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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Kältemittelleitung eines Kältemittelkreislaufs.
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Kraftfahrzeuge sind immer häufiger mit einer Klimaanlage mit einem Kältemittelkreislauf ausgestattet, um den Fahrgastinnenraum des Kraftfahrzeugs klimatisieren zu können. Dazu ist ein Kältemittelkreislauf vorgesehen, in welchem ein Kältemittel zirkuliert, wobei in einem solchen Kältemittelkreislauf üblicherweise ein Verdichter, ein Kondensator, ein Expansionsventil und ein Verdampfer vorgesehen sind. Das Kältemittel wird von dem Verdichter verdichtet, im Kondensator verflüssigt und im Expansionsventil entspannt und im Verdampfer wieder verdampft. Dabei wird das Kältemittel im Kondensator abgekühlt und im Verdampfer erwärmt, so dass Luft im Verdampfer abkühlbar ist, um den Fahrgastinnenraum mit gekühlter Luft versorgen zu können. Dabei werden die einzelnen Aggregate mit Kältemittelleitungen im Kreislauf miteinander verbunden.
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Der Kondensator ist oft im Fahrzeugbug als luftgekühlter Kondensator angeordnet. Ist der Verdichter bei einem Fahrzeug mit Mittelmotor oder Heckmotor vom Fahrzeugmotor angetrieben, so führen die Kältemittelleitungen des Kältemittelkreislaufs oft vom Fahrzeugbug bis hin in das Fahrzeugheck. Dann sind die Kältemittelleitungen äußeren Einflüssen und Bedingungen ausgesetzt, was gegebenenfalls auch zu einer Beschädigung führen kann und was bei einer Beschädigung der Kältemittelleitungen zum Austritt von Kältemittel führen kann. Da das Kältemittel je nach Material der Befüllung relativ teuer sein kann, wäre ein Entweichen des Kältemittels mit einem kostenintensiven Wiederauffüllen verbunden. Auch ist es bei manchem Kältemittel aus ökologischen Gründen vorteilhaft, wenn es abgesaugt und entsorgt werden könnte und es nicht einfach unkontrolliert entweicht.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug zu schaffen, welches einen Kältemittelkreislauf mit zumindest einer Kältemittelleitung aufweist, wobei die Kältemittelleitung zumindest abschnittsweise besser gegen äußere Einflüsse und Beschädigungen geschützt ist.
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Die Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Karosseriestruktur mit seitlichen vorderen und hinteren Radhäusern, wobei beiderseits der Karosseriestruktur und jeweils zwischen den vorderen und hinteren Radhäusern jeweils ein Fahrzeugschweller vorgesehen ist, mit einem Kältemittelkreislauf mit zumindest einer Kältemittelleitung, wobei zumindest ein Abschnitt zumindest einer Kältemittelleitung innerhalb eines Fahrzeugschwellers verläuft und mittels einer abdichtenden Ummantelung versehen ist. Dadurch wird die zumindest eine Kältemittelleitung durch den Verlauf durch den Fahrzeugschweller abschnittweise gegen äußere Einflüsse geschützt. Die abdichtende Ummantelung dient weiterhin dazu, dass auch bei einem Seitenaufprall oder einem Phahlcrash bei einer Beschädigung der Kältemittelleitung das Kältemittel dennoch nicht austreten kann. So wird eine erhöhte Sicherheit erreicht, weil bereits der Verlauf im Fahrzeugschweller die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung der Kältemittelleitung erheblich reduziert. Wird die Kältemittelleitung dennoch beschädigt, so sorgt die abdichtende Ummantelung für zusätzliche Sicherheit vor Kältemittelverlusten.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn zumindest zwei Abschnitte zweier Kältemittelleitungen innerhalb eines Fahrzeugschwellers verlaufen, wobei jeder der Abschnitte jeweils mittels einer abdichtenden Ummantelung versehen ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn zwei parallel verlaufende Kältemittelleitungen zusammen durch den Fahrzeugschweller verlaufen. Diese können beispielsweise eine zu einem Aggregat hinführende und eine davon zurückführende Kältemittelleitung sein. Alternativ kann jeweils eine solche Kältemittelleitung durch jeweils einen der beiden Schweller verlaufen.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn die beiden Abschnitte der beiden Kältemittelleitungen im Wesentlichen parallel zueinander in dem gleichen Fahrzeugschweller verlaufen. Dies reduziert den Montage- und Wartungsaufwand.
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Vorteilhaft ist es, wenn die zumindest eine Kältemittelleitung im gesamten Längenbereich des Fahrzeugschwellers ummantelt ist. Dadurch wird die Gefahr des Austretens des Kältemittels reduziert, wenn die Kältemittelleitung weitestgehend ummantelt ist.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn die zumindest eine Kältemittelleitung im gesamten Längenbereich des Fahrzeugschwellers nur über einen Teilbereich der Längserstreckung ummantelt ist. So kann ein besonders exponierter Bereich zusätzlich geschützt werden.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn die Ummantelung eine Kunststoff- oder Gummiummantelung ist. Diese kann einfach um die Kältemittelleitung gelegt oder gezogen werden, um die Abdichtung zu erreichen. Dabei kann eine Gummiummantelung über die rohrförmige Kältemittelleitung gezogen werden oder auf diese aufgetragen werden. Die Kunststoffummantelung kann ebenso einfach auf die Kältemittelleitung aufgebracht werden.
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So ist es vorteilhaft, wenn die Ummantelung ein Gummischlauch ist. Dieser kann einfach über die Kältemittelleitung gezogen werden.
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Bei einer Alternative ist es vorteilhaft, wenn die Ummantelung ein Schrumpfschlauch ist. Dieser kann einfach um die Kältemittelleitung gezogen und dann durch Erwärmen auf die Kältemittelleitung aufgeschrumpft werden.
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Gemäß eines vorteilhaften Aspekts der Erfindung ist die Elastizität oder die Flexibilität der Ummantelung derart gewählt, dass die Ummantelung bei einem Bruch oder Riss der ummantelten Kältemittelleitung insbesondere aufgrund stumpfer äußerer Krafteinwirkung selbst nicht durch einen Bruch oder Riss beschädigt ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung detailliert erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs in einer Ansicht seitlich von unten, und
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2 eine schematische Ansicht einer Kältemittelleitung mit Ummantelung.
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Die 1 zeigt eine Teilansicht einer Karosseriestruktur 2 eines Kraftfahrzeugs 1. Dabei weist die Karosseriestruktur 2 auf beiden Seiten 3, 4 vordere Radhäuser 5 und hintere Radhäuser 6 auf. Zwischen den Radhäusern 5, 6 einer Seite ist der jeweilige Fahrzeugschweller 7 vorgesehen.
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Das Kraftfahrzeug 1 weist weiterhin einen Kältemittelkreislauf 8 mit typischerweise einem Verdichter, einem Kondensator, einem Expansionsventil und mit einem Verdampfer auf. Dadurch kann der Fahrgastinnenraum des Kraftfahrzeugs 1 klimatisiert werden. Die einzelnen Aggregate des Kältemittelkreislaufs 8 sind dabei über Kältemittelleitungen 9 miteinander verbunden.
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Wie in 1 zu erkennen ist, verläuft zumindest ein Abschnitt 10 zumindest einer Kältemittelleitung 9 innerhalb eines Fahrzeugschwellers 7. Dieser Abschnitt der Kältemittelleitung 9 ist gemäß 2 mit einer abdichtenden Ummantelung 11 versehen. Die 2 zeigt schematisch, dass die Ummantelung 11 die Kältemittelleitung 9 abdichtend umgibt, so dass bei einem Bruch oder bei einer Beschädigung der Kältemittelleitung 9 diese noch durch die Ummantelung 11 abgedichtet verschlossen ist, so dass kein Kältemittel austreten kann.
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In 1 ist zu erkennen, dass zwei Abschnitte zweier Kältemittelleitungen innerhalb eines Fahrzeugschwellers 7 verlaufen. Dabei ist jeder der Abschnitte jeweils mittels einer abdichtenden Ummantelung 11 versehen. Diese Gestaltung erleichtert die Montage der Kältemittelleitungen 9, da diese gemeinsam in dem Schweller 7 verlegt werden können. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die zumindest eine Kältemittelleitung 9 in ihrem gesamten Längenbereich des Fahrzeugschwellers 7 ummantelt ist. Dies schützt die Kältemittelleitung maximal. Alternativ kann es auch ausreichend sein, wenn die zumindest eine Kältemittelleitung 9 im gesamten Längenbereich des Fahrzeugschwellers 7 nur über einen Teilbereich der Längserstreckung ummantelt ist. So kann der besonders gefährdete Bereich der Kältemittelleitung geschützt werden.
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Gemäß der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Ummantelung 11 eine Kunststoff- oder Gummiummantelung ist. Diese kann einfach aufgebracht bzw. aufgeschoben werden und erzeugt dabei eine langfristig abgedichtete Ummantelung 11.
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Dabei kann die Ummantelung 11 durch einen Gummischlauch gebildet sein, der um die Kältemittelleitung 9 geschoben wird. Vorteilhaft legt sich der Gummischlauch dabei mit Vorspannung an die Außenwand der Kältemittelleitung an und dichtet dabei die Kältemittelleitung ab, falls diese ein Leck aufweist, beispielsweise im Falle eines Leitungsbruchs.
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Alternativ kann auch eine Art Schrumpfschlauch verwendet werden, welcher über die Kältemittelleitung geschoben werden kann und der anschließend auf die Kältemittelleitung aufgeschrumpft wird. Auch dadurch wird eine gute Dichtigkeit erreicht. Durch die Elastizität bzw. Flexibilität der Gummi- oder Kunststoffummantelung wird vorteilhaft erreicht, dass auch bei einem Unfall bzw. Seitenaufprall das Kältemittel nicht austreten kann, selbst wenn die ummantelte Kältemittelleitung als solche beschädigt sein sollte. Die Elastizität bzw. Flexibilität der Gummi- oder Kunststoffummantelung sorgt dafür, dass die Ummantelung die Belastung aufgrund des Aufpralls übersteht, ohne selbst dabei beispielsweise durch einen Bruch oder Riss beschädigt zu werden, auch wenn die ummantelte Kältemittelleitung beispielsweise durch einen Bruch oder Riss beschädigt worden sein sollte. Das Kältemittel in der Kältemittelleitung ist dadurch gut gegen unbeabsichtigtes Ausströmen geschützt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Karosseriestruktur
- 3
- Seite
- 4
- Seite
- 5
- Radhaus
- 6
- Radhaus
- 7
- Fahrzeugschweller
- 8
- Kältemittelkreislauf
- 9
- Kältemittelleitung
- 10
- Abschnitt
- 11
- Ummantelung