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Die Erfindung betrifft eine Bedienungseinrichtung, ein Bedienungssystem und ein Modul zum Einbau für Unterputzdosen, die ein zuverlässiges und komfortables Initialisieren einer mechanischen oder elektrischen Funktionalität ermöglichen.
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Funkaktoren sind üblicherweise als Geräte für einen Schaltschrank oder Unterputzdosen gestaltet. Bei einem Nachrüsten einer bestehenden Elektroinstallation mit einem Funksystem zur Realisierung von intelligenten Gebäudeautomationslösungen (auch unter „smart home“ bekannt) wird ein Funkaktor zum Beispiel an der Stelle eines bestehenden Schalters installiert. Auf diese Weise kann eine Lichtquelle, oder eine Jalousie mittels Funk bedient werden. Damit ein Bedienen aber nicht allein über Funk erfolgen kann, ist eine weitere Lokalbedienung wünschenswert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bedienungseinrichtung, ein Bedienungssystem und ein Modul zum Einbau für Unterputzdosen vorzusehen, die dazu geeignet sind, auf einfache und komfortable Weise ein Initialisieren einer mechanischen und/oder elektrischen Funktionalität zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine Bedienungseinrichtung zum mechanischen und funktechnischen Initialisieren einer Funktionalität zum Einbau für Unterputzdosen umfasst ein Betätigungselement zum mechanischen Initialisieren einer Funktionalität und ein Modul, das eine Empfangs- und Sendeeinheit, eine Auswerteeinheit und ein erstes Gehäuse aufweist. Die Bedienungseinrichtung umfasst weiter eine Steuereinheit, die ein zweites Gehäuse aufweist. Das Modul ist mechanisch mit dem Betätigungselement gekoppelt und dazu ausgebildet, mittels der Empfangs- und Sendeeinheit Signale zu empfangen und auszusenden und mittels der Auswerteeinheit ein mechanisches Betätigen des Betätigungselements und/oder funktechnisches Betätigen in Abhängigkeit empfangener Signale auszuwerten und in eine vorgegebene Datenstruktur umzusetzen und drahtlos auszusenden. Die Steuereinheit und das Modul sind mittels einer ersten Schnittstelle mechanisch und elektrisch lösbar miteinander gekoppelt. Die Steuereinheit ist dazu ausgebildet, das Modul energetisch zu versorgen und in Abhängigkeit des mechanischen und/oder funktechnischen Betätigens eine mechanische und/oder elektrische Funktionalität umzusetzen.
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Die beschriebene Bedienungseinrichtung realisiert ein modulares Funkaktorkonzept, welches ein mechanisches und funktechnisches Betätigen eines Schalters ermöglicht, um auf einfache und komfortable Weise ein Initialisieren einer zugehörigen Funktionalität einzuleiten. In einem Zusammenwirken des Moduls und der Steuereinheit können mittels der beschriebenen Bedienungseinrichtung verschiedene Funktionalitäten realisiert werden, die beispielsweise ein An- und Ausschalten einer Lichtquelle, ein Hoch- und Runterfahren einer Jalousie und ein Aktivieren und Deaktivieren eines Ventilationssystems umfassen.
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Das Modul und die Steuereinheit sind so ausgebildet und aufeinander abgestimmt, dass sie auf einfache Weise in bestehende Elektroinstallationen in Unterputzdosen integriert werden können und für einen Verbraucher im Wesentlichen nicht sichtbar in der Wand anordbar sind. Auf diese Weise kann ein zugehöriger Schalter hinsichtlich seiner Ansteuerbarkeit erweitert, während ein gewohnter Eindruck des Schalters erhalten bleiben kann.
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Das Modul und/oder die Steuereinheit können zum Beispiel länderspezifisch aufeinander abgestimmt werden, sodass beispielsweise die Steuereinheit auf ein Versorgungsnetz des jeweiligen Landes konfiguriert ist. Das zugehörige Modul ist dann zum Beispiel in Bezug auf vorgegebene Funkstandards eingerichtet. Beispielsweise beinhaltet das Modul eine Antenne und die notwendige Funktechnik, um bidirektional kommunizieren zu können. Es ist vorteilhaft so ausgestaltet, dass es entsprechend einer vorgegebenen Funkregulierung eigenständig zugelassen werden kann.
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Die Steuereinheit ist im Wesentlichen als Leistungsteil mit zugehöriger Steuerungselektronik ausgebildet, um beispielsweise Schalt-, Dimm- oder Jalousiefunktion einleiten zu können. Dabei weist die Steuereinheit eine Anbindung an ein Versorgungsnetz und gegebenenfalls ein Netzteil auf, um das Modul energetisch versorgen zu können. Insbesondere ist die Steuereinheit so gestaltet, dass sie vorgegebenen Zulassungsnormen entspricht.
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Mittels der ersten Schnittstelle sind das Modul und die Steuereinheit in einem gekoppelten Zustand mechanisch und elektrisch lösbar miteinander verbunden. Auf diese Weise ermöglicht die Bedienungseinrichtung als modulares Funkaktorkonzept eine Vielzahl von mechanisch und funktechnisch betätigbaren Funktionalitäten. Die korrespondierenden Schnittstellen des Moduls und der Steuereinheit sind komplementär ausgebildet, um auf einfache Weise ein mechanisches und elektrisches Koppeln zu ermöglichen. Beispielsweise werden das Modul und die Steuereinheit einfach zusammengesteckt und realisieren somit die erste Schnittstelle der Bedienungseinrichtung.
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Diese erste Schnittstelle des Moduls und der Steuereinheit ist vorteilhafterweise standardisiert ausgestaltet, sodass das Modul und/oder die Steuereinheit mit unterschiedlichen Funktionen durch verschiedene Hersteller realisiert werden können und ein einfaches und zuverlässiges Koppeln der beiden Komponenten möglich ist.
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Mittels der beschriebenen Bedienungseinrichtung ist ein modulares Funkaktorkonzept realisierbar, mit dem sowohl eine lokale als auch eine funktechnische Bedienung ermöglicht ist. Insbesondere kann die Bedienungseinrichtung auf einfache Weise in bestehende Elektroinstallationen mit gewohntem Schalterdesign integriert werden. Somit ist ein zuverlässiges und komfortables Ansteuern von Einrichtungen mit verschiedenen Funktionalitäten möglich, ohne zusätzliche Kunststoffteile entwickeln und Werkzeuge anfertigen zu müssen, da das Modul der Bedienungseinrichtung eine mechanische Schnittstelle zur Kopplung mit Betätigungselement bereitstellen kann. Dafür bedarf es lediglich einer einfachen Anpassung des Moduls an eine vorgegebene, beispielsweise standardisierte, mechanische Schnittstelle eines bestehenden Schalters.
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Dadurch, dass die Bedienungseinrichtung ein modulares Funkaktorkonzept realisiert, können das Modul und die Steuereinheit von verschiedenen Herstellern angefertigt werden, sodass beispielsweise der Hersteller der Steuereinheit keine Kompetenz im Funkbereich benötigt und die Steuereinheit nicht durch zeitaufwendige Funkzulassung geprüft werden muss. Folglich wird mittels der beschriebenen Bedienungseinrichtung ein Beitrag für reduzierte Entwicklungs- und Zulassungskosten geleistet. Darüber hinaus sind aufgrund des modularen Konzepts einfache Variantenbildungen des Moduls und/oder der Steuereinheit beispielsweise durch Zulieferer oder Installateure möglich.
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Gemäß einer Weiterbildung der Bedienungseinrichtung weist das Modul eine Betätigungsschnittstelle auf, mittels derer durch mechanisches Betätigen die mechanische und/oder elektrische Funktionalität initialisiert wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Bedienungseinrichtung weist das Betätigungselement Kontaktelemente auf, die zur mechanischen Befestigung an dem Modul und/oder zum Initialisieren der mechanischen und/oder elektrischen Funktionalität ausgebildet sind. Die Betätigungsschnittstelle des Moduls weist weiter Kopplungsabschnitte und mechanische Betätigungsabschnitte auf, die zur mechanischen Aufnahme der Kontaktelemente und/oder zum Initialisieren der mechanischen und/oder elektrischen Funktionalität mittels mechanischen Betätigens des Betätigungselements ausgebildet sind.
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Mittels dieser Weiterbildungen kann die Bedienungseinrichtung an eine bestehende Elektroinstallation mit vorgegebener Ausgestaltung des oder der Schalter angepasst werden. Die Betätigungsschnittstelle des Moduls ermöglicht die mechanische Aufnahme des Betätigungselements und realisiert somit auf einfache und kostengünstige Weise eine Lokalbedienung entsprechender Funktionalitäten und erweitert diese um eine funktechnische Bedienbarkeit.
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Das Modul kann mittels der Betätigungsschnittstelle auf beliebige Schalterausgestaltungen abgestimmt werden, um einen einfachen Einbau in einer Unterputzdose unterhalb eines bestehenden Schalters zu ermöglichen. Eine solche eingerichtete funktechnische Bedienbarkeit ist für einen Verbraucher versteckt in der Wand angeordnet und kann komfortabel angesteuert werden, um beispielsweise von einem derzeitigen Platz des Verbrauchers aus eine vorgegebene Funktionalität einzuleiten. Der Platz des Verbrauchers ist dabei nicht auf den Raum der lokalen Bedienbarkeit eingeschränkt und kann sich entsprechend der vorgegebenen Empfangs- und Sendeeinheit des Moduls auf ein Haus oder einen ganzen Gebäudekomplex erstrecken. Mittels Anbindung des Moduls an ein bestehendes Netzwerk kann eine funktechnische Bedienung beispielsweise auch über das Internet erfolgen, sodass ein Initiieren entsprechender Funktionalitäten auch von örtlich weit beabstandeten Positionen möglich ist. Beispielsweise kann eine Lichtquelle aktiviert und wie gewünscht gedimmt werden. Auch ein Ansteuern eines Ventilator- oder Lüftungssystem ist auf bequeme Weise mittels der beschriebenen Bedienungseinrichtung möglich.
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Die Kontaktelemente des Betätigungselements und die Kopplungsabschnitte der Betätigungsschnittstelle sind beispielsweise als komplementäre Kunststoffkomponenten ausgestaltet, die ein einfaches Verbinden mittels Einklipsen ermöglichen. Insbesondere die Kopplungsabschnitte der Betätigungsschnittstelle sind an Positionen vorgesehen, die ein einfaches und zuverlässiges Integrieren in ein bestehendes Schaltersystem ermöglichen. Somit ist zum Beispiel ein Aufklipsen von standardisierten Plastikkomponenten, die als Ein- oder Mehrfachwippen das Betätigungselement realisieren, an die Betätigungsschnittstelle des Moduls auf einfache Weise möglich. Die mechanischen Betätigungsabschnitte der Betätigungsschnittstelle sind dazu ausgebildet aufgrund eines mechanischen Kontakts mit Kontaktelementen des Betätigungselements eine vorgegebene Funktionalität einzuleiten beziehungsweise umzusetzen. Sie sind somit im Unterschied zu den Kopplungsabschnitten nicht zur dauerhaften mechanischen Aufnahme, zum Beispiel mittels Einklipsen oder Einrasten, der Kontaktelemente ausgebildet, sondern fungieren als mechanische Betätigungsschnittstellen und stehen zum Einleiten einer gewünschten Funktionalität zeitweise mit vorgesehenen Kontaktelementen des Betätigungselements in Kontakt.
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Das Modul und die Steuereinheit realisieren somit eine intelligente Steuerungsmöglichkeit von Funktionalitäten, die insbesondere in ein bestehendes Schaltersystem integrierbar ist, um lokale Bedienbarkeiten durch funktechnische Bedienungen zu erweitern. Um beispielsweise eine gewünschte Gebäudefunktion zu realisieren, kann ein Produktanbieter oder ein Installateur vor Ort die geeigneten Module und Steuereinheiten mit gewünschten Funktionen kombinieren. Die Module und Steuereinheiten sind dann zum Beispiel auf jeweilige Länderstandards angepasst, sodass die Empfangs- und Sendeeinheit des jeweiligen Moduls auf verschiedene Frequenzen oder Frequenzbereiche der verschiedenen Länder oder verschiedener Haushalte abgestimmt ist. Die Steuereinheit ist nutzbringender Weise auf eine vorgegebene Netzspannung des jeweiligen Landes abgestimmt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Bedienungseinrichtung umfasst das Betätigungselement mindestens eine Wippe und eine Wippachse sowie eine Mittelachse, die senkrecht zu der Wippachse orientiert ist. Die Kopplungsabschnitte und die mechanischen Betätigungsabschnitte der Betätigungsschnittstelle und die Kontaktelemente des Betätigungselements sind bezogen auf einen gekoppelten Zustand des Betätigungselements und des Moduls symmetrisch bezüglich der Wippachse und/oder der Mittelachse angeordnet.
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Diese Weiterbildung der Bedienungseinrichtung stellt eine mögliche Realisierung des Betätigungselements dar, das als bestehendes Schaltersystem zum Beispiel einen standardisierten Lichtschalter repräsentiert. Die Betätigungsschnittstelle des Moduls wird hinsichtlich seiner Kopplungsabschnitte so ausgebildet, dass eine einfache, mechanische Aufnahme der Wippe oder der Wippen und eine entsprechende Lokalbedienung weiterhin möglich sind.
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Beispielsweise sind die Kopplungsabschnitte der Betätigungsschnittstelle und die zur mechanischen Aufnahme vorgesehenen Kontaktelemente des Betätigungselements in einem gekoppelten Zustand Bereichen angeordnet, die wie folgt in Bezug auf die Wippachse und die Mittelachse angeordnet sind:
- – ab 1 mm Abstand von der Wippachse und ab 14 mm Abstand von der Mittelachse;
- – ab 1 mm Abstand von der Wippachse und ab 1 mm Abstand von der Mittelachse.
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Gemäß einer Weiterbildung der Bedienungseinrichtung sind die Kontaktelemente des Betätigungselements und die zugehörigen Kopplungsabschnitte sowie die mechanischen Betätigungsabschnitte der Betätigungsschnittstelle in einem gekoppelten Zustand zumindest in folgenden Bereichen angeordnet:
- – zwischen 1 mm bis 8 mm von der Wippachse und 17 mm bis 21 mm von der Mittelachse;
- – zwischen 1 mm bis 8 mm von der Wippachse und 1 mm bis 4 mm von der Mittelachse;
- – zwischen 5 mm bis 12 mm von der Wippachse und 5 mm bis 11 mm von der Mittelachse.
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Mittels einer solchen Ausgestaltung der Bedienungseinrichtung, insbesondere des Betätigungselements und der Betätigungsschnittstelle des Moduls, wird eine mögliche konkrete Ausgestaltung des Schalters beziehungsweise des Betätigungselements beschrieben, welche auf standardisierte Schalterausführungsformen abgestimmt ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Bedienungseinrichtung ist die Steuereinheit mittels einer zweiten Schnittstelle elektrisch mit einem Versorgungsnetz koppelbar. Diese Weiterbildung stellt eine mögliche energetische Versorgung des Moduls mittels der Steuereinheit dar, welche zum Beispiel mittels einer vorhandenen elektrischen Leitung einer bestehenden Elektroinstallation in der Unterputzdose mit einem öffentlichen Versorgungsnetz koppelbar ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Bedienungseinrichtung weist die Steuereinheit eine Steuerelektronik und eine weitere Auswerteeinheit auf, die in einem Datenspeicher hinterlegte ausführbare Anweisungen umfasst, die in einem gekoppelten Zustand des Moduls und der Steuereinheit bei einem mechanischen und/oder funktechnischen Betätigen des Betätigungselements ausführbar sind. Auf diese Weise wird darauf hingewiesen, dass die Steuereinheit vordefinierte Funktionen umfassen kann, die in Kombination mit dem gekoppelten Modul gewünschte Funktionalitäten umsetzen können.
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Gemäß einer Weiterbildung der Bedienungseinrichtung umfasst die elektrische Kopplung der Steuereinheit und des Moduls in einem gekoppelten Zustand eine kapazitive und/oder induktive Kopplung. Eine solche Bedienungseinrichtung beschreibt eine mögliche Kopplung des Moduls und der Steuereinheit und eine Möglichkeit der Übertragung von elektrischen Signalen und elektrischer Energie.
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Ein Bedienungssystem zum mechanischen und funktechnischen Initialisieren einer Funktionalität zum Einbau für Unterputzdosen umfasst zumindest eine der zuvor beschriebenen Bedienungseinrichtungen und mindestens eine weitere zweite Bedienungseinrichtung, die beabstandet von der zuvor beschriebenen Bedienungseinrichtung angeordnet ist und dazu ausgebildet ist, signaltechnisch mit der Bedienungseinrichtung zu kommunizieren. Die zweite Bedienungseinrichtung umfasst ein zweites mechanisch betätigbares Bedienungselement sowie ein zweites Modul, das eine zweite Empfangs- und Sendeeinheit und eine zweite Auswerteeinheit aufweist. Die zweite Bedienungseinrichtung umfasst weiter eine zweite Steuereinheit. Das zweite Modul ist mechanisch mit dem zweiten Betätigungselement gekoppelt und dazu ausgebildet, mittels der zweiten Empfangs- und Sendeeinheit Signale zu empfangen und auszusenden und mittels der zweiten Auswerteeinheit ein mechanisches Betätigen des zweiten Betätigungselements und/oder funktechnisches Betätigen in Abhängigkeit empfangener Signale auszuwerten und in eine vorgegebene Datenstruktur umzusetzen und drahtlos auszusenden. Die zweite Steuereinheit ist mechanisch und/oder elektrisch mit dem zweiten Modul gekoppelt und dazu ausgebildet, das zweite Modul energetisch zu versorgen und in Abhängigkeit des mechanischen und/oder funktechnischen Betätigens eine mechanische und/oder elektrische Funktionalität umzusetzen.
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Ein solches Bedienungssystem umfasst eine Ausgestaltung der zuvor beschriebenen Bedienungseinrichtung und erweitert diese um eine zweite lokal beabstandete Bedienungseinrichtung. Auf diese Weise können eine Vielzahl verschiedener Funktionalitäten realisiert werden, welche mittels der Bedienungseinrichtung zentral gesteuert werden können. Beispielsweise kann die zweite Bedienungseinrichtung in einem Raum angeordnet sein, in dem auch die zuvor beschriebene Bedienungseinrichtung angeordnet ist, oder sie ist an einer von diesem Raum beabstandeten Position angeordnet. Da das Bedienungssystem die zuvor beschriebene Bedienungseinrichtung umfasst, sind sämtlichen Eigenschaften und Merkmale der Bedienungseinrichtung auch für das Bedienungssystem offenbart und umgekehrt.
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Gemäß einer Weiterbildung des Bedienungssystems ist die zweite Steuereinheit eine energetisch autarke Steuereinheit. Eine solche Erweiterung der Bedienungseinrichtung ermöglicht eine komfortable Einrichtung des Bedienungssystems mit einer Vielzahl von möglichen Positionierungen der zweiten autarken Bedienungseinrichtung und umsetzbaren Funktionalitäten. Die zweite autarke Bedienungseinrichtung ist unabhängig von einer externen Energiezuführung und kann somit unabhängig von vorhandenen elektrischen Leitungen positioniert werden.
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Der zum Betreiben der zweiten Bedienungseinrichtung notwendige Energieaufwand wird dabei durch die zweite Bedienungseinrichtung selbst bereitgestellt, sodass es nicht erforderlich ist, die zweite Steuereinheit mit einem Versorgungsnetz zu koppeln, um das zweite Modul energetisch zu versorgen und gewünschte Funktionalitäten zu initiieren. Die zweite Bedienungseinrichtung kann zum Beispiel batteriebetrieben sein, um die notwendige Energie für das zweite Modul bereitzustellen. Aber vorteilhaft ist die zweite Bedienungseinrichtung auch ohne einen zusätzlichen Energiespeicher energetisch autark ausgebildet.
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Beispielsweise umfasst die zweite Bedienungseinrichtung einen sogenannten „Harvester“, welcher mechanische Energie in elektrische Energie umwandelt. In diesem Zusammenhang ist die energetische Autarkie zum Beispiel dadurch realisiert, dass mittels Betätigens einer mechanischen Wippschalters, ein Permanentmagnet in oder an einer Spule vorbei bewegt wird und auf Basis von Induktion ein elektrisches Feld generiert. Auf diese Weise kann mittels mechanischen Betätigens des zweiten Betätigungselements, die elektrische Energie bereitstellt werden, die zum Aussenden einen Signals benötigt wird, welches ein Umsetzen einer vorgegebenen Funktionalität einleitet.
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Ein solches zweites Betätigungselement ist zum Beispiel als Betätigungswippe mit einem oder mehreren Tastern realisiert, welche im Ruhezustand schräg zu einer zugehörigen Wand angeordnet ist und an einer von der Wand hervorstehenden Seite gedrückt werden kann. Bei einem Umklappen der Betätigungswippe wird mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt und das zweite Modul sendet zum Beispiel ein Funktelegramm mit vorgegebenen Standards aus. Diese Funktelegramme können zumindest während einer Drückdauer beim Drücken und Loslassen der Betätigungswippe kontinuierlich gesendet werden.
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Ein Modul zum mechanischen und funktechnischen Initialisieren einer Funktionalität zum Einbau für eine Unterputzdose umfasst eine Empfangs- und Sendeeinheit zum Empfangen und Auszusenden von Signalen, eine Auswerteeinheit sowie eine erste Schnittstelle und eine Betätigungsschnittstelle. Das Modul weist weiter ein erstes Gehäuse auf und ist mechanisch mit einem Betätigungselement koppelbar. Das Modul ist dazu ausgebildet, mittels der Auswerteeinheit ein mechanisches Betätigen eines gekoppelten Betätigungselements und/oder funktechnisches Betätigen in Abhängigkeit von empfangenen Signalen auszuwerten und in eine vorgegebene Datenstruktur umzusetzen und drahtlos auszusenden. Mittels der ersten Schnittstelle ist das Modul mechanisch und elektrisch lösbar mit einer Steuereinheit koppelbar, sodass in Abhängigkeit eines mechanischen und/oder elektrischen Betätigens eine mechanische und/oder elektrische Funktionalität umsetzbar ist.
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Ein solches Modul realisiert als einzelne separate Komponente das zuvor beschriebene Modul der Bedienungseinrichtung und des Bedienungssystems und ermöglicht eine Realisierung des komfortablen modularen Funkaktorkonzepts. Sämtliche Eigenschaften und Merkmale der Bedienungseinrichtung in Bezug auf das Modul sind somit auch für das einzelne Modul offenbart und umgekehrt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Bedienungseinrichtung für Unterputzdosen,
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2 ein Bedienungssystem für Unterputzdosen,
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3 ein Ausführungsbeispiel einer Außenschnittstelle eines Moduls für Unterputzdosen.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Bedienungseinrichtung 1 für Unterputzdosen, welche auf einfache und komfortable Weise ein Initialisieren gewünschter Funktionalitäten ermöglicht. Dies umfasst beispielsweise ein mechanisches und/oder funktechnisches Ansteuern einer Lichtquelle, einer Lüftung, eines Ventilatorsystems und/oder einer Jalousiefunktion. Zu diesem Zweck umfasst die Bedienungseinrichtung 1 als modulares Funkaktorkonzept realisiert und weist ein Modul 5 und eine Steuereinheit 13 auf.
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Das Modul 5 umfasst eine Auswerteeinheit 9 sowie eine Empfangs- und Sendeeinheit 7 und ist in einem ersten Gehäuse 11 angeordnet. Mittels einer ersten Schnittstelle 15 ist das Modul 5 elektrisch und mechanisch lösbar mit der Steuereinheit 13 gekoppelt. Die Steuereinheit 13 umfasst beispielsweise einen Datenspeicher 17, in dem vorgegebene Funktionen und Anweisungen zum Initiieren von Funktionalitäten hinterlegt sind, und eine weitere Auswerteeinheit 14. In einem gekoppelten Zustand der Steuereinheit 13 und des Moduls 5 kann ein Ansteuern gewünschter Funktionalitäten eingeleitet werden.
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Die erste Schnittstelle 15 zwischen dem Modul 5 und der Steuereinheit 13 ist beispielsweise so gestaltet, dass eine Gesamtfunktion der Bedienungseinrichtung 1 automatisch durch Zusammenstecken der beiden Komponenten definiert wird. Beispielsweise ist eine Codierung, welche Anweisungen für eine zu steuernde Funktionalität umfasst, in der Steuereinheit 13 hinterlegt, während ein zugehöriger Prozessor, welcher die Codierung und Anweisungen umsetzen kann, in dem Modul 5 angeordnet ist. Darüber hinaus kann die Steuereinheit 13 zum Beispiel eine Firmware und/oder einen eigenen Prozessor enthalten, welche das Zusammenwirken mit dem Modul 5 unterstützen.
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Die Steuereinheit 13 ist beispielsweise über eine zweite Schnittstelle 18 mit einem Versorgungsnetz 40 gekoppelt und ermöglicht so eine energetische Versorgung des Moduls 5. Weiter ist die Steuereinheit 13 mit einem Endverbraucher gekoppelt, was in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Zuleitung 42 repräsentiert ist. Die Zuleitung 42 stellt die elektrische Verbindung zu der anzusteuernden Funktionalität dar, die mittels der Bedienungseinrichtung 1 auf komfortable und einfache Weise bedient werden kann.
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Das Modul 5 weist weiter eine Betätigungsschnittstelle 6 auf, die Kopplungsabschnitte 61 und mechanische Betätigungsabschnitte 62 umfasst, die zur Aufnahme von Kontaktelementen 31 und zum mechanischen Einleiten einer vorgegebenen Funktionalität ausgebildet sind. Die Kontaktelemente 31 sind Komponenten eines mechanisch betätigbares Betätigungselements 3. Zusätzlich zu einer Lokalbedienung mittels mechanischen Betätigens B1 kann die Bedienungseinrichtung funktechnisch betätigt B2 werden.
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Das mechanische Betätigen B1 wird durch das Betätigungselement 3 ermöglicht, welches in diesem Ausführungsbeispiel zwei Wippen 32 aufweist. Das funktechnische Betätigen B2 wird durch das Modul 5 ermöglicht, das dazu ausgebildet ist, mittels der Empfangs- und Sendeeinheit 7 Signale S1 zu empfangen und auszusenden und mittels der Auswerteeinheit 9 ein mechanisches und/oder funktechnisches Betätigen B1, B2 auszuwerten und zum Beispiel in eine vorgegebene Datenstruktur umzusetzen und drahtlos auszusenden. In Kombination mit der Steuereinheit 13, die in einem zweiten Gehäuse 12 mittels der ersten Schnittstelle 15 mechanisch und elektrisch lösbar mit dem Modul 5 gekoppelt ist, ist es möglich, eine komfortable und zuverlässige Bedienungseinrichtung 1 für Unterputzdosen zu realisieren, die insbesondere in bestehende Elektroinstallationen auf einfache Weise integriert werden kann. Dazu ist die Steuereinheit 13 mit entsprechender Steuerelektronik ausgestattet und außerdem dazu ausgebildet, das Modul 5 energetisch zu versorgen.
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Das Modul 5 und die Steuereinheit 13 sind als modulare Komponenten so ausgebildet und aufeinander abgestimmt, dass eine Gesamtfunktion der Bedienungseinrichtung durch einen mittels der ersten Schnittstelle 15 gekoppelten Zustand realisiert wird. Dabei können das Modul 5 und/oder die Steuereinheit 13 zum Beispiel länderspezifisch aufeinander abgestimmt sein, sodass beispielsweise die Steuereinheit 13 auf ein Versorgungsnetz 40 des jeweiligen Landes konfiguriert ist. Das zugehörige Modul 5 ist zum Beispiel in Bezug auf jeweilige Funkstandards entsprechend eingerichtet. Mittels der Empfangs- und Sendeeinheit 7 kann das Modul 5 bidirektional kommunizieren und vorgegebene Funktionalitäten einleiten.
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2 illustriert die in 1 dargestellte Bedienungseinrichtung 1 als Basiskomponente, die dazu ausgebildet ist, mit einer weiteren zweiten Bedienungseinrichtung 20 und einer dritten Bedienungseinrichtung 30 zu kommunizieren. Auf diese Weise wird ein Bedienungssystem realisiert, voneinander lokal beabstandete Bedienungseinrichtungen 1, 20 und 30 umfasst, sodass eine Vielzahl gewünschter Funktionalitäten umgesetzt werden kann.
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Mit den in 2 dargestellten Pfeilen und Doppelpfeilen ist eine unidirektionale und bidirektionale Kommunikation der Bedienungseinrichtungen 1, 20 und 30 untereinander und zu einem drahtlosen oder drahtgebundenen Netzwerk 50 angedeutet. Auf diese Weise ist es möglich, gewünschte Funktionalitäten auch von örtlich weit entfernten Positionen einzuleiten. Um die dargestellten Kommunikationswege zu ermöglichen, weisen die zweite und dritte Bedienungseinrichtung 20 und 30 entsprechende Empfangs- und Sendeeinheiten 27 und 37 auf. Die Empfangs- und Sendeeinheit 27 der zweiten Bedienungseinrichtung 20 ist dazu ausgebildet, Signale S1 der ersten Bedienungseinrichtung 1 und Signale S2 zu empfangen und auszusenden. Die Empfangs- und Sendeeinheit 37 der dritten Bedienungseinrichtung 30 ist in diesem Ausführungsbeispiel lediglich dazu ausgebildet, Signale S3 auszusenden und realisiert beispielsweise eine energetisch autarke Bedienungseinrichtung. Das Netzwerk 50 ist entsprechend dazu ausgebildet, sämtliche Signale S1, S2 und S3 empfangen und aussenden zu können. Die Signale S1–S3 können dabei unterschiedliche Codierungen oder Datenstrukturen aufweisen oder nicht.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Betätigungsschnittstelle 6 des Moduls 5, welche eine konkrete Ausgestaltung und mögliche Lokalisierung der Kopplungsabschnitte 61 und der mechanischen Betätigungsabschnitte 62 aufweist, die für eine mechanische Aufnahme der Kontaktelemente 31 des Betätigungselements 3 ausgebildet sind. Die mechanischen Betätigungsabschnitte 62 sind dazu ausgebildet infolge eines mechanischen Kontakts mit weiteren Kontaktelementen 31 des Betätigungselements 3 eine vorgegebene Funktionalität einzuleiten beziehungsweise umzusetzen. Sie sind somit im Unterschied zu den Kopplungsabschnitten 61 nicht zur dauerhaften mechanischen Aufnahme, zum Beispiel mittels Einklipsen oder Einrasten, von Kontaktelemente 31 ausgebildet, sondern fungieren als mechanische Betätigungsschnittstellen und die mit dafür vorgesehenen Kontaktelementen 31 des Betätigungselements 3 zeitweise in Kontakt stehen.
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Die Kontaktelemente 31 und die Kopplungsabschnitte 61 sowie die mechanischen Betätigungsabschnitte 62 sind bezogen auf eine Mittelachse MA und eine Wippachse WA symmetrisch in Quadranten Q1 bis Q4 angeordnet, sodass insbesondere eine nachträgliche Installation der Bedienungseinrichtung 1 in bestehende Elektroinstallationen mit vorgegebenen Schalterausgestaltungen möglich ist, um diese funktionell zu erweitern.
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Beispielsweise sind die Kopplungsabschnitte 61 und die mechanischen Betätigungsabschnitte 62 wie auch die Kontaktelemente 31 in einem gekoppelten Zustand des Moduls 5 und des Betätigungselements 3 in folgenden Bereichen in Bezug auf die Mittelachse MA und die Wippachse WA angeordnet:
- – zwischen 1 mm bis 8 mm von der Wippachse WA und 17 mm bis 21 mm von der Mittelachse MA (Kontaktelemente 31 und Kopplungsabschnitte 61);
- – zwischen 1 mm bis 8 mm von der Wippachse WA und 1 mm bis 4 mm von der Mittelachse MA (Kontaktelemente 31 und Kopplungsabschnitte 61);
- – zwischen 5 mm bis 12 mm von der Wippachse WA und 5 mm bis 11 mm von der Mittelachse MA (Kontaktelemente 31 und mechanische Betätigungsabschnitte 62).
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Mittels einer solchen Ausgestaltung der Bedienungseinrichtung 1 und insbesondere der Betätigungsschnittstelle 6 des Moduls 5, ist die beschriebene Bedienungseinrichtung 1 in eine Vielzahl von bestehenden Schalterausführungformen integrierbar. Auf diese Weise kann eine von außerhalb der Unterputzdose gewohnte Optik des Betätigungselements 3 beibehalten und eine zugehörige Lokalbedienung mittels des Moduls 5 und der Steuereinheit 13 funktechnisch erweitert werden, ohne unkomfortable und aufwendig zu installierende weitere Komponenten zu benötigen.
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Die beschriebene Bedienungseinrichtung 1 realisiert somit ein bidirektionales modulares Funkaktorkonzept, das einen lokalen Taster zusätzlich mit elektronischer Logik ermöglicht. Darüber hinaus sind auch, wie in 2 dargestellt weitere, insbesondere energetisch autarke, Betätigungseinrichtungen 20 und 30 realisierbar, die mit der Bedienungseinrichtung 1 kommunizieren können, um ein Ansteuern weiterer Funktionalitäten zu ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedienungseinrichtung
- 3
- Betätigungselement
- 5
- Modul
- 6
- Betätigungsschnittstelle
- 7
- Empfangs- und Sendeeinheit
- 9
- Auswerteeinheit des Modul
- 11
- erstes Gehäuse
- 12
- zweites Gehäuse
- 13
- Steuereinheit
- 15
- erste Schnittstelle Modul- Steuereinheit
- 17
- Datenspeicher der Steuereinheit
- 18
- zweite Schnittstelle Steuereinheit-Versorgungsnetz
- 20
- zweite Bedienungseinrichtung
- 23
- zweites Betätigungselement
- 25
- zweites Modul
- 27
- zweite Empfangs- und Sendeeinheit
- 28
- zweite Steuereinheit des zweiten Moduls
- 29
- zweite Auswerteeinheit des zweiten Moduls
- 30
- dritte Bedienungseinrichtung
- 31
- Kontaktelemente des Betätigungselements
- 32
- Wippe
- 33
- drittes Betätigungselement
- 37
- Sendeeinheit
- 40
- Versorgungsnetz
- 42
- Zuleitung zum Endverbraucher
- 50
- drahtloses Netzwerk
- 61
- Kopplungsabschnitt der Betätigungsschnittstelle
- 62
- mechanischer Betätigungsabschnitt
- B1
- mechanisches Betätigen
- B2
- funktechnisches Betätigen
- S1–S3
- Signale
- MA
- Mittelachse
- WA
- Wippachse
- Q1–Q4
- Quadranten der Betätigungsschnittstelle