen dem jeweiligen bestimmten Zeitintervall Δt und dem Referenzwert ΔtRef den Schwellwert, entspricht dies insbesondere einem Überschreiten eines zulässigen Maximalwerts Δtmax der bestimmten Trendkurve 301. Sobald die Trendkurve 301 den Maximalwerts Δtmax über eine bestimmte Anzahl von Startvorgängen überschreitet (beispielsweise zwischen den Startvorgängen X1 und X2), wird eine über ein zulässiges Maß hinausgehende strukturelle Veränderung des Riemens erkannt.
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Im Folgenden wird ein mathematischer Zusammenhang zwischen dem Zeitintervall und geometrischen Größen des Riementrieb anhand von 5 erklärt, in der ein Teil des Riementriebs analog zu den 1 und 2 beim Starten der Brennkraftmaschine 110 mittels des Startergenerators 130 schematisch dargestellt ist.
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In 5a ist der in Ruhe befindliche Riementrieb schematisch dargestellt und mit 100a bezeichnet. Pendelriemenspanner 140a und Riemen 120a befinden sich jeweils in ihrer Ruhelage. In 5b ist der Riementrieb nach dem Zeitintervall Δt nach Beginn der Drehbewegung des Startergenerators 130 dargestellt und mit 100b bezeichnet. Der Pendelriemenspanner 140b ist in diesem Fall ausgelenkt und Lasttrum ist ausreichend verkürzt, um die Brennkraftmaschine 110 in Drehbewegung zu versetzen.
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In 5c ist der Pendelriemenspanner in seiner Ruhelage (140a) und in seiner entsprechend ausgelenkten Lage (140b) dargestellt. Der ausgelenkte Pendelriemenspanner 140b ist um einen Auslenkungswinkel α gegenüber seiner Ruhelage 140a ausgelenkt.
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Der Auslenkung des Pendelriemenspanners
140 wirkt insbesondere die Massenträgheit J des Startergenerators
130 entgegen. Das Drehmoment M des Startergenerators
130, seine Massenträgheit J und die Änderung der Drehgeschwindigkeit ω des Startergenerators
130 bzw. seines Antriebsrades
131 stehen in folgender Beziehung zueinander:
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Der zurückgelegte Drehwinkel φ des Startergenerators 130 bzw. seines Antriebsrades 131 ergibt sich aus dieser Beziehung wie folgt: φ = ∫∫ M / Jdtdt
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Aus dieser Gleichung ergibt sich das Zeitintervall Δt zwischen Beginn der Drehbewegung des Startergenerators
130 und der Brennkraftmaschine
110 wie folgt:
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φerf bezeichnet den erforderlichen Drehwinkel zum Starten der Brennkraftmaschine 110. Das zum Starten der Brennkraftmaschine 110 erforderliche Losbrechmoment definiert insbesondere einen erforderlichen Auslenkungswinkel αerf des Riemenspanners 140, der wiederum insbesondere proportional zu dem Drehwinkel φ des Startergenerators 130 ist.
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Ein Referenzwert für das Zeitintervall Δt für einen neuen, unverschlossenen Riemen liegt beispielsweise im niedrigen ms-Bereich und kann beispielsweise ca. 16 ms betragen. Eine über ein zulässiges Maß hinausgehende strukturelle Veränderung des Riemens führt zu einer geringeren Vorspannung und insbesondere zu einer Änderung der Ruhelage des Pendelriemenspanners.
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Dadurch wird der erforderliche Auslenkungswinkel αerf erhöht und das Zeitintervall Δt vergrößert sich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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