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Die Erfindung betrifft eine Anordnung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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1 stellt eine derartige Anordnung dar, die aus dem Stand der Technik bekannt ist. Es handelt sich um eine Flanschverbindung 101, die aus einem Getriebegehäuse 103 und einem Leitungsstück 105 gebildet wird. Bei dem Getriebegehäuse 103 kann es sich beispielsweise um das Getriebegehäuse eines Getriebes einer Windkraftanlage handeln.
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Ein erster Bereich der Oberfläche des Getriebegehäuses 103 ist mit einer Lackschicht 107 überzogen. Weiterhin weist das Getriebegehäuse 103 einen unlackierten Bereich 109 auf.
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Das Getriebegehäuse 103 bildet ein erstes Leitungssegment 111. Das Leitungsstück 105 bildet ein zweites Leitungssegment 113. Damit zwischen dem Getriebegehäuse 103 und dem Leitungsstück 105 kein Öl austreten kann, ist das Leitungsstück 105 mit einem Dichtring 115 versehen. Ein Flansch 117 dient dazu, das Leitungsstück 105 mit dem Getriebegehäuse 103 zu verschrauben und so das erste Leitungssegment 111 und das zweite Leitungssegment 113 zu einer Ölleitung zusammenzufügen. Der Dichtring 115 wird beim Verschrauben des Flansches 117 zwischen dem Leitungsstück 105 und dem unlackierten Bereich 109 verspannt.
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Es ist nicht möglich, die Oberfläche des Getriebegehäuses 103 vollständig zu lackieren. Dann würde der Dichtring 115 nicht gegen den unlackierten Bereich 109, sondern gegen die Lackschicht 107 verspannt. Die Lackschicht 107 müsste infolgedessen eine Dichtfunktion übernehmen. Dies würde aber hinsichtlich der mechanischen Belastungen und der Ölbeständigkeit Anforderungen an die Lackschicht 107 stellen, die mit herkömmlichen Lacken nicht zu erfüllen sind. Zur Abdichtung der Ölleitung ist daher ein unlackierter Bereich 109 erforderlich.
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Allerdings ist das Getriebegehäuse 103 in der Regel nicht rostfrei. Der unlackierte Bereich 109 muss daher vor Rost geschützt werden. Wenn das Leitungsstück 105 mit dem Getriebegehäuse 103 verschraubt wurde, lackiert man daher das Getriebegehäuse 103 im Bereich des Flansches 117 nach, so dass die Lackschicht 107 anschließend bis an den Flansch 117 heranreicht. Der Schritt des Nachlackierens muss allerdings von Hand ausgeführt werden und ist daher sehr aufwändig und zudem nicht hinreichend prozesssicher. Insbesondere kann keine ausreichende Güte der so nachgebesserten Lackschicht 107 gewährleistet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein erstes Leitungssegment und ein zweites Leitungssegment unter Umgehung der den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen innewohnenden Nachteile zu einer Leitung zum Leiten eines Fluides zusammenzufügen. Insbesondere sollen die oben beschriebenen Korrosionsprobleme aufwandsneutral und unter Sicherstellung einer hinreichenden Erzeugnisgüte vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung nach Anspruch 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Anordnung weist eine erste Komponente und eine zweite Komponente auf. Bei der ersten Komponente kann es sich um ein Getriebegehäuse handeln, bei der zweiten Komponente um ein Leitungsstück.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung nach Anspruch 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst eine erste Komponente, eine zweite Komponente und eine Lackschicht. Die erste Komponente bildet ein erstes Leitungssegment aus, die zweite Komponente ein zweites Leitungssegment. Ein Leitungssegment bezeichnet einen Teil einer Leitung, der mit weiteren Teilen der Leitung zu der Leitung zusammengefügt werden kann.
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Bei der ersten Komponente kann es sich um ein Getriebegehäuse einer Windkraftanlage handeln, bei der zweiten Komponente um ein Rohr. Das Getriebegehäuse ist mit einer durchgehenden Aussparung versehen, die als zweites Leitungssegment dient.
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Erfindungsgemäß weist die Anordnung ein Zwischenstück auf, das ein drittes Leitungssegment ausbildet. Das Zwischenstück dient dazu, die erste Komponente derart mit der zweiten Komponente zu verbinden, dass das erste Leitungssegment, das zweite Leitungssegment und das dritte Leitungssegment eine Leitung zum Leiten eines Fluids, vorzugsweise einer Flüssigkeit, bilden. Bei der Flüssigkeit handelt es sich beispielsweise um Öl oder Kühlwasser.
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Die erste Komponente, die zweite Komponente und das Zwischenstück lassen sich also so zusammenfügen, dass die erste Komponente und die zweite Komponente jeweils mit dem Zwischenstück verfügt sind. Das Zwischenstück ist dabei so angeordnet, dass das dritte Leitungssegment das erste Leitungssegment mit dem zweiten Leitungssegment zu der Leitung verbindet. Das erste Leitungssegment und das zweite Leitungssegment sind also, wenn die erste Komponente, die zweite Komponente und das Zwischenstück zusammengefügt sind, voneinander beabstandet. Zwischen dem ersten Leitungssegment und dem zweiten Leitungssegment besteht ein Zwischenraum, den das dritte Leitungssegment überbrückt.
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Die Lacksicht überzieht einen ersten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente und mindestens einen Bereich der Oberfläche des Zwischenstücks. Insbesondere handelt es sich bei der Lackschicht um eine durchgehende Lackschicht. Diese lässt sich erstellen, in dem zunächst das Zwischenstück und die Komponente zusammengefügt werden, bevor der erste Bereich der Oberfläche der ersten Komponente und der Bereich der Oberfläche des Zwischenstücks lackiert werden.
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Die Lackschicht bildet eine Barriere, die verhindert, dass die Umgebungsfeuchtigkeit zwischen die erste Komponente und das Zwischenstück gelangt. Ein zwischen der ersten Komponente und dem Zwischenstück befindlicher Bereich wird also durch die Lackschicht vor Umgebungsfeuchtigkeit geschützt.
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Die Lackschicht ermöglicht es, in einer bevorzugten Weiterbildung einen zweiten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente unlackiert zu lassen. Der zweite Bereich der Oberfläche der ersten Komponente ist also frei von der Lackschicht. Da aber die Lackschicht den ersten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente und mindestens einen Bereich der Oberfläche des Zwischenstücks überzieht, ist der zweite Bereich der Oberfläche der ersten Komponente dennoch vor Korrosionen geschützt. So kapselt die Lackschicht den zweiten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente gegenüber der Umgebung ab und bildet eine Barriere gegenüber der Umgebungsfeuchtigkeit. Die Lackschicht verhindert also, dass die Umgebungsfeuchtigkeit an den zweiten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente gelangen kann.
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Dies ermöglicht es, für die erste Komponente ein nicht korrosionsbeständiges Material, etwa nicht rostfreien Stahl zu verwenden. Die zweite Komponente und das Zwischenstück hingegen bestehen vorzugsweise aus einem korrosionsbeständigen Material. Hierzu zählt zum Beispiel Edelstahl, rostfreier Stahl, Kupfer oder Messing. Auch kann die zweite Komponente aus einer Legierung bestehen, die mindestens eines der genannten Metalle enthält.
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Der unlackierte zweite Bereich der Oberfläche der ersten Komponente ermöglicht in einer bevorzugten Weiterbildung die Verwendung einer ersten Dichtung, um das erste Leitungssegment gegenüber dem dritten Leitungssegment abzudichten. Wenn also das Zwischenstück und die erste Komponente zusammengefügt sind, dichtet die erste Dichtung das Zwischenstück gegenüber dem zweiten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente derart ab, das das Fluid – insbesondere nicht zwischen der ersten Komponente und dem Zwischenstück hindurch – aus der Leitung austreten kann. Die erste Dichtung liegt in dem zweiten Bereich auf der Oberfläche der ersten Komponente auf. Ebenso liegt die erste Dichtung auf dem Zwischenstück auf.
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Vorzugsweise sind das Zwischenstück und die erste Komponente gegeneinander verspannt montiert. Die erste Dichtung ist dann zwischen der ersten Komponente bzw. dem zweiten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente und dem Zwischenstück verspannt. Auf diese Weise bildet die erste Dichtung eine fluiddichte Barriere zwischen dem zweiten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente und dem Zwischenstück.
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Die erste Dichtung ist vorzugsweise in dem Zwischenstück oder in der ersten Komponente, insbesondere in dem zweiten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente, fixiert. Insbesondere ist die Fixierung der ersten Dichtung in dem Zwischenstück oder in der ersten Komponente fluiddicht ausgestaltet. Zur Fixierung der ersten Dichtung können das Zwischenstück oder die erste Komponente, insbesondere der zweiten Bereich der Oberfläche der ersten Komponente, insbesondere eine Nut aufweisen, in welche die erste Dichtung eingebracht wird.
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Um zu verhindern, dass das Fluid aus der Leitung austritt, weist die Anordnung in einer darüber hinaus bevorzugte Weiterbildung eine zweite Dichtung auf. Die zweite Dichtung dichtet die zweite Komponente gegenüber dem Zwischenstück ab. Insbesondere dichtet die zweite Dichtung das zweite Leitungssegment gegenüber dem dritten Leitungssegment ab. Dazu bildet die zweite Dichtung gegenüber der zweiten Komponente und dem Zwischenstück jeweils eine fluiddichte Barriere. Das Fluid kann also weder zwischen der zweiten Komponente und der zweiten Dichtung, noch zwischen dem Zwischenstück und der zweiten Dichtung aus der Leitung austreten. Dies wird vorzugsweise erreicht, indem die zweite Komponente und das Zwischenstück gegeneinander verspannt werden, sodass die zweite Dichtung zwischen der zweiten Komponente und dem Zwischenstück verspannt ist.
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Die zweite Dichtung ist in einer bevorzugten Weiterbildung in der zweiten Komponente oder in dem Zwischenstück fixiert. Die Fixierung der zweiten Dichtung ist dabei fluiddicht ausgestaltet. Vorzugsweise erfolgt die Fixierung der zweiten Dichtung mittels einer Nut, in welche die zweite Dichtung eingebracht wird. Ist die zweite Dichtung in der zweiten Komponente fixiert, weist das Zwischenstück eine Dichtfläche auf, die in Kontakt zu der zweiten Dichtung steht, wenn die zweite Komponente mit dem Zwischenstück verfügt ist. Bei einer Fixierung der zweiten Dichtung in dem Zwischenstück, weist analog die zweite Komponente eine Dichtfläche auf, die mit der zweiten Dichtung in Kontakt steht, wenn die zweite Komponente mit dem Zwischenstück verfügt ist.
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Um die zweite Komponente und das Zwischenstück gegeneinander zu verspannen, ist die zweite Komponente vorzugsweise mit einem Flansch, beispielsweise einem SAE-Flansch, weitergebildet. Der Flansch kann mit dem Zwischenstück verschraubt werden. Auf diese Weise werden die zweite Komponente und das Zwischenstück miteinander verfügt.
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Auch das Zwischenstück und die erste Komponente werden vorzugsweise durch Verschrauben miteinander verfügt. Hierdurch werden das Zwischenstück und die ersten Komponente gegeneinander verspannt.
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Die Anordnung ist vorzugsweise rotationssymmetrisch ausgestaltet. Dies bedeutet, dass insbesondere die erste Komponente, die zweite Komponente, die Lackschicht, das erste Leitungssegment, das zweite Leitungssegment, das dritte Leitungssegment, das Zwischenstück, die erste Dichtung, die zweite Dichtung und/oder der Flansch rotationssymmetrisch zu einer gemeinsamen Symmetrieachse sind.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in 2 dargestellt. Mit 1 übereinstimmende Bezugszeichen kennzeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche Merkmale. Im Einzelnen zeigt:
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1: Eine aus dem Stand der Technik bekannte Flanschverbindung; und
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2: eine Flanschdichtung mit Zwischenstück.
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Das Zwischenstück 201 ist mit einer durchgehenden Bohrung versehen, die ein drittes Leitungssegment 203 bildet. Das dritte Leitungselement 203 verbindet das erste Leitungssegment 111 und das zweite Leitungssegment 113 miteinander zu einer Ölleitung.
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Ein erster Dichtring 205 und ein zweiter Dichtring 207 dichten die Ölleitung.
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Das Zwischenstück 201 weist eine Nut auf, in welche der erste Dichtring 205 eingebracht ist. Weiterhin wird der erste Dichtring 205 durch eine Verschraubung des Zwischenstücks 201 mit dem Getriebegehäuse 103 gegen den unlackierten Bereich 109 gepresst. Der erste Dichtring 205 verhindert somit, dass Öl aus der Ölleitung zwischen dem Zwischenstück und dem Getriebegehäuse 103 austritt.
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Der zweite Dichtring 207 ist in eine in dem Flansch 117 verlaufende Nut eingebracht. Wenn der Flansch 117 mit dem Zwischenstück 201 verschraubt wird, wird der zweite Dichtring 207 gegen die Oberfläche des Zwischenstücks 201 gepresst. Somit erfolgt eine öldichte Versiegelung des Flansches 117 gegenüber dem Zwischenstück 201.
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Die Lackschicht 107 wird aufgebracht, nachdem das Zwischenstück 201 mit dem Getriebegehäuse 103 verschraubt wurde. So überzeiht die Lackschicht 107 nicht nur einen Bereich der Oberfläche des Getriebegehäuses 103, sondern auch einen Bereich der Oberfläche des Zwischenstücks 201. Insbesondere ein zwischen dem Zwischenstück 201 und dem Getriebegehäuse 103 verlaufender Spalt, in dem sich der unlackierte Bereich 109 der Oberfläche des Getriebegehäuses 103 befindet, wird durch die Lackschicht nach außen hin verschlossen. Es wird verhindert, dass Umgebungsfeuchtigkeit in den Spalt eindringt und den unlackierten Bereich 109 der Oberfläche des Getriebegehäuses 103 rosten lässt.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Flanschverbindung
- 103
- Getriebegehäuse
- 105
- Rohr
- 107
- Lackschicht
- 109
- unlackierter Bereich
- 111
- erstes Leitungssegment
- 113
- zweites Leitungssegment
- 115
- Dichtring
- 117
- Flansch
- 201
- Zwischenstück
- 203
- drittes Leitungssegment
- 205
- erster Dichtring
- 207
- zweiter Dichtring