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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Suche eines parkenden Fahrzeuges.
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Aus der
DE 10 2005 012 290 A1 ist eine Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug bekannt, bei welchem ein Signal des Fahrzeuges ausgegeben wird, wenn eine unbefugte Person am Fahrzeug durch eine entsprechende Sensorik detektiert wird. Diese Information kann über eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation weitergeleitet werden, wobei automatisch ein spontanes Kommunikationsnetz aufgebaut wird.
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Insbesondere bei großen unübersichtlichen Parkplätzen, die man nicht kennt, kann es ein Problem sein, sein geparktes Fahrzeug wiederzufinden. Dies führt dazu, dass eine zeitraubende Suche erfolgt und man sein Fahrzeug trotzdem nicht findet.
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Es ist bekannt, dass mittels eines aktuellen Fahrzeugschlüssels bei der Betätigung einer Öffnen- oder Schließentaste ein optisches und/oder akustisches Signal von dem gesuchten Fahrzeug ausgegeben wird. Befindet man sich allerdings von dem geparkten Fahrzeug weit entfernt, so sind die optischen Signale nicht im Sichtbereich des suchenden Fahrzeugnutzers.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Suche eines parkenden Fahrzeuges anzugeben, bei welchem die Fahrzeugsuche auch dann erfolgreich ist, wenn sich das gesuchte Fahrzeug nicht im Sichtbereich des Fahrzeugnutzers befindet.
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Die Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Verfahren dadurch gelöst, dass ein Suchsignal auf einer vorgegebenen Kommunikationsfrequenz durch Betätigung eines dem parkenden Fahrzeug zugeordneten Fahrzeugschlüssels ausgesendet wird, welches von anderen Fahrzeugen des gleichen Fahrzeugherstellers drahtlos empfangen wird, wobei jedes der anderen Fahrzeuge des gleichen Fahrzeugherstellers ein optisches Signal abgibt und diese optischen Signale eine Lichtkette in Richtung des gesuchten Fahrzeuges generieren. Aufgrund dieser aufleuchtenden Lichtkette ist dem Fahrzeugnutzer die Richtung zu seinem parkenden Fahrzeug vorgegeben und er kann dieses einfach auffinden. Die Weitergabe des Signales vom Fahrzeugschlüssel zum Fahrzeug und/oder von Fahrzeug zu Fahrzeug kann dabei über Funk, über eine WLAN-Verbindung oder WI-FI geschehen.
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Vorteilhafterweise geben die Fahrzeuge die optischen Signale nacheinander ab, wobei das dem Fahrzeugschlüssel am nächsten positionierte Fahrzeug ein optisches Signal zuerst abgibt und das dem gesuchten Fahrzeug am nächsten stehende Fahrzeug das optische Signal zuletzt abgibt. Somit kann der Fahrer ausgehend von seinem Standort die Lichtkette einfach verfolgen, um das geparkte Fahrzeug zu finden.
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In einer Variante wird eine Reihenfolge der Fahrzeuge zur Abgabe des optischen Signales anhand von GPS-Positionsdaten der Fahrzeuge festgelegt.
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In einer Ausgestaltung wird das optische Signal durch mindestens ein Abblendlicht erzeugt. Das Abblendlicht leuchtet dabei kurzzeitig auf. Da das Suchsignal von einem Fahrzeug zum anderen weitergeleitet wird, leuchtet zuerst das Abblendlicht des am nächsten zum Fahrzeugschlüssel positionierten Wagens auf, welcher das Suchsignal dann an das nächststehende Fahrzeug des gleichen Fahrzeugherstellers weitergibt, dessen Abblendlicht ebenfalls aufleuchtet. Das zweite Fahrzeug gibt dann das Suchsignal an das nächste Fahrzeug des gleichen Fahrzeugherstellers ab, der ebenfalls ein optisches Signal abgibt usw., bis ein Fahrzeug des gleichen Fahrzeugherstellers erreicht ist, der als letztes ein optisches Signal abgibt, da er dem parkenden Fahrzeug am nächsten steht.
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In einer einfachen Variante wird das optische Signal durch alle Lichter des jeweiligen Fahrzeuges erzeugt. Damit wird eine besondere Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers beim Suchen des Fahrzeuges erreicht.
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Da jeder Fahrzeugführer selbstständig darüber entscheiden kann, ob sein Fahrzeug an diesem Suchservice teilnehmen soll, erfolgt die Aktivierung des optischen Signales jedes Fahrzeuges nach Freischaltung der Kommunikationsfrequenz in einem Bordcomputer des jeweiligen Fahrzeuges.
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In einer Weiterbildung wird die Aktivierung des optischen Signales des Fahrzeuges bei freigeschalteter Kommunikationsfrequenz unterbunden, wenn ein niedriger Ladezustand einer Fahrzeugbatterie detektiert wird. Bei dieser automatischen Unterbrechung des optischen Signales nimmt das Fahrzeug aber trotzdem an der Suche des parkenden Fahrzeuges teil, nur dass es selbst kein optisches Signal ausgibt, da technische Restriktionen dieses nicht möglich macht.
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In einer Variante wird das optische Signal von einer hoch am Fahrzeug angeordneten Leuchteinheit des dem Fahrzeugschlüssel am nächsten stehenden Fahrzeuges ausgegeben, wenn sich das gesuchte Fahrzeug auf einem höher gelegenen Parkdeck befindet. Als hoch im Fahrzeug angeordnete Leuchteinheit kann dabei die Innenraumbeleuchtung genutzt werden, die in Richtung des höher gelegenen Parkdecks weist und somit dem suchenden Fahrzeuginsassen die entsprechende Information gibt.
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In einer Alternative wird das optische Signal von einer tief am Fahrzeug angeordneten Leuchteinheit des dem Fahrzeugschlüssel am nächsten stehenden Fahrzeuges ausgegeben, wenn sich das gesuchte Fahrzeug auf einem unteren Parkdeck befindet. Für den Hinweis, eine Ebene tiefer, kann kurz das Tagfahrlicht oder eine Nebelschlussleuchte aktiviert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wird in dem Bordcomputer jedes Fahrzeuges aufgezeichnet, wie häufig das Fahrzeug zur Suche des geparkten Fahrzeuges genutzt wurde. Somit kann jeder Fahrzeugbesitzer eine Information darüber erhalten, wie oft während einer Standphase des Fahrzeuges die beschriebene Hilfsmöglichkeit von anderen Personen genutzt wurde und wie oft das eigene Fahrzeug für die Suche zur Verfügung stand. Dies kann beim Einsteigen des Fahrers in einem Multifunktionsdisplay des Fahrzeuges angezeigt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Im Weiteren soll ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben werden. Ein Fahrzeugführer steht mit einem Fahrzeugschlüssel auf einem unübersichtlichen Parkplatz und sucht sein geparktes Fahrzeug. Dabei betätigt er den Fahrzeugschlüssel, indem er einen separaten Knopf am Schlüssel benutzt oder aber den zum Öffnen vorgesehenen Knopf oder den zum Schließen vorgesehenen Knopf drückt. In dem Fahrzeugschlüssel ist ein GPS-Empfänger integriert, so dass der Standort des Suchenden klar definiert ist. Ebenso ist über die aktuellen Ortungsmöglichkeiten und über ein GPS-System der Standort des geparkten Fahrzeuges, welches gesucht wird, bekannt.
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Drückt der Suchende auf den Fahrzeugschlüssel, wird das auf einer vorgegebenen Kommunikationsfrequenz ausgegebene Suchsignal von mehreren Fahrzeugen des gleichen Fahrzeugherstellers empfangen, welche sich in Reichweite des Schlüssels befinden. Diese Fahrzeuge geben bei der in ihrem Bordcomputer freigeschalteten Kommunikationsfrequenz ein optisches Signal aus. Dabei geben die Fahrzeuge des gleichen Fahrzeugherstellers nacheinander das optische Signal aus, bis es bei einem Fahrzeug angenommen ist, das in der Nähe des gesuchten geparkten Fahrzeuges positioniert ist. Dieses Fahrzeug gibt als Letztes sein optisches Signal aus. Aufgrund von GPS-Positionsdaten wird ermittelt, in welcher Reihenfolge die Fahrzeuge optisch reagieren müssen.
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Durch die Aufeinanderfolge der optischen Signale der Fahrzeuge entsteht eine Lichtkette, welche den Fahrzeugnutzer von seinem Standort aus zum Standort des geparkten Fahrzeuges führt. Das optische Signal wird dabei bei jedem Fahrzeug durch die Abblendlichter ausgegeben, welche einmal kurz angehen. So wird der Weg zum Fahrzeug klar vorgegeben und man kann ihm folgen. Alternativ zu den Abblendlichtern können alle Lichter des Fahrzeuges kurz angehen, damit das optische Signal der Lichtkette über alle Fahrzeuge generiert wird.
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Ist das Fahrzeug in einem Parkhaus geparkt, kann hinterlegt werden, dass erkannt wird, wenn sich der Nutzer auf der falschen Parkebene befindet. So kann z. B. beim nächststehenden Fahrzeug nach Betätigung des Fahrzeugschlüssels die Innenbeleuchtung oder ein anderes hochstehendes Licht kurz angehen. Dies entspricht dem Hinweis, dass der Fahrzeugnutzer ein Parkdeck höher gehen muss, um das gewünschte parkende Fahrzeug zu finden. Für den Hinweis, eine Ebene tiefer, kann kurz das Tagfahrlicht oder die sich ganz unten im Fahrzeug befindende Nebelschlussleuchte genutzt werden. Somit weiß der Fahrzeugnutzer, dass er sein Fahrzeug in einem unteren Parkdeck suchen muss.
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Ob die geparkten Fahrzeuge an dieser Fahrzeugsuche überhaupt teilnehmen sollen, wird durch eine Freischaltung der Kommunikationsfrequenz in dem Bordcomputer des jeweiligen Fahrzeuges bestimmt. Ist diese Teilnahme gewollt, so wird die Kommunikationsfrequenz durch den Fahrzeugführer aktiviert und das Fahrzeug nimmt automatisch an der Suche teil und hilft dabei, das andere parkende Fahrzeug zu finden. Ist die Teilnahme nicht gewünscht, erfolgt keine Aktivierung der Kommunikationsfrequenz, d. h. das Fahrzeug empfängt zwar das Suchsignal, gibt aber kein optisches Signal aus.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005012290 A1 [0002]