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Die Erfindung betrifft eine Matratze umfassend eine obere Fläche und eine untere Fläche, wobei die obere Fläche und/oder die untere Fläche als Liegefläche nutzbar sind und wobei die Liegefläche ein Kopfende an einem Ende der longitudinalen Ausdehnung der Liegefläche der Matratze, ein Fußende an dem Ende der longitudinalen Ausdehnung der Liegefläche der Matratze, welches dem Kopfende gegenüberliegt, eine Mitte, welche zwischen dem Kopfende und dem Fußende liegt, und einen Brustauflagebereich umfasst, welcher zwischen dem Kopfende und der Mitte liegt, wenigstens eine Schicht zwischen der oberen und unteren Fläche, eine Vibrationseinrichtung, welche innerhalb der Schicht der Matratze angeordnet ist und eine der Schwingungserzeugung dienende Einheit umfasst und eine Bedieneinheit.
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Gesunde Menschen verbringen rund ein Drittel ihrer Lebenszeit schlafend. Auf dem Markt sind daher eine Vielzahl verschiedener Matratzen erhältlich, welche aufgrund ihrer ausgezeichneten Unterstützung der Wirbelsäule, des Beckenbodens und der Schulterpartie einen gesunden Schlaf sicherstellen. Zudem sind weitere Matratzen mit Zusatzfunktionen, wie beispielsweise für Massage- und/oder Magnetfeldtherapien, verfügbar.
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Für langfristig ans Bett gefesselte, immobile Patienten stehen ebenfalls eine Reihe verschiedener Matratzen zur Verfügung, welche in der häuslichen Krankenpflege oder im Krankenhaus eingesetzt werden können. Aufgrund der besonderen Situation der betroffenen Patienten müssen derartige Matratzen andere Aufgaben erfüllen und anders ausgestaltet sein, als Matratzen für gesunde Menschen. So ist auf aktuellem Stand der Technik in der
US 8,679,034 B2 eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche eine Überwachung und Analyse bestimmter Parameter eines Patienten realisiert.
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Aufgrund negativer Folgeerscheinungen des dauerhaften Liegens immobiler Patienten sind Dekubitus- bzw. Antidekubitusmatratzen verfügbar, welche durch eine Verringerung des maximalen Auflagedrucks mittels einer größeren Auflagefläche oder eines zeitlichen Wechseldrucksystems zur Prophylaxe oder Therapie von Dekubitalgeschwüren verwendet werden. Dabei werden die Körperstellen des Patienten zeitweise be- und entlastet. Weiterhin sind Matratzen für langfristig ans Bett gefesselte, immobile Patienten in der Regel nicht nur antibakteriell, antimykotisch und antiviral, sondern auch wasserdicht ausgestaltet bzw. mit einem wasserdichten Überzug ausgestattet, da betroffene Patienten neben ihrer Erkrankung oft zusätzlich harn- und/oder stuhlgangsinkontinent sind. Zudem zeigen viele Patienten eine erhöhte Schweißproduktion.
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Besonders immobile Patienten mit Problemen der Schleimfreisetzung in den Atemwegen, wie beispielsweise Mukoviszidosepatienten und/oder Atelektasepatienten, bedürfen daher einer Lösung, welche die Freisetzung des Schleims erleichtert. Betroffene Mukoviszidosepatienten müssen zweimal am Tag für ca. eine Stunde mit der Hand die Lunge abgeklopft bekommen, um den zähflüssigen und fest sitzenden Schleim zu lösen.
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Die Mukoviszidose oder zystische Fibrose ist eine autosomalrezessive vererbte, unheilbare Stoffwechselerkrankung. Bei Menschen mit dieser Erkrankung ist durch die Fehlfunktion von Chloridkanälen die Zusammensetzung aller Sekrete exokriner Drüsen verändert, so dass der Wassergehalt des Bronchialsekrets sowie der Sekrete der Bauchspeicheldrüse, der Leber (Galle), inneren Geschlechtsorgane und akzessorischen Geschlechtsdrüsen sowie des Dünndarms zu niedrig ist. Daher werden sie zähflüssig, wodurch es in den betroffenen Organen zu Funktionsstörungen unterschiedlicher Art kommt. Es kommt durch den zähflüssigen Schleim in den Bronchien häufig zu Begleiterkrankungen, wie chronischem Husten, Bronchiektasien, häufig wiederkehrenden Lungeninfekten und schweren Lungenentzündungen, da sich das zähe Sekret vom Flimmerepithel der Trachea und den Bronchien nur schwer abtransportieren lässt.
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Unter einer Atelektase versteht sich ein kollabierter Lungenabschnitt, der mit wenig oder keiner Luft gefüllt ist. Folglich liegen die Alveolarwände aneinander an. Als Komplikation kann es zu einer Entzündung und Ödemen, später zur Fibrosierung kommen. Eine Vielzahl physikalischer Maßnahmen, wie beispielsweise Lagewechsel, Kaltwasseranwendungen, Klopfmassagen und Atemübungen haben sich als sehr wirkungsvoll herausgestellt. In schweren Fällen muss das zähe Sekret jedoch mittels Bronchoskopie abgesaugt werden.
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Um das Abklopfen zu vermeiden und dennoch den Schleim in den Atemwegen zu lockern, schlägt auf aktuellem Stand der Technik die Offenlegungsschrift
US 2006/0089575 A1 eine vibrierende Weste vor, welche von den Patienten getragen werden muss und zu einer Ablösung des Schleims führt. Dies ist allerdings sehr umständlich und für bettlägerige, immobile Patienten, welche nicht in der Lage sind, eigenständig zu sitzen, nicht geeignet.
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Auf aktuellem Stand der Technik sind eine Vielzahl vibrierender Liegen oder Matratzen bekannt. Eine gattungsgemäße Liege mit einer Vibrationserzeugungseinrichtung ist in der Offenlegungsschrift
DE 10 2008 032 232 A1 beschrieben. Die Liege positioniert einen Patienten in einem Winkel von 25°–45° zur Horizontalen und ist derart ausgestaltet, dass die erzeugten Schwingungen im Wesentlichen parallel zur Wirbelsäule bzw. Rückenmuskulatur des Patienten verlaufen. Die kontinuierlichen Vibrations- oder Schwingkräfte greifen die Lendenwirbelsäule bzw. die Rückenmuskulatur an und lockern Verspannungen oder Verhärtungen.
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Der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2012 102 514 U1 ist eine für die Langzeittherapie geeignete Mehrschichtmatratze zu entnehmen, welche zusätzlich ein Schwingungssystem für Massagen enthält und ein pulsierendes Magnetfeld erzeugt. Die Massagefunktion dient beispielsweise der Lockerung der Muskulatur, um das Einschlafen zu fördern. Die Matratze weist dabei bis zu 20 Massagemotoren als Schwingungsmodule auf.
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In der Offenlegungsschrift
DE 36 21 655 A1 ist eine vibrotherapeutische Vorrichtung zur Übertragung von Resonanzvibrationenen und einer Magnetspule offenbart. Mittels der offenbarten Vorrichtung ist eine drei bis fünfmal höhere Vibrationsgröße als bei konventionellen Vorrichtungen erreichbar, wobei dabei nur 1/5–1/3 der Elektrizität benötigt wird.
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Allerdings eignen sich die auf aktuellem Stand der Technik beschriebenen Matratzen bzw. Liegen nicht für eine dauerhafte Behandlung immobiler und langfristig ans Bett gefesselter Patienten, da diese zusätzlich zu ihrer Erkrankung oft inkontinent sind und eine vermehrte Schweißproduktion aufweisen. Zudem ist die Gefahr von Dekubitalgeschwüren bei derartigen Matratzen bzw. Liegen zu hoch.
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Für langfristig liegende und immobile Patienten mit Problemen der Schleimfreisetzung in den Atemwegen, wie beispielsweise Mukoviszidosepatienten und/oder Atelektasepatienten, besteht daher ein großer Bedarf an einer Matratze, die dabei hilft, den Schleim aus den Atemwegen freizusetzen, so dass dieser leicht und problemlos abgehustet bzw. abgesaugt werden kann. Vorteilhafterweise sollte die Matratze derart ausgestaltet sein, dass Patienten, Angehörige und/oder Pfleger die Vibrationsdauer und/oder -frequenz schnell und einfach bedienen können. Zudem sollte die Matratze auch für bettlägerige und immobile Patienten geeignet sein und die oben genannten Eigenschaften, wie antibakteriell, antimykotisch, antiviral und auch wasserdicht, aufweisen.
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Aufgabe der Erfindung ist es also, eine Matratze bereitzustellen, welche zu einer Freisetzung des Schleims in den Atemwegen führt.
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Zudem ist eine Aufgabe der Erfindung, dass die Matratze antibakteriell, antimykotisch, antiviral und/oder wasserdicht ausgestaltet und/oder einen wasserdichten Überzug aufweist und zu einer Verhinderung von Dekubiti führt.
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Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Matratze mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst, insbesondere indem die der Schwingungserzeugung dienende Einheit in einer senkrecht zu dem Brustauflagebereich verlaufenden Ebene angeordnet ist und die aus der Schwingungsamplitude erzeugte Kraft mit wenigstens einer Komponente parallel zur Normalenrichtung der Liegefläche der Matratze gerichtet ist.
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Es ist eine Matratze umfassend eine obere Fläche und eine untere Fläche, wobei die obere Fläche und/oder die untere Fläche als Liegefläche nutzbar sind und wobei die Liegefläche ein Kopfende, ein Fußende, eine Mitte und einen Brustauflagebereich umfasst, wenigstens eine Schicht zwischen der oberen und unteren Fläche, eine Vibrationseinrichtung und eine Bedieneinheit vorgeschlagen.
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Der Begriff "Matratze" betrifft ein Polster, das ein komfortables Liegen ermöglicht. Eine derartige Matratze ist bevorzugt ergonomisch optimal an eine möglichst entspannte Liegeposition eines Patienten angepasst. Dies führt zu einer Entlastung der Wirbelsäule und/oder der Rückenmuskulatur.
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Die Matratze ist ein Körper mit sechs im Wesentlichen rechteckigen Flächen, deren Winkel alle rechte Winkel sind. Die Matratze umfasst somit eine obere Fläche, eine untere Fläche und vier Seitenflächen. Dabei sind die sich gegenüberliegenden Flächen einer Matratze kongruent, d.h. deckungsgleich, so dass die obere Fläche und/oder die untere Fläche als Liegefläche für einen Patienten nutzbar sind.
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Unter einer „Liegefläche“ versteht sich die Fläche, d.h. die obere und/oder die untere Fläche einer Matratze, auf welcher ein Patient liegen kann. Die Liegefläche umfasst dabei ein Kopfende an einem Ende der longitudinalen Ausdehnung der Liegefläche der Matratze, ein Fußende an dem Ende der longitudinalen Ausdehnung der Liegefläche der Matratze, welches dem Kopfende gegenüberliegt, eine Mitte, welche zwischen dem Kopfende und dem Fußende liegt, und einen Brustauflagebereich, welcher zwischen dem Kopfende und der Mitte liegt.
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Wenn ein Patient auf der Liegefläche der Matratze liegt, ist er vorzugsweise derart auf der Liegefläche ausgerichtet, dass sich dessen Kopf am Kopfende und dessen Füße am Fußende der Liegefläche der Matratze befinden. In der Mitte der Liegefläche der Matratze, d.h. mittig zwischen dem Kopfende und dem Fußende der Liegefläche, befindet sich das Becken des Patienten auf der Liegefläche. Die Brust des Patienten liegt in dem Brustauflagebereich auf der Matratze auf, welcher zwischen dem Kopfende und der Mitte der Liegefläche der Matratze befindlich ist.
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Die Matratze kann aus einer Schicht zwischen der oberen und unteren Fläche, d.h. einteilig hergestellt sein, oder aus mehreren Schichten zwischen der oberen und unteren Fläche bestehen, d.h. mehrteilig hergestellt sein. In Rahmen der Erfindung ist umfasst die Matratze wenigstens eine Schicht zwischen der oberen und unteren Fläche, um die Herstellungskosten gering zu halten.
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Eine bevorzugte Matratze der vorliegenden Erfindung ist von handelsüblicher Größe und/oder handelsüblicher Gesamthöhe. Handelsübliche Größen weisen eine Gesamtbreite von etwa 70 cm bis zu 220 cm und eine Gesamtlänge von etwa 180 cm bis 220 cm auf. Natürlich ist die Matratze auch in einer beliebigen Größe herstellbar. Eine handelsübliche Gesamthöhe liegt bei ca. 14 bis 26 cm, wobei auch jede dazwischenliegende und außerhalb dieses Bereichs liegende Gesamthöhe der Matratze mit umfasst ist. Prinzipiell ist die Matratze somit in einer beliebigen Höhe herstellbar.
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Handelsübliche Größen von Matratzen weisen den Vorteil auf, dass diese in übliche Bettsysteme hineinpassen. Zudem können handelsübliche und käuflich erwerbbare Bezüge, Lacken und/oder Decken verwendet werden.
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Der Begriff „Vibrationseinrichtung" betrifft eine Einrichtung zur Erzeugung von Schwingungen, welche innerhalb der Schicht der Matratze angeordnet ist und eine der Schwingungserzeugung dienende Einheit umfasst.
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Um den erfindungsgemäßen Effekt, nämlich die Freisetzung des Schleims in den Atemwegen eines Patienten, zu erreichen, ist es wichtig, dass von der in der Vibrationseinrichtung umfassten Einheit Schwingungen erzeugt werden, wobei die der Schwingungserzeugung dienende Einheit in einer senkrecht zu dem Brustauflagebereich verlaufenden Ebene angeordnet ist und die aus der Schwingungsamplitude erzeugte Kraft mit wenigstens einer Komponente parallel zur Normalenrichtung der Liegefläche der Matratze gerichtet ist. Zudem ist es vorteilhaft, wenn diese Schwingungen gleichzeitig eine massierende Wirkungen haben können.
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Wenn ein Patient in die bevorzugte Position gelegt wird, befindet sich dessen Brust auf dem Brustauflagebereich der Liegefläche der Matratze. Unterhalb dessen Brust, d.h. innerhalb der Schicht der Matratze, befindet sich die der der Schwingungserzeugung dienende Einheit, welche in einer senkrecht zu dem Brustauflagebereich verlaufenden Ebene angeordnet ist. Die Positionierung der Einheit unterhalb des Brustauflagebereichs eines Patienten ist sehr wichtig, da dies aufgrund der erzeugten Oszillation bzw. Schwingung, insbesondere aus der aus der Schwingungsamplitude erzeugten Kraft, welche mit wenigstens einer Komponente parallel zur Normalenrichtung der Liegefläche der Matratze und des Patienten gerichtet ist, zu einer optimalen Freisetzung des festsitzenden und/oder zähen Schleims in den Atemorganen der betroffenen Patienten führt. Es ist verständlich, dass eine vollständige Parallelität nicht erforderlich ist, ein Abweichen um zum Beispiel 1° bis 5° ist durchaus tolerabel.
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Damit erweist sich die Matratze besonders für die Behandlung von Patienten mit Problemen der Schleimfreisetzung als wirkungsvoll, insbesondere bei Mukoviszidosepatienten und/oder bei Atelektasepatienten.
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Zudem wurde herausgefunden, dass die spezielle Positionierung der Einheit innerhalb der Matratze in weiteren erzielbaren therapeutischen Effekten resultiert. So erwies sich die Behandlung positiv bei der Atemrehabilitation, der Erhöhung bzw. der Behandlung der peripheren Blutzirkulation und/oder der Verhinderung von Dekubuti. Die Verhinderung von Dekubuti bei bettlägerigen immobilen Patienten basiert dabei hauptsächlich auf der Beschleunigung der peripheren Blutzirkulation. Zudem können Myalgie, Versteifungen in den Schulterpartien, Muskelermüdung, Lumbago, Arthritis, Rheumatismus und/oder Anämie therapiert, gelindert und/oder verhindert werden.
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Dies resultiert daraus, dass die von der Einheit erzeugten Schwingungen mit wenigstens einer Komponente parallel zur Normalenrichtung der Liegefläche der Matratze und somit zur Wirbelsäule bzw. Rückenmuskulatur des Patienten gerichtet ist. Auf diese Weise können die Schwingungen effektiver und effizienter auf die zu therapierenden Körperareale, nämlich die oberen Atemwege und den Kreislauf, einwirken als bisher. Es ist zudem nicht ausschließbar, dass weitere Körperbereiche bzw. Stoffwechselvorgänge positiv beeinflusst werden.
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Auf diese Weise greifen die kontinuierlichen Schwingungen an den Atemwegsorganen an und lösen festsitzenden Schleim. Infolge dessen können die betroffenen Patienten den gelösten Schleim abhusten, so dass die eingangs beschriebenen langwierigen und oft unangenehmen Behandlungen, wie beispielsweise abklopfen und/oder absaugen, weggelassen werden können.
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Die Vibrationseinrichtung umfasst beispielhaft eine der Schwingungserzeugung dienende Einheit, sowie Kabel und eine Bedieneinheit. Eine derartige Einheit kann beispielsweise eine Spule mit Eisenkern, eine Piezokeramik und/oder ein Exzentermotor sein.
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Für die Regelung der Einheit können handelsübliche Anschlüsse verwendet werden. Dabei kann das einzelne Schwingungsmodul und/oder Kabelverbindungen durch Schlitze in der Schicht der Matratze fest verankert werden. Bevorzugt tritt der Anschluss zusammengeführt oder einzeln an einer Querseite aus. Dort können sie mit einem Kabel an eine Bedieneinheit zur Ansteuerung und/oder Regelung der Vibrationseinrichtung und somit zur Erzeugung einer Schwingung verbunden werden.
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Der Begriff „Bedieneinheit“ betrifft eine handliche Einrichtung zur Ansteuerung und/oder Regelung der Vibrationseinrichtung. Die Bedieneinheit ist kabelgebunden oder kabellos mit der Einheit und/oder der Vibrationseinrichtung verbunden.
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Der Begriff „Patient“ betrifft einen gesunden, kranken und/oder der Hospitalisierung bedürftigen Patienten. Besonders vorteilhaft hat sich die Matratze bei Patienten mit Problemen bei der Freisetzung von Schleim in den Atemwegen gezeigt, wie beispielsweise bei einem Mukoviszidosepatient und/oder Atellektasepatient.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, welche einzeln oder in Kombination realisierbar sind, sind in den Unteransprüchen dargestellt. Es wird davon ausgegangen, dass die Definitionen und Ausführungen der oben genannten Begriffe für alle in dieser Beschreibung im Folgenden beschriebenen Aspekte gelten, sofern nichts anders angegeben ist.
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Um die gewünschte optimale Unterstützung der Wirbelsäule, des Beckenbodens und der Schulterpartie eines Patienten sicherzustellen, besteht das Material der Schicht der Matratze vorzugsweise aus einem Schaumstoff, wie beispielsweise Kaltschaum, einem thermoplastischem Kunststoff mit Memoryfunktion, Latex, einem Naturprodukt und/oder Federkern. Unter einem „Kunststoff mit Memoryfunktion“ versteht sich ein Kunststoff, welcher einen Formgedächtniseffekt aufweist und sich also an seine frühere äußere Form trotz einer zwischenzeitlichen starken Umformung scheinbar „erinnern“ kann. Dem Fachmann sind derartige Kunststoffe bekannt. Diese Materialien zeichnen sich durch ihre ausgezeichnete Unterstützung des Patienten aus und stellen einen gesunden Schlaf sicher.
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In einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfasst die Matratze jedoch wenigstens zwei Schichten, d.h. eine Oberschicht und eine Unterschicht, welche in gleicher Länge und Breite überstandlos übereinander liegen.
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Die Schichten der Matratze können dabei die gleiche Höhe aufweisen, um so die Herstellungskosten niedrig zu halten und das Herstellungsverfahren zu vereinfachen. Natürlich können die Lagen auch unterschiedliche Höhen aufweisen und/oder auf spezielle Wirkungen hin ausgerichtet sein.
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Zudem können die einzelnen Schichten die gleiche Härte aufweisen, wodurch das Herstellungsverfahren vereinfacht und die Herstellungskosten niedrig gehalten werden. Alternativ können die Schichten auch unterschiedliche Härten aufweisen, um an spezielle Anforderungen hinsichtlich des Schlafkomforts und/oder des Gewichtes des Patienten angepasst zu werden.
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Um eine sehr gute Luftdurchlässigkeit und damit auch Belüftung der Matratze sicherzustellen, ist zwischen der Oberschicht und der Unterschicht ein dreidimensionales Abstandsgewirke angeordnet. Die Ober- und Unterseite des dreidimensionalen Abstandsgewirkes besteht dabei aus je einem Netz, zwischen denen etwa senkrecht zu den Netzen ausgerichtete, federnde Distanzfäden verlaufen. Diese besonders hohe Luftdurchlässigkeit verbessert den Transport von Luft im Vergleich mit einer einstückigen Schaumstoffmatratze.
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Es ist im Rahmen der Erfindung erkannt worden, dass es für eine optimale Unterstützung bzw. Entlastung der Wirbelsäule und/oder der Rückenmuskulatur eines Patienten vorteilhaft ist, wenn die Oberschicht und Unterschicht aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Bevorzugt besteht die Oberschicht daher aus einem Viskoseschaum und/oder die Unterschicht aus einem Polyetherschaum.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist die Matratze einen Überzug auf, der je nach Bedürfnis wattiert ist und/oder aus Schafwolle, Vlies, Baumwolle, Wildseide, Polyester und/oder Rosshaar versteppt ist. Der Überzug ist aus einem festen Gewebe, wie beispielsweise aus einem dreidimensional elastischen Stoff wie Frottee und/oder mehrlagigem Jersey. Am wichtigsten dabei ist, dass der Überzug derart ausgestaltet ist, dass dieser wasserdicht, leicht reinigbar und/oder leicht waschbar ist, um die Matratze optimal an die Bedürfnisse bettlägeriger und/oder inkontinenter Patienten anzupassen. Verständlicherweise kann auch die Matratze wasserdicht ausgestaltet sein.
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Des Weiteren ist es für die Lösung der oben genannten Aufgabe vorteilhaft, wenn die Matratze und/oder der Überzug antibakteriell, antiviral und/oder antimykotisch ausgestaltet ist, um zuverlässig Schimmel- und/oder Bakterienansammlungen, insbesondere bei inkontinenten und/oder stark schwitzenden Patienten, zu vermeiden.
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Zudem ist es wichtig, dass die Matratze und/oder der Überzug eine hohe Saugfähigkeit und/oder Luftigkeit des Materials aufweisen. Dies ist besonders essentiell bei Patienten, welche vermehrt schwitzen. Die vermehrte Schweißproduktion kann zu intertriginösem Ekzemen bzw. Wundsein führen.
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Ein derartiger Intertrigo ist eine rote, nässende Entzündung der Haut, die durch eine Aufweichung der Haut, beispielsweise bei Harninkontinenz, starkem Schwitzen und/oder durch Reibung gefördert wird, und in Hautfalten vorkommt. Dies ist für die betroffenen Patienten meist sehr unangenehm, da ein Intertrigo ein brennendes und/oder juckendes Empfinden an den betroffenen Stellen verursacht.
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Um den erfindungsgemäßen Effekt, nämlich die Freisetzung des Schleims in den Atemwegen eines Patienten, zu erreichen, ist herausgefunden worden, dass die Vibrationseinrichtung in jeder der verschiedenen Schichten der Matratze angeordnet sein kann. So kann diese beispielsweise in der Oberschicht oder in der Unterschicht angeordnet sein. Es wurde allerdings herausgefunden, dass die Vibrationseinrichtung für eine bestmögliche Freisetzung von festsitzendem Schleim in den Atemorganen eines Patienten idealerweise in der Unterschicht der Matratze angeordnet ist. Bevorzugt grenzt diese dabei an das dreidimensionale Abstandsgewirke.
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In einer Alternative kann die Vibrationseinrichtung auch eine zweite der Schwingungserzeugung dienende Einheit umfassen, welche in einer senkrecht zu der Mitte der Liegefläche verlaufenden Ebene angeordnet ist, wobei die Mitte der Beckenbodenauflagebereich ist. Wenn ein Patient in die bevorzugte Position gelegt wird, liegen dessen Brust und Beckenboden auf dem Brustauflagebereich und dem Beckenbodenauflagebereich auf. Gleichzeitig sind die der Schwingungserzeugung dienenden Einheiten in senkrecht zu dem Brustauflagebereich und der Mitte der Liegefläche der Matratze verlaufenden Ebenen angeordnet. Damit sind die Exzentermotoren unterhalb des Brust- und Beckenbodenauflagebereichs des Patienten und innerhalb der Matratze befindlich. Die Einheiten sind dabei bevorzugt in Reihe und/oder parallel ausgerichtet bzw. geschaltet. Verständlicherweise können auch mehr als nur zwei Einheiten von der Vibrationseinrichtung umfasst sein, so dass beispielsweise zwei Einheiten nebeneinander und in senkrecht zu den bevorzugten Bereichen der Liegefläche verlaufenden Ebenen angeordnet sind.
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Die Anordnung einer zusätzlichen Einheit an dem Beckenbodenauflagebereich führt noch zu einer Verstärkung des positiven Effektes, nämlich der Freisetzung des festsitzenden und/oder zähen Schleims in den Atemorganen der betroffenen Patienten, sowie der Behandlung bei der Atemrehabilitation, der Erhöhung bzw. der Behandlung der peripheren Blutzirkulation und/oder der Verhinderung von Dekubuti. Verständlicherweise unterstützt die als Vibration bzw. Schwingungen von Patienten wahrnehmbare Bewegung der Einheit die Therapie, Linderung und/oder Prävention von Myalgie, Versteifungen in den Schulterpartien, Muskelermüdung, Lumbago, Arthritis, Rheumatismus und/oder Anämie.
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In einer weiteren Alternative ist vorgesehen, dass die aus der Schwingungsamplitude erzeugte Kraft nicht nur mit wenigstens einer Komponente parallel zur Normalenrichtung der Liegefläche der Matratze, sondern zusätzlich auch mit wenigstens einer Komponente parallel zur Längsachse der Liegefläche der Matratze gerichtet ist. In Versuchen hat sich herausgestellt, dass dies vorteilhafterweise zu einer noch besseren Verstärkung des positiven Effektes, nämlich der Freisetzung des festsitzenden und/oder zähen Schleims in den Atemorganen der betroffenen Patienten, sowie der Behandlung bei der Atemrehabilitation, der Erhöhung bzw. der Behandlung der peripheren Blutzirkulation und/oder der Verhinderung von Dekubuti führt.
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Eine Spule mit einem Eisenkern und eine Piezokeramik schwingen allerdings nur in eine Richtung, d.h. die aus der Schwingungsamplitude erzeugte Kraft ist entweder mit wenigstens einer Komponente parallel zur Normalenrichtung oder zur Längsachse der Liegefläche gerichtet. Daher sind Schwingungen in beide Richtungen durch Kombination wenigstens zweier unterschiedlich ausgerichteter Piezokeramiken und/oder Spulen mit einem Eisenkern erzeugbar. Auch durch eine Schrägstellung lässt sich erreichen, dass eine Komponente in der Normalen und die andere in Richtung der Längsachse zu liegen kommt.
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Ein Exzentermotor erzeugt hingegen überlagerte Schwingungen, wobei die aus der Schwingungsamplitude erzeugte Kraft abhängig von der Ausrichtung der Exzentermotoren mit wenigstens einer Komponente parallel zur Normalenrichtung der Liegefläche, als auch zur Längsachse der Liegefläche der Matratze schwingen können.
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Weiterhin bevorzugt ist die Einheit daher wenigstens ein Exzentermotor. Der Begriff „Exzentermotor“ betrifft in der Mechanik und im Maschinenbau einen Motor umfassend einen Exzenter. Unter einem "Exzenter" versteht der Fachmann eine auf einer Welle angebrachte Steuerungsscheibe, deren Mittelpunkt außerhalb der Wellenachse liegt. Mit einem Exzenter können rotatorische (Dreh-) in translatorische (Längen-)Bewegungen umgewandelt werden und umgekehrt. Diese Bewegung ist als Vibration bzw. Schwingung wahrnehmbar. Es ist dabei herausgefunden worden, dass der Exzentermotor vorteilhafterweise parallel zur Mittelebene der Matratze positioniert ist.
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In einer Ausführungsform ist die Bedieneinheit derart ausgestaltet, dass diese die Möglichkeit bietet, beispielsweise die Dauer und/oder Intensität der Schwingungen an der Vibrationseinrichtung zu regeln, sowie den Zeitabstand zwischen einzelnen Schwingunge festzulegen. Dabei kann beispielsweise durch Regelung der Drehzahl des Exzentermotors unterschiedliche Frequenzen und Amplituden realisiert werden.
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Um die Matratze für verschiedene Patienten optimal anzupassen, ist es vorgesehen, die Frequenz und Amplitude der Schwingungen der Motoren an der Vibrationseinrichtung stufenlos einzustellen bzw. zu verändern, bevorzugt in einem Bereich zwischen 2 und 50 Hz. Innerhalb dieses Frequenzbereichs ist damit eine gezielte Frequenzanregung möglich. Zudem kann auch ein das Allgemeinbefinden förderndes Frequenzmuster eingestellt werden.
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Besonders zweckmäßig ist es ebenfalls, die Vibrationsfrequenz innerhalb eines Frequenzbandes kontinuierlich zwischen einer Maximal- und einer Minimalfrequenz zu variieren, so dass die Frequenz kontinuierlich auf- und/oder abfährt. Die Minimalfrequenz beträgt bevorzugt wenigstens 2 Hz, noch mehr bevorzugt wenigstens 3 Hz, wenigstens 4 Hz und am meisten bevorzugt wenigstens 5 Hz. Die Maximalfrequenz beträgt höchstens 10 Hz, bevorzugt höchstens 9 Hz und am meisten bevorzugt höchstens 8 Hz.
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Zudem ist es vorteilhafterweise möglich, mittels der Bedieneinheit Schwingungen in einem beliebigen Zeitabstand durch die Vibrationseinrichtung zu erzeugen und zu regeln. Der Zeitabstand zwischen den Schwingungen beträgt dabei wenigstens 1 Stunde, bevorzugt wenigstens 2 Stunden und am meisten bevorzugt wenigstens 3 Stunden. Des Weiteren ist mittels der Bedieneinheit die Dauer der Ansteuerung der Vibrationseinrichtung regelbar. Die Dauer einer Vibrationsbehandlung variiert zwischen 5 und 60 Minuten, bevorzugt zwischen 10 und 30 Minuten, am meisten bevorzugt zwischen 10 und 20 Minuten.
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Es ist dabei herausgefunden worden, dass ein Patient Schwingungen in einem Zeitabstand von wenigstens zwei Stunden für 10–20 Minuten und in einem Bereich von 5–8 Hz am besten verträgt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein. Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Beispiel 1:
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Im Rahmen einer klinikinternen Erprobung wurde die antidekubitale Spezialmatratze mit Vibrationstherapie bei einer langfristig hospitalisierten Patientin untersucht.
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Die Patientin:
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Patientin ist ein 18 jähriges Mädchen mit einem Körpergewicht von 65 kg mit fortschreitenden degenerativen Erkrankungen der peripheren Nerven, des Rückenmarks und des Kleinhirns, sowie mit einer hereditären sensomotorischen Polyneuropathie mit spinozerebellärer Symptomatik. Im neurologischen Befund dominiert das Krankheitsbild einer areflexen Tetraplegie. Die Patientin ist nur beschränkt kommunikationsfähig. Sie leidet an schwerer progressiver Skoliose und an akraler Spastizität trotz einer täglichen Rehabilitationsbehandlung. Harn- und Stuhlganginkontinenz treten bei dieser Patientin auf. Mit Bezugnahme auf ihre neurologische Grunderkrankung wird bei der Patientin für ihre chronische respiratorische Insuffizienz eine langfristige Lungenventilation mit intermittierendem Bedarf an Sauerstofftherapie eingesetzt. Die Patientin wird über ein Tracheostoma beatmet. Eine erhebliche Schleimstase in den Atemwegen ist wegen einer problematischen Rehabilitation, einem Tracheostoma und einer langfristigen künstlichen Lungenventilation, Immobilität und Fixation aufgetreten. Die Schleime verursachen wiederholt eine obstruktive Atelektase. Die Ödeme der unteren Gliedmaßen, die auf die Rehabilitations- und Medikamententherapie nicht regiert haben, waren langfristig auftretend. Die Patientin hatte langfristig auch Probleme mit der peripheren Blutzirkulation.
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Verwendete Matratze:
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Es wurden die erfindungsgemäße Matratze mit den Ausmaßen von 90 × 200 × 16 cm mit einer integrierten Vibrationsvorrichtung verwendet.
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Erfahrungen und Beurteilung:
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Zu Beginn der Benutzung haben wurden alle Funktionen der Matratze getestet. Es wurde sich im Krankenhaus auf die Beurteilung der Funktionen der Matratze auf den Organismus der Patientin sowie ihre subjektiven Gefühle konzentriert.
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Bei geringer Intensität der Schwingungen wurde kein Effekt auf den klinischen Zustand der Patientin bemerkt, zudem wurde kein gewünschten Effekt der leichteren Freisetzung von Schleim aus den Atemwegen registriert. Dann wurde die höchste Intensität der Schwingungen angewählt. Diese Intensität wurde von der Patientin aber nicht toleriert. Es wurde eine erhebliche Unruhe bei der Patientin bemerkt. Sie hat sich über Schmerzen beklagt.
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Danach wurde die mittelstarke Intensität der Schwingungen im Bereich von 5 bis 8 Hz während der ganzen Zeit der Hospitalisierung angewandt. Zu Beginn wurde eine 24-Stunden kontinuierliche Vibration angewandt. Die Patientin hat diese 24-Stunden-Schwingungen nicht gut toleriert, deshalb hat man sich für eine unterbrochene Vibrationstherapie entschieden. Die Patientin wurde in Zeitabständen von 3 Stunden rehabilitiert. Die Anwendungszeit der Schwingungen lag im Laufe des ganzen Tages zwischen 15 und 20 Minuten. Während der Nachtzeit wurde die Rehabilitation nicht angewandt. Die Patientin hat sich an diese neue Matratze schnell gewöhnt und ihre Zufriedenheit war trotz ihrer begrenzten Möglichkeit zur Kommunikation ersichtlich.
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Zur Einleitung der Vibrationstherapie wurde eine erhöhte Bildung von Schleim in den oberen Atemwegen verzeichnet. Diese Tatsache ist bedeutend und wird einem positiven Einfluss der Schwingungen auf die gesamten Atemwege und das Lungenparenchym zugeschrieben. Es ermöglicht allmählich den Schleim aus den Atemwegen zu lösen und zu entfernen. Nach relativ kurzer Zeit (ca. 2 Wochen) reduzierte sich die Bildung von Schleim in den Atemwegen. Die gelockerten Schleime wurden durch den Absaugkatheter aus der Tracheakanüle abgesaugt. Die Patientin litt in der Vergangenheit wiederholt an eine obstruktive Atelektase. Nach der Einleitung der Atemvibrationsrehabilitation mit der Benutzung der Matratze hat man keine obstruktive Atelektase in dem klinischen Zustand registriert. Es ermöglichte der Klinik, die Ventilationsparameter mehr empfindlich einzustellen.
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Die Anwendung von intermittierenden Schwingungen hat erheblich die Atemrehabilitation der immobilen Patientin sowie das Absaugen der Schleime aus den Atemwegen verbessert. Die Patientin verlangte bisher eine wiederholte manuelle Atemrehabilitation, die nicht immer erfolgreich war. Ein weiteres Positivum ist es, dass durch eine längere Anwendung der Atemtvibrationstherapie die physische Atemrehabilitation reduziert wurde. Die Vibrationstherapie war auch bei Änderung der Betteinstellung (Elevation des Oberteils des Krankenhausbettes) wirksam. Die Matratze konnte ohne Probleme an die Positionierung der Betteinstellung angepasst werden.
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Durch die langfristige Verwendung der neuen Art von Matratze wurden mehrere positive Erfahrungen verzeichnet. Durch eine langfristige Benutzung der Matratze und der Vibrationstherapie sind die Schwellungen der Beine, die zuvor durch Rehabilitation, Positionierung oder Medikamententherapie nicht behoben werden konnte, zurückgegangen. Die Klinik schätzt auch die Einwirkungen der Matratze und der Schwingungen auf die Verbesserung der peripheren Blutzirkulation positiv. Die Patientin litt zuvor an „kalten Extremitäten“. Bei der Benutzung dieser neuen Matratze mit Vibration hat sich die periphere Blutzirkulation verbessert. Die Probleme mit den kalten Extremitäten sind auch zurückgegangen.
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Trotz der Immobilität der Patientin wurden bei der Benutzung dieser Matratze mit Vibration keine Dekubiti verzeichnet. Die Klinik hält es für einen bedeutenden Erfolg, der nicht nur der Pflege des Personals, sondern auch und vor allem den hervorragenden Eigenschaften der Matratze zuzuschreiben ist.
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Die Zufriedenheit mit der Matratze kann auch durch die ausgezeichnete Verträglichkeit der Patientin, nicht nur in der Lage auf dem Rücken, sondern auch auf den Seiten und auf den Bauch, dokumentiert werden.
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Die angegebenen antibakteriellen Eigenschaften der Matratze dokumentiert auch die Tatsache, dass während der Zeit der Benutzung der Matratze keine Probleme mit Schimmel, weder an der Oberfläche, noch im Inneren der Matratze, bemerkt wurden. Die Patientin schwitzt deutlich (es handelt sich um einen langfristigen Zustand, der schon vorhanden war, bevor mit der Benutzung der neuen Matratze begonnen wurde). Das behandelnde Personal schätzt positiv eine gute Saugfähigkeit und Luftigkeit des Materials, so dass kein Intertrigo bei der Patientin registriert wurde.
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Die Patientin ist inkontinent. Trotzdem hat der obere wasserdichte Überzug der Matratze während der Benutzung keinen Inhalt nach innen durchgelassen. Bei Beschmutzung konnte der wasserdichte Überzug leicht gereinigt und bei 30 °C gewaschen werden. Auch nach mehrmaligem Waschen wurden keine Änderungen der Funktionalität des wasserdichten Überzugs registriert. Der Überzug der Matratze wird sehr leicht ohne komplizierte Handhabung übergezogen. Der Überzug bewegt sich nicht auf der Matratze oder bei einer komplizierteren Positionierung der Patientin.
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Die hervorragenden Eigenschaften der Matratze sind auch durch die Tatsache bekräftigt, dass diese während der ganzen Zeit ihre Form und angegebene Eigenschaften nicht geändert hat. Trotz einer langfristigen Dauernutzung stinkt die Matratze nicht. Die Matratze hat einen ausgezeichneten antistatischen Effekt.
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Währen der ganzen Zeit der Benutzung wurden keine technischen Störungen des Vibrationsreglers registriert. Die Bedienung des Vibrationsreglers ist einfach und anspruchslos. Nicht nur die Patientin, sondern auch das gesamte Personal der Bettenstation in der Klinik ist mit der Matratze zufrieden. Die Matratze hatte einen positiven Einfluss auf den klinischen Zustand der Patientin und half ihn zu stabilisieren.
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Gesamtauswertung und Zusammenfassung:
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Basierend auf den bisherigen Erfahrungen wird die Einwirkung der neuen Matratze mit Vibration auf den klinischen Zustand der immobilen Patientin sehr positiv bewertet. Auch die Verbesserung der peripheren Blutzirkulation, die Freisetzung von Schleim aus den Atemwegen und die Atemrehabilitation wird gut bewertet. Kein Vorkommen von Dekubiti und Intertrigo ist ein objektiver Beweis dafür. Außerdem ist auch das Nichtvorkommen der Atelektase von Bedeutung.
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Ein Beweis für die Qualität der Matratze ist einerseits die Zufriedenheit des behandelnden Personals mit Verbesserung des Zustandes der Patientin, andererseits die Zufriedenheit der Patientin selbst.
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Diese Art von Matratze wird daher für die langfristig ans Bett gefesselte, immobile Patienten empfohlen, nicht nur in der häuslichen Krankenpflege, sondern auch in Abteilungen, wo chronisch hospitalisierte Patienten liegen. Diese Matratzen können auch bei Patienten an einer künstlichen Lungenventilation benutzt werden, bei denen die Atemrehabilitation und Freisetzung von Schleim aus den Atemwegen deutlich verbessert und die Gefahr der Atelektase reduziert werden soll.
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Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren schematisch dargestellt. Gleiche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich ihrer Funktion einander entsprechende Elemente.
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Im Einzelnen zeigt:
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1 in schematischer isometrischer Darstellung den Aufbau der erfindungsgemäßen Matratze; und
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2 eine schematische isometrische Teilschnittdarstellung der erfindungsgemäßen Matratze in Höhe der zur Schwingungserzeugung dienenden Einheit.
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Die 1 zeigt in schematischer isometrischer Darstellung den Aufbau der erfindungsgemäßen Matratze (100), welche aus drei Schichten besteht. Die Oberschicht (101) und die Unterschicht (103) liegen dabei in gleicher Länge und Breite überstandlos übereinander. Zwischen der Oberschicht (101) und der Unterschicht (103) ist ein dreidimensionales Abstandsgewirke (102) angeordnet. Es ist dabei deutlich zu erkennen, dass die einzelnen Schichten in etwa die gleiche Höhe aufweisen.
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Die Oberschicht (101) besteht dabei aus einem Viskoseschaum und die Unterschicht (103) aus einem Polyetherschaum. Die Ober- und Unterseite des dreidimensionalen Abstandsgewirkes (102) besteht aus je einem Netz, zwischen denen etwa senkrecht zu den Netzen ausgerichtete, federnde Distanzfäden verlaufen.
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Die Matratze (100) umfasst eine obere Fläche, eine untere Fläche und sechs Seitenflächen, wobei die obere Fläche und/oder die untere Fläche als Liegefläche (105) für einen Patienten nutzbar sind. Die Liegefläche (105) umfasst dabei ein Kopfende (120) an einem Ende der longitudinalen Ausdehnung der Liegefläche (105) der Matratze (100), ein Fußende (123) an dem Ende der longitudinalen Ausdehnung der Liegefläche (105) der Matratze (100), welches dem Kopfende (120) gegenüberliegt, eine Mitte (122), welche zwischen dem Kopfende (120) und dem Fußende (123) liegt, und einen Brustauflagebereich (121), welcher zwischen dem Kopfende (120) und der Mitte (122) liegt.
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Wenn ein Patienten in der bevorzugten Position auf der Liegefläche (105) der Matratze (100) liegt, liegen dessen Kopf bevorzugt am Kopfende (120) und dessen Füße bevorzugt am Fußende (123) der Liegefläche (105) der Matratze (100). In der Mitte der Liegefläche (122, 105) der Matratze (100) liegt dann das Becken des Patienten auf der Liegefläche (105) auf. Die Brust des Patienten liegt hingegen auf dem Brustauflagebereich (121) auf, d.h. zwischen dem Kopfende (120) und der Mitte der Liegefläche (122, 105) der Matratze.
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Die Matratze (100) weist zudem einen Überzug (104) aus festem Gewebe auf, welcher wasserdicht, leicht reinigbar und/oder leicht waschbar ist. Die Matratze (100) und/oder der Überzug (104) sind zudem antibakteriell, antiviral und/oder antimykotisch ausgestaltet, um zuverlässig Schimmel- und/oder Bakterienansammlungen, insbesondere bei inkontinenten und/oder stark schwitzenden Patienten, zu vermeiden. Des Weiteren sind die Matratze (100) und/oder der Überzug (104) stark Saugfähig und/oder aus einem luftigen Material.
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Innerhalb der Matratze (100) ist die Vibrationseinrichtung (110) umfassend zwei der Schwingungserzeugung dienende Einheiten (111), Kabel und eine Bedieneinheit (112) angeordnet. Beispielsweise wird vorliegend davon ausgegangen, dass die Einheit ein Exzentermotor ist. Die Exzentermotoren (111) sind parallel zur Mittelebene der Matratze (100) positioniert und dienen der Vibrationserzeugung. Es ist zudem deutlich zu erkennen, dass die Exzentermotoren (111) in senkrecht zu dem Brustauflagebereich (121) der Liegefläche (105) der Matratze (100) und der Mitte der Liegefläche (122, 105) der Matratze (100) verlaufenden Ebenen angeordnet sind. Damit sind die Exzentermotoren (111) unterhalb des Brust- (121) und Beckenbodenauflagebereichs (122) des Patienten und innerhalb der Matratze (100) angeordnet, wobei die aus der Schwingungsamplitue resultierende Kraft mit wenigstens einer Komponente parallel zur Normalenrichtung und mit wenigstens einer Komponente parallel zur Längsrichtung der Liegefläche (105) der Matratze (100) gerichtet ist. Der Patient liegt auf der Matratze, indem sich dessen Kopf im Bereich des Kopfendes (120) und dessen Füße im Bereich der Fußendes (123) befinden.
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Die Bedieneinheit (112) ist eine handliche Einrichtung, welche kabelgebunden oder kabellos mit den Exzentermotoren (111) und/oder der Vibrationseinrichtung (110) verbunden ist. Die Bedieneinheit (112) bietet daher die Möglichkeit, die Dauer und/oder Intensität der Schwingungen an der Vibrationseinrichtung (110) zu regeln, sowie den Zeitabstand zwischen einzelnen Schwingungen festzulegen.
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Die 2 zeigt eine schematische isometrische Teilschnittdarstellung der erfindungsgemäßen Matratze (100) in Höhe des Exzentermotors (111), d.h. in Höhe der Brust- (121) und/oder Beckenbodenauflagebereiche (122) des Patienten.
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Deutlich zu erkennen ist, dass die erfindungsgemäße Matratze (100), aus drei Schichten besteht und eine Liegefläche (105) aufweist. Die Oberschicht (101) und die Unterschicht (103) liegen dabei in gleicher Länge und Breite überstandlos übereinander. Zwischen der Oberschicht (101) und der Unterschicht (103) ist ein dreidimensionales Abstandsgewirke (102) angeordnet. Die Unterschicht (103) ist dabei höher als die Oberschicht (101) und das dreidimensionale Abstandsgewirke (102), welche in etwas die gleiche Höhe aufweisen.
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Die Oberschicht (101) besteht dabei aus einem Viskoseschaum und die Unterschicht (103) aus einem Polyetherschaum. Das dreidimensionale Abstandsgewirke (102) weist eine Ober- und Unterseite auf, welche aus je einem Netz besteht, wobei zwischen den Seiten etwa senkrecht zu den Netzen ausgerichtete, federnde Distanzfäden verlaufen. Dies gewährleistet eine optimale Luftdurchlässigkeit der Matratze.
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Die Matratze (100) weist zudem einen wasserdichten, leicht reinigbaren und/oder leicht waschbaren Überzug (104) aus festem Gewebe auf. Die Matratze (100) und/oder der Überzug (104) sind zudem antibakteriell, antiviral und/oder antimykotisch ausgestaltet, sowie stark Saugfähig und/oder aus einem luftigen Material. Innerhalb der Unterschicht (103) der Matratze (100) ist parallel zu deren Mittelebene ein Exzentermotor (111) positioniert, welcher der Vibrationserzeugung dient. Es ist dabei erfindungswesentlich, dass die aus der Schwingungsamplitude erzeugte Kraft mit wenigstens einer Komponente parallel zur Normalenrichtung und/oder mit wenigstens einer Komponente parallel zur Längsrichtung der Liegefläche (105) der Matratze (100) gerichtet ist. Somit verlaufen die von dem Exzentermotor (111) erzeugten Schwingungen mit wenigstens einer Komponente parallel zu dem Brust- (121) und/oder Beckenbodenauflagebereich (122) des Patienten.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- erfindungsgemäße Matratze
- 101
- Oberschicht aus Viskoseschaum
- 102
- 3D-Abstandsgewirke
- 103
- Unterschicht aus Polyetherschaum
- 104
- Matratzenüberzug
- 105
- Liegefläche
- 110
- Vibrationseinrichtung
- 111
- Einheit zur Schwingungserzeugung
- 112
- Bedieneinheit
- 120
- Kopfende
- 121
- Brustauflagebereich
- 122
- Beckenbodenauflagebereich
- 123
- Fußende
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 8679034 B2 [0003]
- US 2006/0089575 A1 [0008]
- DE 102008032232 A1 [0009]
- DE 202012102514 U1 [0010]
- DE 3621655 A1 [0011]