-
Die Erfindung betrifft ein Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, mit Rohrelementen, die durch Verbindungselemente verbindbar sind, die jeweils einen Verbindungskörper, der zur Darstellung einer Paarverbindung mit einem Paarverbindungskörper eines Paarverbindungselements dient, und jeweils einen Befestigungskörper umfassen, der zur Befestigung an einem Rohrelement dient. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Montieren eines derartigen Überrollschutzsystems. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Überrollschutzsystem.
-
Aus dem amerikanischen Patent
US 3,619,000 ist ein Verbindungselement zur Verbindung zweier Rohrelemente für einen Kabinenrahmen eines Traktors bekannt, das an die Rohrelemente angeschweißt wird. Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 84 03 229 U1 ist eine Überrollvorrichtung zur Stabilisierung der Fahrgastzelle in Fahrzeugen mit mindestens einem Bügel und/oder Verstrebung und/oder Stütze von rohrförmiger Gestalt bekannt, die untereinander und/oder mit der Karosserie verbindbar ist, wobei mindestens an deren einem Ende ein Gabelkopf derart befestigt ist, dass er mit der Stirnseite einer Hülse verbunden ist, die ihrerseits mit einem Außengewinde versehen und im Rohr verschraubt ist und auf der sich eine Kontermutter befindet und darüber hinaus die Backen des Gabelkopfes mit einander gegenüberliegenden Öffnungen versehen sind. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 100 46 764 A1 ist ein Überrollschutz für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenwagen, bekannt, der ein in einen Fahrgastraum eines Aufbaus einsetzbares beziehungsweise aus Längsträgern und Querträgern zusammengesetztes Rohrgestell umfasst, wobei das Rohrgestell zur Montagevereinfachung in wenigstens zwei Rohrgestellteile unterteilt ist, die mittels Verbindungseinrichtungen miteinander verbindbar und zu einem gegen den die Fahrgastzelle bildenden Aufbau des Fahrzeugs verspannbaren Rohrgestell zusammensetzbar sind, wobei die Verbindungseinrichtungen zwischen den Rohrgestellteilen zur Einstellung beziehungsweise Verspannung des Rohrgestells bezüglich des Rahmens, der Träger oder der Holme des die Fahrgastzelle bildenden Aufbaus mit Stellvorrichtungen versehen sind, wobei die Stellvorrichtungen jeweils an einem freien Ende eines der Längsträger oder Querträger des einen Rohrgestellteils gehaltenes Aufnahmeglied und ein in diesem drehbar gelagertes Verbindungsglied aufweisen, wobei das Verbindungsglied mit einem Stellelement und einem Gewindebolzen versehen ist und der Gewindebolzen mit einem im freien Ende eines komplementären Längsträgers oder Querträgers des anderen Rohrgestellteils angeordneten Innengewinde zusammenwirkt. Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 70 35 925 U1 ist ein Überroll-Schutzbügel für Personenkraftwagen bekannt, bestehend aus mindestens zwei etwa vertikal im Bereich von Türsäulen des Personenkraftwagens anzuordnenden Seitenstützen und einem etwa horizontal unter dem Dach des Personenkraftwagens anzuordnenden Querbügel, wobei eine diagonale Kreuzverstrebung, die die beiden unteren Endbereiche der Seitenstützen jeweils gegen die diagonal gegenüberliegenden oberen Übergangsbereiche zwischen den Seitenstützen und dem Querbügel abstützt, wobei die Kreuzverstrebung lösbar befestigt ist, wobei die Abstützstellen der Kreuzverstrebung am Überroll-Schutzbügel Rohransätze, die mit den Enden der aus Rohren gleichen Querschnitts bestehenden Kreuzverstrebung stumpf aneinanderstoßen, und Klemmmuffen aufweisen, die die Rohransätze mit den Enden der Kreuzverstrebung verbinden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die Montage eines Überrollschutzsystems für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, mit Rohrelementen, die durch Verbindungselemente verbindbar sind, die jeweils einen Verbindungskörper, der zur Darstellung einer Paarverbindung mit einem Paarverbindungskörper eines Paarverbindungselements dient, und jeweils einen Befestigungskörper umfassen, der zur Befestigung an einem Rohrelement dient, zu vereinfachen.
-
Die Aufgabe ist bei einem Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, mit Rohrelementen, die durch Verbindungselemente verbindbar sind, die jeweils einen Verbindungskörper, der zur Darstellung einer Paarverbindung mit einem Paarverbindungskörper eines Paarverbindungselements dient, und jeweils einen Befestigungskörper umfassen, der zur Befestigung an einem Rohrelement dient, dadurch gelöst, dass der Befestigungskörper durch eine Feingewindeverbindung an dem Rohrelement befestigt ist. Der Begriff Feingewinde ist genormt. Durch die Feingewindeverbindung können auf einfache Art und Weise vorgegebene Toleranz- und Festigkeitsanforderungen eingehalten werden.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Überrollschutzsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Feingewindeverbindung einen Außengewindeabschnitt umfasst, der in einen komplementären Innengewindeabschnitt des Rohrelements eingeschraubt ist. Dadurch wird zum einen die Montage des Überrollschutzsystems vereinfacht. Darüber hinaus können besonders vorteilhaft durch Verdrehen des Verbindungselements mit dem Befestigungskörper in dem Rohrelement Toleranzen ausgeglichen werden. Bei den Toleranzen handelt es sich zum Beispiel um Längentoleranzen von Rohrelementen, die mit Hilfe der Verbindungselemente und Paarverbindungselemente miteinander verbunden werden.
-
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Überrollschutzsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass das Überrollschutzsystem einen Überrollbügel mit vier Eckbereichen umfasst, in denen jeweils ein Rohrelement angeordnet ist, an dem ein Verbindungselement mit einem Befestigungskörper durch eine Feingewindeverbindung befestigt ist. Die Rohrelemente in den vier Eckbereichen dienen vorzugsweise zum Anbringen einer Versteifungsstruktur in dem Überrollbügel.
-
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Überrollschutzsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Kreuz, insbesondere ein Hauptkreuz, des Überrollschutzsystems mit Hilfe von vier Feingewindeverbindungen in den Eckbereichen an den Rohrelementen des Überrollbügels befestigt ist. Das Kreuz, insbesondere Hauptkreuz, dient dazu, den Überrollbügel zu versteifen. Das Kreuz, insbesondere Hauptkreuz, umfasst zum Beispiel kreuzweise miteinander verbundene Rohrelemente. Mit Hilfe der Feingewindeverbindungen in den Eckbereichen des Überrollbügels können auf einfache Art und Weise Längentoleranzen zwischen den Rohrelementen ausgeglichen werden.
-
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Überrollschutzsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungskörper und der Paarverbindungkörper im Wesentlichen die Gestalt von Halbschalen aufweisen, die definiert zueinander positionierbar sind. Zu diesem Zweck sind die halbschalenartigen Verbindungskörper und Paarverbindungskörper vorzugsweise mit komplementär zueinander gestalteten Anlageflächen versehen. Die definiert zueinander positionierten Halbschalen können dann auf einfache Art und Weise, zum Beispiel mit Hilfe von geeigneten Befestigungsmitteln, aneinander befestigt werden.
-
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Überrollschutzsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungskörper zwei Gewindebohrungen aufweist, in die Schrauben eingeschraubt sind, die sich durch einen zugehörigen Paarbefestigungskörper erstrecken. Der Paarbefestigungskörper umfasst zum Beispiel Durchgangslöcher, durch welche die Schrauben bei der Befestigung des Paarverbindungskörpers an dem Verbindungskörper hindurchgesteckt werden. Die Gewindebohrungen in dem Befestigungskörper liefern den Vorteil, dass ansonsten erforderliche Muttern zum Herstellen von Schraubverbindungen entfallen können.
-
Die Verbindung betrifft des Weiteren ein Verbindungselement und/oder ein Rohrelement für ein vorab beschriebenes Überrollschutzsystem. Die genannten Elemente sind separat handelbar.
-
Bei einem Verfahren zum Montieren eines vorab beschriebenen Überrollschutzsystems ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass mittels der Feingewindeverbindung Toleranzen zwischen den Rohrelementen und/oder den Verbindungselementen eingestellt beziehungsweise ausgeglichen werden. Bei der Montage des Überrollschutzsystems wird der Befestigungskörper mit dem Außengewindeabschnitt einfach in das Rohrelement mit dem entsprechenden Innengewindeabschnitt eingeschraubt. Dabei ermöglicht das Feingewinde eine stabile Befestigung. Nach dem Einschrauben kann durch einfaches Verdrehen des Befestigungskörpers in dem Rohrelement ein Toleranzausgleich ausgeführt werden.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Toleranzen zwischen den Rohrelementen und/oder den Verbindungselementen durch Verdrehen mindestens eines Verbindungselements, das durch eine beziehungsweise die Feingewindeverbindung an einem beziehungsweise dem Rohrelement befestigt ist, eingestellt beziehungsweise ausgeglichen werden. Dadurch kann auf einfache Art und Weise eine Versteifungsstruktur, zum Beispiel ein Kreuz, insbesondere ein Hauptkreuz, in einem Überrollbügel des Überrollschutzsystems stabil montiert werden.
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Kraftfahrzeug mit einem vorab beschriebenen Überrollschutzsystem. Das Überrollschutzsystem wird zum Beispiel für bestimmte Betriebszustände des Kraftfahrzeugs, insbesondere für Rennbetriebszustände des Kraftfahrzeugs, montiert. Je nach Ausführung des Kraftfahrzeugs kann das Überrollschutzsystem ganz oder teilweise ein- und ausfahrbar sein.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines Überrollschutzsystems mit einem Überrollbügel und einem stark vereinfacht dargestellten Kreuz;
-
2 einen vergrößerten Ausschnitt aus 1 mit einem Rohrelement und einem Verbindungselement, das mit Hilfe einer Feingewindeverbindung an dem Rohrelement befestigbar ist;
-
3 eine perspektivische Darstellung einer Überrollschutzstruktur mit zwei Rohrelementen, an denen mit Hilfe von Paarverbindungen, die jeweils ein Verbindungselement und ein Paarverbindungselement umfassen, weitere Rohrelemente befestigt sind und
-
4 eine Explosionsdarstellung einer Paarverbindung mit einem Verbindungselement und einem Paarverbindungselement.
-
In 1 ist ein Überrollschutzsystem 1 perspektivisch dargestellt. Das Überrollschutzsystem 1 umfasst eine Art Überrollkäfig 4 mit einem Überrollbügel 5.
-
Der Überrollkäfig 4 ist an vier Befestigungsstellen 6, 7, 8, 9 an einer Tragstruktur eines (nicht dargestellten) Kraftfahrzeugs befestigbar. Zur Versteifung des Überrollkäfigs 4 kann ein Kreuz 10, das auch als Hauptkreuz bezeichnet wird, in Eckbereichen 11, 12, 13, 14 des Überrollbügels 5 befestigt werden.
-
Das Hauptkreuz 10 umfasst zum Beispiel zwei oder vier fest miteinander verbundene Rohrelemente, die mit Rohrelementen 21, 22, 23, 24 in den Eckbereichen 11 bis 14 des Überrollbügels 5 befestigt werden.
-
In 2 ist ein Ausschnitt des Eckbereichs 14 des Überrollbügels 5 aus 1 vergrößert dargestellt. In der vergrößerten Darstellung sieht man, dass zur Befestigung des Kreuzes (10 in 1) an dem Rohrelement 22 in dem Eckbereich 14 des Überrollbügels 5 ein Verbindungselement 31 verwendet wird.
-
Das Verbindungselement 31 umfasst einen Befestigungskörper 35, der im Wesentlichen die Gestalt eines geraden Kreiszylinders aufweist. Der Befestigungskörper 35 ist einstückig mit einem Verbindungskörper 36 des Verbindungselements 31 verbunden. Der Verbindungskörper 36 hat die Gestalt einer Halbschale 37. In der Halbschale 37 sind zwei Gewindebohrungen 38, 39 vorgesehen.
-
Zur Darstellung einer Feingewindeverbindung ist an dem Befestigungskörper 35 des Verbindungselements 31 ein Außengewindeabschnitt 41 vorgesehen, der komplementär zu einem Innengewindeabschnitt 42 in dem Rohrelement 22 ist.
-
Durch einen Pfeil 44 und einen Doppelpfeil 45 ist angedeutet, dass das Verbindungselement 31 mit Hilfe der Feingewindeverbindung 41, 42 an dem Rohrelement 22 befestigt wird. Die Befestigung des Verbindungselements 31 erfolgt durch Einschrauben des Befestigungskörpers 35 in das Rohrelement 22. Zu einer stabilen Befestigung des Verbindungselements 31 an dem Rohrelement 22 genügen einige Umdrehungen.
-
Nach der Befestigung des Verbindungselements 31 an dem Rohrelement 22 können auf einfache Art und Weise Toleranzen zwischen dem Rohrelement 22 und dem Hauptkreuz (10 in 1) ausgeglichen werden, indem das Verbindungselement 31 zum Beispiel um eine Umdrehung verdreht wird. Dadurch können sehr effektiv auf einfache Art und Weise Längentoleranzen zwischen dem Rohrelement 22 und dem Hauptkreuz (10 in 1) ausgeglichen werden.
-
In 3 ist eine Überrollschutzstruktur 50 mit zwei Rohrelementen 51, 52 perspektivisch dargestellt. Die Überrollschutzstruktur 50 kann Teil eines Überrollschutzsystems sein, wie es zum Beispiel in 1 und mit 1 bezeichnet ist.
-
An den Rohrelementen 51, 52 sind mit Hilfe von Feingewindeverbindungen 53, 55 zwei Verbindungselemente 54, 56 befestigt. Die Verbindungselemente 54, 56 sind genauso ausgeführt wie das in 2 dargestellte Verbindungselement 31.
-
An den Rohrelementen 61, 62 ist jeweils ein Paarverbindungselement 58, 59 befestigt. Die Befestigung des Paarverbindungselements 58, 59 an dem jeweiligen Rohrelement 61, 62 kann mit Hilfe einer Feingewindeverbindung erfolgen. Die Befestigung der Paarverbindungselemente 58, 59 an den Rohrelementen 61, 62 kann aber auch anderweitig erfolgen, zum Beispiel stoffschlüssig oder kraftschlüssig.
-
In 4 ist dargestellt, wie mit Hilfe des Verbindungselements 56 und des Paarverbindungselements 59 eine Paarverbindung hergestellt wird. Das Verbindungselement 56, das dem Verbindungselement 31 in 2 entspricht, umfasst einen Befestigungskörper 65, der mit Hilfe der Feingewindeverbindung (55 in 3) an dem Rohrelement (52 in 3) befestigt ist.
-
Zur Darstellung der Feingewindeverbindung (55 in 3) weist der Befestigungskörper 65 einen Außengewindeabschnitt 71 mit einem Feingewinde auf. Ein Verbindungskörper 66 ist einstückig mit dem Befestigungskörper 65 des Verbindungselements 56 verbunden. Der Verbindungskörper 66 ist als Halbschale 67 ausgeführt und umfasst zwei Gewindebohrungen 68, 69.
-
Das Paarverbindungselement 59 umfasst einen Paarbefestigungskörper 75, der einstückig mit einem Paarverbindungskörper 76 verbunden ist. Der Paarverbindungskörper 76 ist als Halbschale 77 ausgeführt.
-
Die Halbschalen 77 und 67 sind komplementär so gestaltet, dass sie zusammen die Gestalt eines geraden Kreiszylinders aufweisen. Die Halbschale 77 umfasst zwei Durchgangslöcher 78, 79, die zum Durchführen von Schrauben 81, 82 dienen.
-
Mit Hilfe der Schrauben 81, 82 kann das Paarverbindungselement 59 auf einfache Art und Weise an dem Verbindungselement 56 befestigt werden. Zur Befestigung werden die Schrauben 81, 82 durch die Durchgangslöcher 78, 79 in der Halbschale 77 hindurch gesteckt und in die Gewindebohrungen 68, 69 in der Halbschale 67 eingeschraubt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 3619000 [0002]
- DE 8403229 U1 [0002]
- DE 10046764 A1 [0002]
- DE 7035925 U1 [0002]