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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung individuell gestalteter Blecheinrichtungen, insbesondere zur Nutzergesteuerten Herstellung individuell gestalteter Schränke gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Computerprogramm und ein Computerprogramm zum Herstellung individuell gestalteter Blecheinrichtungen, insbesondere zur Nutzergesteuerten Herstellung individuell gestalteter Schränke gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8 bzw. 9.
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Nicht zuletzt betrifft die Erfindung ein System zur Herstellung individuell gestalteter Blecheinrichtungen, insbesondere zur Nutzergesteuerten Herstellung individuell gestalteter Schränke, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene nutzerbasierte Herstellverfahren zum Herstellen verschiedener Produkte bekannt.
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Aus der
DE 100 41 049 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, die ein Computerimplementiertes Spritzgieß-Konfigurierungs-Subsystem umfassen, das einem Kunden die interaktive Spezifizierung und Entwicklung eines Systems unter Verwendung einer Mischung von Parametern, die der Kunde angibt, und solchen, die durch das Fabrikations-Verfahren bestimmt sind, ermöglicht. Das Konfigurations-Subsystem ist mit einem Computernetzwerk, beispielsweise dem Internet, verbunden. Das Verfahren und die Vorrichtung umfassen ferner ein computerisiertes Handels- und Verarbeitungs(Prozessor)-Subsystem, das mit dem Konfigurierungs-Subsystem in Kommunikation steht. Das computerisierte Handels-Subsystem erstellt automatisch einen Kostenplan und einen Zeitplan für ein System, das durch das Konfigurierungs-Subsystem konfiguriert worden ist, und verarbeitet zusätzlich einen Auftrag (eine Order) für das System. Das Verarbeitungs-Subsystem verarbeitet automatisch die Kunden-Inputs und erstellt Zeichnungen für das konfigurierte System.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren, ein Computerprogramm, ein Computerprogrammprodukt und ein System zu schaffen, bei denen automatisierte, nutzerbasierte Herstellung von individualisierten Blecheinrichtungen auf einfache Weise und optimiert realisiert ist.
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Diese und weitere Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1, ein Computerprogramm nach Anspruch 8, ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 9 und ein System nach Anspruch 10.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben oder werden nachstehend im Zusammenhang mit der Beschreibung der Figuren angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zur Herstellung individuell gestalteter Blecheinrichtungen, insbesondere zur Nutzergesteuerten Herstellung individuell gestalteter Schränke, umfassend die Schritte: Bereitstellen eines Nutzerportals, Auswählen von Blecheinrichtungsvarianten über das Nutzerportal, Dimensionieren der ausgewählten Blecheinrichtungsvariante über das Nutzerportal, vorgesehen ist, dass jeder durchgeführte Arbeitsschritt über das Nutzerportal in einer 3D Darstellung visualisiert wird. Die Eingabe und die Visualisierung erfolgt bevorzugt in Echtzeit. Neben der Visualisierung erfolgt die Erzeugung von Stücklisten, Fertigungsdokumentationen und/oder der CNC-Programme zur Fertigung der Einzelteile, insbesondere in Echtzeit.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass über das Nutzerportal weitere Parameter ausgewählt und/oder festgelegt werden, beispielsweise das Material, die Farbe, Anbauteile und dergleichen.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass nach Festlegung der Parameter für die individuell gestaltete Blecheinrichtung automatisch ein Angebot und/oder, ein Auftrag über das Nutzerportal generiert wird.
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In wiederum einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass nach der Auftragsgenerierung die Fertigung über das Nutzerportal gestartet wird.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Fertigungsschritte für eine Blechbearbeitung, insbesondere ein Schneiden, Fräsen, Bohren, Abkanten und dergleichen umfasst, welche nach Auftragsgenerierung durchgeführt werden.
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Noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass eine Maschinenbelegung und/oder eine Optimierung der Fertigungsschritte über das Nutzerportal durchgeführt wird.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Durchführung ausschließlich über das Nutzerportal durchgeführt werden, insbesondere ausschließlich durch das Nutzerportal ohne weitere Zwischenschritte oder Eingriffe Dritter.
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Zudem schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass ein Computerprogramm vorgesehen ist, umfassend Programmcodemittel zum Durchführen aller vorstehend beschriebener Schritte, wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt wird.
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Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass ein Computerprogrammprodukt vorgesehen ist, umfassend Programmcodemittel, die auf einem computerlesbaren Medium gespeichert sind, um das vorstehend beschriebene Verfahren durchzuführen, wenn das Programm in einem Computer läuft.
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Nicht zuletzt schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem System zur Herstellung individuell gestalteter Blecheinrichtungen, insbesondere zur Nutzergesteuerten Herstellung individuell gestalteter Schränke, umfassend Mittel zur Durchführung der vorstehend beschriebenen Schritte, ein vorstehend beschriebenes Computerprogramm und/oder ein vorstehend beschriebenes Computerprogrammprodukt, insbesondere ein Nutzerportal mit einer Auswahleinheit zum Auswählen von Blecheinrichtungsvarianten und einer Dimensioniereinheit zum Dimensionieren der ausgewählten Blecheinrichtungsvariante, vorgesehen ist, dass eine Visualisierungseinheit vorgesehen ist, damit jeder der durchgeführten Arbeitsschritt über das Nutzerportal in einer 3D Darstellung visualisierbar ist.
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Das Nutzerportal ist insbesondere ein webbasiertes Nutzerportal. In einer Ausführungsform ist das Nutzerportal passwortgeschützt. In einer anderen Ausführungsform ist das Nutzerportal passwortfrei zugänglich. Bevorzugt wird ein Autorisierungsvorgang durchgeführt. In einer Ausführungsform wird der Autorisierungsvorgang vor der Eingabe und/oder Auswahl von Parametern durchgeführt. In einer anderen Ausführungsform wird der Autorisierungsvorgang am Ende bei Auftragserstellung durchgeführt. Bevorzugt erfolgt eine Auswahl von Parametern aus einer vorbestimmten Menge an Parameters. In einer anderen Ausführungsform erfolgt eine freie Auswahl von Parameters, somit nicht aus einer vordefinierten Menge. Bevorzugt erfolgt die Auswahl von Parametern begleitet von einer grafischen Darstellung der gewählten Parameter. Die Darstellung der Parameter erfolgt bevorzugt in Echtzeit. In einer anderen Ausführungsform erfolgt die Darstellung der aus- und/oder angewählten Parameter mit einer Zeitverzögerung. Die Zeitverzögerung zwischen Eingabe/Auswahl Parameter und Darstellung ist vorzugsweise in einem Bereich kleiner 5 Sekunden, vorzugsweise kleiner 2 Sekunden, weiter bevorzugt kleiner 1 Sekunde und am meisten bevorzugt kleiner 0,5 Sekunden. Die Anzeige und die Auswahl/Eingabe bzw. Bestimmung der Parameter erfolgt vorzugsweise auf einer Anzeigeneinheit gemeinsam, bevorzugt in einer Anzeigenmaske bzw. einem Anzeigefeld. Das Anzeigefeld ist bevorzugt geteilt, etwa als Splitscreen in mindestens zwei Bereiche und/oder zwei Fenster aufgeteilt. Bevorzugt ist das Anzeigefeld in mehr als zwei Felder/Bereiche, insbesondere in drei, vier, fünf oder mehr Bereiche. Die Aufteilung der Bereich erfolgt bevorzugt nebeneinander, bevorzugt seitlich nebeneinander. In einer anderen Ausführungsform erfolgt die Aufteilung der Bereich übereinander. Noch eine andere Ausführungsform sieht eine gemischte Aufteilung, d.h. teilweise übereinander und teilweise nebeneinander vor. In einer Ausführungsform sind die Bereiche beabstandet voneinander ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform grenzen die Bereiche unmittelbar aneinander an. Noch eine andere Ausführungsform sieht eine gemischte Anordnung vor, in welcher einige Bereiche aneinander angrenzen und andere voneinander beabstandet sind. Die Bereiche sind in einer Ausführungsform hinsichtlich ihrer Größe und/oder ihrer Form gleich ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform sind die Bereiche hinsichtlich Form und/oder Größe zumindest teilweise zueinander unterschiedlich ausgebildet. Ein Bereich ist für eine Eingabe vorgesehen. Ein anderer Bereich ist für eine Darstellung vorgesehen. Noch ein anderer Bereich ist für weitere Informationen, beispielsweise Bestell- und/oder Preisinformationen vorgesehen. Neben einer grafischen Anzeige erfolgt in einer Ausführungsform zusätzlich eine akustische Darstellung, beispielsweise in Form von Warnsignalen und/oder einer Stimmausgabe.
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Die Eingabe/Auswahl und/oder Bestimmung der Parameter erfolgt in einer Ausführung schrittweise. Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Eingabe grafisch, beispielsweise mittels Zeichnen erfolgt. In einer anderen Ausführungsform erfolgt die Eingabe akustisch, beispielsweise per Stimmeingabe. Noch eine andere Ausführungsform sieht eine Kombination vor. In einem ersten Schritt erfolgt die Eingabe manuell durch Eingabe der abgefragten Werte und Dimensionen und/oder per Drag & Drop von vordefinierten Modulen. In anderen Schritten erfolgt eine Eingabe per Spracheingabe und/oder in Kombination. In einer Ausführungsform erfolgt ein Vorschlag oder eine Vorschlagsliste, aus welcher der Benutzer auswählen kann. Die Vorauswahl ist in einer Ausführungsform an eine Materialdatenbank geknüpft. Abhängig von dem vorhandenen Material werden bevorzugte Vorauswahlwerte eingegeben. Die Vorauswahl erfolgt in einer Ausführungsform in Abhängigkeit von weiteren Parametern, beispielsweise von einem Fertigungsdatum, einer Stückzahl und dergleichen. Durch eine entsprechende Verlinkung der Parameter wird eine Vorauswahl getroffen. Die Vorauswahl bzw. die Auswahl oder Eingabe lässt sich in einem weiteren Schritt verändern. Die Veränderung erfolgt frei und/oder diskret, beispielsweise anhand vorgegebener Werte. In einer anderen Ausführungsform erfolgt in einem weiteren Schritt eine Autokorrektur für eingegebene Werte, falls andere zu berücksichtigende Parameter nicht zusammen passen. So kann beispielsweise eine Korrektur unter Berücksichtigung von hinterlegten Werten, beispielsweise DIN-Werten erfolgen. Passt eine Auswahl beispielsweise nicht mit anderen Vorgaben wie Liefer-/Fertigungsdatum zusammen, so wird die Auswahl entsprechend autokorrigiert. Diese Autokorrektur lässt sich in einem weiteren Schritt überschreiben.
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Anhand der Eingabe bzw. Bestimmung der Parameter werden entsprechende Fertigungsschritte bestimmt. Die Fertigungsschritte erfolgen in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Maschinenpark. Der Maschinenpark ist vorzugsweise in einer Datenbank abgelegt. Für die Festlegung der Fertigungsschritte werden die entsprechenden Daten abgeglichen. Über einen Berechnungsprozess werden die geeigneten Maschinen ausgewählt und später entsprechend angesteuert bzw. die entsprechenden Maschinenprogramme generiert. Die festgelegten Fertigungsschritte werden in einer entsprechenden Datenbank bzw. einem entsprechenden Datensatz festgelegt. Bei mehreren Maschinen bzw. mehreren Fertigungsschritten und/oder mehreren Aufträgen erfolgt eine Festlegung der Fertigungsschritte für mehrere Aufträge unter Berücksichtigung der vorhandenen bzw. abgelegten Fertigungsschritte. Es erfolgt ein Abgleich der Datensätze für jeden Auftrag. Mittels der Datensätze wird eine optimierte Maschinenbelegung generiert. Bei den Maschinen handelt es sich vorzugsweise um Maschinen für die spanende Bearbeitung von Material, insbesondere von Maschinen für eine Blechbearbeitung umfassend Laserschneidmaschinen, Fräsmaschinen, Bohrmaschinen, Wasserschneidmaschinen, Abkantmaschinen, Stanzmaschinen und dergleichen. Für die Optimierung der Fertigungsschritte werden die jeweiligen Eigenschaften der unterschiedlichen Maschinen berücksichtig. Weiter wird für die Fertigungsschritte ein Materialvorrat, insbesondere ein Rohmaterialvorrat bzw. Blechvorrat berücksichtigt. Auf diese Weise wird eine seitens des Nutzers gesteuerte vollautomatische Fertigung bereitgestellt. In einer Ausführungsform werden dem Nutzer hinsichtlich der Parameter eine begrenzte Anzahl an Auswahlmöglichkeiten in Abstimmung mit den vorhandenen Maschinen und dem vorhandenen Material zur Verfügung gestellt, sodass eine Fehlbedienung oder Fehlbeauftragung verhindert ist. Aus den eingegebenen Parametern erfolgen zudem eine Zeitberechnung und/oder eine Preisberechnung, anhand welcher dem Nutzer aufgrund seiner Eingaben mitgeteilt wird, wann mit der Fertigstellung und/oder Lieferung seines Auftrags zu rechnen ist. Die Zeit- und/oder Preisberechnung erfolgt in Abhängigkeit von weiteren Parametern wie Liefer-/Fertigungsdatum, Materialauswahl. Insbesondere erfolgt eine Kopplung von Preis und Zeit, sodass auch bezüglich dieser Parameter eine optimierte Lösung für den Nutzer gefunden wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass eine Schnittstelle vorgesehen ist, die zur Stammdatenübernahme ausgebildet ist, beispielsweise aus anderen Datenbanken. Weiter ist vorgesehen, dass das Verfahren außer eine Stammdatenübernahme oder Stammdateneingabe den Schritt einer Registrierung von Neukunden und/oder Sachbearbeitern umfasst. Zudem ist ein Schritt umfasst, welcher eine Anmeldung über entsprechende Zugangsdaten ermöglicht. Dabei ist es weiter vorgesehen, dass eine Passwortänderung durchführbar ist. Eine Konfiguration des zu bestellenden Produktes erfolgt bevorzugt in einer 2D-Ansicht. Die vorgenommene Konfiguration wird in einer 3D-Visualisierung dargestellt, vorzugsweise in Echtzeit. Das Konfigurieren umfasst eine Kollisionsprüfung. Diese wird parallel oder nach einem Konfigurationsschritt bzw. vor einem folgenden Konfigurationsschritt durchgeführt. Die Kollisionsprüfung umfasst die Kollisionsprüfung hinsichtlich der vorgenommenen Konfiguration für das zu bestellende Bauteil und/oder eine Kollision hinsichtlich weiterer Parameter wie Lieferzeit, Material, Maschinenbelegung und dergleichen. Weiter umfasst ist ein automatisierter Angebotsversand. Aus den Konfigurationsdaten wird ein Angebot generiert. Dies umfasst die wesentlichen Daten wie Bauteil, Lieferzeit, Preis und dergleichen. Bevorzugt wird das Angebot automatisch versandt. Hierzu ist eine entsprechende Einheit zum automatisierten Versand von Angeboten vorgesehen. Weiter umfasst ist, dass die jeweilige Konfiguration gespeichert und/oder abgerufen oder geladen wird. Somit ist eine entsprechende Speicher/Lade-Einheit vorgesehen. Somit lassen sich bereits vorgenommene aber noch nicht abgeschlossene Konfigurationen zwischenspeichern und bei Bedarf wieder abrufen. Das Speichern erfolgt auf einem entsprechenden Speicherplatz, bei dem Benutzer und/oder bei dem Auftragnehmer. Weiter umfasst das Verfahren eine Datenübergabe an weitere Recheneinheiten, beispielsweise an eine ERP-Software wie beispielswiese NTS Apollo. Hierzu sind entsprechende Schnittstellen vorgesehen. Vorzugsweise weist das Verfahren keine Bestellstornierungsschritte über den Konfigurator auf. Eine Bestellung ist lediglich außerhalb der Benutzerschnittstelle bzw. des Web-Konfigurators möglich. In einer anderen Ausführungsform ist eine Stornierschnittstelle vorgesehen. Die Erfindung ist so ausgebildet, dass ein täglicher Betrieb von 24 Stunden realisierbar ist. Die Erfindung ist wartungsfrei ausgebildet. Eine Freigabe der Kunden erfolgt durch einen Sachbearbeiter, entweder über die Benutzerschnittstelle oder separat. Das System umfasst entsprechende Mittel zur Durchführung des Verfahrens. Hierzu ist ein Client vorgesehen. Dieser ist in einer Ausführungsform ein Browser mit einem Flash-Plugin. Als Server ist ein Web-Server vorgesehen, vorzugsweise ein Server mit PHP5. Weiter ist ein SFTP-Server vorgesehen. Zudem ist ein MySQL-Server vorgesehen. Für einen automatisierten E-Mail-Versand ist ein SMTP-Server vorgesehen wie zum Beispiel sendmail. Die vorgenannten Server sind als Software vorgesehen. Als Hardware umfasst das System einen Server, vorzugsweise auf Linuxbasis, der für die vorgenannten Software-Server geeignet ist. Bei der Durchführung des Verfahrens übernimmt der Konfigurator, d.h. die Benutzerschnittstelle die Stamm- und/oder Bewegungsdaten, insbesondere in einem Intervall, beispielsweise in einem festen oder variablem Intervall, beispielsweise alle 30 Minuten, aus einer XML-Datei, die von der ERP-Software wie der NTS APOLLO oder einer anderen ERP-Software über eine SFTP-Verbindung auf den Server geladen wird. Eine Anmeldung von Neukunden erfolgt über eine Adresseingabe. Nach Abschluss der Eingabe wird eine Kundennummer erzeugt, vorzugsweise mit einem separaten Nummernkreis und das System legt die Adressdaten zusammen mit der vergebenen Kundennummer ab, vorzugsweise in einer XML-Datei. Für die weitere Bearbeitung wird dem Kunden ein Sachbearbeiter bzw. eine Sachbearbeiternummer zugeordnet, vorzugsweise in Abhängigkeit zu dem Namen, der E-Mail-Adresse und/oder einer USt-ID-Nr. Bei der Anmeldung wird geprüft, ob ein Benutzer bereits registriert ist. Ein bereits registrierter Nutzes wird erkannt. Diesem wird es ermöglicht, dessen Passwort zu ändern bzw. ein neues Passwort anzufordern. Bei Änderungen des Passworts und/oder einer Neuregistrierung wird über den Mail-Server eine E-Mail-Bestätigung versendet.
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Nach einer Anmeldung und/oder Neuregistrierung wird die Konfiguration durchgeführt. Hier kann der Benutzer über die Webschnittstelle bzw. die Benutzerschnittstelle in einem Schritt die gewünschte Größe des Produktes, hier des Schaltschranks oder in anderen Ausführungsformen eines Gehäuses, Haltewinkel, Flanschplatten oder andere Bauteile und/oder der zugehörigen Türen bzw. deren Art festlegen. Insbesondere werden durch den Benutzer die Länge, die Breite und/oder die Höhe des Schaltschranks festgelegt. Auch wird festgelegt, ob die Türen doppelflüglig oder einflüglig oder anders ausgelegt werden.
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Nach dieser Eingabe, die manuell per Tastaureingabe oder per Sprachsteuerung erfolgt, wird dem Benutzer die Möglichkeit bereitgestellt, über eine Drag-and-Drop-Funktionalität und/oder über eine genaue Millimeter-Eingabe, beispielsweise über eine Tastatursteuerung und/oder Spracheingabe, ausgewählte und/oder visualisierte Bauteile auf allen Seiten des Schrankes in der 2D-Ansicht zu platzieren. Dabei ist in einer Ausführungsform zwischen verschiedenen 2D-Ansichten auszuwählen. Bei dieser erweiterten Eingabe wird eine Kollisionsprüfung durchgeführt, d.h. die Schnittstelle prüft, ob eine Kollision vorliegt. Bei Vorliegen einer Kollision wird diese kenntlich gemacht, beispielsweise farblich, somit visuell, und/oder über ein Audiosignal mittels eines entsprechend generierten Signals. Die Änderungen werden zusätzlich in einer 3D-Ansicht visualisiert und permanent aktualisiert, vorzugsweise in Echtzeit. Nach Fertigstellung wird die Konfiguration gespeichert oder direkt bestellt. Nach Bestellung wird ein Angebot mit Preisen generiert und automatisch per E-Mail-Server an den Benutzer übermittelt. Die Konfigurationsdatei wird nach Bestellung als XML-Datei zur Abholung durch NTS Apollo gespeichert. In einer weiteren Ausführungsform ist ein weiterer Bearbeitungsschritt vorgesehen, mit welchem Aussparungen, beispielsweise Rund- und/oder Rechteckaussparungen vorgesehen werden können. Diese können über Tastatur oder grafisch an der 2D-Ansicht platziert und vorkonfiguriert werden. In einem weiteren Schritt sind die genauen Abmaße millimetergenau festlegbar. Die Datenspeicherung erfolgt in einer Datenbank des Konfigurators. Dabei lassen sich die Daten als öffentlich und/oder privat deklarieren. Ein Datensatz ist u.a. über eine Angebotsnummer festgelegt und abrufbar. Dem Benutzer wird in einem Schritt eine Liste der Konfigurationen zugesandt, damit dieser diese direkt laden und/oder bearbeiten kann. Eine Einsehbarkeit durch einen Dritten, der dem System entsprechend bekannt gemacht wird, ist vorgesehen. Eine Datenübergabe nach erfolgreicher Bestellung erfolgt durch Erstellen einer XML-Datei durch den Konfigurator. Eine Strukturvorgabe für die Datei erfolgt durch die NTS-APOLLO. Die Datei umfasst Bestelldaten, Stücklisten, Text-Beschreibung der Konfiguration für die Auftragsbestätigung, Text-Dateien für eine NC-Programmierung der Maschinen, beispielsweise in Wicam, und eine Vorgangsnummer für NTS-APOLLO. Zusätzlich oder alternativ werden die Bilder der Konfiguration gespeichert, insbesondere die 2D-Ansichten. In einer weiteren Ausführungsform wird ein 3D-Modell des Schaltschranks generiert und gespeichert. Die Daten werden in einer entsprechenden Datenbank gespeichert. Für den Benutzer werden die Daten Benutzerkennung, Passwort, Kundennummer, E-Mail-Adresse und/oder Adressdaten (zur Ansicht) gespeichert und/oder generiert. Für das Angebot werden Angebotsnummer, Ersteller (Benutzerkennung/Kundennummer), Konfigurationsbeschreibung in Textform, Erstellungsdatum, Sichtbarkeit (privat, öffentlich) und/oder ein Pfad zu Bilddaten gespeichert und/oder generiert. Für die Stückliste werden die Angebotsnummer und/oder die Stücklisten-Daten nach Struktur von NTS-APOLLO gespeichert und/oder generiert. Für den bestellen Artikel werden die Artikelnummer, das Vorschaubild, ein Bild für die 2D-Ansicht, ein Lochbild für die 3D-Ansicht, eine Kollisionsart (Kugel, Quader etc.), Kollisionsmaße, Datenblatt, Fertigungszeit und/oder Materialpreis gespeichert und/oder generiert. Für den Materialpreis werden die Materialpreisnummer und/oder die Materialpreise gespeichert und/oder generiert. Als sonstige Konfigurationsdaten wird ein Stundensatz gespeichert und/oder generiert. Die Stückliste wird mehrstufig unter Angaben aller Ressourcen und den angeforderten Mengen generiert. Das XML-Format bzw. die XML-Datei ist bidrektional übertragbar, beispielsweise über http oder SFTP.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von mindestens einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches in den Figuren schematisch dargestellt ist. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktive Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein. In den Figuren werden gleiche oder ähnliche Bauteile mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine Oberfläche zur Durchführung des Verfahrens,
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2 schematisch einen Vergleich zwei Flußdiagramme und
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3 schematisch ein weiteres Flußdiagramm.
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Die 1 bis 3 zeigen in verschiedenen Ansichten und verschiedenen Detaillierungsgraden verschiedene Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt schematisch eine Oberfläche zur Durchführung des Verfahrens. Die Oberfläche weist in einem oberen Bereich 10, der sich in eine Breitenrichtung über die gesamte Oberfläche erstreckt, vier Register 12, welche verschiedene Eingabemöglichkeiten bereitstellen. In einem ersten seitlichen Bereich 20 ist eine Eingabemaske 22 angezeigt. Diese stellt Eingabemöglichkeiten für den Benutzer bereit, beispielsweise als Toolbox für Maße, Farbe, Material und/oder Anbauteile. In einem seitlich daneben angeordneten mittleren Bereich 30 erfolgt eine 2D-Darstellung gemäß der Eingaben. Die Darstellung ist für ein weiteres Konfigurieren vorgesehen. In einem weiteren seitlichen Bereich 40, der seitlich neben dem mittleren Bereich angeordnet ist, erfolgt eine 3D Ansicht. Dort wird gemäß den Eingaben das Produkt frei drehbar in 3D visualisiert. Jeder Veränderung gemäß der Eingaben wird in Echtzeit auch in den beiden Ansichtsbereichen 30, 40 dargestellt.
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2 zeigt schematisch einen Vergleich zwei Flußdiagramme. Ein erstes Flußdiagramm 60 – hier links abgebildet – zeigt einen Verfahrensablauf gemäß Stand der Technik. Ein zweites Flußdiagramm 70 zeigt einen Verfahrensablauf gemäß der vorliegenden Erfindung. So umfasst das erste Flußdiagramm die Schritte: Elektroplanung durch einen E-Planer, Bedarfsmeldung an Einkauf durch einen E-Planer, Anforderung an Konstruktionsabteilung, Mechanische Konstruktion durch Konstruktionsabteilung Kunde, Anfrage mit Zeichnung an Lieferant durch Einkauf, Angebot durch Lieferant, evtl Rücksprache mit Konstruktion Kunde, Bestellung durch Einkauf Kunde, Konstruktion und Programmierung Lieferant, Individuelle Fertigung durch Lieferant, Individuelle Auslieferung durch Spedition. Die Schritte sind in zeitlicher Abfolge von oben nach unten dargestellt. Zwischen zwei benachbarten Schritten erfolgt ggf. eine Rekursion zu dem jeweils vorderen Schritt, hier dargestellte durch die gekrümmten Pfeile. Diese gekrümmten Pfeile repräsentieren den Schritt Rücksprache. Es erfolgt im Stand der Technik somit eine Rücksprache an allen Prozessschnittstellen. Gemäß der vorliegenden Erfindung stellt sich eine Ausführungsform des Verfahrens gemäß folgender Arbeitsschritte dar: Elektroplanung und gleichzeitige 24 Stunden Bestellung mit der Plattform durch E-Planer, Automatische Programmierung der Maschinen beim Lieferanten/Produzenten mittels eines Variantengenerators, Standardisierte Fertigung durch Produzenten und Standardisierte Auslieferung durch Produzenten. Eine Rücksprache, also eine Rekursion ist nicht erforderlich. Somit wird das Verfahren rekursionsfrei durchgeführt, d.h. ohne Rückfragen an den Prozessschnittstellen.
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3 zeigt schematisch ein weiteres Flußdiagramm 80. In diesem Flußdiagramm sind die Fertigungsschritte beispielhaft aufgeführt. Ausgehend von einem Fertigungsauftrag für einen Schaltschrank wird eine Größe einer Platine ausgewählt. Diese wird in einem nächsten Schritt die Platine zugeschnitten. Dies erfolgt beispielsweise unter Berücksichtigung der verfügbaren Zuschnittresourcen. Hier wird eine Entscheidung zwischen einem Laserzuschnitt und einem Stanz-Nippel-Zuschnitt getroffen. Anschließend an den Zuschnitt erfolgt ein Einpressen der zugeschnittenen Platine. Nach dem Einpressen wird die Größe des Bauteils ausgewählt. Es erfolgt ein Abkanten, welches nach einem Abkantverfahren-I oder einem Abkantverfahren-II durchgeführt wird. Auch hier werden die jeweils zur Verfügung stehenden Resourcen berücksichtigt und entsprechend ausgewählt. Nach dem Abkanten erfolgt ein Schweißen. Daran anschließend erfolgt ein Beschichten. In einem weiteren Schritt wird eine Dichtung aufgeschäumt. Danach erfolgt eine Montage. Hier werden beispielsweise weitere Zubehörteile mit dem Schaltschrank verbunden. Nach der Montage erfolgt, ggf. mit weiteren Zwischenschritten der Versand zum Kunden. Beigefügt sind entsprechende Prüfdokumente, Lieferscheine und/oder Rechnungen. Die Prüfungen können an jeder Stelle durchgeführt werden und sind hier nicht dargestellt.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- oberer Bereich
- 12
- Register
- 20
- erster (seitlicher) Bereich,
- 22
- Eingabemaske
- 30
- mittlerer Bereich
- 40
- weiterer (seitlicher) Bereich,
- 60
- erstes Flussdiagramm,
- 70
- zweites Flussdiagramm,
- 80
- weiteres Flussdiagramm
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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