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Kühlgerät mit herausnehmbaren und mit Leuchtmittel versehenem Fachboden Die Erfindung betrifft ein Kühlgerät mit mindestens einem in seinem Innenraum herausnehmbar angeordneten Fachboden, der im eingesetzten Zustand von Fachbodenträgern gehalten wird, die an den seitlichen Innenwänden des Gerätes angebracht sind, wobei der Fachboden elektrische Kontaktelemente umfasst, die mit korrespondierenden, auf oder in einer Innenwand des Gerätes angeordneten Gegenkontakten in Verbindung gebracht werden können, um für im oder am Fachboden angeordnete elektrische Bauelemente die Stromversorgung herzustellen, und wobei ein als Sicherheitsschalter wirkendes Schaltelement im Stromkreis der Stromversorgung vorgesehen ist, welches die Stromversorgung zu den elektrischen Bauelementen erst nach erfolgtem Kontaktierungsvorgang zwischen den Kontaktelementen des Fachbodens und den Gegenkontakten in der Innenwand des Gerätes freigibt.
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Die Erfindung bezieht sich auf Kühlgeräte wie z. Beisp. Kühl- und/oder Gefrierschränke sowie Weinlagerschränke, die im Haushalts- und Gewerbebereich eingesetzt werden. Bei modern ausgestatteten Kühlschränken entwickelt sich der Trend dahin, dass die im Innenraum gelagerten Fachböden nicht nur als Abstellfläche für das zu kühlende Gut eingesetzt werden, sondern dass im oder am Fachboden auch elektrische Bauelemente wie Anzeige- oder Beleuchtungsvorrichtungen angebracht werden (zum Beispiel: Miele K37472 iD). Dafür ist es natürlich erforderlich, dass über den Fachboden auch für eine entsprechende Stromversorgung der elektrischen Bauelemente gesorgt werden muss.
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So wird in der
WO 2013/164176 A2 beispielsweise ein Kühlgerät beschrieben, bei dem in der Seitenwand des Gerätes im Bereich der Fachbodenträger eine Kontaktvorrichtung angeordnet ist, die mit einer korrespondierenden Kontakteinheit am Fachboden zusammen wirkt. Über diese Kontaktschnittstelle kann die elektrische Stromversorgung für eine Anzeigevorrichtung oder Beleuchtungseinheit hergestellt werden. Bei der hier beschriebenen Ausführungsform soll die Kontaktierung über federnd ausgebildete Schleifkontakte hergestellt werden, die beim Einschieben des Fachbodens für die elektrische Verbindung mit im Fachboden angeordneten Gegenkontakten sorgen.
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Ein Nachteil bei dieser Aufbauform besteht darin, dass die Kontaktierung durch Schleifkontakte aufwendig und auch störanfällig ist. Beim Einschieben des Fachbodens besteht die Gefahr, dass sich die relativ dünnen Schleifkontakte sehr leicht verbiegen können, so dass dann eine sichere Stromübertragung nicht mehr gewährleistet ist. Weiterhin besteht bei einer derart gestalteten Kontaktierung ganz allgemein das Problem, dass es zu der bei Schalt- und Kontaktierungsvorgängen möglichen Funkenbildung kommt. Da sich im Kühlschrankinneren durch die Vielfalt des darin lagernden Kühlgutes auch entzündliche Gase entwickeln können, könnte dies eine nicht auszuschließende Gefahrenquelle darstellen.
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Eine weitere Ausführungsform für die Übertragung der Stromversorgung für einen in einem Kühlgerät einschiebbar gelagerten Fachboden ist in der
WO 03/062722 beschrieben. In dieser Veröffentlichung wird am Rande bereits auf eine möglicherweise entstehende Funkenbildung hingewiesen, der durch die Verwendung eines Sicherheitsschalters im Stromkreis für die am Fachboden angebrachten Beleuchtungsmittel begegnet werden soll. Hierzu wird eine mögliche Ausführungsform darin gesehen, als Sicherheitsschalter einen Reed-Kontaktschalter zur Verhinderung von Funkenbildung zwischen den beiden Kontaktvorrichtungen zu verwenden, der in dem Stromkreis für die Stromversorgung angeordnet wird. Dabei soll ein am Fachboden angebrachter Permanentmagnet den an einer Innenwand im Kühlraum angeordneten Reed-Kontaktschalter beim Einschub des Fachbodens erst dann schließen und damit die Stromversorgung aktivieren, wenn bereits vorher die Kontaktierung in der Endposition des Fachbodens hergestellt wurde.
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Bei der vorbeschriebenen Ausführungsform ist die Kontaktierung ebenfalls so vorgesehen, dass in den Einschubleisten zur Aufnahme der Fachböden Kontaktpaare angeordnet werden. Die Fachböden besitzen dabei an den Seitenkanten in ihrem hinteren Bereich angeformte Kontaktstifte, die beim Einschieben des Fachbodens in die klauenförmig ausgebildeten Kontakte am Ende der Einschubleisten eingreifen. Die hier gewählte Kontaktierungsvorrichtung zwischen Fachboden und der Einschubleiste besitzt den Nachteil, dass die stiftförmigen Kontaktarme nicht nur für die Kontaktierung und Stromübertragung sorgen müssen, sondern sie werden im hinteren Bereich auch durch das vom Fachboden insgesamt zu tragende Gewicht belastet. Deshalb können bei dieser Ausgestaltungsform die Kontaktstifte leicht abbrechen, wodurch der Fachboden dann insgesamt unbrauchbar werden könnte.
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In dieser Vorveröffentlichung wurde das Problem einer möglichen Funkenbildung zwar erkannt, jedoch sind keine konkreten Hinweise gegeben, wo genau jeweils der Permanentmagnet und der Reed-Kontaktschalter am Fachboden bzw. in der Innenwand des Kühlschrankes platziert werden sollten. Die Verwendung eines Reed-Kontaktschalters besitzt außerdem den Nachteil, dass durch die zweiteilige Aufbauform ein Teil des Schalters im Fachboden und der andere in der Innenwand des Kühlschrankes untergebracht werden muss. Zudem müssen diese Schaltelemente in ihrer Einbaulage genau aufeinander abgestimmt platziert werden. Schon eine geringe Abweichung in der Position des eingesetzten Fachbodens, würde eine sichere Funktion des Reed-Kontaktschalters nicht mehr gewährleisten.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einem Kühlgerät der Eingangs genannten Art, eine Sicherheitseinrichtung zur Verhinderung einer Funkenbildung beim Kontaktierungs- und Trennungsvorgang zwischen den elektrischen Kontaktelementen des Fachbodens und seinen Gegenkontakten bereitzustellen, die mit einfachen Mitteln realisierbar ist und eine sichere Funktion gewährleistet.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgebildetes Kühlgerät gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass diese Ausführungsform bei Kühlgeräten aller Art ohne aufwändige Konstruktionsänderungen am Gehäuseinneren und am Fachboden verwirklicht werden kann. Dies gilt sowohl für die Ausgestaltung der Stromübertragung in oder an den Fachboden zur Stromversorgung der am Fachboden angekoppelten oder im Fachboden integrierten elektrischen Bauelemente als auch für die Anordnung eines Sicherheitsschalters, durch den der Kontaktierungsvorgang für die Stromübertragung im stromlosen Zustand erfolgen kann, um eine mögliche Funkenbildung zu vermeiden.
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Ein offensichtlicher Vorteil liegt darin, dass sich die Stromzuleitung zu einer Kontaktschnittstelle in der Rückwand eines Kühlgerätes wesentlich einfacher gestalten lässt als zu einer Kontaktschnittstelle in einer Seitenwand des Gerätes. Über einen auf oder hinter der Rückwand sowie eventuell auch in der Rückwand integriert angeordneten Kabelkanal können die elektrischen Leitungen in zweckmäßigerweise zu den Kontaktierungsvorrichtungen in allen Fachbodenebenen im Kühlraum geführt werden.
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Weiterhin bringt auch die erfindungsgemäß vorgesehene Platzierung des Sicherheitsschalters wesentliche Vorteile mit sich. Im vorderen Bereich der Seitenwand ist ein derartiges Schaltelement für einen eventuellen Reparaturfall leicht zugänglich. In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Sicherheitsschalter auch in einem der vorderen Fachbodenträger unauffällig integriert werden.
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Für die Stromversorgung zu den elektrischen Bauelementen im oder am Fachboden kann eine einfach gestaltete Kontaktschnittstelle auf der Innenseite der Rückwand vorgesehen werden. Dies kann zum Beispiel in bekannter Weise durch eine Steckkontaktvorrichtung oder durch Kontakte realisiert werden, die durch flächige Berührung die Stromübertragung gewährleisten. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die an der Kontaktbildung beteiligten Kontaktelemente als Goldkontakte ausgeführt, um bei den aneinanderliegenden Kontaktflächen für einen niedrigen Übergangswiderstand zu sorgen und um einem vorzeitigen Verschleiß der Kontakte vorzubeugen.
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Als Sicherheitsschalter können unterschiedliche Schalterformen in Frage kommen. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, einen einteiligen Schalter zu verwenden, der lediglich in einer innen liegenden Seitenwand so angebracht werden muss, dass er allein durch das Eigengewicht eines aufliegenden Fachbodens schaltbar ist. Hierzu lassen sich einfache Mikroschalter einsetzen, die in gekapselter Form relativ preisgünstig angeboten werden. In jedem Fall ist es konstruktiv sehr viel einfacher die Funkenbildung bei einem einzelnen Schalter abzuschirmen, als bei einer Kontaktierungsvorrichtung in der hier vorliegenden Art.
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Denkbar wäre zwar auch der Einsatz eines Reed-Kontaktsystems, dies hätte jedoch den Nachteil, dass zwei Schaltungsteile unterzubringen wären, nämlich ein Schaltungsteil im Bereich einer feststehenden Innenwand und das andere im oder am Fachboden. Außerdem müssen die zusammenwirkenden Schaltungsteile zur Gewährleistung ihrer ordnungsgemäßen Funktion lagemäßig genau aufeinander abgestimmt werden, was bei einem einzigen Schaltelement nicht relevant ist.
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Insgesamt lässt sich also bei optimaler Ausbildung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform der Aufwand und der Bauteileeinsatz für die Stromübertragung in oder an dem Fachboden sowie für den Einsatz einer Sicherheitsschaltung zur Vermeidung einer Funkenbildung sehr gering halten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
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1 in perspektivischer Darstellung einen Kühlschrank in einer üblichen Aufbauform mit geöffneter Tür;
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2 ausschnittsweise in einer Detailskizze das Zusammenwirken zwischen den Fachböden des Kühlschrankes und der erfindungsgemäß vorgesehenen Sicherheitsschaltung;
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3 ebenfalls im Detail in einer Prinzipskizze die elektrische Schaltungsanordnung der Sicherheitsschaltung in Verbindung mit einem Fachboden.
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Der in 1 mit offen stehender Tür 3 dargestellte Kühlschrank 1 weist mehrere Fachböden 4 auf, die auf den im Gehäusekorpus 2 angedeuteten Fachbodenträgern 5 aufliegen. Durch hier nicht explizit gezeichnete Fixierungselemente können die Fachböden 4 im eingesetzten Zustand lagesicher fixiert und gehalten werden
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An der vorderen Kante dieser Fachböden 4 sind als elektrische Bauelemente in symbolischer Form Beleuchtungselemente bzw. Leuchtmittel 6 dargestellt. Diese werden über eine nachstehend noch im Einzelnen beschriebene Kontaktschnittstelle zwischen dem jeweiligen Fachboden 4 und der inneren Rückwand 22 des Gerätes mit Strom versorgt.
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In der 2 ist das erfindungsgemäße Prinzip der Kontaktierungsvorrichtung 7 für die Stromübertragung in oder an den Fachboden 4 sowie die Anordnung eines Sicherheitsschalters 8 zur Verhinderung einer Funkenbildung in einer Ausschnittsskizze veranschaulicht. Dabei ist ein Kontaktpaar im Bereich der rückseitigen Kante im oder am Fachboden platziert und die damit zusammenwirkenden Gegenkontakte sind gegenüberliegend in der Rückwand 22 des Kühlschrankes 1 angeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist auf der Innenseite der Rückwand 22 des Kühlschrankes ein Kabelkanal 9 angedeutet, in dem die elektrischen Zuleitungen für die Stromversorgung in oder an dem Fachboden 4 untergebracht sind. Der Kabelkanal 9 kann auf oder hinter der Rückwand sowie eventuell auch in der Rückwand integriert angeordnet werden. In diesem Kabelkanal können die elektrischen Leitungen in zweckmäßigerweise zu den Kontaktierungsvorrichtungen in allen Fachbodenebenen im Kühlraum geführt werden.
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Im vorderen Bereich der Seitenwand 21 ist hier neben einem Fachbodenträger 5 ein Schaltelement symbolisch eingezeichnet, welches hier die Funktion eines Sicherheitsschalters 8 übernehmen soll. Das Schaltelement 8 ist dabei so an der Seitenwand platziert, dass sein Schaltkontakt von dem aufliegenden Fachboden 4 aktiviert werden kann. Der Sicherheitsschalter 8 kann als separates Einzelteil beispielsweise neben dem Fachbodenträger 5 platziert werden oder im Fachbodenträger 5 integriert werden.
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Die Funktionsweise der Kontaktierungsvorrichtung 7 und des Sicherheitsschalters 8 ist in der dargestellten Anordnung wie folgt:
In der 2 sind die Fachböden 4 im eingesetzten Zustand dargestellt. Das bedeutet, dass der Sicherheitsschalter 8 durch den aufliegenden Fachboden 4 in seiner Schließstellung gehalten wird und über die Kontaktierungsvorrichtung 7 zwischen der Rückseite des Fachbodens 4 und dem Gegenkontakt im Kabelkanal 9 kann die Stromübertragung in oder an den Fachboden 4 erfolgen, so dass nach dem Öffnen der Kühlschranktür 3 auch die Beleuchtungseinrichtung 6 eingeschaltet wird.
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Soll nun der Fachboden 4 bei Bedarf verstellt und zunächst aus dem Gehäuse herausbewegt werden, ist der Fachboden an seiner Vorderkante leicht anzuheben. Dabei wird der Schaltkontakt des Sicherheitsschalters 8 beispielsweise durch Federkraft in seine Öffnungsstellung gebracht, so dass der Stromkreis zur Beleuchtungseinrichtung 6 unterbrochen wird. Wenn nun anschließend durch eine Zugbewegung der Fachboden 4 nach vorne herausbewegt wird, kann sich die am Fachboden 4 und am Kabelkanal 9 angeordneten Kontaktpaare der Kontaktierungsvorrichtung 7 im stromlosen Zustand voneinander trennen, so dass damit die Gefahr einer Funkenbildung vermieden wird. Damit der Sicherheitsschalter 8 selbst keine Funkenbildung verursachen kann, wird dieser in einer gekapselten Form verwendet.
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Die Kontakte für die Stromübertragung von der Rückwand in oder an den Fachboden können als Goldkontakte ausgeführt werden, um insbesondere bei unter Druck aufeinanderliegenden Kontaktflächen für einen niedrigen Übergangswiderstand zu sorgen und um einem vorzeitigen Verschleiß der Kontakte vorzubeugen.
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In 3 ist dieser Vorgang noch durch eine elektrische Schaltungsanordnung in einer vereinfachten Prinzipskizze veranschaulicht. Der hier eingekreiste Sicherheitsschalter 8 ist bei dieser Ausführungsform in zweckmäßiger Weise integriert in dem Fachbodenträger 5 angeordnet. Wichtig bei dieser Anordnung ist es, dass sich durch leichtes Anheben des Fachbodens 4 der Schaltkontakt des Sicherheitsschalters 8 aus seiner Schließstellung in die Öffnungsstellung bewegen kann, um so bereits für die Trennung des Stromkreises zu sorgen, bevor sich der Kontakt an der Kontaktschnittstelle zwischen Fachboden und Rückwand durch eine nach vorne gerichtete Auszugsbewegung trennen lässt.
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Insgesamt beziehen sich alle genannten Richtungs- und Positionsangaben auf die betriebsgemäße Aufstellposition des Gerätes 1, wobei als „vorn“ die Seite mit der an der Innenraumöffnung angerachten Tür 3 bezeichnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kühlschrank
- 2
- Gehäusekorpus
- 21
- Seitenwand
- 22
- Rückwand
- 3
- Tür
- 4
- Fachböden
- 5
- Fachbodenträger
- 6
- Beleuchtungseinrichtung, Leuchtmittel
- 7
- Kontaktierungsvorrichtung
- 8
- Sicherheitsschalter 8
- 9
- Kabelkanal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2013/164176 A2 [0003]
- WO 03/062722 [0005]