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Die Erfindung betrifft eine Türgriffeinrichtung für eine Tür eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung einer solchen Türgriffeinrichtung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 9.
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Eine derartige Türgriffeinrichtung ist beispielsweise bereits aus der
DE 2006 018 187 A1 bekannt und umfasst einen außen liegenden Türgriff, der auf Höhe einer Bordkante einer Seitentür zwischen einer Gebrauchstellung und einer Nichtgebrauchstellung verlagert werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Türgriffeinrichtung sowie ein Verfahren zur Steuerung einer derartigen Türgriffeinrichtung zu schaffen, mittels welchen sich eine komfortablere Öffnung der Tür realisieren lässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Türgriffeinrichtung sowie ein Verfahren zur Steuerung einer derartigen Türgriffeinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 beziehungsweise 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Um eine Türgriffeinrichtung zu schaffen, welche mit einem erhöhten Komfort durch die jeweilige Bedienperson betätigbar ist, ist erfindungsgemäß eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen, mittels welcher der Türgriff in seiner Nichtgebrauchsstellung reinigbar ist. Bei dem Türgriff kann es sich dabei sowohl um einen außen liegenden Türgriff, insbesondere einer Seitentür des Kraftwagens, aber gegebenenfalls auch einer Hecktür, handeln, oder aber um einen Türinnengriff, welcher vom Innenraum beispielsweise zum Verlassen des Kraftwagens betätigbar ist. Erfindungsgemäß ist dabei der Türgriff sowie gegebenenfalls weitere Teile der Türgriffeinrichtung wie eine Griffmulde oder dergleichen von entsprechenden Verunreinigungen, Keimen oder dergleichen zu reinigen. Im Ergebnis wird somit eine Komfortsteigerung erreicht, indem jeder Bediener einen entsprechend gereinigten Türgriff vorfindet.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist dabei der Türgriff in eine zumindest teilweise versenkt in der Tür angeordnete Reinigungskammer in die Nichtgebrauchsstellung verlagerbar. Innerhalb einer derartigen Reinigungskammer kann der Türgriff besonders günstig gereinigt werden. Überdies kann diese Reinigungskammer auch als Griffmulde eingesetzt werden.
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In diesem Zusammenhang hat es sich als weiter vorteilhaft gezeigt, wenn in der Reinigungskammer wenigstens ein Reinigungselement vorgesehen ist, mittels welchem der Türgriff unter Zuhilfenahme eines flüssigen oder gasförmigen Reinigungsmediums zu reinigen ist. Durch das Reinigungsmedium ist dabei eine besonders günstige Reinigung des Türgriffs zu erreichen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in der Reinigungskammer wenigstens ein Trocknungselement vorgesehen ist. Hierdurch wird der Komfort des Bedieners nochmals erhöht, da dieser einen trockenen Türgriff vorfindet und nicht mit Reinigungsmedium in Berührung kommt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der Türgriff durch Rotation um eine Drehachse zwischen der Gebrauchsstellung und der Nichtgebrauchstellung verlagerbar ist. Dies ermöglicht eine besonders platzsparende und einfache Ausgestaltung der Türgriffeinrichtung.
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In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass der Türgriff sowohl als Außengriff als auch als Innengriff ausgebildet beziehungsweise mit einer entsprechenden Reinigungsvorrichtung versehen sein kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Türgriffeinrichtung eine Verbindungseinrichtung zum Verbinden mit einem Bedienungs- und Anzeigesystem des Kraftwagens aufweist. Somit kann beispielsweise eine ordnungsgemäße Reinigung des Türgriffs oder ein Status des Reinigungsvorgangs entsprechend abgefragt beziehungsweise angezeigt werden.
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Die vorstehend im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Türgriffeinrichtung genannten Vorteile gelten ebenso für das Verfahren zur Steuerung einer solchen Türgriffeinrichtung gemäß Patentanspruch 9.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 jeweilige ausschnittsweise und schematische Draufsichten auf eine Türgriffeinrichtung für eine Seitentür eines Kraftwagens mit einem Außentürgriff, welcher zwischen einer Gebrauchsstellung und einer Nichtgebrauchsstellung verlagerbar ist, in welcher der Türgriff mittels einer Reinigungsvorrichtung innerhalb einer Reinigungskammer gereinigt werden kann, und in
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2 jeweilige ausschnittsweise und schematische Draufsichten auf eine Türgriffeinrichtung für eine Seitentür eines Kraftwagens mit einem Innentürgriff, welcher ebenfalls zwischen einer Gebrauchsstellung und einer Nichtgebrauchsstellung durch Rotation um eine Drehachse verlagerbar ist, in welcher der Türgriff wiederum mittels einer Reinigungsvorrichtung zu reinigen ist.
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In 1 ist in einer jeweiligen ausschnittsweisen und schematischen Draufsicht eine Türgriffeinrichtung für eine Tür 10 in Form einer Seitentür eines Kraftwagens dargestellt. Von der Seitentür 10 ist dabei lediglich eine Außenverkleidung 12 erkennbar, welche ein Türträgerteil beziehungsweise die gesamte Seitentür 10 zur Fahrzeugaußenseite hin verkleidet. Von der Türgriffeinrichtung ist im Wesentlichen ein Türgriff 14 erkennbar, mittels welchem die Tür 10 beziehungsweise ein zugehöriges Türschloss zu öffnen ist. Hierzu muss der Türgriff 14 aus der in der linken Darstellung gezeigten Gebrauchsstellung üblicherweise in eine Betätigungsstellung ausgezogen werden, worüber beispielsweise ein Bowdenzug bewegt und hierdurch das Türschloss entriegelt wird.
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Der Türgriff 14 ist – wie dies aus der mittleren Darstellung von 2 erkennbar ist – überdies mittels einer geeigneten Verlagerungseinrichtung zwischen der in der linken Darstellung gezeigten Gebrauchsstellung und der in der Mitte gezeigten Nichtgebrauchsstellung gemäß einem Pfeil 16 verlagerbar. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird hierbei der Türgriff bei der Verlagerungsbewegung aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung außerdem in eine gestrichelt angedeutete Reinigungskammer 18 verlagert, welche beispielsweise auch als Griffmulde genutzt werden kann. Diese Reinigungskammer 18 ist vorliegende versenkt in der Tür 10 angeordnet und so ausgestaltet, dass der Türgriff 14 in seiner Nichtgebrauchsstellung vollständig innerhalb der Reinigungskammer 18 aufgenommen ist. Gegebenenfalls kann zur Außenseite hin die Reinigungskammer 18 eine Klappe oder dergleichen Verschlusselement aufweisen, um diese vollständig zu verschließen, wenn sich der Türgriff 14 innerhalb der Reinigungskammer 18 befindet.
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Wie aus der rechten Darstellung von 1 erkennbar ist, umfasst die Türgriffeinrichtung außerdem eine Reinigungsvorrichtung 20 mit jeweiligen Reinigungselementen 22, mittels welchen der Türgriff 14 unter Zuhilfenahme eines Reinigungsmediums zu reinigen ist. Bei den Reinigungselementen 22 kann es sich beispielsweise um Bürsten, Schwämme, Düsen oder dergleichen handeln, mittels welchen ein entsprechendes Reinigungsmedium auf den Türgriff 14 aufgebracht wird beziehungsweise dieser gereinigt wird. Als Reinigungsmedium kommen beispielsweise Flüssigkeiten oder auch Gase in Betracht, je nachdem, welche Arten von Verschmutzung, Keimen oder dergleichen beseitigt werden sollen. So ist es beispielsweise denkbar, Kohlenstoffdioxyd in flüssiger und/oder gasförmiger Form auf den Türgriff 14 aufzubringen, um diesen zu reinigen. Natürlich können auf den Türgriff 14 umgebende Bauteile wie insbesondere die Griffmulde mitgereinigt werden. Die Reinigungsvorrichtung 20 kann überdies auch eine Trocknungsvorrichtung umfassen, um den Türgriff 14 oder diesen umgebende Bauelemente von Reinigungsflüssigkeiten oder dergleichen zu befreien.
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In 2 sind in vier jeweiligen schematischen Draufsichten eine Türgriffeinrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform gezeigt, bei welcher ein als Innengriff ausgebildeter Türgriff 24 vorgesehen ist, welcher innerhalb einer Griffmulde 26 aufgenommen ist, an welche sich eine Türinnenverkleidung 28 anschließt. Der Türgriff 24 ist dabei üblicherweise zwischen einer in den beiden oberen Darstellungen von 2 dargestellten Gebrauchstellung und einer Betätigungsstellung verlagerbar, wobei diese Bewegung durch einen Pfeil 30 angedeutet ist.
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Wie aus den weiteren unteren Darstellungen von 2 erkennbar ist, ist der Türgriff 24 selbst und/oder durch Rotation einer Reinigungskammer 32 aus den in den beiden oberen Darstellungen gezeigten Gebrauchstellung in eine Nichtgebrauchstellung bringbar, in welcher dieser wiederum mittels einer Reinigungsvorrichtung 20 gereinigt werden kann. Dies bedeutet, dass der Türgriff 24 entweder gemeinsam mit der Reinigungskammer 32, welche vorliegend auch teilweise durch die Griffmulde 26 gebildet werden kann, um eine Drehachse d gedreht werden kann, oder dass lediglich die Griffmulde 26 beziehungsweise die Reinigungskammer 32 um die Drehachse d verdreht werden gemäß einem Pfeil 34, um eine Nichtgebrauchstellung des Türgriffs 24 zu erreichen. Jedenfalls soll in dieser Nichtgebrauchstellung der Türgriff 24 zur Fahrzeuginnenseite hin entsprechend mittels einer Abdeckung 36 der Reinigungskammer 32 abgedeckt sein, welche vorliegend der Griffmulde 26 entspricht. Hierdurch soll vermieden werden, dass ein Reinigungsmedium, welches mittels jeweiliger Reinigungselemente 22 auf den Türgriff 24 oder angrenzende Bauelemente aufgebracht wird, in den Innenraum des Kraftwagens gelangen kann. Vielmehr wird vorzugsweise eine geschlossene Reinigungskammer 32 geschaffen, sodass das Reinigungsmedium nach dem Reinigungsvorgang entsprechend gesammelt werden kann. Weiterhin umfasst die Reinigungsvorrichtung 20 auf ein Trocknungselement 40, um den Türgriff 24 beziehungsweise angrenzende Bauelemente nach Abschluss des Reinigungsvorgangs zu trocknen. Als Reinigungsmedium kommen wiederum Reinigungsflüssigkeiten oder Reinigungsgase wie insbesondere Stickstoffdioxyd in Betracht. Nach Abschluss des Reinigungsvorgangs kann dann der Türgriff 24 und/oder die Reinigungskammer 32 beziehungsweise die Griffmulde 26/die Abdeckung 36 durch Drehung um die Drehachse d wieder in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt werden, sodass der sich nunmehr in seiner Gebrauchsstellung befindende Türgriff 24 wieder zum Öffnen der Tür bereitsteht.
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Die Türgriffeinrichtung kann des Weiteren eine Verbindungseinrichtung zum Verbinden mit einem Bedienungs- und Anzeigesystem des Kraftwagens aufweisen, um beispielsweise den Status des Reinigungsvorgangs, den Füllstand vom Reinigungsmedium oder dergleichen zu überwachen. Ebenso kann natürlich eine entsprechende Beleuchtung vorgesehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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