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Die Erfindung betrifft einen Ringgreifer gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Ringgreifer sind allgemein bekannt und werden dazu genutzt, Konen und Ringe anzuheben.
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Aus der
EP 0 703 184 A1 ist ein Schachtringgreifer bekannt. Dieser umfasst ein Traggestell, das eine erste Gruppe aus drei im Winkelabstand von 120° zueinander in einer Horizontalebene liegenden Klemmbacken bzw. Klemmelementen aufweist. Das Traggestell weist drei wenigstens annähernd radial gerichtete Führungskörper in gleichem Abstand von einer lotrechten Zentralachse des Traggestells auf, in denen je ein mit einer Klemmbacke bestücktes Spannorgan ausfahrbar gelagert ist. Das Traggestell weist ein zur Zentralachse koaxiales Führungsorgan auf, in dem ein Zugelement axial verschiebbar geführt ist, wobei das Zugelement mit einem Axialradial-Wegumsetzer verbunden ist, der seinerseits mit den Spannorganen derart verbunden ist, dass bei axialer Relativverschiebung des Zugelementes zum Führungsorgan die Klemmbacken synchron radial bewegt werden. Am oberen Ende des Zugelementes ist ein Aufhängemittel für einen Lastheber vorgesehen und an den Spannorganen ist eine zweite Gruppe aus drei ausfahrbaren Klemmbacken in einer unterhalb der Horizontalebene der ersten Klemmbackengruppe liegenden Parallelebene vorgesehen, deren Klemmbacken auf einen kleineren Durchmesser als die der ersten Gruppe liegen. Die Spannorgane sind jeweils zwischen den Klemmbacken der ersten Gruppe und der zweiten Gruppe an den Führungsorganen gelagert.
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Nachteilig bei dieser Ausgestaltung ist, dass ein Gestell erforderlich ist, um die drei im Winkelstand von 120° zueinander angeordneten Spannbacken, Führungskörper und Spannorgane zu stützen, aufgrund dessen die Vorrichtung sperrig und umständlich ist. Es sind auch viele bewegende Bauteile vorhanden, was zu einer erheblichen Quetschgefahr führt. Zudem sind die Spannorgane nur über eine kleine Distanz verschiebbar, weswegen nur Rohre aufnehmbar sind, deren Rohrdurchmesser nur geringfügig variiert.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Ringgreifer bereitzustellen, der einfach handhabbar und zuverlässig ist, mit dem eine große Vielfalt an Rohrdurchmessern aufgenommen werden kann, und der sicher im Betrieb ist, insbesondere indem die Quetschgefahr verringert wird. Außerdem soll er einfach aufgebaut und kostengünstig sein.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 14.
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Der erfindungsgemäße Ringgreifer hat einen Führungskörper, wobei der Führungskörper ein vertikales Linearlager aufweist, an dem ein Zugelement mit einem oberen Zugelementende und einem unteren Zugelementende vertikal axial verschiebbar gelagert ist, wobei das obere Zugelementende am oberen Lagerende des vertikalen Linearlagers und das untere Zugelementende am unteren Lagerende des vertikalen Linearlagers übersteht, und wobei das obere Zugelementende mit einem Aufhängemittel für einen Lastheber versehen ist, und wobei der Führungskörper quer zu dem vertikalen Linearlager und über den Umfang um das vertikale Linearlager verteilt angeordnete Spannorganlager aufweist, an denen jeweils ein Spannorgan quer zum vertikalen Linearlager axial verschiebbar gelagert ist, wobei an den Spannorganen jeweils wenigstens ein Klemmelement aus einer ersten Gruppe angeordnet ist, die in einer Horizontalebene liegen, wobei das untere Zugelementende über einen Axialradial-Wegumsetzer mit den Spannorganen derart verbunden ist, dass bei axialer Relativverschiebung des Zugelementes zum vertikalen Linearlager die Spannorgane synchron radial bewegt werden, wobei der Axialradial-Wegumsetzer jeweils zwischen dem Spannorganlager und dem Klemmelement aus der ersten Gruppe eines Spannorgans mit diesem Spannorgan verbunden ist.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Axialradial-Wegumsetzers ist, dass durch die Verbindung, die zwischen dem Spannorganlager und dem Klemmelement aus der ersten Gruppe eines Spannorgans liegt, der Axialradial-Wegumsetzer eine lange Erstreckung aufweist, weil er nicht mit einem inneren Bereich des Spannorgans verbunden ist – vielmehr ist er radial außerhalb des Führungsorgans mit dem Spannorgan verbunden, wodurch ein guter Hebelarm entsteht, der zu einer sehr effektiven Umsetzung der auf das Zugelement wirkenden Zugkraft führt. Außerdem können die Spannorganlager dichter an dem vertikalen Linearlager angeordnet sein, denn es ist Innen kein Bereich zum Verbinden der Spannorgane mit dem Axialradial-Wegumsetzer notwendig. Gleichzeitig ist es optional möglich, die Spannorgane einfach vom Axialradial-Wegumsetzer zu lösen und nach außen aus den Spannorganlagern herauszuziehen. Dies kann beispielsweise zum Verstellen der Spannorganlänge oder zum Wechsel des Spannorgans genutzt werden.
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In einer Ausgestaltungsoption sind die Spannorganlager rohrförmig ausgebildet und die Spannorgane sind hier hineingesteckt. Es ergibt sich eine steife, stabile und haltbare Lagerung. Vorzugsweise sind die Spannorgane drehfest in den Spannorganlagern geführt. Hierzu besteht die Option, die Spannorganrohre als Vierkantrohr auszubilden. Dabei sollten die Spannorgane ebenfalls eine viereckige Grundform haben, zum Beispiel indem sie als Vierkantrohr oder als Vierkantkörper ausgebildet sind.
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Vorzugsweise sind die Spannorganlager über den Umfang (des vertikalen Linearlagers) gleichverteilt angeordnet. Dies verteilt die auf die Wände des Ringes ausgeübte Kraft gleichmäßig, was zu einer stabilen Aufnahme des Rohres führt.
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Der Axialradial-Wegumsetzer kann optional Streben mit einem ersten Strebenende und einem zweiten Strebenende aufweisen, wobei jeweils das erste Strebenende am unteren Zugelementende des Zugelements schwenkbar gelagert ist, und wobei das zweite Strebenende jeweils zwischen dem Spannorganlager und dem Klemmelement aus der ersten Gruppe an einem der Spannorgane schwenkbar gelagert ist. Eine solche Ausgestaltung ist effektiv und einfach, und umfasst wenige Bauteile. Dadurch sind die Lebensdauer und auch die Betriebssicherheit des Ringgreifers hoch. Besonders bevorzugt sind alle Streben mit einem einzigen Hauptbolzen am unteren Zugelementende des Zugelements gelagert. Dies ist einfach und kostengünstig.
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An den Spannorganen kann jeweils ein einzelner Bolzen angeordnet sein, an dem die Streben schwenkbar gelagert sind. Hierdurch wird die Anzahl Bauteilen reduziert, was die Ausgestaltung vereinfacht.
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Bei einer optionalen Ausgestaltung sind die Bolzen als manuell betätigbare Steckbolzen ausgeführt. Damit ist ein Lösen des Axialradial-Wegumsetzers möglich, was beispielsweise zu einem Verstellen oder Wechseln der Spannorgane genutzt werden kann. Werkzeug ist hierfür meist nicht erforderlich.
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In einer speziellen Ausführungsform sind jeweils zwei Streben des Axialradial-Wegumsetzers an gegenüberliegenden Seiten mit jeweils einem der Spannorgane verbunden. Hierdurch sind hohe Spannkräfte übertragbar und die Spannorgane werden beidseitig und damit gleichmäßig belastet.
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Vorzugsweise sind die Streben aus einstückigen Bügeln ausgebildet. Hierdurch wird die Anzahl bewegender Bauteile niedrig gehalten, was zu einer hohen Betriebssicherheit des Ringgreifers führt. Außerdem sind hohe Kräfte übertragbar. Bei den Bügeln kann es sich beispielsweise um ausgeschnittene Teile aus einer Metallplatte handeln.
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Bei einer besonderen Ausführung ist an den Spannorganen jeweils wenigstens ein Klemmelement aus einer zweiten Gruppe angeordnet, die in einer unterhalb der Horizontalebene liegenden Parallelebene angeordnet sind, wobei die Klemmelemente der zweiten Gruppe näher am Zugelement angeordnet sind als die Klemmelemente der ersten Gruppe. Hierdurch kann eine Vielzahl unterschiedlicher Ringe und Rohre mit demselben Ringgreifer angehoben werden, wobei die Klemmelemente in der Parallelebene beispielsweise für Ringe, Konen oder Rohre benutzten werden können, deren Durchmesser kleiner sind als die mit den Klemmelementen in der Horizontalebene anzuhebenden Ringe, Konen oder Rohre.
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In einer Variante sind die Klemmelemente aus der zweiten Gruppe über nach Innen weisende Winkel mit den Spannorganen verbunden, und die Klemmelemente aus der zweiten Gruppe durch axiales Verschieben der Spannorgane nach Innen bis wenigstens neben die Spannorganlager bewegbar. Durch den Winkel entsteht ein Spalt zwischen den Klemmelementen aus der zweiten Gruppe und dem Spannorgan. Die Winkel erlauben hierdurch die Aufnahme von Rohren, Ringen und Konen mit besonders kleinem Durchmesser. Gleichzeitig können die Winkel eine Auflagefläche ausbilden, die oberhalb und radial außerhalb der Klemmelemente aus der zweiten Gruppe angeordnet ist. Die Auflagefläche wird dann vor dem Spannen auf die Stirnseite des Rohres aufgesetzt.
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Die Klemmelemente der ersten Gruppe sind vorzugsweise am äußeren Ende an den Spannorganen angeordnet. Hierdurch ist der vom Ringgreifer abgedeckte Durchmesser möglichst groß und es wirken durch die Spannkräfte nur wenige Drehmomente auf die Spannorgane.
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Die Klemmelemente der ersten und/oder zweiten Gruppe können als flache Klemmbacken ausgeführt sein. In einer speziellen Variante sind die Klemmelemente der ersten und/oder der zweiten Gruppe als Räder ausgebildet. Optional sind diese um eine Vertikalachse rotierbar. Dies hat den Vorteil, dass sich der Ringgreifer leichtgängig zum aufzunehmenden Rohr ausrichtet. Diese Option ist vor allem für die Klemmelemente der ersten Gruppe geeignet. Bei größeren Durchmessern ist die korrekte Ausrichtung nämlich wichtiger als bei kleinen Durchmessern. In einer anderen Variante sind die Räder an einer Horizontalachse drehfest gelagert. Das hat den Vorteil, dass die Räder nach Verschleiß der Oberfläche einfach ein Stück weiter gedreht werden können, z. B. um 90 Grad, und hierdurch wieder eine unbenutzte Halteoberfläche bereitsteht. Die Räder an einer Horizontalachse sind vor allem für die Klemmelemente der zweiten Gruppe geeignet. Rohre mit kleinerem Durchmesser haben nämlich meist ein geringeres Gewicht, sodass mit solchen Rädern noch hinreichend große Klemmkräfte bewirkt werden können.
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Bei einer besonderen Ausgestaltung ist das vertikale Linearlager von einem vertikal ausgerichteten Führungsrohr des Führungskörpers ausgebildet. Der Innenbereich des Führungsrohrs stellt eine einfache, kostengünstige und Verwindungssteife Lagerung für das Zugelement bereit. Vorzugsweise ist das Führungsrohr ein Vierkantrohr. Hierdurch kann das Zugelement drehfest im Führungsrohr gelagert werden und es wird eine Torsion des Axialradial-Wegumsetzers vermieden. Außerdem stellt ein Führungsrohr Raum zur Verfügung, der zur Lagerung verschiedener Komponente (beispielsweise einer Elektronik oder einer Schaltautomatik) benutzt werden kann. Damit bleibt die Ausgestaltung einfach und empfindliche Bauteile werden geschützt.
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Vorzugsweise weist das Zugelement einen Rohr- oder Stabkörper auf, der im vertikalen Linearlager axialverschiebbar gelagert ist. Hierdurch ist es möglich, das Zugelement innerhalb des Rohrs zu lagern. Damit bewegen sich Bauteile innerhalb des Rohrs, was die Quetschgefahr sehr niedrig hält. Wenn das Zugelement einen rechteckigen Querschnitt aufweist, kann es drehfest in einem optional rechteckigen Führungsrohr geführt sein.
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In einer speziellen Ausführungsform sind exakt zwei sich gegenüberliegend angeordnete Spannorganlager und Spannorgane vorgesehen. Damit erstreckt sich der Ringgreifer im Wesentlichen in nur zwei Dimensionen, was zu einer schlanken und gut handhabbaren Ausgestaltung führt. Bei einem solchen Ausführungsbeispiel sind die Spannorganlager und Spannorgane sozusagen im Wesentlichen um 180 Grad verdreht zueinander angeordnet. In einer speziellen Variante ist dabei vorgesehen, dass das vertikale Linearlager und die Spannorganlager zwischen zwei Versteifungsblechen angeordnet sind. Diese sind dann jeweils mit den Spannorganlagern und dem vertikalen Linearlager verbunden. Es entsteht ein verwindungssteifer Ringgreifer, der mit einfachen Mitteln kostengünstig aufgebaut ist.
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Im Detail sind die Spannorganlager vorzugsweise horizontal bis maximal 10 Grad nach Außen ansteigend ausgerichtet. Eine geringe Neigung kann vorteilhaft hinsichtlich der auf den Ringgreifer einwirkenden Kräfte sein.
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Bei einer Ausführungsform ist an wenigstens einem der Spannorgane exakt ein Klemmelement der ersten Gruppe angeordnet. Damit ist eine einfache Einpunktaufnahme zur Aufnahme eines Rohres ausgebildet.
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Gemäß einer speziellen Ausgestaltung sind an wenigstens einem der Spannorgane wenigstens zwei, vorzugsweise exakt zwei, der Klemmelemente aus der ersten Gruppe angeordnet. Hiermit wird mit diesem Spannorgan wenigstens eine Zweipunktaufnahme zur Aufnahme eines Rohres ausgebildet. Insgesamt ergibt sich wenigstens eine Dreipunktaufnahme für den aufzunehmenden Ring. Die zwei Klemmelemente an einem Spannorgan sollten in einem Winkelstand von maximal 90 Grad zueinander angeordnet sein.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Spannorgane nach dem Lösen vom Axialradial-Wegumsetzer nach Außen aus den Spannorganlagern herausziehbar. Hierdurch ist ein schneller manueller Wechsel der Spannorgane möglich.
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Weiterhin ist in einer Ausgestaltungsoption vorgesehen, dass die Spannorgane wenigstens zwei Koppelstellen in unterschiedlichen Abständen vom Zugelement aufweisen, an denen der Axialradial-Wegumsetzer festlegbar ist, sodass der Abstand der Klemmelemente, insbesondere der Klemmelemente aus der ersten Gruppe und sofern vorhanden auch der Klemmelemente aus der zweiten Gruppe, vom Zugelement einstellbar ist. Hierdurch können Lasten mit stark unterschiedlichen Durchmessern mit demselben Ringgreifer angehoben werden.
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Vorzugsweise sind die Spannorgane mit Auflageelementen versehen, die jeweils eine nach unten weisende Auflagefläche ausbilden, die radial außerhalb sowie oberhalb der Klemmelemente aus der ersten Gruppe angeordnet sind. Damit fällt der Ringgreifer nicht zu tief in den anzuhebenden Ring hinein. Dies dient auch dazu, dass der Ringgreifer schnell mit einer Last verbunden werden kann, weil die Anschläge beim Absenken des Ringgreifers gegen die Wände der Last stoßen.
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Eine weiteres optionales Detail ist, dass das Aufhängemittel eine erste Aufhängeposition für den Lastheber koaxial oberhalb des vertikalen Linearlagers und wenigstens eine davon in horizontalem Abstand liegende zweite Aufhängeposition aufweist, zum Beispiel bis zu 10 und vorzugsweise bis zu 8 Aufhängepositionen. Je nach der Lage des Masseschwerpunkts einer Last kann der Ringgreifer schief hängen. Um dies zu verhindern, kann eine Aufhängeposition so gewählt werden, dass sie über dem Masseschwerpunkt liegt.
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Eine komfortable Bedienung gelingt, wenn der Ringgreifer eine optionale Schaltautomatik aufweist, die nach jedem Absetzen des Ringgreifers zwischen einer ersten Schaltstellung und einer zweiten Schaltstellung wechselt, wobei in der ersten Schaltstellung das nach oben Herausziehen des Zugelements aus dem vertikalen Linearlager freigegeben ist, und wobei in der zweiten Schaltstellung das nach oben Herausziehen des Zugelements aus dem vertikalen Linearlager gesperrt ist. Alternativ ist es auch möglich ein zusätzliches Einhängemittel vorzusehen, das mit dem vertikalen Linearlager und/oder den Spannorganlagern verbunden ist. Ein Anheben an diesem Einhängemittel führt dann nicht zu einem Herausziehen des Zugelements und damit nicht zum einem radialen Ausfahren der Spannorgane.
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Eine einfache Bewegungskinematik wird bei einer Variante erreicht, bei der das Zugelement ein Gewicht aufweist, das so groß ist, dass die Spannorgane nach Innen gezogen werden, wenn das Zugelement nicht nach oben gezogen wird bzw. wenn keine nach oben wirkende Zugkraft auf das Zugelement wirkt. Hierdurch muss keine zusätzliche Kraft auf das Zugelement aufgebracht werden, um die Spannorgane nach innen zu ziehen. Optional kann jedoch beispielsweise auch ein Auflegen des Kranhakens auf das Zugelement genutzt werden, um die Spannorgane nach innen zu ziehen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Frontalansicht eines Ringgreifers mit Klemmelementen aus einer ersten und einer zweiten Gruppe;
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2 eine perspektivisch Ansicht der in 1 gezeigten Spannorgane;
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3 eine perspektivische Frontalansicht eines Ringgreifers mit Klemmelementen aus einer ersten Gruppe;
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4 eine perspektivische Ansicht der in 3 gezeigten Spannorgane;
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5 eine Verwendung des in 1 gezeigten Ringgreifers zum Heben eines Rohres;
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6 eine weitere Verwendung des in 1 gezeigten Ringgreifers zum Heben eines Rohres;
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7 eine Verwendung des in 3 gezeigten Ringgreifers zum Heben eines Rohres; und
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8 eine perspektivische Frontalansicht eines weiteren Ringgreifers mit Klemmelementen aus einer ersten Gruppe.
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1 zeigt in einer eine perspektivischen Frontalansicht einen Ringgreifer 1 mit einem T-förmigen Führungskörper 5, wobei der Führungskörper 5 ein vertikales Linearlager 10 aufweist, an dem ein Zugelement 15 mit einem oberen Zugelementende 16 und einem unteren Zugelementende 17 vertikal axial verschiebbar gelagert ist. Das vertikale Linearlager 10 ist von einem vertikal ausgerichteten Führungsrohr des Führungskörpers 5 ausgebildet und das Zugelement 15 weist einen Rohrkörper auf, der im vertikalen Linearlager 10 axialverschiebbar gelagert ist. Das Führungsrohr und der Rohrkörper sind jeweils rechteckig, sodass der Rohrkörper sich nicht im Führungsrohr drehen kann.
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Das obere Zugelementende 16 steht am oberen Lagerende 11 des vertikalen Linearlagers 10 und das untere Zugelementende 17 am unteren Lagerende 12 des vertikalen Linearlagers 10 über. Dabei ist das obere Zugelementende 16 mit einem Aufhängemittel 50 für einen Lastheber 80 versehen, das sechs Aufhängepositionen 51, 52 aufweist. Vom Lastheber 80 ist nur das Koppelmittel dargestellt, das in die Aufhängepositionen 51, 52 eingreift. An das Koppelmittel kann beispielsweise ein Kran oder Bagger angeschlossen sein.
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Der Führungskörper 5 weist außerdem quer zu dem vertikalen Linearlager 10 und über den Umfang um das vertikale Linearlager 10 im Winkelstand von 180° zueinander verteilt exakt zwei Spannorganlager 20 auf, in denen jeweils ein Spannorgan 25 quer zum vertikalen Linearlager 10 axial verschiebbar gelagert ist. An den äußeren Enden der Spannorgane 25 ist jeweils ein Klemmelement 30 aus einer ersten Gruppe 31 angeordnet, die in einer gemeinsamen Horizontalebene a liegen. Bei den Klemmelementen 30 handelt es sich um Klemmbacken.
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In einer Parallelebene b liegen noch drei weitere an den Spannorganen 25 angeordnete Klemmelemente 34 einer zweiten Gruppe 32, wobei exakt zwei Klemmelemente 34 an einem der Spannorgane 25 und ein einziges Klemmelement 34 an dem anderen Spannorgan 25 angeordnet sind. Die zwei an dem einen Spannorgan 25 angeordneten Klemmelemente 34 sind in einem Winkelstand von weniger als 90 Grad über dem Umfang um das vertikale Linearlager 10 verteilt angeordnet. Man erkennt, dass die Klemmelemente 34 der zweiten Gruppe 32 näher am Zugelement 15 angeordnet sind als die Klemmelemente 30 der ersten Gruppe 31. Sie liegen also auf einem kleineren Durchmesser als die Klemmelemente 30 der ersten Gruppe 31. Insbesondere liegen sie auch neben dem Spannorgan 25, an dem sie befestigt sind.
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Erkennbar ist, dass die Klemmelemente 34 der zweiten Gruppe 32 in der gezeigten Position der Spannorgane 25 neben den Spannorganlagern 20 liegen. Hierzu sind die Klemmelemente 34 aus der zweiten Gruppe 32 über nach Innen weisende Winkel 33 mit den Spannorganen 25 verbunden, sodass ein Spalt zwischen den Klemmelementen 34 der zweiten Gruppe 32 ausgebildet ist, der nach Innen offen ist und über das Spannorganlager 20 gestülpt bzw. geschoben werden kann. Damit sind die Klemmelemente 34 aus der zweiten Gruppe 32 durch axiales Verschieben der Spannorgane 25 nach Innen bis wenigstens neben die Spannorganlager 20 bewegbar.
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Das untere Zugelementende 17 ist unterhalb der Horizontalebene a über einen Axialradial-Wegumsetzer 40 mit den Spannorganen 25 derart verbunden, dass bei axialer Relativverschiebung des Zugelementes 15 zum vertikalen Linearlager 10 die Spannorgane 25 synchron radial bewegt werden. Dabei ist der Axialradial-Wegumsetzer 40 jeweils zwischen dem Spannorganlager 20 und dem Klemmelement 30 aus der ersten Gruppe 32 eines Spannorgans 25 mit diesem Spannorgan 25 verbunden. Der Axialradial-Wegumsetzer 40 weist zwei sichtbare Streben 41 auf (wobei noch zwei Streben 41 auf der anderen Seite des Ringgreifers 1 angeordnet sind, die in der Ansicht jedoch verdeckt sind), die jeweils ein erstes Strebenende 42 und ein zweites Strebenende 43 haben. Das erste Strebenende 42 ist jeweils am unteren Zugelementende 17 des Zugelements 15 schwenkbar gelagert. Die Lagerung erfolgt insbesondere mit einem einzigen Hauptbolzen 44 am unteren Zugelementende 17. Das zweite Strebenende 43 der bügelförmigen Streben 41 ist jeweils zwischen dem Spannorganlager 20 und dem Klemmelement 30 aus der ersten Gruppe 31 an einem der Spannorgane 25 schwenkbar gelagert. Hierzu weisen die Spannorgane 25 jeweils eine Koppelstelle 28 auf, an der die zweiten Strebenenden 43 über einen Bolzen 26 bzw. ein Steckbolzen schwenkbar gelagert sind. Die Bolzen 26 können manuell herausgezogen werden, um die Kopplung zu lösen.
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Durch Herausziehen des Zugelements 15 nach oben aus dem Linearlager 10 wird das untere Zugelementende 17 nach oben geführt. Dadurch werden die ersten Strebenenden 42, die am unteren Zugelementende 17 befestigt sind, ebenfalls nach oben gezogen. Weil die Streben 41 des Axialradial-Wegumsetzers 40 steif ausgebildet sind, werden die zweiten Strebenenden 43 gemäß des von den Spannorganlagern 20 Freiheitsgrad radial nach Außen geführt. Dies hat zu Folge, dass die Spannorgane 25 ebenfalls radial nach Außen geführt werden. Dies wird dazu genutzt, die an den Spannorganen 25 angeordneten Klemmelemente 30 in Kontakt mit den Wänden einer Last zu bringen. Beim Absetzten der Last, erfolgen diese Schritten umgekehrt, insbesondere durch ein nach unten Bewegen des Zugelements 15 relativ zu dem vertikalen Linearlager 10.Dafür weist das Zugelement 15 ein Gewicht auf, das so groß ist, dass es absinkt und die Spannorgane 25 nach Innen gezogen werden, wenn das Zugelement 15 nicht nach oben gezogen wird.
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Die Klemmelemente 30 der ersten Gruppe 31 haben viereckige flache Kontaktflächen, wohingegen die Klemmelemente 34 aus der zweiten Gruppe 32 rund ausgeführt sind. Die Klemmelemente der zweiten Gruppe sind an einer Horizontalachse drehfest gelagert. Das hat den Vorteil, dass die Räder nach Verschleiß der Oberfläche einfach ein Stück weiter gedreht werden können, z. B. um 90 Grad, und hierdurch wieder eine unbenutzte Halteoberfläche bereitsteht.
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Des Weiteren weisen die Klemmelemente 30, 34 jeweils ein flexibles, rutschhemmendes Material 61 auf, damit eine Last sicher gegriffen werden kann. Außerdem haben die Klemmelemente 30, 34 eine Profilierung 62, beispielsweise in Wellen- oder Zackenform, die den Griff des Ringgreifers 1 verbessert. Die Klemmelemente 34 aus der zweiten Gruppe 32 sind an einer horizontalen Achse gelagert, dies allerdings drehfest. Durch manuelle Betätigung, können die runden Klemmelemente 34 weitergestellt werden, um beispielsweise abgenutzte Profilierungen 62 im Bereich des Kontakts mit einem Rohr durch einen frischen Bereich der Profilierung 62 zu ersetzen.
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Des Weiteren sind die Spannorgane 25 mit Auflageelementen 13 versehen, die jeweils eine nach unten weisende Auflagefläche 14 ausbilden, die radial außerhalb sowie oberhalb der Klemmelemente 30 aus der ersten Gruppe 31 angeordnet sind.
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Ferner weist der Ringreifer eine Schaltautomatik 55 auf. Nach jedem Absetzen des Ringgreifers 1 wechselt diese zwischen einer ersten Schaltstellung und einer zweiten Schaltstellung. Dabei ist in der ersten Schaltstellung das nach oben Herausziehen des Zugelements 15 aus dem vertikalen Linearlager 10 freigegeben. In der zweiten Schaltstellung ist das nach oben Herausziehen des Zugelements 15 aus dem vertikalen Linearlager 10 hingegen gesperrt.
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Die Spannorgane 25 sind nach einem Lösen vom Axialradial-Wegumsetzer 40 nach Außen aus den Spannorganlagern 20 herausziehbar. Zum Lösen der Streben 41 von den Spannorganen 25 werden insbesondere die Bolzen 26 aus den Koppelstelle 28 gezogen.
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2 zeigt eine detaillierte Sicht der Spannorgane 25 des Ausführungsbeispiels der 1. Die Spannorgane 25 sind nach dem Lösen vom Axialradial-Wegumsetzer 40 nach Außen aus den Spannorganlagern 20 herausgezogen worden. Hier sind insbesondere die Koppelstellen 28 gut zu erkennen, die an den Seiten der Spannorgane 25 ausgebildet sind. Die Koppelstellen 28 sind als Bohrlöcher ausgeführt, welche die Spannorgane 25 in der Horizontalen quer durchdringen.
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Die Spannorgane 25 haben jeweils wenigstens zwei Koppelstellen 28, nämlich exakt drei, in unterschiedlichen Abständen vom Zugelement (das in der Darstellung nicht enthalten ist, siehe daher 1), an denen der Axialradial-Wegumsetzer 40 bzw. deren Streben 41 festlegbar sind, sodass der Abstand der Klemmelemente 30, 34 vom Zugelement einstellbar ist.
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Auch zu erkennen ist die vierkantige Ausbildung der Spannorgane 25, was das Rotieren der Spannorgane 25 innerhalb der Spannorganlager verhindert, die als Vierkantrohre ausgebildet sind (siehe 1).
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, das hinsichtlich des Führungskörpers 5, des Zugelements 15 und dem Axialradial-Wegumsetzer 40 der Ausführung nach 1 entspricht. Lediglich die Spannorgane 25 wurden ausgetauscht. Diejenigen nach 3 sind länger als die in den 1 und 2 dargestellten. Damit sind Rohre mit anderen Durchmessern aufnehmbar als mit den Spannorganen nach den 1 und 2. Hieran ist die hohe Flexibilität des Ringgreifers 1 klar zu erkennen. Die Steckbozen bzw. Bolzen 26 können leicht gelöst werden, damit die Spannorgane 25 vom Axialradial-Wegumsetzer 40 gelöst sind und weiter aus den Spannorganlagern 20 herausgezogen oder in diese hineingeschoben werden können.
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Die vorliegenden Spannorgane weisen ausschließlich Klemmelemente 30 aus der ersten Gruppe 31 auf. An einem der beiden Spannorgane 25 ist exakt ein Klemmelement 30 der ersten Gruppe 31 angeordnet. An dem zweiten Spannorgan 25 sind exakt zwei Klemmelemente 30 aus der ersten Gruppe 31 angeordnet. Diese sind in der Horizontalebene a zu beiden Seiten des Spannorgans 25 angeordnet, welches hierfür eine stirnseitige Verbreiterung aufweist. Damit wird ein Schaukeln des aufgenommenen Rohrs an dem Ringgreifer 1 verhindert.
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4 veranschaulicht in einer detaillierten Ansicht die Spannorgane 25 des Ausführungsbeispiels nach 3. Daher wird auf die Beschreibung zu 3 verwiesen. Deutlich wird, dass auch bei diesen Spannorganen 25 mehrere Koppelstellen 28 vorhanden sind, um unterschiedliche Einstellungen vornehmen zu können.
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5 zeigt eine erste Verwendung des in der 1 gezeigten Ringgreifers 1, wobei die Klemmelemente 34 der zweiten Gruppe 32 gegen die Innenwände eines anzuhebenden Rohrs bzw. Ringes 100 drücken. Dabei liegen die Winkel 33 auf der Stirnseite des Ringes 100 auf.
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6 zeigt eine zweite Verwendung des in der 1 gezeigten Ringgreifers 1, wobei die Klemmelemente 30 der ersten Gruppe 31 gegen die Innenwände des anzuhebenden Rohrs bzw. Ringes 100 drücken. Die Auflageflächen 14 der Auflageelemente 13 liegen hierbei auf der Stirnseite des Ringes 100, damit der Ringgreifer 1 nicht tiefer als erforderlich in den Ring 100 rutscht oder schief im Ring verspannt wird.
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7 zeigt eine Verwendung des in der 3 gezeigten Ringgreifers 1. Hier ist zu sehen, wie der erfindungsgemäße Ringgreifer 1 auch für Ringe mit großen Durchmessern geeignet ist. Hier drücken die drei Klemmelemente 30 der ersten Gruppe 31 gegen die Innenwände des anzuhebenden Rohrs bzw. Ringes 100.
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8 zeigt eine perspektivische Frontalansicht eines weiteren Ringgreifers 1 mit Klemmelementen 30 aus einer ersten Gruppe 31. Bis auf die nachstehend beschriebenen Unterschiede wird auf die vorstehenden Ausführungen zu 3 verwiesen.
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Zunächst sind bei dieser Ausführungsform Griffe 71 vorgesehen. Diese dienen dem einfachen Hantieren des Ringgreifers 1 und können auch an den Ausführungsformen nach den 1, 3, 5, 6 und 7 vorgesehen werden. Im Speziellen sind die Griffe 71 an den Streben 41 befestigt.
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Ein weiteres auf die anderen Ausführungsformen nach den 1, 3, 5, 6 und 7 adaptierbares Merkmal ist die gezeigte Alternative zur Schaltautomatik. Vorliegend ist ein Einhängemittel 70 ausgebildet, dass mit einer der Aufhängepositionen des Aufhängemittels 50 korrespondiert. Das Einhängemittel 70 ist mit dem vertikalen Linearlager 10 und den Spannorganlagern 20 verbunden. Der Lastheber 80 kann hierdurch direkt in das Einhängemittel 70 eingreifen. Ein Anheben an dem Einhängemittel 70 führt dann nicht zu einem Herausziehen des Zugelements 15 aus dem vertikalen Linearlager 10 und damit nicht zum einem radialen Ausfahren der Spannorgane 25.
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Die Ausführungsform nach 8 unterscheidet sich außerdem durch abweichende Klemmbacken 30 der ersten Gruppe 31. Diese können die Klemmbacken der anderen Ausführungsbeispiele optional ersetzen. Vorliegend sind die Klemmelemente 30 der ersten Gruppe als Räder bzw. Rollen ausgebildet. Diese sind um eine Vertikalachse rotierbar.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ringgreifer
- 5
- Führungskörper
- 10
- Linearlager
- 11
- oberes Lagerende
- 12
- unteres Lagerende
- 13
- Auflageelement
- 14
- Auflagefläche
- 15
- Zugelement
- 16
- oberes Zugelementende
- 17
- unteres Zugelementende
- 20
- Spannorganlager
- 25
- Spannorgan
- 26
- Bolzen
- 28
- Koppelstelle
- 30
- Klemmelement (erste Gruppe)
- 31
- erste Gruppe
- 32
- zweite Gruppe
- 33
- Winkel
- 34
- Klemmelement (zweite Gruppe)
- 40
- Axialradial-Wegumsetzer
- 41
- Streben
- 42
- erstes Strebenende
- 43
- zweites Strebenende
- 44
- Hauptbolzen
- 50
- Aufhängemittel
- 51
- erste Aufhängeposition
- 52
- zweite Aufhängeposition
- 55
- Schaltautomatik
- 61
- rutschhemmendes Material
- 62
- Profilierung
- 70
- Einhängemittel
- 71
- Griff
- 80
- Lastheber
- 100
- Ring
- a
- Horizontalebene
- b
- Parallelebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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