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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bereitstellung von Futter für ein Tier, insbesondere für ein Pferd, in einer Box, die nach oben durch ein Gitter begrenzt ist.
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Stand der Technik
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Grosstiere, insbesondere Pferde, Kühe oder auch Schweine, werden durch Futterkrippen mit Futter versorgt. Bei Einzeltierhaltung wird jedoch in der Regel das Futter lose in den Aufenthaltsraum des Tieres geworfen, so dass das Tier vom Boden fressen muss. Ferner verteilt das Tier das Futter in dem Aufenthaltsraum, so das es zu hohem Futterverlust kommen kann.
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Des Weiteren sind Heuraufen insbesondere für Pferde bekannt, die aus Metall, Kunststoff oder Textilgewebe hergestellt werden. Dieses sind von der Fressseite her zugänglich, allerdings muss das Tier zum Zupfen des Heus den Kopf in eine unnatürliche Stellung bewegen. Diese Futterraufen sind meist nur von vorn für das Tier zugänglich, so dass das Tier den Kopf verdrehen muss, was nicht der Natur entspricht. Dies kann zu Verspannungen führen, so dass das Tier den Kopf auch nach dem Fressen weiterhin schief hält. Gerade bei Hochleistungspferden kann diese Kopfhaltung negative Auswirkungen haben.
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Ferner unterliegen insbesondere Textilraufen einem erheblichen Verschleiss, da das Gewebe vom Tier zerbissen wird. Eine Kontrolle der Fresszeit ist nur durch ein Auffüllen oder durch Entfernen des Futters bzw. der Futterraufe möglich.
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Durch senkrechte Trennwände, Abdeckungen od.dgl., welche elektrisch betätigt werden können, soll ein natürliches Fressverhalten simuliert werden. Dies gilt insbesondere für Futterraufen, welche im offenen Stall oder auf der Weide verwendet werden. Hierbei kann aber die Fressgeschwindigkeit nicht beeinflusst werden, da das Futter frei zugänglich ist.
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Des Weiteren ist bekannt, dass Futterboxen, gefüllt mit Futter, in den Aufenthaltsraum des Tieres gestellt werden, wobei diese Futterboxen in der Regel aus Metall bestehen und von einem Gitter abgedeckt sind.
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Aus der
DE 20 2006 000 045 U1 ist bspw. eine mobile Raufutterbox zur regulierten Raufuttervorlage mit Futterrutsche, Futterfangkorb und Transportrollen bekannt, wobei das Fressgitter anhand der regulierbaren Gitterstäbe verstellt werden kann. Das heisst, die Futterbox muss insgesamt in den Aufenthaltsraum des Tieres geschoben werden und ist für das Tier nur von vorne her zugänglich, was wiederum die Kopfhaltung des Tieres negativ beeinflusst. Wird zudem diese Raufutterbox von einer fremden Person in den Aufenthaltsraum geschoben, so kann dies unerwünschte Reaktionen des Tieres hervorrufen.
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Aus der
DE 20 2005 006 093 U1 ist eine mobile Raufutterstation zur zeitgesteuerten Raufuttervorlage mit Futterrutsche und eigener Energieversorgung über Solarstrom bekannt, wobei das Fressgitter anhand eines Futterschiebers verschlossen und geöffnet werden kann, indem ein Futterschieber per Elektromotor rauf oder runter bewegt wird. Auch für diese mobile Raufutterstation gelten die beschriebenen Nachteile.
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Aufgabe
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der o. g. Art zu schaffen, welche leicht zu bedienen ist, ohne das Tier in seinem Aufenthaltsraum zu stören, welche aber gewährleistet, dass der Kopf des Tieres über den gesamten Fresszeitraum in einer natürlichen Stellung gehalten und ein Futterverlust minimiert wird.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führt, dass das Futter zwischen dem Gitter und einem Boden angeordnet ist, welcher zum Gitter hin bewegbar ist.
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Dies bedeutet zum Einen, dass das Gitter für das Tier von oben her zugänglich ist, so dass das Tier in einer natürlichen Kopfhaltung fressen kann. Des Weiteren wird durch den zum Gitter hin bewegbaren Boden gewährleistet, dass das Tier genügend Nachschub an Futter bekommt, dabei soll vor allem der Druck des Bodens so eingestellt sein, dass das Tier das Futter wie auf der Weide zupfen kann. Des Weiteren ist es möglich, durch eine Steuerung des Anhebens bzw. Absenkens des Bodens die Futtermenge einzustellen bzw. auch zu rationieren, was zum Beispiel bei Krankheit des Tieres notwendig sein kann. Es können auf einfachste Art und Weise Fresszeiten und Fressmenge eingestellt werden.
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Des weiteren ist das Futter an einer Stelle in dem Aufenthaltsraum konzentriert und kann nicht im gesamten Aufenthaltsraum verteilt werden, so dass es zu dem geringsten möglichen Futterverlust kommt.
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Bevorzugt soll das Gitter schräg angestellt sein, so dass es etwa senkrecht zu einer gedachten Neigungslinie des Kopfes des Tieres verläuft. Hierdurch kann das Tier völlig entspannt fressen, so dass seine Haltung nicht beeinflusst wird.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung soll die Box in einer Wand eines Aufenthaltsraums für das Tier angeordnet und von aussen zugänglich sein. Das bedeutet wiederum, dass die Fütterung auch durch eine dem Tier fremde Person durchgeführt werden kann, ohne dass das Tier dies überhaupt bemerkt. Zum Aufenthaltsraum des Tieres hin ist die Vorrichtung geschlossen, lediglich das Gitter bietet dem Tier das Futter dar. Selbstverständlich kann die Box auch in einer Ecke des Aufenthaltsraums für das Tier eingebaut werden. In diesem Fall ist dann die äußere Verkleidung zum Aufenthaltsraum hin entsprechend angepasst.
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Aus welchem Material die Box besteht, ist von untergeordneter Bedeutung. Wird sie zum Beispiel aus Edelstahl ausgeführt, ist sie leicht zu reinigen. Wird Kunststoff verwendet, ist dieser billiger und leichter. Jedes Material soll von der Erfindung umfasst sein.
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Zum Einbringen des Futters in die Box weist diese eine offene Rückseite auf, wobei in einem sehr einfachen Ausführungsbeispiel der Erfindung das Futter auf den anhebbaren Boden aufgelegt wird.
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Bevorzugt wird aber zur Aufnahme des Futters auch eine spezielle Futteraufnahme, die in die Box eingeschoben werden kann. In diesem Fall befindet sich dann der Boden in der Futteraufnahme.
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In einem weiterhin bevorzugten Ausführungsbespiel der Erfindung ist die Futteraufnahme mit der Box gelenkig verbunden. Dabei kann die Futteraufnahme aus der Box geschwenkt, gedreht oder an einer Schienenführung herausgezogen werden. Hier sind viele Möglichkeiten denkbar und sollen vom vorliegenden Erfindungsgedanken umfasst sein. Dasselbe gilt natürlich auch für die geometrische Ausgestaltung sowohl von Box als auch von Futteraufnahme.
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Im bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Futteraufnahme nahe dem Boden in dessen unterer Endlage ein Drehgelenk auf, mit dem sie mit der Box verbunden ist. In diesem Fall wird die Futteraufnahme einfach aus der Box herausgeschwenkt. Die Futteraufnahme besteht dann im Wesentlichen aus einer Frontplatte und einem Behälter, der nach unten durch den verschiebbaren Boden begrenzt ist. Beispielsweise ein Heuballen wird dann in den Behälter bei aufgeschwenkter Lage der Futteraufnahme eingegeben und die Futteraufnahme dann in die Box eingeschwenkt. Die kippbare Form nimmt Standard-Ballen im Kleinformat auf, sie ist aber auch für alle anderen Formen von Raufutter möglich, bspw. kann auch ungepresstes Heu eingebracht werden.
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Raufutter wird durch das Gitter geschützt, wodurch ein Verlust durch zusätzlich herausgefallenes Futter verringert wird. Die Vorrichtung ist schnell gesäubert und leicht zu befüllen, ein Betreten der Tier-Box ist nicht erforderlich. Ferner ist eine geringe Staubbelastung zu erwähnen, da das Futter in einen geschlossenen Behälter fällt. Etwa doch vorhandener Staub wird beim Öffnen der Futteraufnahme automatisch entfernt. Auch kann der Boden aus Lochblech ausgeführt sein, so dass der Staub durch die Löcher heraus fällt.
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Für die Bewegung des Bodens ist erfindungsgemäss ein Antrieb vorgesehen. Durch diesen Antrieb kann der Boden nicht nur angehoben, sondern auch abgesenkt werden. Für den Antrieb selbst sind viele Möglichkeiten denkbar und sollen von der Erfindung umfasst sein. Zum Einen ist ein rein mechanischer Antrieb denkbar, wobei sich zum Beispiel beim Öffnen der Futteraufnahme der Boden zumindest teilweise absenkt. Ein teilweises Absenken erlaubt ein leichteres Reinigen. Wird nun Futter eingefüllt, wird der Boden bis zum Anschlag nach unten gedrückt, dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass der Boden in eine Rückhaltung einrastet. Beim Schliessen der Futteraufnahme wird dann die Rückhaltung zwangsentriegelt, damit sich der Boden von unten nach oben bewegen kann.
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Eine Belüftung, wie in Pferdeboxen gewünscht, wird durch Öffnungen in der Box und in der schwenkbaren Futteraufnahme sowie durch eine Montage, bei welcher die Vorrichtung nicht direkt auf dem Boden aufsteht, gewährleistet. Die gesamte Vorrichtung ist so ausgelegt, dass eine Luftzirkulation über die ganze Breite im unteren Bereich gewährleistet ist. Damit kann es zu keiner ausgeprägten Konzentration von Urin- oder Kotgeruch kommen.
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Für den mechanischen Antrieb des Bodens können bspw. Seilzüge vorgesehen sein, die durch das Einbringen des Futters vorgespannt werden. Desgleichen sind aber auch entsprechende Seilzüge denkbar, welche so ausgelegt sind, dass der Boden beim Öffnen der Futteraufnahme abgesenkt wird.
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Des Weiteren ist auch an eine elektrische Variante des Antriebs gedacht, wodurch der Boden sowohl angehoben als auch abgesenkt werden kann.
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Bei einer pneumatischen Betätigung wird ein einseitig wirkender Zylinder verwendet. Selbst ein hydraulischer Zylinder ist denkbar, wobei natürlich hier die Gefahr von Leckagen besteht.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bereitstellung von Futter für ein Tier, gesehen von außerhalb des Aufnahmeraums für das Tier und mit geöffneter Futteraufnahme;
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2 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 1, gesehen von innerhalb des Aufnahmeraums für das Tier mit teilweise entfernter Verkleidung;
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3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 1 mit durchscheinenden Bauelementen.
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Eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Bereitstellen von Futter für ein Tier besteht gemäss 1 und 2 aus einer Box 1 und einer Futteraufnahme 2. Dabei ist die Futteraufnahme 2 gelenkig mit der Box 1 verbunden. Hierzu ist in oder an der Futteraufnahme 2 eine Gelenkstange 3 vorgesehen, die in Halterungen 4 dreht, die wiederum mit einem Rahmen 5 der Box 1 verbunden sind. Entsprechende Verbindungselemente sind mit 6.1 und 6.2 in 3 gekennzeichnet. Durch diese Verbindung lässt sich die Futteraufnahme 2 in und aus der Box 1 schwenken.
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Im Übrigen weist die Futteraufnahme 2 eine Frontplatte 7 auf, an der ein Behälter 8 für das Futter angeordnet ist. Dieser Behälter 8 wird nach unten durch einen Boden 9 begrenzt, der entsprechend dem Doppelpfeil 10 in 3 anhebbar bzw. absenkbar ist. Dieses Anheben bzw. Absenken geschieht über einen nur schematisch dargestellten Antrieb 11, der über entsprechende Züge 12 mit dem Boden 9 verbunden ist, wobei der Boden 9 in Schienen 13.1 bzw. 13.2 geführt wird. Allerdings sind entsprechende Umlenkrollen für die Seilzüge nicht näher gezeigt, dem Fachmann aber geläufig.
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Die Box 1 ist nach oben durch ein Gitter 14 begrenzt, welches schräg angestellt ist. Dieses Gitter 14 liegt, bevorzugt entfernbar, dem Rahmen 5 der Box 1 auf.
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Ferner ist in den Rahmen 5 eine Verkleidung 15 eingesetzt, welche im vorliegenden Fall aus Nut-/Federbrettern besteht, im Übrigen aber bevorzugt der Innenwand des Aufenthaltsraums des Tieres angepasst ist.
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An der Frontplatte 7 befindet sich noch ein Griff 16 zum Öffnen und Schliessen der Futteraufnahme 2.
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Die Funktionsweise der vorliegenden Vorrichtung ist folgende:
Die Vorrichtung wird bevorzugt in eine Wand eines Aufenthaltsraumes des Tieres eingebaut. Dabei ragt die Box in den Aufenthaltsraum selbst, so dass das Gitter vom Tier her erreicht werden kann.
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Um dem Tier Futter zu verabreichen, wird die Futteraufnahme aus der Box herausgeschwenkt, wobei gleichzeitig durch den Antrieb der Boden abgesenkt wird. Dies geschieht entsprechend den Möglichkeiten, die der gewählte Antrieb bietet. Bevorzugt erfolgt das Absenken aber nur teilweise, damit der Futterbehälter von Staub usw. gereinigt werden kann.
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Danach wird von aussen her neues Futter in die Futteraufnahme eingegeben und die Futteraufnahme wieder in die Box eingeschwenkt. Das Futter steht jetzt unter dem Druck des Bodens und wird gegen das Gitter gedrückt. Dabei schauen Futterteile aus dem Gitter heraus und können von dem Tier herausgezupft werden. Die Abnahme des Futters durch das Fressen des Tieres wird durch Bewegen des Bodens gegen das Gitter hin ausgeglichen.
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Der Boden
9 wird durch einen festen Boden
17 begrenzt. Dieser feste Boden
17 dient dazu, dass, wenn die Futteraufnahme
2 herausgeschwenkt wird, der Staub und die Spreu durch Öffnungen in der Frontplatte in den Futtergang aus der Futteraufnahme
2 herausfallen. Bezugszeichenliste
1 | Box |
2 | Futteraufnahme |
3 | Gelenkstange |
4 | Halterung |
5 | Rahmen |
6 | Verbindungselement |
7 | Frontplatte |
8 | Behälter |
9 | Boden |
10 | Doppelpfeil |
11 | Antrieb |
12 | Züge |
13 | Schienen |
14 | Gitter |
15 | Verkleidung |
16 | Griff |
17 | fester Boden |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006000045 U1 [0007]
- DE 202005006093 U1 [0008]