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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen.
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Moderne Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, benötigen ein Maßkonzept, das ein vernünftiges Handling des Fahrzeugs in Städten und Ballungsgebieten zulässt. Dieses Maßkonzept berücksichtigt unter anderem Parameter wie die Abmessungen des Fahrzeugs für einen normalen Parkplatz, in einem Parkhaus, in einer Garage, entsprechende Beladungsmöglichkeiten und dergleichen. So ist beispielsweise die Fahrzeuglänge begrenzt und die Heckgestaltung muss gewissen Randbedingungen genügen.
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Bei schneller Fahrt auf Landstraßen und Autobahnen, bei der der Luftwiderstand einen entscheidenden Einfluss auf den Treibstoffverbrauch hat, ist die Heckgestaltung nach vorstehend genannten Randbedingungen unter aerodynamischen Gesichtspunkten oft nicht optimal.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, zu schaffen, welches verbesserte aerodynamische Eigenschaften aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbindungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Um ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, zu schaffen, welches verbesserte aerodynamische Eigenschaften aufweist, ist erfindungsgemäß am Fahrzeugheck eine Heckverlängerung vorgesehen, welche zwischen einer eingefahrenen Position und einer ausgefahrenen Position verfahrbar ist. Erfindungsgemäß ist demnach vorgesehen, das Fahrzeug mit einer aktiven beziehungsweise adaptiven Heckverlängerung zu versehen. Im eingefahrenen Zustand der erfindungsgemäßen Heckverlängerung bleibt die volle Funktionalität des Fahrzeugs für Städte und Ballungsgebiete erhalten. Insbesondere bleibt dabei vorzugsweise auch die Funktion des Kofferraums beziehungsweise des Kofferraumdeckels vorhanden. Bei schneller Fahrt beispielsweise auf Überlandstrecken, auf denen aufgrund der Straßenverhältnisse die Fahrzeuglänge nicht entscheidend ist, wird hingegen durch die ausgefahrene Heckverlängerung eine erhebliche Reduktion des Luftwiderstands und damit des Treibstoffverbrauchs erzielt. Weiterhin kann die Maximalgeschwindigkeit des Fahrzeugs gesteigert werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn sich die Heckverlängerung in der eingefahrenen Position vollständig in der Karosserie des Kraftfahrzeugs, insbesondere des Personenkraftwagens, eingefahren befindet. Hierdurch wird ein besonders günstiges Handling des Fahrzeugs in Städten und Ballungsgebieten erreicht, in welchen es unter anderem auf eine möglichst geringe Fahrzeuglänge ankommt.
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Bei einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Heckverlängerung mehrere ausfahrbare Segmente, insbesondere Karosseriesegmente. Hierdurch kann die Heckverlängerung in der eingefahrenen Position besonders Platz sparend und einfach in der Karosserie des Kraftfahrzeugs, insbesondere des Personenkraftwagens, untergebracht werden.
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Weiter hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn mittels der Heckverlängerung ein geschossener ringförmiger Heckkörper erzeugbar ist, da hierdurch das aerodynamische Potential des Fahrzeugs besonders gut ausgeschöpft werden kann. In diesem Zusammenhang hat es sich als weiter vorteilhaft gezeigt, wenn mittels des Heckkörpers eine Fortsetzung des Fahrzeuggrundkörpers auszubilden ist. Hierdurch wird das maximale aerodynamische Potential des Fahrzeugs ausgeschöpft.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1a, b eine Perspektivansicht von schräg hinten auf einen Personenkraftwagen mit einer am Fahrzeugheck vorgesehenen Heckverlängerung in eingefahrener Position beziehungsweise eine stark schematisierte Darstellung des Heckbereichs des Fahrzeugs mit der nur angedeuteten Heckverlängerung und in den
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2a, b eine Perspektivansicht auf einen Personenkraftwagen gemäß 1a mit in vollständig ausgefahrener Position befindlicher Heckverlängerung am Fahrzeugheck beziehungsweise eine stark schematisierte Darstellung des Heckbereichs des Fahrzeugs gemäß 1b mit der nur angedeuteten, in der vollständig ausgefahrenen Position befindlichen Heckverlängerung.
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In 1a ist in einer Perspektivansicht von schräg hinten ein Fahrzeugheck eines Personenkraftwagens dargestellt. Erkennbar ist dabei insbesondere, dass sich an eine Heckscheibe 10 ein Kofferraumdeckel 12 anschließt, der seitlich bis an eine jeweilige Kofferraumdeckelfuge 14 verläuft und hinten an einer Kante 16 endet. Diese Kante 16 begrenzt auch seitliche Kotflügel 18 nach hinten hin, wobei sind zwischen den Kotflügeln 18 und unterhalb der Kante 16 eine konturierte Rückwand 20 erstreckt, die nach unten hin durch einen Diffusor 22 begrenzt ist.
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1b zeigt diesen Heckbereich des Fahrzeugs in einer stark schematisierten Darstellung, wobei jedoch jeweilige Segmente 3, 5 einer in Zusammenhang mit den 2a und 2b noch näher erläuterten Heckverlängerung 1 erkennbar sind, welche sich vorliegend im eingefahrenen Zustand befindet. Von der Heckverlängerung 1 sind vorliegend lediglich die zwei Segmente 3 und 5 dargestellt, welche sich in einer vollständig in die Karosserie eingefahrenen Position befinden. Die sich im Fahrbetrieb hinter dem Fahrzeug bildenden Luftwirbel sind mit Pfeilen 2 dargestellt. Zu erkennen ist, dass das Nachlaufgebiet hinter dem Fahrzeug relativ groß ist, was nachteilig hinsichtlich des Luftwiderstands des Fahrzeugs ist.
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In 2a ist in einer Perspektivansicht von schräg hinten das Fahrzeugheck des Personenkraftwagens gemäß 1a dargestellt. Allerdings zeigt 2a das Fahrzeug gemäß 1a mit in vollständig ausgefahrener Position befindlicher Heckverlängerung 1. 2b zeigt analog zu 1b wiederum in einer stark schematisierten Darstellung des Heckbereichs des Fahrzeugs die Heckverlängerung 1 in vollständig ausgefahrener Position, wobei zu erkennen ist, dass die Segmente 3, 5 aus der Karosserie herausgefahren sind und so ausgebildet und zueinander ausgerichtet sind, dass die Heckverlängerung das Fahrzeugheck nicht nur verlängert sondern auch praktisch verjüngt. Durch die Pfeile 2 ist zu erkennen, dass das Nachlaufgebiet, in welchem sich die abgelösten Luftwirbel befinden, deutlich verkleinert ist. Durch die ausgefahrene Heckverlängerung 1 ergibt sich somit eine erhebliche Reduktion des Luftwiderstands und damit des Treibstoffverbrauchs. Weiterhin kann die Maximalgeschwindigkeit des Fahrzeugs gesteigert werden.
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Aus 2a ist zudem erkennbar, dass die Heckverlängerung 1 neben den bereits aus den 1b und 2b erkennbaren Segmenten 3 und 5, welche die Heckverlängerung 1 oben und unten bilden, zusätzliche seitliche Segmente 4 und 6 vorgesehen sind. Mittels der ausfahrbaren Segmente 3, 4, 5, 6, welche vorliegend insbesondere als Karosseriesegmente ausgebildet sind, kann ein in 2a erkennbarer geschlossener ringförmiger Heckkörper 8 erzeugt werden, der eine aerodynamisch zumindest annährend perfekte Fortsetzung des Fahrzeuggrundkörpers ausbilden kann und so das maximale aerodynamische Potential ausschöpft.
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In der hier gezeigten, besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird sowohl die Aufteilung der Kofferraumdeckelfuge 14 (Beladungsmöglichkeit) als auch die Integration des Heckdiffusors 22 berücksichtigt. Dies bedeutet, dass das obere Segment 3 der Heckverlängerung 1 seitlich – in Verlängerung der Kofferraumdeckelfuge 14 – so begrenzt ist beziehungsweise an einer jeweiligen seitlichen Kante 24 so endet, dass der Kofferraumdeckel 12 bei eingefahrener Heckverlängerung 1 beziehungsweise bei eingefahrenem Segment 3 offenbar ist. Hierdurch ist gewährleistet, dass der Kofferraumdeckel 12 bei stehendem Fahrzeug und demzufolge eingefahrener Heckverlängerung 1 beziehungsweise eingefahrenem Segment 3 problemlos geöffnet werden kann, um ein problemloses Beladen zu ermöglichen.
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Um des Weiteren auch im Unterbodenbereich optimale aerodynamische Eigenschaften zu erzielen, erstreckt sich das untere Segment 5 in der ausgefahrenen Position unterhalb des Heckdiffusors 22 in Verlängerung des Unterbodens, wodurch der Heckdiffusor 22 quasi in die Heckverlängerung 1 integriert beziehungsweise von dieser unterseitig eingefasst ist.
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Festzuhalten bleibt, dass auch lediglich eine einteilige Gestaltung der Heckverlängerung 1 denkbar ist beziehungsweise dass die Anzahl der Segmente 3, 4, 5, 6 variabel und deren jeweilige Erstreckung beziehungsweise Unterteilung ebenfalls frei gestaltbar ist.
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Im Ergebnis jedenfalls ist vorliegend ein Kraftfahrzeug geschaffen, dessen Heckverlängerung 1 bei geringen Geschwindigkeiten in Städten und Ballungsgebieten in die Platz sparende eingefahrene Position bringbar ist und welche bei schneller Fahrt, beispielsweise auf Überlandstrecken, auf denen aufgrund der Straßenverhältnisse die Fahrzeuglänge nicht entscheidend ist, in die ausgefahrene Position bring bar ist, um eine erhebliche Reduktion des Luftwiderstands und damit des Treibstoffverbrauchs sowie gegebenenfalls eine Steigerung der Maximalgeschwindigkeit des Fahrzeugs zu erzielen.