-
Die Erfindung betrifft ein Bedienelement in einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Derartige Bedienelemente sind aus dem Stand der Technik als Dreh- oder Dreh-/Drücksteller umfangreich bekannt und werden in hohem Maße in Kraftfahrzeugen eingesetzt.
-
Beispielsweise ist ein solches Bedienelement mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 in der
DE 103 41 016 A1 beschrieben. Insbesondere ist das beschriebene Bedienelement als so genannter Dreh-/Drücksteller ausgebildet. Das heißt, eine Bedienfunktion kann durch Drehen des Bedienelementes um eine Drehachse und/oder durch Drücken des Bedienelementes in Richtung der Drehachse bedient werden.
-
Bedienelemente werden im Kraftfahrzeug vor allem für die Bedienung von Multimedia-, Kommunikations-, Navigations- und Komfortfunktionen eingesetzt. Eine Bedienfunktion kann beispielsweise also eine Temperatureinstellung, eine Lautstärkeeinstellung, die Auswahl einer Anströmrichtung für die Belüftung, die Aktivierung einer Sitzheizung, die Auswahl einer Gebläsestufe, die Aktivierung einer Klimaanlage usw. beinhalten. Die Aufzählung ist selbstverständlich nicht abschließend.
-
Je nach Ausgestaltung der Bedienelemente müssen mitunter hohe Bedienkräfte übertragen werden können. Dies ist insbesondere bei rein mechanisch ausgebildeten Bedienelementen der Fall, bei denen Stellgrößen mechanisch bis zum entsprechenden Stellglied (beispielsweise Klima- bzw. Lüfterklappen) zu übertragen sind. Die Übertragung kann beispielsweise über so genannte Flexwellen (flexible Wellen) erfolgen.
-
Um hohe Bedienkräfte übertragen und dies zudem ergonomisch vertretbar gestalten zu können, weisen drehbetätigte Bedienelemente oftmals einen Drehknebel auf. Wenn man aus Designgründen auf derartige Drehknebel verzichten und drehbetätigte Bedienelemente nur mit einer umfangseitigen Greiffläche versehen möchte, so müssen die Bedienelemente im Durchmesser vergleichsweise mächtig ausgebildet sein, um die hohen Bedienkräfte ergonomisch vertretbar übertragen zu können.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Bedienelement der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, mit dem hohe Bedienkräfte bei kompaktem Aussehen übertragen werden können.
-
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
-
Die Erfindung geht aus von einem Bedienelement in einem Kraftfahrzeug, welches ein um eine Drehachse drehbares Griffteil mit einer umfangsseitigen Greiffläche aufweist. Dabei ist das Griffteil in unterschiedliche Drehpositionen bringbar, wodurch eine Bedienfunktion bedienbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, dass an die umfangsseitige Greiffläche eine sich radial nach außen erstreckende Kontaktfläche angeformt ist, welche dazu ausgebildet und geeignet ist, um als Andruckfläche für Finger eines Bedieners zu dienen.
-
Die Kontaktfläche sollte also etwa so bemessen sein, dass die Finger eines Bedieners, insbesondere dessen Fingerspitzen, ausreichend Platz auf dieser finden.
-
Auf diese Weise ist es für den Bediener leicht möglich, sowohl Radialkräfte als auch Axialkräfte auf das Bedienelement übertragen zu können. Insgesamt ist somit die Übertragung hoher Bedienkräfte möglich, wobei der Durchmesser der umfangsseitigen Greiffläche nicht über das übliche Maß hinaus vergrößert werden muss. Dies ist einem ansprechenden, filigranen Design für das Bedienelement bzw. für ein gesamtes Bedienfeld sehr zuträglich.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist durch Drehung des Griffteils ein Zeiger auf unterschiedliche Symbole ausrichtbar, wobei die Symbole auf der Kontaktfläche aufgebracht sind und der Zeiger drehfest ausgebildet ist.
-
Durch diese Weiterbildung wird es zum einen ermöglicht, benötigten Platz zur Unterbringung von Symbolen einzusparen, zum anderen wird durch den drehfesten Zeiger die Orientierung eines Bedieners hinsichtlich eines Schaltzustandes eines Bedienelementes enorm erleichtert. Dies gilt insbesondere bei Anordnung mehrerer, erfindungsgemäßer Bedienelemente in einem Bedienfeld.
-
Es ist einer kompakten Bauform sehr zuträglich, wenn das Griffteil kreisrund und die Kontaktfläche kreisringartig ausgebildet sind.
-
In einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann radial innenseitig von der Greiffläche ein Tastschalter oder ein Display vorhanden sein. Eine solche Funktionskonzentration in einem Bedienelement erlaubt ein Verzicht von notwendigen Bedienelementen an anderer Stelle und trägt somit zu übersichtlichen Bedienfeldern in einem Kraftfahrzeug bei. Es hat sich gezeigt, dass eine Anordnung des Zeigers radial innerhalb der Kontaktfläche aus Platzgründen sehr vorteilhaft ist.
-
Gemäß einer weiteren, sehr vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgedankens, steht die Kontaktfläche in einem spitzen Winkel zur Drehachse. Der Winkel zwischen Kontaktfläche und Drehachse ist also etwas kleiner als 90 Grad. Besonders bewährt hat sich ein Winkel in einem Bereich von etwa 80 bis etwa 89 Grad.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile, wobei entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
-
Es zeigen, jeweils schematisch
-
1 eine perspektivische Ansicht auf den Innenraum eines Kraftfahrzeugs mit mehreren erfindungsgemäßen Bedienelementen in einem Bedienfeld,
-
2 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bedienelementes in Alleinstellung,
-
3 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bedienelementes in einer zweiten Ausführungsform und
-
4 eine stark vereinfachte Schnittdarstellung gemäß Schnittverlauf IV aus 2.
-
Zunächst wird auf die 1 Bezug genommen.
-
In dieser Figur ist der Innenraum eines Kraftfahrzeugs K im Bereich einer Mittelkonsole 3 ersichtlich.
-
Auf der Mittelkonsole 3 ist ein Bedienfeld 2 angeordnet, welches mehrere erfindungsgemäße Bedienelemente 1 oder auch 1' aufweist. Daneben ist das Bedienfeld 2 noch mit mehreren Tastschaltern 4 und einem herkömmlichen Drehsteller 5 ausgestattet.
-
In der 2 wird ein erfindungsgemäßes Bedienelement 1 näher beschrieben.
-
Das Bedienelement 1 ist als kreisrunder Drehsteller ausgebildet und weist ein drehbares Griffteil 10 mit einer umfangsseitigen Greiffläche 11 auf. Die Oberfläche der Greiffläche 11 kann mit reibungserhöhenden Mitteln (beispielsweise Noppung oder Riffelung) versehen sein, um die Haptik zu verbessern. Zusätzlich oder alternativ ist eine Gummierung des Griffteils 10 denkbar.
-
Das Griffteil 10 ist um eine Drehachse D in Drehrichtungen DR drehbar.
-
An das von einem Bediener (nicht dargestellt) abgewandte Ende der Greiffläche 11 vom Griffteil 10 schließt sich eine sich von der Greiffläche 11 radial nach außen erstreckende, kreisringartige Kontaktfläche 12 an. Die Kontaktfläche 12 ist einstückig mit der Greiffläche 11 verbunden.
-
Es ist ersichtlich, dass auf der Kontaktfläche 12 mehrere Symbole S angeordnet sind. Die Symbole S sind Funktionssymbole und weisen auf mehrere Funktionen hin, die durch Drehung des Griffteils 10 bedienbar sind.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel können durch Drehung des Griffteils 10 insbesondere Anströmrichtungen einer Belüftung auf den Bediener eingestellt werden. Radial innerhalb des Griffteils 10 bzw. radial innerhalb der Greiffläche 11 ist ein Tastschalter 13 vorhanden. Durch axiales Drücken des Tastschalters 13 in Richtung der Drehachse D kann im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Umluftfunktion aktiviert werden. Dies ist durch ein Symbol 15 verdeutlicht.
-
Anstatt des Tastschalters 13 kann auch ein Display, vorzugsweise ein berührungssensitives Display, Verwendung finden.
-
Der Tastschalter 13 ist von einer ringartigen Einfassung 14 umgeben, welche in einen Zeiger Z übergeht.
-
Der Zeiger Z ist drehfest angeordnet, verbleibt bei Drehung des Griffteils 10 also an seiner Position.
-
Der Zeiger Z kann hinterleuchtet werden. Dies gilt im Übrigen auch für die genannten Symbole S, was beispielsweise durch einen unterhalb der Kontaktfläche 12 befindlichen, ringartigen Lichtleiter (nicht dargestellt) und ein entsprechendes Leuchtmittel bewerkstelligt werden kann.
-
In der 3 ist eine etwas andere Ausbildung eines erfindungsgemäßen Bedienelementes 1' ersichtlich. Im Unterschied zum vorherigen Ausführungsbeispiel ist herbei der Zeiger Z nicht Bestandteil des eigentlichen Bedienelementes 1', sondern ist radial außerhalb dieses, jedoch ebenfalls drehfest, auf einer Fläche eines Bedienfeldes 2 angeordnet. Ansonsten sind die Funktionen mit denen aus 2 vergleichbar. Lediglich die umfangseitige Greiffläche 11 erstreckt sich von der Kontaktfläche 12 ausgehend nicht bis ganz hin zur stirnseitigen Vorderseite des Bedienelementes 1'.
-
In 4 ist eine stark vereinfachte Schnittansicht durch das erfindungsgemäße Bedienelement 1 gemäß dem Schnittverlauf aus 2 dargestellt. Hierdurch wird die gegenseitige Ausrichtung der Kontaktfläche 12 zur Drehachse D sowie die Geometrie der Greiffläche 11 besonders gut deutlich.
-
So ist ersichtlich, dass die Kontaktfläche 12 in einem spitzen Winkel α zur Drehachse D steht. Der Winkel α ist etwas kleiner als 90° gewählt und liegt bei etwa 86°. Des Weiteren ist die Hand eines Bedieners B angedeutet und ersichtlich, dass durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Bedienelementes 1 bzw. 1' nicht nur radiale Bedienkräfte F1, sondern auch axiale Bedienkräfte F2 auf das Bedienelement 1 aufgebracht werden können.
-
Hierdurch sind hohe Bedienkräfte übertragbar, wobei der Außendurchmesser der Greiffläche 11 vergleichsweise klein verbleiben kann. Der Außendurchmesser der Greiffläche 11 verjüngt sich im Ausführungsbeispiel auf den Bediener B hin leicht konisch.
-
Die Erfindung ist nicht auf das bzw. die obigen Ausführungsbeispiele beschränkt. Diese wurden nur zur allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung herangezogen. Die Erfindung kann im Rahmen ihres Schutzumfangs vielmehr auch andere als die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele bzw. Ausprägungen annehmen. Hierbei kann sie insbesondere auch solche Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus Einzelmerkmalen der jeweiligen Ansprüche darstellen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1, 1'
- Bedienelement
- 2
- Bedienfeld
- 3
- Mittelkonsole
- 4
- Tastschalter
- 5
- Drehsteller
- 10
- drehbares Griffteil
- 11
- umfangseitige Greiffläche
- 12
- radial nach außen erstreckende Kontaktfläche
- 13
- Tastschalter
- 14
- ringartige Einfassung
- 15
- Symbol
- B
- Bediener
- D
- Drehachse
- DR
- Drehrichtungen
- F1
- Bedienkraft
- F2
- Bedienkraft
- K
- Kraftfahrzeug
- S
- Symbole
- Z
- Zeiger
- α
- Winkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-