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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aktualisieren von Kartendaten in einem Fahrzeug sowie eine entsprechende Navigationsvorrichtung.
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Navigationsvorrichtungen sind heutzutage in Fahrzeugen als fest verbaute oder nachgerüstete Lösungen häufig im Einsatz. Mittels Satellitennavigation wie GPS, Galileo oder GLONASS kann die Position von Fahrzeugen bestimmt werden und diese dann zu vorhergehend eingegebenen Zielpositionen über eine Route geführt werden. Grundlage der Routenführung ist dabei eine digitale Landkarte, die als Kartendaten in der Navigationsvorrichtung vorliegt (sogenannte offline-Karte). Navigationsvorrichtungen mit reinen Online-Kartendatenanwendungen unterliegen der Abhängigkeit einer konstanten und ausreichend breitbandigen Datenverbindung, die nicht immer zuverlässig gegeben ist oder aufgrund kommerzieller Einschränkungen nicht zur allgemeinen Aktualisierung der Kartendaten (umfassend größere Datenmengen) verwendet werden kann.
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Die gespeicherten Kartendaten von (offline) Navigationsvorrichtungen werden in manchen Systemen durch Zusatzdaten, wie Parkplätze, Kraftstoffpreise oder Verkehrsinformationen ergänzt, die über eine mobile Datenverbindung von der Navigationsvorrichtung empfangen werden.
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Aus diesem Grund werden Kartendaten häufig mittels eines physischen Datenträgers wie eines USB Sticks in unregelmäßigen Zeitabständen aktualisiert. Gleichzeitig ist diese Art der Aktualisierung arbeitsaufwendig und damit kostspielig.
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Die Patentanmeldung
DE 2015 203 929 offenbart ein Verfahren zur Auswahl von in einem Fahrzeug zu aktualisierenden Kartenkacheln einer digitalen Landkarte. Nicht detailliert wird, wie die Auswahl der Kartendaten der Kartenkacheln ausgeführt wird, die zu aktualisieren sind.
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Die Druckschrift
US 2012/0078514 A1 offenbart das Aktualisieren von Kartendaten abhängig von einer gewählten Route. Allerdings werden keine genaueren Verfahren offenbart, wie Kartendaten möglichst effizient ausgewählt werden könnten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren bereitzustellen, mit dem Kartendaten identifiziert werden können, die in einer in einem Fahrzeug gespeicherten Kartenkachel zu aktualisieren sind. Dabei sollen möglichst geringe Datenmengen übertragen werden.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen aktualisierter Kartendaten für Kartenkacheln digitaler Landkarten zur Übertragung an Fahrzeuge, wobei das Fahrzeug eine digitale Landkarte mit Kartenkacheln und den Kartenkacheln jeweils zugeordneten Versionsidentifikationen umfasst, wobei das Verfahren umfasst: Bereitstellen oder Empfangen einer Versionsidentifikation einer Kartenkachel von einem Fahrzeug; Bestimmen einer Änderungsidentifikation (manchmal auch „changeID“ genannt) für die Kartenkachel anhand der Versionsidentifikation; Bestimmen der Änderung der Kartendaten zwischen der im Fahrzeug umfassten Kartenkachel und einer Referenzkartenkachel mittels der Änderungsidentifikation; Senden der Änderung der Kartendaten an das Fahrzeug. Die gesendeten Änderungen können in einem Aktualisierungspaket oder Änderungsdatenpaket umfasst sein oder den Nutzinhalt des Paketes selbst darstellen. Änderung einer Kartenkachel betreffen Inhalte bzw. Objekte der digitalen Straßenkarten wie Straßen, Gebäude, Strukturelemente (Leitplanken, Brückenpfeiler, etc.). Einzeländerung kann auch mehrere Änderungen an Elementen der Kartenkacheln umfassen, bspw. mehrere Straßen und Gebäude.
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Hierin wird also vorgeschlagen, Änderungen, die an der im Fahrzeug gespeicherten Kartenkachel gegenüber einer Referenzkartenkachel auszuführen sind, anhand eines Identifizierers, nämlich der Änderungsidentifikation, zu bestimmen. Die Referenzkartenkachel wird beispielsweise in einem zentralen Server gespeichert und stets auf dem aktuellsten Stand gehalten. Änderungen, die an der Referenzkartenkachel durchgeführt werden, werden in eine Änderungsliste eingetragen und somit protokolliert. Änderungen können dabei einzeln bleiben oder gemeinsam in einer Gruppe ausgeführt werden. In beiden Fällen erhält die Änderung eine Änderungsidentifikation. Die Änderungsliste speichert somit für jede Änderungsinformation auch den Inhalt der Änderung.
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Auf diese Weise muss keine vollständige Kartenkachel an das Fahrzeug übertragen werden, sondern nur die notwendigen Änderungen. Die Menge der zu übertragenden Daten wird reduziert. Weiterhin sind Änderungen leicht verfolgbar und bei Fehlern ebenfalls wieder leicht korrigierbar und effizient an die Fahrzeuge übertragbar. Darüber hinaus ist auch leicht feststellbar, welche Änderungen eine im Fahrzeug gespeicherte Kartenkachel tatsächlich benötigt, um aktualisiert zu werden. Auch durch diesen Vorteil kann die Menge der zu übertragenden Daten reduziert werden.
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Bei der Aktualisierung der Kartenkachel im Fahrzeug wird vorteilhafterweise der Stand der Kartenkachel bestimmt, indem die Änderungsidentifikation der letzten an der Kartenkachel ausgeführten Änderung bestimmt wird. Alle Änderungen, die nach der letzten bestimmten Änderung gemäß der Änderungsliste ausgeführt wurden, sind dann ebenfalls in der Kartenkachel auszuführen, um die Kartenkachel auf den aktuellen Stand zu bringen. Dazu werden die Änderungen, die für Änderungsidentifikationen in der Änderungsliste vermerkt sind, zusammen an das Fahrzeug gesendet.
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Mit anderen Worten umfasst wobei das Bestimmen der Änderung der Kartendaten: Bereitstellen einer Änderungsliste, in der Änderungsidentifikationen Einzeländerungen der Kartendaten der Referenzkartenkachel zugewiesen sind; wobei die Änderungsidentifikationen gemäß einer Reihenfolge den Einzeländerungen zugewiesen sind; wobei die Reihenfolge der Änderungsidentifikationen der zeitlichen Reihenfolge der Einzeländerungen entspricht; Bestimmen derjenigen Änderungsidentifikation bzw. -identifikationen in der Änderungsliste, die gemäß der Reihenfolge zwischen der für die Kartenkachel bestimmten Änderungsidentifikation und einer späteren, insbesondere der aktuellsten, Änderungsidentifikation der Änderungsliste liegt bzw. liegen.
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Durch die Reduzierung der Auswahl der auszuführenden Aktualisierungen auf eine „künstliche“ Änderungsidentifikation wird die tatsächliche Struktur, in der die Kartenkacheln und die Landkarte gespeichert ist, irrelevant. Typischerweise werden die Kartendaten von Kartenkacheln in mehreren Tabellen gespeichert, wobei jede Tabelle einen Typ an Information speichert, also beispielsweise Straßen, Points-of-Interest, Orientierungsinformationen (Brückenpfeiler, Bordsteine für hochautomatisiertes Fahren) um nur einige Typen zu nennen. Durch die Identifikation lediglich einiger Zeilen (anhand der Änderungsidentifikation) können die zu aktualisierenden Kartendaten leicht, und insbesondere generisch, bestimmt werden. Auf diese Weise kann auf einfach Art ein Aktualisierungspaket erzeugt und an das Fahrzeug gesendet werden.
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Die Auswahl der Datenbankeinträge bzw. Listeneinträge (der Änderungsliste und ggf. der Listen der Kartendaten) hat eine gute Performanz, weil die Änderungsidentifikation bzw. Änderungsidentifikationsspalte in den Datenbanken bzw. in den Listen indiziert werden kann.
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Typischerweise umfasst die Referenzlandkarte mehrere Referenzkartenkacheln, die alle Änderungen unterliegen. Es wird hierin vorgeschlagen, die Änderungsidentifikationen als fortlaufende Nummern bzw. fortlaufende Bezeichner für Einzeländerungen oder Gruppen von Einzeländerungen an Kartendaten von allen Referenzkartenkacheln der einer digitalen Referenzlandkarte zu vergeben. Beispielsweise kann bei jeder Änderung einer der Kacheln der Referenzkarte die Änderungsidentifikation um 1 erhöht werden. Auf diese Weise sind die Änderungen über die Kartenkacheln hinweg eindeutig identifiziert.
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Typischerweise wird eine Änderungsidentifikationen nur zur Identifikation von Änderungen in einer Kartenkachel verwendet. Wenn Änderungen in einer Kartenkachel jedoch Änderungen in anderen Kartenkacheln nach sich ziehen und diese notwendig sind, um die Referenzlandkarte konsistent zu halten, ist es auch möglich, Änderungen, die an mehreren Kartenkacheln gleichzeitig vorgenommen werden, unter einer Änderungsidentifikation zusammen zu fassen. Falls für jede Referenzkartenkachel eine eigene Änderungsliste geführt wird, wird die Änderungsidentifikation in jeder Änderungsliste wiederholt. Auf diese Weise kann die Konsistenz der gesamten Landkarte gewahrt bleiben.
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Die Änderungsliste kann neben den Einzeländerungen auch für jede Änderungsidentifikation den Stand der Kartenkachel speichern, also die gesamte Kartenkachel, wie sie nach den Einzeländerungen der Änderungsliste bestand. Dies kann insbesondere zu Archivierungszwecken oder Redundanzzwecken ausgeführt werden.
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Die aktuellste Änderungsidentifikation kann mit einem Marker (manchmal auch „Flag“ genannt) markiert werden, beispielsweise „isLatest=true“. Mithilfe des Markers kann die letzte Änderungsidentifikation mit guter Performanz innerhalb der Liste identifiziert werden.
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Typischerweise wird die Änderungsidentifikation in einer größeren Datenmenge dargestellt wird als die Versionsidentifikation. Die Änderungsidentifikation ist meist eine größere Zahl als die Versionsidentifikation. Die Versionsidentifikation wird im Speicher des Fahrzeuges gespeichert. Um nicht unnötig Kapazität des Speichers des Fahrzeugs zu belegen, wird mit den Kartenkacheln im Fahrzeug eine weitere Nummer, die Versionsnummer, gespeichert, die eine einfache Hochzählung der Aktualisierungen der Kartenkachel darstellen kann. Im Server wird dann eine Konkordanzliste gespeichert, mit der die Versionsnummer der Kartenkachel einer zuletzt für die Kartenkachel ausgeführten Änderungsidentifikation zugeordnet werden kann.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Recheneinrichtung, umfassend elektronische Rechenmittel (Mikrocontroller, CPU, ASIC, RISC), eine Referenzlandkarte mit Referenzkartenkacheln, wobei die Recheneinrichtung zur Ausführung eines der vorstehend genannten Verfahren eingerichtet ist.
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In einer Weiterbildung umfasst ein Verfahren zum Aktualisieren von Kartendaten in einem Fahrzeug, wobei die Kartendaten in Kartenkacheln unterteilt sind, wobei das Fahrzeug einen Kartendatenspeicher aufweist, wobei das Verfahren umfasst: Ein Aktualisierungsunterverfahren, umfassend: Bestimmen der Position des Fahrzeugs zu einem ersten Zeitpunkt; Bestimmen einer Aktualisierungsgrenze abhängig von der Position des Fahrzeugs; Anfragen bei einem Server, ob gespeicherte Kartenkacheln innerhalb der Aktualisierungsgrenze aktuell sind, und Aktualisieren der Kartenkacheln gemäß einem der vorstehend erläuterten Verfahren; Bestimmen einer Auslösegrenze abhängig von der Position des Fahrzeugs;; Bestimmen der Position des Fahrzeugs; Ausführen des Aktualisierungsunterverfahrens; Wenn die Position des Fahrzeugs die Auslösegrenze überschreitet: Ausführen des Aktualisierungsunterverfahrens.
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Die Aktualisierungsgrenze oder Auslösegrenze kann durch einen Kreis mit vorbestimmtem Radius (bspw. 5 km, 10 km oder 15 km) gebildet werden, dessen Mittelpunkt die Fahrzeugposition bildet. Ebenso kann die Aktualisierungsgrenze oder die Auslösegrenze den Verlauf von Straßen mit einbeziehen, oder durch Orte bzw. das Gebiet vorgegeben werden, die bzw. das innerhalb einer vorbestimmten Zeit oder mit einer im Fahrzeug vorhandenen Energiemenge erreicht werden können. Die Aktualisierung geschieht vorzugsweise über eine drahtlose Datenverbindung, wie Wi-Fi oder Mobilfunk. Es kann vorgesehen sein, dass auch Kartenkacheln aktualisiert werden, die nur teilweise innerhalb der Aktualisierungsgrenze liegen. Kartenkacheln müssen nicht in rechteckiger Form sein, sondern können jeden beliebig geformten Teilabschnitt der digitalen Landkarte darstellen.
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Hierin wird also vorgeschlagen, in einer Navigationsvorrichtung nicht die vollständigen Kartendaten oder Kartendaten eines Landes zu aktualisieren, sondern lediglich die Kartendaten, die Kacheln beschreiben, die um die Fahrzeugposition herum liegen. Gleichzeitig wird ein Mechanismus vorgesehen, mittels dem neue Kartenkacheln rechtzeitig aktualisiert werden, nämlich dann, wenn eine Auslösegrenze von der Fahrzeugposition überschritten wird. Die Auslösegrenze liegt typischerweise im Gebiet, das die Aktualisierungsgrenze umschließt. Auf diese Weise werden somit Kartendaten rechtzeitig nachgeladen, wenn sich die Fahrzeugposition dem Rand des Bereiches der aktualisierten Kartendaten nähert, aber auch nur dann. Durch dieses Verfahren kann die Aktualisierungsgrenze enger gezogen werden, als beispielsweise im Stand der Technik. Es werden insgesamt geringere Datenmengen übertragen.
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Typischerweise umfasst das Anfragen, ob gespeicherten Kartenkacheln aktuell sind: Senden der Versionsidentifikation der Kartenkacheln.
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In einer bevorzugten Implementierung umfasst Verfahren ferner: Bestimmen einer Route von einer Start- zu einer Zielposition mithilfe der gespeicherten Kartendaten; Wobei die Aktualisierungsgrenze auch abhängig von der Route bestimmt wird. Typischerweise wird die Aktualisierungsgrenze derart bestimmt, dass die Aktualisierungsgrenze teilweise einen Korridor um die Route bildet. Anders herum ausgedrückt: Es wird ein Korridor um die Route herum bestimmt, der dann zu einem Teil der Aktualisierungsgrenze wird. Kartenkacheln innerhalb des Korridors werden aktualisiert (sofern erforderlich). Die Aktualisierungsgrenze kann sich dabei aus der Vereinigung der Gebiete innerhalb einer gedachten allein mittels der Fahrzeugposition bestimmten Aktualisierungsgrenze und einer gedachten allein anhand des Korridors bestimmten Aktualisierungsgrenze ergeben. Auf diese Weise wird auch beim Verfolgen einer Route und einer längeren Fahrt sichergestellt, dass stets aktuelle Kartendaten vorhanden sind. Die Aktualisierungsgrenze orientiert sich also an der Position des Fahrzeugs und der zukünftigen Route, wobei die Aktualisierungsgrenze für die aktuelle Position des Fahrzeugs und die Route einmal zu Beginn der Fahrt entlang der Route bestimmt werden kann und danach nur in Ausnahmefällen (beispielsweise bei Verlassen des Korridors) weiter aktualisiert werden kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung wird die Aktualisierungsgrenze auch abhängig von der Zielposition bestimmt, insbesondere umfasst die Aktualisierungsgrenze ein Gebiet um die Zielposition herum. So kann vorgesehen sein, dass die Aktualisierungsgrenze um die Zielposition herum auf die gleiche Art bestimmt wird, wie die Aktualisierungsgrenze um die aktuelle Position des Fahrzeugs. Dazu kann ein Kreis oder entfernungsabhängige oder zeitabhängige Bestimmung vorgesehen sein. Die Aktualisierungsgrenze kann sich dabei aus der Vereinigung der Gebiete innerhalb einer gedachten allein mittels der Fahrzeugposition bestimmten Aktualisierungsgrenze, einer gedachten allein anhand des Korridors bestimmten Aktualisierungsgrenze und einer gedachten allein mittels der Zielposition bestimmten Aktualisierungsgrenze ergeben.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die maximale Datengröße der Kartendaten in der Navigationsvorrichtung fest vorgegeben ist. Die übertragenen Kartendaten werden dauerhaft gespeichert. Wenn durch die Übertragung neuer Kartendaten die maximale Datengröße überschritten würde, werden veraltete oder nicht benötigte Kartendaten gelöscht.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass bei der Aktualisierung nur die Änderungen in einer Kartenkachel übertragen werden, die zwischen der gespeicherten und der im Server vorhandenen neueren Version bestehen. Dies ermöglicht eine weitere Verringerung der Datenübertragung. Es kann vorgesehen sein, alle zu aktualisierenden Daten in ein Datenpaket zu packen, das gemeinsam übertragen wird. Die Kartendaten werden zur Übertragung an das Fahrzeug vom Server aufbereitet, und zwar in das Format, das sie auch bei der Speicherung in der Navigationsvorrichtung aufweisen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt schematisch einen Backend-Server und ein Navigationssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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3 und 4 zeigen schematisch die Bestimmung der zu aktualisierenden Kartenkacheln gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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5 zeigt die Bestimmung von zu aktualisierenden Kartenkacheln für Routen gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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6 zeigt die Informationen, die in einer Tabelle für Katendaten gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit umfasst sind.
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7 zeigt eine bespielhafte Tabelle für POIs einer Kartenkachel gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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8 zeigt beispielhaft ein Ablaufdiagramm gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Gleiche Bezugszeichen beziehen sich auf sich entsprechende Elemente über die Figuren hinweg.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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1 zeigt schematisch einen Backend-Server und ein Navigationssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Navigationssystem 1 umfasst Positionierungsmittel, eine Anzeige, elektronische Rechenmittel, Mittel zur drahtlosen Datenübertragung und Eingabemittel (alle nicht dargestellt), sowie eine Datenbank 3 mit Kartendaten. Die Kartendaten umfassen typischerweise ein größeres zusammenhängendes Gebiet wie Europa oder Nordamerika und sind in Kartenkacheln gegliedert.
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Ein Backend-Server oder Serversystem 2 umfasst eine Rohdaten-Datenbank 7, in der Rohdaten zu Topographie und beispielsweise Verkehrsdaten abgelegt sind. Mittels eines Kartenerzeugers 6 werden diese Rohdaten in eine Kartendatenbank 5 umgewandelt, die dynamisch aktualisiert wird, also beispielsweise in regelmäßigen Zeitabständen. Diese Kartendatenbank weist dasselbe Format auf, wie die im Navigationssystem 1 gespeicherten Kartendaten. Ebenfalls vom Server 2 umfasst ist ein Aktualisierungsdienst 4, der Anfragen des Navigationssystems 1 zur Aktualisierung der Kartendaten beantwortet.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm der Kommunikation zwischen Navigationssystem, Aktualisierungsdienst und Kartendatenbank gemäß einem Ausführungsbeispiel. Nach Bestimmung der zu aktualisierenden Kartenkacheln (Aktualisierungsunterverfahren) sendet das Navigationssystem in einem ersten Schritt eine Aktualisierungsanfrage an den Aktualisierungsdienst. Die Aktualisierungsanfrage umfasst eine Liste mit Kartenkacheln und deren Versionen, die sich innerhalb der zuvor gemäß dem Aktualisierungsunterverfahren bestimmten Aktualisierungsgrenze befinden. Der Aktualisierungsdienst leitet eine Anfrage an die Kartendatenbank weiter, dass die zu aktualisierenden Kartenkacheln und die Änderungen der Kartenkacheln zu bestimmen sind. Die Kartendatenbank identifiziert die zu aktualisierenden Kartenkacheln und die Änderungen in den Kartenkacheln und sendet diese Daten an den Aktualisierungsdienst. Dieser wiederum ordnet die Änderungen in einem Aktualisierungspaket an und sendet dem Navigationssystem eine Beschreibung der Aktualisierung. Sofern das Navigationssystem nach einer internen Prüfung zur Aufnahme des Pakets bereit ist, sendet das Navigationssystem eine Anforderung des Aktualisierungspakets an den Dienst. In Antwort darauf sendet der Aktualisierungsdienst das Paket. Dieses Paket wird von dem Navigationssystem verarbeitet und in die Kartendatenbank des Navigationssystems importiert. Die Änderungen der Kartenkacheln werden nachgeführt und die Versionsidentifikation ergänzt. Nach erfolgreicher Aktualisierung sendet das Navigationssystem eine Bestätigung.
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3 und 4 zeigen schematisch die Bestimmung der zu aktualisierenden Kartenkacheln gemäß einem Ausführungsbeispiel. In 1 wird schematisch das Aktualisierungsunterverfahren gezeigt. In einem ersten Schritt wird die Aktualisierungsgrenze 8 festgelegt, die im vorliegenden Beispiel ein Kreis mit Radius 200 km und dem Mittelpunkt auf der aktuellen Fahrzeugposition 11 ist. Alle Kartenkacheln 10, die innerhalb des Kreises liegen oder von diesem berührt werden, werden als Kartenkacheln bestimmt, deren Aktualisierung zu prüfen ist. In 3 sind dies alle eingezeichneten Kartenkacheln. Sofern die Kartenkacheln zu aktualisieren sind, wird die Aktualisierung durchgeführt. Ebenfalls wird eine Auslösegrenze 9 bestimmt, die ein Kreis mit Radius 170 km um die Fahrzeugposition ist.
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In 4 wird schematisch die Situation gezeigt, dass die Fahrzeugposition 11 die Auslösegrenze 9 berührt. Sobald dies geschieht wird ein neues Aktualisierungsunterverfahren ausgeführt, d.h. es wird eine neue Aktualisierungsgrenze 8 bestimmt, die betroffenen Kartenkacheln aktualisiert und eine neue Auslösegrenze 9 bestimmt. Die bisher aktualisierten Kartenkacheln bleiben weiterhin gespeichert.
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5 zeigt die Bestimmung von zu aktualisierenden Kartenkacheln für Routen gemäß einem Ausführungsbeispiel. An der aktuellen Fahrzeugposition 11 wird das Aktualisierungsunterverfahren durchgeführt und so die dort zu aktualisierenden Kacheln und eine vorläufige Aktualisierungsgrenze 8v und Auslösegrenze 9v bestimmt.
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Für das Fahrzeug wurde eine Route 14 bestimmt. Um diese Route herum werden Korridorgrenzen 12a und 12b bestimmt. Ebenfalls wird eine Aktualisierungsgrenze 13v an der Zielposition bestimmt, die ein Kreis um die Zielposition ist. Die vollständige Aktualisierungsgrenze ergibt sich aus dem Umriss der vorläufigen Aktualisierungsgrenzen und er Korridorgrenzen. Kartenkacheln, die innerhalb der Aktualisierungsgrenze liegen, werden auf Aktualisierungen hin überprüft. Im Beispiel der 5 sind das alle eingezeichneten Kacheln.
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6 zeigt die Informationen, die in einer Tabelle für Katendaten gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit umfasst sind. Die Kartendaten der Landkarte sind typischerweise in mehreren Tabellen bzw. Einzeldatenbanken gespeichert. In diesen sind die Objekte aufgeführt, die in der Landkarte umfasst sind, beispielsweise Straßen, POIs, Randbebauungen. Meist ist für jeden Typ eines Objektes eine Tabelle vorgesehen. Diese Tabellen werden jetzt um die in 6 gezeigten Spalten ergänzt, also eine Spalte für eine Änderungsidentifikation, eine für die nächste ÄnderungsID, etc. Zusätzlich wird bei jeder neuen Änderung eine neue Zeile für das zu ändernde Objekt eingeführt. In der Zeile kann das Objekt auch inhaltlich beschrieben werden.
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7 zeigt eine bespielhafte Tabelle für POIs einer Kartenkachel. In 7 ist nur der Ausschnitt für einen einzelnen POI gezeigt, nämlich den POI mit der ID 1. Die Spalte VersID zählt eine fortlaufende Versionsnummer für den POI, der unabhängig von der ÄnderungsID ist. Die ÄnderungsID wird über alle Kartenkacheln der Referenzkarte hinweg vergeben und ist damit nicht fortlaufend. Die übrigen Spalten erklären sich in Zusammenschau mit 6. Insgesamt wurde der POI mit ID 1 erzeugt, dann dreimal aktualisiert und schließlich gelöscht. Bis auf die zwei Spalten „POI-ID“ und „VersID“ wurden alle Spalten zur Ausführung des Verfahrens in der Tabelle hinzugefügt. Die Tabelle kann noch weitere Spalten zur genaueren Beschreibung des POI enthalten, beispielsweise eine textuelle Beschreibung und die Position des POI in der Karte.
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8 zeigt beispielhaft ein Ablaufdiagramm gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. In einem Schritt S1 werden von einem zentralen Server die Versionsidentifikationen der zu aktualisierenden Kartenkachel eines Fahrzeugs empfangen. Basierend auf diesen wird im Schritt S2 die Änderungsidentifikation bestimmt, die schließlich dazu verwendet wird, die Änderungen der Kartendaten zu bestimmten, nämlich die zu ändernden Objekte der Kartenkachel. Hierfür werden die Änderungsidentifikationen bestimmt, die noch nicht in die Kartenkachel des Fahrzeugs eingearbeitet sind (Schritt S3). Im abschließenden Schritt S4 werden die zu Änderungen an das Fahrzeug übertragen. Typischerweise werden auf diese Weise mehrere Kacheln aktualisiert und die Änderungen in einem Aktualisierungspaket zusammengefasst, das an das Fahrzeug gesendet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2015203929 [0005]
- US 2012/0078514 A1 [0006]