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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Getriebegehäuse einer Stützwinde sowie eine Getriebeeinheit einer Stützwinde, beides insbesondere für Nutzfahrzeuge, wie LKWs, Anhänger und Sattelauflieger.
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Getriebe für Stützwinden der in Rede stehenden Art sind hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt. Diese sind üblicherweise aus zwei Getriebehälften in Form von Blechtiefziehteilen ausgebildet, in deren Inneren ein aus einer Vielzahl von Zahnrädern ausgebildetes Getriebe angeordnet ist, um eine Rotationsbewegung einer Getriebeeingangswelle in eine übersetzte Rotationsbewegung einer Getriebeausgangswelle zu transformieren. Problematisch bei derartigen Getriebeeinheiten ist jedoch, dass die Verbindungsstelle zwischen den beiden Blechtiefziehteilen sowie die Öffnungen für die Getriebeeingangs- und Getriebeausgangswellen zu Leckagen neigen, sodass ein unerwünschter Fettaustritt resultiert. Im Übrigen sind derartige Getriebegehäuse aufwendig herzustellen, da spezielle Sintermetallbuchsen eingesetzt werden müssen, welche als Lager für die Getriebewellen dienen.
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Die
US 2004/003 13 43 A1 offenbart ein Getriebegehäuse aus Kunststoff, insbesondere für Spielautomaten.
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Die
DE 10 2012 007 583 A1 beschreibt ein Getriebe mit mindestens zwei Untersetzungsstufen, zwei Antriebszahnrädern und einem zweiteiligen Gehäuse, mit einem Gehäusedeckel und einem Gehäusekörper aus Kunststoff.
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Die
DE 39 02 613 A1 zeigt eine Teleskop-Stützvorrichtung, bei welcher die Außen-/Innen rohre aus Kunststoff hergestellt sein können.
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Die
WO 2009/067 091 A1 zeigt eine Stützvorrichtung für Camping Fahrzeuge, wobei Teile aus Kunststoff bestehen können.
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Die
DE 102 47 277 A1 betrifft einen elektromechanischen Antrieb für eine Tür, die als Schwenkflügel oder dergleichen ausgebildet und mit einem aus einer Unterschale und aus einer Oberschale bestehenden Gehäuse, das die Antriebselemente aufnimmt, versehen ist. Hierbei kann das Gehäuse aus Kunststoff bestehen.
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Die
US 4, 441,378 betrifft ein Getriebegehäuse für einen Geschwindigkeitsmesser eines Fahrzeuges, wobei das Gehäuse aus Kunststoff hergestellt ist.
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Die
DE 698 03 984 D2 betrifft eine variable kompakte Anordnung in einem Kraftfahrzeugantriebgetriebe mit einem oder mehreren Antriebsrädern.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Getriebegehäuse einer Stützwinde sowie eine Getriebeeinheit einer Stützwinde, insbesondere für Nutzfahrzeuge, vorzusehen, welche möglichst leckagefrei arbeitet, einfach aufgebaut und herstellbar ist sowie eine hohe Betriebssicherheit aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Getriebegehäuse einer Stützwinde, insbesondere für Nutzfahrzeuge, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Getriebeeinheit einer Stützwinde, insbesondere für Nutzfahrzeuge, mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß ist ein Getriebegehäuse einer Stützwinde, insbesondere für Nutzfahrzeuge, vorgesehen, umfassend einen ersten Gehäuseteil und einen zweiten Gehäuseteil, welche zusammen einen Hohlraum zur Anordnung eines Getriebes ausbilden, wobei der erste Gehäuseteil eine erste Öffnung für eine Getriebeausgangswelle aufweist, wobei der zweite Gehäuseteil eine zweite Öffnung für eine Getriebeeingangswelle aufweist, und wobei der erste und zweite Gehäuseteil aus Kunststoff ausgebildet sind. Um einen Hohlraum zur Anordnung eines Getriebes auszubilden, ist der erste Gehäuseteil und/oder der zweite Gehäuseteil vorteilhafterweise im Wesentlichen schalenförmig ausgebildet. So kann beispielsweise nur einer der Gehäuseteile schalenförmig ausgebildet sein, während der andere Gehäuseteil die Form eines flachen Deckels besitzen kann. Bevorzugter Weise sind jedoch beide Gehäuseteile schalenförmig bzw. konkav ausgebildet. Im zusammengesetzten Zustand umschließen die beiden Gehäuseteile einen Hohlraum, in welchem ein Getriebe angeordnet ist bzw. angeordnet werden kann. Das Getriebe besteht hierbei aus einer Vielzahl von Zahnrädern, welche auf der Getriebeeingangswelle sowie der Getriebeausgangswelle angeordnet sind und ineinander kämmen. Ein nach außen ragender Bereich der Getriebeeingangswelle ist mittels einer Handkurbel händisch oder über einen Motor motorisch betätigbar, das heißt in Rotation bringbar. Über das Getriebe wird die Rotation der Getriebeeingangswelle untersetzt an die Getriebeausgangswelle abgegeben, welche sich durch die erste Öffnung im ersten Gehäuseteil nach außen erstreckt. Am außerhalb des Getriebegehäuses angeordneten Bereich der Getriebeausgangswelle ist in der Regel eine Kegelradstufe vorgesehen, welche operativ mit einem Spindeltrieb in Eingriff steht. Im zusammengebauten Zustand erstreckt sich somit die Getriebeausgangswelle durch die erste Öffnung und die Getriebeeingangswelle durch die zweite Öffnung nach außen. Erfindungsgemäß sind die beiden Gehäuseteile aus Kunststoff ausgebildet. Hierdurch werden vorteilhaft gute Gleiteigenschaften des Kunststoffmaterials genutzt, sodass zusätzliche Lagerbuchsen nicht erforderlich sind. Auch ist es aufgrund der Ausbildung des Gehäuses aus Kunststoff möglich, dass die Zahnräder des Getriebes direkt am Gehäuse anliegen, sodass ein sehr kompakter Hohlraum bzw. eine sehr kompakte Anordnung des Getriebes im Hohlraum erzielt werden kann. Hierdurch kann die Menge an Getriebefett bzw. -öl vorteilhafterweise gering gehalten werden.
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Vorteilhafterweise sind der erste und zweite Gehäuseteil über einen ersten Verbindungsabschnitt des ersten Gehäuseteils und einen zweiten Verbindungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils miteinander verbindbar oder verbunden. Der erste und zweite Gehäuseteil haben somit jeweils einen Verbindungsabschnitt, der ausgelegt ist, mit dem jeweils anderen Verbindungsabschnitt des anderen Gehäuseteils zu kontaktieren. In bevorzugter Weise sind die Verbindungsabschnitte des ersten und zweiten Gehäuseteils gleichfalls aus Kunststoff ausgebildet.
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In besonders vorteilhafter Weise sind der erste Gehäuseteil und der zweite Gehäuseteil jeweils einstückig bzw. aus einem Stück bzw. integral ausgebildet.
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Zweckmäßigerweise sind die Verbindungsabschnitte derart ausgebildet, dass diese miteinander in Eingriff bringbar sind. Die Verbindungsabschnitte können folglich so gestaltet sein, dass eine Verlagerung senkrecht zur Axialrichtung der Getriebeeingangswelle oder Getriebeausgangswelle nicht möglich ist. Insbesondere können die Verbindungsabschnitte derart gestaltet sein, dass diese miteinander einen Formschluss ausbilden und somit eine Verlagerung insbesondere senkrecht zur Axialrichtung der Getriebeeingangs- und Getriebeausgangswelle form- und kraftschlüssig verhindern. Es kann somit eine form- und kraftschlüssige Verbindung der beiden Verbindungsabschnitte geschaffen sein. Dies kann insbesondere durch eine senkrecht zur Axialrichtung der Getriebeeingangs- und Getriebeausgangswelle wirkende Hinterschneidung des ersten Verbindungsabschnitts mit dem zweiten Verbindungsabschnitt ermöglicht werden. Auch ist denkbar, den ersten und zweiten Verbindungsabschnitt in Form einer Nut- Feder- Kombination auszubilden.
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So ist es besonders zweckmäßig, dass zwischen den Verbindungsabschnitten ein Dichtelement anordenbar oder angeordnet ist. Das Dichtelement kann beispielsweise als O- Ring ausgebildet sein oder auch ein anderes Dichtungsprofil aufweisen. Besonders vorteilhaft ist das Dichtelement bei einer Ausbildung der Verbindungsabschnitte als Nut- Feder- Kombination im Nutgrund angeordnet bzw. anordenbar.
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Vorteilhafterweise ist die Getriebeeingangswelle über einen ersten Eingangswellenlagerbereich des ersten Gehäuseteils und/oder einen zweiten Eingangswellenlagerbereich des zweiten Gehäuseteils gelagert bzw. lagerbar. Der Begriff „gelagert“ ist hierbei insbesondere derart zu verstehen, dass bei einer Beanspruchung, insbesondere Biegebeanspruchung, der Getriebeeingangswelle ein Kraftabfluss und somit eine Stützung über die Eingangswellenlagerbereiche erfolgt. Hierfür ist die Getriebeeingangswelle vorteilhafterweise spielfrei bzw. über eine Gleitpassung in den Eingangswellenlagerbereichen gelagert. Um die Getriebeeingangswelle nach außen zu führen, ist die zweite Öffnung vorgesehen, sodass der zweite Eingangswellenlagerbereich im Wesentlichen die zweite Öffnung ausbildet bzw. nach außen in der zweiten Öffnung endet.
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Vorteilhafterweise ist die Getriebeausgangswelle über einen ersten Ausgangswellenlagerbereich des ersten Gehäuseteils und/oder einen zweiten Ausgangswellenlagerbereich des zweiten Gehäuseteils gelagert bzw. lagerbar. Der Begriff „gelagert“ ist hierbei insbesondere derart zu verstehen, dass bei einer Beanspruchung, insbesondere Biegebeanspruchung, der Getriebeausgangswelle ein Kraftabfluss und somit eine Stützung über die Ausgangswellenlagerbereiche erfolgt. Hierfür ist die Getriebeausgangswelle vorteilhafterweise spielfrei bzw. über eine Gleitpassung in den Ausgangswellenlagerbereichen gelagert. Um die Getriebeausgangswelle nach außen zu führen, ist die erste Öffnung vorgesehen, sodass der erste Ausgangswellenlagerbereich im Wesentlichen die erste Öffnung ausbildet bzw. nach außen in der ersten Öffnung endet.
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Zweckmäßigerweise ist eine Zwischenwelle über einen ersten Zwischenwellenlagerbereich des ersten Gehäuseteils und/oder einen zweiten Zwischenwellenlagerbereich des zweiten Gehäuseteils gelagert. Der Begriff „gelagert“ ist hierbei insbesondere derart zu verstehen, dass bei einer Beanspruchung, insbesondere Biegebeanspruchung, der Getriebeeingangswelle ein Kraftabfluss und somit eine Stützung über die Zwischenwellenlagerbereiche erfolgt. In vorteilhafter Weise sind die Zwischenwellenlagerbereiche jedoch nicht nach außen hin offen, das heißt durchragen nicht die Gehäuseteile. Infolgedessen ist es besonders vorteilhaft, wenn das Getriebegehäuse lediglich zwei Öffnungen für die Getriebewellen besitzt. Die Zwischenwellenlagerbereiche sind derart ausgebildet und angeordnet, dass die Zwischenwelle zwischen Getriebeeingangswelle und Getriebeausgangswelle angeordnet werden kann. Insbesondere dient die Zwischenwelle mit den daran angeordneten Zahnrädern zur Umschaltung des Getriebes zwischen einem Lastgang und einem Schnellgang. Die Zwischenwellenlagerberieche sind hierbei in Form einer Vertiefung beziehungsweise eines Rücksprungs in der Wandung des jeweiligen Gehäuseteils ausgebildet, welcher sich nicht durch die gesamte Wandung hindurch erstreckt, sondern mit einem Boden verschlossen ist.
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Vorzugsweise ist zumindest einer der Lagerbereiche, insbesondere zumindest der erste Ausgangswellenlagerbereich und der zweite Eingangswellenlagerbereich aus Kunststoff, vorzugsweise demselben Material wie die Gehäuseteile und besonders bevorzugt einstückig mit den Gehäuseteilen ausgebildet. Infolgedessen kontaktieren im montierten Zustand des Getriebes die entsprechenden Lagerbereiche die entsprechenden Wellen direkt, sodass keine zwischen angeordneten Lagerbuchsen vorgesehen sind. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass die entsprechenden Lagerbereiche einstückig bzw. integral mit den Gehäuseteilen ausgebildet sind. Alternativ ist es auch möglich, einen, mehrere oder sämtliche Lagerbereiche aus einem anderen Kunststoff auszubilden als die Gehäuseteile, beispielsweise einem faserverstärkten Kunststoff oder einem Kunststoff höherer Abriebsfestigkeit. Es ist jedoch besonders bevorzugt, wenn sämtliche Lagerbereiche aus demselben Material wie die Gehäuseteile und insbesondere einstückig mit den Gehäuseteilen ausgebildet sind.
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Zweckmäßigerweise ist in der ersten Öffnung und/oder der zweiten Öffnung ein Dichtelement oder Dichtbereich anordenbar oder angeordnet. In anderen Worten kann somit ein Dichtelement oder Dichtbereich in dem ersten Ausgangswellenlagerbereich sowie dem zweiten Eingangswellenlagerbereich angeordnet sein.
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Vorteilhafterweise ist das Dichtelement als von den Gehäuseteilen separates Teil ausgebildet, und/oder wobei der Dichtbereich einstückiger bzw. integraler Bereich des Gehäuseteils ist. Bei Ausbildung des Dichtelements als von den Gehäuseteilen separates Teil ist es besonders bevorzugt, das Dichtelement in Form einer elastischen Dichtung beispielsweise in Form eines O- Rings auszubilden. Bei einer alternativen oder kumulativen Ausgestaltung der Dichtung in der ersten und/oder zweiten Öffnung als Dichtbereich kann der erste Ausgangswellenlagerbereich und/oder der zweite Eingangswellenlagerbereich derart ausgebildet sein, dass dieser selbst die Funktion der Dichtung übernimmt. Dieser ist so gestaltet, dass bei einer, im Hohlraum vorgesehenen Druckdifferenz zum Umgebungsdruck von bis zu 0,5 bar ein Austritt von Schmierfett und Öl vom Hohlraum nach außen über die Lagerbereiche verhindert wird.
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Besonders zweckmäßig ist, dass der Dichtbereich als eine oder eine Vielzahl von sich umfänglich und in die erste bzw. zweite Öffnung hinein erstreckende Dichtlippe(n) ausgebildet ist bzw. sind. Hierbei ist die Dichtlippe vorteilhafterweise aus dem gleichen Material wie die Gehäuseteile ausgebildet und besitzen einen kleineren Durchmesser als die entsprechende Getriebeeingangs bzw. Getriebeausgangswelle, um somit dichtend an diesen anzuliegen. Die Dichtlippen sind jedoch im ersten Ausgangswellenlagerbereich und/oder zweiten Eingangswellenlagerbereich derart angeordnet und ausgebildet, dass diese einen Freiraum zur Verformung haben.
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In besonders bevorzugter Ausführungsform sind zur Abdichtung der Getriebeeingangs- bzw. Getriebeausgangswelle jeweils zwei Dichtbereiche vorgesehen, die jeweils derart voneinander beabstandet sind, dass ein zwischenliegender Bereich den Wellenlagerbereich, das heißt die mechanische Abstützung und Kraftübertragung, ausbildet. Der Lagersitz wird somit durch die Fläche zwischen den voneinander beabstandeten Dichtbereichen gebildet.
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Vorteilhafterweise ist der zweite Gehäuseteil über Montagemittel am ersten Gehäuseteil festlegbar oder festgelegt, wobei die Montagemittel außerhalb des Hohlraums angeordnet sind. Die Montagemittel dienen somit dazu, insbesondere eine in Axialrichtung wirkende Kraft zwischen erstem Gehäuseteil und zweitem Gehäuseteil aufzubringen, um diese miteinander zu verbinden. Die Montagemittel können als Schrauben, Bolzen oder ähnliche Elemente ausgebildet sein. Vorteilhaft ist, wenn die Montagemittel derart angeordnet oder anordenbar sind, dass diese sich nicht in den Hohlraum hineinerstrecken, so dass die Gefahr einer Schmiermittelleckage über eventuelle Montagebereiche vermieden wird. In einer Axialrichtung gesehen ist es besonders vorteilhaft, wenn die Montagemittel außerhalb eines von einem zwischen den Verbindungsabschnitten liegenden Dichtungselements angeordnet sind.
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Bevorzugt ist das Getriebegehäuse über Befestigungsmittel an einem Teil der Stützwinde festlegbar oder festgelegt, wobei die Befestigungsmittel außerhalb des Hohlraums angeordnet sind. Die Befestigungsmittel dienen somit dazu, insbesondere eine in Axialrichtung wirkende Kraft zwischen Getriebegehäuse, insbesondere erstem Gehäuseteil und einem Teil der Stützwinde aufzubringen, um diese miteinander zu verbinden. Die Befestigungsmittel können als Schrauben, Bolzen oder ähnliche Elemente ausgebildet sein. Vorteilhaft ist, wenn die Befestigungsmittel derart angeordnet oder anordenbar sind, dass diese sich nicht in den Hohlraum hineinerstrecken, so dass die Gefahr einer Schmiermittelleckage über eventuelle Befestigungsbereiche vermieden wird. In einer Axialrichtung gesehen ist es besonders vorteilhaft, wenn die Befestigungsmittel außerhalb eines von einem zwischen den Verbindungsabschnitten liegenden Dichtungselements angeordnet sind. Die Befestigungsmittel dienen dabei insbesondere der Befestigung des Getriebegehäuses an einem Teil der Stützwinde, wie beispielsweise einem Außenstützrohr, in welchem sich ein Spindeltrieb befindet.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Montagemittel und die Befestigungsmittel identisch sind. In anderen Worten entsprechen die Montagemittel den Befestigungsmitteln, so dass ein und dassselbe Element nicht nur die Funktion der Befestigung des Getriebegehäuses an einem Teil der Stützwinde erfüllt, sondern auch das Zusammenhalten der beiden Gehäuseteile aneinander.
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Vorzugsweise ist der Kunststoff, aus welchem der erste Gehäuseteil und der zweite Gehäuseteil ausgebildet sind, ein Polyamid oder ein Polyethylen, insbesondere ein hochmolekulares Polyamid oder ein Niederdruck-Polyethylen. Der Vorteil dieser Kunststoffe liegt darin, dass diese insbesondere UV-geschützt ausgebildet sein können und eine Verschleißfestigkeit und Temperaturbeständigkeit aufweisen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind der erste und zweite Gehäuseteil jeweils als Kunststoffgussteile, insbesondere als Kunststoffspritzgussteile ausgebildet. Hierdurch ist es besonders vorteilhafterweise möglich, die Gehäuseteile trotz komplexer Formgestaltung kostengünstig herzustellen.
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Weiterhin erfindungsgemäß ist eine Getriebeeinheit einer Stützwinde, insbesondere für Nutzfahrzeuge, vorgesehen, umfassend einen ersten Gehäuseteil und einen zweiten Gehäuseteil, welche zusammen einen Hohlraum zur Anordnung eines Getriebes ausbilden, wobei der erste Gehäuseteil eine erste Öffnung für eine Getriebeausgangswelle aufweist, wobei der zweite Gehäuseteil eine zweite Öffnung für eine Getriebeeingangswelle aufweist, wobei der erste und zweite Gehäuseteil aus Kunststoff ausgebildet sind, und wobei das Getriebe eine Vielzahl von mit der Getriebeausgangswelle bzw. Getriebeeingangswelle drehfest verbundenen Zahnrädern aufweist.
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Besonders vorteilhafterweise liegt das Verhältnis des Volumens des freien Hohlraums zum Volumen des im Hohlraum angeordneten Getriebes zwischen 0,01 und 0,25, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,15. Das Volumen des vom im Hohlraum angeordneten Getriebes beinhaltet somit insbesondere die Zahnräder des Getriebes, den Teil der Getriebeeingangs- sowie der Getriebeausgangswelle, welcher sich innerhalb der Gehäuseteile befindet, sowie - sofern vorhanden - das Volumen der Zwischenwelle. Das Volumen des freien Hohlraums ist definiert als die Differenz aus dem Volumen des Hohlraums und dem Volumen des Getriebes. In anderen Worten ist der freie Hohlraum derjenige Teil des Hohlraums, der nicht vom Getriebe ausgefüllt wird. Insbesondere bei einem Verhältnis von 0,05 bis 0,15 muss eine besonders geringe Menge von Schmierfett unter Beibehaltung einer ausreichenden Schmierung der Zahnräder in dem Hohlraum bereitgestellt werden.
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Zweckmäßigerweise beträgt der maximale Abstand jedes Zahnrads von seiner benachbarten Fläche des Hohlraums weniger als 8 mm, insbesondere weniger als 4 mm und besonders bevorzugt weniger als 2 mm. Der Begriff „benachbarte Fläche“ ist insofern zu verstehen, dass diejenige Fläche der Innenwandung der Gehäuseteile gemeint ist, die dem jeweiligen Zahnrad am nächsten gelegen ist. Durch den geringen Abstand der Zahnräder zu den umfänglichen Wandungen wird eine besonders kompakte Getriebeeinheit geschaffen.
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Es versteht sich, dass die weiteren Merkmale und Eigenschaften des erfindungsgemäßen Getriebegehäuses auch in der erfindungsgemäßen Getriebeeinheit Anwendung finden können.
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Weitere Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen mit Bezug zu den beigefügten Figuren.
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Es zeigen:
- 1 eine Querschnittsansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Getriebeeinheit.
- 2 eine vergrößerte Querschnittsansicht eines Teils einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Getriebeeinheit.
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In 1 ist eine Querschnittsansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Getriebeeinheit an einer Stützwinde dargestellt. Die Getriebeeinheit umfasst einen ersten Gehäuseteil 2 und einen zweiten Gehäuseteil 4, welche zusammen einen Hohlraum 6 umschließen bzw. ausbilden. Die Gehäuseteile 2, 4 sind aus Kunststoff ausgebildet und vorzugsweise als Gussteile geformt, um eine komplexe Innenkonfiguration für ein Getriebe auszubilden, bei welcher das Volumen zwischen Getriebe und Innenwandungen der Gehäuseteile 2, 4 möglichst gering gehalten werden kann.
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Das Getriebe umfasst eine Getriebeeingangswelle 8, die mittels einer Handkurbel oder einem Motor in Rotation versetzt werden kann. Weiterhin umfasst das Getriebe eine Getriebeausgangswelle 10, welche die Rotation der Getriebeeingangswelle 8 an eine Kegelradstufe 52 eines Stützfußes 50 überträgt. Auf der Getriebeeingangswelle 8 sowie der Getriebeausgangswelle 10 sind drehfest Zahnräder 12 angeordnet. Im Einbauzustand vertikal zwischen Getriebeeingangswelle 8 und Getriebeausgangswelle 10 angeordnet ist eine Zwischenwelle 14, auf welcher gleichfalls Zahnräder 12 drehfest angeordnet sind. Die Zahnräder 12 ergeben das Getriebe, welches vorteilhafterweise durch eine Verlagerung Getriebeeingangswelle 8 in Axialrichtung X zwischen einem Lastgang und einem Schnellgang umschaltbar ist.
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Die Getriebeausgangswelle 10 erstreckt sich aus dem Getriebegehäuse über eine erste Öffnung 16 nach außen, während sich die Getriebeeingangswelle 8 aus dem Getriebegehäuse über eine zweite Öffnung 18 nach außen erstreckt. In den jeweiligen Gehäuseteilen 2, 4 ist die Getriebeausgangswelle 10 über einen entsprechenden ersten Ausgangswellenlagerbereich 20 und einen zweiten Ausgangswellenlagerbereich 22 gelagert. Die Getriebeeingangswelle 8 ist in den Gehäuseteilen 2, 4 über einen ersten Eingangswellenlagerbereich 24 und einen zweiten Eingangswellenlagerbereich 26 gelagert. Entsprechend ist die Zwischenwelle 14 in den Gehäuseteilen 2, 4 über einen ersten Zwischenwellenlagerbereich 28 und einen zweiten Zwischenwellenlagerbereich 30 gelagert. Die Lagerbereiche 20, 22, 24, 26, 28, 30 dienen der Kraftübertragung von den Wellen auf den jeweilige Gehäuseteil 2, 4.
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Das Getriebegehäuse ist derart ausgebildet, dass lediglich der erste Ausgangswellenlagerbereich 20 und der zweite Eingangswellenlagerbereich 26 Öffnungen des Getriebegehäuses ausbilden, während die verbleibenden Lagerbereiche 22, 24, 28, 30 lediglich Rücksprünge ausbilden, die nicht nach außen hin offen sind.
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Um eine Leckage von im Hohlraum 6 befindlichem Fett in die Umgebung zu verhindern, sind in der ersten Öffnung 16 und in der zweiten Öffnung 18 Dichtelemente vorgesehen, welche bevorzugt als O-Ringe ausgebildet sein können. Im Bereich der Getriebeeingangswelle 8 sind zwei, in Axialrichtung X zueinander versetzte Dichtelemente 32 vorgesehen, wobei der zur Kraftübertragung dienende Lagersitz des zweiten Eingangswellenlagerbereichs 26 zwischen den Dichtelementen 32 vorgesehen ist.
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Der erste Gehäuseteil 2 weist einen ersten Verbindungsabschnitt 34 auf, der zur Verbindung mit einem zweiten Verbindungsabschnitt 36 des zweiten Gehäuseteils 4 dient. In der dargestellten Ausführungsform bilden der erste Verbindungsabschnitt 34 und der zweite Verbindungsabschnitt 36 einen kraft- und formschlüssigen Eingriff miteinander aus, welcher in Form einer Nut-Feder-Konfiguration vorgesehen ist. Im Nutgrund ist ein Dichtelement 38 vorgesehen, um eine Leckage im bzw. über den Kontaktbereich zwischen den beiden Gehäuseteilen 2, 4 zu verhindern.
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Um das Getriebegehäuse an einer Stützwinde bzw. deren Stützrohr 50 festzulegen, sind Befestigungsmittel 40 vorgesehen, welche außerhalb des Hohlraums 6 angeordnet sind und somit nicht in diesem enden. Entsprechend sind - nicht dargestellt - Befestigungsmittel vorgesehen, die das erste Gehäuseteil 2 und das zweite Gehäuseteil 4 in Axialrichtung zueinander verspannen.
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In 2 eine bevorzugte Ausführungsform einer Abdichtung zwischen einem Gehäuseteil 2, 4 und einer Getriebewelle 8, 10 dargestellt. Hierbei ist der Dichtbereich als integraler Bestandteil des Gehäuseteils 2, 4 derart ausgebildet, dass zwei Paare von sich umfänglich und in die jeweilige Öffnung 16, 18 hineinerstreckenden Dichtlippen 42 ausgebildet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- erster Gehäuseteil
- 4
- zweiter Gehäuseteil
- 6
- Hohlraum
- 8
- Getriebeeingangswelle
- 10
- Getriebeausgangswelle
- 12
- Zahnrad
- 14
- Zwischenwelle
- 16
- erste Öffnung
- 18
- zweite Öffnung
- 20
- erster Ausgangswellenlagerbereich
- 22
- zweiter Ausgangswellenlagerbereich
- 24
- erster Eingangswellenlagerbereich
- 26
- zweiter Eingangswellenlagerbereich
- 28
- erster Zwischenwellenlagerbereich
- 30
- zweiter Zwischenwellenlagerbereich
- 32
- Dichtelement
- 34
- erster Verbindungsabschnitt
- 36
- zweiter Verbindungsabschnitt
- 38
- Dichtelement
- 40
- Befestigungsmittel
- 42
- Dichtlippe
- 50
- Stützrohr
- 52
- Kegelradstufe
- X
- Axialrichtung