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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Druckprodukts. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen eines Druckprodukts.
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1 verdeutlicht ein aus dem Stand der Technik bekanntes Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten. Gemäß 1 werden mehrere Druckprodukte P hergestellt, wobei in 1 jedes Druckprodukt P ein einziges Heft H aufweist, und wobei jedes Heft H aus drei bedruckten Signaturen A, B, C zusammengesetzt ist. So zeigt 1 exemplarisch zwei hergestellte Druckprodukte P1 und P2, die jeweils ein Heft H1 bzw. H2 aus jeweils drei bedruckten Signaturen A1, B1, C1 bzw. A2, B2, C2 umfassen, wobei die Signaturen A1, B1, C1 bzw. A2, B2, C2 eines jeden Hefts H1, H2 und damit jedes Druckprodukts P1, P2 in der Mitte gefalzt sind.
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Gemäß 1 wird zum Herstellen der Druckprodukte P1, P2 so vorgegangen, dass zunächst eine Bedruckstoffbahn 10 mit Druckseiten 11 bedruckt wird. Von der Bedruckstoffbahn 10 werden durch Querschneiden die Signaturen A1, B1, C1, A2, B2, C2 abgetrennt, wodurch ein Signaturstrom 12 aus vereinzelten Signaturen bereitgestellt wird. Das Querschneiden der bedruckten Bedruckstoffbahn 10 erfolgt mit immer gleicher Abschnittslänge, sodass alle Signaturen A1, B1, C1, A2, B2, C2 eine identische Abschnittslänge aufweisen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel trägt jede der Signaturen A1, B1, C1, A2, B2, C2 insgesamt acht Druckseiten 11, nämlich vier Druckseiten 11 auf einer Vorderseite und weitere vier Druckseiten 11 auf einer Rückseite der jeweiligen Signatur. Die zu einem Heft H1 bzw. H2 gehörenden Signaturen sind dabei gemäß 1 in einer zum entsprechenden Heft H1, H2 entsprechenden Reihenfolge auf die Bedruckstoffbahn 10 gedruckt, dass die zum jeweiligen Heft H1, H2 gehörenden Signaturen A1, B1, C1 bzw. A2, B2, C2 im Signaturstrom 12 eine Reihenfolge aufweisen, die zur Reihenfolge der Signaturen im jeweiligen Heft H1, H2 passt.
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Die Signaturen des Signaturstroms 12 der 1 können demnach im Bereich einer Sammeleinrichtung eines Falzwerks bzw. Falzapparats in ihrer im Signaturstrom 12 vorkommenden Reihenfolge heftweise gesammelt werden, um im Bereich der Sammeleinrichtung die jeweiligen zu dem jeweiligen Heft H1 bzw. H2 gehörenden Signaturen A1, B1, C1 bzw. A2, B2, C2 zu sammeln und anschließend durch Falzen zum Heft H1 bzw. H2 bzw. im Bedarfsfall zum Druckprodukt P1 bzw. P2 weiterzuverarbeiten.
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Die unter Bezugnahme auf
1 beschriebene Vorgehensweise zum Herstellen eines Druckprodukts ist grundsätzlich aus der
EP 1 209 000 B1 bekannt.
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Wie oben bereits unter Bezugnahme auf 1 ausgeführt, müssen bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren alle zu einem Heft H1 bzw. H2 zu vereinigenden Signaturen eine identische Abschnittslänge aufweisen, sodass dann im jeweiligen Heft H1 bzw. H2 nur ein Seitensprung an Druckseiten möglich ist, welcher der Anzahl der Druckseiten auf den Signaturen entspricht. Im in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel eines aus dem Stand der Technik bekannten Verfahrens bedeutet dies, dass entweder, wie gezeigt, Hefte H1, H2 mit jeweils drei Signaturen und dann vierundzwanzig Druckseiten hergestellt werden können, oder alternativ im Umfang des Seitensprungs einer Signatur, also bei einem Seitensprung von acht Druckseiten, Hefte mit acht Druckseiten bzw. einer Signatur, Hefte mit sechzehn Druckseiten bzw. zwei Signaturen, Hefte mit zweiunddreißig Druckseiten bzw. vier Signaturen usw.. Dies ist unabhängig davon, ob auf die Signaturen Druckseiten im Tabloid-Format oder Druckseiten im Broadsheet-Format gedruckt sind, da der realisierbare Seitensprung an die immer gleiche Abschnittslänge der Signaturen gekoppelt ist. Daraus folgt, dass mit dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren die Variabilität von herzustellenden Druckprodukten eingeschränkt ist. So können keine Hefte und damit Druckprodukte hergestellt werden, die einen anderen Seitensprung aufweisen, als derjenige, der durch die Anzahl der Druckseiten je Signatur mit fester Abschnittslänge vorgegeben ist. Es besteht Bedarf daran, Hefte und damit Druckprodukte mit höherer Variabilität hinsichtlich der möglichen Seitensprünge herzustellen.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines Druckprodukts zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen eines Druckprodukts gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten, wobei die Druckprodukte jeweils mindestens ein Heft aus jeweils mindestens zwei bedruckten Signaturen aufweisen, nämlich mindestens eine Vollsignatur mit einer ersten Anzahl Druckseiten und mindestens eine Teilsignatur mit einer zweiten Anzahl Druckseiten. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst zumindest die folgenden Schritte: kontinuierliches Fördern eines Signaturstroms aus bedruckten Signaturen, nämlich aus bedruckten Vollsignaturen und aus bedruckten Teilsignaturen, in Richtung auf eine Sammeleinrichtung eines Falzwerks, wobei die Reihenfolge und/oder Taktung der Signaturen im Signaturstrom teilweise von der im Bereich der Sammeleinrichtung benötigten Reihenfolge und/oder Taktung abweicht; Herausschleusen solcher Signaturen aus dem Signaturstrom, die hinsichtlich ihrer Reihenfolge und/oder Taktung im Signaturstrom von der im Bereich der Sammeleinrichtung des Falzwerks benötigten Reihenfolge und/oder Taktung der Signaturen abweichen, sowie Herausschleusen dieser Signaturen aus dem Falzwerk; Sammeln der jeweils zu einem Heft gehörenden Signaturen im Bereich der Sammeleinrichtung und Weiterverarbeiten derselben zu zumindest im Falzwerk quergefalzten Heften; im Bedarfsfall, d. h. für den Fall, dass ein Druckprodukt aus mehreren Heften besteht, Vereinigen der jeweils zu einem Druckprodukt gehörenden Hefte, falls das jeweilige Druckprodukt mehr als ein Heft umfasst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, Druckprodukte mit größerer Flexibilität hinsichtlich der Seitensprünge und damit hinsichtlich der Anzahl an Druckseiten in einem Heft des Druckprodukts und damit optional im Druckprodukt herzustellen. Dies wird dadurch erreicht, dass ein Signaturstrom, der in Richtung auf eine Sammeleinrichtung eines Falzwerks gefördert wird, Signaturen mit unterschiedlicher Abschnittslänge enthält, nämlich Vollsignaturen und Teilsignaturen. Nur solche Signaturen des Signaturstroms, die hinsichtlich ihrer Reihenfolge und Taktung im Signaturstrom mit der im Bereich der Sammeleinrichtung des Falzwerks benötigten Reihenfolge und Taktung übereinstimmen, werden letztendlich der Sammeleinrichtung des Falzwerks zugeführt, diejenigen Signaturen hingegen, die hinsichtlich ihrer Reihenfolge und/oder Taktung von der im Bereich der Sammeleinrichtung des Falzwerks benötigten Reihenfolge und/oder Taktung abweichen, werden aus dem Falzwerk herausgeschleust.
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Die herausgeschleusten Signaturen können als Makulatur verworfen oder als alternative Druckprodukte verwendet werden. Vorzugsweise werden die herausgeschleusten Signaturen in Richtung auf eine Sammeleinrichtung eines anderen Falzwerks gefördert und dort zu Druckprodukten verarbeitet.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung wird der Signaturstrom in zwei Teilströme aufgeteilt, nämlich in einen ersten Teilstrom aus ersten Signaturen, die hinsichtlich ihrer Reihenfolge und Taktung im Signaturstrom der im Bereich der Sammeleinrichtung des Falzwerks benötigten Reihenfolge und Taktung der Signaturen entsprechen, sowie in einem zweiten Teilstrom aus zweiten Signaturen, die hinsichtlich ihrer Reihenfolge und/oder Taktung im Signaturstrom von der im Bereich der Sammeleinrichtung des Falzwerks benötigten Reihenfolge und/oder Taktung der Signaturen abweichen, wobei der zweite Teilstrom einer Sammeleinrichtung eines zweiten Falzwerks zugeführt wird, dessen Taktung der Taktung der Signaturen des zweiten Teilstroms entspricht.
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Vorzugsweise wird hierzu eine Bedruckstoffbahn mit einer definierten Breite mit Druckseiten bedruckt, wobei von der Bedruckstoffbahn durch Querscheiden mit variabler Abschnittslänge die Signaturen vereinzelt werden, nämlich durch Querscheiden mit einer ersten Abschnittslänge die Vollsignaturen und durch Querscheiden mit einer kleineren zweiten Abschnittslänge die Teilsignaturen, und wobei der hierdurch gebildete Signaturstrom abhängig von der Taktung der Signaturen in die beiden Teilströme aufgeteilt wird, wobei jeder Teilstrom Vollsignaturen und Teilsignaturen umfasst.
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Diese Weiterbildung der Erfindung ist besonders bevorzugt. So trägt diese Weiterbildung der Erfindung der Erkenntnis Rechnung, dass Falzwerke über eine entsprechende Taktung verfügen, die auf eine definierte Abschnittslänge einer Signatur bzw. auf eine definierte Anzahl an Druckseiten, welche eine Signatur trägt, abgestimmt ist. So kann eine Sammeleinrichtung eines Falzwerks eine Signatur immer nur an oder im Bereich einer vorlaufenden oder grundsätzlich auch an beziehungsweise im Bereich einer nachlaufenden Kante der jeweiligen Signatur erfassen. Dann, wenn der Signaturstrom Vollsignaturen und Teilsignaturen, also Signaturen mit unterschiedlicher Abschnittslänge bzw. unterschiedlicher Druckseitenanzahl umfasst, müssen solche Signaturen, deren Taktung nicht auf das Falzwerk angepasst ist, aus dem Signaturstrom unter Bildung der beiden Teilströme herausgeschleust werden, um den ersten Teilstrom dem Falzwerk und den zweiten Teilstrom einem zweiten, anderen Falzwerk zuzuführen. Auf diese Art und Weise können einfach und zuverlässig alle Signaturen im ursprünglichen Signaturstrom zu entsprechenden Druckprodukten verarbeitet werden, indem der ursprüngliche Signaturstrom in die beiden Teilströme aufgeteilt wird, wobei die beiden Teilströme unterschiedlichen Falzwerken zugeführt werden, die hinsichtlich ihrer Taktung versetzt zueinander jedoch abstimmt auf die beiden Teilströme betrieben werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen eines Druckprodukts in Anspruch 7 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt:
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1: ein Diagramm zur Verdeutlichung eines aus dem Stand der Technik bekannten Verfahrens zum Herstellen eines Druckprodukts;
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2: ein Diagramm zur Verdeutlichung eines ersten erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Druckprodukts;
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3: ein Diagramm zur weiteren Verdeutlichung des zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Druckprodukts;
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4: ein Diagramm zur Verdeutlichung eines dritten erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Druckprodukts;
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5: ein Diagramm zur weiteren Verdeutlichung des vierten erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Druckprodukts;
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6: ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen eines Druckprodukts; und
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7: ein Blockschaltbild einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen eines Druckprodukts.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen von Druckprodukten. Dabei werden Druckprodukte hergestellt, die jeweils mindestens ein Heft aus jeweils mindestens zwei bedruckten Signaturen aufweisen, nämlich mindestens eine Vollsignatur mit einer ersten Anzahl Druckseiten und mindestens eine Teilsignatur mit einer zweiten Anzahl Druckseiten, wobei nachfolgend davon ausgegangen wird, dass es sich bei den Teilsignaturen um Halbsignaturen handelt, deren Abschnittslänge und deren Anzahl an Druckseiten der Hälfte der Abschnittslänge und der Anzahl an Druckseiten einer Vollsignatur entspricht.
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Ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten wird nachfolgend unter Bezugnahme auf 2 beschrieben. In 2 sollen die Druckprodukte P1, P2 hergestellt werden, die jeweils ein Heft H1, H2 aus jeweils drei Signaturen umfassen, nämlich aus zwei Vollsignaturen A1, C1 bzw. A2, C2 sowie einer Halbsignatur B1-1 und B2-1.
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2 zeigt eine Bedruckstoffbahn 10, die mit Druckseiten 11 bedruckt ist. Durch Querschneiden werden von der Bedruckstoffbahn 10 Signaturen abgetrennt. Einerseits werden die Vollsignaturen A1, C1, A2, C2 mit einer ersten Abschnittslänge und einer ersten Anzahl an Druckseiten, nämlich im Ausführungsbeispiel der 2 mit acht Druckseiten, nämlich vier Druckseiten im Bereich der Vorderseite und vier Druckseiten im Bereich der Rückseite, von der Bedruckstoffbahn 10 abgetrennt. Andererseits werden von der Bedruckstoffbahn 10 Halbsignaturen abgetrennt, nämlich die Halbsignaturen B1-1, B1-ex, B2-1 und B2-ex, wobei diese Halbsignaturen über eine halbe Abschnittslänge und eine halbe Anzahl an Druckseiten gegenüber den Vollsignaturen A1, C1, A2, C2 verfügen. Durch dieses Querschneiden wird ein Signaturstrom 12 aus den durch Querschneiden hergestellten Signaturen bereitgestellt, wobei die Reihenfolge der obigen Signaturen im Signaturstrom 12 wie folgt ist: A1, B1-1, B1-ex, C1, A2, B2-1, B2-ex, C2. Abhängig vom Falzwerk- beziehungsweise vom Sammelverfahren sei hierbei allgemein angemerkt, dass die Abfolge der Produkte auch entsprechend variieren kann.
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In 2 sollen die Druckprodukte P1, P2 hergestellt werden, die jeweils ein Heft H1, H2 aus jeweils drei Signaturen umfassen, nämlich aus zwei Vollsignaturen A1, C1 bzw. A2, C2 sowie einer Halbsignatur B1-1 und B2-1, wobei zur Ausbildung dieser Hefte H1, H2 bzw. Druckprodukte P1, P2 der Signaturstrom 12 kontinuierlich in Richtung auf eine Sammeleinrichtung eines Falzwerks gefördert wird.
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6 zeigt einen Ausschnitt aus einer beispielhaften Vorrichtung zum Herstellen der Hefte H1, H2 und/oder Druckprodukte P1, P2 gemäß 2, die eine Querschneideeinrichtung 13 umfasst, mit Hilfe derer von der Bedruckstoffbahn 10 die Signaturen durch Querschneiden abgetrennt werden können, um den Signaturstrom 12 auszubilden. Dabei umfasst gemäß 6 die Querschneideeinrichtung 13 zwei Schneidzylinderpaare 14, 15, die dem Abtrennen der Signaturen dienen. Die Anzahl der Schneidzylinderpaare 14, 15 ist jedoch rein exemplarischer Natur. So kann die Querschneideeinrichtung 13 auch nur ein einziges Schneidzylinderpaar aufweisen. Ferner kann die Querschneideeinrichtung einen einzigen rotierenden Schneidzylinder umfassen. Ebenfalls sind Querschneideeinrichtungen ohne rotierende Schneidzylinder möglich.
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Die im Bereich der Querschneideeinrichtung 13 von der Bedruckstoffbahn 10 abgetrennten Signaturen werden im Bereich einer Beschleunigungseinrichtung 16 beschleunigt, um zwischen den einzelnen Signaturen einen definierten Abstand einzustellen und so den Signaturstrom 12 auszubilden. Wie bereits ausgeführt, wird der Signaturstrom 12 kontinuierlich in Richtung auf die Sammeleinrichtung 17 des in 6 gezeigten Falzwerks 19 gefördert, wobei im Bereich der Sammeleinrichtung 17, die als Sammelzylinder ausgebildet ist, diejenigen Signaturen gesammelt werden, die zu einem Heft H gehören.
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Sobald die zu einem Heft H gehörenden Signaturen im Bereich des Sammelzylinders 17 vollständig gesammelt wurden, werden die gesammelten Signaturen nachfolgend an den Transferzylinder 20 und vom Transferzylinder 20 an den als Querfalzeinrichtung ausgebildeten Falzklappenzylinder 21 übergeben, um an den Signaturen eines Hefts H einen Falz auszubilden. In 6 ist gezeigt, dass die im Bereich des Falzklappenzylinders 21 quergefalzten Hefte nachfolgend über eine Fördereinrichtung 22 in den Bereich einer weiteren Falzeinrichtung 23 gefördert werden können, um an denselben weitere Falze auszubilden. Gefalzte Hefte können im Bereich der Schaufelräder 24, 25 des Falzwerks 19 ausgelegt werden.
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Das Falzwerk 19 verfügt über eine definierte Taktung, die an die Abschnittslänge bzw. die Druckseitenanzahl der Vollsignaturen A1, C1, A2, C2 ausgelegt ist, sodass diese Signaturen im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19 im Bereich ihrer vorlaufenden Kante erfasst werden können. Dadurch, dass der Signaturstrom 12 der 2 zusätzlich zu den Vollsignaturen A1, C1, A2, C2 auch die Halbsignaturen B1-1, B1-ex, B2-1, B2-ex umfasst, enthält der Signaturstrom 12 auch solche Signaturen, deren Taktung von der im Bereich der Sammeleinrichtung 19 benötigten Taktung abweicht, wobei sich bei diesen hinsichtlich ihrer Taktung abweichenden Signaturen um die Halbsignaturen B1-ex und B2-ex handelt, die im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19 der 6 nicht an ihrer vorlaufenden Kante erfasst werden können. Daher werden in 2 diese Halbsignaturen B1-ex und B2-ex aus dem Signaturstrom 12 sowie aus dem Falzwerk 19 herausgeschleust, wobei diese herausgeschleusten Halbsignaturen nach einer ersten Variante als Makulatur verworfen werden oder nach einer zweiten Variante als alternative Druckprodukte verwendet werden.
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Nach dem in 2 gezeigten Verfahren können demnach Druckprodukte hergestellt werden, die gegenüber dem Stand der Technik über einen anderen Seitensprung verfügen. So verfügen die Hefte H1, H2 bzw. Druckprodukte P1, P2 der 2 über zwanzig Druckseiten. Wie unter Bezugnahme auf 1 beschrieben wurde, können mit dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren solche Druckprodukte mit zwanzig Druckseiten nicht mittels einem Falzwerk bzw. nicht in einem Arbeitsschritt hergestellt werden, da der Seitensprung an die Anzahl der Druckseiten je Vollsignatur gekoppelt ist.
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Durch das variable Querschneiden der Bedruckstoffbahn 10 mit variabler Abschnittslänge in Vollsignaturen und Halbsignaturen sowie durch das Herausschleusen der Halbsignaturen, deren Taktung nicht an die Taktung des Falzwerks 19 angepasst ist, können Druckprodukte hergestellt werden, deren Seitensprung nicht mehr an die Anzahl der Druckseiten je Vollsignatur gekoppelt ist, vielmehr kann der Seitensprung halbiert werden.
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Ein weiteres Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten zeigt 3, wobei in 3 wiederum eine Bedruckstoffbahn 10 gezeigt ist, die mit Druckseiten 11 bedruckt wird, wobei von der Bedruckstoffbahn 10 durch Querschneiden im Bereich der Querschneideeinrichtung 13 Signaturen mit unterschiedlicher Abschnittslänge abgetrennt werden, nämlich Vollsignaturen A1, A2 und A3 mit einer ersten Abschnittslänge und einer ersten Anzahl an Druckseiten sowie die Halbsignaturen B1-1, B2-1, B3-1 und B4-1 mit halber Abschnittslänge und halber Anzahl an Druckseiten. Im ursprünglichen Signaturstrom 12, der in 3 der Einfachheit halber nicht gezeigt ist, weisen diese Signaturen folgende Reihenfolge auf: B1-1, B2-1, A1, A2, B3-1, B4-1, A3. Dieser Signaturstrom wird in Richtung auf das Falzwerk 19, nämlich den Sammelzylinder 17 desselben gefördert, wobei lediglich die Signaturen B1-1, A1, A2, B3-1 und A3 eine Reihenfolge und Taktung aufweisen, die der im Bereich der Sammeleinrichtung 17 benötigten Reihenfolge und Taktung entspricht. Für die Halbsignaturen B2-1 und B4-1 weicht die Reihenfolge und Taktung im ursprünglichen Signaturstrom von der Reihenfolge und Taktung ab, die im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19 benötigt wird, wobei in 3 ein modifizierter Signaturstrom 12' diejenige Reihenfolge visualisiert, welche die Signaturen im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19 zumindest von der Abfolge her aufweisen sollten. Die Halbsignaturen B2-1 und B4-1, deren Reihenfolge und Taktung im ursprünglichen Signaturstrom 12 von der im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19 benötigten Reihenfolge und Taktung abweicht, gilt, dass dieselben aus dem Signaturstrom 12 herausgeschleust werden, und zwar nicht nur aus dem Signaturstrom 12, sondern auch aus dem Falzwerk 19. Dabei werden dann die herausgeschleusten Signaturen im Bereich einer falzwerkexternen Speichereinrichtung (nicht gezeigt) gespeichert, um nachfolgend wieder in den Signaturstrom 12 unter Ausbildung des modifizierten Signaturstroms 12' stromaufwärts der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19 eingeschleust zu werden, nämlich in derjenigen Reihenfolge und Taktung, die im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19 benötigt wird. Hiermit können dann die in 3 gezeigten Hefte H1, H2, H3 bzw. Druckprodukte P1, P2, P3 mit jeweils zehn Druckseiten hergestellt werden, die jeweils eine Vollsignatur A1, A2 bzw. A3 und jeweils eine Halbsignatur B1-1, B2-1 bzw. B3-1 aufweisen.
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Die Druckprodukte der 2 und 3 können mit der in 6 im Ausschnitt dargestellten Vorrichtung hergestellt werden, wobei im Bereich einer Schleuse 26 diejenigen Signaturen aus dem Signaturstrom 12 herausgeschleust werden, deren Reihenfolge und/oder Taktung im Signaturstrom 12 nicht zu derjenigen Reihenfolge und/oder Taktung passt, die im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19 benötigt wird.
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Besonders bevorzugte Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten werden nachfolgend unter Bezugnahme auf 4, 5 und 7 beschrieben.
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So ist in 4 wiederum eine mit Druckseiten 11 bedruckte Bedruckstoffbahn 10 gezeigt, die im Bereich der in 7 gezeigten Querschneideeinrichtung 13 durch Querschneiden in Signaturen variabler Abschnittslänge quergeschnitten wird, nämlich in Vollsignaturen A1, A2, A3 und A4 und Halbsignaturen B1-1, B2-1, B3-1 und B4-1, die jeweils im Vergleich zu den Vollsignaturen eine halbe Anzahl an Druckseiten tragen und eine halbe Abschnittslänge aufweisen.
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Im Signaturstrom weisen die Signaturen folgende Reihenfolge auf: A1, B1-1, A2, B2-1, A3, B3-1, A4, B4-1, sodass sich demnach das Ausführungsbeispiel nach der 4 von den Ausführungsbeispielen der 2 und 3 unterscheidet, dass nach dem Abtrennen einer Halbsignatur B1-1, B2-1, B3-1 und B4-1 unmittelbar nachfolgend wieder eine Vollsignatur abgetrennt wird und nicht, wie in 2 und 3 gezeigt, wiederum eine Halbsignatur.
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Die im Bereich der Querschneideeinrichtung 13 der 7 durch Querschneiden von der Bedruckstoffbahn 10 abgetrennten Signaturen werden wiederum im Bereich einer Beschleunigungseinrichtung 16 beschleunigt, um den Signaturstrom 12 auszubilden, wobei dieser Signaturstrom 12 in Richtung auf die Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19a gefördert wird, wobei jedoch nur die Signaturen A1, B1-1, A3, B3-1 eine Taktung aufweisen, die an die im Bereich der Sammeleinrichtung des Falzwerks 19a benötigte Taktung angepasst ist.
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Die übrigen Signaturen, nämlich in 4 die Signaturen A2, B2-1, A4, B4-1 weisen im ursprünglichen Signaturstrom 12 eine Taktung auf, die von der im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19a benötigten Taktung abweicht. Die Reihenfolge derselben ist jedoch passend. Die Taktung dieser Signaturen ist um eine halbe Abschnittslänge einer Vollsignatur von der im Bereich des Falzwerks 19a benötigten Taktung abweichend.
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Daher werden die Signaturen, in 4 die Signaturen A2, B2-1, A4, B4-1, deren Taktung im Signaturstrom 12 von der im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19a benötigten Taktung abweicht, aus dem Falzwerk 19a ausgeschleust, und zwar derart, dass aus dem Signaturstrom 12 zwei Teilströme 12a und 12b gebildet werden, nämlich ein erster Teilstrom 12a aus ersten Signaturen A1, B1-1, A3, B3-1, die hinsichtlich ihrer Reihenfolge und Taktung im Signaturstrom 12 der im Bereich der Sammeleinrichtung 17 des Falzwerks 19a benötigten Reihenfolge und Taktung der Signaturen entsprechen, sowie in einem zweiten Teilstrom 12b, wobei die Signaturen A2, B2-1, A4, B4-1 des zweiten Teilstroms 12b hinsichtlich ihrer Taktung von der im Bereich des Falzwerks 19a benötigten Taktung abweichen, jedoch einer im Bereich eines weiteren Falzwerks 19b benötigten Taktung entsprechen, sodass gemäß 7 der zweite Teilstrom 12b aus den Signaturen A2, B2-1, A4, B4-1 im Bereich der Schleuse 27 vom Teilstrom 12a separiert wird und dann dem anderen Falzwerk 19b zur Weiterverarbeitung zugeführt wird.
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Daher können im Bereich jedes Falzwerks 19a, 19b die dem jeweiligen Falzwerk 19a, 19b zugeführten Signaturen taktgenau mit der gewünschten Reihenfolge zugeführt werden, sodass sämtliche Signaturen im Bereich des jeweiligen Falzwerks 19a, 19b im Bereich ihrer vorlaufenden Kante von der Sammeleinrichtung 17 sicher erfasst werden können, um so diejenigen Signaturen im Bereich der jeweiligen Sammeleinrichtung 17 des jeweiligen Falzwerks 19a, 19b zu sammeln, die zu einem Heft bzw. einem Heft eines Druckprodukts gehören.
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In 4 werden im Bereich beider Falzwerke 19a, 19b Hefte mit identischen Seitenzahlen hergestellt, nämlich jeweils Hefte mit zwölf Druckseiten, wobei jedes Heft eine Vollsignatur mit acht Druckseiten und eine Halbsignatur mit vier Druckseiten umfasst.
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Wie 5 entnommen werden kann, können im Bereich der beiden Falzwerke 19a, 19b auch Hefte bzw. Druckprodukte mit unterschiedlicher Anzahl an Druckseiten hergestellt werden. So dient der Teilstrom 12a der Signaturen A1, B1, C1-1, A3 dem Herstellen von Heften mit jeweils zwanzig Druckseiten, die jeweils zwei Vollsignaturen mit jeweils acht Druckseiten und jeweils eine Halbsignatur mir vier Druckseiten umfassen, wohingegen die Signaturen A2, B2, C2, D2-1 des Teilstroms 12b, die dem anderen Falzwerk 19b zugeführt werden, der Herstellung von Heften bzw. Druckprodukten mit achtundzwanzig Druckseiten dienen, wobei diese im Bereich des zweiten Falzwerks 19b hergestellten Hefte bzw. Druckprodukte jeweils drei Vollsignaturen mit jeweils acht Druckseiten und eine Halbsignatur mit vier Druckseiten umfassen.
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Die Verfahren der 4 und 5 beruhen demnach auf der Erkenntnis, dass jedes Falzwerk eine definierte Taktung aufweist, die an die Abschnittslänge einer Vollsignatur bzw. an die Druckseitenanzahl einer Vollsignatur angepasst ist. Werden durch Querschneiden von der Bedruckstoffbahn 10 nicht nur Vollsignaturen sondern auch Halbsignaturen abgetrennt, wird dann ein Signaturstrom 12 erzeugt, in dem nicht alle Signaturen eine Taktung aufweisen, die im Bereich ein und desselben Falzwerks verarbeitet werden können. Daher werden in 4 und 5 aus dem Signaturstrom 12 Teilströme 12a, 12b gebildet, die in Richtung auf unterschiedliche Falzwerke 19a, 19b kontinuierlich gefördert werden, wobei die Taktungen der beiden Falzwerke 19a, 19b um eine halbe Abschnittslänge einer Vollsignatur versetzt sind. Die Taktung des Falzwerks 19a ist in den 4 und 5 durch die Takte t1, t2, t3, t4, t5, t6, t7 visualisiert, wobei die Taktung des Falzwerks 19b durch die Taktung t1,5, t2,5, t3,5, t4,5, t5,5, t6,5 dargestellt ist.
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Zum Bedrucken der jeweiligen Bedruckstoffbahn 10 dient eine in den Figuren nicht gezeigte Druckmaschine, bei welcher es sich vorzugsweise um eine druckformlose Digitaldruckmaschine handelt. Hiermit können Druckseiten bzw. Druckinhalte in beliebig sequentieller Reihenfolge auf die jeweilige Bedruckstoffbahn 10 gedruckt werden.
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Bezüglich der anhand der 1 bis 6 dargestellten Abläufe und Falzwerke sei abschließend angemerkt, dass zwar bei nichtdruckformvariablen Druckmaschinen und in der Regel bei den hierfür geeigneten Falzwerken und/oder Nachverarbeitungskomponenten die Abschnittslänge grundsätzlich variabel ist. Dennoch sei angemerkt, dass üblicherweise die in einem zu einem Druckauftrag gehörenden Signaturstrom 12 vorkommenden Vollsignaturen A1, A2, A3 und die Teilsignaturen B1-1, B1-ex, B2-1 etc. jeweils die selbe Abschnittslänge beziehungsweise Bogenlänge aufweisen. Üblicherweise beträgt ferner die Länge einer Teilsignatur B1-1, B1-ex, B2-1 in etwa die Hälfte der Länge einer Vollsignatur A1, A2, A3 etc., kann aber abhängig von der Falzart auch davon abweichen.
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Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren für den bevorzugten Anwendungsfall an einer Rollendruckmaschine, in welche eine Bedruckstoffbahn bedruckt wird, beschreiben wurde, sei angemerkt, dass die Erfindung grundsätzlich auch bei Bogendruckmaschinen, in welche eine einzelne Bedruckstoffbögen bedruckt werden, zum Einsatz kommen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bedruckstoffbahn
- 11
- Druckseite
- 12
- Signaturstrom
- 12‘
- modifizierter Signaturstrom
- 12a
- Teilstrom
- 12b
- Teilstrom
- 13
- Querschneideeinrichtung
- 14
- Schneidzylinderpaar
- 15
- Schneidzylinderpaar
- 16
- Beschleunigungseinrichtung
- 17
- Sammeleinrichtung
- 18
- Fördereinrichtung
- 19
- Falzwerk
- 19a
- Falzwerk
- 19b
- Falzwerk
- 20
- Transferzylinder
- 21
- Falzklappenzylinder
- 22
- Fördereinrichtung
- 23
- Falzeinrichtung
- 24
- Schaufelrad
- 25
- Schaufelrad
- 26
- Schleuse
- 27
- Schleuse
- A1
- Vollsignatur
- A2
- Vollsignatur
- A3
- Vollsignatur
- A4
- Vollsignatur
- B1
- Vollsignatur
- B1-1
- Teilsignatur
- B1-ex
- Teilsignatur
- B2-1
- Teilsignatur
- B2-ex
- Teilsignatur
- B3-1
- Teilsignatur
- B4-1
- Teilsignatur
- B2
- Vollsignatur
- C1
- Vollsignatur
- C1-1
- Teilsignatur
- C2
- Vollsignatur
- D2-1
- Teilsignatur
- H1
- Heft
- H2
- Heft
- H3
- Heft
- P1
- Druckprodukt
- P2
- Druckprodukt
- P3
- Druckprodukt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1209000 B1 [0005]
- DE 102006014218 A1 [0028]
- DE 10213978 A1 [0028]