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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen eines Stückgutstroms zu einem anderen Stückgutstrom.
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Eine Möglichkeit, einen Stückgutstrom einem anderen Stückgutstrom zuzuführen, besteht darin, die Stückgutströme in eine selbe erste Richtung parallel übereinander angeordnet strömen zu lassen. Über ein Rutschelement werden Stückgüter des oberen Stückgutstroms dem unteren Stückgutstrom zugeführt.
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Das Rutschelement ist beispielsweise soweit von einer Transportvorrichtung des unteren Stückgutstroms beabstandet, dass dessen Stückgüter unter dem Rutschelement hindurch strömen können. Durch den Abstand ist dann eine maximale Höhe der Stückgüter des unteren Stroms vorgegeben. Gleichzeitig stellt der Abstand eine Fallhöhe dar, den die Stückgüter des oberen Stroms hinabfallen, was zu Beschädigungen führen kann.
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Es ist auch möglich, dass das Rutschelement um eine Achse drehbar ist, so dass Stückgüter des unteren Stückgutstroms das Rutschelement nach oben wegdrücken können. Dann kann das Rutschelement so ausgeführt sein, dass es zu keinen Beschädigungen durch Fall kommen kann. Es kann dann aber sein, dass das Eigengewicht einzelner oder jedes Stückguts des unteren Stroms nicht ausreicht, Haftreibung mit einer Transportvorrichtung des unteren Stroms so weit aufrechtzuerhalten wenn die jeweiligen Stückgüter gegen das Rutschelement stoßen, dass das Rutschelement durch den Vortrieb der Transportvorrichtung angehoben werden kann.
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Aus
EP 2 444 341 A1 ist eine Vorrichtung zum Behandeln von Stückgütern bekannt, bei der eine Auffangvorrichtung auf einer Förderebene eines Bodenförderers lose aufliegt und um eine obere Kante drehbar gelagert ist, so dass das Stückgut, dass vom Bodenförderer in Entladerichtung gefördert wird, von unten nach oben geschwenkt wird.
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WO 2013/023661 A1 beschreibt einen um eine Rotationsachse drehbaren Umleiter, der ausgebildet ist Stückgüter relativ zu einem Fixpunkt, wie etwa dem Mittelpunkt der Rotationsachse, umzuleiten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung besteht darin, eine Vorrichtung zum Zuführen eines Stückgutstroms zu einem anderen Stückgutstrom anzugeben, die für eine größere Vielfalt von Stückgutgrößen und/oder -gewichten geeignet ist.
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Erfindungsgemäß wird die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 zum Zuführen eines Stückgutstroms zu einem anderen Stückgutstrom zur Verfügung gestellt. Dabei strömt der andere Stückgutstrom in eine selbe erste Richtung wie der Stückgutstrom. Weiterhin ist der andere Stückgutstrom der bezüglich einer zur ersten Richtung senkrechten zweiten Richtung unter dem Stückgutstrom angeordnet. Die Vorrichtung umfasst ein bewegliches Rutschelement, über die der Stückgutstrom dem anderen Stückgutstrom zugeführt wird. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Rutschelement unabhängig voneinander um eine Achse dreh- und/oder biegbare Segmente umfasst, wobei die Achse senkrecht zur ersten Richtung und senkrecht zur zweiten Richtung ist.
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Die Segmentierung des Rutschelements in unabhängig dreh- und/oder biegbare Segmente bewirkt, dass Stückgüter lediglich die Menge an Segmenten bewegen müssen, die ihrer Größe entspricht. Daher kann das Rutschelement für große Stückgüter ausgebildet sein, ohne dadurch die Förderung kleiner Stückgüter zu erschweren oder zu verunmöglichen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Vorrichtung weiterhin zwei parallele Transportvorrichtungen, je mit einer zur zweiten Richtung senkrechten Transportoberfläche. Dabei endet eine der Transportvorrichtungen an der Achse. Das Rutschelement ist dann so angeordnet, dass Stückgüter von der einen Transportvorrichtung auf die andere Transportvorrichtung über mindestens eines der Segmente rutschen können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können die Stückgüter auf der anderen Transportvorrichtung die Segmente unabhängig voneinander anheben und/oder hochbiegen.
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Dann können auch kleinere Stückgüter des anderen Stückgutstroms das Rutschelement soweit hochdrücken, dass die Stückgüter passieren können.
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Die Segmente können gebogene Abschnitte an gegenüberliegenden Enden umfassen, wobei dann die Abschnitte eines jeweiligen Segments entgegengesetzt gebogen und so ausgebildet sind, dass einer der Abschnitte an die eine Transportvorrichtung plan anschließt und dass der andere Abschnitt plan auf der anderen Transportvorrichtung aufliegt, wenn das jeweilige Segment soweit verdreht und/oder verbogen ist, dass der andere Abschnitt die andere Transportvorrichtung berührt.
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Dann werden Beschädigungen von Stückgütern des Stückgutstroms besonders gut verhindert.
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Die gebogenen Abschnitte des jeweiligen Segments können direkt aneinander angrenzen oder durch einen Verbindungsabschnitt verbunden sein.
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Ein schwerkraftkompensierendes Element kann für jedes der Segmente umfasst sein.
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Jedes der schwerkraftkompensierenden Elemente kann ausgebildet sein, das jeweilige Segment in einem unbelasteten Zustand in einer Position zu halten, in der das jeweilige Segment von der anderen Transportvorrichtung beabstandet ist.
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Dann können kleinere Stückgüter des anderen Stückgutstroms das Rutschelement passieren ohne es hochdrücken zu müssen.
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Das schwerkraftkompensierende Element kann eine Feder umfassen.
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Zumindest zwei der Segmente können unterschiedliche Breiten aufweisen. Oder alle Segmente weisen eine selbe Breite auf.
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Das Rutschelement kann dann an die Stückgüter der Ströme angepasst werden.
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Die Segmente können zueinander beabstandet sein.
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Dadurch kann das Rutschelement leichter ausgestaltet werden, so dass auch leichtere Stückgüter des anderen Stückgutstroms einzelne Segmente des Rutschelements soweit hochdrücken können, dass die Stückgüter passieren können.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
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2 die Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels in einer anderen Stückgutsituation,
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3 eine Aufsicht des ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
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4 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
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5 eine Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels der Erfindung, und
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6 die Seitenansicht des dritten Ausführungsbeispiels in einer anderen Stückgutsituation.
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In 1 ist eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung gezeigt. In 2 ist die Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels in einer anderen Stückgutsituation gezeigt. 3 zeigt eine Aufsicht des ersten Ausführungsbeispiels.
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Die dargestellte Vorrichtung 100 des ersten Ausführungsbeispiels dient zum Zuführen eines Stückgutstroms zu einem anderen Stückgutstrom. Der eine Stückgutstrom wird mittels einer Transportvorrichtung 10, beispielsweise einem Förderband, in einer ersten Richtung R1 erzeugt. Der andere Stückgutstrom wird mittels einer Transportvorrichtung 20, beispielsweise einem anderen Förderband, in derselben ersten Richtung R1 erzeugt.
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Die Transportvorrichtung 10 ist über der anderen Transportvorrichtung 20 angeordnet. Die Transportvorrichtung 10 ist also bezüglich einer zweiten Richtung R2, die zur ersten Richtung senkrecht steht, hinter der anderen Transportvorrichtung 20 angeordnet. Die Transportvorrichtung 10 endet an einem Rutschelement 30. Das Rutschelement 30 ist beweglich. Im ersten Ausführungsbeispiel ist das Rutschelement 30 um eine Achse drehbar gelagert. Die Achse steht senkrecht zur Bildebene und damit senkrecht zur ersten Richtung R1 und senkrecht zur zweiten Richtung R2.
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Im ersten Ausführungsbeispiel umfasst das Rutschelement 30 zwei um die Achse A drehbare Segmente 30.1, 30.2. In anderen Ausführungsbeispielen sind mehr drehbare Segmente vorhanden, beispielsweise drei, vier, fünf, sechs, sieben oder acht. Es sind auch noch größere Anzahlen an Segmenten möglich.
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1 zeigt schematisch, wie ein Stückgut 40 des anderen Stückgutstroms ein einzelnes Segment 30.2 hochdrücken kann.
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So kann das Stückgut 40 des anderen Stückgutstroms das Rutschelement 30 auch dann passieren, wenn es höher als ein Abstand zwischen dem Rutschelement 30 und der Transportvorrichtung 20 ist.
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2 zeigt schematisch, wie ein Stückgut 50 des anderen Stückgutstroms ein einzelnes Segment 30.2 herunterdrücken kann. So kann das Stückgut 50 des Stückgutstroms über das Rutschelement 30 beschädigungsarm oder beschädigungsfrei dem anderen Stückgutstrom zugeführt werden.
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In 4 ist eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung gezeigt.
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Die dargestellte Vorrichtung 100 des zweiten Ausführungsbeispiels dient zum Zuführen eines Stückgutstroms zu einem anderen Stückgutstrom. Der eine Stückgutstrom wird mittels einer Transportvorrichtung 10, beispielsweise einem Förderband, in einer ersten Richtung R1 erzeugt. Der andere Stückgutstrom wird mittels einer Transportvorrichtung 20, beispielsweise einem anderen Förderband, in derselben ersten Richtung R1 erzeugt.
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Die Transportvorrichtung 10 ist über der anderen Transportvorrichtung 20 angeordnet. Die Transportvorrichtung 10 ist also bezüglich einer zweiten Richtung R2, die zur ersten Richtung senkrecht steht, hinter der anderen Transportvorrichtung 20 angeordnet. Die Transportvorrichtung 10 endet an einem Rutschelement 30. Das Rutschelement 30 ist beweglich. Im zweiten Ausführungsbeispiel ist das Rutschelement 30 um eine Achse drehbar gelagert. Die Achse steht senkrecht zur Bildebene und damit senkrecht zur ersten Richtung R1 und senkrecht zur zweiten Richtung R2.
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Im zweiten Ausführungsbeispiel umfasst das Rutschelement 30 zwei um die Achse A drehbare Segmente 30.1, 30.2. Wieder sind in anderen Ausführungsbeispielen mehr drehbare Segmente vorhanden, beispielsweise drei, vier, fünf, sechs, sieben oder acht. Es sind auch noch größere Anzahlen an Segmenten möglich.
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Jedes der Segmente 30.1, 30.2 umfasst drei Abschnitte 30.1a, 30.1b, 30.1c, 30.2a, 30.2b, 30.2c. Dabei sind in jedem Segment zwei entgegengesetzt gebogene Abschnitte 30.1a, 30.1b, 30.2a, 30.2b durch flache Verbindungsabschnitte 30.1c, 30.2c verbunden. Die Verbindungsabschnitte des zweiten Ausführungsbeispiels sind optional. Die entgegengesetzt gebogenen Abschnitte 30.1a, 30.1b, 30.2a, 30.2b eines jeweiligen Segments 30.1, 30.2 können auch direkt aneinander angrenzen.
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Im zweiten Ausführungsbespiel schließt einer der gebogenen Abschnitte 30.1a, 30.2a jeden Segments 30.1, 30.2 an die eine Transportvorrichtung 10 plan an. Der andere Abschnitt 30.1b, 30.2b jeden Segments 30.1, 30.2 liegt plan auf der anderen Transportvorrichtung 20 auf, wenn das jeweilige Segment 30.1, 30.2 soweit verdreht ist, dass der andere Abschnitt 30.1b, 30.2b die andere Transportvorrichtung 20 berührt.
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Es ist auch möglich, dass jedes Segment nur einen gebogenen Abschnitt und einen Verbindungsabschnitt aufweist. Entweder schließt dann der Verbindungsabschnitt an und der gebogene Abschnitt liegt plan auf der anderen Transportvorrichtung 20 auf, wenn das Segment soweit verdreht ist, dass der gebogene Abschnitt die andere Transportvorrichtung 20 berührt. Oder der gebogene Abschnitt schließt plan an die Transportvorrichtung 10 an.
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5 und 6 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel.
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Die dargestellte Vorrichtung 100 des dritten Ausführungsbeispiels dient zum Zuführen eines Stückgutstroms zu einem anderen Stückgutstrom. Der eine Stückgutstrom wird mittels einer Transportvorrichtung 10, beispielsweise einem Förderband, in einer ersten Richtung R1 erzeugt. Der andere Stückgutstrom wird mittels einer Transportvorrichtung 20, beispielsweise einem anderen Förderband, in derselben ersten Richtung R1 erzeugt.
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Die Transportvorrichtung 10 ist über der anderen Transportvorrichtung 20 angeordnet. Die Transportvorrichtung 10 ist also bezüglich einer zweiten Richtung R2, die zur ersten Richtung senkrecht steht, hinter der anderen Transportvorrichtung 20 angeordnet. Die Transportvorrichtung 10 endet an einem Rutschelement 30. Das Rutschelement 30 ist beweglich. Im zweiten Ausführungsbeispiel ist das Rutschelement 30 um eine Achse biegbar. Die Achse steht senkrecht zur Bildebene und damit senkrecht zur ersten Richtung R1 und senkrecht zur zweiten Richtung R2.
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Im dritten Ausführungsbeispiel umfasst das Rutschelement 30 zwei um die Achse A biegbare Segmente 30.1, 30.2. Wieder sind in anderen Ausführungsbeispielen mehr drehbare Segmente vorhanden, beispielsweise drei, vier, fünf, sechs, sieben oder acht. Es sind auch noch größere Anzahlen an Segmenten möglich.
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5 zeigt schematisch, wie ein Stückgut 40 des anderen Stückgutstroms ein einzelnes Segment 30.2 hochbiegen kann. So kann das Stückgut 40 des anderen Stückgutstroms das Rutschelement 30 auch dann passieren, wenn es höher als ein Abstand zwischen dem Rutschelement 30 und der Transportvorrichtung 20 ist.
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6 zeigt schematisch, wie ein Stückgut 50 des anderen Stückgutstroms ein einzelnes Segment 30.2 herunterbiegen kann. So kann das Stückgut 50 des Stückgutstroms über das Rutschelement 30 beschädigungsarm oder beschädigungsfrei dem anderen Stückgutstrom zugeführt werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Transportvorrichtung
- 20
- andere Transportvorrichtung
- 30
- Rutschelement
- 30.1
- erstes Segment
- 30.1a
- gebogener Abschnitt des ersten Segments
- 30.1b
- entgegengesetzt gebogener Abschnitt des ersten Segments
- 30.1c
- Verbindungsabschnitt des ersten Segments
- 30.2
- zweites Segment
- 30.2a
- gebogener Abschnitt des zweiten Segments
- 30.2b
- entgegengesetzt gebogener Abschnitt des zweiten Segments
- 30.2c
- Verbindungsabschnitt des zweiten Segments
- 40, 50
- Stückgut
- 100
- Vorrichtung zum Zuführen eines Stückgutstroms zu einem anderen Stückgutstrom
- A
- Achse
- R1
- erste Richtung
- R2
- zweite Richtung
- R3
- dritte Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2444341 A1 [0005]
- WO 2013/023661 A1 [0006]