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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung einer Übertragungsqualität von Videodaten in einem mobilen Kommunikationsnetz, einer Sensoreinheit zur Bestimmung einer Übertragungsqualität von Videodaten in einem mobilen Kommunikationsnetz und einem Videoqualitätskontrollsystem.
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Hintergrund der Erfindung
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Videos oder Videodaten die auf mobile Endgeräte übertragen werden machen bereits heute nahezu 40 % des gesamten Datenverkehrs in der Europäischen Union aus. Die Übertragung der Videodaten in einer Qualität, die es dem Nutzer ermöglicht das Video in einer überlegenen Qualität abzuspielen, ist somit ein entscheidender Faktor für die Beurteilung und Auswahl eines Netzwerkbetreibers durch die Nutzer. Es ist somit für die Netzwerkbetreiber von essenzieller Bedeutung, die Videodaten so zu übertragen, dass der Nutzer diese möglichst unmittelbar nach Anforderung der Videodaten in akzeptabler Qualität und möglichst ohne Störungen ansehen kann. Es ist aber zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich eine Downloadrate zur Verfügung zu stellen, so dass die auf den mobilen Endgeräten dargestellten Videos den Qualitätsansprüchen aller Nutzer immer entsprechen. Dies gilt insbesondere für High Definition Videos von 720p oder noch höheren Auflösungen.
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Die
US 2013/0057705 A1 offenbart eine Netzwerkvorrichtung, die konfiguriert ist, Videoqualitätsdaten zu empfangen. Die Videoqualitätsdaten beinhalten Informationen über mittels eines Netzwerk von einer Quelle zu einer Benutzervorrichtung übermittelte Videoinhalte. Die Videoqualitätsdaten beinhalten zudem Informationen über Videopräsentationsbedingungen der Benutzereinrichtung.
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Die
US 2013/0067109 A1 offenbart Systeme und Verfahren zur Überwachung von adaptive Videostreaming in einem Netzwerk.
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Die
WO 2011/158221 A2 offenbart verschiedene Methoden zur Erzeugung und Handhabung von Streaming-Media-Metriken.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das es ermöglicht, die Qualität der kabellosen Übertragung von Videodaten zu bestimmen. Des Weiteren ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Qualität der Datenübertragung anhand der ermittelten Qualität zu kontrollieren.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Bestimmung einer Übertragungsqualität von Videodaten in einem mobilen Kommunikationsnetz gelöst. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- – ermitteln eines Anlaufzeitparameters in Abhängigkeit von einer Startzeit einer Darstellung eines Videos mittels eines mobilen Endgerätes im Verhältnis zu einem Beginn eines Downloads von Videodaten des Videos mittels des mobilen Endgerätes;
- – ermitteln eines Unterbrechungsverhältnisparameters in Abhängigkeit von einer Anzahl und/oder Dauer von Abspielunterbrechungen des Videos im Verhältnis zu einer vordefinierten Zeitperiode während der Darstellung des Videos mittels des mobilen Endgerätes;
- – ermitteln einer gerätespezifischen Qualitätskennziffer in Abhängigkeit vom Typ des mobilen Endgerätes, das zum Darstellen des Videos verwendet wird, sowie einer Videoauflösung und Videobitrate des Videos, dass auf dem mobilen Endgerät dargestellt wird.
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Das mobile Kommunikationsnetz kann jedes Kommunikationsnetzwerk sein, in dem mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablet Computer, Laptops, PCs usw. mittels einer kabellosen also insbesondere Radio Schnittstelle miteinander kommunizieren. Beispiele für solche Kommunikationsnetzwerke sind das GSM-Netz, das UMTS-Netz, das LTE Netz oder aber Wireless LAN Netze. Der Anlaufzeitparameter beschreibt die Verzögerung zwischen der Entscheidung des Nutzers ein Video herunterzuladen bzw. zu betrachten und dem Zeitpunkt, an dem das Video tatsächlich startet. Der Beginn des Downloads ist somit der Zeitpunkt, in dem sich der Nutzer entscheidet den Download mittels z.B. der Aktivierung eines entsprechenden Links zu starten. Der Unterbrechungsverhältnisparameter bestimmt hingegen zum Beispiel die Dauer von Abspielunterbrechung während einer vordefinierten Zeitperiode. Die vordefinierte Zeitperiode kann dabei ein Zeitabschnitt während der Abspielzeit des Videos sein oder aber die gesamte Abspielzeit des Videos. Die Verwendung von Zeitabschnitten während der Präsentation des Videos zur Bestimmung des Unterbrechungsverhältnisparameters könnte es ermöglichen, Veränderungen in Bezug auf die Unterbrechungen, während der Darstellung des Videos zu berücksichtigen. Die gerätespezifische Qualitätskennziffer ermöglicht es zu beurteilen, ob das jeweilige Video entsprechend zum Beispiel der Bildschirmauflösung und Bildschirmgröße des Endgerätes dargestellt wird. Größere Bildschirme erfordern zum Beispiel eine größere Videoauflösung, damit der Nutzer die Qualität des dargestellten Videos als angemessen empfindet.
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Das Verfahren umfasst zudem den Schritt:
- – bestimmen einer Videodownloadkennziffer basierend auf dem Anlaufzeitparameter, des Unterbrechungsverhältnisparameters und der gerätespezifischen Qualitätskennziffer.
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Die Videodownloadkennziffer könnte eine vereinfachte Beurteilung der Qualität eines dargestellten Videos ermöglichen, da nur ein Parameter verwendet wird, der die Qualität des dargestellten Videos beschreibt.
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Ein Grenzwert der Videodownloadkennziffer ist dabei durch die gerätespezifische Qualitätskennziffer gegeben. Dieser Grenzwert wird dabei durch eine mittels des Anlaufzeitparameters und des Unterbrechungsverhältnisparameters bestimmte Degeneration der vom Nutzer wahrgenommen Videoqualität korrigiert. Die gerätespezifische Qualitätskennziffer gibt somit das in Bezug auf das jeweilige mobile Endgerät mögliche Optimum in Hinblick auf das dargestellte Video dar. Ein mit geringer Videoauflösung auf einem großen Bildschirm dargestelltes Video kann nicht mehr in Hinblick auf die vom Nutzer wahrgenommene Qualität verbessert werden, sondern lediglich zum Beispiel durch Unterbrechungen während der Abspielzeit verschlechtert werden.
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Der Anlaufzeitparameter kann in einer Ausführungsform in Hinblick auf eine Abspielzeit des Videos durch einen Nutzer des mobilen Endgerätes gewichtet werden. Es kann zum Beispiel ein Unterbrechungsverhältnis für verschiedene Zeitabschnitte der Darstellung des Videos bestimmt werden. Der Unterbrechungsverhältnisparameter kann in diesem Fall als Mittelwert der Unterbrechungsverhältnisse bestimmt werden. Der Unterbrechungsverhältnisparameter wird dabei vorzugsweise als gewichteter Mittelwert der Unterbrechungsverhältnisse bestimmt, wobei die Unterbrechungsverhältnisse in Abhängigkeit des jeweiligen Zeitabschnittes der Darstellung des Videos im Verhältnis zur Startzeit des Videos gewichtet werden. Es ist insbesondere möglich Unterbrechungsverhältnisse von Zeitabschnitten mit größerer zeitlicher Distanz zur Startzeit des Videos höher zu gewichten als solche Unterbrechungsverhältnisse die kurz nach dem Start des Videos aufgetreten sind.
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Auf diese Weise kann berücksichtigt werden dass der Nutzer Unterbrechungen zu Beginn der Abspielzeit des Videos nach einer gewissen Laufzeit des Videos als weniger störend empfindet. Der Nutzer vergisst Unterbrechungen zu Beginn des Videos umso mehr, je länger das Video läuft. Auf der anderen Seite werden Unterbrechungen zum Ende des Videos als deutlich störender empfunden.
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Das Verfahren kann den weiteren Schritt umfassen:
- – regeln zumindest eines Video Downloadparameters in Abhängigkeit von zumindest einem Parameter aus der Gruppe Anlaufzeitparameter, Unterbrechungsverhältnisparameter, gerätespezifischer Qualitätskennziffer oder Videodownloadkennziffer.
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Anhand der Qualitätsparameter wie des Anlaufzeitparameters, des Unterbrechungsverhältnisparameter, der gerätespezifischen Qualitätskennziffer oder aber der Videodownloadkennziffer kann bestimmt werden, ob das vom Nutzer betrachtete Video vorgegebenen Qualitätsstandards entspricht. Ist dies nicht der Fall, so kann einer oder mehrerer Video Downloadparameter wie zum Beispiel die Video Download Geschwindigkeit, die Videoauflösung oder die Videobitrate so geändert werden, dass der oder die Qualitätsparameter wieder oberhalb oder unterhalb eines bestimmten Grenzwerts liegen. Der oder die Video Downloadparameter werden somit als Regelparameter verwendet, um die Qualitätsparameter gemäß definierter Vorgaben einzustellen.
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Die Steuerung der Videoauflösung kann insbesondere in Hinblick auf das Darstellungsgerät also das mobile Endgerät erfolgen. So kann es zum Beispiel bei einem Smartphone ausreichend sein, ein Video mit einer Auflösung von 360p zu übertragen. Eine höhere Auflösung würde infolge des kleinen Bildschirms zu keinem verbesserten Qualitätsempfinden des Nutzers führen.
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Der Video Downloadparameter kann zum Beispiel eine Video Downloadrate umfassen, wobei die Video Downloadrate an eine Videobitrate angepasst wird, die zur Darstellung des Videos auf dem Endgerät erforderlich ist, so dass der Unterbrechungsverhältnisparameter unterhalb oder oberhalb eines definierten Schwellwertes liegt.
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Der Video Downloadparameter kann alternativ oder zusätzlich eine Video Startdownloadrate umfassen, so dass der Anlaufzeitparameter in Abhängigkeit des Typs des mobilen Endgerätes und insbesondere des verwendeten Video Players unterhalb oder oberhalb eines definierten Schwellwertes liegt. Manche Gerätetypen bzw. verwendete Video Player geben zum Beispiel vor, dass Videodaten für einen bestimmten Zeitraum in einem Pufferspeicher gespeichert sein müssen, bevor das Video startet. Diese Zeit kann durch eine erhöhte Video Startdownloadrate vermindert werden.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sensoreinheit zur Bestimmung einer Übertragungsqualität von Videodaten in einem mobilen Kommunikationsnetz zur Verfügung zu stellen.
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Die Sensoreinheit umfasst eine Analyseeinheit, die eingerichtet ist, einen Beginn eines Downloads von Videodaten eines Videos mittels eines mobilen Endgerätes und eine Startzeit einer Darstellung des Videos mittels des mobilen Endgerätes zu bestimmen. Die Analyseeinheit ist weiter eingerichtet eine Anzahl und/oder Dauer von Abspielunterbrechungen in einer vordefinierten Zeitperiode während der Darstellung des Videos zu bestimmen. Die Analyseeinheit ist zudem eingerichtet, den Typ des mobilen Endgerätes und eine Videoauflösung und Videobitrate des Videos zu bestimmen. Die Sensoreinheit umfasst des Weiteren eine Qualitätsparameterbestimmungseinheit, die eingerichtet ist, einen Anlaufzeitparameter aus der Startzeit im Verhältnis zum Beginn des Downloads zu berechnen. Die mittels der Analyseeinheit aufgezeichneten Daten bezüglich des Beginns des Downloads und des Startzeitpunktes des Videos werden zum Beispiel voneinander subtrahiert, und aus der Differenz wird der Anlaufzeitparameter bestimmt. Die Qualitätsparameterbestimmungseinheit ist weiter eingerichtet, einen Unterbrechungsverhältnisparameter aus der Dauer und/oder Anzahl von Abspielunterbrechungen im Verhältnis zu der vordefinierten Zeiteinheit zu berechnen. Die Qualitätsparameterbestimmungseinheit ist weiter eingerichtet, eine gerätespezifische Qualitätskennziffer in Abhängigkeit vom Typ des mobilen Endgerätes, sowie einer Videoauflösung und Video Bitrate des Videos zu berechnen. Die Qualitätsparameterbestimmungseinheit kann ferner eingerichtet sein, die Berechnungsparameter des Anlaufzeitparameters, des Unterbrechungsverhältnisses und der gerätespezifischen Qualitätskennziffer mittels Trainingsdaten anzupassen.
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Ein mobiles Endgerät könnte die zuvor beschriebene Sensoreinheit umfassen. Das mobile Endgerät könnte zum Beispiel mit einem Programm (App) ausgerüstet sein, dass das Abspielen von Videos mittels des oder der Speicher und des oder der Prozessoren des mobilen Endgeräts überwacht und daraus einen oder mehrere anonymisierte Qualitätsparameter berechnet. Diese Qualitätsparameter könnten an einen Netzwerkbetreiber oder Videodienstleistern übermittelt werden. Der oder die Qualitätsparameter könnten optional durch Information über Ort, Zeit oder Gerätetyp, der für das Abspielen des Videos verwendet wurde, ergänzt werden. Die Verwendung des mobilen Endgeräts könnte den Vorteil haben, dass die Darstellung oder das Abspielen des jeweiligen Videos unmittelbar beobachtet werden kann. So können zum Beispiel Dauer und Anzahl von Unterbrechungen direkt festgestellt werden. Es wäre in einem solchen Fall nicht erforderlich, diese indirekt anhand der Videobitrate und Video Downloadrate zu berechnen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Videoqualitätskontrollsystem zur Kontrolle einer Übertragungsqualität von Videodaten in einem mobilen Kommunikationsnetz zur Verfügung zu stellen.
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Das Videoqualitätskontrollsystem umfasst die zuvor beschriebene Sensoreinheit bzw. entsprechend angepasste mobiles Endgerät und eine Videoqualitätskontrolleinheit. Die Videoqualitätskontrolleinheit ist eingerichtet zumindest einem Parameter aus der Gruppe Anlaufzeitparameter, Unterbrechungsverhältnisparameter, gerätespezifischer Qualitätskennziffer oder Videodownloadkennziffer mittels zumindest eines Video Downloadparameter zu regeln, so dass der zumindest eine Parameter aus der Gruppe von einem Istwert zu einem Sollwert verändert wird.
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Die Sensoreinheit und das Videokontrollsystem haben die gleichen oder vergleichbare Ausführungsformen wie das Verfahren insbesondere wie in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung bezieht sich zudem auf ein oder mehrere Computer Programmprodukte. Die Computer Programmprodukte umfassen Code-Mittel die auf einem oder mehreren Speichern der Sensoreinheit oder des Videokontrollsystems gespeichert sind. Die Code-Mittel sind dabei derart ausgestaltet, dass die Verfahrensschritte der Ansprüche 1–2 auf einem oder mehreren Prozessoren der Sensoreinheit oder des Videokontrollsystems ausgeführt werden können.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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Diese und andere Aspekte der Erfindung werden im Detail in den Abbildungen wie folgt gezeigt.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Bestimmung einer Übertragungsqualität
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines mobilen Kommunikationsnetzwerkes mit einer Sensoreinheit
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführung einer Sensoreinheit
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Kommunikationsnetzwerkes mit einer Ausführungsform eines Videoqualitätskontrollsystems
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5 zeigt ein Beispiel für die funktionale Abhängigkeit des Anlaufzeitparameters
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6 zeigt ein erstes Beispiel für die funktionale Abhängigkeit des Unterbrechungsverhältnisparameters
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7 zeigt ein zweites Beispiel für die funktionale Abhängigkeit des Unterbrechungsverhältnisparameters
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8 zeigt ein Beispiel für die funktionale Abhängigkeit der gerätespezifischen Qualitätskennziffer für verschiedene Videoauflösungen
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Bestimmung einer Übertragungsqualität. In Schritt 10 wird ein Anlaufzeitparameter 410 in Abhängigkeit von einer Startzeit einer Darstellung eines Videos mittels eines mobilen Endgeräts 111, 112, 113 im Verhältnis zu einem Beginn eines Downloads von Videodaten des Videos mittels des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 ermittelt. In Schritt 20 wird ein Unterbrechungsverhältnisparameter 510 in Abhängigkeit von einer Dauer von Abspielunterbrechungen des Videos im Verhältnis zu einer vordefinierten Zeitperiode während der Darstellung des Videos mittels des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 ermittelt. In Schritt 30 wird eine gerätespezifische Qualitätskennziffer 610 in Abhängigkeit vom Typ des mobilen Endgerätes 111, 112, 113, das zum Darstellen des Videos verwendet wird, und einer Videoauflösung und einer Video Bitrate des Videos, das auf dem mobilen Endgerät 111, 112, 113 dargestellt wird, ermittelt. Das mobile Endgerät 111, 112, 113 könnte zum Beispiel ein Smartphone, ein Laptop, ein Tablett Computer oder jedes andere Gerät sein, das an ein mobiles Kommunikationsnetz angebunden werden kann.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines mobilen Kommunikationsnetzes oder -netzwerkes mit einer Sensoreinheit 130. Die Netzwerkinfrastruktur 120 des mobilen Kommunikationsnetzwerkes ist nur grob schematisch dargestellt. Die Netzwerkinfrastruktur 120 umfasst zum Beispiel das Kernnetzwerk und die Basisstationen des mobilen Kommunikationsnetzwerkes. Je nach Ausführung und/oder Generation des mobilen Kommunikationsnetzwerkes (WLAN, GSM, UMTS, LTE usw.) kann die Netzwerkinfrastruktur 120 weitere Komponenten umfassen. Das mobile Kommunikationsnetzwerk wird von einem Netzwerkbetreiber betrieben, der die Netzwerkinfrastruktur 120 zur Verfügung stellt. Eine Videodatenquelle 140, wie zum Beispiel YouTube, stellt mittels der Netzwerkinfrastruktur 120 Videos zum Download für mobile Endgeräte 111, 112, 113 zur Verfügung. Die Sensoreinheit 130 ist dabei so an das mobile Kommunikationsnetzwerk angeschlossen, dass der Videodatenverkehr zu den mobilen Endgeräten 111, 112, 113 überwacht werden kann. Die Sensoreinheit 130 könnte zum Beispiel im GSM-System mit den Basisstationen oder der MSC verbunden sein, um den Videodatenverkehr zu überwachen. Die Sensoreinheit 130 ermittelt die Anlaufzeitparameter 410, die Unterbrechungsverhältnisparameter 510, die gerätespezifischen Qualitätskennziffern und gegebenenfalls die Video Downloadkennziffern für eine Vielzahl von Videos, die von der Videodatenquelle 140 mittels der Netzwerkinfrastruktur 120 an eine Vielzahl von mobilen Endgeräten 111, 112, 113 übertragen werden. Der Netzwerkbetreiber oder ein unabhängiger Dienstleister wird somit in die Lage versetzt, mittels der Sensoreinheit die Qualität der einzelnen Videodownloads zu bestimmen. Diese Information kann in Abhängigkeit von der jeweiligen Tageszeit und/oder dem jeweiligen Ort gespeichert werden. Es wird somit eine lokale und zeitabhängige Analyse der Qualität der Videodownloads ermöglicht. Die Ergebnisse dieser Analyse können dazu verwendet werden, um die Netzwerkinfrastruktur 120 an den jeweiligen Videodatenverkehr anzupassen. Dies könnte zum Beispiel dadurch geschehen, dass mehr Zellen und damit Basisstationen zur Verfügung gestellt werden, um einen bestimmten geographischen Bereich abzudecken. Alternativ oder zusätzlich können Sektoren von Basisstation oder ganze Basisstation an- oder abgeschaltet werden, um für den jeweiligen Videodatenverkehr entsprechende Übertragungskapazitäten zur Verfügung zu stellen.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführung einer Sensoreinheit 130 mit einer Analyseeinheit 131 und einer Qualitätsparameterbestimmungseinheit 132, wie sie zum Beispiel im Ausführungsbeispiel der 2 zum Einsatz kommen könnte. Die Analyseeinheit 131 ist dabei eingerichtet, einen Beginn eines Downloads von Videodaten eines Videos mittels eines mobilen Endgerätes 111, 112, 113 und eine Startzeit einer Darstellung des Videos mittels des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 zu bestimmen. Als Beginn des Downloads wird dabei der Zeitpunkt bestimmt an dem die Anfrage des Video Downloads mittels des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 an die Netzwerkinfrastruktur 120 übertragen wird. Die Startzeit der Darstellung des Videos auf dem mobilen Endgerät 111, 112, 113 wird dabei zum Beispiel durch das mobile Endgerät 111, 112, 113 mittels der Netzwerkinfrastruktur 120 an die Sensoreinheit 130 übertragen. Alternativ oder zusätzlich wäre es möglich die Startzeit in Abhängigkeit von der Video Downloadrate, der Videobitrate und dem Typ des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 zu bestimmen. Der Typ des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 lässt sich dabei mittels des Type Allocation Code (TAC) ermitteln, der bei jeder Verbindungsaufnahme des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 an die Netzwerkinfrastruktur 120 übermittelt wird. In Abhängigkeit vom Typ des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 und insbesondere des im mobilen Endgerät verwendeten Video Players werden die Videos erst dann gestartet, wenn ein gewisser Puffer an Videodaten heruntergeladen wurde. Beim Apple iPhone, das mit dem Betriebssystem iOS betrieben wird, werden zum Beispiel Progressive Download Videodaten für die ersten 40 Sekunden im Cache-Speicher des iPhone Players abgespeichert, bevor das Video gestartet wird. Es ist somit mittels der Video Downloadrate, der Videobitrate der heruntergeladenen Videodaten und des Typs des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 möglich, die Startzeit des Videos netzwerkseitig zu berechnen. Die Analyseeinheit 131 ist zudem eingerichtet eine Anzahl von Abspielunterbrechungen in einer vordefinierten Zeitperiode während der Darstellung des Videos zu bestimmen. Die Abspielunterbrechungen können dabei wieder vom mobilen Endgerät 111, 112, 113 mittels der Netzwerkinfrastruktur 120 an die Sensoreinheit 130 gemeldet werden. Das mobile Endgerät 111, 112, 113 kann dabei auch so eingerichtet sein, gleich die Zahl von Abspielunterbrechungen pro vordefinierte Zeitperiode, zum Beispiel 60 Sekunden Abspielzeit des Videos, an die Sensoreinheit 130 weiterzuleiten. Alternativ oder zusätzlich können die Abspielunterbrechungen mittels der Netzwerkinfrastruktur 120 und/oder der Sensoreinheit 130 mittels der Videobitrate, der Dauer des Videos sowie der Downloadrate der Videodaten berechnet werden. Zur Erhöhung der Genauigkeit der Berechnung können dabei die im Cache-Speicher des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 befindlichen Videodaten mit berücksichtigt werden. Diese im Cache-Speicher des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 befindlichen Videodaten können dabei in Hinblick auf den Typ des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 mittels der bereits heruntergeladenen Videodaten, dem Startzeitpunkt des Videos, der Videobitrate und der Video Downloadrate berechnet werden. Die Analyseeinheit 131 ist des Weiteren eingerichtet, den Typ des mobilen Endgerätes 111, 112, 113, die Videobitrate und die Videoauflösung des Videos zu bestimmen. Die Netzwerkinfrastruktur 120 kann zum Beispiel den TAC oder direkt den Typ des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 an die Sensoreinheit 130 weiterleiten. Die Sensoreinheit umfasst zudem eine Qualitätsparameterbestimmungseinheit 132. Die Qualitätsparameterbestimmungseinheit 132 ist eingerichtet einen Anlaufzeitparameter 410 aus der Startzeit im Verhältnis zum Beginn des Downloads zu berechnen. Die Qualitätsparameterbestimmungseinheit 132 ist weiter eingerichtet, einen Unterbrechungsverhältnisparameter 510 aus der Anzahl von Abspielunterbrechungen im Verhältnis zu der vordefinierten Zeiteinheit zu berechnen. Die Qualitätsparameterbestimmungseinheit 132 ist schließlich dazu eingerichtet, eine gerätespezifische Qualitätskennziffer 610 in Abhängigkeit vom Typ des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 und der Videoauflösung des Videos zu berechnen. Die Qualitätsparameterbestimmungseinheit 132 kann zudem optional eingerichtet sein, eine Videodownloadkennziffer basierend auf dem Anlaufzeitparameter 410, des Unterbrechungsverhältnisparameters 510 und der gerätespezifischen Qualitätskennziffer 610 zu berechnen. Der Anlaufzeitparameter 410, der Unterbrechungsverhältnisparameter 510 und die gerätespezifischen Qualitätskennziffer 610 werden vorzugsweise so bestimmt, dass sie der menschlichen Wahrnehmung der Störung der Darstellung des Videos nachgebildet sind. Die Werte können dabei abgespeicherten Tabellen entnommen werden oder mathematisch mittels einer funktionalen Abhängigkeit abgebildet werden. Der Inhalt der Tabellen oder die funktionale Abhängigkeit kann dabei im Laufe der Zeit angepasst werden. Dies kann zum Beispiel durch Vergleichsuntersuchungen durchgeführt werden, in denen Probanden die Qualität der Darstellung eines Videos durch die Zuordnung einer Zahl beurteilen können.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Kommunikationsnetzwerkes mit einer Ausführungsform eines Videoqualitätskontrollsystems 220. Das Videoqualitätskontrollsystem 220 umfasst die Sensoreinheit 130 mit der Analyseeinheit 131 und der Qualitätsparameterbestimmungseinheit 132 und eine Videoqualitätskontrolleinheit 250. Das Videoqualitätskontrollsystem 220 ist in die Netzwerkinfrastruktur 120 integriert. Die Sensoreinheit 130 bestimmt dabei, wie zuvor beschrieben, den Anlaufzeitparameter 410, den Unterbrechungsverhältnisparameter 510, die gerätespezifische Qualitätskennziffer 610 und optional die Videodownloadkennziffer. Diese Parameter oder Kennziffern werden nun Einzeln oder in Kombination von der Videoqualitätskontrolleinheit 250 dazu verwendet, zumindest einen Videodownloadparameter zu verändern. Videodownloadparameter können dabei zum Beispiel die Downloadrate, eine Burstrate (erhöhte Downloadrate zu Beginn eines Videos) oder eine Videoauflösung bzw. Videobitrate sein. Die Zielsetzung der Regelung mittels des oder der Videodownloadparameter ist es, zumindest einem Parameter oder eine Kennziffer aus der Gruppe Anlaufzeitparameter 410, Unterbrechungsverhältnisparameter 510, gerätespezifischer Qualitätskennziffer 610 oder Video Downloadkennziffer von einem Istwert zu einem Sollwert zu überführen. Diese Regelung kann dabei in zweierlei Richtung erfolgen. Die Sensoreinheit 130 kann zum Beispiel zeigen, dass die Übertragungsqualität der Videodaten unzureichend ist. In diesem Fall könnte zum Beispiel die Downloadrate und/oder die Burstrate erhöht werden. Die Sensoreinheit 130 könnte aber auch zeigen, dass die Übertragungsqualität für die Bildschirmgröße des Typs des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 zu groß ist. In diesem Fall würde für diesen Typ des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 eine zu große Bandbreite des mobilen Kommunikationsnetzes reserviert werden. In diesem Fall könnte die Videoqualitätskontrolleinheit 250 zum Beispiel die Videoauflösung so weit reduzieren, dass die gerätespezifische Qualitätskennziffer 610 einen bestimmten Schwellwert oder Grenzwert gerade noch erfüllt (über- bzw. unterschreitet). Die Parameter und Kennziffern können somit dazu verwendet werden, zum Einen eine bestimmte Übertragungsqualität von Videodaten sicherzustellen, zum Anderen eine unnötige Übererfüllung der Übertragungsqualität zu vermeiden helfen, die der Nutzer des mobilen Endgerätes 111, 112, 113 nicht oder nur ungenügend wahrnehmen kann.
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5 zeigt ein Beispiel für die funktionale Abhängigkeit des Anlaufzeitparameters
410 in Abhängigkeit von der Startzeit des Videos im Verhältnis
420 zum Beginn des Downloads eines Videos. Dieses Verhältnis
420 ist dabei in diesem speziellen Fall als reduzierter Startzeit X
0 gewählt, die im vorliegenden Fall definiert ist als:
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T
0 gibt dabei die tatsächliche Startzeit des Videos nach Beginn des Video Downloads an. A
1 berücksichtigt, dass die Startzeit mit größerer Länge der Spieldauer D des Videos das Qualitätsempfinden bei der Darstellung des Videos immer weniger beeinflusst. Der Nutzer vergisst somit in Abhängigkeit von der tatsächlichen Spieldauer D des Videos, dass er auf den Beginn der Darstellung des Videos hat warten müssen. Die Anlaufzeitparameterkurve
430 ist in diesem Beispiel dann gemäß der Formel
modelliert, wobei AP den Anlaufzeitparameter
410 bezeichnet. Der Parameter A
2 berücksichtigt dabei, wie stark die reduzierte Startzeit X
0 die Anlaufzeitparameterkurve
430 beeinflusst. Die Anlaufzeitparameterkurve
430, die in der
5 dargestellt ist, wurde mit dem Werten A
1 = 0,0333 und A
2 = 0,001 modelliert. Die Werte des Anlaufzeitparameters variieren zwischen 5 und 1, wobei der Wert 5 solche Videos beschreibt, die für das Empfinden des Nutzers sofort nach Beginn des Downloads zu spielen anfangen.
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6 zeigt ein erstes Beispiel für die funktionale Abhängigkeit des Unterbrechungsverhältnisparameters 510 in Abhängigkeit von der mittleren Dauer der Abspielunterbrechungen des Videos pro 60 Sekunden Laufzeit des Videos 520. Dieses Verhältnis 520 wird dabei als Unterbrechungsverhältnis (UV) bezeichnet. UV ist dabei definiert als: UV = U / D·60s
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U bezeichnet dabei die Gesamtdauer aller Unterbrechungen während der Laufzeit D des Videos. Die Unterbrechungsverhältnisparameterkurve
530 ist in diesem Fall gemäß der Formel
modelliert, wobei UVP den Unterbrechungsverhältnisparameter
510 bezeichnet. Der Parameter B berücksichtigt dabei, wie stark das Unterbrechungsverhältnis UV die Unterbrechungsverhältnisparameterkurve
530 beeinflusst. Die Unterbrechungsverhältnisparameterkurve
530, die in der
6 dargestellt ist, wurde mit dem Wert B = 0,0005 modelliert. Die Werte des Unterbrechungsverhältnisparameters
510 variieren zwischen 5 und 1, wobei der Wert 5 solche Videos beschreibt, die für das Empfinden des Nutzers keine spürbaren Abspielunterbrechungen aufweisen. Die Unterbrechungsverhältnisparameterkurve
530 der
6 zeigt für geringe Zeitdauer der Abspielunterbrechung des Videos pro 60 Sekunden Laufzeit eine relativ geringe Abnahme des UVP. Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Großteil der Nutzer bereits kurze Abspielunterbrechung der Videos als sehr störend empfindet. Dieses experimentelle Ergebnis wird im Zusammenhang mit der
7 mittels einer modifizierten Unterbrechungsverhältnisparameterkurve
535 berücksichtigt, die im folgenden diskutiert wird.
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7 zeigt ein zweites Beispiel für die funktionale Abhängigkeit des Unterbrechungsverhältnisparameters
510 in Abhängigkeit von der gewichteten mittleren Dauer der Abspielunterbrechungen des Videos pro 60 Sekunden Laufzeit des Videos
525. Dieses Verhältnis 525 wird dabei als gewichtetes mittleres Unterbrechungsverhältnis pro 60 Sekunden (60s) abgespieltes Video (UVM) bezeichnet und berücksichtigt, dass der Nutzer Unterbrechungen am Ende des Videos bei seiner Qualitätsanalyse stärker berücksichtigt als solche am Anfang des Videos. Der Nutzer vergisst sozusagen, dass die Übertragungsqualität des Videos zu Beginn der Darstellung des Videos nicht optimal war. Die UVM ist dabei definiert als
wobei D wieder die Länge der tatsächlich abgespielten Videosequenz bezeichnet und Y
0 definiert ist als
mit UV
n das Unterbrechungsverhältnis für jede Minute, die das Video abgespielt wird (UV
1 für die erste Minute, UV
2 für die zweite Minute usw.), wenn als Bezugsgröße 60 Sekunden oder jede Minute Abspielzeit des Videos gewählt wird.
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Als Bezugsgröße können natürlich auch 30 Sekunden oder 45 Sekunden usw. gewählt werden. Der Parameter B1 berücksichtigt dabei, dass Unterbrechungen am Anfang der Abspielzeit des Videos einen Nutzer weniger stören als am Ende der Abspielzeit.
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Die Unterbrechungsverhältnisparameterkurve 535 ist in diesem Fall gemäß der Formel UVP = 1 + 4·EXP(–B2·UVM) modelliert, wobei UVP wieder den Unterbrechungsverhältnisparameter 510 bezeichnet. Der Parameter B2 berücksichtigt dabei wie zuvor, wie stark das mittlere Unterbrechungsverhältnis UVM die Unterbrechungsverhältnisparameterkurve 535 beeinflusst. Die Unterbrechungsverhältnisparameterkurve 535, die in der 7 dargestellt ist, wurde mit den Werten B1 = 0,0333 und B2 = 0,1 modelliert. Die Werte variieren zwischen 5 und 1, wobei der Wert 5 solche Videos beschreibt, die für das Empfinden des Nutzers keine spürbaren Abspielunterbrechungen aufweisen. Sollte es zu aufwendig sein, dass Unterbrechungsverhältnis für jede einzelne Minute des abgespielten Videos zu bestimmen, so lässt sich die Analyse vereinfachen. Das mittlere Unterbrechungsverhältnis pro 60 Sekunden (60s) abgespieltes Video (UV) wird dann wie zuvor durch die folgende Formel beschrieben: UV = U / D·60s
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U bezeichnet dabei, wie bereits im Zusammenhang mit 6 erläutert, die Gesamtdauer aller Unterbrechungen während der tatsächlichen Laufzeit D des Videos. Die tatsächliche Laufzeit ist dabei die Zeit, die der Nutzer das Video tatsächlich betrachtet und nicht die gesamte Laufzeit des Videos. Der Unterbrechungsparameter 510 ist dabei analog wie zuvor definiert als: UVP = 1 + 4·EXP(–B2·UV)
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Der UVP berücksichtigt in diesem Fall nur, dass bereits kurze Unterbrechungen den Benutzer massiv stören. Es wird aber nicht berücksichtigt, dass der Nutzer bei längerer ab Spielzeit des Videos lange zurückliegende Unterbrechungen wieder vergisst.
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8 zeigt ein Beispiel für die funktionale Abhängigkeit der gerätespezifischen Qualitätskennziffer
610 (GQK) für verschiedene Videoauflösungen in Abhängigkeit von der Videobitrate
620 (VB). Die dargestellte gerätespezifische Qualitätskennziffer
610 bezieht sich in diesem konkreten Beispiel auf Smartphones. Die gerätespezifische Qualitätskennzifferkurve
635 bezieht sich auf eine Videoauflösung (R) von 144p, die gerätespezifische Qualitätskennzifferkurve
634 auf eine Videoauflösung von 240p, die gerätespezifische Qualitätskennzifferkurve
633 auf eine Videoauflösung von 360p, die gerätespezifische Qualitätskennzifferkurve
632 auf eine Videoauflösung von 480p und die gerätespezifische Qualitätskennzifferkurve
631 auf eine Videoauflösung von 720p/1080p. Die Kurven sind in dieser Ausführungsform gemäß den Formeln
modelliert. Die Parameter nehmen dabei in diesem Beispiel die Werte
Parameter | Wert |
C | –0.0019 |
D | –0.0018 |
E | –0.0013 |
F | –0.0006 |
G | 3.1 |
H | 3.8 |
I | 5.4 |
J | 5.7 |
K | 0,0 |
an. In die Bestimmung dieser Parameter fließt zum Beispiel die Bildschirmgröße und maximale Auflösung des Bildschirms des Smartphones mit ein, so dass diese Parameter in Abhängigkeit vom Smartphone angepasst werden. Die gleichen Formeln können auch für andere mobile Endgeräte
111,
112,
113 wie Tablett Computer, Laptops usw. verwendet werden, wobei der Parameter K entsprechend anzupassen ist. In einer stark vereinfachten Betrachtung kann K den Wert 0,25 für Tablet-Computer annehmen und zum Beispiel für PCs mit im Vergleich zu Tablets relativ großen Bildschirmen den Wert 0,5 annehmen. Der Wert K steigt mit der Größe der Bildschirme (Bildschirmdiagonale) an, da die Wahrnehmung des Nutzers bei größeren Bildschirmen kritischer wird. Videos mit geringer Auflösung werden bei einem kleinen Bildschirm, wie er zum Beispiel bei einem Smartphone vorhanden ist, vom Nutzer bereits als qualitativ hochwertig wahrgenommen, während das gleiche Video auf einem 24 Zoll Bildschirm eines PCs als minderwertig empfunden wird. Der Parameter K kann in einer verbesserten Ausführung auch als glatte Kurve modelliert werden, die die Bildschirmdiagonale des Bildschirms und die Auflösung des Bildschirms, auf dem das Video dargestellt wird berücksichtigt.
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Eine mögliche verbesserte Ausführung des Parameters K könnte wie folgt aussehen:
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S ist hier die Größe des Bildschirms (Bildschirmdiagonale) in Zoll.
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Die Parameter können mittels Vergleichsmessungen mit einer Vielzahl von Nutzern kalibriert werden.
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Die Werte der gerätespezifischen Qualitätskennziffer 610 variieren wieder zwischen 5 und 1, wobei der Wert 5 solche Videos beschreibt, die für das Empfinden des Nutzers auf optimale Weise dargestellt werden.
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Für Videos mit adaptiver Bitrate ergibt sich eine Besonderheit. Bei Videos mit adaptiver Bitrate wird die Videobitrate in Abhängigkeit von der Qualität des Übertragungskanals (Downloadrate) angepasst. Diese Anpassung erfolgt gewöhnlich in Zeitabschnitten zwischen 2 Sekunden und 10 Sekunden. Die Anpassung der Videobitrate hat zur Folge, dass sich die Auflösung des dargestellten Videos während der Spieldauer des Videos verändern kann. Im Extremfall kann sich die Auflösung mit jedem Zeitabschnitt ändern. Die zuvor dargestellte Analyse der gerätespezifischen Qualitätskennziffer
610 muss somit für Videos mit adaptiver Bitrate angepasst werden, da diese von der Videoauflösung und Videobitrate abhängig ist. Der Anlaufzeit Parameter
410 und der Unterbrechungsverhältnisparameter
510 müssen hingegen für solche Videos nicht angepasst werden. Die gerätespezifische Qualitätskennziffer
610 wird nun für eine Zeitperiode T
xxxp bestimmt, in der das Video mit einer bestimmten Videoauflösung abgespielt wird. Die gesamte Spieldauer T
g des Videos ergibt sich dabei als Summe der Zeitperioden T
xxxp gemäß der Formel:
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Die Zeitperiode T
114p ist dabei zum Beispiel die Zeitperiode der gesamten Spieldauer des Videos T
g, bei der das Video mit einer Auflösung von 144p abgespielt wurde. Die gerätespezifische Qualitätskennziffer
610 kann in diesem Fall als gewichtetes Mittel der gerätespezifischen Qualitätskennziffern
610 für die unterschiedlichen Zeitperioden bestimmt werden, in der das Video mit einer bestimmten Auflösung übertragen und dargestellt wird. Die Formel lautet:
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Die Analyse könnte optional auch in diesem Fall dahingehend verfeinert werden, dass berücksichtigt wird, wann während einer Übertragung und Darstellung des Videos das Video mit einer bestimmten Auflösung präsentiert wurde. Dabei werden solche Zeitabschnitte höher gewichtet, die näher zum Ende der Abspielzeit des Videos gelegen sind. Es kann somit berücksichtigt werden dass der Nutzer auch in Hinblick auf die Auflösung eine geringe Auflösung zu Beginn der Darstellung eines Videos als weniger störend empfindet als eine geringe Auflösung am Ende der vom Nutzer bestimmten Abspielzeit des Videos. In diesem Fall kann zum Beispiel der Gewichtungskoeffizient vor der gerätespezifischen Qualitätskennziffer für die jeweilige Auflösung entsprechend angepasst werden, um das Vergessen des Nutzers während der Darstellung des Videos zu berücksichtigen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Summe der Gewichtungskoeffizienten weiterhin den Wert 1 ergibt.
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Die Videodownloadkennziffer (VDL) kann nun nach folgender Formel bestimmt werden: VDL = max(min(GQK – (5 – UVP) – (5 – AP); 5); 1)
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Auch die Videodownloadkennziffer variiert wieder zwischen 5 und 1, wobei der Wert 5 ein Video bezeichnet, das mit überragender Übertragungsqualität an das jeweilige mobile Endgerät 111, 112, 113 übertragen wurde. Die Videodownloadkennziffer weist dabei einen Grenzwert auf, der durch die gerätespezifische Qualitätskennziffer 610 gegeben ist. Die Videodownloadkennziffer kann somit niemals größer werden als die gerätespezifische Qualitätskennziffer 610. Die Videodownloadkennziffer wird dabei durch den Term mit der Anlaufzeitparameter 410 und den Term mit dem Unterbrechungsverhältnisparameter 510 ausgehend von der gerätespezifischen Qualitätskennziffer 610 reduziert. Die die Therme (5 – UVP) und (5 – AP) stellen somit eine Degeneration der Video Download Qualität dar, dessen in diesem Fall maximaler Wert durch die gerätespezifische Qualitätskennziffer 610 gegeben ist.
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Die Videodownloadkennziffer kann, wie zuvor beschrieben, zur Bestimmung der Übertragungsqualität von Videodaten herangezogen werden. Des Weiteren kann die Videodownloadkennziffer dazu verwendet werden, um mittels Videodownloadparameter von einem Istwert zu einem Sollwert geregelt zu werden.
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Die Werte zwischen 1 und 5, die die verschiedenen Qualitätsparameter annehmen können, sind lediglich beispielhaft und können entsprechend der jeweiligen Anwendung angepasst werden. Des Weiteren können je nach Definition hohe oder niedrige Werte für die Beschreibung einer gute Videoqualität verwendet werden.
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Es ist eine grundsätzliche Idee der vorliegenden Erfindung, die Qualität der Darstellung eines Videos auf einem mobilen Endgerät in einem mobilen Kommunikationsnetz in Hinblick auf die Wahrnehmung des Nutzers des mobilen Endgeräts und somit des Betrachters des Videos zu bestimmen. Die so ermittelte Qualität der Videodarstellung kann zudem dazu verwendet werden, Video Downloadparameter, wie zum Beispiel die Video Auflösung oder Videobitrate so anzupassen, dass die Qualität des dargestellten Videos zumindest einem vorgegebenen Schwellwert oder Grenzwert entspricht. Dabei kann die Qualität der Videodarstellung mittels der Video Downloadparameter sowohl erhöht als auch vermindert werden. Die Erhöhung der Qualität der Videodarstellung dient dabei dem Zweck, den Nutzer des mobilen Kommunikationsnetzes zufriedenzustellen. Die Verminderung der Qualität der Videodarstellung kann dann angebracht sein, wenn dies die Zufriedenheit des Nutzers nicht oder nur marginal beeinflusst. In diesem Fall können zum Beispiel durch eine Verminderung der Video Downloadrate infolge einer geringeren Videoauflösung und/oder geringeren Videobitrate Ressourcen im mobilen Kommunikationsnetz freigesetzt werden. Diese Ressourcen wären ansonsten durch eine unnötige Übererfüllung durch eine für den Nutzer nicht wahrnehmbare Verbesserung der Qualität der Videodarstellung blockiert.
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Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen und der vorausgegangenen Darstellung im Detail beschrieben wurde, sind die Darstellungen illustrativ und beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen. Die Erfindung ist nicht auf die erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Weitere Varianten der Erfindung und ihre Ausführung ergeben sich für den Fachmann aus der vorangegangenen Offenbarung, den Figuren und den Patentansprüchen.
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In den Patentansprüchen verwendete Begriffe wie "umfassen", "aufweisen", "beinhalten", "enthalten" und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Patentansprüchen genannten Einheiten bzw. Einrichtungen ausführen. In den Patentansprüchen angegebene Bezugszeichen sind nicht als Beschränkungen der eingesetzten Mittel und Schritte anzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ermitteln eines Anlaufzeitparameters
- 20
- Ermitteln eines Unterbrechungsverhältnisses
- 30
- Ermitteln einer gerätespezifischen Qualitätskennziffer
- 111, 112, 113
- mobile Endgeräte
- 120
- Netzwerkinfrastruktur
- 130
- Sensoreinheit
- 131
- Analyseeinheit
- 132
- Qualitätsparameterbestimmungseinheit
- 140
- Videodatenquelle
- 220
- Videoqualitätskontrollsystem
- 250
- Videoqualitätskontrolleinheit
- 410
- Anlaufzeitparameter
- 420
- Startzeit im Verhältnis zu einem Beginn eines Downloads
- 430
- Anlaufzeitparameterkurve
- 510
- Unterbrechungsverhältnisparameter
- 520
- Anzahl von Abspielunterbrechungen pro 60 Sekunden
- 530, 535
- Unterbrechungsverhältnisparameterkurve
- 610
- gerätespezifischen Qualitätskennziffer
- 620
- Videobitrate
- 631
- gerätespezifischen Qualitätskennzifferkurve bei 176p
- 632
- gerätespezifischen Qualitätskennzifferkurve bei 240p
- 633
- gerätespezifischen Qualitätskennzifferkurve bei 360p
- 634
- gerätespezifischen Qualitätskennzifferkurve bei 480p
- 635
- gerätespezifischen Qualitätskennzifferkurve bei 720p/1080p