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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ködervorrichtung für Rennbahnen umfassend einen über Antriebsmittel motorisch angetriebenen Schlitten, der entlang einer bahnseitig installierten und sich entlang der Rennbahn erstreckenden Führungseinrichtung beweglich ist und an dem eine als Köder dienende Beuteattrappe anbringbar ist.
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Aus der
DE 475 638 B ist eine Ködervorrichtung für Rennbahnen mit den eingangs genannten Merkmalen bekannt, bei der ein Schlitten über einen Elektromotor angetrieben wird und sich entlang einer Schiene neben einem langovalen Parcours einer Rennbahn für Hunderennen bewegt. Der Schlitten weist mehrere Räder auf, die auf Führungsschienen laufen und hat zusätzlich noch ein seitliches Laufrad, welches den Schlitten auf dem Boden der Fahrbahn abstützt. Die sich entlang dem Parcours erstreckende Schiene umfasst neben den Führungseinrichtungen auch eine Stromschiene, die für die Versorgung des elektrischen Antriebs des Schlittens notwendig ist. Der sich auf dem Schlitten befindliche Akkumulator dient nur dazu, den Motor fremd zu erregen, um ein von dem von der Stromschiene zugeführten Strom unabhängiges elektrisches Feld zu erzeugen, so dass der Anker des Motors Gleichstrom verwenden kann. Der Antrieb des Schlittens ist somit nicht autark und es wird eine Stromschiene benötigt, die sich parallel zur Führungsschiene entlang des gesamten Parcours erstreckt.
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Eine weitere Ködervorrichtung für Rennbahnen ist in der
DE 475 640 B beschrieben. Dort wird ein System für den Antrieb eingesetzt, wie es in ähnlicher Form auch heute noch in der Praxis gebräuchlich ist. Der als Köder dienende so genannte Läufer wird an einem Seil befestigt, welches auf eine Seiltrommel aufgewickelt ist, die über einen ortsfesten Motor angetrieben wird. Ein Geschwindigkeitsmesser ist vorgesehen, um die Geschwindigkeit des Läufers beispielsweise an eine bestimmte Hunderasse anzupassen. Alternativ dazu kann auch der Läufer an einem endlosen Seil oder einer Kette angebracht werden, die eine Bahn entsprechend dem Rennparcours durchläuft. In beiden alternativen Fällen werden somit Zugmittel verwendet, die entlang der Rennbahn installiert werden müssen und die nur eine begrenzte Variabilität im Hinblick auf Einstellung der Geschwindigkeit der Köderbewegung und anderer für das Rennen wichtiger Parameter zulassen. Der Läufer oder Schlitten verfügt hier nicht über einen eigenen autarken Antrieb, sondern kann nur mit Hilfe des bahnseitig installierten Zugmittels angetrieben werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Ködervorrichtung für Rennbahnen mit den Merkmalen der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die keinen externen Antrieb und keine externe Stromversorgung benötigt, wodurch sich die bahnseitig zu installierende Konstruktion wesentlich vereinfacht. Weiterhin ist es ein Anliegen der vorliegenden Erfindung, eine Ködervorrichtung für Rennbahnen der genannten Art zur Verfügung zu stellen, die variabler ist und mehr Möglichkeiten bietet, physikalische Größen wie zum Beispiel die Geschwindigkeit des Schlittens zu verändern und beispielsweise an den Verlauf eines Rennens individuell anzupassen.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine Ködervorrichtung für Rennbahnen der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Schlitten mit eigenen energetisch autarken Antriebsmitteln ausgerüstet ist, wobei auch die Energieversorgung dieser Antriebsmittel im Bereich des Schlittens untergebracht ist und die Antriebsmittel ohne eine externe Zugvorrichtung auskommen. Es ist daher keine Stromschiene entlang des Rennparcours notwendig, um den Schlitten anzutreiben. Es genügt die bahnseitige Anbringung einer schienenartigen Führungseinrichtung für den Schlitten, entlang derer sich bewegt. Diese Führungseinrichtung ist einfach montierbar und kann zum Beispiel aus einzelnen ineinander steckbaren Schienenelementen aufgebaut sein. Bahnseitig werden somit keine Kabel oder Zugvorrichtungen benötigt.
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Der gemäß der Erfindung verwendete Antriebsmotor kann beispielsweise ein 3-Phasen-Elektromotor mit vergleichsweise geringem Stromverbrauch sein, der von Akkumulatoren auf dem Schlitten gespeist wird und dessen Geschwindigkeit sich bevorzugt über eine drahtlose Fernsteuerung stufenlos regeln lässt.
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Die erfindungsgemäße Ködervorrichtung kann beispielsweise bei Hunderennen, Pferderennen, Kamelrennen oder aber auch in anderen ähnlichen Anwendungsbereichen eingesetzt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist es so, dass der Schlitten mit einer mit den Antriebsmitteln zusammenwirkenden Regelungseinrichtung versehen ist, die die Geschwindigkeit des Schlittens in Abhängigkeit von der Laufgeschwindigkeit mindestens eines auf der Rennbahn hinter dem Schlitten laufenden Tieres so regelt, dass zwischen dem Schlitten und dem Tier jeweils eine vorgegebene Distanz besteht.
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Um dies technisch zu ermöglichen, sieht eine bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung beispielsweise vor, dass der Schlitten mindestens eine Kamera aufweist, die jeweils die Situation der hinter dem Schlitten laufenden Tiere optisch festhält und bevorzugt gewonnene Bilddaten drahtlos an mindestens eine externe Empfangseinrichtung übermittelt, welche mit einem Bildwiedergabegerät in Verbindung steht. Auf diese Weise kann eine den Rennverlauf überwachende Person quasi von einem beliebigen Standpunkt aus mitverfolgen, ob sich die Distanz zwischen dem Köder und den laufenden Tieren verändert und wenn dieser Fall eintritt kann diese Person über eine Steuerungseinrichtung auf den Antrieb des Schlittens einwirken und dessen Fahrgeschwindigkeit so verändern, dass sich wieder eine vorgegebene Distanz zwischen dem Köder und den Tieren ergibt. Dies kann auch in einem automatischen Regelungsvorgang geschehen, wenn beispielsweise eine vorgegebene Distanz zuvor eingegeben wurde, so dass kein menschliches Eingreifen während des Rennens notwendig ist.
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Dabei kann beispielsweise der Schlitten mit wenigstens einem Bewegungssensor ausgestattet sein, der die Bewegung wenigstens eines hinter dem Schlitten laufenden Tieres erfasst, wenn sich die Tiere dem Schlitten so weit nähern, dass eine vorgegebene Mindestdistanz unterschritten wird. In diesem Fall würde ein entsprechendes Signal an die Antriebssteuerung gesandt, die dann die Geschwindigkeit des Schlittens erhöht. Umgekehrt könnte die Geschwindigkeit des Schlittens automatisch verlangsamt werden, wenn die Distanz zu den laufenden Tieren sich soweit erhöht, dass die Tiere von dem Bewegungssensor nicht mehr erfasst werden. Bei dieser Erfassung kann man auch beispielsweise von wenigstens einer Kamera auf dem Schlitten erfasste optische Daten und von wenigstens einem Bewegungssensor erfasste Daten in Kombination verwenden, um eine von diesen Daten abhängige Regelung der Geschwindigkeit des Schlittens zu bewirken.
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Es können auch gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung mindestens zwei voneinander unabhängige Kameras vorgesehen sein, von denen eine Bilder in Echtzeit aufnimmt und eine Bilder in Zeitlupe aufnimmt. Diese Bilddaten können nicht nur für die Regelung der Geschwindigkeit des Schlittens eingesetzt werden, sondern beispielsweise dazu dienen, um den Zuschauern ein genaues Bild vom Rennverlauf zu vermitteln, über Monitore, die während des Rennens Großbildaufnahmen wiedergeben. Weiterhin können diese Bilddaten auch bei einer Aufzeichnung beispielsweise dazu verwendet werden, um nach dem Rennen im Falle von Unstimmigkeiten eine genaue Auswertung vornehmen zu können.
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Bevorzugt ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung so, dass die Ködervorrichtung wenigstens eine Satellitenüberwachungseinrichtung aufweist, die die jeweilige geodätische Position des Schlittens detektiert und die entsprechenden Positionsdaten an ein externes Empfangsgerät übermittelt. Auf diese Weise kann man an beliebigem Standort auch abseits der Rennstrecke die jeweils aktuelle Position der Ködervorrichtung jederzeit nachverfolgen und beispielsweise visualisieren.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung der Schlitten Empfangsmittel für Fernsteuerungseinrichtungen aufweist, mittels derer eine oder mehrere Funktionen des Schlittens, insbesondere die Antriebsmittel und/oder Kameras von beliebiger externer Position aus drahtlos fernsteuerbar sind.
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Insbesondere wenn die Antriebsmittel für eine Vorwärts- sowie eine Rückwärtsbewegung des Schlittens ausgelegt sind ergeben sich variablere Möglichkeiten, den Schlitten aus beliebiger Position heraus über eine Fernsteuerung zu manövrieren. Beispielsweise wird es dadurch einfacher, den Schlitten nach einem Rennen wieder in eine gewünschte Startposition für ein neues Rennen zu bringen, ohne dass der Schlitten dazu von Hand manövriert werden muss.
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Bevorzugt ist eine Trennvorrichtung vorgesehen, die ein Lösen der als Köder dienenden Beuteattrappe vom Schlitten und deren Auswerfen bei Überschreiten einer Ziellinie, bevorzugt automatisch, auslöst. Auf diese Weise kann das Freigeben der Beute für diejenigen Tiere, die zuerst die Ziellinie erreichen, erfolgen, um diese zu belohnen. Alternativ zu der vorgenannten automatischen Auslösung kann dieses Freigeben der Beute auch beispielsweise über die genannte Fernsteuerung erfolgen.
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An dem Schlitten können beispielsweise ein oder mehrere Laufräder angebracht sein, die auf der bahnseitig installierten schienenartigen Führungseinrichtung abrollen. Wenn ein reiner Reibschluss zwischen Schlitten und Führungsschiene nicht ausreicht, um beispielsweise hohe Beschleunigungskräfte beim Anfahren des Schlittens zu übertragen, kann man zusätzlich eine Art Kette, Zahnleiste oder Zahnstange im Bereich der Führungseinrichtung anbringen, in die beispielsweise ein Kettenrad oder Zahnrad der Schlittens eingreift, wodurch ein kraftschlüssiger Eingriff hergestellt wird. Es wird damit verhindert, dass die Laufräder auf der Führungseinrichtung durchdrehen. Gleichwohl werden auch hier die Antriebskräfte ausschließlich von dem Schlitten selbst aufgebracht. Die genannte Kette oder Zahnleiste ist an der Führungseinrichtung ortsfest angebracht, wird somit nicht angetrieben und stellt kein antreibendes Zugmittel dar, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass wenigstens eine Einrichtung vorgesehen ist, die geeignet ist, Biodaten eines der am Rennen beteiligten Tiere während des Rennens oder im Training zu überwachen und/oder zu speichern und diese Daten drahtlos an eine externe Datenverarbeitungseinheit oder Steuerungseinrichtung und/oder eine solche im Bereich des Schlittens zu übertragen. Dies schafft zum Beispiel die Möglichkeit, den Puls und/oder die Körpertemperatur eines Tieres im Lauf zu erfassen, um dadurch Kenntnisse der Physiologie in einer Belastungssituation zu erhalten und auf diese Weise beispielsweise Überlastungssituationen zu vermeiden oder Änderungen im Trainingsprogramm vorzunehmen. Hierzu kann das Tier beispielsweise ein oder mehrere Sensoren aufweisen, die diese Funktionen messen und überwachen und entsprechende Daten an eine externe Datenverarbeitungseinheit liefern. Diese Sensoren können zum Beispiel an einem Kleidungsstück, insbesondere an einer Jacke, oder einem Geschirr, Gürtel, Zaumzeug, Halsband, Maulkorb oder dergleichen angebracht sein, so dass das Tier die Sensoren während des Laufs unverlierbar tragen kann.
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Diese Biodaten können auch beispielsweise insbesondere drahtlos an eine Empfangseinrichtung im Bereich des Schlittens weitergegeben, woraufhin dort über das Regelungssystem zum Beispiel eine Anpassung der Geschwindigkeit vorgenommen wird und/oder von wo aus diese Biodaten dann gegebenenfalls weitergeleitet werden können an eine externe Steuereinheit und/oder Überwachungseinheit. Die Daten betreffend die Position und Fortbewegung des Schlittens und die vorgenannten Biodaten können somit in einer externen Datenverarbeitungseinheit zusammengeführt, gespeichert und ausgewertet werden, wobei daraus gewonnene Erkenntnisse wiederum für die Regelung des Antriebs des Schlittens verwandt werden können.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann der Schlitten hohe Geschwindigkeiten zurücklegen, so dass man bei Montage einer Kamera auf dem Schlitten eine entsprechend rasch verfahrbare Kamera erhält, um das Renngeschehen aus unmittelbarer Nähe zu beobachten, wobei sich die Kamera über die genannte Steuerung aus einer verhältnismäßig großen Distanz fernsteuern lässt.
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Man kann die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht nur für Rennbahnen verwenden, auf denen Tiere laufen, wie z.B. bei Hunde-Kamel- oder Pferderennen, sondern es ist auch ein Einsatz im Sportbereich generell möglich, wie beispielsweise bei Sportarten, in denen schnell gelaufen oder gefahren wird. Der in der Vorrichtung eingesetzte Schlitten kann alternativ auch beispielsweise in Bereichen eingesetzt werden, die ansonsten für den Menschen schlecht zugänglich sind, wie beispielsweise in Deckenbereichen von Gebäuden oder im Freigelände in großer Höhe, wo der erfindungsgemäße Schlitten auf einer entsprechend ortsfest installierten Führungseinrichtung in der zuvor geschilderten Art und Weise ferngesteuert verfahren werden kann.
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Bei diesen alternativen Einsatzzwecken kann die Ködervorrichtung an dem Schlitten entfallen und die vorliegende Erfindung betrifft somit in allgemeiner Form eine Vorrichtung umfassend einen über Antriebsmittel motorisch angetriebenen Schlitten, der entlang einer bahnseitig installierten und sich entlang einer Bahn erstreckenden Führungseinrichtung beweglich ist, wobei der Schlitten mit eigenen energetisch autarken Antriebsmitteln ausgerüstet ist, wobei auch die Energieversorgung dieser Antriebsmittel im Bereich des Schlittens untergebracht ist und die Antriebsmittel ohne eine externe Zugvorrichtung auskommen, wobei diese Vorrichtung weiterhin insbesondere eines oder mehrere weitere Merkmale aufweist, die in der vorstehenden Beschreibung für den Schlitten genannt wurden.
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Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine schematisch vereinfachte Seitenansicht eines Schlittens mit einem Teilausschnitt einer bahnseitigen Führungseinrichtung, auf der der Schlitten läuft;
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2 eine schematische Darstellung der verschiedenen Komponenten und Bauelemente der Ködervorrichtung, anhand derer deren Arbeitsweise erläutert wird.
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Zunächst wird auf die 1 Bezug genommen und anhand dieser schematisch vereinfachten Darstellung wird erläutert, wie sich der Schlitten 10 auf und entlang der bahnseitig montierten schienenartigen Führungseinrichtung 11 bewegt. Der Schlitten 10 hat zum Beispiel vier Laufräder 12, die am Umfang mit Zähnen 14 ausgestattet und somit wie Zahnräder ausgebildet sind. Die Führungseinrichtung 11 besteht beispielsweise aus Teilstücken 11a, 11b, die jeweils endseitig formschlüssig ineinander greifen, so dass mehrere dieser Teilstücke jeweils in Längsrichtung hintereinander angeordnet und bei der Montage ineinander gesteckt werden können. Diese Führungseinrichtung erstreckt sich entlang des gesamten Parcours auf dem das Rennen stattfindet, beispielsweise jeweils innenseitig an einer ovalen Rennstrecke entlang. Über jeweils in Längsrichtung voneinander beabstandete Pfosten 13 ist die schienenartige Führungseinrichtung 11 auf dem Untergrund verankert.
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Die Laufräder 12 werden über elektromotorische Antriebsmittel, d.h. mindestens einen auf oder in dem Schlitten 10 installierten Elektromotor 17 (siehe 2) angetrieben, wobei der Elektromotor 17 von einem Akkumulator 26 (siehe 2) gespeist wird, so dass keine Energiezuführung von außerhalb des Schlittens 10 notwendig ist. Es muss somit weder ein Kabel noch eine Stromschiene entlang der Rennstrecke verlegt werden. Der Antrieb ist reversibel, so dass die Laufräder 12 in beide Richtungen angetrieben und der Schlitten vorwärts oder rückwärts fahren kann. Der elektromotorische Antrieb ist so ausgelegt, dass er hohe Beschleunigungskräfte auf den Schlitten ausüben kann und den Schlitten in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum auf Geschwindigkeiten in der Größenordnung von beispielsweise 80 km/h oder mehr beschleunigen kann, beispielsweise in einem Zeitraum von nur etwa 10 Sekunden. Der erfindungsgemäße elektromotorische Antrieb hat einen verglichen mit herkömmlichen 3-Phasen-Motoren erheblich geringeren Energiebedarf.
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Die schienenartige Führungseinrichtung 11 kann beispielsweise als flache senkrecht ausgerichtete Strebe (zum Beispiel als Flacheisen ausgebildet) mit etwa rechteckigem Querschnitt ausgeführt sein. Die vier Laufräder 12 des Schlittens 10 können jeweils paarweise zwei von oben her und zwei von unten her in diese Schiene eingreifen, so dass der Schlitten 10 auf der Führungseinrichtung 11 auch bei hohen Geschwindigkeiten einen ruhigen gleichmäßigen Lauf hat. An der flachen Stirnseite oben und unten befinden sich an der Führungseinrichtung 11 jeweils Zahnleisten wie bei einer Kette, in die die Zähne 14 am Umfang der Laufräder 12 eingreifen, so dass bei Drehung der Laufräder über den Antrieb des Schlittens 10 hohe Beschleunigungskräfte auf die Zahnleisten der Führungseinrichtung 11 übertragen werden können und die Laufräder 12 nicht durchrutschen. Die Antriebsrichtung des Schlittens 10 entlang der Führungseinrichtung 11 ist reversibel, so dass der Schlitten 10 wie durch Pfeile in 1 angedeutet wahlweise sowohl vorwärts als auch rückwärts entlang der Führungseinrichtung bewegt werden kann. Beispielsweise auf der Oberseite des Schlittens 10 ist wenigstens eine antennenartige Empfangseinrichtung 15 angebracht, so dass man den Antrieb des Schlittens drahtlos über Funk aus der Entfernung steuern kann. Die in 1 nicht erkennbare Ködervorrichtung ist an der der Führungseinrichtung 11 abgewandten Seite des Schlittens angebracht, beispielsweise über einen auskragenden Auslegerarm 16. Dadurch befindet sich die Ködervorrichtung mit etwas Abstand zum Schlitten 10 oberhalb der Bahn der Rennstrecke, so dass die Tiere, sobald der Start freigegeben ist, hinter der sich rasch vorwärts bewegenden Ködervorrichtung des Schlittens hinterher laufen können.
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Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf das schematische Diagramm von 2 die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Ködervorrichtung und deren funktionswesentliche Bauelemente erläutert. Der Schlitten 10 verfügt über einen Antrieb 17, der von einem Akkumulator 26 versorgt wird und somit energetisch autark ist. Die Beuteattrappe 18 ist an dem Schlitten 10 lösbar befestigt, so dass es über eine Trennvorrichtung 24 möglich ist, bei Überschreiten der Ziellinie die Beuteattrappe 18 vom Schlitten 10 zu trennen und so den Tieren als Belohnung zu überlassen. Der Schlitten weist weiterhin eine Regelungseinrichtung 20 auf, die über Einrichtungen verfügt, um Daten zu verarbeiten und zu speichern und den Antrieb 17 des Schlittens 10 abhängig von externen Steuerimpulsen sowie diversen Parametern zu steuern.
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Der Schlitten 10 weist weiterhin vorzugsweise zwei Kameras 21, 22 auf, von denen beispielsweise eine Aufnahmen in Echtzeit aufnimmt und die zweite Aufnahmen in Zeitlupe aufnimmt. Weiterhin ist bevorzugt im rückwärtigen Bereich am Schlitten 10 ein Bewegungssensor 23 vorhanden, welcher Bewegungen der hinter dem Schlitten laufenden Tiere detektiert. Dieser Bewegungssensor 23 kann so eingestellt sein, dass er bei Detektieren, dass ein Tier sich dem Schlitten 10 über einen vorgegebenen Minimalabstand hinaus nähert, ein entsprechendes Signal auslöst, welches an die Regelungseinrichtung 20 geleitet wird. In Reaktion darauf kann dann die Regelungseinrichtung 20 auf den Antrieb 17 einwirken und die Geschwindigkeit des Schlittens 10 entsprechend erhöhen, so dass der gewünschte Abstand wieder hergestellt wird.
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Gleichzeitig kann über die beiden Kameras 21, 22 das Geschehen hinter dem Schlitten 10 beobachtet werden und die daraus gewonnenen Bilder können über Sende- und Empfangsmittel 15 des Schlittens an eine externe Empfangseinrichtung 30 weitergeleitet werden. Diese externe Empfangseinrichtung 30 kann sich an einem geeigneten Standort auf dem Renngelände befinden. Von dort aus kann man zum einen das Renngeschehen beobachten und gleichzeitig auch den Schlitten 10 überwachen und steuern. Dazu ist die Empfangseinrichtung 30 mit einer entsprechenden Steuerung verbunden, die geeignet ist, Daten betreffend die jeweilige Position des Schlittens 10, dessen Geschwindigkeit, die Position der laufenden Tiere etc. zu empfangen, zu verarbeiten und zu speichern. Dabei kann die Überwachung der jeweiligen Position des Schlittens auch über eine Satellitenüberwachung 32 erfolgen, die ihre Signale an die externe Empfangseinrichtung 30 sendet. Man kann weiterhin einen Monitor 31 vorsehen, der mit der externen Empfangseinrichtung und Steuerung 30 verbunden ist und von dieser Bilddaten über das Renngeschehen erhält und diese entweder für eine das Renngeschehen überwachende Person auf dem Bildschirm 31 wiedergibt und/oder diese Bilddaten auch auf einem großflächigen Monitor wiedergibt, so dass das Publikum auf diese Weise das Renngeschehen in Echtzeit verfolgen kann.
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Über die Empfangsmittel 15 des Schlittens 10 steht die externe Steuerung 30 mit dem Schlitten 10 in bevorzugt drahtloser Verbindung (z.B. über Funk), wobei ein Senden und Empfangen von Daten zwischen externer Steuerung 30 und Schlitten 10 und somit Regelungseinrichtung 20 wechselseitig in beide Richtungen erfolgen kann. Die Regelungseinrichtung 20 des Schlittens 10 kann nicht nur Daten von den Kameras 21, 22 und dem Bewegungssensor 23 empfangen, verarbeiten und speichern, sondern vorzugsweise ist weiterhin eine Einrichtung 25 für die Überwachung (Messung) von Biodaten mindestens eines der laufenden Tiere vorgesehen. Diese Einrichtung wird vorzugsweise an dem Tier selbst angebracht, zum Beispiel über eine Jacke, ein Geschirr, Zaumzeug, Gurte oder dergleichen. Über diese Einrichtung können Biodaten, wie zum Beispiel der Puls, die Atemfrequenz, die Körpertemperatur des Tieres oder dergleichen während des Rennens gemessen werden, wodurch zum Beispiel erkannt werden kann, wenn bei dem Tier eine Überlastungssituation auftritt. Die so gewonnenen Biodaten können zum einen an die Regelungseinrichtung 20 des Schlittens insbesondere drahtlos übertragen werden und andererseits auch an die externe Steuerung 30 weitergeleitet werden. Die im Kontrollzentrum arbeitende Person kann dann bei einer Belastungssituation gegebenenfalls reagieren und beispielsweise das Rennen bei einem Notfall abbrechen. Weiterhin können diese Biodaten aufgezeichnet werden um so wichtige Erkenntnisse über die Physiologie der Tiere während der Rennsituation zu gewinnen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, gegebenenfalls auf die Antriebsmittel 17 des Schlittens 10 einzuwirken, um eventuell dessen Geschwindigkeit zu verlangsamen. Aus den Biodaten können Erkenntnisse über die Gestaltung zukünftiger Rennen gewonnen werden. Die Biodaten, die die externe Steuerung 30 empfängt, können auch beispielsweise auf dem Monitor 31 wiedergegeben werden, um die Überwachung zu verbessern.
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Wenn die Tiere die Ziellinie überquert haben, kann entweder am Schlitten selbst, beispielsweise über eine Lichtschranke an die Trennvorrichtung 24 ein Signal von der Regelungseinrichtung 20 des Schlittens 10 gegeben werden, wodurch die Verbindung zwischen Schlitten 10 und Auslegerarm 16 gelöst und somit die Beuteattrappe 18 vom Schlitten getrennt wird. Gleichzeitig kann die Regelungseinrichtung 20 auf die Antriebsmittel 17 des Schlittens 10 einwirken und das Abbremsen des Schlittens veranlassen. Diesen Vorgang des Trennens der Beuteattrappe und Abbremsen des Schlittens kann aber auch beispielsweise von einem Kontrollzentrum aus über die externe Steuerung 30 erfolgen, die drahtlos ein entsprechendes Signal an die Empfangseinrichtung 15 des Schlittens 10 gibt, von wo aus ein Signal an die Regelungseinrichtung 20 geleitet wird, die dann auf den Antrieb 17 und die Trennvorrichtung 24 einwirkt. Man kann daher durch Fernsteuerung das Trennen und Abbremsen des Schlittens jederzeit bewirken, wenn zum Beispiel aus irgendwelchen Gründen ein Rennen vorzeitig abgebrochen werden soll.
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Der Antrieb des Schlittens 10 kann auch beispielsweise nach Vorgabe eines Programms erfolgen, d.h. anhand von Daten, die in der Regelungseinrichtung 20 gespeichert sind. Unabhängig von solchen vorgegebenen Daten kann erfindungsgemäß die Antriebssteuerung in Abhängigkeit von den Messdaten der Kameras 21, 22, und/oder des Sensors 23 und/oder der gemessenen Biodaten oder davon unabhängig durch menschliches Eingreifen von außen über die Fernsteuerung 30 erfolgen, wenn zum Beispiel ein unvorhergesehenes Ereignis während des Rennens auftritt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schlitten
- 11
- Führungseinrichtung
- 12
- Laufräder
- 13
- Pfosten
- 14
- Zähne
- 15
- Empfangseinrichtung
- 16
- Auslegerarm
- 17
- Antriebsmittel
- 18
- Beuteattrappe
- 20
- Regelungseinrichtung
- 21
- Kamera
- 22
- Kamera
- 23
- Bewegungssensor
- 24
- Trennvorrichtung
- 25
- Einrichtung für die Überwachung von Biodaten
- 26
- Akkumulator/Energieversorgung
- 30
- externe Empfangseinrichtung, Steuerung
- 31
- Monitor
- 32
- Satellitenüberwachung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 475638 B [0002]
- DE 475640 B [0003]