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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Elektronische Wegfahrsperre für ein Fahrzeug sowie ein Verfahren zum Autorisieren von Gegenstellen zur Freigabe einer elektronischen Wegfahrsperre für ein Fahrzeug und ein Computerprogramm zum Ausführen des Verfahrens.
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Hintergrund der Erfindung
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Elektronische Wegfahrsperren sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Eine Wegfahrsperre ist gewöhnlich auf geeignete Weise mit dem zu sichernden Fahrzeug verbunden, so dass das Wegfahren des Fahrzeugs blockiert oder freigegeben werden kann, wie z.B. in
DE 4427267 A1 ausgeführt wird. Eine Wegfahrsperre nach
DE 4201568 C2 besitzt einen Empfänger, der mit einem speziellen Schlüssel drahtlos kommunizieren kann, und von diesem geeignete Freigabecodes erhält.
US 20150021113 A1 offenbart eine Wegfahrsperre ohne speziellen Schlüssel, stattdessen kann ein beliebiges geeignetes Gerät, z.B. ein Mobiltelefon, das mit geeigneter Kurzstrecken-Funktechnologie, wie z.B. Bluetooth®, ausgerüstet ist, als Schlüssel verwendet werden. Für die Autorisierung eines Schlüssels muss der Benutzer eine bestimmte Prozedur ausführen, z.B. App-Installation und/oder PIN-Eingabe. Die vorbekannten Wegfahrsperren leiden daran, dass es nicht möglich ist, weitere bisher nicht autorisierte Schlüssel-Geräte ohne besondere Prozedur, bzw. nur über eine zusätzliche App oder eine Pin-Eingabe auf einfache und dennoch sichere Weise zu autorisieren.
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Die
DE 10 2010 010 529 A1 offenbart ein System zur Kontrolle einer Zugriffsberechtigung für ein Kraftfahrzeug. Die Freigabe der Wegfahrsperre eines Fahrzeugs erhält der Benutzer mittels einer Identifizierungskennung, die zwischen Schlüssel und Fahrzeug ausgetauscht wird. Es werden Schlüssel mit unterschiedlichen Befugnissen, Schlüssel und Hauptschlüssel offenbart. Ein Anlernvorgang kann mittels des Hauptschlüssels gestartet werden, um einen noch nicht zugeordneten, „normalen“ Schlüssel in dem Fahrzeug zu speichern. Anschließend kann sich der „normale“ Schlüssel mit seiner Identifizierungskennung im Fahrzeug authentifizieren.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine elektronische Wegfahrsperre bereit zu stellen, die ein einfaches und sicheres Autorisieren weiterer beliebiger Geräte wie z.B. Mobiltelefone ermöglicht.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch eine Wegfahrsperre gemäß Anspruch 1, ein Verfahren gemäß Anspruch 8 sowie ein Computerprogram gemäß Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird eine elektronische Wegfahrsperre für ein Fahrzeug bereitgestellt, die eine Kurzstreckenfunkschnittstelle, welche eingerichtet ist, mindestens ein Kurzstreckenfunk-Protokoll zu unterstützen, und eine Steuerung, welche eingerichtet ist, nach Erkennung einer ersten autorisierten Gegenstelle, das Fahrzeug zum Wegfahren freizugeben, umfasst, wobei die Steuerung weiterhin eingerichtet ist, im freigegebenen Zustand Autorisierungsbereitschaft zur Autorisierung mindestens einer zweiten noch nicht autorisierten Gegenstelle über die Kurzstreckenfunkschnittstelle zur Freigabe der Wegfahrsperre herzustellen und diese Autorisierung zu speichern und wobei die Steuerung weiterhin eingerichtet ist, die Autorisierungsbereitschaft erst dann herzustellen, wenn die Steuerung erkannt hat, dass die erste Gegenstelle eine Verbindung innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls abgebaut hat.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Verfahren, sowie ein Computerprogramm, dass das Verfahren ausführt, zum Autorisieren von Gegenstellen zur Freigabe einer elektronischen Wegfahrsperre für ein Fahrzeug bereitgestellt, wobei das Verfahren die Schritte Erkennen einer ersten autorisierten Gegenstelle und anschließendes Freigeben des Fahrzeuges zum Wegfahren, sowie Herstellen, im freigegebenen Zustand des Fahrzeugs, einer Autorisierungsbereitschaft zur Autorisierung mindestens einer zweiten noch nicht autorisierten Gegenstelle zur Freigabe der Wegfahrsperre über eine Kurzstreckenfunkschnittstelle zwischen Wegfahrsperre und zweiter Gegenstelle, und Speichern der Autorisierung für die zweite Gegenstelle, umfasst, und wobei das Herstellen erst erfolgt, nachdem erkannt wurde, dass die erste Gegenstelle eine Verbindung innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls abgebaut hat.
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Dadurch wird ermöglicht, dass noch nicht autorisierte Gegenstellen in einer bestimmten, durch eine bereits autorisierte Gegenstelle bestimmbare Situation und damit auf besonders einfache und sowohl sichere Art und Weise autorisiert werden können.
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Weiterhin ist die Steuerung eingerichtet, die Autorisierungsbereitschaft erst dann herzustellen, wenn die Steuerung erkannt hat, dass die erste Gegenstelle die Autorisierung gestattet hat. Erfindungsgemäß wird die Autorisierung der weiteren Gegenstelle erst dann ermöglicht, wenn vonseiten der bereits autorisierten und verbundenen Gegenstelle die Verbindung innerhalb eines vorgebaren Zeitintervalls durch eine Benutzerinteraktion abgebaut wird. Dies hat den Vorteil, dass der autorisierte Benutzer mit seiner autorisierten Gegenstelle genau festlegen kann, wann eine Autorisierung einer weiteren Gegenstelle erfolgen soll. Eine unbeabsichtigte Herstellung der Autorisierungsbereitschaft und damit beispielsweise die ungewollte Autorisierung einer Gegenstelle eines unberechtigten mitfahrenden Dritten durch diesen Dritten während der Fahrt oder während sich der Dritte auf andere Art und Weise in der Nähe des freigegebenen Fahrzeugs befindet, wird dadurch vermieden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuerung weiterhin so eingerichtet, dass die Autorisierungsbereitschaft erst nach einer Zeitverzögerung ab Erkennung der ersten Gegenstelle und/oder innerhalb eines Zeitintervalls akzeptiert wird. Auch diese Maßnahme erhöht die Sicherheit zusätzlich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuerung so eingerichtet, dass bei Autorisierungsbereitschaft die Kurzstreckenfunkreichweite verringert wird, so dass nur Gegenstellen in räumlicher Nähe der Wegfahrsperre autorisiert werden können, was die Sicherheit wiederum erhöht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuerung so eingerichtet, dass mittels geeigneter Betätigung z.B. eines Tasters an der Wegfahrsperre oder der ersten autorisierten Gegenstelle die gespeicherte Autorisierung von einer oder mehreren zweiten autorisierten Gegenstellen gelöscht wird. Hierdurch kann die Autorisierung weiterer Gegenstellen besonders einfach verwaltet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuerung so eingerichtet, dass für die zuerst autorisierte Gegenstelle die Autorisierung nicht löschbar ist, wodurch ermöglicht wird, dass beispielsweise werksseitig eine erste Autorisierung einstellbar ist, auf die immer z.B. durch Werkstätten zurückgegriffen werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Wegfahrsperre so eingerichtet, dass eine Gegenstelle per Kabel an die Wegfahrsperre anschließbar ist, und das Fahrzeug ohne Funkverbindung zum Wegfahren freigegeben wird sowie die Autorisierung weiterer Gegenstellen ermöglicht wird, sofern die per Kabel angeschlossene Gegenstelle eine autorisierte Gegenstelle ist. Hierdurch ist die Wegfahrsperre auch bei nicht verfügbarer Funkverbindung funktionstüchtig.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Wegfahrsperre so eingerichtet, dass über das Kabel zum Anschluss der Gegenstelle an die Wegfahrsperre der Energiespeicher der angeschlossenen Gegenstelle aufladbar ist, was für den Nutzer sehr praktisch ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Wegfahrsperre für zumindest ein Fahrzeug mit einer Kurzstreckenfunktechnologie, beispielsweise Bluetooth®, ausgerüstet und gibt z.B. durch geeignete Interaktion mit der Motorsteuerung das Fahrzeug zum Wegfahren frei, wenn eine autorisierte Funk-Gegenstelle, vorzugsweise ein Mobiltelefon des Benutzers, in Funkreichweite ist oder sich mit der Wegfahrsperre verbunden hat. Dazu ist kein Eingreifen des Benutzers erforderlich, es reicht aus, dass sich ein autorisiertes Gerät, wie z.B. das Mobiltelefon des Nutzers per Bluetooth® verbindet. Der Verbindungsaufbau wird dabei unter Verwendung eines geeigneten Bluetooth-Profils, wie beispielsweise das Human Interface Device, HID, so gestaltet, dass ein gleichzeitiger Verbindungsaufbau desselben Mobiltelefons mit einer Telefon-Freisprecheinrichtung des Fahrzeugs nicht behindert wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es für einen alltagstauglichen Betrieb der Wegfahrsperre bevorzugt, dass diese auch dann noch funktioniert, wenn wegen zu starker Störstrahlung in der näheren Umgebung des Fahrzeugs der Kurzstreckenfunk gestört wird, und kein Verbindungsaufbau mittels Bluetooth® möglich ist. Für diesen - gleichwohl unwahrscheinlichen - Fall ist eine optionale Kabelverbindung, z.B. gemäß USB-Standard, vorgesehen, mit welcher ein Mobiltelefon als zu autorisierendes Gerät mit der Wegfahrsperre drahtgebunden kommunizieren kann, und die Wegfahrsperre auf diesem Weg feststellen kann, ob es sich beim angeschlossenen Mobiltelefon um ein autorisiertes Mobiltelefon handelt, um das Fahrzeug gegebenenfalls zum Wegfahren freizugeben. Die Kabelverbindung ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieselbe, die ohnehin zum kabelgebundenen Anschluss eines (Mobil-)Telefons an die Elektronik des Fahrzeugs vorhanden ist, um Musik vom Telefon abzuspielen, Freihand-Telefonate zu führen, oder den Akku des Telefons aufzuladen.
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Durch erfindungsgemäße Ausführungsformen ist es daher möglich, ein Mobiltelefon oder ein anderes Bluetooth-Gerät eines Benutzers auf einfache und dennoch sichere Weise mit der Wegfahrsperre zu koppeln, wobei eine Kopplung dauerhaft als Autorisierung des Geräts in der Wegfahrsperre gespeichert wird und im weiteren Betrieb als Autorisierung des Bluetooth-Geräts zum Entriegeln der Wegfahrsperre dient.
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Gemäße einer Ausführungsform wird die Kopplung benutzergesteuert von der Bluetooth-Gegenstelle - also z.B. dem Mobiltelefon - angefordert. Die Kopplung ist jedoch nur dann möglich, wenn die Wegfahrsperre für Gegenstellen sichtbar und damit kopplungsbereit ist. In diesem Zustand der Autorisierungsbereitschaft befindet sich die Wegfahrsperre aus Sicherheitsgründen nur, nachdem eine bereits autorisierte Gegenstelle von der Wegfahrsperre erkannt wurde.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird eine elektronische Wegfahrsperre für Fahrzeuge bereitgestellt, welche mindestens ein Kurzstreckenfunk-Protokoll, wie z.B. Bluetooth®, unterstützt, und welche das Fahrzeug zum Wegfahren freigibt, wenn eine durch einen benutzergesteuerten Kopplungsvorgang autorisierte Kurzstreckenfunk-Gegenstelle, wie z.B. ein Mobiltelefon, in Funk-Reichweite ist oder per Funk oder Kabel mit der Wegfahrsperre verbunden ist. Eine noch unautorisierte Gegenstelle wird innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls dann zur Autorisierung akzeptiert, wenn mindestens eine bereits autorisierte Gegenstelle in Funkreichweite der Wegfahrsperre ist oder per Funk oder Kabel mit dieser verbunden ist.
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Figurenliste
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Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 ein schematisches Übersichtsbild eines Fahrzeuges mit einer Wegfahrsperre gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 ein Flussdiagramm der Freigabeprozedur der Wegfahrsperre gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
- 3 ein Flussdiagramm der Autorisierungsprozedur neuer Gegenstellen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt ein Fahrzeug 101 mit einer Wegfahrsperre 103 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das Fahrzeug 101 bzw. die Wegfahrsperre 103 ist mit einer Kurzstreckenfunktechnologie, beispielsweise Bluetooth®, ausgerüstet und gibt z.B. durch geeignete Interaktion mit der Motorsteuerung 102 das Fahrzeug zum Wegfahren frei, wenn eine autorisierte Funk-Gegenstelle 106, vorzugsweise ein Mobiltelefon des Benutzers, in Funkreichweite ist und sich mit der Wegfahrsperre über die Kurzstreckenfunkverbindung 105 verbunden hat.
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Gemäß dem Flussdiagramm in 2 wird in einer bevorzugten Ausführungsform die Wegfahrsperre 103 eingeschaltet (Schritt 201), wenn die Türen des Fahrzeugs 101 entriegelt werden. In einer weiteren Ausführungsform, in welcher z.B. ein Zweirad gesichert werden soll, ist zum Einschalten eine Benutzerinterkation mit der Wegfahrsperre erforderlich, z.B. das Drücken einer leicht erreichbaren Taste.
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Nach dem Einschalten prüft die Wegfahrsperre 103, ob in ihrem residenten Speicher (in 1 nicht dargestellt) bereits Identifizierungsdaten autorisierter Gegenstellen vorhanden sind (Schritt 202). Ist dies nicht der Fall, befindet sich die Wegfahrsperre im Auslieferungszustand und verzweigt ohne weitere Prüfung zu Schritt 208, in welchem neue, noch unbekannte Gegenstellen autorisiert werden können. Im Auslieferungszustand bestehen keine besonderen Sicherheitsanforderungen, denn es kann davon ausgegangen werden, dass der Erstinbetriebnehmer der rechtmäßige Eigentümer ist, der ohne zusätzliche Vorkehrungen in der Lage sein soll, ein Mobiltelefon mit der Wegfahrsperre zu verbinden, damit es als autorisierte Gegenstelle in der Wegfahrsperre abgespeichert wird.
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Sind bereits autorisierte Gegenstellen gespeichert, werden diese gesucht (Schritt 203), und zwar nach den bekannten Spezifikationen des verwendeten Kurzstreckenfunkprotokolls, wie z.B. vorzugsweise Bluetooth®, oder, falls via Funk keine autorisierte Gegenstelle gefunden werden kann, über eine optionale Kabelverbindung 107. Dabei handelt es sich gemäß einer bevorzugten Ausführungsform um dasselbe Kabel, mit dem das Mobiltelefon an das Fahrzeug angeschlossen werden kann, um z.B. Musik ins Fahrzeug zu übertragen, kabelgebunden mit einer Freisprechanlage zu telefonieren, oder den Energiespeicher des Telefons aufzuladen. Eine kabelgebundene Autorisierung kann dann besonders nützlich sein, wenn aufgrund zu starker Störstrahlung aus der Umgebung eine Autorisierung per Kurzstreckenfunk scheitert, oder der Energiespeicher des Telefons leer ist, und dieses somit nicht in der Lage ist, sich via Kurzstreckenfunk zu identifizieren.
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Als Regelfall ist jedoch anzunehmen, dass nach dem Einschalten die Suche nach autorisierten Gegenstellen per Kurzstreckenfunk erfolgreich ist. Auf welchem Wege auch immer eine autorisierte Gegenstelle gefunden wird, das erfolgreiche Verbinden bzw. Wiederverbinden mit einer solchen Gegenstelle (Schritt 204) ist dasjenige Ereignis, das zum Entriegeln der Wegfahrsperre und zur Freigabe des Fahrzeugs führt (Schritt 205).
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Nach erfolgreichem Auffinden einer autorisierten Gegenstelle 106 beginnt gemäß einer Ausführungsform ein vorgebbares Zeitintervall von vorzugsweise wenigen Minuten (Schritt 207), innerhalb dessen sich die Wegfahrsperre 103 bzw. dessen Steuerung (nicht dargestellt) im Zustand der Autorisierungsbereitschaft befindet, in dem neue Gegenstellen 106 per Kurzstreckenfunk autorisiert werden können. Im Zustand der Autorisierungsbereitschaft ist die Wegfahrsperre 103 bzw. dessen Steuerung in der Lage mindestens einer noch nicht autorisierten Gegenstelle über die Kurzstreckenfunkschnittstelle so zu autorisieren, dass diese nun autorisierte Gegenstelle ab sofort als autorisierte Gegenstelle die Wegfahrsperre ebenfalls frei geben kann. Diese Autorisierung der nun autorisierten Gegenstelle wird gespeichert, bevorzugt im residenten Speicher (nicht dargestellt) der Wegfahrsperre. Damit können weitere bisher nicht autorisierte Gegenstellen mit Hilfe von autorisierten Gegenstellen auf einfache und sichere Art für die Freigabe der Wegfahrsperre autorisiert werden und stehen ab sofort für die Freigabe zur Verfügung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform tritt bei Verwendung von Bluetooth-Technologie die Wegfahrsperre dann in den Zustand der Autorisierungsbereitschaft und wird sichtbar und kopplungsbereit für andere Bluetooth-Geräte, wenn innerhalb des genannten Zeitintervalls vonseiten des verbundenen und autorisierten Bluetooth-Geräts 106 die Bluetooth-Verbindung abgebaut wird (Schritt 206). Diese Verbindungstrennung erfolgt vorzugsweise durch eine Benutzerinteraktion oder beispielsweise auch nach Ablauf einer bestimmten Zeit, und sie ist unterscheidbar von einem unbeabsichtigten Abreißen der Verbindung, z.B. wenn die Bluetooth-Gegenstelle aus der Funkreichweite der Wegfahrsperre gerät. Nach der Verbindungstrennung können nun beliebige andere Bluetooth-Geräte in Kurzstreckenfunkreichweite der Wegfahrsperre 103 eine Kopplung anfordern (Schritt 208), um als weitere autorisierte Gegenstellen gespeichert zu werden. In einer anderen Ausführungsform ist anstelle des beschriebenen Verbindungsabbaus eine vorgebbare Wartezeit abzuwarten bevor Autorisierungsbereitschaft eintritt. Eine solche Wartezeit ist dabei als Sicherheitsmerkmal anzusehen, denn es kann davon ausgegangen werden, dass das Fahrzeug während dieser Zeit wegfährt, und ein betrügerischer Versuch, eine Gegenstelle unbefugt zu autorisieren, nicht gelingt. Wartezeit und Verbindungsabbau sind gemäß einer weiteren Ausführungsform auch kombinierbar.
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Vorzugsweise ist außerdem die Funkreichweite der Wegfahrsperre 103 bei Kopplungsbereitschaft (Schritt 208) auf eine so geringe Reichweite zu verringern, dass nur Gegenstellen 106 in geringem räumlichem Abstand, z.B. innerhalb eines Radius von 1 m, autorisiert werden können. Dann kann davon ausgegangen werden, dass sich eine neu zu autorisierende Gegenstelle 106 innerhalb des Fahrzeugs befindet, während betrügerische Autorisierungsversuche gewöhnlich von außen zu erwarten sind, sich also während der Kopplungsbereitschaft der Wegfahrsperre 103 nicht in Reichweite der Kurzstreckenfunkverbindung 105 befinden.
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Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Wegen, die Wegfahrsperre 103 in einen Zustand zu versetzen, in welchem sie neue Gegenstellen 106 zur Autorisierung akzeptiert, ist in einer weiteren Ausführungsform ein vorzugsweise verborgen montierter Taster 104 vorzusehen, mit dem ebenfalls Autorisierungsbereitschaft herbeigeführt werden kann (Schritt 209). Durch den verborgenen Einbau des Tasters 104 würde es für einen möglichen Dieb des Fahrzeugs gefährlich lange dauern, den Taster 104 zu suchen, um sein eigenes Telefon als Gegenstelle 106 zu verbinden, die Wegfahrsperre 103 zu entsichern und den Diebstahl des Fahrzeugs 101 abzuschließen. Für den rechtmäßigen Besitzer oder eine Werkstatt seines Vertrauens wäre ein solcher Zeitaufwand jedoch unproblematisch, wenn es erforderlich ist, ein neues Telefon als Gegenstelle 106 zu autorisieren, und kein bereits autorisiertes Gerät verfügbar ist, um die Gegenstelle 106 per Kurzstreckenfunkverbindung 105 in den Zustand zu versetzen, in welchem sie für andere Geräte sichtbar und bereit ist, neue Gegenstellen zur Autorisierung zu akzeptieren. In der Ausführungsform eines Zweiradschlosses kommt ein solcher verborgen montierter Taster 104 jedoch weiniger in Betracht.
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Gemäß dem im Flussdiagramm der 3 dargestellten Zustand, in dem die Wegfahrsperre für beliebige Gegenstellen 106 per Kurzstreckenfunkverbindung 105 sichtbar ist, besteht die Bereitschaft, neue Gegenstellen zu autorisieren (Schritt 301). Dazu fordert eine Gegenstelle 106 die Autorisierung an (Schritt 302). Bei Verwendung von Bluetooth® sucht der Benutzer im Bluetooth-Menu seines Telefons als Gegenstelle 106 nach sichtbaren Geräten in der Nähe, wählt die Wegfahrsperre 103 aus und drückt „Verbinden“.
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Aus Sicherheitsgründen wird gemäß einer Ausführungsform eine Kopplung nur innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls von vorzugsweise wenigen Minuten akzeptiert. Ist dieses Zeitintervall abgelaufen (Schritt 303), wird eine Autorisierung verweigert (Schritt 308), und die Wegfahrsperre wird für unautorisierte Gegenstellen unsichtbar (Schritt 307).
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Nach erfolgreicher Bluetooth-Kopplung innerhalb des dazu vorgesehenen Zeitintervalls wird gemäß einer Ausführungsform zunächst geprüft, ob in der Wegfahrsperre 103 bereits die vorgebbare Höchstzahl autorisierter Gegenstellen gespeichert ist (Schritt 304). Bei Überschreitung der Höchstzahl autorisierter Gegengenstellen 106 wird vorzugsweise eine früher gespeicherte Gegenstelle gelöscht (Schritt 305). Anschließend werden Identifizierungsdaten der neuen Gegenstelle in der Wegfahrsperre 103 zum Zwecke der Autorisierung resident gespeichert (Schritt 306). Alternativ kann die Speicherung außerhalb der Webfahrsperre oder auch außerhalb des Fahrzeuges beispielsweise in der Cloud erfolgen, wohin die Autorisierungsdaten vorzugsweise über eine verfügbare Funkschnittstelle zu übertragen sind. Austausch und Speicherung von Verbindungsdaten erfolgt dabei vorzugsweise auf verschlüsselte Weise, so dass das Fälschen einer autorisierten Gegenstelle extrem erschwert ist. Das verschlüsselte Austauschen und Abspeichern von Verbindungsdaten ist bereits im Bluetooth-Standard entsprechend vorgesehen. Eine so autorisierte Gegenstelle 106 ist anschließend berechtigt, die Wegfahrsperre 103 wie beschrieben zu entriegeln.
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Ist es gemäß einer Ausführungsform wegen Überschreiten einer vorgebbaren Höchstzahl autorisierter Gegenstellen erforderlich, die Identifizierungsdaten einer bereits gespeicherten autorisierte Gegenstelle zu löschen, so ist vorzugsweise diejenige Gegenstelle auszuwählen, die am längsten unbenutzt war, die also unter allen gespeicherten Gegenstellen die längste Zeit nicht dazu verwendet wurde, die Wegfahrsperre zu entriegeln.
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In einer Ausführungsform werden die Identifizierungsdaten der nach Erstinbetriebnahme zuerst autorisierten Gegenstelle nie gelöscht, selbst wenn diese von allen gespeicherten Gegenstellen am längsten unbenutzt ist. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass die zuerst autorisierte Gegenstelle der Werkstatt zuzuordnen ist, die die Wegfahrsperre eingebaut hat bzw. die Erstinbetriebnahme des gesamten Fahrzeugs inkl. Wegfahrsperre vorgenommen hat. Um dieser Werkstatt für zukünftige Wartungs- und Reparatureinsätze Zugriff auf das Fahrzeug zu verschaffen, ist es vorteilhaft, die Gegenstelle der Werkstatt als autorisierte Gegenstelle im Speicher der Wegfahrsperre zu behalten, selbst wenn die Höchstzahl autorisierter Gegenstellen überschritten wird. In dieser Ausführungsform sind die Identifizierungsdaten derjenigen Gegenstelle zu löschen, die am zweitlängsten unbenutzt war, wenn die zuerst gespeicherte Gegenstelle am längsten unbenutzt war.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass durch geeignete Benutzerinteraktion mit der Wegfahrsperre, z.B. langes Drücken (z.B. länger als eine Minute) des verborgenen Tasters 104, die gespeicherten Identifizierungsdaten einer, mehrerer oder aller autorisierter Gegenstellen gelöscht wird. Wahlweise kann das Löschen der Identifizierungsdaten der zuerst gekoppelten Gegenstelle unterbleiben, alternativ kann die Wegfahrsperre auf diese Weise auch vollständig in den Auslieferungszustand zurückversetzt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Anzahl autorisierbarer Gegenstellen auf eine vorgebbare Höchstzahl begrenzt ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei Erreichen der Höchstzahl autorisierter Gegenstellen eine gespeicherte Autorisierung gelöscht wird, wenn noch eine weitere Gegenstelle autorisiert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei Überschreiten der Höchstzahl der Autorisierungen die Autorisierung derjenigen Gegenstelle gelöscht wird, die am längsten nicht in Funkreichweite gefunden wurde.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zuerst autorisierte Gegenstelle bei Überschreiten der Höchstzahl autorisierbarer Gegenstellen nicht gelöscht wird.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Gegenstelle per Kabel an die Wegfahrsperre anschließbar ist, und das Kfz ohne Funkverbindung zum Wegfahren freigegeben wird sowie die Autorisierung weiterer Gegenstellen ermöglicht wird, sofern die per Kabel angeschlossene Gegenstelle eine autorisierte Gegenstelle ist.
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Als Fahrzeuge, die mit der Wegfahrsperre gesichert werden können, kommen beliebige Fahrzeuge wie beispielsweise KFZ, Krafträder, Fahrräder oder entsprechende Anhänger oder auch ganz andere zu sichernde Gegenstände, wie z.B. Gepäckstücke, in Betracht. Die Wegfahrsperre stellt somit ein intelligentes Schloss dar, mit dem beliebige Gegenstände gesichert und nur von autorisierten Gegenstellen freigegeben werden können. Die Vorteile für den Benutzer sind dabei enorm, wenn man berücksichtigt, dass einmal autorisierte Gegenstellen des Benutzers ohne weitere Aktion durch den Nutzer eine Freigabe des Fahrzeuges bzw. Gegenstandes herbeiführen, sobald eine autorisierte Gegenstelle von der Wegfahrsperre bzw. dem Schloss erkannt wurde.