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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft einen Verstellantrieb für eine Flügeltür eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Verstellantrieb ist aus der
EP 2 583 848 A2 bekannt. Der bekannte Verstellantrieb ist im Bereich eines Türausschnitts des Fahrzeugs im Dachbereich angeordnet und weist eine im Zwischenraum zwischen zwei Scharnieren zum Schwenken der Flügeltür in dem Türausschnitt angeordnete Antriebseinheit auf, beispielsweise in Form eines Spindelantriebs oder eines hydraulisch betätigbaren Antriebs. Darüber hinaus ist es vorgesehen, zum zumindest teilweisen Gewichtsausgleich der Flügeltür zwei, eine Federanordnung ausbildende Gasdruckfedern vorzusehen, die in etwa im Bereich der Scharniere angeordnet sind. Beim Öffnen der Flügeltür stützen sich diese Gasdruckfedern zwischen der Karosserie und der Flügeltür ab, wobei sie frei in dem Raum zwischen der Karosserie und der Flügeltür angeordnet sind, d.h. insbesondere auch für Dritte von außen erkennbar sind. Dies ist nicht nur aus optischen Gründen als nachteilig anzusehen, sondern schränkt beispielsweise auch die Zugänglichkeit des genannten Bereichs durch das Vorhandensein der Gasdruckfedern ein. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass bei einer unbeabsichtigten Kollision mit den Gasdruckfedern diese beschädigt werden, so dass die Funktionalität des bekannten Verstellantriebs gefährdet ist.
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Darüber hinaus ist es aus der
DE 10 2013 210 824 A1 der Anmelderin bekannt, einen elektromotorisch betätigbaren Heckklappenantrieb für ein Fahrzeug mit einem Scharnierbauteil als Übertragungselement auszustatten, welches mit der Heckklappe verbindbar ist. Auch hierbei ist es vorgesehen, dass die Antriebseinheit in dem Zwischenraum zwischen den beiden Scharnieren der Heckklappe angeordnet ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Verstellantrieb für eine Flügeltür eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass beim Öffnen der Flügeltür aus ihrer geschlossenen Stellung keine Bauteile des Öffnungs- bzw. Schließmechanismus der Flügeltür aus der Karosserie heraus- bzw. in den Raum zwischen der Karosserie und der Flügeltür hineinragen, so dass insbesondere auch die Gefahr von Beschädigungen des Verstellantriebs reduziert wird. Darüber hinaus soll durch die nicht in den Bereich zwischen dem Türausschnitt und der Flügeltür ragenden Bauteile des Verstellantriebs eine verbesserte Zugänglichkeit ermöglicht werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verstellantrieb für eine Flügeltür eines Fahrzeugs mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die wenigstens eine Federanordnung unabhängig von der Stellung der Flügeltür stets innerhalb der Karosserie im Bereich des Türausschnitts angeordnet ist.
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Mit anderen Worten gesagt bedeutet dies, dass die zur Gewichtskompensation bzw. Verringerung von Bedienkräften vorgesehene Federanordnung bei geöffneter Flügeltür nicht in den Zwischenraum zwischen der Karosserie und der Flügeltür hineinragt sondern sich stets integriert in der Karosserie befindet, unabhängig von der Stellung der Flügeltür.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verstellantriebs für eine Flügeltür eines Fahrzeugs sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Ganz besonders bevorzugt ist eine Anordnung der wenigstens einen Federanordnung zwischen den beiden Scharnieren für die Flügeltür. Dadurch wird zum einen die Möglichkeit geschaffen, den zwischen den Scharnieren vorhandenen Bauraum für die Federanordnung als Einbauraum zu nutzen, und zum anderen die Möglichkeit eröffnet, anstatt zweier Gasdruckfedern als Federanordnung für die Flügeltür lediglich eine einzige Gasdruckfeder zu verwenden, die gegebenenfalls (gleiche Federcharakteristika vorausgesetzt) preisgünstiger ist als deren zwei Gasdruckfedern.
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Weiterhin ist es wesentlich zu erwähnen, dass die Erfindung nicht nur auf aus dem Stand der Technik bekannte Gasdruckfedern beschränkt sein soll. Vielmehr ist es zur Erzielung einer geringeren Temperaturabhängigkeit der Federkennline bzw. sonstigen Faktoren vorgesehen, dass die wenigstens eine Federanordnung in Form einer Gasdruckfeder, einer Kombination aus einer Gasdruckfeder und einer Schraubenfeder, einer Drehfeder oder einem Federstab ausgebildet sein kann.
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In weiterer konstruktiv bevorzugter Ausgestaltung der Anordnung der Antriebseinheit ist es vorgesehen, dass die Antriebseinheit zumindest im Wesentlichen auf der einem Zwischenraum zwischen den Scharnieren abgewandten Seite eines der Scharniere angeordnet ist.
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Die Kopplung bzw. Verbindung der Antriebseinheit mit der Flügeltür kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. In einer ersten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Antriebseinheit eine Abtriebswelle aufweist, deren Längsachse mit der Schwenkachse der Flügeltür fluchtet. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil eines besonders einfachen Aufbaus der Antriebseinheit, da beispielsweise keine zusätzlichen Hebel oder sonstige Bauteile vorgesehen sein müssen, die die Abtriebswelle der Antriebseinheit mit der Flügeltür verbindet. Es ist lediglich erforderlich, die Flügeltür beispielsweise mit einer mit der Flügeltür starr verbundenen Achse zu verbinden, die dann im Bereich des Scharniers drehbar gelagert ist, wobei die Achse wiederum drehfest mit der Abtriebswelle der Antriebseinheit gekoppelt ist. In alternativer konstruktiver Ausgestaltung der Verbindung zwischen der Antriebseinheit und der Flügeltür kann es auch vorgesehen sein, dass die Antriebseinheit ein um eine Längsachse einer Abtriebswelle der Antriebseinheit schwenkbares Übertragungselement aufweist, das mit der Flügeltür verbunden ist. Die Art und Weise, wie die Antriebseinheit mit der Flügeltür verbunden ist, um die Flügeltür von der Antriebseinheit betätigen zu können, hängt insbesondere von den örtlichen Einbauverhältnissen, beispielsweise dem Abstand der Scharniere, vom Dachausschnitt, der Baugröße der Antriebseinheit oder ähnlichen Faktoren ab.
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Darüber hinaus kann es zur Unterstützung des Öffnens der Flügeltür aus ihrer Schließstellung vorgesehen sein, dass die Flügeltür, vorzugsweise im Bereich wenigstens eines Scharniers, mit zusätzlichen Federmitteln zum Öffnen oder Schließen der Flügeltür ausgestattet ist. Derartige zusätzliche Federmittel können beispielsweise in Form einer sogenannten „Pop-up“-Feder ausgebildet sein.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in:
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1 eine Vorderansicht eines Fahrzeugs mit einer teilweise geöffneten Flügeltür,
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2 eine teilweise geschnittene Darstellung des Fahrzeugs gemäß 1 im Bereich des Türausschnitts bei einer ersten konstruktiven Ausgestaltung zur Ankopplung der Antriebseinheit des Verstellantriebs mit der Flügeltür und
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3 ein gegenüber 2 abgewandeltes Ausführungsbeispiel, bei dem die Antriebseinheit über ein schwenkbares Übertragungselement mit der Flügeltür gekoppelt ist.
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Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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In der 1 ist in Vorderansicht ein Fahrzeug 100 dargestellt, das wenigstens zwei, auf gegenüberliegenden Seiten des Fahrzeugs 100 angeordnete Flügeltüren 1 aufweist, die in Richtung des Pfeils 2 aus ihrer geschlossenen Stellung in die in der 1 gezeigte geöffnete Stellung schwenkbar ist. Hierbei ist in der 1 lediglich eine der beiden Flügeltüren 1 gezeigt, und diese Flügeltür 1 befindet sich darüber hinaus in einer Zwischenstellung zwischen ihrer geschlossenen, karosseriebündig angeordneten Position und der vollständig geöffneten Position.
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Entsprechend der 2 ist die Flügeltür 1 um eine horizontal angeordnete Schwenkachse 3 schwenkbar und weist zwei Scharnierelemente 4, 5 auf, die zumindest in etwa in Bezug auf die Fahrzeuglängsrichtung in einem vorderen bzw. hinteren Endbereich der Flügeltür 1 angeordnet sind, derart, dass zwischen den beiden Scharnierelementen 4, 5 ein Zwischenraum 6 bzw. Abstand ausgebildet ist.
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Wie insbesondere anhand der 2 erkennbar ist, ist in dem Zwischenraum 6 zwischen den beiden Scharnierelementen 4, 5 beispielhaft und nicht einschränkend eine Gasdruckfeder 8 als Bestandteil eines erfindungsgemäßen Verstellantriebs 10 angeordnet. Die beiden gegenüberliegenden Enden der Gasdruckfeder 8 sind mit an der Karosserie 7 in Höhe des Türausschnitts 11 in Achsen 12 schwenkbar gelagerten Umlenkhebeln 13 verbunden, welche wiederum über Stangen 14 mit den mit der Flügeltür 1 verbundenen Scharnierelementen 4, 5 gekoppelt sind.
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Beim Schließen der Flügeltür 1 wird die Gasdruckfeder 8 vorgespannt, um beim Öffnen der Flügeltür 1 eine zumindest teilweise Gewichtskompensation für die Flügeltür 1 zu erreichen. Wesentlich ist, dass die Gasdruckfeder 8 unabhängig von der Position der Flügeltür 1 stets karosseriebündig, d.h. innerhalb der Karosserie 7 im Bereich des Türausschnitts 11 und somit von außen nicht sichtbar angeordnet ist.
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Auf der der Gasdruckfeder 8 gegenüberliegenden Seite des einen Scharnierelementes 5 ist eine Antriebseinheit 15 in Form eines Elektromotors angeordnet, die dem Öffnen bzw. Schließen der Flügeltür 1 dient. Die Antriebseinheit 15 weist eine Abtriebswelle 16 auf, deren Drehachse mit der Schwenkachse 3 der Flügeltür 1 fluchtet. Insbesondere ist die Abtriebswelle 16 zumindest mittelbar mit der Flügeltür 1 verbunden, indem beispielsweise die Flügeltür 1 drehfest mit der Antriebswelle 16 verbunden ist. Bei der Antriebseinheit 15 kann es sich beispielsweise um eine Antriebseinheit 15 handeln, wie sie beim Einsatz zur Betätigung von Heckklappen von der Anmelderin hergestellt werden.
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In der 3 ist in Abänderung zur 2 eine Antriebseinheit 15a gezeigt, deren Abtriebswelle 16 mit einem schwenkbar um die Abtriebswelle 16 angeordneten und mit diesem verbundenen Übertragungselement 17 verbunden ist. Das Übertragungselement 17 ist wiederum in einem Abstand zur Schwenkachse 3 mit der Flügeltür 1 verbunden. Darüber hinaus ist im Bereich des einen Scharnierelements 4, 5 beispielhaft ein zusätzliches Federmittel 18, insbesondere in Form jeweils einer „Pop-up“-Feder 19 gezeigt, die den Öffnungsvorgang der Flügeltür 1 zusätzlich unterstützt bzw. beim Öffnen der Flügeltür 1 wirksam ist.
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Der soweit beschriebene Verstellantrieb 10 kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2583848 A2 [0002]
- DE 102013210824 A1 [0003]