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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lösen und Entfernen einer Zahnprothese von einem Kiefer bzw. von einem Oberkiefer und/oder Unterkiefer eines Prothesenträgers. Die Erfindung betrifft fernerhin ein Verfahren zum Lösen und Entfernen einer solchen Zahnprothese von einem Kiefer. – Im Rahmen der Erfindung kann es sich grundsätzlich um alle Arten von Zahnprothesen handeln, insbesondere um Teilprothesen oder Totalprothesen. Besonders bevorzugt ist bei der Erfindung der Einsatz der Vorrichtung zum Lösen und Entfernen einer Teilprothese. Zahnprothesen sind in der Regel speziell an den jeweiligen Kiefer angepasst und werden gleichsam formschlüssig auf den Kiefer aufgesetzt. Wenn noch eine Restbezahnung vorhanden ist, sorgen – bei Teilprothesen – feinmechanische Halteelemente in unterschiedlichster Form für die Fixierung an den Zähnen. Der Halt wird hier insbesondere durch Friktion bzw. Reibungshaftung gewährleistet. Man ist einerseits bestrebt einen ausreichenden Halt der Zahnprothese an dem zugeordneten Kiefer zu erreichen. Andererseits muss eine solche Zahnprothese – insbesondere zu Reinigungszwecken – auch von dem Kiefer bzw. aus dem Mund des Prothesenträgers leicht entfernbar sein.
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Aus der Praxis ist es bekannt, dass die oben beschriebenen Zahnprothesen per Hand von dem zugeordneten Kiefer gelöst und aus dem Mund des Prothesenträgers herausgenommen werden. Vor allem für durch Alter und/oder Krankheit geschwächte bzw. beeinträchtigte Personen ist das Entfernen ihrer Zahnprothese aus dem Mund häufig aufwendig und schwierig. Das gilt insbesondere für Personen mit eingeschränkter manueller Geschicklichkeit und/oder eingeschränkter Sehfähigkeit. Das führt oftmals dazu, dass die Zahnprothese im Mund behalten wird und erforderliche Reinigungsintervalle nicht eingehalten werden. Nicht selten bleibt die Zahnprothese über Nacht am Kiefer des Prothesenträgers fixiert. Diese Umstände sind zumindest aus hygienischen Gründen zu beanstanden. – Aus der Praxis und aus dem Stand der Technik sind bereits einfache Hakenelemente und/oder Hebelelemente zum Lockern der Zahnprothese bekannt.
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Aus
DE 10 2008 018 305 B3 ist beispielsweise ein Werkzeug zum Lösen von Zahnprothesen bekannt, bei dem ein Haken zwischen der Prothese und dem Kiefer eingehängt wird und manuell Zugkräfte am Handgriff des Werkzeugs ausgeübt werden.
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Die Druckschrift
DE 27 43 067 A1 beschreibt ebenfalls eine Vorrichtung zum Herausnehmen von aufsteckbaren Zahnprothesen. Die Vorrichtung weist eine abgewinkelte Stahlstange auf, die mit zwei Rillen versehen ist. Diese Rillen können an der Prothese unter- bzw. eingehakt werden. Die Prothese wird dann durch einen gedämpften Schlag mit einem an der Vorrichtung angeordneten Hammer auf eines der Aufschlagstücke gelockert.
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Aus
US 2013/0330682 A1 ist fernerhin eine Vorrichtung zur Entfernung von Dentaleinrichtungen bekannt, die mit einer Stemmlippe versehen ist. Um die Entfernung der Dentaleinrichtung zu erleichtern, wird die Stemmlippe zwischen dieser Dentaleinrichtung und dem Kiefer bzw. den Zähnen des Benutzers eingeführt.
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Die
US 2009/0246732 A1 beschreibt ebenfalls ein Dentalwerkzeug, das zur Entfernung von Zahnprothesen und anderen dentalen Vorrichtungen geeignet ist. Das Dentalwerkzeug besteht aus einem Griff und einem Kopf. Der Kopf weist wiederum zwei Finger auf. Eine Zahnprothese kann vom Kieferknochen des Benutzers mit dem Dentalwerkzeug entfernt werden, indem ein Finger des Werkzeugs zwischen der Zahnprothese und dem Kiefer eingebracht wird.
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Aus der Druckschrift
US 7,011,517 B2 ist fernerhin eine Vorrichtung zur Entfernung einer Dentaleinrichtung bekannt, die aus einem Handgriff und einem an den Handgriff angeschlossenen Fortsatz besteht. Der Fortsatz weist eine nach vorn spitz zulaufende Kante auf, die zwischen die Dentaleinrichtung und den Kiefer bzw. die Zähne des Benutzers eingeschoben wird, um die Entfernung der Dentaleinrichtung zu erleichtern.
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Diese bekannten Elemente können allerdings bei der Manipulation einer Zahnprothese zu Beschädigungen der Zahnprothese führen und/oder zu Verletzungen im Mundraum des Prothesenträgers. Insoweit besteht Verbesserungsbedarf.
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Dementsprechend liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung zum Lösen und Entfernen einer Zahnprothese von einem Kiefer bzw. von der Restbezahnung eines Kiefers anzugeben, mit der die vorstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden können. Der Erfindung liegt fernerhin das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zum Lösen und Entfernen einer solchen Zahnprothese anzugeben.
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Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung eine Vorrichtung zum Lösen und Entfernen einer Zahnprothese von dem Kiefer bzw. von dem Oberkiefer und/oder von dem Unterkiefer eines Prothesenträgers, – mit einem Aufnahmeelement zur Aufnahme zumindest eines Teils der Prothese und mit zumindest einem an das Aufnahmeelement angeschlossenen Manipulationselement zur Manipulation der Vorrichtung beim Lösen bzw. Entfernen der Prothese, wobei das Aufnahmeelement zur formschlüssigen Aufnahme zumindest eines Teils einer künstlichen Zahnreihe der Prothese ausgelegt ist, wobei das Aufnahmeelement zumindest eine Aufnahmeausnehmung zur formschlüssigen und kraftschlüssigen Aufnahme zumindest eins Teils der künstlichen Zahnreihe der Prothese aufweist und wobei die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes in Form einer bogenförmigen Wanne ausgebildet ist.
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Statt Zahnprothese wird hier und nachfolgend auch kurz der Begriff Prothese verwendet. Bei der im Rahmen der Erfindung eingesetzten Zahnprothese handelt es sich vorzugsweise um eine Teilprothese, die noch an Restzähnen bzw. an einer Restbezahnung des zugeordneten Kiefers über Friktion bzw. Reibungshaftung befestigt ist. Grundsätzlich kann es sich aber bei der Zahnprothese auch um eine Totalprothese bzw. Vollprothese handeln. Die Erfindung betrifft somit eine Vorrichtung zum Lösen und Entfernen einer Teilprothese oder einer Totalprothese. Eine Zahnprothese weist in der Regel eine kieferseitige Basis auf, die vorzugsweise zumindest zum Teil aus Kunststoff besteht und die kieferseitig an die Form des zugeordneten Kiefers bzw. an die noch vorhandene Restbezahnung angepasst ist, so dass sie gleichsam formschlüssig an dem Kiefer bzw. an der Restbezahnung anhaften kann. In der kieferseitigen Basis der Zahnprothese sind auf der kieferabgewandten Seite künstliche Zähne verankert. Die Zahnprothese wird an dem zugeordneten Kiefer bzw. an der Restbezahnung zweckmäßigerweise haftend und/oder klemmend fixiert. Insbesondere eine an einer Restbezahnung des Kiefers befestigte Teilprothese ist vorzugsweise über Friktion bzw. Haftreibung an dem Kiefer bzw. an der Restbezahnung fixiert. Aus diesem Grunde ist für ein Lösen der Zahnprothese von dem Kiefer eine gewisse Geschicklichkeit und ein gewisser Kraftaufwand erforderlich. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es nun eine Zahnprothese auf sehr einfache und wenig kraftaufwendige Weise von dem Kiefer bzw. von der Restbezahnung zu lösen und aus dem Mundraum des Prothesenträgers zu entfernen. Weiterhin kann die Prothese – insbesondere zu Reinigungszwecken – der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. dem Aufnahmeelement dieser Vorrichtung auch auf verhältnismäßig einfache Weise wieder entnommen werden.
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Erfindungsgemäß weist das Aufnahmeelement der erfindungsgemäßen Vorrichtung zumindest eine Aufnahmeausnehmung zur formschlüssigen und kraftschlüssigen Aufnahme zumindest eines Teils der künstlichen Zahnreihe der Prothese auf. Vorzugsweise nimmt die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes zumindest 40%, bevorzugt zumindest 50% und sehr bevorzugt zumindest 60% der Länge der künstlichen Zahnreihe der Prothese formschlüssig und kraftschlüssig bzw. reibschlüssig auf. Zweckmäßigerweise ragt zumindest ein Ende bzw. ragen bevorzugt beide Enden der in dem Aufnahmeelement der Vorrichtung aufgenommenen Zahnprothese aus der Vorrichtung bzw. aus dem Aufnahmeelement hervor. Dadurch wird ermöglicht, dass die aus dem Mundraum des Prothesenträgers entfernte Zahnprothese anschließend auch auf einfache Weise der Vorrichtung bzw. der Aufnahmeausnehmung wieder entnommen werden kann. – Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Aufnahmeelement bzw. die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes mit der Maßgabe ausgebildet ist, dass zwecks Lösen und Entfernen der Prothese von dem Kiefer eine Kraftschlussverbindung bzw. Reibschlussverbindung zwischen der künstlichen Zahnreihe bzw. zwischen einem Teil der künstlichen Zahnreihe und dem Aufnahmeelement bzw. der Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes realisierbar ist. Eine besonders empfohlene Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Lösen und Entfernen der Zahnprothese ein Formschluss und Kraftschluss und insbesondere eine Reibschlussverbindung zwischen der Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes und der Prothese erzeugt wird. Danach kann die Prothese mit Hilfe des Manipulationselementes der Vorrichtung von dem Kiefer gelöst und aus dem Mundraum des Prothesenträgers entfernt werden. Anschließend kann die Prothese wieder aus der Vorrichtung bzw. aus dem Aufnahmeelement der Vorrichtung entfernt werden, insbesondere herausgezogen werden und beispielsweise einer Reinigung zugeführt werden.
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Es empfiehlt sich, dass das Aufnahmeelement bzw. die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes komplementär bzw. im Wesentlichen komplementär zu einem Teil der künstlichen Zahnreihe der Prothese bzw. zu der künstlichen Zahnreihe der Prothese ausgebildet ist. Auf diese Weise kann eine effektive formschlüssige und kraftschlüssige und insbesondere reibschlüssige Verbindung zwischen der Aufnahmeausnehmung und der Prothese hergestellt werden, so dass die Prothese mittels der Vorrichtung bzw. mittels des Manipulationselementes der Vorrichtung einfach und ohne großen Kraftaufwand von dem Kiefer des Prothesenträgers gelöst werden kann. Eine besonders bewährte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes zumindest bezüglich eines Teils der künstlichen Zähne der Prothesenzahnreihe Teilausnehmungen für die einzelnen künstlichen Zähne aufweist. Zweckmäßigerweise sind die Teilausnehmungen jeweils komplementär bzw. im Wesentlichen komplementär zu der Form der einzelnen zugeordneten Zähne ausgebildet. Auf diese Weise kann eine besonders wirksame reibschlüssige Verbindung zwischen Aufnahmeelement und Zahnprothese bzw. künstlicher Zahnreihe verwirklicht werden.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Aufnahmeelement bzw. die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes zumindest bereichsweise bogenförmig bzw. gewölbt ausgebildet ist. Dabei ist das Aufnahmeelement bzw. die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes an die Wölbung bzw. die bogenförmige Ausbildung des zugeordneten Kiefers und somit an die Wölbung bzw. die bogenförmig Ausbildung der Zahnprothese des Kiefers angepasst.
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Zweckmäßigerweise erstreckt sich das Aufnahmeelement bzw. die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes über zumindest 40%, bevorzugt zumindest 50% und besonders bevorzugt über zumindest 60% der bogenförmigen bzw. gewölbten Ausdehnung der Zahnprothese. Es empfiehlt sich, dass im an der Zahnprothese fixierten Zustand des Aufnahmeelementes das Aufnahmeelement bzw. die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes parallel bzw. im Wesentlichen parallel zu der Zahnprothese bzw. zu der bogenförmigen Ausdehnung der Zahnprothese verläuft.
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Erfindungsgemäß ist die Aufnahmeausnehmung bzw. die bogenförmige Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes in Form einer bogenförmigen Wanne ausgebildet, in welcher bogenförmigen Wanne die künstlichen Zähne der Zahnprothese formschlüssig und kraftschlüssig und insbesondere reibschlüssig aufgenommen werden. Diese wannenförmige Aufnahmeausnehmung wird zweckmäßigerweise durch eine vordere mundseitige Aufnahmewandung sowie durch eine hintere rachenseitige Aufnahmewandung begrenzt. Die Begriffe mundseitig und rachenseitig beziehen sich dabei auf den montierten bzw. fixierten Zustand der Vorrichtung an der Prothese im Mundraum des Prothesenträgers. Gemäß einer empfohlenen Ausführungsform der Erfindung ist die vordere mundseitige Aufnahmewandung der Aufnahmeausnehmung zumindest bereichsweise höher bzw. etwas höher ausgebildet als die hintere rachenseitige Aufnahmewandung des Aufnahmeelementes. – Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung werden die künstlichen Zähne bzw. wird die künstliche Zahnreihe der Prothese über zumindest 50%, bevorzugt über zumindest 60% und besonders bevorzugt über zumindest 65% ihrer Höhe in der Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes aufgenommen. Insoweit zeichnet sich die Erfindung durch eine sehr weitgehende bzw. sehr vollständige Aufnahme der künstlichen Zähne bzw. der künstlichen Zahnreihe in der Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes aus. Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass die beiden Enden der bogenförmigen Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes keine Begrenzungswandungen aufweisen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform steht an zumindest einem Ende, bevorzugt an beiden Enden der bogenförmigen Aufnahmeausnehmung die Zahnprothese über die Aufnahmeausnehmung vor. Vorzugsweise wird abgesehen von diesem vorstehenden Ende der Zahnprothese bzw. von diesen vorstehenden Enden der Zahnprothese die Zahnprothese über ihre gesamte Längenausdehnung bzw. ihre gesamte gewölbte Ausdehnung in der Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes aufgenommen. Die nach dieser bevorzugten Ausführungsform vorgesehenen vorstehenden Enden der Zahnprothese erleichtern vor allem die Entnahme der Zahnprothese der Aufnahmeausnehmung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Gemäß empfohlener Ausführungsform der Erfindung besteht das Aufnahmeelement bzw. besteht die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes aus Kunststoff bzw. im Wesentlichen aus Kunststoff. Zweckmäßigerweise ist das Aufnahmeelement bzw. ist die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes als Tiefziehteil aus Kunststoff ausgeführt. Empfohlenermaßen wird zur Herstellung des Aufnahmeelementes ein Kunststoffrohling in Form einer Kunststofffolie oder Kunststoffplatte an einem Abdruck der jeweiligen Zahnprothese tiefgezogen. Das Tiefziehen des Kunststoffes findet dabei zweckmäßigerweise als Thermoformen des Kunststoffes statt. Auf diese Weise ergibt sich die Aufnahmeausnehmung bzw. Aufnahmewanne als komplementäres Gegenstück des Abdruckes der Zahnprothese. Dabei können auf einfache Weise in der Aufnahmeausnehmung bzw. Aufnahmewanne komplementäre Aufnahme-Gegenstücke zu den künstlichen Zähnen der Zahnprothese ausgebildet werden. Zweckmäßigerweise wird die Aufnahmeanordnung bzw. die Aufnahmewanne so ausgelegt, dass ein einfaches und wenig kraftaufwendiges Lösen und Entfernen der Zahnprothese aus der Vorrichtung bzw. von dem Aufnahmeelement der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist. Vorzugsweise wird dazu die Härte bzw. die Shore-Härte des Kunststoffmaterials für das Aufnahmeelement entsprechend eingestellt.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Aufnahmeelement der Vorrichtung fest und ohne Relativbewegungsmöglichkeit mit dem Manipulationselement verbunden ist. Nach besonders empfohlener Ausführungsform der Erfindung weist das Manipulationselement zumindest einen Manipulationshebel auf, der von dem Aufnahmeelement abragt und zwar vorzugsweise aus der Vorderseite bzw. aus dem vorderen mundseitigen Bereich des Aufnahmeelementes herausragt. Zweckmäßigerweise ist der Manipulationshebel mittig bzw. zentralmittig bezüglich des bogenförmigen bzw. gewölbten Aufnahmeelementes angeordnet. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass der Manipulationshebel im befestigten Zustand der Vorrichtung an der im Mund befindlichen Zahnprothese aus dem Mund des Zahnprothesenträgers herausragt. Auf diese Weise kann der Manipulationshebel auf einfache Weise erfasst werden, um die Zahnprothese mit Hilfe der Vorrichtung von dem Kiefer abzuziehen und anschließend aus dem Mundraum zu entfernen. Zweckmäßigerweise ist der Manipulationshebel flächig ausgebildet und das ermöglicht ein sehr einfaches Erfassen des Manipulationshebels.
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Eine besonders empfohlene Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Manipulationselement an der kieferabgewandten Seite bzw. Oberfläche des Aufnahmeelementes an dem Aufnahmeelement fixiert ist. Zweckmäßigerweise ist das Manipulationselement dabei formschlüssig und/oder stoffschlüssig an dem Aufnahmeelement befestigt. Gemäß einer Ausführungsform ist das gesamte Manipulationselement als flächiges Manipulationselement ausgestaltet und an dem Aufnahmeelement fixiert. Nach bewährter Ausführungsform der Erfindung ist das Manipulationselement bereichsweise stoffschlüssig mit dem Material des Aufnahmeelementes verbunden und zwar nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung mit dem Kunststoff des Aufnahmeelementes verschmolzen bzw. in den Kunststoff des Aufnahmeelementes eingeschmolzen. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass das Manipulationselement einen Manipulationsfortsatz aufweist, welcher Manipulationsfortsatz von dem Aufnahmeelement abragt und zwar vorzugsweise aus der Hinterseite bzw. aus dem hinteren rachenseitigen Bereich des Aufnahmeelementes herausragt. Empfohlenermaßen ist der Manipulationsfortsatz mittig bzw. zentral mittig bezüglich des bogenförmigen bzw. gewölbten Aufnahmeelementes angeordnet. Mit Hilfe des Manipulationsfortsatzes – insbesondere in Kombination mit dem Manipulationshebel – kann die Vorrichtung mit der darin aufgenommenen Zahnprothese auf besonders einfache und effektive Weise aus dem Mundraum entfernt werden. Zweckmäßigerweise wird dabei die Vorrichtung mit der darin aufgenommenen Zahnprothese parallel zur Zahnausrichtung bzw. in Axialrichtung einer (gegebenenfalls) vorhandenen Restbezahnung bzw. in Axialrichtung des zugeordneten Kiefers von dem Kiefer entfernt bzw. abgezogen. Dieses Abziehen erfolgt insbesondere gegen die Friktionshaftung zwischen der Zahnprothese und einer an dem Kiefer noch vorhandenen Restbezahnung. Mit Hilfe des Manipulationselementes und insbesondere mittels des Manipulationshebels und mittels des Manipulationsfortsatzes kann dabei die Haftungskraft bzw. die Friktionskraft auf einfache und wirksame Weise überwunden werden. Dabei wird zweckmäßigerweise der Manipulationsfortsatz mit einem Finger hinterfasst und vorzugsweise der nach vorne herausragende Manipulationshebel ebenfalls erfasst.
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Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zum Lösen und Entfernen einer Zahnprothese von einem Kiefer bzw. von einem Oberkiefer und/oder Unterkiefer eines Prothesenträgers, wobei eine Vorrichtung aus einem Aufnahmeelement und einem an das Aufnahmeelement angeschlossenen Manipulationselement an die an dem Kiefer bzw. an der Restbezahnung des Kiefers befestigte Zahnprothese herangeführt wird und wobei dann die Vorrichtung bzw. das Aufnahmeelement der Vorrichtung an einer künstlichen Zahnreihe der Prothese befestigt wird, indem die künstliche Zahnreihe zumindest bereichsweise formschlüssig und bevorzugt kraftschlüssig und insbesondere reibschlüssig in einer Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes aufgenommen wird, wobei die Aufnahmeausnehmung des Aufnahmeelementes in Form einer bogenförmigen Wanne ausgebildet ist und wobei daraufhin die Vorrichtung mit der darin aufgenommenen Zahnprothese von dem Kiefer aus dem Mundbereich des Prothesenträgers entfernt wird. Dabei erfolgt die Entfernung der Zahnprothese insbesondere gegen die Friktionshaftung der Zahnprothese – insbesondere Teilprothese – an einer Restbezahnung des Kiefers. Zweckmäßigerweise wird die Zahnprothese in Axialrichtung der Zähne der Restbezahnung bzw. im Wesentlichen in dieser Axialrichtung von dem Kiefer entfernt bzw. abgezogen. – Empfohlenermaßen wird die Vorrichtung mit Hilfe des Manipulationselementes und insbesondere mit Hilfe des Manipulationshebels des Manipulationselementes manuell an die Zahnprothese herangeführt und nach Befestigung der Vorrichtung an der Zahnprothese wird das Aggregat aus Vorrichtung und daran angeschlossener Zahnprothese mittels des (erfassten) Manipulationselementes bzw. mittels des erfassten Manipulationshebels und des hinterfassten Manipulationsfortsatzes von dem Kiefer und aus dem Mundbereich des Prothesenträgers entfernt.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine besonders einfache und wenig aufwendige Handhabung einer Zahnprothese möglich ist. Mit Hilfe der Vorrichtung bzw. im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Zahnprothese mit geringem Kraftaufwand und Geschicklichkeitsaufwand an der Vorrichtung fixiert werden und von dem zugeordneten Kiefer gelöst werden sowie aus dem Mundraum entfernt werden. Fernhin kann die Zahnprothese danach einfach aus der Vorrichtung gelöst werden und beispielsweise einer Reinigung zugeführt werden. Die Vorrichtung ermöglicht es somit auch durch Alter und/oder Krankheit geschwächten bzw. beeinträchtigten Prothesenträgern, ihre Zahnprothese trotz ihrer körperlichen Einschränkung einfach und gezielt aus dem Mundraum zu entfernen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zudem verhältnismäßig kompakt und wenig komplex aufgebaut. Die Herstellung der Vorrichtung kann mit einfachen Mitteln und mit geringen Kosten erfolgen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 Eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und einer daran fixierten Zahnprothese eines Oberkiefers eines Prothesenträgers,
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2 das aus dem Mund entfernte Aggregat aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung und der Zahnprothese,
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3 den Gegenstand gemäß 2 im von der Zahnprothese gelösten Zustand der Vorrichtung,
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4 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
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5 eine Unteransicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung und
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6 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung V zum Lösen und Entfernen einer an einem Kiefer 2 fixierten Zahnprothese 1. Im Ausführungsbeispiel ist die Zahnprothese 1 dem Oberkiefer eines Prothesenträgers P zugeordnet. Die erfindungsgemäße Vorrichtung V weist ein Aufnahmeelement 3 sowie ein Manipulationselement 4 auf. Das Aufnahmeelement 3 ist im Ausführungsbeispiel zur Aufnahme eines Teils bzw. Großteils der Zahnprothese 1 vorgesehen. Mit dem Manipulationselement 4 kann die Vorrichtung beim Lösen bzw. Entfernen der Zahnprothese 1 gehandhabt bzw. manipuliert werden. Erfindungsgemäß ist das Aufnahmeelement 3 für eine formschlüssige Aufnahme zumindest eines Teils einer künstlichen Zahnreihe 5 der Prothese 1 ausgelegt. Wie oben bereits dargelegt, wird bevorzugt und im Ausführungsbeispiel lediglich ein Teil – bzw. ein Großteil – der Zahnprothese 1 bzw. der künstlichen Zahnreihe 5 von dem Aufnahmeelement 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung V aufgenommen. Bei der Zahnprothese 1 handelt es sich im Übrigen im Ausführungsbeispiel um eine Teilprothese.
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Das Aufnahmeelement 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung V weist erfindungsgemäß und im Ausführungsbeispiel eine Aufnahmeausnehmung 6 zur formschlüssigen und kraftschlüssigen Aufnahme der künstlichen Zahnreihe 5 der Prothese 1 auf. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel ist die Aufnahmeausnehmung 6 mit der Maßgabe ausgebildet, dass zwecks Lösen und Entfernen der Prothese 1 eine reibschlüssige Verbindung zwischen der künstlichen Zahnreihe 5 der Prothese 1 und der Aufnahmeausnehmung 6 des Aufnahmeelementes 3 realisiert ist. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel ist die Aufnahmeausnehmung 6 komplementär zu der künstlichen Zahnreihe 5 bzw. zu dem in der Aufnahmeausnehmung 6 aufgenommenen Teil der künstlichen Zahnreihe 5 ausgebildet. Auf diese Weise kann eine effektive formschlüssige und kraftschlüssige bzw. reibschlüssige Verbindung zwischen Zahnprothese 1 und erfindungsgemäßer Vorrichtung V sichergestellt werden. Sowohl die Zahnprothese 1 als auch das Aufnahmeelement 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung V sind im Ausführungsbeispiel entsprechend dem zugeordneten Kiefer 2 gewölbt bzw. bogenförmig ausgebildet. Somit ist zweckmäßigerweise das Aufnahmeelement 3 im montierten bzw. fixierten Zustand parallel bzw. im Wesentlichen parallel zu dem Kiefer 2 angeordnet. Das Aufnahmeelement 3 bzw. die Aufnahmeausnehmung 6 des Aufnahmeelementes 3 besteht bevorzugt und im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel ist das Aufnahmeelement 3 als Tiefziehteil aus Kunststoff ausgebildet. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass das Tiefziehteil bzw. Formteil so ausgelegt wird, dass eine reibschlüssige Verbindung zwischen Aufnahmeelement 3 und Zahnprothese 1 möglich ist.
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Das Manipulationselement 4 weist zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel einen Manipulationshebel 7 auf, der von dem Aufnahmeelement 3 abragt bzw. aus der Vorderseite des Aufnahmeelementes 3 herausragt. Vorzugsweise ist dieser Manipulationshebel 7 bezüglich des Aufnahmeelementes 3 bzw. bezüglich der Aufnahmeausnehmung 6 zentralmittig angeordnet. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel ist das Manipulationselement 4 an der kieferabgewandten Seite 8 des Aufnahmeelementes 3 an dem Aufnahmeelement 3 fixiert und zwar bevorzugt und im Ausführungsbeispiel stoffschlüssig fixiert. Das Manipulationselement 4 ist hier mit dem Kunststoff des Aufnahmeelementes 3 verschmolzen und auf diese Weise sind beide Elemente aneinander fixiert. Im Ausführungsbeispiel ist das Manipulationselement 4 linear ausgebildet. Dabei ist neben dem Manipulationshebel 7 ein Manipulationsfortsatz 9 des Manipulationselementes 4 vorhanden, welcher Manipulationsfortsatz 9 rachenseitig aus dem Aufnahmeelement 3 herausragt.
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Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel ist das Manipulationselement 4 aus Manipulationshebel 7 und Manipulationsfortsatz 9 flächig ausgebildet.
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Nachfolgend wird erläutert, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung V bei einem Verfahren zum Lösen und Entfernen einer Zahnprothese 1 von dem Kiefer 2 eines Prothesenträgers P zu handhaben ist: Zunächst wird die erfindungsgemäße Vorrichtung V aus dem Aufnahmeelement 3 und dem Manipulationselement 4 in den Mund bzw. Mundraum des Prothesenträgers P eingeführt und an die zu entfernende, an dem Kiefer 2 haftende Zahnprothese 1 herangeführt. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um eine an einem Oberkiefer befestigte Zahnprothese 1. Die Aufnahmeausnehmung 6 der Vorrichtung V wird unter der künstlichen Zahnreihe 5 der Zahnprothese 1 positioniert und dann wird die künstliche Zahnreihe 5 im Ausführungsbeispiel zum Großteil in der Aufnahmeausnehmung 6 untergebracht und hier kraftschlüssig und formschlüssig bzw. reibschlüssig fixiert. Nach dieser Fixierung zwischen der erfindungsgemäßen Vorrichtung V und der Zahnprothese 1 kann das Aggregat aus Vorrichtung V und Zahnprothese 1 als Ganzes mit Hilfe des Manipulationselementes 4 gelöst und entfernt werden. Dazu wird zweckmäßigerweise der Manipulationshebel 7 erfasst und der Manipulationsfortsatz 9 – bevorzugt mit einem Finger – hintergriffen. Anschließend kann das Aggregat aus Vorrichtung V und Zahnprothese 1 gleichsam in Axialrichtung der künstlichen Zähne bzw. der verbliebenen Restbezahnung gegen die Friktionshaftung von dem Kiefer abgezogen und entfernt werden. Das gesamte Aggregat aus Vorrichtung V und Zahnprothese 1 wird dann aus dem Mund des Prothesenträgers P entfernt. Daraufhin kann die Zahnprothese 1 der Vorrichtung V entnommen werden bzw. die Verbindung zwischen der Vorrichtung V und der Zahnprothese 1 kann gelöst werden. Die Zahnprothese 1 kann dann beispielsweise Reinigungszwecken zugeführt werden.
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Insgesamt kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung V ein einfaches, wenig aufwendiges und insbesondere wenig kraftaufwendiges Entfernen einer Zahnprothese 1 von dem Kiefer 2 eines Prothesenträgers P stattfinden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist verhältnismäßig einfach aufgebaut und zeichnet sich in der Herstellung durch geringe Kosten aus.