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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugfensterprofil und ein Fahrzeugfenster gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 8.
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Aus der
DE 20 2012 101 262 U1 ist ein mehrteilig ausgeführtes Fahrzeugfensterprofil zur Bildung eines Blendrahmens oder eines Flügelrahmens eines Fahrzeugfensters bekannt. Die dort offenbarten Fahrzeugfensterprofile umfassen jeweils zwei Hohlprofile, welche zur thermischen Trennung durch ein Verbindungsprofil aus Distanz gehalten sind.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeugfensterprofil und ein aus einem derartigen Fahrzeugfensterprofil hergestelltes Fahrzeugfenster vorzuschlagen, welches hohen Belastungen Stand halten kann und besondere unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Nässe ist.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bzw. 8 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 8 gelöst. In den jeweiligen Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeugfensterprofil umfasst ein Außenelement und ein Innenelement, wobei das Innenelement von dem Außenelement quer zu einer Längserstreckung des Fahrzeugfensterprofils vollständig umschlossen ist, wobei das Außenelement wenigstens zwei Teilelemente umfasst, wobei die Teilelemente miteinander an jeweils gegenüberliegenden Verbindungsflächen verklebt sind, wobei jedes Teilelement zwischen seinen Verbindungsflächen eine Kontaktfläche umfasst und wobei diese Kontaktflächen an einer Mantelfläche des Innenelements anliegen. Ein derartiges Fahrzeugfensterprofil ist durch das zentrisch in dem Fahrzeugfensterprofil gegen beliebige Biegebelastungen stabilisiert, so dass es mit einem derartigen Fahrzeugfensterprofil möglich ist, auch sehr breite und/oder sehr hohe Blendrahmen bzw. Flügelrahmen zu bauen, ohne dass diese sich bei Belastungen in ungewünschter Weise verwinden. Weiterhin wird dadurch, dass die Teilelemente des Außenelements das Innenelement quer zur Erstreckungsrichtung des Fahrzeugfensterprofils ummanteln, das Innenelement durch die Außenelemente abgeschirmt und geschützt.
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Es ist auch vorgesehen, die Mantelfläche des Innenelements mit den Kontaktflächen zu verkleben. Hierdurch wird eine weitere Verstärkung bzw. Versteifung des Fahrzeugfensterprofils erreicht, da durch das Verkleben die Möglichkeit einer Relativbewegung zwischen dem Innenelement und dem Außenelement unterbunden wird.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Kontaktflächen der Teilelemente des Außenelements in ihrer Fläche um maximal 50% und insbesondere maximal 30% und vorzugsweise maximal 10% voneinander abweichen. Durch eine derartige gleichmäßige Verteilung der Kontaktflächen auf die Teilelemente des Außenelements wird erreicht, dass die Teilelemente zu etwa gleichen Teilen durch das Innenelement stabilisiert werden und auch alle eine vergleichbar gute Anbindung an das Innenelement aufweisen.
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Es ist auch vorgesehen, die Teilelemente des Außenelements als Vollprofile aus Kunststoff und insbesondere aus Polyurethan auszubilden. Durch eine Ausbildung als Vollprofile wird eine Einlagerung von Feuchtigkeit in das Fahrzeugfensterprofil vollständig unterbunden. Dies ist insbesondere bei Expeditionsfahrzeugen, welche längere Zeit extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind, von Vorteil, da durch die fehlenden Hohlräume eine Schimmelbildung in dem Außenprofil quasi ausgeschlossen wird.
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Weiterhin ist vorgesehen, das Innenelement aus Metall und insbesondere aus Aluminium auszubilden. Dies ermöglicht es mit bei geringem Gewicht eine hohe Belastbarkeit der Fahrzeugfensterprofile zu erreichen.
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Alternativ ist es auch vorgesehen, das Innenelement aus Kunststoff und insbesondere aus Polyamid oder Polyethylen auszubilden. Auch hierdurch lässt sich bei geringem Gewicht eine hohe Belastbarkeit der Fahrzeugfensterprofile erreichen.
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Weiterhin ist es vorgesehen, das Innenelement als Hohlprofil und insbesondere als im Querschnitt mehreckiges Hohlprofil auszubilden. Eine gewichtssparende Ausbildung als Hohlprofil ist insbesondere deshalb möglich, welche das Innenelement durch das Außenelement quer zur Erstreckungsrichtung des Fahrzeugfensterprofils vollständig ummantelt ist, so dass dieses sobald ein geschlossener Blendrahmen oder Flügelrahmen hergestellt ist, geschützt in dem Außenelement liegt und durch dieses vollständig ummantelt ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugfenster, welches einen Blendrahmen und einen Flügelrahmen umfasst, ist der Blendrahmen und/oder der Flügelrahmen aus Fahrzeugfensterprofilen entsprechend wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist. Ein derartiges Fahrzeugfenster ist im Bereich seines Blendrahmens und/oder seines Flügelrahmens durch das zentrisch in dem Blendrahmen und/oder dem Flügelrahmen verlaufende Innenelement gegen beliebige Biegebelastungen stabilisiert, so dass es mit einem derartig ausgebildeten Blendrahmen und/oder Flügelrahmen möglich ist, auch sehr breite und/oder sehr hohe Fahrzeugfenster zu bauen, ohne dass sich diese bei Belastungen in ungewünschter Weise verwinden. Weiterhin ist bei einem derartigen Fahrzeugfenster dadurch, dass beim Blendrahmen und/oder beim Flügelrahmen die Teilelemente des Außenelements das Innenelement quer zur Erstreckungsrichtung des Fahrzeugfensterprofils ummanteln, das Innenelement durch die Außenelemente abgeschirmt und geschützt.
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Schließlich ist s vorgesehen, den Flügelrahmen des Fahrzeugfensters mit dem Blendrahmen gelenkig zu verbinden. Durch das umlaufend in dem Blendrahmen und/oder dem Flügelrahmen vorhandene Innenelement, können die den Flügelrahmen und den Blendrahmen verbindenden Scharnierteile an beliebigen Position in Verbindung mit dem oder den Innenelementen angeordnet werden, so dass die Auftretenden Kräfte zuverlässig vom Blendrahmen in den Flügelrahmen und umgekehrt geleitet werden können.
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Im Sinne der Erfindung wird unter einem Vollprofil im Gegensatz zu einem Hohlprofil ein Profil verstanden, welches hohlkammerfrei ausgebildet ist, so dass das Profil eine einheitliche Dichte aufweist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.
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Hierbei zeigt:
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1: einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Fahrzeugfensterprofil in Explosionsansicht;
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2: das in der 1 gezeigte Fahrzeugfensterprofil im zusammengebauten Zustand;
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3: einen Blendrahmen eines Fahrzeugfensters;
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4: einen Flügelrahmen eines Fahrzeugfensters, welcher aus einem Fahrzeugfensterprofil entsprechend der 1 bzw. 2 gebildet ist und
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5: ein aus dem in der 3 gezeigten Blendrahmen und dem in der 4 gezeigten Flügelrahmen gebildetes Fahrzeugfenster, welches in eine Seitenwand einer Kabine eines Expeditionsfahrzeugs eingebaut ist.
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In der 1 ist ein Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Fahrzeugfensterprofil 1 in Explosionsansicht gezeigt. Das Fahrzeugfensterprofil 1 ist mehrteilig ausgebildet und umfasst ein Innenelement 2 und ein Außenelement 3. Das Außenelement 3 umfasst zwei Teilelemente 4, 5.
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In der 2 ist das Fahrzeugfensterprofil 1 im zusammengebauten Zustand dargestellt. Aus dieser Ansicht ist erkennbar, dass das Innenelement 2 von dem Außenelement 3 bzw. von dessen Teilelementen 4, 5 quer zu seiner sich in die Zeichnungsebene hinein erstreckenden Längserstreckung x vollständig umschlossen ist.
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Die Teilelemente 4, 5 (siehe 1) weisen jeweils zwei Verbindungsflächen 4a, 4b bzw. 5a, 5b und jeweils eine Kontaktfläche 4c, 5c auf, welche jeweils zwischen den Verbindungsflächen 4a, 4b bzw. 5a, 5b liegt. Die Verbindungsflächen 4a, 4b bzw. 5a, 5b sind als plane Flächen ausgebildet. Die Verbindungsflächen 4a, 4b bzw. 5a, 5b erstrecken sich zwischen den senkrecht zur Zeichnungsebene stehenden Kanten A und B bzw. E und F bzw. a und b bzw. e und f. Die Kontaktflächen 4c, 5c sind Flächen ausgebildet, welche in ihrem Verlauf an das Innenelement angepasst sind. Die Kontaktflächen 4c, 5c erstrecken sich zwischen den senkrecht zur Zeichnungsebene stehenden Kanten B und E über die kanten C und D bzw. den Kanten b und e über die Kanten c und d. Zur Herstellung des Fahrzeugfensterprofils 1 sind die beiden Teilelemente 4, 5 an ihren jeweils gegenüber liegenden Verbindungsflächen 4a, 5a und 4b, 5b miteinander verklebt, so dass die Teilelemente 4, 5 das Außenelement 3 bilden, welches das Innenelement 2 ummantelt. Gemäß einer Ausführungsvariante ist es auch vorgesehen, dass das Innenelement 2 nicht nur von dem Außenelement 3 eingeschlossen ist und das Außenelement 3 an einer Mantelfläche MF2 des Innenelements 2 anliegt, sondern dass die Mantelfläche MF2 des Innenelements 2 mit den Kontaktflächen 4a, 5a der Teilelemente verklebt ist.
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Die Kontaktflächen 4c und 5c der Teilelemente 4 und 5 sind bezüglich ihrer jeweiligen Fläche F4c und F5c so bemessen, dass die Flächen F4a und F5a sich entsprechen, so dass die beiden Teilelemente 4 und 5 in vergleichbare Weise in Kontakt mit dem Innenelement 2 stehen.
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Die Teilelemente 4, 5 des Außenelements 3 sind als Vollprofile 6, 7 aus Polyurethan gebildet, wobei das Polyurethan in Form von Hartschaum vorliegt. Als PU-Schaum findet das Produkt „RenShape RG 450” Verwendung. Für die Verklebung der Teilprofile miteinander findet vorzugweise 2 K-Epoxy Verwendung.
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Hierbei ist es gemäß nicht dargestellten Ausführungsvarianten vorgesehen, eine Restfläche der Teilelemente zu beschichten oder zu verkleiden und insbesondere zu lackieren oder mit einem Aluminiumblech zu bedecken. Hierbei ist unter einer Restfläche die Oberfläche der Teilelemente bzw. des Außenelements zu verstehen, welche sich abzüglich der Verbindungsflächen, der Kontaktflächen und der beiden endseitigen Stirnflächen ergibt.
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Das Innenelement 2 ist aus Metall als Aluminiumhohlprofil 8 ausgebildet, welches im Querschnitt quadratisch ist.
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In der 3 ist ein Blendrahmen 101 eines in der 5 gezeigten Fahrzeugfensters 102 gezeigt. In der 4 ist ein Flügelrahmen 103 für das in der 5 gezeigte Fahrzeugfenster 102 dargestellt. Hierbei ist der Flügelrahmen 103 aus einem Fahrzeugfensterprofil hergestellt, welches in seiner Ausführung dem in den 1 und 2 gezeigten Fahrzeugfensterprofil entspricht. Der Blendrahmen 101 ist aus einem nicht näher gezeigten Fahrzeugfensterprofil hergestellt, welches ebenfalls den erfindungsgemäßen Aufbau aufweist. Der Blendrahmen 101 und der Flügelrahmen 103 sind in üblicher Weise aus vier auf Gehrung geschnittenen Fahrzeugfensterprofilabschnitten zusammengesetzt. Dies ist in den 3 und 4 durch mit gestrichelten Linien angedeutete Gehrungskanten 104 und 105 dargestellt. In der 4 sind weiterhin zwei Schiebeelemente 106, 107 erkennbar, durch welche eine zwischen dem Blendrahmen 101 und dem Flügelrahmen 103 angeordnete und nicht dargestellte Klapp-Schwing-Mechanik betätigbar ist. Hierbei sind Teile dieser Klapp-Schwing-Mechanik in einem Kanal 9 angeordnet, welcher zwischen den Teilelemente 4 und 5 gebildet ist (siehe 2).
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Die 5 zeigt Außenansicht auf eine Seitenwand 201 einer Kabine 202 eines Expeditionsfahrzeugs 203, in welche das Fahrzeugfenster 102 eingebaut ist. Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsvariante ist es auch vorgesehen, einen Blendrahmen und/oder einen Flügelrahmen einer nicht dargestellten Dachluke aus dem erfindungsgemäßen Fahrzeugfensterprofil herzustellen bzw. das erfindungsgemäße Fahrzeugfenster als Dachluke zu verbauen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugfensterprofil
- 2
- Innenelement
- 3
- Außenelement
- 4
- Teilelement
- 4a, 4b
- Verbindungsfläche
- 4c
- Kontaktfläche
- 5
- Teilelement
- 5a, 5b
- Verbindungsfläche
- 5c
- Kontaktfläche
- 6, 7
- Vollprofile
- 8
- Aluminiumhohlprofil
- 9
- Kanal
- x
- Längserstreckung
- MF2
- Mantelfläche von 2
- F4c, F5c
- Fläche von F4c bzw. F5c
- 101
- Blendrahmen
- 102
- Fahrzeugfenster
- 103
- Flügelrahmen
- 104, 105
- Gehrungskante
- 106, 107
- Schiebeelemente
- 201
- Seitenwand
- 202
- Kabine
- 203
- Expeditionsfahrzeug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012101262 U1 [0002]