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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Einrichtung und ein Computerprogrammprodukt zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung sowie ein Audiosignalverarbeitungssystem, welches eine Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung auszuführen vermag.
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Bei der Beschallung von Zuhörerräumen werden häufig Lautsprecherboxenanordnungen verwendet, welche mehrere gruppierte Lautsprecherboxen enthalten. Bekannt sind beispielsweise sogenannte Line-Arrays, in welchen eine Mehrzahl von Lautsprecherboxen im Wesentlichen vertikal untereinander angeordnet sind.
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Werden Lautsprecherboxen einer solchen Lautsprecherboxenanordnung mit einer individuellen Signalverarbeitung betrieben, so ist es erforderlich, die Positionen der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung (z. B. dem Line-Array) zu kennen, damit die Zuordnung der Signalverarbeitungen zu den Lautsprecherboxen korrekt ist. Gerade bei mobilen Beschallungsanlagen, sogenannten Touring-Systemen, ist es erforderlich, die Zuordnung zwischen den individuellen Signalverarbeitungen und den Positionen der Lautsprecherboxen (die beispielsweise auch durch die Verkabelung zwischen dem Audiosignalverarbeitungssystem und der Lautsprecherboxenanordnung vorgegeben sein kann) einfach überprüfen und gegebenenfalls korrigieren zu können. Bei einer fehlerhaften Zuordnung und/oder fehlerhaften Verkabelung, bei der beispielsweise die Signalverarbeitung, die für die Lautsprecherbox in der obersten Position des Line-Arrays vorgesehen ist, an eine Lautsprecherbox in anderer Position (z. B. mittig im Line-Array) geliefert wird, wird die mittige Lautsprecherbox mit einer für die oberste Lautsprecherbox vorgesehenen Signalverarbeitung betrieben, wodurch die Qualität der Beschallung im Zuhörerraum zumindest lokal gravierend beeinträchtigt werden kann.
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Die Druckschrift
US 2010/0 135 118 A1 beschreibt ein Verfahren zum Bestimmen von Entfernungen zwischen Lautsprechern.
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Die Druckschrift
EP 1 443 804 A2 beschreibt eine Vorrichtung zum Reproduzieren von Mehrkanal-Audiosignalen.
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Die Druckschrift
US 8 270 620 B2 beschreibt ein Klang-Messverfahren mit passiven Lautsprechern in einem Audiosystem.
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Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung kann darin gesehen werden, ein in der Durchführung einfaches und in Bezug auf konstruktive Erfordernisse aufwandarmes Verfahren zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen in einer Lautsprecherboxenanordnung anzugeben. Ferner zielt die Erfindung darauf ab, eine Einrichtung sowie ein Computerprogrammprodukt zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen in einer Lautsprecherboxenanordnung sowie ein Audiosignalverarbeitungssystem zu schaffen, die bzw. das eine Positionserkennung von Lautsprecherboxen in einer Lautsprecherboxenanordnung in einfacher und kostengünstiger Weise, insbesondere ohne aufwändige zusätzliche Konstruktionserfordernisse, ermöglicht.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen und spezielle Ausführungsbeispiele der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Demnach umfasst ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung das Betreiben einer ersten Lautsprecherbox der Lautsprecherboxenanordnung als akustischer Testsignalgeber. An anderen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung wird sodann das akustische Testsignal der ersten Lautsprecherbox empfangen. Anhand des in den anderen Lautsprecherboxen empfangenen akustischen Testsignals kann eine Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden ersten Lautsprecherbox und mindestens einer der anderen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung ermittelt werden.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Positionserkennung der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung durch einen Testbetrieb der Lautsprecherboxen und einer Verwendung der (anderen) Lautsprecherboxen als Testsignalempfänger durchgeführt werden. Da zur Positionserkennung ein akustisches Testsignal verwendet wird, das naturgemäß von den Lautsprechern der Lautsprecherboxen selbst generiert und ggf. auch empfangen werden kann, ist es nicht erforderlich, auf anderen Prinzipien beruhende Einrichtungen, wie beispielsweise Näherungsdetektoren oder an den Ober- bzw. Unterseiten der Lautsprecherboxen angebrachte Infrarotsensoren oder dergleichen vorzusehen.
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Beispielsweise können die Lautsprecher der anderen Lautsprecherboxen als Empfänger des akustischen Testsignals dienen. In diesem Fall ist es möglich, keinerlei konstruktive Veränderungen oder Ergänzungen an den Lautsprecherboxen vorzusehen, um das Verfahren zur Positionserkennung ausführen zu können. Insbesondere können Lautsprecherboxenanordnungen jedweden Herstellers und Typs eingesetzt werden. D. h., das Verfahren zur Positionserkennung der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung stellt keine besonderen Kompatibilitätsanforderungen an die Lautsprecherboxenanordnung und die das Verfahren ausführende Einrichtung, z. B. ein für die Ausführung des Verfahrens eingerichtetes Audiosignalverarbeitungssystem.
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Eine einfache Möglichkeit zur Durchführung des Verfahrens besteht darin, dass am empfangenen akustischen Testsignal jeweils eine Pegelmessung durchgeführt wird und die Ermittlung der Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden ersten Lautsprecherbox und der mindestens einen der anderen Lautsprecherboxen anhand eines Pegelvergleichs erfolgt. Da in Audiosignalverarbeitungssystemen eine Pegelmessung z. B. an den Ausgängen der Leistungsverstärker bereits vorhanden sein kann, ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren in einfacher Weise, dass lediglich auf die (vorhandenen) Pegelmesswerte zugegriffen wird, um die Positionserkennung der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung vorzunehmen.
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Ebenfalls möglich und gegebenenfalls in Kombination mit dem vorgenannten Verfahren kann am empfangenen akustischen Testsignal jeweils eine Laufzeitmessung durchgeführt werden und die Ermittlung der Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden ersten Lautsprecherbox und der mindestens einen der anderen Lautsprecherboxen anhand eines Vergleichs der gemessenen Laufzeiten erfolgen.
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Je nach der Anzahl der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung und/oder einer gegebenenfalls vorhandenen zusätzlichen Kenntnis über eine oder mehrere bestimmte Lautsprecherboxenpositionen oder Positionsbeziehungen zwischen einzelnen Lautsprecherboxen und/oder der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Auswertung der empfangenen akustischen Testsignale kann es vorgesehen sein (und dürfte in der Praxis auch die Regel darstellen), dass das Verfahren durch das Betreiben einer zweiten Lautsprecherbox der Lautsprecherboxenanordnung als akustischer Testsignalgeber fortgeführt wird. Dadurch können weitere Positionsbeziehungen zwischen der (neuen) signalgebenden zweiten Lautsprecherbox und mindestens einer der anderen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung anhand des nun von der zweiten Lautsprecherbox emittierten akustischen Testsignals ermittelt werden. Es können also eine, mehrere oder gegebenenfalls sämtliche der Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung als akustische Testsignalgeber betrieben werden, um eine gegebenenfalls vollständige Information über die Positionen der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung zu erhalten.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe „Position” und „Positionserkennung” in er vorliegenden Schrift eine breite Bedeutung haben, die sowohl die Bedeutung der „Relativposition” als auch der „Absolutposition” umfassen soll. D. h., dass eine Positionserkennung im Sinne der Erfindung bereits dann erfolgt ist, wenn eine Positionsbeziehung zwischen mindestens zwei Lautsprecherboxen erkannt wurde, d. h. wenn z. B. die Erkennung mindestens zweier benachbarter Lautsprecherboxen oder – darüber hinaus – die Ermittlung der Reihenfolge von mindestens drei und gegebenenfalls sämtlichen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung erfolgt ist.
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Für manche Anwendungen des Verfahrens kann es ausreichend sein, eine relative Position (d. h. wenigstens eine einzige Positionsbeziehung zwischen zwei Lautsprecherboxen) zu ermitteln, beispielsweise für eine Überprüfung der Lautsprecherverkabelung auf eine bestimmte, möglicherweise vertauschte Kabelverbindung oder für die Verifizierung, dass zwei Lautsprecherboxen, die nicht benachbart angeordnet sein dürfen, dies auch tatsächlich nicht sind. Für andere Anwendungen sollen nicht nur die Relativpositionen, sondern die Absolutpositionen der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung ermittelt werden. In der Regel lässt sich aus der Kenntnis der Reihenfolge (das entspricht einer vollständigen Kenntnis aller Relativpositionen) der Lautsprecherboxen durch eine zusätzliche Kenntnis einer einzigen absoluten Position (z. B. der Kenntnis, welche der Lautsprecherboxen die oberste Lautsprecherbox in der Lautsprecherboxenanordnung ist) auf die absoluten Positionen sämtlicher Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung schließen. Diese zusätzliche Kenntnis kann beispielsweise als „a-priori” Kenntnis schon vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorliegen oder sie kann auch erst danach eingeholt werden – beispielsweise wenn die Reihenfolge der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung bereits erfindungsgemäß ermittelt wurde aber noch nicht feststeht, welche der beiden ermittelten äußeren Lautsprecherboxen die oberste bzw. die unterste Lautsprecherbox in der Lautsprecherboxenanordnung ist.
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Sind die Positionen der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung ermittelt, können den Lautsprecherboxen gemäß ihrer erkannten Positionen logische Adressen einer mehrkanaligen Audiosignalverarbeitung zugeordnet werden. Da jeder Kanal einer mehrkanaligen Audiosignalverarbeitung genau einer (absoluten) Lautsprecherboxenposition in der Lautsprecherboxenanordnung zugedacht ist, kann anhand der logischen Adressen die (z. B. durch die Verkabelung oder anderweitig vorgegebene) bestehende Zuordnung überprüft und gegebenenfalls durch Umadressierung und/oder Änderung der Verkabelung korrigiert werden. Wenn beispielsweise vorgesehen ist, dass der erste, zweite, ..., k-te Kanal einer Audiosignalverarbeitung der von oben nach unten gezählten ersten, zweiten, ..., k-ten Lautsprecherboxenposition in einem Line-Array zugedacht ist, kann überprüft werden, ob diese beabsichtigte Zuordnung der tatsächlichen Zuordnung zwischen den Kanälen und den Lautsprecherboxenpositionen entspricht und, sofern beispielsweise eine Vertauschung bei der Zuordnung stattgefunden hat, diese Vertauschung durch eine entsprechende Änderung der logischen Adressierung der Kanäle und/oder einer entsprechenden Änderung der Verkabelung korrigiert werden.
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Es ist auch möglich, dass in den Lautsprecherboxen Mikrofone eingesetzt werden, die als Empfänger des akustischen Testsignals dienen. Dafür können gegebenenfalls zu anderen Zwecken (z. B. Selbstdiagnose) schon vorhandene Mikrofone der Lautsprecherboxen in einer neuen Verwendung eingesetzt werden. Die Mikrofone können dann anstelle der Lautsprecher als Empfänger dienen und – in der Regel mit besserer Empfindlichkeit und Auflösung als die (dynamischen) Lautsprecher der Lautsprecherboxenanordnung – die akustischen Testsignale empfangen und ein entsprechendes Empfangssignal erzeugen.
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Eine Einrichtung zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung kann eine Einrichtung zum Bewirken eines Testbetriebs einer ersten Lautsprecherbox der Lautsprecherboxenanordnung durch Abgabe eines akustischen Testsignals und eine Auswerteeinrichtung aufweisen, die ausgelegt ist, in Abhängigkeit von daraufhin von anderen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung erzeugten Empfangssignalen des akustischen Testsignals eine Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden ersten Lautsprecherbox und mindestens einer der anderen Lautsprecherboxen zu ermitteln. Beispielsweise kann die Auswerteeinrichtung hierfür die Empfangssignale oder von den Empfangssignalen abgeleitete Signale auswerten.
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Die Auswerteeinrichtung kann beispielsweise ausgelegt sein, die Ermittlung der Positionsbeziehung in Abhängigkeit von an Audiosignalausgängen eines Audiosignalverarbeitungssystems erhaltenen Empfangssignale durchzuführen. In diesem Fall werden keine zusätzlichen (drahtgebundenen oder drahtlosen) Signaleingänge für die Empfangssignale an dem Audiosignalverarbeitungssystem benötigt, da die Empfangssignale an den Audiosignalausgängen des Audiosignalverarbeitungssystems abgegriffen werden können.
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Die Auswerteeinrichtung kann ausgelegt sein, die Ermittlung der Positionsbeziehung anhand von Pegelmesswerten der Empfangssignale durchzuführen. Wie bereits erwähnt, können die hierfür erforderlichen Pegelmessgeräte, beispielsweise Strommessgeräte oder Spannungsmessgeräte oder Leistungsmessgeräte, in dem Audiosignalverarbeitungssystem gegebenenfalls bereits vorhanden sein, so dass für die Auswertung lediglich auf im Audiosignalverarbeitungssystem bereits vorhandene Messwerte zurückgegriffen werden muss. In Kombination oder zusätzlich zur Pegelmessung kann die Auswerteeinrichtung auch ausgelegt sein, die Ermittlung der Positionsbeziehung anhand von Laufzeitmesswerten der Empfangssignale durchzuführen.
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Die Einrichtung zur Positionserkennung kann ferner eine Zuordnungseinrichtung aufweisen, die ausgelegt ist, eine Zuordnung zwischen logischen Adressen einer mehrkanaligen Audiosignalverarbeitungseinrichtung zu den Lautsprecherboxen gemäß den erkannten Positionen der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung vorzunehmen. Beispielsweise kann eine bestehende Zuordnung zwischen den Kanälen der Audiosignalverarbeitung und den Positionen der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung überprüft und/oder geändert bzw. korrigiert werden. Die Zuordnungseinrichtung kann ferner ausgelegt sein, die Kanäle der mehrkanaligen Audiosignalverarbeitungseinrichtung entsprechend der gefundenen Zuordnung mit ihren zugehörigen Übertragungsfunktionen, insbesondere Filterkoeffizientensätzen zu versorgen.
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Ein Computerprogrammprodukt zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung kann ein Programm zum Bewirken eines Testbetriebs einer ersten Lautsprecherbox der Lautsprecherboxenanordnung durch Abgabe eines akustischen Testsignals und ein Programm zur Auswertung von daraufhin von anderen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung erhaltenen Empfangssignalen des akustischen Testsignals, um eine Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden ersten Lautsprecherbox und mindestens einer der anderen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung zu ermitteln, umfassen.
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Sofern sowohl die Erzeugung von Testsignalen zur Bewirkung des Testbetriebs als auch die Auswertung der Empfangssignale mit Hilfe von in herkömmlichen Audiosignalverarbeitungssystemen bereits vorhandenen Signalgebern bzw. Messgeräten durchgeführt werden kann, ist es möglich, bestehende Audiosignalverarbeitungssysteme allein durch eine zusätzliche Software-Steuerung mittels des erfindungsgemäßen Computerprogrammproduktes (z. B. ein Anwendungsprogramm, ein Firmware-Update etc.) erfindungsgemäß zu betreiben oder umzugestalten, d. h. z. B. mit der Einrichtung zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen zu koppeln oder zu versehen. Ferner kann das erfindungsgemäß betriebene oder umgestaltete Audiosignalverarbeitungssystem geeignet sein, mit „systemfremden” Lautsprecherboxenanordnungen kombiniert zu werden, da für eine erfolgreiche Positionserkennung der Lautsprecherboxen solcher Lautsprecherboxenanordnungen keinerlei (zusätzliche) gegenseitige Anpassungen zwischen dem Audiosignalverarbeitungssystem und der Lautsprecherboxenanordnung erforderlich sind.
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Ein Audiosignalverarbeitungssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann eine mehrere Kanäle umfassende Audiosignalverarbeitung aufweisen, wobei jedem Kanal der Audiosignalverarbeitung ein oder mehrere bestimmte Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung zugeordnet sind oder zuordenbar sind. Ferner kann das Audiosignalverarbeitungssystem eine Einrichtung zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung aufweisen, mit einer Einrichtung zum Bewirken eines Testbetriebs einer ersten Lautsprecherbox der Lautsprecherboxenanordnung durch Abgabe eines akustischen Testsignals und einer Auswerteeinrichtung, die ausgelegt ist, in Abhängigkeit von daraufhin von anderen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung erzeugten Empfangssignalen des akustischen Testsignals eine Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden ersten Lautsprecherbox und mindestens einer der anderen Lautsprecherboxen zu ermitteln.
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Wie im Folgenden noch näher beschrieben, kann die mehrere Kanäle umfassende Audiosignalverarbeitung beispielsweise zentral in einem einzigen Leistungsverstärkergerät, dezentral über mehrere Leistungsverstärkergeräte verteilt und dabei insbesondere auch dezentral und in den einzelnen Lautlautsprecherboxen angeordnet (sogenannte „Self-Powered” Boxen) realisiert sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden in beispielhafter Weise anhand der Figuren der Zeichnungen erläutert. Dabei bezeichnen dieselben Bezugszeichen einander entsprechende oder ähnliche Teile. Ferner können die anhand der unterschiedlichen Figuren erläuterten Merkmale und Funktionalitäten untereinander kombiniert werden, auch wenn dies nicht ausdrücklich im Folgenden angegeben ist. Es werden in den Ausführungsbeispielen naturgemäß Details oder spezielle Ausgestaltungen beschrieben, die optional sind oder auch auf andere Weise realisiert werden können und daher – insbesondere auch bei der Kombination von Merkmalen verschiedener Ausführungsbeispiele – entfallen können.
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1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer beispielhaften Einrichtung zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung.
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2 zeigt in schematischer Weise ein beispielhaftes Audiosignalverarbeitungssystem und erläutert exemplarisch ein Verfahren zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen basierend auf einem Vergleich gemessener Signalpegel.
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3 zeigt in schematischer Weise ein beispielhaftes Audiosignalverarbeitungssystem und erläutert exemplarisch ein Verfahren zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen basierend auf einem Vergleich gemessener Signallaufzeiten.
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4 zeigt ein beispielhaftes Flussdiagramm zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung.
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5 zeigt ein beispielhaftes Flussdiagramm zur Kontrolle der Reihenfolge von Lautsprecherboxen in einer Lautsprecherboxenanordnung.
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6 zeigt ein beispielhaftes Flussdiagramm zur Erläuterung eines Verfahrens zur Bestimmung der Reihenfolge der Lautsprecherboxen in einer Lautsprecherboxenanordnung und der Vergabe von logischen Adressen für die Lautsprecher (bzw. die die Lautsprecher betreibenden Kanäle bzw. Audiosignalausgänge des Audiosignalverarbeitungssystems) in Abhängigkeit von der ermittelten Reihenfolge der Lautsprecherboxen.
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Im Folgenden verwendete Begriffe wie „verbunden” und/oder „gekoppelt” bedeuten nicht, dass die miteinander „verbundenen” oder „gekoppelten” Elemente direkt miteinander verbunden sein müssen; zwischengeschaltete Elemente können gegebenenfalls zwischen den „verbundenen” oder „gekoppelten” Elementen vorgesehen sein. Der Offenbarungsgehalt der vorliegenden Schrift soll jedoch auch die Möglichkeit umfassen, dass derartige verbundene bzw. gekoppelte Elemente direkt, d. h. ohne zwischengeschaltete Elemente, miteinander verbunden bzw. gekoppelt sind. Für die Interpretation der Zeichnungen gelten dieselben Grundsätze, d. h. eine zwischen zwei Elementen dargestellte direkte Leitungsverbindung schließt nicht das Vorhandensein von dazwischen angeordneten Elementen aus, umfasst jedoch auch die spezielle Offenbarung einer Verbindung ohne dazwischenliegende Elemente.
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1 zeigt eine beispielhafte Einrichtung 100 zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung LSA. Die Einrichtung 100 zur Positionserkennung kann eine Einrichtung 110 zum Bewirken eines Testbetriebes einer ersten Lautsprecherbox durch Abgabe eines akustischen Testsignals und eine Auswerteeinrichtung 120 umfassen.
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Die Lautsprecherboxenanordnung (auch als Lautsprecherboxen-Array oder Lautsprecherboxen-Gruppe bezeichnet) LSA weist eine Mehrzahl n von Lautsprecherboxen (LS) auf. Beispielweise können die n Lautsprecherboxen an n Lautsprecherboxenpositionen LSP1, LSP2, ..., LSPn in der Lautsprecherboxenanordnung LSA enthalten sein.
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Eine Lautsprecherboxenanordnung LSA ist eine räumliche (beispielsweise vertikale oder horizontale) Anordnung von oft identischen Lautsprecherboxen, die beispielsweise in der Lage sind, eine gemeinsame kohärente Wellenfront auszubilden. Eine Lautsprecherboxenanordnung LSA kann beispielsweise aus vier bis vierundzwanzig Lautsprecherboxen bestehen, es sind jedoch auch Lautsprecherboxenanordnungen mit weniger oder mehr Lautsprecherboxen möglich. Die Lautsprecherboxen können beispielsweise mechanisch miteinander verbunden sein. Ein spezielles Beispiel für eine Lautsprecherboxenanordnung LSA ist ein sogenanntes Line-Array, bei welchem die einzelnen Lautsprecherboxen untereinander in vertikaler Orientierung ausgerichtet und mechanisch miteinander verbunden sind, wobei eine gezielte Krümmung des Line-Arrays einstellbar ist.
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Konventionell werden Lautsprecherboxenordnungen LSA häufig mit identischen Audiosignalen betrieben, wobei jeder Lautsprecherbox der Lautsprecherboxenanordnung LSA dieselbe Übertragungsfunktion einer Audiosignalverarbeitung zugeordnet ist.
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Ein moderner Ansatz besteht darin, die Lautsprecher der einzelnen Lautsprecherboxen in Abhängigkeit von ihren Positionen mit individuellen Eingangssignalen zu betreiben. Dadurch erhält jede einzelne Lautsprecherbox (oder Untergruppe von Lautsprecherboxen) eine eigene Übertragungsfunktion. Dies ermöglicht es, die Schallpegelverteilung im Zielbereich (Zuhörerfläche) gemäß den Anforderungen der jeweiligen Veranstaltung optimal zu gestalten.
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Dabei kann beispielsweise auch der durch die mechanische Ausrichtung der Gehäuse (beispielsweise Krümmung des Line-Arrays) bewirkten Beeinflussung der Schallpegelverteilung im Zielbereich Rechnung getragen werden und diese auf elektronischem Wege gezielt verändert bzw. verbessert werden. Derartige Systeme sind auch unter der Bezeichnung „intelligente” Line-Arrays bekannt. Hierfür muss bekannt sein, an welcher räumlichen Position sich die jeweilige Lautsprecherbox im Line-Array (bzw. allgemein in der Lautsprecherboxenanordnung LSA) befindet.
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Mit LSP1, LSP2, ..., LSPn ist hier die räumliche Position einer Lautsprecherbox in der Lautsprecherboxenanordnung LSA bezeichnet, d. h. LSP1 bezeichnet beispielsweise die oberste Lautsprecherboxenposition der Lautsprecherboxenanordnung LSA, LSP2 bezeichnet beispielsweise die zweitoberste Lautsprecherboxenposition der Lautsprecherboxenanordnung LSA, ..., und LSPn bezeichnet beispielsweise die unterste Lautsprecherboxenposition der Lautsprecherboxenanordnung LSA.
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In der beispielhaften Darstellung der 1 ermöglicht die Einrichtung 110 zum Bewirken eines Testbetriebes einer ersten Lautsprecherbox die Abgabe eines akustischen Testsignals durch eine der Lautsprecherboxen. Beispielsweise wird – veranschaulicht durch die durchgezogene Linie 110_1 – eine bestimmte Lautsprecherbox zur Angabe des akustischen Testsignals All angesprochen. In der 1 handelt es sich beispielsweise um die Lautsprecherbox an der Lautsprecherboxenposition LSP1, wobei die Position der angesprochenen Lautsprecherbox jedoch zunächst unbekannt sein kann.
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An den anderen Lautsprecherboxen (bei dem hier dargestellten Beispiel sind dies die Lautsprecherboxen an den Positionen LSP2, ..., LSPn) wird das akustische Testsignal AT1 empfangen. Es werden entsprechende Empfangssignale E2, ..., En von den anderen Lautsprecherboxen zur Verfügung gestellt. Die anderen Lautsprecherboxen fungieren also als akustische Signalaufnehmer (Empfänger) für das von der im Testbetrieb betriebenen Lautsprecherbox als Schallwelle abgestrahlte akustische Testsignal AT1.
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Die von den Lautsprecherboxen an den anderen Lautsprecherboxenpositionen LSP2, ..., LSPn bereitgestellten Empfangssignale E2, ..., En können an den Lautsprecherboxen auf verschiedene Weise erzeugt werden. Eine besonders einfache Möglichkeit besteht darin, dass die Empfangssignale E2, ..., En durch die Lautsprecher selber erzeugt werden, indem die (dynamischen) Lautsprecher der Lautsprecherboxen als Mikrofone verwendet werden und das durch den empfangenen Schall an den Lautsprecheranschlüssen erzeugte Signal – oder ein von diesem abgeleitetes Signal – als Empfangssignal E2, ..., En verwendet wird.
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Die Auswerteeinrichtung 120 kann ausgelegt sein, in Abhängigkeit von den Empfangssignalen E2, ..., En eine Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden ersten Lautsprecherbox (im vorliegenden Beispiel an der Position LSP1) und mindestens einer der anderen Lautsprecherboxen (im vorliegenden Beispiel an den Positionen LSP2, ..., LSPn) zu ermitteln.
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Zu diesem Zweck kann die Auswerteeinrichtung 120 die Empfangssignale E2, ..., En oder von den Empfangssignalen E2, ..., En abhängige oder abgeleitete Signale wie beispielsweise Detektionssignale bzw. Detektionsmesswerte entgegennehmen und zum Zwecke der Ermittlung einer Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden Lautsprecherbox und mindestens einer der anderen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung LSA auswerten. Die von der Auswerteeinrichtung 120 hierfür verwendeten Signale (z. B. Empfangs- oder Detektionssignale) werden in 1 mit IN1, IN2, ..., INn bezeichnet, wobei INk, k = 1, ..., n, ein mit dem Empfangssignal Ek identisches oder von dem Empfangssignal Ek abhängiges oder abgeleitetes Signal bezeichnen kann. Außerdem wird der Auswerteeinrichtung 120 z. B. über eine Datenschnittstelle IF von der Einrichtung 110 zum Bewirken eines Testbetriebs der Lautsprecherbox(en) mitgeteilt, welche Lautsprecherbox (hier beispielsweise: die Lautsprecherbox an der Position LSP1) aktuell als Testschallsignalgeber betrieben wird. Selbstverständlich kann die Ablaufsteuerung (Testbetrieb, Auswertung, usw.) auch von einer Steuereinheit (nicht dargestellt) durchgeführt werden, die mit den Einrichtungen 110 zum Bewirken eines Testbetriebs der Lautsprecherbox(en) und mit der Auswerteeinrichtung 120 z. B. über einen Datenbus in Verbindung steht und diese steuert.
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Die Auswerteeinrichtung 120 kann dann beispielsweise anhand der über die Datenschnittstelle IF (oder von der Steuereinheit) mitgeteilten signalgebenden Lautsprecherbox und der auf die Empfangssignale von den anderen Lautsprecherboxen zurückgehenden Signale IN2, ... INn eine Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden ersten Lautsprecherbox und mindestens einer der anderen Lautsprecherboxen ermitteln. Weitere Positionsbeziehungen können auf analoge Weise zwischen einer zweiten Lautsprecherbox (die z. B. an der Position LSP2 angeordnet ist) und von dieser Lautsprecherbox verschiedenen Lautsprecherboxen (die sich dann z. B. an den Positionen LSP1, LSP3, ..., LSPn befinden) ermittelt werden. Beispielsweise wird zu diesem Zweck – veranschaulicht durch die gestrichelte Linie 110_2 – die zweite Lautsprecherbox (z. B. in der Lautsprecherboxenposition LSP2 angeordnet) zur Angabe eines akustischen Testsignals (nicht dargestellt) angesprochen. Die daraufhin von den anderen Lautsprecherboxen an den Positionen LPS1, LPS3, ..., LPSn erzeugten Empfangssignale E1, E3, ..., En werden dann in der bereits beschriebenen Weise für die Ermittlung der weiteren Positionsbeziehung herangezogen. Hierfür kann die Auswerteeinrichtung die von den Empfangssignalen E1, E3, ..., En abgeleiteten Signale IN1, IN3, ..., INn verwenden.
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Die Ermittlung der (relativen) Positionsbeziehungen zwischen den Lautsprecherboxen kann in der beschriebenen Weise fortgesetzt werden, bis eine teilweise oder vollständige Reihenfolge der Lautsprecherboxen in der Lautsprecherboxenanordnung LSA ermittelt ist.
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Die Ermittlung einer teilweisen Reihenfolge der Lautsprecherboxen führt zu einer Kenntnis K, bei der für zumindest eine Lautsprecherbox LSk ihre Nachbarlautsprecherbox(en) LSn1(k) und/oder LSn2(k) in der Lautsprecherboxenanordnung LSA bekannt sind. Hier bezeichnet n1(k) und n2(k) die zwei Nachbar-Indexfunktionen zur Lautsprecherbox LSk mit Index k.
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Die Ermittlung einer vollständigen Reihenfolge der Lautsprecherboxen führt zu einer Kenntnis K, bei der für jede Lautsprecherbox LSk ihre Nachbarlautsprecherbox(en) LSn1(k) und/oder LSn2(k) in der Lautsprecherboxenanordnung LSA bekannt sind.
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Die Ermittlung einer vollständigen Reihenfolge der Lautsprecherboxen sowie die (optionale) zusätzliche Kenntnis ZK zumindest einer absoluten Lautsprecherboxenposition (z. B. der Position LSP1 für die erste Lautsprecherbox LS1) führt zu einer Kenntnis K, bei der für jede Lautsprecherbox LSk ihre (absolute) Lautsprecherboxenposition LSPm(k) bekannt ist. Hier bezeichnet m(k) eine Indexfunktion die angibt, dass sich die Lautsprecherbox LSk mit Index k an der Lautsprecherboxenposition LSPm(k) mit Index m befindet.
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Die anhand von 1 beispielshaft beschriebene Einrichtung 100 und/oder das entsprechende Verfahren können dazu verwendet werden, eine Zuordnung zwischen den Kanälen einer mehrkanaligen Audiosignalverarbeitung und den Lautsprecherboxen LSk entsprechend ihrer erkannten Positionen LSPm(k) in der Lautsprecherboxenanordnung LSA vorzunehmen. Zu diesem Zweck kann die Kenntnis K einer Zuordnungseinrichtung 130 der Einrichtung zur Positionsermittlung 100 übermittelt werden, die ausgelegt ist, einer bestimmten Lautsprecherbox LSk gemäß ihrer erkannten Position LSPm(k) eine logische Adresse einer Signalverarbeitung einer mehrkanaligen Audiosignalverarbeitung zuzuordnen.
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Beispielsweise wird erkannt, dass sich eine bestimmte Lautsprecherbox LSk an der Position LSPm(k) in der Lautsprecherboxenanordnung befindet. Dann wird die logische Adresse derjenigen Audiosignalverarbeitung ermittelt, die für den Betrieb einer Lautsprecherbox an der Position LSPm vorgesehen ist. Diese logische Adresse wird dann verwendet, um das von dem Lautsprecher in der bestimmten Lautsprecherbox LSk benötigte Lautsprechereingangssignal zu bilden, d. h. um die bestimmte Lautsprecherbox LSk mit der für sie (gemäß ihrer jetzt bekannten Position LSPm) vorgesehenen Übertragungsfunktion auszustatten.
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Die Einrichtung 100 zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung LSA kann baulich in vielfältiger Weise realisiert sein. Beispielsweise kann sie als Datenverarbeitungseinrichtung realisiert sein, die durch ein Computerprogramm die beschriebene Funktionalität erhält. Die Datenverarbeitungseinrichtung kann beispielsweise innerhalb eines Audiosignalverarbeitungssystems mit einer (zentralen oder dezentralen) mehrkanaligen Audiosignalverarbeitung angeordnet sein. Das Audiosignalverarbeitungssystem kann in diesem Fall z. B. durch ein Laden des Computerprogramms mit der Einrichtung 100 zur Positionserkennung ausgerüstet bzw. nachgerüstet werden.
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Dabei ist es möglich, dass die Einrichtung 100 in einem Computer, beispielsweise Personal Computer (PC) realisiert ist, der mit einer ein Computerprogramm umfassenden Software (PC-Software) betrieben wird, durch die der Computer die beschriebene Funktionalität erhält. Der Computer oder PC kann mit dem mehrkanaligen Audiosignalverarbeitungssystem (beispielsweise gemäß den im Folgenden beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsvarianten) über eine Datenverbindung, beispielsweise ein Netzwerk, drahtgebunden oder drahtlos verbunden sein. Über die Datenverbindung kann eine auf der erkannten Positionsbeziehung basierende Information an das Audioverarbeitungssystem übertragen werden. Beispielsweise kann die in der Auswerteeinrichtung 120 gewonnene Kenntnis K oder eine in der Zuordnungseinrichtung 130 ermittelte logische Adresse eines Koeffizientensatzes bzw. einer Übertragungsfunktion einer Signalverarbeitung oder beispielsweise der Koeffizientensatz bzw. die Übertragungsfunktion selber an das Audiosignalverarbeitungssystem übertragen werden.
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2 zeigt ein beispielhaftes Audiosignalverarbeitungssystem 200 mit einer mehrkanaligen Audiosignalverarbeitung. Im dargestellten Beispiel weist die Audiosignalverarbeitung n Kanäle K1, K2, ..., Kn auf, die jeweils eine individuelle Audiosignalverarbeitung vornehmen. Beispielsweise umfasst ein bestimmter Kanal Kk, k = 1, ..., n eine kanalindividuelle Signalverarbeitung, die hier beispielhaft in Form eines DSPs (digitaler Signalprozessor) mit der Bezeichnung DSPk realisiert ist. Ferner kann der Kanal Kk einen Leistungsverstärker AMPk und (optional) einen Pegelmesser Uk/Ik aufweisen, der beispielsweise am Leistungsverstärkerausgang angeordnet ist.
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Die kanalindividuellen Signalverarbeitungen ermöglichen die Einstellung einer individuellen Übertragungsfunktion für jeden der Kanäle K1, K2, ..., Kn. Die Signalverarbeitungen (z. B. DSPs) können über ein Netzwerk (beispielsweise Ethernet) adressierbar sein, dieses kann beispielsweise mit der Einrichtung 100 in der beschriebenen Weise verbunden sein. Die individuellen Übertragungsfunktionen können beispielsweise über FIR-Filter erzeugt werden. Die Filterparameter (bzw. DSP-Koeffizientensätze) können vorab oder auch während eines Testbetriebs (z. B. einem Einmessen der Beschallungsanlage) ermittelt und/oder optimiert werden. Dies ist insbesondere bei mobilen Beschallungsanlagen von Bedeutung, da diese in unterschiedlichen Beschallungssituationen zum Einsatz kommen und daher je nach Einsatzbereich unterschiedlich eingestellt werden müssen. Hierfür, d. h. für die Berechnung und Optimierung der kanalindividuellen Übertragungsfunktionen, können Simulationsprogramme verwendet werden, die eine Simulation der gesamten Beschallungsanlage (Audiosignalverarbeitungssystem 200 und Lautsprecherboxenanordnung LSA in Kombination mit den jeweiligen akustischen Eigenschaften der Zuhörerfläche) ermöglichen.
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Die Pegelmesser U1/I1, U2/I2, ..., Un/In können jeweils mit den Audiosignaleingängen (Lautsprecheranschlüssen) der Lautsprecher in den Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn verbunden sein.
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Derartige Pegelmesser sind in manchen herkömmlichen Audiosignalverarbeitungen bereits enthalten, z. B. um eine kanalindividuelle Leistungsmessung zu ermöglichen.
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Bei dem gemessenen Signalpegel P1, P2, ..., Pn kann es sich beispielsweise um einen Spannungspegel, einen Leistungspegel oder um einen Strompegel handeln, d. h. die Pegelmesser U1/I1, U2/I2, ..., Un/In können dementsprechend Spannungsmesser, Leistungsmesser und/oder Strommesser sein. Vorzugsweise wird aufgrund der niedrigen Ausgangsimpedanz der Leistungsverstärker eine Strompegelmessung vorgenommen.
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Sofern die (dynamischen) Lautsprecher der Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn als Empfänger verwendet werden, können die Pegelmesser U1/I1, U2/I2, ..., Un/In zur Messung der Signalpegel der Empfangssignale E1, E2, ..., En verwendet werden. Falls die Empfangssignale E1, E2, ..., En durch Mikrofone (nicht dargestellt) in den Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn erzeugt werden, können die Empfangssignale E1, E2, ..., En beispielsweise durch entsprechende Pegelmesser (nicht dargestellt), die an den Anschlüssen der Mikrofone der Lautsprecherboxen LS1, LS2, LSn angeschlossen sind, detektiert werden.
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Die gemessenen Signalpegel(werte) P1, P2, ..., Pn (Detektionssignale) können in der Auswerteeinrichtung 120 als Eingangssignale IN1, IN2, ..., INn bereitgestellt und ausgewertet werden. Anhand der gemessenen Signalpegel P1, P2, ..., Pn kann die Auswerteeinrichtung 120 die erfindungsgemäße Positionserkennung von Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung LSA durchführen.
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Zur Ermittlung der Lautsprecherboxenpositionen LSP1, LSP2, ..., LSPn der Lautsprecherboxenanordnung LSA mit dem schematisch dargestellten Audiosignalverarbeitungssystem 200 kann in dem dargestellten Beispiel die Lautsprecherbox LS1, die sich an einer unbekannten Position LSPm(1) befindet, als Testsignalschallquelle betrieben werden. Die übrigen Lautsprecherboxen LS2, LS3, ..., LSn oder zumindest einige derselben werden als Empfänger betrieben. Die von den als Empfänger betriebenen Lautsprecherboxen LS2, LS3, ..., LSn erzeugten Empfangssignale werden zur Bestimmung der Pegelmesswerte P2, P3, ..., Pn gemessen.
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Zur Erzeugung des akustischen Testsignals durch die Lautsprecherbox LS1 ist exemplarisch ein Signalgeber 111 dargestellt, der ein Testsignal erzeugt, das selektiv auf einen (oder gegebenenfalls auch mehrere) der Eingänge der Kanäle K1, K2, ..., Kn gelegt werden kann. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das von dem Signalgeber 111 erzeugte Testsignal beispielsweise mit einem Audiosignaleingang des ersten Kanals K1 verbunden, während die anderen Kanäle K2, ..., Kn nicht mit dem Testsignal beaufschlagt werden. Dies ist eine von vielen Möglichkeiten, wie die Einrichtung 110 zum Bewirken eines Testbetriebs einer Lautsprecherbox (hier: LS1) ausgeführt sein kann.
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Die an die Auswerteeinrichtung 120 übermittelten Pegelmesswerte P2, P3, ..., Pn werden dann in der Auswerteeinrichtung 120 verglichen. Aus einem Vergleich der gemessenen Pegel P2, P3, ..., Pn kann in der bereits beschriebenen Weise auf die Position der entsprechenden (empfangenden) Lautsprecherbox LS2, LS3, ..., LSn in Beziehung zu der signalgebenden Lautsprecherbox LS1 geschlossen werden. Je höher der Pegel P2, P3, ..., Pn, desto näher befindet sich die entsprechende Lautsprecherbox LS2, LS3, ..., LSn an der signalgebenden Lautsprecherbox LS1. Zwei nahezu identische, maximale Pegel kennzeichnen beispielsweise die zwei Nachbar-Lautsprecherboxen.
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Beispielweise wird nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens festgestellt, dass die Lautsprecherboxen LSk, k = 1, ..., n an den Positionen LSPk angeordnet sind, mit Ausnahme der Lautsprecherboxen LS2 und LS3, die sich an den Positionen LSP3 bzw. LSP2 befinden.
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Diese Kenntnis K kann der Zuordnungseinrichtung 130 übermittelt werden. Diese kann dann die logische Adresse eines Koeffizientensatzes bzw. einer Übertragungsfunktion ermitteln, der bzw. die für den Betrieb der Lautsprecherbox an der Position LSP3 vorgesehen ist. Diese logische Adresse wird dann verwendet, um das von dem Lautsprecher der Lautsprecherbox LS2 benötigte Lautsprechereingangssignal zu bilden, d. h. um die Lautsprecherbox LS2 mit der für sie (gemäß ihrer jetzt bekannten Position LSP3) vorgesehenen Übertragungsfunktion auszustatten.
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Beispielsweise kann dies dadurch erfolgen, dass der DSP2 des Kanals K2, der mit der Lautsprecherbox LS2 verbunden ist, nunmehr durch Umprogrammierung mit dem DSP-Koeffizientensatz für die Lautsprecherposition LSP3 betrieben wird (und umgekehrt kann der DSP3 des Kanals K3, der mit der Lautsprecherbox LS3 verbunden ist, nunmehr durch Umprogrammierung mit dem DSP-Koeffizientensatz für die Lautsprecherposition LSP2 betrieben werden). Es kann also beispielsweise eine Umprogrammierung der Signalverarbeitung entsprechend der Funktion m(k) vorgenommen werden, oder es können gegebenenfalls Kabelverbindungen oder eine auf andere Weise bestehende Zuordnung zwischen den Ausgängen der Kanäle K1, K2, ..., Kn und den Lautsprechern der Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn entsprechend der Funktion m(k) geändert werden.
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3 erläutert anhand einer schematischen Blockschaltbilddarstellung eines Audiosignalverarbeitungssystems 300 eine weitere Möglichkeit der Auswertung von Empfangssignalen zur Bestimmung der Lautsprecherboxenpositionen LSP1, LSP2, ..., LSPn von Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn in der Lautsprecherboxenanordnung LSA. Hier beruht die Ermittlung der Lautsprecherboxenpositionen LSP1, LSP2, ..., LSPn auf einem Vergleich von Signallaufzeiten, die das akustische Testsignal zwischen dem Sender (signalgebende Lautsprecherbox) und dem jeweiligen Empfänger (eine der anderen Lautsprecherboxen) erfahren hat.
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Wiederum wird beispielsweise (siehe 3) die erste Lautsprecherbox LS1 als signalgebende Lautsprecherbox betrieben, während die anderen Lautsprecherboxen LS2, LS3, ..., LSn oder ein Teil derselben als Empfänger eingesetzt werden. Dann wird aus Empfangssignalen E2, E3, ..., En, die an den anderen Lautsprecherboxen LS2, LS3, ..., LSn infolge des Empfangs des akustischen Testsignals AT1 von der signalgebenden Lautsprecherbox LS1 auftreten, eine Laufzeit für die einzelnen Lautsprecherboxen LS2, LS3, ..., LSn ermittelt.
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Die Laufzeiten, hier mit Δt2, Δt3, ..., Δtn bezeichnet, können beispielsweise aus den Empfangssignalen E2, E3, ..., En und dem vom Signalgeber 111 abgegebenen Testsignal berechnet werden. Die Berechnung kann beispielsweise per 2-Kanal-FFT (Fast Fourier Transformation) in den einzelnen Signalverarbeitungsschaltungen, hier beispielsweise als DSP2, DSP3, ..., DSPn realisiert, vorgenommen werden. Andere Möglichkeiten zur Berechnung der Laufzeiten bestehen ebenfalls.
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Die Erzeugung des Testsignals durch den Signalgeber 111 sowie die in 3 dargestellten Schalterstellungen (welche die mit dem Testsignal beaufschlagten Kanäle vorgeben – hier Kanal K1) können von der Einrichtung 110 zum Bewirken eines Testbetriebes der Lautsprecherboxen durchgeführt und/oder gesteuert bzw. überwacht werden. Die Berechnung der Laufzeiten kann von der Auswerteeinrichtung 120 durchgeführt und/oder gesteuert bzw. überwacht werden.
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Anhand der berechneten Laufzeiten Δt2, Δt3, ..., Δtn kann ebenfalls auf die Position der zugehörigen Lautsprecherbox LS2, LS3, ..., LS3n in der Lautsprecherboxenanordnung LSA geschlossen werden. Die berechneten Laufzeiten Δt2, Δt3, ..., Δtn können miteinander verglichen werden. Je länger die Laufzeit, desto größer ist der Abstand der jeweiligen Lautsprecherbox LS2, LS3, ..., LSn von der signalgebenden Lautsprecherbox LS1. Zwei nahezu identische, minimale Laufzeiten kennzeichnen beispielsweise die zwei Nachbar-Lautsprecherboxen. Der Vergleich der Laufzeiten kann von der Auswerteeinrichtung 120 durchgeführt werden.
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Ansonsten wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Beschreibung zu den 1 und 2 verwiesen, die analog auf das Audiosignalverarbeitungssystem 300 anwendbar ist.
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Es bestehen viele verschiedene Möglichkeiten, wie die Audiosignalverarbeitung eines erfindungsgemäßen Audiosignalverarbeitungssystems – beispielsweise der Audiosignalverarbeitungssysteme 200 und/oder 300 – ausgeführt sein kann. Beispielhaft werden im Folgenden einige Möglichkeiten genannt:
Nach einer ersten Möglichkeit kann die mehrkanalige Audiosignalverarbeitung (d. h. die Kanäle K1, K2, ..., Kn der Audiosignalverarbeitungssysteme 200, 300) zentral in einem einzigen, mehrkanaligen Leistungsverstärkergerät ausgeführt sein. In diesem Fall weist das Leistungsverstärkergerät beispielsweise n Audiosignalausgänge auf, die ausgangsseitig der Leistungsverstärker AMP1, AMP2, ..., AMPn und insbesondere auch ausgangsseitig der Pegelmesser U1/I1, U2/I2, ..., Un/In angeordnet sein können. Die n Audiosignalausgänge des Leistungsverstärkergerätes können dann über eine geeignete Verkabelung mit den n Lautsprechereingängen der Lautsprecherboxen LS1, ..., LSn verbunden sein. Jeder Lautsprecherbox LS1, ..., LSn wird ein leistungsverstärktes, kanalindividuelles Audiosignal zugeführt.
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Nach einer zweiten Möglichkeit kann die mehrkanalige Audiosignalverarbeitung (d. h. die Kanäle K1, K2, ..., Kn der Audiosignalverarbeitungssysteme 200, 300) dezentral in mehreren, beispielsweise jeweils einkanaligen Leistungsverstärkergeräten ausgeführt sein, die verteilt und beispielsweise voneinander entfernt angeordnet sein können und die mit der Einrichtung zur Positionsermittlung 100 beispielsweise über Datenleitungen (z. B. ein Netzwerk wie Ethernet) verbunden sein können. Über diese Datenleitungen können die DSPs auch mit ihren Koeffizientensätzen/Übertragungsfunktionen versorgt werden. In diesem Fall können die Leistungsverstärkergeräte beispielsweise jeweils einen Audiosignalausgang aufweisen, der ausgangsseitig des jeweiligen Leistungsverstärkers AMP1, AMP2, ..., AMPn und insbesondere auch ausgangsseitig des jeweiligen Pegelmessers U1/I1, U2/I2, ..., Un/In angeordnet sein kann.
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Der Audiosignalausgang des jeweiligen Leistungsverstärkergerätes kann über eine geeignete Verkabelung mit einem Lautsprechereingang einer der Lautsprecherboxen LS1, ..., LSn (oder auch mit den Lautsprechereingängen einer Untergruppe von Lautsprecherboxen) verbunden sein. Jeder Lautsprecherbox LS1, ..., LSn wird auch hier ein leistungsverstärktes, kanalindividuelles Audiosignal zugeführt.
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Nach einer dritten bzw. einer vierten Möglichkeit ist die mehrkanalige Audiosignalverarbeitung (d. h. die Kanäle K1, K2, ..., Kn der Audiosignalverarbeitungssysteme 200, 300) zentral bzw. dezentral gemäß der obigen Beschreibung ausgeführt, allerdings befinden sich die Leistungsverstärker AMP1, AMP2, ..., AMPn und gegebenenfalls auch die Pegelmesser U1/I1, U2/I2, ..., Un/In in den einzelnen Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn. In diesen Fällen können die kanalindividuellen Signalverarbeitungen (z. B. DSP1, DSP2, ..., DSPn) in einer gemeinsamen Signalverarbeitung bzw. in verteilten Signalverarbeitungen realisiert sein, die mit der Einrichtung zur Positionsermittlung 100 beispielsweise über Datenleitungen (z. B. ein Netzwerk wie Ethernet) verbunden sind. Über diese Datenleitungen können die DSPs auch mit ihren Koeffizientensätzen/Übertragungsfunktionen versorgt werden. Die n Audiosignalausgänge der gemeinsamen Signalverarbeitung bzw. der einzelnen, räumlich verteilt angeordneten Signalverarbeitungen können über eine geeignete Verkabelung oder drahtlos mit den n Lautsprechereingängen der Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn verbunden sein. Jeder Lautsprecherbox LS1, LS2, ..., LSn wird ein noch nicht leistungsverstärktes, kanalindividuelles Audiosignal zugeführt. Die Leistungsverstärkung und die Pegelmessung können dann lokal in jeder Lautsprecherbox LS1, LS2, ..., LSn erfolgen.
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Nach einer fünften Möglichkeit kann die mehrkanalige Audiosignalverarbeitung (d. h. die Kanäle K1, K2, ..., Kn der Audiosignalverarbeitungssysteme 200, 300) dezentral in den jeweiligen Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn der Lautsprecherboxenanordnung ausgeführt sein. Die Lautsprecherboxen LSk können dann jeweils beispielsweise mit einem DSP (nämlich DSPk), einem Leistungsverstärker AMP (nämlich AMPk) und insbesondere auch einem Pegelmesser Uk/Ik ausgerüstet sein. In diesem Fall können sämtliche Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn der Lautsprecherboxenanordnung LSA mit demselben Audiosignal (d. h. mit demselben Eingangssignal) versorgt werden, die kanalindividuelle Signalverarbeitung erfolgt dezentral erst in den einzelnen Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn.
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Die Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn können mit der Einrichtung zur Positionsermittlung 100 beispielsweise über Datenleitungen (z. B. ein Netzwerk wie Ethernet) verbunden sein. Über diese Datenleitungen können die DSPs in den einzelnen Lautsprecherboxen auch mit ihren Koeffizientensätzen/Übertragungsfunktionen versorgt werden.
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Generell gilt, dass, sofern eine Vertauschung bei der Zuordnung zwischen Audiosignalausgängen und Lautsprecherboxeneingängen stattgefunden hat, diese Vertauschung durch eine entsprechende Änderung der logischen Adressierung der Signalverarbeitungen (bzw. Kanäle) und/oder – zumindest für die ersten 4 Möglichkeiten, bei denen den Lautsprecherboxen kanalindividuelle Audiosignale zugeleitet werden – eine entsprechende Änderung der Verkabelung/sonstige Zuordnung korrigiert werden kann.
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Generell gilt ferner, dass die Anzahl der Kanäle bzw. Signalverarbeitungen nicht identisch mit der Anzahl n der Lautsprecherboxen bzw. Lautsprecherboxenpositionen sein muss. Beispielsweise können mehrere Lautsprecherboxen mit derselben Signalverarbeitung betrieben werden, d. h. jedem Kanal können beispielsweise zwei oder mehrere benachbarte Lautsprecherboxen zugewiesen sein. Beispielsweise können z. B. immer nx (benachbarte) Lautsprecherboxen pro Kanal bzw. Signalverarbeitung vorgesehen sein, beispielsweise nx = 2, 3, .... Dann besteht die Lautsprecheranordnung LSA aus Untergruppen von Lautsprecherboxen, die jeweils mit derselben Signalverarbeitung betrieben werden, d. h. deren Lautsprecher dasselbe Audiosignal erhalten. Sämtliche hier beschriebenen Verfahren, Einrichtungen, Computerprogramme, Audiosignalverarbeitungssysteme etc. sollen analog für ein solches System gelten bzw. sind auf ein solches System anzuwenden, indem die vorstehend beschriebenen Lautsprecherboxen sinngemäß durch solche Untergruppen von Lautsprecherboxen ersetzt werden. Im Folgenden wird – wie schon zuvor – zur Vermeidung eines unnötigen Formalismus das Beispiel einer identischen Anzahl n von Lautsprecherboxen und Signalverarbeitungen betrachtet.
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Das Flussdiagramm der 4 erläutert in beispielhafter Weise ein mögliches Verfahren zur Positionserkennung von Lautsprecherboxen einer Lautsprecherboxenanordnung LSA. Das Verfahren beginnt bei S1 (Start).
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Anschließend wird bei S2 die Variable k = 1 gesetzt.
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Anschließend sendet die Lautsprecherbox LSk ein akustisches Testsignal aus (S3). Das Aussenden des akustischen Testsignals kann durch ein Programm zum Bewirken eines Testbetriebs einer ersten Lautsprecherbox der Lautsprecherboxenanordnung gesteuert werden.
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Einige oder sämtliche der anderen Lautsprecherboxen empfangen das akustische Testsignal. Es wird bei S4 eine Positionsbeziehung zwischen der signalgebenden Lautsprecherbox LSk und mindestens einer anderen Lautsprecherbox LSk', mit k' ≠ k, ermittelt. Das Ermitteln der Positionsbeziehung kann durch ein Programm zur Auswertung der von den anderen Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung erhaltenen Empfangssignalen gesteuert werden.
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Bei S5 wird überprüft, ob alle für die jeweilige Aufgabenstellung benötigten Lautsprecherboxenpositionen oder Positionsbeziehungen erkannt wurden.
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Sofern dies nicht der Fall ist, wird die Variable k bei S6 inkrementiert, d. h. eine andere Lautsprecherbox wird als signalgebende Lautsprecherbox ausgewählt. Sodann werden die Schritte S3 bis S6 solange wiederholt durchgeführt, bis sämtliche benötigten Lautsprecherboxenpositionen (bzw. die Reihenfolge einiger oder sämtlicher Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung) erkannt wurden. Das Verfahren kann dann beispielsweise beendet werden (bei S7).
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Das in 4 erläuterte Verfahren kann beispielsweise mit jeder der vorstehend erläuterten Einrichtungen zur Positionserkennung, mit jedem Computerprogramm und/oder mit jedem der vorstehend erläuterten Audiosignalverarbeitungssysteme ausgeführt werden. Dasselbe gilt für die anhand der folgenden 5 und 6 erläuterten beispielhaften Verfahren.
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5 illustriert eine weitere Verfahrensvariante, wobei Kombinationen dieser Verfahrensvariante mit dem in 4 gezeigten beispielhaften Verfahren möglich sind.
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Die Schritte S1–S3 können den in 4 dargestellten Schritten S1–S3 entsprechen.
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Bei S4' wird überprüft, ob die von den Lautsprecherboxen LSk + 1 und LSk – 1 erhaltenen Signalpegel die stärksten Signalpegel sind. Bei den Lautsprecherboxen LSk + 1 und LSk – 1 handelt es sich um die Lautsprecherboxen, die gemäß der beabsichtigten Zuordnung zwischen den kanalindividuellen Signalverarbeitungen und den Lautsprecherboxenpositionen LSP1, LSP2, ..., LSPn benachbart zu der signalgebenden Lautsprecherbox LSk angeordnet sein sollten.
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Wird bei S4' festgestellt, dass es sich bei den von diesen Lautsprecherboxen LSk + 1 und LSk – 1 erhaltenen Signalpegeln nicht um die stärksten Signalpegel handelt, ist davon auszugehen, dass bei der Zuordnung der Signalverarbeitungen zu den Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung LSA ein Fehler aufgetreten ist (z. B. durch Kabelvertauschung etc.). Dieser Fehler wird bei S5' abgespeichert und/oder ausgegeben.
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Danach wird die Variable k bei S6 inkrementiert. Solange k kleiner als die maximale Anzahl n der Lautsprecherboxen LSn ist (siehe S6.1), wird das Verfahren durch Rekursion wiederholt. Andernfalls wird das Verfahren bei S7 beendet (wobei ein früherer Abbruch als durch S6.1 angegeben ebenfalls möglich ist, sofern die Positionsbestimmung früher als bei k = n bereits abgeschlossen ist).
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Das anhand der 5 erläuterte Verfahren ermöglicht eine Kontrolle der Reihenfolge der Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn der Lautsprecheranordnung LSA. Sofern bei S5' ein Fehler in der Zuordnung zwischen den Signalverarbeitungen bzw. Kanälen K1, K2, ..., Kn und den (ermittelten) Lautsprecherboxenpositionen LSP1, LSP2, ..., LSPn festgestellt wird, kann dieser korrigiert werden. Dies kann beispielsweise durch die bereits genannten Maßnahmen (beispielsweise Änderung der Verkabelung oder Änderung der Zuordnung der Übertragungsfunktionen/DSP-Koeffizientensätze zu den Lautsprecherboxen z. B. durch Umprogrammierung) erfolgen.
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Das Verfahrensbeispiel nach 5 wurde anhand des Vergleichs von Pegelmesswerten (bei S4') zur Ermittlung der Fehler (bei S5') erläutert. Es versteht sich, dass die Positionsbeziehungen bzw. Positionsfehler in der Lautsprecheranordnung LSA auch anhand der anderen hier beschriebenen Möglichkeiten, beispielsweise anhand von Laufzeitmessungen, erkannt werden können.
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6 erläutert exemplarisch ein Verfahren zur Bestimmung der Reihenfolge der Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn der Lautsprecherboxenanordnung LSA und/oder zur Vergabe von logischen Adressen an Lautsprecherboxen. Das in 6 dargestellte Verfahren kann mit den in den 4 und 5 gezeigten Verfahren in jedweder Weise kombiniert werden. Ferner verwendet das in 6 exemplarisch gezeigte Verfahren wiederum einen Vergleich von Pegelmesswerten zur Ermittlung der Positionsbeziehungen zwischen den Lautsprecherboxen der Lautsprecherboxenanordnung LSA, wobei – genauso wie bei dem Verfahren nach 5 – auch andere Auswerteprozesse (beispielsweise eine Auswertung über Laufzeitmessungen) verwendet werden können.
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Das in 6 dargestellte Verfahren dient beispielsweise der Bestimmung der Reihenfolge der Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn in einem Line-Array und der Vergabe von logischen Adressen an Lautsprecherboxen für die Ansteuerung dieses Line-Arrays. Das Verfahren geht beispielsweise von einer a-priori Kenntnis der Position mindestens einer Lautsprecherbox – hier der Lautsprecherbox an der obersten Position in dem Line-Array – aus. Es versteht sich, dass derartige a-priori Kenntnis auch bei allen anderen Verfahren vorhanden sein kann und in diesem Fall die Bestimmung von Absolutpositionen ermöglichen und/oder die Anzahl der Rekursionen zur Ermittlung der kompletten Kenntnis über die Lautsprecherboxenpositionen reduzieren kann.
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Bei S2' erhält die sich bekannter Weise an der obersten Lautsprecherboxenposition LSP1 im Line-Array befindende Lautsprecherbox LS1 die logische Adresse ID_k = 1.
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Bei S3 wird diese Lautsprecherbox LSk (also zunächst LS1) als signalgebende Lautsprecherbox eingesetzt, während andere, beispielsweise sämtliche verbleibenden Lautsprecherboxen, das akustische Testsignal ATk (also zunächst AT1) empfangen.
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Bei S4'' wird diejenige Lautsprecherbox festgestellt, die das stärkste Empfangssignal (den höchsten Signalpegel) oder – bei einer Laufzeitmessung – die kürzeste Signallaufzeit liefert. Diese Lautsprecherbox erhält die logische Adresse ID_k + 1. Denn die Lautsprecherbox, die das stärkste Empfangssignal (und/oder die geringste Laufzeit) liefert, ist die zweitoberste (allgemein: die direkt darunterliegende) Lautsprecherbox. Sie ist der Signalverarbeitung zuzuordnen, die für die zweitoberste (allgemein: für die direkt darunterliegende) Lautsprecherboxenposition LSPk + 1 bestimmt ist. Genauer gesagt kann die logische Adresse ID_k + 1 dieser Lautsprecherbox der logischen Adresse derjenigen Signalverarbeitung zugeordnet werden, die eingerichtet bzw. programmiert ist, eine für die Lautsprecherboxenposition LSPk + 1 geeignete Signalverarbeitung durchzuführen (oder der mit der Lautsprecherbox der Adresse ID_k + 1 verbundene DSP wird mit der gemäß Lautsprecherboxenposition benötigten Übertragungsfunktion/DSP-Koeffizientensatz umprogrammiert).
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Anschließend werden durch die bereits zur 5 beschriebenen Schritte S6, S6.1 und S7 die Rekursionen solange weitergeführt, bis die Positionen z. B. sämtlicher Lautsprecherboxen in dem Line-Array (bzw. allgemein in der Lautsprecheranordnung LSA) bekannt sind. Beispielsweise kann hierfür gemäß S6.1 jede Lautsprecherbox LS1, LS2, ..., LSn einmal als signalgebende Lautsprecherbox betrieben werden (ein früherer Abbruch in S6.1 z. B. bei k = n kann auch ausreichend sein).
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Es wird darauf hingewiesen, dass durch eine Kombination der Pegelmessung mit der Laufzeitmessung die Anzahl (Rekursionen) der benötigten Messungen reduziert werden kann. Darüber hinaus kann die Messung auch fehlersicherer gestaltet werden, wenn beide Messgrößen bei der Ermittlung der Lautsprecherboxenpositionen berücksichtigt werden. Beide Messverfahren können sowohl mit an den Lautsprecherboxen vorhandenen Mikrofonen als auch ohne solche Mikrofone, d. h. allein mit den als Mikrofone wirkenden Lautsprechern der Lautsprecherboxen LS1, LS2, ..., LSn ausgeführt werden. Die Pegelmessungen oder Laufzeitmessungen können beispielsweise auch anderswo in oder an den Kanälen K1, K2, ..., Kn durchgeführt werden, d. h. die hier beschriebenen speziellen Möglichkeiten zur Pegelmessung bzw. Laufzeitbestimmung sind lediglich beispielhaft.
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Die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele sind sowohl für Lautsprecherboxen ohne Leistungsversorgung als auch für Aktiv-Lautsprecherboxen oder sogenannte „Self-Powered” Boxensysteme mit integrierter Signalverarbeitung einsetzbar. Stets wird eine Bestimmung der Positionen der Lautsprecherboxen in einem Lautsprecherboxen-Array auf der Basis des einfachen Konzeptes, eine der Lautsprecherboxen als signalgebende Lautsprecherbox zu betreiben und eine oder mehrere der anderen Lautsprecherboxen als Empfänger des von der signalgebenden Lautsprecherbox ausgestrahlten Testschallsignals einzusetzen, durchgeführt.