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Die Erfindung betrifft eine längenveränderbare Zugdeichsel für einen Anhänger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Solche Zugdeichseln kommen insbesondere an Zentralachsanhängern zum Einsatz, an denen sie mittels Querträgern befestigt sind.
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Dabei dient die Möglichkeit einer Längenveränderung dazu, den Abstand zwischen dem Anhänger und dem Zugfahrzeug zu verändern, beispielsweise um eine durchgehende Ladefläche zwischen dem Zugfahrzeug und dem Anhänger zu schaffen.
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Zur Längenveränderung ist in einem die besagten Querträger tragenden Außenrohr eine gleichfalls rohrartig ausgebildete Zugstange achsverschieblich geführt, wobei eine Arretierung der Zugstange gegenüber dem Außenrohr in vorbestimmten Positionen möglich ist.
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Hierzu ist am Außenrohr eine Arretiereinrichtung angeordnet, mit einem Rastbolzen, der in eine Rastöffnung der Zugstange eingreift, von denen mehrere in Längsachsrichtung hintereinander, vorzugsweise mit gleichen Abständen zueinander liegende vorgesehen sind.
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Die Betätigung der Arretiereinrichtung kann pneumatisch mit einem angeschlossenen Pneumatikzylinder oder manuell erfolgen, wobei die Arretiereinrichtung durch Schrauben mit dem Außenrohr verbunden ist.
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Darüber hinaus ist eine Spannvorrichtung vorgesehen, mit der die Zugstange und das Außenrohr derart gegeneinander verspannbar sind, dass zum einen ein toleranzbedingter Spielausgleich und zum anderen eine dämpfende Anlage beider Bauteile gegeneinander erreicht wird. Hierzu liegt an der Zugstange beispielsweise ein Gummiklotz an, der über einen das Außenrohr überspannenden Spannbügel an die Zugstange anpressbar ist.
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Im Übrigen ist zur Verschiebebegrenzung der Zugstange an der Innenseite des Außenrohres ein Anschlag angeordnet, an dem nach einem maximalen Auszugsweg der Zugstange diese mit einer Endplatte anliegt.
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Das Außenrohr, das im Querschnitt rechteckig ausgebildet ist, besteht aus einer Schweißkonstruktion. Dabei wird die offene Seite einer U-förmigen Rinne durch einen Deckel verschlossen, wobei dieser mit der Rinne verschweißt wird.
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Die Arretiereinrichtung, ebenso wie die Spannvorrichtung wird, wie erwähnt, durch Verschrauben mit dem Außenrohr verbunden, so dass sich insgesamt ein erheblicher Fertigungsaufwand ergibt.
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Neben dem Verschweißen des Deckels mit der Rinne sind in das Außenrohr Gewindebohrungen einzubringen, um die Arretiereinrichtung und die Spanneinrichtung zu befestigen.
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Einer stets geforderten Kostenreduzierung bzw. Kostenoptimierung bei der Herstellung steht die bekannte Konstruktion allerdings entgegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine längenveränderbare Zugdeichsel der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass sie einfacher und damit kostengünstiger herstell- und montierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Zugdeichsel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch diese konstruktive Ausgestaltung einer Zugdeichsel kann im Wesentlichen auf Schweißarbeiten verzichtet werden, da erfindungsgemäß die Befestigung eines Deckels am U-förmigen Unterteil, um dieses an der offenen Längsseite zu schließen und damit ein Außenrohr herzustellen, durch Verschrauben erfolgt.
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Die dazu notwendigen Schraubbohrungen, die als Durchgangsbohrungen ausgebildet sind, werden bevorzugt durch Lasern hergestellt, wobei das Unterteil an den beiden Randseiten der sich gegenüberliegenden Schenkel, unter Ausbildung eines Kragens, nach außen gebogen sind, so dass der Deckel, der aus einer Blechplatte besteht, satt aufliegt, wobei selbstverständlich die Durchgangsbohrungen des Deckels und des Unterteils deckungsgleich sind.
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Prinzipiell denkbar, wenngleich weniger vorteilhaft, ist die im Querschnitt Uförmige Ausbildung des Deckels, dessen Ränder dann ebenfalls zu einem Kragen abgewinkelt sind.
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Im Übrigen dienen die Durchgangslöcher des Deckels und des Unterteiles auch der Befestigung der Querträger, mit denen die Zugdeichsel am Anhänger angeschlossen wird.
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Die Lochreihen, die der Aufnahme der Verbindungsschrauben zwischen dem Unterteil und dem Deckel dienen, ermöglichen auch eine entsprechend dem Lochabstand veränderte Anbringung der Querträger, so dass die Zugdeichsel den jeweiligen, durch den Anhänger vorgegebenem Abmaßen entsprechend angepasst werden kann.
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Gemäß der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass die Arretiereinrichtung, mit der die Zugstange in vorbestimmten Positionen fixierbar ist, formschlüssig am Außenrohr befestigt ist, wobei hierzu Haltehaken mit der Arretiereinrichtung verbunden sind, die eine Durchbrechung der Wandung des Außenrohres durchtreten und dies an der Innenseite hintergreifen. Diese Haltehaken sind darüber hinaus mit dem Außenrohr verschraubt und zwar im Bereich der im Deckel und im Kragen vorgesehenen Durchgangsbohrungen.
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Die Haltehaken können als Blechformteil ausgebildet sein mit entsprechenden Abwinkelungen. Denkbar ist aber auch, diese Haltehaken aus Einzelteilen zusammenzusetzen und vor einer Montage miteinander zu verschweißen.
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Diese formschlüssige Befestigung der Arretiereinrichtung ist gleichermaßen bei einer pneumatisch betätigbaren Arretiereinrichtung oder einer manuell betätigbaren einsetzbar. In jedem Fall ist gewährleistet, dass die Arretiereinrichtung sicher gehalten wird, auch bei den im Fahrbetrieb auftretenden Erschütterungen.
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Ebenso wie die Arretiereinrichtung wird auch die zum Stand der Technik beschriebene Spannvorrichtung formschlüssig am Außenrohr gehalten, wozu ebenfalls Haltehaken vorgesehen sind, die durch Öffnungen im Außenrohr geschoben sind und dieses innenseitig hintergreifen.
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Bei einer Ausführungsvariante wird ein das Außenrohr überspannender Bügel gegen einen aus einem elastischen Material, beispielsweise Gummi bestehenden Block gepresst, der andererseits an der Zugstange anliegt, so dass die Spannvorrichtung im Sinne eines Dämpfungselementes wirkt und eine feste Positionierung der Zugstange gegenüber dem Außenrohr insbesondere in vertikaler Richtung bei montierter Zugdeichsel gewährleistet ist.
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Im beschriebenen Sinn, d.h. durch eine formschlüssige Verbindung mittels Haltehaken sind auch weitere Funktionselemente am Außenrohr zu befestigen, beispielsweise eine seitlich am Außenrohr angebrachte Einrichtung zum Spielausgleich.
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Ebenfalls formschlüssig am Außenrohr durch Einhängen und Verschrauben ist ein Anschlag vorgesehen, der in die Zugstange eingreift und der der Verschiebesicherung der Zugstange gegenüber dem Außenrohr dient, so dass gewährleistet ist, dass die Zugstange im Falle eines Nichteingriffs der Arretiereinrichtung nicht vollständig herausgezogen werden kann.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Zugdeichsel
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2 die Zugdeichsel in einer Seitenansicht
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3 einen Ausschnitt der Zugdeichsel gemäß der Angabe Z in 2
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4 einen Schnitt durch die Zugdeichsel entsprechend der Linie IV-IV in 2
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5 eine Einzelheit der Zugdeichsel in einer perspektivischen Ansicht
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6 einen Teilschnitt durch die Zugdeichsel gemäß der Linie VI-VI in 1
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7 einen Querschnitt durch die Zugdeichsel entsprechend der Linie VII-VII in 1.
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In den 1 und 2 ist eine längenveränderbare Zugdeichsel dargestellt, mit einer endseitig eine Zugöse 3 aufweisenden Zugstange 2, die in einem Außenrohr 1 verschiebbar gelagert ist.
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Zur Befestigung an einem nicht gezeigten Anhänger sind am Außenrohr 1 mehrere Querträger 4 befestigt, von denen im Beispiel einer abgebildet ist.
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Gemäß der Erfindung besteht das Außenrohr 1 aus einer aus Blech geformten, im Querschnitt U-förmigen Rinne, die ein Unterteil 9 bildet, und einem dessen offene Seite abdeckenden Deckel 10, der durch Verschrauben mit dem Unterteil 9 verbunden ist.
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Hierzu ist, was besonders deutlich in der 7 erkennbar ist, der jeweilige freie Randbereich der sich gegenüberliegenden Schenkel des Unterteiles 9 nach außen hin abgewinkelt und zwar bevorzugt in einem rechten Winkel, unter Bildung eines Kragens 21, der sich über die Länge des Unterteiles 9 erstreckt und ein Auflager für den Deckel 10 bildet.
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Zur Verschraubung des Deckels 10 mit dem Unterteil 9 sind im Kragen 21 hintereinander liegend eine Vielzahl abständig zueinander angeordneter Durchgangsbohrungen 5 vorgesehen, von denen ein Teil von Schrauben 6 durchtreten sind.
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Weiter ist aus den 1 und 2 erkennbar, dass an einer Seite des Außenrohres 1, d.h. des Unterteiles 9, eine Arretiereinrichtung 7 angeschlossen ist, die in vergrößerter Darstellung als Einzelheit in der 5 abgebildet ist.
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Diese Arretiereinrichtung 7, im Beispiel pneumatisch betätigbar und mit einem nicht dargestellten Rastbolzen versehen, der in vorbestimmten Stellungen der Zugstange 2 in eine Rastöffnung 23 eingreift, ist, gemäß der Erfindung, formschlüssig am Außenrohr 1 gehalten.
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Hierzu sind mit der Arretiereinrichtung 7 verbundene Haltehaken 17 vorgesehen, die jeweils einen Durchbruch 18 des Außenrohres 1 durchtreten und dies an der Innenseite hintergreifen, wie dies besonders deutlich in den 6 und 7 zu erkennen ist.
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Dabei ist der Haltehaken 17 parallel zum Kragen 21 abgewinkelt und im Überdeckungsbereich mit den Durchgangsbohrungen 5 gleichfalls mit Durchgangsbohrungen 5 versehen, durch die die Schrauben 6 geführt sind, so dass der Haltehaken 17 in jeder Richtung formschlüssig gesichert ist.
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Damit vergleichbar ist ebenfalls eine Spannvorrichtung 8 am Außenrohr 1 gehalten, wie im Querschnitt in der 4 erkennbar ist.
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Diese Spannvorrichtung 8 weist einen Spannbügel 16 auf, der das Außenrohr 1 überspannt und der sich an einem Dämpfungsblock 15 abstützt, der wiederum am Innenrohr anliegt.
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Eine den Dämpfungsblock 15 seitlich fixierende Brücke 24 ist an den beiden sich gegenüberliegenden Kragen 21, ebenfalls durch Verschrauben befestigt, während die Haltehaken 17 durch Schrauben 20 gehalten sind, die durch Hülsen 15 geführt sind.
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In der 7 ist ein Anschlag 11 zu erkennen, mit einem Anschlagklotz 12, der innenseitig auf dem Unterteil 9 aufliegt und zwar an der Unterseite des Außenrohres 1, und in eine gebildete Nut 22 der Zugstange 2 ragt.
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Dieser Anschlag 11, der als Einzelheit in einer Seitenansicht in der 3 wiedergegeben ist, ist mittels Schrauben 13, die durch das Unterteil 9 geführt sind daran befestigt, wobei der Anschlagklotz 12 Gewindebohrungen aufweist, in die die Schrauben 13 eingedreht sind.
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Zum Schutz vor Beschädigungen weist der Anschlag 11 außenseitig, d.h. an der Außenseite des Unterteiles 9 anliegend, einen Schutzbügel 14 auf, der den Schraubenkopf seitlich überragt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Außenrohr
- 2
- Zugstange
- 3
- Zugöse
- 4
- Querträger
- 5
- Durchgangslöcher
- 6
- Schraube
- 7
- Arretiereinrichtung
- 8
- Spanneinrichtung
- 9
- Unterteil
- 10
- Deckel
- 11
- Anschlag
- 12
- Anschlagklotz
- 13
- Schraube
- 14
- Schutzbügel
- 15
- Dämpfungsblock
- 16
- Spannbügel
- 17
- Haltehaken
- 18
- Durchbruch
- 19
- Hülse
- 20
- Schraube
- 21
- Kragen
- 22
- Nut
- 23
- Rastöffnung
- 24
- Brücke