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Die Erfindung betrifft einen Stützfuß für eine Regalanordnung aus vertikalen Ständerprofilen und diese horizontal und/oder diagonal verbindenden Profilstreben, mit einer auf dem umgebenden Boden aufliegenden unteren Fußplatte, einer von unten gegen das Ständerprofil abgestützten oberen Fußplatte, mindestens einer Verschraubung zum Einstellen des vertikalen Abstandes der oberen zur unteren Fußplatte, und einer aushärtbaren Vergussmasse zwischen der Oberseite der unteren, und der Unterseite der oberen Fußplatte.
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Regalanordnungen unter Verwendung solcher Stützfüße sind bekannt, etwa in Gestalt mehrstöckig aufgebauter Palettenregale, wie sie insbesondere in Großregallagern im Einsatz sind. In den vertikalen Ständerprofilen des Palettenlagers können erhebliche Drucklasten wirken, zumal die Regale für den Fall maximaler Gewichtsbelastung ausgelegt werden müssen, also für eine Beladung in allen Regaletagen mit vollständig gefüllten Transportpaletten. Diese erheblichen Kräfte müssen in den Boden abgeleitet werden, der üblicherweise ein Betonboden ist. Da der Betonboden niemals ganz eben ist, und da auch die Elemente der Regalanordnung, d. h. die vertikalen Ständerprofile, die horizontalen Quertraversen und diagonal angeordnete Profilstreben, Toleranzen aufweisen, ist eine Höheneinstellung der unter den vertikalen Ständerprofilen angeordneten Stützfüße unverzichtbar. Die Höheneinstellung erfolgt mittels jener Gewindebolzen, welche die Ständerprofile im Boden verankern. Eine Teillänge dieser Bolzen ist in den Betonboden eingebettet oder darin festgedübelt, eine andere Teillänge des Bolzens ist als Gewinde ausgebildet. Zusammen mit darauf aufgeschraubten Muttern ergibt sich eine Verschraubung zum Einstellen der Höhe des jeweiligen Ständerprofils über dem Untergrund. Weitere Bestandteile des Stützfußes sind eine auf dem Boden aufliegende untere Fußplatte, sowie eine von unten gegen das Ständerprofil abgestützte obere Fußplatte.
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Zur Entlastung der Verschraubung von den vertikalen Drucklasten wird in der Praxis häufig eine aushärtbare Vergussmasse zwischen dem Betonboden und der Unterseite der oberen Fußplatte angeordnet. Diese Vergussmasse übernimmt dann mindestens einen Teil der vertikalen Drucklasten, die sonst vollständig auf den Bolzen lasten würden.
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Der bekannte Stützfuß stellt hinsichtlich der rein vertikal wirkenden Drucklasten eine gute Lösung dar. Problematisch bleiben allerdings Drucklasten mit Queranteil, da solche Belastungen mit Scherkräften verbunden sind. Ursache für solche Querbelastungen sind ungleiche Gewichtsverteilungen im Regallager oder auch Querkräfte durch Regalbediengeräte, oder aufgrund von Erdbeben. Die im Boden verankerten Bolzen alleine sind für derartige Belastungen nicht ausgelegt. Aber auch die einen Teil der Drucklasten in den Boden abführende Vergussmasse ist für Querbelastungen wenig geeignet. Andererseits lassen sich Querbelastungen nicht wirklich vermeiden, da große Regalanordnungen und insbesondere Palettenlager dazu neigen, je nach Lastzustand und Lastverteilung ein Eigenleben zu führen, bei dem Querbelastungen im Fußbereich auftreten können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Stützfuß im Hinblick auf Lastzustände, bei denen der Gewichtsdruck nicht ausschließlich vertikal, sondern mit zusätzlicher Querkomponente in den umgebenden Boden abgeführt werden muss, zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Stützfuß für eine Regalanordnung mit den eingangs angegebenen Merkmalen vorgeschlagen, dass an der unteren Fußplatte eine schräg zu der oberen Fußplatte hin gerichtete erste Druckübertragungsfläche, und an der oberen Fußplatte eine schräg zu der unteren Fußplatte hin gerichtete zweite Druckübertragungsfläche ausgebildet ist, und dass die Druckübertragungsflächen einander zugewandt in die Vergussmasse eingebettet sind.
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Im Falle von Gewichtskräften mit Queranteilen bewirken die an der unteren und der oberen Fußplatte ausgebildeten Druckübertragungsflächen einen Belastungszustand in der ausgehärteten Vergussmasse, der zwar schräg zur Vertikalen verläuft, jedoch trotzdem primär ein Druckzustand ist, und nicht etwa ein Scherzustand. Druckkräfte jedoch können, anders als Scherkräfte, von der Vergussmasse gut aufgenommen werden. Der Druck wird dann von der unteren Fußplatte in Richtung Bolzen, und von diesem in den Boden geleitet bzw. abgeführt.
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Ausgestaltungen des Stützfußes sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einer ersten Ausgestaltung ist eine der beiden Druckübertragungsflächen vor, und die andere der beiden Druckübertragungsflächen hinter der Verschraubung angeordnet.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die erste Druckübertragungsfläche an der Regalvorderseite vor der Verschraubung angeordnet ist. Vorzugsweise ist die zweite Druckübertragungsfläche hinter der Verschraubung angeordnet.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird die obere Fußplatte durch den einen Schenkel eines Winkelblechs gebildet, dessen anderer Schenkel auf der Regalvorderseite gegen das Ständerprofil abgestützt ist. Vorzugsweise ist dieser andere Schenkel mit dem Ständerprofil verschraubt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind insgesamt zwei Verschraubungen zum Einstellen des vertikalen Abstandes zwischen den Fußplatten vorgesehen, wobei beide Verschraubungen außerhalb des Ständerprofils angeordnet sind.
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Vorzugsweise befindet sich die erste Druckübertragungsfläche an einem nach oben gebogenen Randabschnitt der ansonsten flach gestalteten unteren Fußplatte.
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Vorzugsweise befindet sich die zweite Druckübertragungsfläche an der Unterseite einer durch Kaltumformen hergestellten Einsenkung in der oberen Fußplatte.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen:
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1 in perspektivischer Darstellung den Stützfuß einer Regalanordnung aus vertikalen Ständerprofilen und diese verbindenden Profilstreben, wobei neben dem Stützfuß nur der unterste Endabschnitt des vertikalen Ständerprofils wiedergegeben ist;
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2 eine Ansicht der Gegenstände nach 1 von der Rückseite her, und
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3 eine Seitenansicht der Gegenstände nach 1.
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Auf den Zeichnungen ist jeweils im unteren Teil ein Boden 1 wiedergegeben, auf dem eine Regalanordnung errichtet ist. Dies ist der z. B. aus Beton hergestellte Hallenboden eines Großregallagers, z. B. eines Palettenlagers. Zur ortsfesten Verankerung der Regalanordnung sind in den Betonboden 1 dort, wo sich jeweils die vertikalen Stützen 14 der Regalanordnung befinden, Bolzen 2 eingelassen, z. B. durch Einbetten des Bolzens in den Zement des Bodens 1.
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Auf das Gewinde jedes Bolzens 2 ist eine untere Mutter 3 aufgeschraubt, die sich auf der Oberseite einer unteren Fußplatte 5 abstützt. Die untere Fußplatte 5 ist für die Hindurchführung des jeweiligen Bolzens 2 mit einem Loch 6 versehen, dessen Durchmesser gleich oder nur geringfügig größer als der Bolzendurchmesser ist. Die Platte 5 ist daher nahezu seitlich spielfrei gegenüber den Bolzen 2.
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Die untere Fußplatte 5 liegt mit ihrer flachen Unterseite unmittelbar auf dem Boden 1 auf. Auf dem Gewinde des Bolzens 2 sitzt ferner eine zweite Mutter 4, deren Höhe durch Verschrauben auf dem Gewinde einstellbar ist. Auf der oberen Mutter 4 liegt, ggf. unter Zwischenlage einer Druckverteilerplatte, eine obere Fußplatte 10 auf. Eine von oben her auf die obere Fußplatte 10 aufgeschraubte dritte Mutter 7 lässt sich gegen die zweite Mutter 4 kontern, um so die einmal eingestellte Höhenlage der oberen Fußplatte 10 dauerhaft zu sichern. Diese Höhenjustierung der oberen Fußplatte 10 erfolgt entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten, da üblicherweise der Hallenboden 1 niemals ganz eben ist, und daher jede einzelne vertikale Stütze 14 mit einem Höhenausgleich im Stützfuß versehen ist.
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Die obere Fußplatte 10 ist mit ihrer flachen Oberseite von unten gegen das die Stütze 14 bildende, vertikale Ständerprofil abgestützt, also gegen das vertikale Profilelement jenes Tragwerks, aus dem die Regalanordnung zusammengesetzt ist. Die obere Fußplatte 10 ist von einer solchen Fläche, dass sie Platz für den gesamten Querschnitt des aufsitzenden Ständerprofils 14 bietet.
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Die Regalanordnung besteht neben den vertikalen Ständerprofilen 14 aus diese Ständerprofile horizontal verbindenden Profilstreben, auf denen z. B. die Paletten aufliegen. Zur Aufnahme von Seitenkräften sind benachbarte Ständerprofile 14 üblicherweise auch über diagonal verlaufende Profilstreben miteinander verbunden.
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Zur seitlichen Verbindung des unteren Endes des Ständerprofils 14 mit der oberen Fußplatte 10 wird diese durch den einen Schenkel eines Winkelblechs 11 gebildet, dessen anderer Schenkel 12 an der Regalvorderseite 13 gegen das Ständerprofil 14 abgestützt ist. Dieser andere Schenkel 12 ist über zwei Schrauben 17 fest mit dem Ständerprofil 14 verbunden.
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Die bodenseitige Verankerung sowie die Verschraubung jedes einzelnen Ständerprofils 14 erfolgt, wie insbesondere die 1 und 2 erkennen lassen, durch jeweils zwei Bolzen 2 mit Muttern 3, 4 und 7. Diese zwei Verschraubungen befinden sich außerhalb des Querschnitts des Ständerprofils 14, und sind auf diese Weise im Rahmen der Höhenjustierung gut zugänglich.
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Nachdem mittels der beiden Verschraubungen die Höhe des Stützfußes eingestellt wurde, wird eine Vergussmasse 20 zwischen dem Betonboden 1 und der Unterseite der oberen Fußplatte 10 eingefügt. Nach dem Aushärten der Vergussmasse 20 bildet diese einen massiven Block, der zumindest den Raum zwischen der Unterseite der oberen Fußplatte 10 und der Oberseite der unteren Fußplatte 5 ausfüllt. Die Vergussmasse 20 kann sich, anders als auf der Zeichnung dargestellt, auch über die untere Fußplatte 5 hinaus erstrecken, und stützt sich insoweit unmittelbar auf dem Boden 1 ab.
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Der so gebildete Block führt einen Teil der Drucklasten auf die untere Fußplatte 5 bzw. unmittelbar auch auf den Boden 1 ab, so dass nur noch ein Teil der Drucklasten über die Verschraubungen abgeführt werden muss.
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Durch Unebenheiten, welche Betonböden naturgemäß aufweisen, liegt meist nicht die gesamte untere Fußplatte 5 auf dem Betonboden auf. Deshalb ist die untere Fußplatte 5 mit mindestens einer Aussparung 19 versehen, welche den Zweck erfüllt, dass die dort beim Vergießen hindurchtretende Vergussmasse nach dem Aushärten den Druck direkt in den Betonboden 1 weiterleitet. Dies verhindert Verformungen der ausgehärteten Vergussmasse, denn eine solche Verformung könnte zum Bruch der Vergussmasse führen.
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Am vorderen Rand oder auch an allen Rändern der unteren Fußplatte 5 ist eine schräg zu der oberen Fußplatte 10 hin gerichtete erste Druckübertragungsfläche 21 ausgebildet. Die erste Druckübertragungsfläche 21 befindet sich, wie insbesondere 3 erkennen lässt, an einem nach oben gebogenen Randabschnitt 24 der ansonsten flach gestalteten unteren Fußplatte 5. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel befindet sich der Randabschnitt 24 vorne an dem Regal, z. B. in der vertikalen Ebene der Regalvorderseite 13.
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An der oberen Fußplatte 10 ist eine schräg zu der unteren Fußplatte 5 hin gerichtete zweite Druckübertragungsfläche 22 ausgebildet. Die zweite Druckübertragungsfläche 22 befindet sich vorzugsweise an einer durch Kaltumformen hergestellten Einsenkung 25, mit der die obere Fußplatte 10 versehen ist.
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In 3 gestrichelt eingezeichnet ist der Verlauf von Kraftlinien F, die von der zweiten Druckübertragungsfläche 22 ausgehen, und sich schräg durch das Material der Vergussmasse 20 hindurch zu der ersten Druckübertragungsfläche 21 erstrecken. Diese Kraftlinien F ergeben sich, indem die beiden Druckübertragungsflächen 21, 22 einander zugewandt in die Vergussmasse 20 eingebettet sind. Entlang dieser Kraftlinien F werden Druckkräfte übertragen, die zwar auf den Gewichtslasten des Regals beruhen, jedoch nicht rein vertikal wirken, sondern auch Anteile an Querbelastung aufweisen. Um diese schräg verlaufenden Lastanteile optimal von der oberen Fußplatte 10 auf die untere Fußplatte 5 durch das Material der Vergussmasse 20 hindurch abzuleiten, ist die erste Druckübertragungsfläche 21 ungefähr an der Regalvorderseite 13 vor der Verschraubung, und die zweite Druckübertragungsfläche 22 hinter der Verschraubung angeordnet. Die Kraftlinien F führen auf diese Weise schräg durch die Ebene der Bolzen 2 der Verschraubung hindurch. Der Winkel der Kraftlinien F und damit zugleich der Winkel, unter dem die Druckübertragungsflächen 21, 22 zueinander ausgerichtet sind, beträgt zwischen 30° und 60° zur Vertikalen.
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Die untere Fußplatte 5 wiederum leitet die auf sie ausgeübte Querkraft auf den untersten Längsabschnitt des Bolzens 2 ab, wozu das Loch 6, durch das der Bolzen 2 hindurchführt, gleich oder nur geringfügig größer als der Bolzendurchmesser ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Boden
- 2
- Bolzen
- 3
- Mutter
- 4
- Mutter
- 5
- untere Fußplatte
- 6
- Loch für den Bolzen
- 7
- Mutter
- 10
- obere Fußplatte
- 11
- Winkelblech
- 12
- Schenkel des Winkelblechs
- 13
- Regalvorderseite
- 14
- Ständerprofil, Stütze
- 17
- Schraube
- 19
- Aussparung
- 20
- Vergussmasse
- 21
- erste Druckübertragungsfläche
- 22
- zweite Druckübertragungsfläche
- 24
- Randabschnitt
- 25
- Einsenkung
- F
- Kraftlinie