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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Brillenfassung mit wechselbaren Bügeln. Die
DE 197 25 039 A 1 offenbart eine Brille mit einem Fassungsteil für zwei Brillengläser und zwei mindestens teilweise in Bezug auf das Fassungsteil um ein Schwenkgelenk schwenkbar gelagerten Bügelteilen. Bei der beschriebenen Brille ist ein beliebiges Bügelteil einer Mehrzahl unterschiedlich ausgestalteter Bügelteile mit dem Fassungsteil der Brille kombinierbar. Die Bügelteile weisen jeweils eine Einrasteinrichtung auf, mit der sie mit dem Fassungsteil verbunden werden können, indem die Einrasteinrichtung in das Fassungsteil eingreift. Die Einrastvorrichtung ist in Richtung auf das Fassungsteil in unmittelbarer Nähe des Schwenkgelenks vor oder hinter dem Schwenkgelenk angeordnet.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brillenfassung zu schaffen, welche es erlaubt, auf möglichst einfache und zuverlässige Weise wechselbare Bügel mit einem Vorderteil der Brillenfassung zu verbinden.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Günstige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Es wird eine Brillenfassung vorgeschlagen, welche ein Vorderteil zur Aufnahme von Brillengläsern sowie zwei wechselbare Bügel umfasst, wobei das Vorderteil an den Außenrändern Durchführungen aufweist, durch welche Durchführungen die Bügel zur Befestigung an dem Vorderteil durchschiebbar sind.
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Die Brillengläser können in üblicher Weise aus Glas oder Kunststoff gebildet sein, sowie mit oder ohne Sehfehlerkorrekturwirkung ausgeführt sein, also auch z.B. als Brillengläser von Sonnenschutzbrillen, die keine Sehfehlerkorrektur aufweisen. Ferner können die Brillengläser mit Funktionsschichten versehen sein, wie etwa mit einer Antireflexbeschichtung und/oder einer kratzfesten Beschichtung und/oder einer dekorativen Beschichtung, beispielsweise Farbschichten.
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Dadurch, dass die Bügel durch die Durchführungen in das Vorderteil der Brillenfassung durchgeschoben und dabei verklemmt oder über entsprechende Verriegelungsmittel mit dem Vorderteil verriegelt oder verrastet werden können, wird eine Brillenfassung geschaffen, bei der die Bügel auswechselbar ausgeführt sind, um so Bügel mit unterschiedlichen Dekors mit einem Vorderteil zu kombinieren oder auch, im Fall einer scharnierlosen Ausführung der Brillenfassung, um ein möglichst kompaktes Packmass zu Aufbewahrung und Transport der Brille zu schaffen.
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Die Bügel können dabei bevorzugt von vorne, also entgegen der Blickrichtung der Brille, durch die jeweilige Durchführung geschoben werden.
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Das Vorderteil der Brillenfassung kann dabei auch Backen aufweisen, d.h. schläfennahe Fassungsteile der Brille, die von den Außenrändern in Bügelrichtung mehr oder weniger weit nach hinten ausgedehnt sein können. Die Durchführungen erstrecken sich dann auch durch die Backen, oder setzen sich als Nut am Backen fort.
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Die Bügel können in den Durchführungen des Vorderteils der Brillenfassung und/oder in den Backen verrastbar sein oder einfach verklemmbar sein. Auf diese Weise ist es möglich, eine Brillenfassung mit wechselbaren Bügeln ohne aufwendige technische Bauteile zu realisieren und insbesondere diese werkzeuglos einzusetzen oder zu entfernen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Bügel von einer Vorderseite des Vorderteils durch die Durchführungen in die Backen durchschiebbar sein. Die Bügel können bevorzugt von vorne durch die Durchführungen durchgeschoben werden, bis eine Stirnfläche des brillenseitigen Endes der Bügel mit dem Vorderteil der Brillenfassung bündig abschließt und durch Verriegelungsmittel und/oder Reibung einen festen Sitz in dem Vorderteil aufweist. Denkbar ist auch, dass die Backen eine Nut aufweisen, in welche der jeweilige durchgesteckte Bügel einklemmbar ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung können Verriegelungsmittel vorgesehen sein, um die Bügel am Vorderteil zu verrasten. Dabei können entsprechende komplementäre Verriegelungsmittel in den Durchführungen und/oder in den Backen vorgesehen sein, die komplementär zu entsprechenden Verriegelungsmitteln der Bügel sind.
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Durch das Verrasten wird zum einen gewährleistet, dass die Bügel einen sicheren Halt in dem Vorderteil finden und sich nicht bei Benutzung durch fehlerhafte Toleranzen oder auf Grund eines Abriebs leicht wieder lösen können. Zum anderen wird durch ein fühlbares und/oder hörbares Verrasten auch eine haptische Rückmeldung an den Benutzer gegeben, dass die Bügel tatsächlich im Vorderteil am vorgesehenen Ort sicher befestigt sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Bügel eine sich verjüngende Form von einem brillenseitigen Bügelende zu einem entgegengesetzten Bügelende aufweisen. Eine solche Form erleichtert es insbesondere, die Bügel durch die Durchführungen durchzuschieben. Besonders vorteilhaft kann dabei die Durchführung ebenfalls eine sich verjüngende Form aufweisen, die an die Kontur des Bügels angepasst ist, sodass der Bügel in seiner Endlage genau in die Durchführung des Vorderteils eingepasst ist und so zuverlässig fixiert ist. Die Verjüngung ist dabei günstigerweise so gestaltet, das der Bügel in jeder Richtung durch Reibung und Verriegelungsmittel sicher fixiert ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Verbund von Bügel und Vorderteil der Brillenfassung scharnierlos ausgeführt sein. Scharnierlose Brillenfassungen lassen sich für Aufbewahrung und Transport nicht gut komprimieren, da sie nicht zusammenklappbar sind. Durch das Herausnehmen der Bügel durch eine Steckverbindung lässt sich jedoch günstigerweise ein besonders kleines Packmass darstellen, da Vorderteil und Bügel getrennt und in einer parallelen Lage verstaut werden können, in der sie nicht viel Platz beanspruchen.
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Die Verriegelungsmittel zum Verrasten der Bügel mit dem Vorderteil können generell unterschiedlich gestaltet werden und daher gut an das Design der Brille angepasst oder in dieses integriert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Verriegelungsmittel wenigstens eine Erhebung an einer Oberfläche, z.B. einer Breitseite, des Bügels und wenigstens eine dazu komplementäre Vertiefung an einer Innenseite der Durchführung umfassen. Die Verriegelungsmittel können auch wenigstens eine Erhebung an einer Innenseite der Durchführung und/oder im Backen und wenigstens eine dazu komplementäre Vertiefung an einer Oberfläche des Bügels umfassen. Die Erhebung kann beispielsweise eine Kalottenform aufweisen mit einer entsprechend geformten Ausnehmung als Vertiefung im Gegenstück zur exakten Positionierung in der Durchführung und/oder im Backen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können die Erhebung und/oder die Verriegelungsmittel umlaufend um die Durchführung und/oder umlaufend im Backen und/oder um den Bügel ausgebildet sein. Die Erhebung kann so einen ringförmigen Vorsprung darstellen, der in eine ebenso ringförmige Nut des Gegenstücks, also Durchführung und/oder Backen, oder Bügel, je nach Anordnung von Erhebung und Vertiefung, eingreift. Alternativ ist auch denkbar, die Erhebungen nur punktweise auf dem Umfang anzuordnen, die Vertiefung als Gegenelement jedoch ringförmig auszuführen. Eine solche Ausführung kann aus Toleranzgründen sinnvoll sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Verriegelungsmittel eine Klickrastverbindung umfassen. Eine Klickrastverbindung weist den Vorteil auf, dass sie eine akustische und/oder haptische Rückmeldung gibt, wenn der Verriegelungsvorgang erfolgreich ausgeführt ist. Auf diese Weise kann der Benutzer sicher sein, dass die Bügel sicher in dem Vorderteil verrastet sind. Auch eine Klickrastverbindung kann mit Erhebungen und komplementären Vertiefungen ausgeführt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Verriegelungsmittel eine gefederte Knopfrastverbindung umfassen. Eine solche Verbindung kann vorteilhaft sein, wenn entsprechend feste Werkstoffe für Vorderteil und/oder Bügel eingesetzt werden, die keine Nachgiebigkeit beim Einschieben oder Durchschieben der Bügel durch die Durchführungen der Außenränder und/oder Backen aufweisen, sodass feste Erhebungen verhindern würden, dass die Bügel eingeschoben oder durchgeschoben werden. Eine Knopfrastverbindung weist durch die Feder auf jeden Fall eine entsprechende Nachgiebigkeit auf, sodass der Knopf beim Einschieben in die Durchführung in ausreichender Weise eingedrückt werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Vorderteil als zweikomponentiges Kunststoff-Spritzgussteil ausgeführt sein. Ein solches Vorderteil ist günstig, um verschiedenartige Werkstoffe miteinander zu kombinieren, beispielsweise um weichere Kunststoffe mit härteren Kunststoffen in einem Teil der Brillenfassung zu verbinden.
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Das Vorderteil kann vorzugsweise aus einem harten Kunststoff ausgebildet sein. Als „harte“ Kunststoffe kommen sogenannte Hochleistungspolyamide in Betracht, z. B. GRILAMID® TR90 (EMS-GRIVORY) oder TROGAMID® CX7323 (EVONIK). Auch Polyetherimide wie z. B. ULTEM® 1000 (GE Plastics) kommen als geeignete Werkstoffe in Frage.
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So können die Außenränder, und, falls vorhanden, die Backen, vorteilhaft wenigstens bereichsweise aus einem elastischen Kunststoff gebildet sein, der weicher als das Vorderteil ist. Beispielsweise kann der Bereich um die Durchführung mit einem weicherelastischen Kunststoff ausgeführt sein als das sonstige Vorderteil. Besonders bevorzugt ist der Bereich um die Durchführung in den Backen, durch den der Bügel eingeführt wird, aus einem weicheren, elastischeren Kunststoff, wobei entweder die gesamten Eckstücke des Vorderteils, also die Backen, aus dem elastischen Kunststoff sein können, oder nur ein kleiner Bereich um die Durchführung herum.
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Für diese zweikomponentige Ausführung bietet sich z.B. eine Kombination an aus dem „harten“ GRILAMID® TR90 und einem „weicheren“ Werkstoff aus der Gruppe der PEBA, z. B. GRILFLEX® ELG 6260 (EMS-GRIVORY).
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Auf diese Weise ist es leichter möglich, die Bügel in die Durchführungen einzuschieben, da der Werkstoff um die Durchführung auf Grund der Elastizität zu einem gewissen Grad nachgeben kann.
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Vorteilhaft kann so ein Bereich um die Durchführung von höchstens 3 mm, bevorzugt von höchstens 1 mm um die Durchführung aus einem elastischen Kunststoff ausgebildet sein, der weicher als das Vorderteil ist. Ein solch schmaler Bereich reicht aus, um die nötige Nachgiebigkeit beim Einschieben oder Durchschieben der Bügel zu gewährleisten. Auf der anderen Seite wird so die nötige Steifigkeit im Vorderteil erhalten, um einen sicheren Sitz der Bügel im montierten Zustand zu erhalten, was für eine sichere und zuverlässige Nutzung der wechselbaren Bügel in der Brillenfassung von wesentlicher Bedeutung ist.
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Die Erfindung betrifft nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ein Vorderteil einer Brillenfassung, das zur Aufnahme von Brillengläsern ausgebildet ist, wobei an seinen Außenrändern Durchführungen vorgesehen sind, durch welche Durchführungen wechselbare Bügel zur Befestigung am Vorderteil durchschiebbar sind.
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Dabei kann das Vorderteil der Brillenfassung wahlweise mit oder ohne Backen ausgeführt sein, die von den Außenrändern in Bügelrichtung mehr oder weniger weit nach hinten ausgedehnt sein können. Die Durchführungen erstrecken sich dann in der Ausführung mit Backen auch durch die Backen, oder setzen sich als Nut am Backen fort.
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Vorteilhaft kann ein Behältnis vorgesehen sein zur Aufnahme von einem erfindungsgemäßen Vorderteil und wenigstens einem Paar von wechselbaren Bügeln, umfassend wenigstens ein Band mit Schlaufen zur Aufnahme von Bügeln. Die Bügel können in demontiertem Zustand in die Schlaufen eingeschoben und so sicher transportiert werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Bügel aus dem Behältnis herausfallen. Auch können sie bei mehreren Paaren an Bügeln so paarweise geordnet aufbewahrt werden.
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Das Vorderteil kann ebenfalls in dem Behältnis zusammen mit den Bügeln aufbewahrt werden. Als Material für das Behältnis kommen vorzugsweise Leder oder Filz in Betracht, da darin eine schonende Aufbewahrung von hochwertigen Gegenständen wie Brillen gewährleistet ist. Das Band kann insbesondere aus Leder gebildet sein. Alternativ ist jedoch auch ein elastischer Kunststoff denkbar, um so die Bügel in den Schlaufen auf elastische Weise zu fixieren.
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Es kann ein Ablagebereich zur Aufnahme des Vorderteils als Tasche ausgebildet sein. In einer solchen Tasche kann das Vorderteil sicher und geschützt für einen möglichen Transport aufbewahrt werden. So wird auch die Gefahr vermindert, dass es unbeabsichtigt aus dem Behältnis herausfallen kann.
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Weiterhin kann ein Ablagebereich zur Aufnahme des Vorderteils durch eine Schlaufe des Bands gebildet sein. Das Vorderteil kann so durch eine Schlaufe des Bandes geschoben werden und auf diese Weise sicher und verliersicher in dem Behältnis aufbewahrt sein.
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Das Band kann wenigstens ein Verschlusselement, insbesondere einen Druckknopf, zum Verschließen des Behältnisses in zusammengeklapptem Zustand aufweisen.
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Mit dem Verschlusselement kann das Behältnis, das beispielsweise als klappbares Etui ausgeführt sein kann, nach dem Zusammenklappen sicher verschlossen werden. Damit ist für einen möglichen Transport gewährleistet, dass es nicht unabsichtlich sich öffnen kann und Bügel und/oder Vorderteil eventuell herausfallen können.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen beispielhaft:
- 1 einen Teil einer Brillenfassung nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Teilansicht von vorne;
- 2 ein Detail der Brillenfassung aus 1 mit Vorderteil und eingeschobenem Bügel in Draufsicht;
- 3 einen Bügel nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht;
- 4 den Bügel aus 3 in Draufsicht;
- 5 ein Verriegelungsmittel zur Verrastung eines Bügels in einem Vorderteil nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Schnittdarstellung;
- 6 eine gefederte Knopfrastverbindung in einem Bügel nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Schnittdarstellung;
- 7 eine Brillenfassung mit Vorderteil und wechselbarem Bügel nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung in isometrischer Ansicht;
- 8 ein Behältnis zur Aufbewahrung einer Brillenfassung in Draufsicht; und
- 9 eine Vorrichtung zur radförmigen Anordnung von wechselbaren Bügeln.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In den Figuren sind gleichartige oder gleichwirkende Komponenten mit gleichen Bezugszeichen beziffert. Die Figuren zeigen lediglich Beispiele und sind nicht beschränkend zu verstehen.
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1 zeigt einen Teil einer Brillenfassung 10 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Teilansicht von vorne. Die Brillenfassung 10 umfasst ein Vorderteil 12 zur Aufnahme von Brillengläsern, das von seiner Vorderseite 26 zu erkennen ist. Das Vorderteil 12 weist an jedem seiner Außenränder 14 eine Durchführung 18 auf, die zur Aufnahme eines wechselbaren Bügels 20 vorgesehen ist, wobei der Bügel durch die Durchführung 18 durchschiebbar ist. Die Durchführung 18 ist in der Fläche des Außenrands 14 so platziert, dass der Außenrand 14 hinreichend stabil bleibt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel schließen sich an die Außenränder 14 nach hinten ragende, beim Tragen der Brille schläfennahe Backen 16 an, in die sich die Durchführung 18 fortsetzt. Der wechselbare Bügel 20 ist durch die Durchführung 18 in den Backen 16 durchgeschoben. Bei der in 1 dargestellten Brillenfassung ist ein Bügel 20 in das Vorderteil 12 voll eingeschoben und schließt bündig mit der Vorderseite 26 ab. Der Verbund von Bügel 20 und Vorderteil 12 der Brillenfassung 10 ist dabei scharnierlos ausgeführt.
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Das Vorderteil 12 kann als zweikomponentiges Kunststoff-Spritzgussteil ausgeführt sein, sodass die Backen 16 wenigstens bereichsweise aus einem elastischen Kunststoff gebildet sind, der weicher als das Vorderteil ist. So können die Bügel 20 leichter durch die Durchführungen 18 durchgeschoben werden, da das Material um die Durchführungen 18 nachgeben kann. Insbesondere kann so ein Bereich um die Durchführung 18 von höchstens 3 mm, bevorzugt von höchstens 1 mm um die Durchführung 18 aus einem elastischen Kunststoff ausgebildet sein, der weicher als das Vorderteil ist.
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2 zeigt einen Teil der Brillenfassung 10 aus 1 mit Vorderteil 12 und eingeschobenem Bügel 20 in Draufsicht. Die Bügel 20 sind von der Vorderseite 26 des Vorderteils 12 durch die Durchführungen 18 in die Backen 16 durchschiebbar. In 2 ist der Bügel 20 voll in die Durchführung 18 eingeschoben, sodass das brillenseitige Ende 22 mit der Vorderseite 26 des Vorderteils 12 bündig abschließt. Die Länge der Backen 16 des Vorderteils 12 nach hinten entlang der Schläfen des Trägers der Brille kann unterschiedlich ausgebildet sein. Es ist auch denkbar, dass sich keine Backen 16 an den Außenrändern 14 befinden und diese nur die Stärke des Vorderteils 12 aufweisen.
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In 3 ist ein Bügel 20 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht dargestellt. Die Bügel 20 weisen bevorzugt eine sich verjüngende Form von einem brillenseitigen Ende 22 zu einem entfernten Ende 24 auf, um so leicht durch die Durchführungen 18 des Vorderteils 12 eingeschoben oder durchgeschoben zu werden. An den Seiten der Bügel 20 sind Verriegelungsmittel 28 vorgesehen, um die Bügel 20 an den Backen 16 zu verrasten. In dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel des Bügels 20 ist als Verriegelungsmittel 28 eine Erhebung 30 in Kalottenform an einer Oberfläche des Bügels 20 dargestellt, welche in eine dazu komplementäre Vertiefung 32 an einer Innenseite der Durchführung 18 eingreifen kann. Alternativ ist auch denkbar, dass eine Erhebung 30 an einer Innenseite der Durchführung 18 und eine dazu komplementäre Vertiefung 32 an einer Oberfläche des Bügels 20 vorgesehen ist. Die Erhebung 30 und/oder die Verriegelungsmittel 28 können auch umlaufend um die Durchführung 18 und/oder Bügel 20 ausgebildet sein
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4 zeigt den Bügel 20 aus 3 in Draufsicht, sodass die kalottenförmige Erhebung 30 deutlicher zu sehen ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Erhebung 30 auf der Innenseite des Bügels 20 angeordnet, also dem Träger der Brille zugewandt. Alternativ ist jedoch auch vorstellbar, die Erhebung 30 an einer anderen Stelle des Umfangs des Bügels 20 anzubringen.
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In 5 ist das Prinzip eines Verriegelungsmittels 28 zur Verrastung eines Bügels 20 in einem Vorderteil 12 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Schnittdarstellung gezeigt. Das Verriegelungsmittel 28 umfasst dabei eine Klickrastverbindung in Form zweier Erhebungen 30, welche in entsprechende Vertiefungen 32 im Vorderteil 12, bzw. der Backe 16 eingreifen und verrasten. Das brillenseitige Ende 22 des Bügels 20 ist teilweise geschlitzt, um so die nötige Elastizität für das Verrasten der Klickrastverbindung zu erhalten. Der Bügel 20 schließt nach Einschieben in die Durchführung 18 mit seinem brillenseitigen Ende 22 mit der Vorderseite 26 des Vorderteils 12 bündig ab.
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6 zeigt alternativ dazu das Prinzip einer gefederten Knopfrastverbindung in einem Bügel 20 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Schnittdarstellung. Dieses Verriegelungsmittel 28 umfasst einen Knopf 34, der in einem Hohlraum des Bügels 20 mit Hinterschnitt über eine Feder 36 federnd gelagert ist. Durch die Feder 36 kann der Knopf 34 beim Durchschieben des Bügels durch eine Durchführung 18 zurückgedrückt werden und dann bei Erreichen einer Vertiefung in der Durchführung 18 wieder herausschnappen und so den Bügel 20 in der Durchführung 18 zu verrasten.
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7 zeigt eine Brillenfassung 10 mit Vorderteil 12 und wechselbarem Bügel 20 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung in isometrischer Ansicht. Der Bügel 20 in diesem Ausführungsbeispiel weist unmittelbar hinter dem brillenseitigen Ende 22 des Bügels 20 eine Verjüngung auf. Der Bügel 20 kann so bei Durchschieben durch die Durchführung 18 mit dem brillenseitigen Ende 22, welches einen etwas größeren Umfang als die Verjüngungsstelle aufweist, in der Durchführung 18 verrastet werden. Es ist denkbar, dass der Bügel 20 allein durch die Reibung in der Durchführung 18 gehalten wird. Alternativ können auch die zuvor beschriebenen Verriegelungsmittel 28 zum Einsatz kommen. Weiter ist möglich, die Durchführung 18 durch geeignete Werkstoffwahl wie einen weicherelastischen Werkstoff im Bereich um die Durchführung 18 elastischer zu gestalten, um so das Einschieben des Bügels 20 und anschließendes Verrasten zu gewährleisten. Auch denkbar wäre, das Vorderteil 12 an der Außenseite der Durchführung 18 mit einem Schlitz zu versehen, um so die Durchführung 18 genügend elastisch zu gestalten.
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In 8 ist ein Behältnis 40 zur Aufbewahrung einer Brillenfassung 10 in Draufsicht dargestellt. Das Behältnis 40 zur Aufnahme eines Vorderteils 12 und wenigstens eines Paares von wechselbaren Bügeln 20 ist als klappbares Etui ausgeführt und umfasst dabei ein Band 42 mit Schlaufen 44 zur Aufnahme von Bügeln 20 sowie einen Ablagebereich 46 zur Aufnahme des Vorderteils 12, der als Tasche 46 ausgebildet ist. Das Vorderteil 12 einer Brillenfassung 10 kann dabei einfach in die Tasche 46 eingeschoben werden.
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Alternativ dazu könnte ein Ablagebereich 46 zur Aufnahme des Vorderteils 12 durch eine Schlaufe 44 des Bands 42 gebildet sein, bei dem das Vorderteil 12, ähnlich zu den Bügeln 20 in die Schlaufe 44 eingeschoben und dort gehalten wird.
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Das Band 42 weist ein Verschlusselement 48 in Form eines Druckknopfs 48 zum Verschließen des Behältnisses 40 in zusammengeklapptem Zustand auf. Das Behältnis 40 kann dazu nach Einschieben der Teile der Brillenfassung 10 zusammengefaltet oder gerollt werden. Das Band 42 wird dann darum gerollt und mit dem Druckknopf 48 und einem dazu passend auf der Rückseite des Bandes 42 angeordneten Gegenstück des Druckknopfs 48 verschlossen.
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9 zeigt weiter eine Vorrichtung 50 zur radförmigen Anordnung von wechselbaren Bügeln 20. Diese Vorrichtung 50 ist beispielsweise für Optiker/Messeaussteller zur geeigneten Präsentation von unterschiedlichen wechselbaren Bügeln 20 für eine Brillenfassung 10 gedacht. In der Vorrichtung 50 können die Bügel 20 radförmig und bewegbar angeordnet werden. Die Bügel 20 können zu Aufbewahrung und Transport parallel zusammengeklappt raumsparend in der Vorrichtung 50 angeordnet sein und zur Präsentation radförmig aufgefächert werden, um so eine Vielfalt an wechselbaren Bügeln 20 darstellen zu können. Gleichzeitig sind die Bügel 20 an dem Drehpunkt fest fixiert und können nicht abhandenkommen.