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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung von gewickelten Teigprodukten aus Teigstücken, insbesondere zur Herstellung von Croissants aus Teigstücken.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Vorrichtungen und Verfahren zum Aufwickeln von Teigstücken bekannt. Insbesondere können gewickelte Teigprodukte, wie beispielsweise Croissants, durch Aufrollen eines flachen Teigstückes zwischen zwei gegenläufigen Bändern hergestellt werden.
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Beispielsweise offenbart die
EP 0 204 490 A1 (Rheon Machinery Co. Ltd.) eine Vorrichtung mit einem Wickelmechanismus, der über zwei übereinander angeordneten Förderbänder verfügt und die eine gegenläufige Bandlaufrichtung aufweisen. Das untere Band hat eine höhere Geschwindigkeit als das obere Band. Zunächst wird ein Teigstück durch einen Walzenspalt zu einem ersten Ende des unteren Förderbandes geführt, wo die Vorderkante des Teigstücks nach oben und dort durch Kontakt mit dem oberen Förderband weiter nach hinten umgeschlagen wird. Durch eine Bewegung des vorderen Endes nach unten und damit mit einer Vergösserung des Abstandes zwischen den beiden Förderbändern im Bereich des ersten Endes wird das teilgewickelte Teigstück zwischen beide Förderbänder gezogen, wobei das Teigstück zwischen den Förderbändern gleichzeitig gefördert und fertiggewickelt wird. Die Vorrichtung kann eine Kontrolleinheit aufweisen, welche die Bewegung des ersten Endes nach einer vorbestimmten Zeit, nachdem ein Teigstück mit diesem in Kontakt kommt, auslöst. Die Geschwindigkeit der Förderbänder kann frei eingestellt werden.
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Die
EP 2 762 005 A1 (Rondo Schio S. r. l) beschreibt eine Fertigungsstrasse für gerollte Teigprodukte, insbesondere für Croissants. Die Fertigungsstrasse umfasst ein Fördermittel für ein Teigprodukt sowie eine Wickelvorrichtung mit einem Umlenkelement, welches von einer Eingriffsposition, in welcher das Umlenkelement über dem Fördermittel hervorsteht, in eine Loslöseposition bewegbar ist. Über dem Umlenkelement ist ein Wickelelement angeordnet, welches mit dem Umlenkelement zusammenwirkt, um das Teigprodukt zu wickeln. Das Umlenkelement wird über eine Antriebsvorrichtung periodisch von der Eingriffsposition in die Loslöseposition bewegt. Sowohl der Oszillationswinkel als auch die Position des Wickelelements lassen sich über entsprechende Einstellmittel verändern.
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Die
EP 0 327 856 A1 (C. I. M. S. r. l) bezieht sich auf eine Wickelvorrichtung zum Aufwickeln von Croissants. Die Wickelvorrichtung verfügt über zwei übereinander angeordnete Förderbänder, wobei bei einem unteren Förderband die vordere Kante in einer oszillierenden Bewegung auf- und ab bewegt wird. Die Oszillationsbewegungen werden mit den restlichen Bewegungen der Vorrichtung koordiniert. Zwischen einer Walze, des oberen Förderbandes sowie der Vorderkante des unteren Förderbandes bildet sich ein Sitz, in welchem ein Teigstück gerollt werden kann. Ein Teigdreieck wird an der Vorderkante des unteren Förderbandes aufgerollt, wobei durch die nach unten gerichtete Oszillationsbewegung der vorderen Kante das fertig gerollte Teigstück zur Förderung über das untere Transportband freigegeben wird.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörende Vorrichtung zu schaffen, welche gegenüber den im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen ein effizienteres Aufwickeln von Teigstücken ermöglicht.
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Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der Erfindung umfasst eine Vorrichtung zum Aufwickeln von Teigprodukten ein erstes Wickelband mit einem ersten Antrieb sowie einem ersten Ende und einem zweiten Ende. Der erste Antrieb treibt eine obere Bandstrecke des ersten Wickelbands in einer Förderrichtung der Teigprodukte mit einer ersten vorbestimmten Geschwindigkeit an. Das zweite Ende des ersten Wickelbandes liegt in der Förderrichtung weiter hinten als das erste Ende. Ferner weist die Vorrichtung ein zweites Wickelband mit einem zweiten Antrieb auf. Das zweite Wickelband ist oberhalb des ersten Wickelbandes angeordnet, so dass zwischen der oberen Bandstrecke des ersten Wickelbandes und der unteren Bandstrecke des zweiten Wickelbandes ein Wickelraum gebildet wird. Der zweite Antrieb treibt eine untere Bandstrecke des zweiten Wickelbands entgegen der Förderrichtung mit einer zweiten Geschwindigkeit an, welche geringer ist als die erste Geschwindigkeit. Im Weiteren umfasst die Vorrichtung einen dritten Antrieb, welcher derart mit dem ersten Wickelband zusammenwirkt, dass dessen erstes Ende von einer Grundposition um eine erste vorbestimmte Distanz zum zweiten Wickelband hin in eine Einwickelposition und wieder zurück in die Grundposition bewegt werden kann. Die Vorrichtung weist weiter eine Steuerungseinheit zur Steuerung des ersten, zweiten und dritten Antriebs auf. Diese Steuerungseinheit ist derart ausgestaltet, dass nach einer ersten vorbestimmten Zeit das erste Ende des ersten Wickelbandes in die Aufwickelposition bewegt und der untere Bandbereich des zweiten Wickelbandes nach einer zweiten vorbestimmten Zeit durch den zweiten Antrieb auf eine dritte vorbestimmte Geschwindigkeit, welche höher ist als die erste vorbestimmte Geschwindigkeit und die zweite vorbestimmte Geschwindigkeit, angetrieben wird, wobei nach einer dritten vorbestimmten Zeit das erste Ende in die Grundposition bewegt und die untere Bandstrecke nach einer vierten vorbestimmten Zeit durch den zweiten Antrieb mit der zweiten vorbestimmten Geschwindigkeit angetrieben wird.
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Durch das Bewegen des ersten Endes des ersten Wickelbandes in die Aufwickelposition kann eine Kante eines Teigstückes, welches durch ein Fördermittel zur Vorrichtung gefördert wird, nach oben umgeschlagen werden. Die Kante kommt anschliessend in Kontakt mit der unteren Bandstrecke des zweiten Wickelbands, so dass diese nach hinten und auf das Teigstück zurück umgeschlagen wird. Durch die Bewegung des ersten Endes des ersten Wickelbandes zurück in die Grundposition sowie der Reduktion der Fördergeschwindigkeit des zweiten Wickelbandes wird das eingewickelte Teigstück in den Wickelraum gezogen, wo dieses anschliessend durch das Zusammenwirken des unteren Bandbereichs des zweiten Wickelbandes sowie des oberen Bandbereichs des ersten Wickelbandes fertiggewickelt wird. Durch die Beschleunigung des zweiten Wickelbandes beim Einwickeln kann eine besonders enge Wicklung erzielt werden.
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Der erste sowie der zweite Antrieb sind besonders bevorzugt als elektrische Antriebe, insbesondere elektrische Motoren ausgestaltet. Bei elektrischen Antrieben kann die Antriebsgeschwindigkeit relativ einfach und schnell angepasst werden. Zudem besitzen diese ein relativ hohes Drehmoment, womit keine grossen Beschleunigungs- und/oder Abbremszeiten bei Geschwindigkeitsveränderungen anfallen.
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Der dritte Antrieb kann ebenfalls als elektrischer Antrieb ausgestaltet sein, oder aber auch als pneumatischer oder hydraulischer Antrieb, insbesondere als Pneumatik- oder Hydraulikzylinder. Weiter bevorzugt kann der dritte Antrieb auch über einen Kolben verfügen, welcher über eine Exzenterwelle durch einen elektrischen Motor angetrieben wird. Insbesondere bevorzugt ist der dritte Antrieb als Exzenterantrieb mit Servomotor ausgebildet. Durch die Verwendung eines Servomotors hat der dritte Antrieb eine kurze Reaktionszeit, was eine schnelle Bewegung des ersten Endes des ersten Wickelbandes ermöglicht.
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Das erste Wickelband ist vorzugsweise als Förderband mit mindestens zwei Umlenkrollen ausgestaltet. Insbesondere bevorzugt verfügt das erste Wickelband über zwei übereinander angeordnete erste Umlenkrollen im Bereich des ersten Endes. Dadurch weist das erste Wickelband nach der Bewegung in die Aufwickelposition einen im Wesentlichen ebenen, Endbandbereich auf, an welchem eine Kante eines Teigstücks umgeschlagen werden kann. Der vertikale Abstand zwischen den beiden ersten Umlenkrollen ist dabei derart gewählt, dass der Endbandbereich eine Länge aufweist, welche grösser ist als die maximal einstellbare erste vorbestimmte Distanz. Am zweiten Ende verfügt das erste Wickelband vorzugsweise über eine einzelne, zweite Umlenkrolle.
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Entsprechend ist das zweite Wickelband vorzugsweise als Förderband ausgestaltet, welches über zwei Umlenkrollen verfügt. Das erste Wickelband und das zweite Wickelband sind vorzugsweise an einem gemeinsamen Rahmen befestigt, wobei insbesondere bevorzugt die beiden Wickelbänder in vertikaler Richtung relativ zueinander bewegbar sind, um den Abstand zwischen dem oberen Bandbereich des ersten Wickelbandes sowie dem unteren Bandbereich des zweiten Wickelbandes einstellen zu können. Dadurch lassen sich gewickelte Teigprodukte mit unterschiedlichen Durchmessern herstellen.
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Nach dem Absenken des ersten Endes in die Grundposition und dem Einstellen des zweiten Wickelbandes auf die zweite vorbestimmte Geschwindigkeit, welche kleiner ist als die erste vorbestimmte Geschwindigkeit, mit welcher das erste Wickelband angetrieben wird, wird das eingewickelte Teigstück in den Wickelraum gezogen. Durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der beiden Wickelbänder wird das eingewickelte Teigstück zwischen dem oberen Bandbereich und dem unteren Bandbereich fertiggewickelt und gleichzeitig in Förderrichtung bewegt.
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Vorzugsweise verfügt die Vorrichtung ferner über ein Zuführband, welches Teigstücke in Förderrichtung zum ersten Wickelband hin fördert. Dieses Zuführband ist dabei derart angeordnet, dass diejenige Seite des Zuführbandes, auf denen die Teigstücke gefördert werden, an demjenigen Ende, welches mit dem ersten Ende des ersten Wickelbandes benachbart ist, im Wesentlichen zum oberen Bandbereich in der Grundposition ausgerichtet ist. Dadurch ist in der Grundposition ein problemloser Transfer des eingewickelten Teigstücks in den Wickelraum möglich.
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Ferner kann die Vorrichtung auch über ein Abführband, welches in Förderrichtung hinter dem zweiten Ende des ersten Wickelbandes angeordnet ist, verfügen.
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Im Weiteren kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemässe Vorrichtung als Teil einer Produktionsanlage ausgestaltet ist, wobei die Vorrichtung beispielsweise in Förderrichtung hinter einer Stanz- oder Positioniervorrichtung der Teigstücke angeordnet ist.
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Vorzugsweise verfügt die Vorrichtung über ein Sprühelement, mit welchem Teigstücke vor dem Einwickeln mit einer Flüssigkeit, wie z. B. Wasser, besprüht werden können.
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Die Steuerungseinheit umfasst insbesondere einen Mikroprozessor, mit dem sich der erste, zweite und dritte Antrieb ansteuern lassen. Ferner ist die Steuerungseinheit derart ausgebildet, dass sich die vorbestimmten Zeiten sowie die vorbestimmten Geschwindigkeiten durch einen Benutzer verändern lassen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Wickeln von Teigprodukten aus Teigstücken, insbesondere unter Verwendung einer oben beschriebenen Vorrichtung.
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In einem ersten Schritt wird mindestens ein Teigstück durch ein Zuführband mit einer ersten Geschwindigkeit in einer Förderrichtung zu einem ersten Ende eines ersten Wickelbandes hin gefördert. Nach einer ersten vorbestimmten Zeit wird das erste Ende von einer Grundposition um eine erste vorbestimmte Distanz zu einer Einwickelposition angehoben, so dass eine Kante des mindestens einen Teigstückes beim Erreichen des ersten Endes von diesem nach oben umgeschlagen wird. Anschliessend wird die umgeschlagene Kante durch ein zweites Wickelband erfasst, wobei das zweite Wickelband oberhalb des ersten Wickelbandes angeordnet ist, so dass zwischen einer oberen Bandstrecke des ersten Wickelbandes und einer unteren Bandstrecke des zweiten Wickelbandes ein Wickelraum gebildet wird. Das zweite Wickelband wird entgegen der Förderrichtung mit einer dritten vorbestimmten Geschwindigkeit angetrieben, welche höher ist als die erste vorbestimmte Geschwindigkeit. Nach einer dritten vorbestimmten Zeit wird das erste Ende in die Grundposition bewegt und das zweite Wickelband wird nach einer vierten vorbestimmten Zeit mit einer zweiten Geschwindigkeit, welche tiefer ist als die erste vorbestimmte Geschwindigkeit und die dritte vorbestimmte Geschwindigkeit, angetrieben, so dass das eingeschlagene Teigprodukt in den Wickelraum zu einem zweiten Ende des ersten Wickelbandes hin gefördert und dabei gewickelt wird.
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Durch die Erhöhung der Geschwindigkeit des zweiten Wickelbandes beim Einwickeln kann eine besonders enge erste Wicklung erzielt werden.
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Die Teigstücke sind vorzugsweise vorgängig kalibrierte sowie ausgestanzte Teigstücke, welche eine bestimmte Form aufweisen. Sollen beispielsweise Croissants hergestellt werden, so weisen die Teigstücke vorzugsweise die Form eines Trapezes auf. Grundsätzlich können unterschiedlich geformte Teigstücke mit der erfindungsgemässen Vorrichtung sowie dem erfindungsgemässen Verfahren zu gewickelten Teigprodukten verarbeitet werden, wie beispielsweise viereckige, dreieckige, trapezförmige, runde oder beliebig polygonale Teigstücke. Die Teigprodukte können dabei sowohl ungefüllt oder mit einer Füllung versehen sein, wie beispielsweise einer Nuss-, Mandel- oder Schokoladenfüllung. Bei der Herstellung von gefüllten Teigprodukten wird das Füllmaterial vorgängig auf die Teigstücke aufgetragen, beispielsweise mittels einer Gussvorrichtung.
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Vorzugsweise wird gleichzeitig nur eine Linie des Teigstückes mittels des erfindungsgemässen Verfahrens oder der Vorrichtung gewickelt. In der vorliegenden Anmeldung wird unter ”Linie” die Anordnung von Teigstücken beziehungsweise von Teigprodukten verstanden, welche in rechtwinkliger Richtung relativ zur Förderrichtung nebeneinander liegen. In jeder Linie sind vorzugsweise mehrere Teigstücke beziehungsweise Teigprodukte nebeneinander angeordnet. Die nebeneinander angeordneten Teigstücke beziehungsweise Teigprodukte mehrerer Linien bilden in Förderrichtung Reihen an Teigstücken beziehungsweise an Teigprodukten. Vorzugsweise werden mit der erfindungsgemässen Vorrichtung eine bis zehn Reihen an Teigstücken pro Linie gleichzeitig gewickelt.
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Vorzugsweise ist die Steuerungseinheit derart ausgestaltet, dass nach einer fünften vorbestimmten Zeit das erste Ende des ersten Wickelbandes während einer sechsten vorbestimmten Zeit um eine zweite vorbestimmte Distanz angehoben wird.
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Dementsprechend wird bei einem erfindungsgemässen Verfahren nach der fünften vorbestimmten Zeit das erste Ende während der sechsten vorbestimmten Zeit um die zweite vorbestimmte Distanz angehoben. Die sechste vorbestimmte Zeit ist dabei kürzer als diejenige Zeit, welche nötig ist, um das Teigprodukt durch den Wickelraum zu fördern.
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Durch das erneute Anheben des ersten Endes während des Fertigwickelns des Teigprodukts kann ein vorbestimmter Druck auf dasselbe ausgeübt werden, um Form und Wicklung des Teigprodukts zu beeinflussen.
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Vorzugsweise entspricht die zweite vorbestimmte Distanz einem vorbestimmten prozentualen Wert der ersten vorbestimmten Distanz.
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Weiter bevorzugt ist die Steuerungseinheit derart ausgestaltet, dass nach einer siebten vorbestimmten Zeit der untere Bandbereich des zweiten Wickelbandes während einer achten vorbestimmten Zeit durch den zweiten Antrieb mit einer vierten vorbestimmten Geschwindigkeit, welche höher ist als die zweite vorbestimmte Geschwindigkeit, angetrieben wird. Vorzugsweise ist die vierte vorbestimmte Geschwindigkeit gleich gross oder höher als die erste vorbestimmte Geschwindigkeit. Weiter bevorzugt ist die vierte vorbestimmte Geschwindigkeit kleiner als die dritte vorbestimmte Geschwindigkeit.
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Bei einem erfindungsgemässen Verfahren wird entsprechend, vorzugsweise nach einer siebten vorbestimmten Zeit, das zweite Wickelband während einer achten vorbestimmten Zeit auf eine vierte vorbestimmte Geschwindigkeit, welche höher ist als die zweite vorbestimmte Geschwindigkeit, angetrieben. Die siebte vorbestimmte Zeit ist dabei kleiner als die zum Fördern des Teigprodukts durch den Wickelraum nötige Zeit.
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Durch die Erhöhung der Geschwindigkeit des zweiten Wickelbandes während sich das Teigprodukt im Wickelraum befindet, kann die Form und Wicklung der Teigprodukte weiter beeinflusst werden. Insbesondere erhöht sich dadurch die Verweilzeit der Teigprodukte im Wickelraum, da sich die Fördergeschwindigkeit derselben im Wickelraum verlangsamt oder umgekehrt. Dies ist auf den Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem ersten Wickelband und dem zweiten Wickelband zurückzuführen. Ist die vierte vorbestimmte Geschwindigkeit gleich hoch wie die erste vorbestimmte Geschwindigkeit resultiert kein Geschwindigkeitsunterschied und das Teigprodukt wird im Wickelraum im Wesentlichen am gleichen Ort fertiggewickelt. Ist die vierte vorbestimmte Geschwindigkeit höher als die erste vorbestimmte Geschwindigkeit, so wird das Teigprodukt während der achten vorbestimmten Zeit entgegen der Förderrichtung zum ersten Ende des ersten Wickelbandes hin gefördert.
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Bevorzugt sind die fünfte, sechste, siebte und achte vorbestimmte Zeit derart gewählt, dass das Anheben des ersten Endes sowie die Beschleunigung des zweiten Wickelbandes zumindest teilweise gleichzeitig stattfinden. Dadurch können bei den Teigprodukten zusätzliche Wicklungen erzeugt werden.
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Insbesondere bevorzugt sind dabei die fünfte vorbestimmte Zeit und die siebte vorbestimmte Zeit und/oder die sechste vorbestimmte Zeit sowie die achte vorbestimmte Zeit gleich. Das heisst, dass die Beschleunigung des zweiten Wickelbandes sowie das Anheben des ersten Endes um die zweite vorbestimmte Distanz gleichzeitig stattfinden. Ferner kann das Antreiben des zweiten Wickelbandes mit der vierten vorbestimmten Geschwindigkeit gleich lange dauern wie das Anheben des ersten Endes um die zweite vorbestimmte Distanz. Insbesondere bevorzugt finden die beiden Ereignisse gleichzeitig statt und dauern gleich lange an, d. h. die fünfte vorbestimmte Zeit ist gleich wie die siebte vorbestimmte Zeit und die sechste vorbestimmte Zeit ist gleich wie die achte vorbestimmte Zeit.
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Dadurch wird es möglich, bei nur gering höherer Verweilzeit des Teigprodukts im Wickelraum zusätzliche Wicklungen zu erzeugen.
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Vorzugsweise verfügt die Vorrichtung über mindestens einen Sensor, welcher die Position des ersten Endes ausliest. Dadurch kann die Steuerungseinheit überprüfen, ob das erste Ende die erste oder allenfalls die zweite vorbestimmte Distanz relativ zur Grundposition bewegt wurde. Ferner ist es so möglich, den dritten Antrieb relativ einfach zu steuern, indem eine Bewegung des ersten Endes durch diesen unterbrochen wird, sobald der mindestens eine Sensor detektiert, dass das erste Ende eine Position erreicht hat, welche einer Bewegung um die erste oder zweite vorbestimmte Distanz entspricht.
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Vorzugsweise verfügt die Vorrichtung über Stellmittel, mit welchen sich die Anordnung des ersten Wickelbandes relativ zum zweiten Wickelband derart verändern lässt, dass ein Abstand zwischen der unteren Bandstrecke und der oberen Bandstrecke in Förderrichtung vom ersten Ende zum zweiten Ende hin zu- oder abnimmt. Das heisst, dass der obere Bandbereich des ersten Wickelbandes sowie der untere Bandbereich des zweiten Wickelbandes in einem Winkel relativ zueinander angeordnet werden können. Vorzugsweise erlauben die Stellmittel ein Verändern des Abstandes des ersten Endes sowie des zweiten Endes des ersten Wickelbandes relativ zum zweiten Wickelband. Dadurch kann die erfindungsgemässe Vorrichtung optimal für die Herstellung unterschiedlicher Teigprodukte eingestellt werden.
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Vorzugsweise verfügt die Steuerungseinheit über Mittel, mit denen sich die erste vorbestimmte Zeit, die zweite vorbestimmte Zeit, die dritte vorbestimmte Zeit, die vierte vorbestimmte Zeit, die fünfte vorbestimmte Zeit, die sechste vorbestimmte Zeit, die siebte vorbestimmte Zeit, die achte vorbestimmte Zeit, die erste vorbestimmte Geschwindigkeit, die zweite vorbestimmte Geschwindigkeit, die dritte vorbestimmte Geschwindigkeit, die vierte vorbestimmte Geschwindigkeit, die erste vorbestimmte Distanz und/oder die zweite vorbestimmte Distanz durch einen Benutzer verändern lassen.
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Alternativ bevorzugt lässt sich die erste vorbestimmte Distanz auch über mechanische Einstellmittel durch einen Benutzer verändern.
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Vorzugsweise sind die erste vorbestimmte Zeit, die zweite vorbestimmte Zeit, die dritte vorbestimmte Zeit, die vierte vorbestimmte Zeit, die fünfte vorbestimmte Zeit, die sechste vorbestimmte Zeit, die erste vorbestimmte Geschwindigkeit, die zweite vorbestimmte Geschwindigkeit, die dritte vorbestimmte Geschwindigkeit sowie allenfalls die siebte vorbestimmte Zeit, die achte vorbestimmte Zeit und die vierte vorbestimmte Geschwindigkeit derart ausgewählt, dass jeweils nur eine Linie an Teigstücken beziehungsweise an Teigprodukten gleichzeitig gewickelt wird.
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Die Mittel sind bevorzugt als Eingabemittel, wie zum Beispiel eine Tastatur, ein Touch-Screen Bildschirm oder ähnlich ausgestaltet. Vorzugsweise verfügt die Steuerungseinheit über einen Speicher, in welchem sich die Werte als Wertesatz abspeichern und auslesen lassen, so dass sich mit der Vorrichtung ohne grossen Aufwand und in kurzer Zeit unterschiedliche Teigprodukte herstellen lassen.
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Insbesondere bevorzugt kann über die Mittel die zweite vorbestimmte Distanz als prozentualer Wert der ersten vorbestimmten Distanz eingestellt werden.
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Die vorliegende Anmeldung betrifft weiter die Verwendung des oben beschriebenen Verfahrens zur Herstellung von Croissants, insbesondere von gefüllten Croissants, oder von Baguettes aus Teigstücken.
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Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung;
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2 die Vorrichtung gemäss 1, wobei das erste Ende in die Aufwickelposition bewegt ist;
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3 der zweite Schritt des erfindungsgemässen Verfahrens;
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4 der dritte Schritt des erfindungsgemässen Verfahrens;
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5 der vierte Schritt des erfindungsgemässen Verfahrens, bei dem das erste Ende auf die Grundposition zurückbewegt wird;
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6 eine bevorzugte Ausführungsform, bei welcher das erste Ende um eine zweite vorbestimmte Distanz zum zweiten Wickelband hin bewegt und dieses mit einer vierten vorbestimmten Geschwindigkeit angetrieben wird;
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7 ein Endschritt des erfindungsgemässen Verfahrens, bei welchem das fertig gewickelte Teigprodukt auf ein Abführband transferiert wird, wobei gleichzeitig ein nächstes Teigstück zum ersten Ende hin gefördert wird.
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Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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Die 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung 1. Die Vorrichtung 1 ist zwischen einem Zuführband 16 und einem Abführband 17, welche beide nur teilweise dargestellt sind, angeordnet. Die Vorrichtung 1 verfügt über ein erstes Wickelband 2. Das erste Wickelband 2 läuft über drei Umlenkrollen 6, 7.1, 7.2, wobei zwei erste Umlenkrollen 7.1, 7.2 im Wesentlichen vertikal übereinander angeordnet sind. Die beiden ersten Umlenkrollen sind dabei an einem ersten Ende 4 des ersten Wickelbandes 2 angeordnet. Zwischen den beiden zweiten Umlenkrollen 7.1, 7.2 bildet das zweite Wickelband einen im Wesentlichen ebenen Endbandbereich. Die eine zweite Umlenkrolle 6 wirkt mit einem ersten Antrieb 5 zusammen. Über diesen ersten Antrieb 5 lässt sich das erste Wickelband 2 derart antreiben, dass ein oberer Bandbereich mit einer ersten vorbestimmten Geschwindigkeit in einer Förderrichtung eines Teigstücks 20 bewegt wird. Die erste vorbestimmte Geschwindigkeit sowie die Förderrichtung sind durch einen ersten Pfeil 9 angedeutet. Ein dritter Antrieb 8 wirkt mit dem ersten Ende 4 des ersten Wickelbandes 2 derart zusammen, dass dieser im Wesentlichen in vertikaler Richtung bewegt werden kann. In der Darstellung der 1 befindet sich das erste Ende 4 in einer Grundposition. In dieser Grundposition befindet sich der obere Bandbereich 3 am ersten Ende 4 im Wesentlichen auf gleicher Höhe mit dem Zuführband 16.
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Oberhalb des ersten Wickelbandes 2 ist ein zweites Wickelband 10 angeordnet. Das zweite Wickelband 10 wird über eine dritte Umlenkrolle 13 sowie über eine vierte Umlenkrolle 14 geführt. Über einen zweiten Antrieb 12, welcher in der gezeigten Ausführungsform auf die dritte Umlenkrolle 13 einwirkt, kann das zweite Wickelband 10 derart angetrieben werden, dass ein unterer Bandbereich 11, welcher dem oberen Bandbereich 3 des ersten Wickelbandes 2 gegenüberliegt, entgegen der Förderrichtung 9 mit einer zweiten vorbestimmten Geschwindigkeit, welche kleiner ist als die erste vorbestimmte Geschwindigkeit, angetrieben werden kann. Die Laufrichtung sowie die zweite vorbestimmte Geschwindigkeit des unteren Bandbereichs 11 sind mit einem zweiten Pfeil 15 angedeutet.
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Zwischen dem oberen Bandbereich 3 des ersten Wickelbandes 2 sowie dem unteren Bandbereich 11 des oberen Wickelbandes 10 wird ein Wickelbereich 18 der Vorrichtung 1 gebildet.
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Die Vorrichtung 1 verfügt im Weiteren über eine Steuerungseinheit 19, welche mit dem ersten Antrieb 5, dem zweiten Antrieb 12 sowie dem dritten Antrieb 8 verbunden ist, um diese zu steuern. Die Steuerungseinheit verfügt über Mittel, mit denen sich die vorbestimmten Parameter der Vorrichtung 1, wie zum Beispiel die erste vorbestimmte Geschwindigkeit und die zweite vorbestimmte Geschwindigkeit, durch einen Benutzer einstellen beziehungsweise verändern lassen.
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Die 1 stellt gleichzeitig einen ersten Schritt des erfindungsgemässen Verfahrens dar, bei dem das Teigstück 20 zum ersten Ende 4 des ersten Wickelbandes 2 hin gefördert wird.
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Die 2 zeigt die Vorrichtung aus der 1, wobei das erste Ende 4 um eine erste vorbestimmte Distanz zum zweiten Wickelband 10 hin in eine Aufwickelposition bewegt ist. Die Bewegung des ersten Endes 4 erfolgt über den dritten Antrieb 8, welcher beispielhaft als Kolben angedeutet ist. In der Aufwickelposition steht der obere Bandbereich 3 über der Ebene des Zuführbandes 16, so dass ein zum ersten Ende 4 hin gefördertes Teigstück 20 mit einer ersten Kante 21 auf den Endbandbereich stösst. Durch die fortgesetzte Förderung des Teigstückes 20 durch das Zuführband 16 sowie durch die im Wesentlichen vertikal nach oben gerichtete Laufrichtung des ersten Wickelbandes 2 am ersten Ende 4 wird die erste Kante 21 des Teigstücks 20 nach oben umgeschlagen.
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Der zweite Antrieb 12 beschleunigt das zweite Wickelband 10 derart, dass der untere Bandbereich 11 mit einer dritten Geschwindigkeit, welche höher ist als die erste Geschwindigkeit, entgegen der Förderrichtung 9 angetrieben wird. Die höhere Laufgeschwindigkeit des unteren Bandbereichs 11 ist durch den verlängerten zweiten Pfeil 15 symbolisch dargestellt.
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Die 2 stellt im Wesentlichen den zweiten Schritt des erfindungsgemässen Verfahrens dar.
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In der 3 ist der nächste Schritt des erfindungsgemässen Verfahrens dargestellt. Die erste Kante 21 des Teigstücks 20 wird soweit umgeschlagen, bis diese durch den unteren Bandbereich 11 des zweiten Wickelbandes 10 erfasst wird. Durch die der Förderrichtung 9 entgegengesetzte Laufrichtung des unteren Bandbereichs 11 wird die erste Kante 21 des Teigstücks 20 nach hinten unten umgeschlagen, bis ca. eine ganze Wicklung erreicht ist, wie dies in 4 veranschaulicht wird.
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Der nächste Schritt des erfindungsgemässen Verfahrens ist in 5 gezeigt. Nach einer dritten vorbestimmten Zeit wird das erste Ende 4 wieder in die Grundposition gemäss 1 zurückbewegt und der untere Bandbereich 11 des zweiten Wickelbands 10 anschliessend nach einer vierten vorbestimmten Zeit wieder auf die zweite vorbestimmte Geschwindigkeit abgebremst. Dabei wird das eingewickelte Teigstück 20 zwischen dem oberen Bandbereich 3 und dem unteren Bandbereich 11 in den Wickelraum 18 gezogen. Da der obere Bandbereich 3 relativ zum unteren Bandbereich 11 mit einer höheren Laufgeschwindigkeit angetrieben wird, resultiert eine Bewegung des Teigstücks 20 in die Förderrichtung 9, wobei das Teigstück 20 aufgrund der unterschiedlichen Laufrichtung des oberen Bandbereichs 3 und des unteren Bandbereichs 11 weiterhin gewickelt wird, wie dies durch den gebogenen Pfeil symbolisiert ist.
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Die 6 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 beziehungsweise des erfindungsgemässen Verfahrens. Nach einer fünften vorbestimmten Zeit wird das erste Ende 4 für eine sechste vorbestimmte Zeit um eine zweite vorbestimmte Distanz zum zweiten Wickelband 10 hin bewegt. Dadurch wird während des Wickelns des aus dem Teigstück 20 entstehenden Teigprodukts 22 Druck ausgeübt. Nach einer siebten vorbestimmten Zeit wird zudem während einer achten vorbestimmten Zeit das zweite Wickelband 10 mit einer vierten vorbestimmten Geschwindigkeit, welche höher als die erste vorbestimmte Geschwindigkeit ist, angetrieben. Vorzugsweise sind die fünfte, sechste, siebte und achte vorbestimmte Zeit derart gewählt, dass das Bewegen des vorderen Endes 4 sowie das Antreiben des zweiten Wickelbandes 10 zumindest teilweise gleichzeitig stattfindet.
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Wie in 7 dargestellt, wird anschliessend das erste Ende 4 wieder in die Grundposition bewegt und das zweite Wickelband 10 wird wieder mit der zweiten vorbestimmten Geschwindigkeit angetrieben. Dabei wird das Teigprodukt 22 im Wickelraum 18 fertiggewickelt und auf das Abführband 17 transferiert. Derweil wird durch das Zuführband 16 ein weiteres Teigstück 20 zum ersten Ende 4 hin gefördert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0204490 A1 [0003]
- EP 2762005 A1 [0004]
- EP 0327856 A1 [0005]