DE102015120700A1 - Verfahren zur Energieerzeugung in ehemaligen Bergbauschachtanlagen - Google Patents
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Abstract
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, weitere Möglichkeiten der Energieerzeugung unter Ausnutzung von ehemaligen Bergbauanlagen zu schaffen, wobei vorrangig warmes Wasser oder Luft aus der Tiefe durch Nutzung von mindestens zwei Schachtanlagen, die im Sohlenbereich und Übertage miteinander verbunden sind zur Elektroenergiegewinnung genutzt werden. Bei dem Verfahren zur Energieerzeugung in ehemaligen Bergbauschachtanlagen werden mindestens zwei nebeneinanderliegende Schächte (373 und 372) genutzt und dort ein Kreislauf von Luft (1) oder Wasser (1) als Medium (1) erzeugt, wobei im Sohlenbereich (2) und Übertage (3) beide Schächte (373 und 372) miteinander verbunden sind. Übertage (3) am Schacht (373) wird durch Wärmetauscher (4) dem Medium (1) Wärme entzogen wird und diese Wärme z. B. in einer Vakuumdampf-Turbine als Anriebsmittel genutzt wird, wodurch im Schacht (373) das kalte Medium (1) absinkt und durch die Gebirgswärme vorzugsweise im Bereich der Sohle (2) im Schacht (372) ein Auftrieb des Mediums (1) erreicht wird und dabei das absinkende Medium (1) im Schacht (373) und das aufsteigende Medium (1) im Schacht (372) jeweils mindestens einen Langsamläufergenerator (5) bzw. Turbine (5) antreibt.
Description
- Verfahren zur Energieerzeugung in ehemaligen Bergbauschachtanlagen durch Koppelung von mindestens zwei Schachtanlagen im Sohlenbereich und Übertage.
- Die Nutzung von ehemaligen Bergbauschachtanlagen zur Energiegewinnung ist schonlänger Praxis. So wird z. B. bereits in verschiedenen Anlagen das vorhandene warme Wasser zur Beheizung von Wohnanlagen genutzt.
- Eine weitere Nutzung wird in der
DE 36 40 470 A1 beschrieben, wo die Schachtanlagen von stillgelegten Bergwerken zu einem Pumpspeicherwerk umgebaut und genutzt werden. Gleichzeitig soll hier eine Binnengewässerreinigung ermöglicht werden. - In der Schrift
DE 10 2008 054 229 A1 wird ein elektromechanisches Verbundsystem vorgestellt, welches dazu dient elektrische Energie zu speichern, die vorwiegend aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde. Dazu wird erfindungsgemäß eine Stromspeicherung in elektromechanischen Anlagen vorgeschlagen, welche aus je nach Bedarf wechselweise zuschaltbaren Motoren und Generatoren bestehen, die mit Fahrgewichten verbunden sind. Der aus erneuerbaren Energien gewonnene Strom wird den genannten Motoren zugeführt, die ihrerseits die Fahrgewichte aus der Tiefe, z. B. eines Schachts, über eine Seilwinde emporheben und somit diesen potenzielle Energie zuführen. Bei Bedarf von elektrischer Energie für die Verbraucher erden die Fahrgewichte wieder in den Schacht abgelassen, wobei diese über die Seilwinde zusammen mit den Generatoren die freiwerdende potentielle in elektrische Energie umwandeln. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, weitere Möglichkeiten der Energieerzeugung unter Ausnutzung von ehemaligen Bergbauanlagen zu schaffen, wobei vorrangig warmes Wasser oder Luft aus der Tiefe durch Nutzung von mindestens zwei Schachtanlagen, die im Sohlenbereich und Übertage miteinander verbunden sind zur Elektroenergiegewinnung genutzt werden.
- Durch einen erzeugten Kreislauf der Medien (Wasser oder Luft) durch Entnahme der Wärme aus dem Medium oberhalb eines Schachtes sinkt das abgekühlte Medium wieder in Richtung Schachtsohle. Die entnommene Wärme wird zur Elektroenergieerzeugung genutzt. Durch eine Verbindung im Sohlenbereich der beiden Schächte fließt das zwischenzeitlich erwärmte Medium in den Nachbarschaft und steigt hier wieder nach oben.
- In beiden Schächten sind sogenannte Langsamläufergeneratoren installiert, die durch das abfallende bzw. aufsteigende Medium angetrieben werden und Elektroenergie erzeugen.
- Durch die Koppelung mit einem weiteren Schacht soll die kinetische Energie abfallender Hohlkugeln zur Energiegewinnung genutzt werden. Die Hohlkugeln werden in einen wassergefüllten Schacht durch den Auftrieb wieder nach Übertage gefördert.
- An Hand der beigefügten Zeichnung soll die Anlage und das Verfahren zur Energieerzeugung näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt stilistisch die Nutzung von drei Schachtanlagen, die natürlich bei realen Objekten in größeren Abständen auseinander liegen.
- Die beiden Schächte
373 und372 besitzen jeweils eine Verbindung mittels Rohren oder anderen Ausführungen im Sohlenbereich2 und Übertage3 . Diese komplette Anlage ist mit einem Medium1 , z. B. Wasser1 oder Luft1 gefüllt. Im Schacht373 ist im Bereich Übertage3 ein Wärmetauscher4 angeordnet. Dieser entzieht dem Medium1 Wärme, die vorzugsweise in einer Vakuumdampfturbine zur Elektroenergieerzeugung genutzt wird. Aber auch die Nutzung zur reinen Warmwassernutzung bei Endverbrauchern ist denkbar. Durch die Entnahme der Wärme aus dem Medium1 sinkt dieses Medium1 in Richtung Sohle2 des Schachtes373 . Im Schacht373 ist mindestens ein Langsamläufergenerator5 installiert, der durch die Abwärtsbewegung des Mediums1 angetrieben wird und somit Elektroenergie erzeugt. Zur Unterstützung des Kreislaufes des Mediums1 in den beiden Schächten373 und372 kann im Verbindungsstollen bzw. Verbindungsrohr zwischen den beiden Schächten373 und372 im Sohlenbereich2 noch zusätzlich eine Pumpe6 oder Lüfter6 angeordnet sein, die den Kreislauf ständig oder nur bei Bedarf unterstützt. Im Schacht372 steigt das erwärmte Medium1 wieder in Richtung Übertage3 . Auch in diesen Schacht372 können ein oder mehrere Langsamläufergeneratoren zwecks Elektroenergieerzeugung installiert sein. Durch eine Verbindung zwischen den beiden Schächten373 und372 im Bereich Übertage3 gelangt das warme Medium1 wieder zum Wärmetauscher4 , wo wieder die Wärme des Mediums1 entzogen wird und der Kreislauf kann von Neuem beginnen. - Durch die Einbeziehung eines weiteren Schachtes
371 und entsprechenden Verbindungen zu Schacht372 kann zusätzlich die kinetische Energie von Hohlkugeln8 genutzt werden. Dazu ist in dem Schacht371 eine trichterförmige Auffangeinrichtung7 oberhalb des Wasserspiegels13 angeordnet. Diese Auffangeinrichtung7 geht in ein Rohrsystem9 über. Dieses Rohrsystem steigt in Richtung Schacht371 leicht an und besitzt im Endbereich zum Schacht372 mehrere Rückschlagklappen13 , die mittels Steuerung die Hohlkugeln8 intervallmäßig aus dem Rohrsystem9 austreten lässt. Bei Öffnung der Rückschlagkappe13 am Ende des Rohrsystems9 gleicht sich der Wasserdruck im Bereich zu einer weiter hinten liegenden Rückschlagklappe13 aus und eine in diesem Bereich liegende Hohlkugel8 steigt aus dem Rohrsystem9 aus und im Schacht372 nach oben. - Am oberen Ende des Schachtes
372 befindet sich eine weitere Auffangeinrichtung7 , die die aufgestiegenen Hohlkugeln8 zum Schacht371 weiterführt und dort in den Schacht371 abwirft und somit einen Kreislauf der Hohlkugeln8 zwischen Schacht372 und Schacht371 . ermöglicht. - Das Rohrsystem
9 , welches dem Außendurchmesser der Hohlkugeln8 so angepasst ist, dass die Hohlkugeln8 ohne Reibungsverluste durch das Rohrsystem9 bis in den Schacht372 rollen bzw. aufsteigen können und gleichzeitig ein Schwall warmes Wasser1 aus dem Sohlenbereich2 des Schachtes371 befördert. In dem Rohrsystem9 kurz vor der Wasserstand14 des Schachtes371 ist ein Rohrabgang10 mit einem Rückschlagventil11 integriert. Durch einschießende Hohlkugeln8 in die Auffangeinrichtung7 und in das Rohrsystem9 wird ein Überdruck erzeugt, der durch das Rückschlagventil11 in den Rohrabgang10 zu einem Druckluftspeicher entweichen kann. Das Rohrsystem9 besitzt kurz unter dem oberen Wasserstand14 des Schachtes371 mindestens eine Öffnung12 zum Einfließen des Schachtwassers1 . - Nach dem Aufsteigen einer Hohlkugel
8 aus dem Rohrsystem9 schließt sich die Klappe13 am Ende des Rohrsystems9 und die weiter hinten liegende Klappe9 öffnet sich und lässt eine weitere Hohlkugel8 in den Zwischenraum zwischen den beiden Klappen13 des Rohrsystems9 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Medium, Wasser, Luft, Schachtwasser
- 2
- Sohle, Sohlenbereich
- 3
- Übertage
- 4
- Wärmetauscher
- 5
- Langsamläufergenerator, Turbine
- 6
- Pumpe, Lüfter
- 7
- Auffangeinrichtung
- 8
- Hohlkugel
- 9
- Rohrsystem
- 10
- Rohrabgang
- 11
- Rückschlagventil
- 12
- Öffnung
- 13
- Rückschlagklappe, steuerbare Klappe
- 14
- Wasserstand
- 371
- Schacht
- 372
- Schacht
- 373
- Schacht
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 3640470 A1 [0003]
- DE 102008054229 A1 [0004]
Claims (4)
- Verfahren zur Energieerzeugung in ehemaligen Bergbauschachtanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens zwei nebeneinanderliegenden Schächten (
373 und372 ) ein Kreislauf von Luft (1 ) oder Wasser (1 ) als Medium (1 ) erzeugt wird, wobei im Sohlenbereich (2 ) und Übertage (3 ) beide Schächte (373 und372 ) miteinander verbunden sind und Übertage (3 ) am Schacht (373 ) durch Wärmetauscher (4 ) dem Medium (1 ) Wärme entzogen wird und diese Wärme z. B. in einer Vakuumdampf-Turbine als Anriebsmittel genutzt wird, wodurch im Schacht (373 ) das kalte Medium (1 ) absinkt und durch die Gebirgswärme vorzugsweise im Bereich der Sohle (2 ) im Schacht (372 ) ein Auftrieb des Mediums (1 ) erreicht wird und dabei das absinkende Medium (1 ) im Schacht (373 ) und das aufsteigende Medium (1 ) im Schacht (372 ) jeweils mindestens einen Langsamläufergenerator (5 ) bzw. Turbine (5 ) antreibt. - Verfahren zur Energieerzeugung in ehemaligen Bergbauschachtanlagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pumpe (
6 ) bzw. Lüfter (6 ) im Verbindungsstollen auf der Sohle (2 ) als Hilfsantrieb für den Kreislauf arbeitet. - Verfahren zur Energieerzeugung in ehemaligen Bergbauschachtanlagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem dritten Schacht (
371 ) im Sohlenbereich (2 ), aber noch oberhalb des Wasserstandes im Schacht (371 ), eine trichterförmige Auffangeinrichtung (7 ) für Hohlkugeln (8 ) angeordnet ist und diese Auffangeinrichtung (7 ) in ein Rohrsystem (9 ) übergeht, welches dem Außendurchmesser der Hohlkugeln (8 ) so angepasst ist, dass die Hohlkugeln (8 ) ohne Reibungsverluste durch das Rohrsystem (9 ) bis in den Schacht (372 ) rollen bzw. aufsteigen können und gleichzeitig ein Schwall warmes Wasser (1 ) aus dem Sohlenbereich (2 ) des Schachtes (371 ) befördert, wobei in dem Rohrsystem (9 ) kurz vor der Wasserstand (14 ) des Schachtes (371 ) ein Rohrabgang (10 ) mit einem Rückschlagventil (11 ) integriert ist und durch einschießende Hohlkugeln (8 ) in dem Rohrsystem (9 ) ein Überdruck erzeugt wird, der durch das Rückschlagventil (11 ) in den Rohrabgang (10 ) zu einem Druckluftspeicher entweichen kann und das Rohrsystem (9 ) kurz unter dem oberen Wasserstand (14 ) des Schachtes (371 ) mindestens eine Öffnung (12 ) zum Einfließen des Wassers (1 ) besitzt und am Ende des Rohrsystems (9 ) im Schacht (372 ) mindestens eine Rückschlagklappe (13 ) das Eindringen von Wasser (1 ) aus dem Schacht (372 ) in den Schacht (371 ) verhindert und am oberen Ende des Schachtes (372 ) eine Auffangeinrichtung (7 ) für die Hohlkugeln (8 ) nach dem Aufsteigen aus dem Rohrsystem (9 ) im Schacht (372 ) vorhanden ist, die die Hohlkugeln (8 ) zum Schacht (371 ) weiterführt und dort in den Schacht (371 ) abwirft und somit einen Kreislauf der Hohlkugeln (8 ) zwischen Schacht (372 ) und Schacht (371 ) ermöglicht. - Verfahren zur Energieerzeugung in ehemaligen Bergbauschachtanlagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Rohrsystem (
9 ) am Ende in Richtung Schacht (372 ) zwei steuerbare Klappen (13 ) angeordnet sind, die in Intervallen die Hohlkugeln (8 ) in den Schacht (372 ) entlassen.
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---|---|---|---|
DE102015120700.1A DE102015120700A1 (de) | 2015-11-29 | 2015-11-29 | Verfahren zur Energieerzeugung in ehemaligen Bergbauschachtanlagen |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102015120700A1 true DE102015120700A1 (de) | 2017-06-01 |
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Family Applications (1)
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---|---|
DE (1) | DE102015120700A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3640470A1 (de) | 1986-05-06 | 1987-11-12 | Cioptia Peter | Oekologische stromquelle |
DE102008054229A1 (de) | 2008-10-31 | 2010-05-12 | Zorbedo Gmbh | Verbundsystem zur Erzeugung und elektromechanischen Speicherung von elektrischer Energie |
-
2015
- 2015-11-29 DE DE102015120700.1A patent/DE102015120700A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3640470A1 (de) | 1986-05-06 | 1987-11-12 | Cioptia Peter | Oekologische stromquelle |
DE102008054229A1 (de) | 2008-10-31 | 2010-05-12 | Zorbedo Gmbh | Verbundsystem zur Erzeugung und elektromechanischen Speicherung von elektrischer Energie |
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Legal Events
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: PATENTANWAELTE ILBERG & WEISSFLOH, DE |
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