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Der
Klang eines Lautsprechers im eingebauten Zustand wird zu großen
Teilen durch die Geometrie des Gehäuses bestimmt, in dem
dieser eingebaut ist. Tiefe Töne können beispielsweise
nur mit entsprechend großen Gehäuseabmessungen
in guter Qualität übertragen werden. Flatpanel
TVs, also Fernsehgeräte mit Flachbildschirmen, z. B. in
LCD oder Plasmatechnologie, sind in ihren Abmessungen wegen Vorgaben
durch das Design sehr begrenzt und erlauben deshalb für
die eingebauten Lautsprecher keine großen Gehäusevolumen.
Zum anderen kommen dort oft aus optischen Gründen sehr
kleine und preisgünstige Lautsprecher zum Einsatz, deren Übertragungsverhalten
zu besonders unnatürlichem Klang führt. Aber auch
andere Geräte der Unterhaltungselektronik unterliegen gestalterisch
bedingten Einschränkungen, wenn es um die Ausstattung mit Lautsprechern
geht.
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Fernseh-
und andere Geräte der Unterhaltungselektronik haben heute
bereits eine Vielzahl von Bauelementen zur Signalverarbeitung (z.
B. digitale Signalprozessoren, DSPs) integriert. Es ist daher wünschenswert,
diese bereits vorhandenen Elemente für eine Korrektur zu
verwenden.
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Es
sind Verfahren bekannt, die mittels verschiedener Methoden die Impulsantwort
eines Lautsprechers bestimmen und ein dazu inverses Filter erzeugen,
welches die nicht ideale Impulsantwort korrigiert. Bei diesen Verfahren
wird jedoch ein erfahrener Operator benötigt, um die Messungen
durchzuführen und um eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten
zu bedienen. Dieser Operator sollte insbesondere auch akustisch
erfahren sein, um die Meßergebnisse und die Auswirkungen
der Einstellungen richtig beurteilen zu können.
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WO2006123923A1 beschreibt
ein Verfahren, bei dem durch gleichförmiges Bewegen des
Mikrofons vor dem zu messenden Lautsprecher viele dis krete Messungen
gemacht werden um die sogenannte „Acoustic Power Frequency
Response” zu erhalten, die dann als Basis zur Berechnung
von entsprechende Korrekturwerten dient. Bei diesem Verfahren wird
versucht, durch aufwändige Berechnungen mittels Fast Fourier
Transformation FFT (Fast Fourier Transformation), inverser FFT und
statistischer Verfahren, den Einfluss des Raumes, in dem gemessen
wird, herauszurechnen.
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Diese
Verfahren erfordern einen erheblichen Aufwand, sowohl in der Messzeit,
bedingt durch die Vielzahl der Punkte, als auch für die
Berechnungen. Daher sind sie z. B. für eine Implementierung
auf einem Halbleiter-IC, wie es in heutigen Fernsehern üblich
ist, nicht geeignet.
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US6760451B1 beschreibt
ein Verfahren, bei dem aus einer Messung der Frequenzgang des Lautsprechers über
eine Glättung im Frequenzbereich bestimmt wird, wobei die
Glättung über die Frequenz variabel sein soll.
Nachteil ist hier, dass durch die Glättung scharfe Peaks
im Frequenzgang falsch bewertet werden könnten und somit
zu eine falschen Korrektur führen können.
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EP624947B1 beschreibt
ein Verfahren, bei dem ein Operator auf Basis von Messwerten, die gleichzeitig
mit den Sollwerten auf einem Display dargestellt werden, die Korrekturwerte
einstellt. Dieses Verfahren ist fehleranfällig und nicht
vollautomatisch.
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Die
Erfindung schafft daher ein Verfahren, welches das Übertragungsverhalten
solcher Lautsprecher bzw. Lautsprechersysteme in einem vollautomatischen
Prozess optimiert. Die Erfindung schafft weiterhin eine Anordnung,
mit der das Übertragungsverhalten von Lautsprechern bzw.
Lautsprechersystemen in Geräten der Unterhaltungselektronik
in einem automatisierten Prozess optimiert werden kann.
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Zu
diesem Zweck sieht das erfindungsgemäße Verfahren
zur Optimierung des Übertragungsverhaltens von Lautsprechersystemen
in einem Gerät der Unterhaltungselektronik vor, daß
- A. die Ist-Übertragungsfunktion des
zu optimierenden Lautsprechersystems ermittelt wird, indem:
aa)
ein Testsignal entweder direkt oder über die im Gerät
eingebauten Audiosignalverarbeitungsstufen (DSP, Verstärker,
etc) auf dem Lautsprechersystem wiedergegeben wird,
ab) das
von dem Lautsprechersystem abgestrahlte akustische Signal mittels
Mikrofon aufgenommen wird und aus den Messwerten die Ist-Übertragungsfunktion
ermittelt wird;
- B. ein Code für einen DSP Algorithmus erzeugt und dahingehend
optimiert wird, daß bei einer zuvor eingestellten maximalen
Abweichung von der Soll-Übertragungsfunktion am wenigsten
DSP Ressourcen benötigt werden,
- C. der fertig optimierte Code in den DSP des Gerätes
geladen und aktiviert wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird der Code
für den DSP Algorithmus aus einer Vielzahl von bereitgestellten
Codes für DSP Algorithmen ausgewählt. Dabei wird
ein Code gewählt, mit dem sich bei der gemessenen Ist-Übertragungsfunktion
eine vorgegebene Soll-Übertragungsfunktion mit dem DSP
des Gerätes realisieren läßt. Dazu können
in einer Codebibliothek eine Vielzahl von möglichen Codes
für DSP Algorithmen bereitgestellt sein, die z. B. ein
IIR Filter, FIR Filter, einen DSP Code für einen graphischen
oder parametrischen Equalizer beschreiben. Die Algorithmen können
in der Bibliothek auch in Form eines Metacodes hinterlegt sein,
aus welchem ein DSP Code, erzeugt wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erfolgt
die Optimierung des Codes in der Weise, daß alternativ
oder in Kombination,
- – erkannt wird,
ob bei dem gewählten Algorithmus Symmetrien bezüglich
Filterkoeffizienten bestehen, in welchem Fall der Code so optimiert
wird, daß doppelt vorkommende Koeffizienten nur einmal
im Daten-Speicher abgelegt werden missen, um den Speicher zu optimieren;
- – erkannt wird ob bei einer Stereo-Messung die gemessene Übertragungsfunktion
beider Kanäle nahezu gleich ist und somit durch zwei gleichartige
Filter/Equalizer korrigiert werden kann, in welchem Fall der Code
so optimiert wird, daß gemeinsame Koeffizienten für
mehrere Kanäle verwendet werden;
- – erkannt wird, ob es durch die verfügbaren
Ressourcen günstiger ist, bei dem gewählten Algorithmus
Koeffizienten entweder ins Daten-RAM oder ins Programm-RAM zu legen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
die Optimierung des Codes ohne weitere Messwertermittlung rekursiv
in mehreren Durchgängen durchgeführt
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können
weitere Messungen vorgenommen werden, anhand derer das geänderte Übertragungsverhalten
des Lautsprechersystems überprüft und dementsprechend
der DSP-Code bestätigt, verworfen oder verändert
wird. Optional kann durch eine Wiederholung der Schritte der DSP-Code
solange optimiert werden bis das Übertragungsverhalten
dem gewünschten Ergebnis entspricht oder eine andere Abbruchbedingung
erreicht ist, z. B. maximal vorgegebene Verfahrenszeit, oder Anzahl
der Wiederholungen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erfolgt
die Optimierung des Codes, ausgehend von den Informationen über
die verfügbaren Ressourcen, z. B. Programm-RAM, Daten-RAM,
Rechnerpower-MIPS (Mega-Instructions Per Second). diese Informationen
können entweder vorab zur Verfügung gestellt werden,
wenn Sie aus der Konfiguration des Gerätes bekannt sind.
Die Informationen können aber auch aus dem Gerät
ausgelesen werden, z. B. über eine Benutzerschnittstelle.
Besonders vorteilhaft werden zur Verfügung stehenden Ressourcen
direkt aus dem DSP im appli kativen Betrieb, d. h. wenn im DSP bereits
die für das Gerät vorgesehenen Funktionen zum
Sound-Processing implementiert und aktiviert sind, über
ein geeignetes User-Interface ausgelesen. Dies ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn der DSP die Ressourcen dynamisch zuordnet.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
der Code im Bezug auf die Quantisierung der Koeffizienten bzw. der
Daten optimiert. Das bedeutet, daß die Genauigkeit der
Koeffizienten nur so groß gewählt wird, wie es
zum Erreichen der Soll-Übertragungsfunktion notwendig ist. Beispielsweise
benötigt ein 12-bit genauer Koeffizent weniger Speicher
als ein 24-bit Koeffizient. Hierdurch lässt sich je nach
Architektur des DSPs entweder Daten- oder Program-RAM einsparen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden
die DSP Code-Generierung und die Steuerung und Auswertung der Messungen
in einem gemeinsamen Programm zusammengefaßt.
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Die
Erfindung sieht weiterhin eine Anordnung vor, mit einem Mikrofon,
einer Meßeinheit, einem DSP-Code Generator und einer Schnittstelle, wobei
das Mikrofon ein von einem Lautsprechersystem eines Gerätes
der Unterhaltungselektronik wiedergegebenes akustisches Testsignal
aufnimmt, in ein elektrisches Meßsignal wandelt und an
die Meßeinheit weitergibt, wobei die Meßeinheit
aus dem Meßsignal die Übertragungsfunktion des
Lautsprechersystem ermittelt und für den DSP-Codegenerator
bereitstellt, wobei der DSP-Codegenerator einen Code für
einen DSP Algorithmus aus einer Vielzahl von möglichen
DSP Algorithmen erzeugt, der bei einer zuvor eingestellten maximalen
Abweichung von der Soll-Übertragungsfunktion am wenigsten
DSP Ressourcen benötigt, und wobei die Schnittstelle den erzeugten
DSP-Code in das angeschlossene Geräte der Unterhaltungselektronik
lädt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Anordnung
eine Bibliothek von Codes möglicher DSP Algorithmen auf,
aus welcher der DSP-Codegenerator Codes auswählt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthält
die Anordnung Informationen über verfügbare Ressourcen
(Programm-RAM, Daten-RAM, Rechnerpower-MIPS) des DSP im angeschlossenen
Geräte der Unterhaltungselektronik.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
die Anordnung eine Benutzerschnittstelle zur Eingabe von Informationen über
verfügbare Ressourcen (Programm-RAM, Daten-RAM, Rechnerpower-MIPS)
des DSP auf.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen,
unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen, in welchen zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer Anordnung gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung,
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2 eine
schematische funktionale Darstellung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
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3 eine
schematische Darstellung einer Anordnung gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, und
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4A und 4B schematische
Darstellungen einer Mikrofonanordnung gemäß der
Ausführungsform nach 3.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform einer Anordnung 10 gemäß der
Erfindung, mit einem Mikrofon 12, einer Meßeinheit 14,
einem DSP-Code Generator 16 und einer Schnittstelle 18. 1 zeigt außerdem
ein Gerät der Unterhaltungselektronik in Form eines Flachbild-TV
Gerätes 20 mit einem Display 22, einem
Lautsprechersystem 24, und einem digitalen Signal Prozessor
(DSP) 26 mit einer Service-Schnittstelle 28. Im
DSP sind in bekannter Weise Funktionen implementiert, die der Aufbereitung von
elektrischen Tonsignalen zur Wiedergabe über die Lautsprecher 24 dienen,
z. B. Funktionen zur Be einflussung der Klangfarbe und zur Unterstützung von
Mehrkanal- und Surroundeffekten.
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Das
Mikrofon 12 nimmt ein vom Lautsprechersystem 24 wiedergegebenes
akustisches Testsignal 30 auf und wandelt dieses in ein
elektrisches Meßsignal um. Das Mikrofon 12 ist
mit der Meßeinheit 14 verbunden, an die es das
elektrische Meßsignal weitergibt. Die Meßeinheit 14 ermittelt
aus dem Meßsignal die Übertragungsfunktion des
Lautsprechersystem 24 mittels dem Fachmann bekannter Methoden
und stellt die Übertragungsfunktion für den DSP-Codegenerator 16 bereit.
DSP-Codegenerator erzeugt aus einer Vielzahl von möglichen
DSP Algorithmen, einen Code für einen DSP Algorithmus der bei
einer zuvor eingestellten maximalen Abweichung von der Soll-Übertragungsfunktion
am wenigsten DSP Ressourcen benötigt. Die Schnittstelle 18 ist
mit der Service-Schnittstelle 28 des TV-Gerätes
verbunden um den erzeugten DSP-Code in das angeschlossene TV Gerät 20 zu
laden.
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Das
Mikrofon 12 ist vorzugsweise so angeordnet, daß es
die Testsignale im Direktfeld des Lautsprechers 24 aufnimmt.
Das Direktfeld ist der Bereich innerhalb des Hallradius rH, in dem
der Einfluß des Raumes minimiert ist. Der Hallradius oder
Hallabstand rH ist in der Akustik in einem
geschlossenem Raum diejenige Entfernung von der Schallquelle Q, bei
der der Direktschallpegel LD gleich dem
Raumschallpegel LR im statistischen Schallfeld
ist. Das Direktfeld ist nicht zu verwechseln mit dem Nahfeld (<10 cm), das normalerweise
zur Messung von tiefen Tönen benutzt wird. Bei der Direktfeld-Messung
läßt sich somit die Berechnung des Frequenzgangs
eines Lautsprechers vereinfachen, da der Einfluß des Raumes
nicht durch aufwendige mathematische Verfahren nach der Messung
wieder herausgerechnet werden muß.
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2 veranschaulicht
in einer symbolischen funktionalen Darstellung eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei der Beschreibung
werden für bereits bekannte Elemente um 100 erhöhte
Bezugszeichen verwendet. Gemäß dem Verfahren wird
in einem ersten Schritt 114 die Ist- Übertragungsfunktion 140 des
zu kalibrierenden Lautsprechersystems 124 ermittelt, indem
ein elektrisches Testsignal 132 entweder direkt, oder über
die im Fernsehgerät 120 eingebaute Signalverarbeitungsstufen
(DSP 126, Verstärker, etc) auf das Lautsprechersystem 124 gegeben
wird, das von dem Lautsprechersystem abgegebene akustische Testsignal 130 mit
dem Mikrofon 112 aufgenommen wird und aus den Messwerten
von der Meßeinheit die Übertragungsfunktion durch
bekannte Meßalgorithmen ermittelt wird.
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Das
elektrische Testsignal 132 kann von der erfindungsgemäßen
Anordnung, insbesondere von der Meßeinheit bereitgestellt
werden und dem DSP 126 über die Service-Schnittstelle 128 oder über
eine separate Schnittstelle zugeführt werden. Das elektrische
Testsignal kann aber auch im Fernsehgerät 120,
insbesondere im DSP 126 erzeugt, oder dem Fernsehgerät
extern zugeführt werden, z. B. von einem Testsignalgenerator
(nicht gezeigt). Auch eine direkte Einspeisung des Testsignals von
der Anordnung in das Lautsprechersystem 124 ist denkbar.
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Vorteilhafterweise
kann die Ausgabe des Testsignals 130 von der Anordnung,
insbesondere von der Meßeinheit über die Service-Schnittstelle 128 oder über
eine separate Schnittstelle 134 gesteuert werden.
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Vorteilhafterweise
kann der DSP-Codegenerator Informationen 136 über
die im DSP 126 zur Verfügung stehenden Ressourcen,
(z. B. verfügbarer Programmspeicher, Datenspeicher, Rechenleistung) auslesen,
z. B. über die Service-Schnittstelle 128 oder über
eine separate Schnittstelle 138. Anhand der Informationen 136 über
die Ressourcen und der Übertragungsfunktion 140,
die von der Meßeinheit bereitgestellt wird, kann der Codegenerator
in einem weiteren Schritt 116a vorzugsweise aus einer Codebibliothek 142 mögliche
Codes 144 auswählen, die im DSP 126 Funktionen
zur Optimierung der Übertragungsfunktion des Lautsprechersystems 124 bereitstellen.
Die Codebibliothek 142 kann aus einer Vielzahl von möglichen
DSP Algorithmen bestehen, die z. B. ein IIR Filter, FIR Filter,
einen DSP Code für einen graphischen oder parametrischen
Equalizer beschreiben. Die Algorithmen können in der Biblio thek auch
in Form eines Metacodes hinterlegt sein, aus welchem der Codegenerator
einen DSP Code, erzeugt. Die Auswahl kann beispielsweise unter dem Gesichtspunkt
geschehen, mit welchen Codes oder Metacodes sich die gewünschten Übertragungsfunktionen
verwirklichen lassen. Dabei wird, sofern möglich, bereits
berücksichtigt, daß bei einer zuvor eingestellten
maximalen Abweichungen von der Soll-Übertragungsfunktion
möglichst wenig, oder jedenfalls nicht mehr DSP Ressourcen
gebraucht werden, als verfügbar.
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In
einem weiteren Schritt 116b wird der Code dahingehend optimiert,
daß bei zuvor eingestellten maximalen Abweichungen von
der Soll-Übertragungsfunktion möglichst wenig,
oder jedenfalls nicht mehr DSP Ressourcen gebraucht werden, als
verfügbar. Weiter wird der DSP-Code so optimiert, daß ausgehend
von den Informationen 136 über die verfügbaren
Ressourcen
- – erkannt wird, ob bei
dem gewählten Algorithmus Symmetrien bezüglich
Filterkoeffizienten bestehen. Ist dies der Fall, wird der Code so
optimiert, dass doppelt vorkommende Koeffizienten nur einmal im
Daten-Memory abgelegt werden müssen, um Speicher zu optimieren;
- – erkannt wird ob bei einer Mehrkanal-Messung die gemessene Übertragungsfunktion
der Kanäle nahezu gleich ist und somit ausreichend genau durch
zwei gleichartige Filter/Equalizer korrigiert werden kann. In diesem
Fall wird der Code so optimiert, dass gemeinsame Koeffizienten für
mehrere Kanäle verwendet werden;
- – erkannt wird, daß es durch die verfügbaren
Ressourcen günstiger ist, bei dem gewählten Algorithmus
Koeffizienten entweder ins Daten-RAM oder ins Programm-RAM zu legen.
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Schließlich
wird der fertig optimierten Code 152 über die
Schnittstellen 118, 128 in den DSP 126 des
Fernsehgerätes 110 geladen und aktiviert, sodaß die
Klang-Wiedergabe über das Lautsprechersystem von nun an
mit der geänderten Übertragungsfunktion stattfindet.
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Vorteilhafterweise
wird die Optimierung 116b des Codes ohne weitere Messwertermittlung
rekursiv in mehreren Durchgängen 150 durchgeführt.
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Noch
vorteilhafterweise können weitere Messungen vorgenommen
werden, anhand derer das geänderte Übertragungsverhalten
des Lautsprechersystems überprüft und dementsprechend
der DSP-Code bestätigt, verworfen oder verändert
wird. Außerdem kann durch eine Wiederholung der Schritte
der DSP-Code solange optimiert werden bis das Übertragungsverhalten
dem gewünschten Ergebnis entspricht oder eine andere Abbruchbedingung
erreicht ist, z. B. maximal vorgegebene Verfahrenszeit, oder Anzahl
der Wiederholungen.
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Außerdem
kann der Code-Generator 116 eine Optimierung des Codes
im Bezug auf Quantisierung (Genauigkeit) der Koeffizienten bzw.
der Daten durchführen.
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3 zeigt
schematisch eine Anordnung gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung die eine Anordnung und ein Verfahren
gemäß der Erfindung realisiert. Bei der Beschreibung
werden für bereits bekannte Elemente um 200 erhöhte
Bezugszeichen verwendet.
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Die
Darstellung zeigt eine Anordnung 210 mit einer Recheneinheit 200,
die Meßeinheit, DSP-Codegenerator und Schnittstelle 218,
wie aus den vorhergehenden Ausführungsform bekannt enthält.
Die Anordnung 210 weist anstelle eines einzelnen Mikrofons
ein Array 212 von Mikrofonen M1–M9 auf, die über
einen Multiplexer 260 an die Meßeinheit angeschlossen
sind. Die Mikrofone sind wie in 4A und 4B dargestellt
in Form eines 3 × 3 Gitters in einer Ebene 262 vor
einem Lautsprecher 224 eines Fernsehgerätes 220 mit
DSP 226 angeordnet. Dabei befindet sich das mittlere Mikrofon
M5 etwa in der Mitte vor dem Lautsprecher 224.
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Zur
Ermittlung der Übertragungsfunktion des Lautsprechers 224 wird
in dieser Ausführungsform der Multiplexer 260 von
der Recheneinheit 200 so angesteuert, daß jeweils
eines der Mikrofone des Arrays 212 an die Meßein heit
angeschlossen sind, während über den Lautsprecher 224 jeweils
eines oder mehrere akustische Testsignale 230 wiedergegeben
werden. Nachdem alle Messpunkte aufgenommen sind, wird die Wiedergabe
des Testsignals automatisch gestoppt. Durch eine Mittelung über
alle Messpunkte werden die Messfehler der einzelnen Messungen reduziert.
So können Meßfehler vermieden werden, die aufgrund
der jeweiligen Position eines Mikrofons entstehen, d. h. dadurch
daß an dem jeweiligen Ort durch akustische Gegebenheiten
bestimmte Frequenzen besonders gedämpft oder verstärkt
sind. Die Mittelung findet bevorzugt nicht im Zeitbereich sondern
im Frequenzbereich, also mit den fouriertransformierten Signalen
statt.
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Der
Abstand d1 der Ebene des Arrays von der Lautsprecherebene 264 so
gewählt, daß sich die Mikrofone im Direktfeld
des Lautsprechers befinden, damit ein Einfluß der Raumakustik
auf einfache Weise ausgeschlossen werden kann. Andererseits soll auch
vermieden werden, die Mikrofone im Nahfeld des Lautsprechers aufzustellen,
da dort die Akustik nicht repräsentativ ist für
die Übertragungsfunktion des Lautsprechers 224.
Bevorzugt wird ein Abstand d1 zwischen 30 und 50 cm. Dieselben Überlegungen gelten
für den Abstand d2 der Mikrofone untereinander. Es sind
auch andere Anordnungen der Mikrofone möglich, auch nicht
symmetrische und andere Anzahlen von Mikrofonen. Dabei ist abzuwägen
daß mit mehr Mikrofonen Fehler von einzelnen Mikrofonen stärker
unterdrückt werden, aber andererseits die Meßdauer
und die Berechnungszeit zunimmt. Es ist auch möglich, nur
eines oder wenige Mikrofone zu verwenden und diese zwischen den
Messungen mechanisch z. B. durch eine automatische Vorrichtung von
einer Position in eine andere zu verschieben.
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Die
Recheneinheit 200, bzw. jedes oder mehrere der Elemente
Meßeinheit, Codegenerator und Schnittstelle aller Ausführungsformen
können als Hardwareschaltung oder als Instruktionen in
einem Programm für ein konfigurierbare Recheneinheit, z.
B. einen Mikrocontroller, PC oder auch als FPGA ausgeführt
sein, die bei Bedarf in die Recheneinheit geladen werden.
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Die
DSP Code-Generierung und die Steuerung und Auswertung der Messungen
werden vorteilhafterweise in einem gemeinsamen Programm zusammengefaßt.
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Ein
weitere Möglichkeit besteht darin, bei diesem Verfahren
bereits z. B. im Flatpanel-TV vorhandene Infrastruktur über
die bereits in den vorhergenhenden Ausführungsformen beschriebenen
Elemente z. B. Mikrofoneingang, DSP, Verstärker) zum Teil
zu nutzen oder das gesamte Verfahren in einem im TV integrierten
DSP durchzuführen. So könnte beispielsweise die
Recheneinheit 200 in Hardware im Fernsehgerät
integriert sein oder als Software im DSP 26 oder in einer
anderen bereits vorhandenen Recheneinheit ausgeführt werden.
Um den DSP im Normalbetrieb nicht zusätzlich zu belasten
könnte diese Software vorteilhafterweise in einem ROM gespeichert
sein und bei Bedarf geladen werden, oder sie könnte von
einem externen Datenspeicher geladen werden.
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Das
vorgeschlagene Verfahren und die Anordnung bieten einem Hersteller
von Geräten der Unterhaltungselektronik eine einfache Möglichkeit
der Anpassung der Übertragungsqualität eines Lautsprechersystems.
Das Verfahren kann automatisiert ohne Bedienereingriff beispielsweise
auf einer Fertigungsstraße eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2006123923
A1 [0004]
- - US 6760451 B1 [0006]
- - EP 624947 B1 [0007]