DE102015010265A1 - Verfahren zur Ansteuerung zumindest eines Insassenschutzmittels - Google Patents
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- B60W30/08—Active safety systems predicting or avoiding probable or impending collision or attempting to minimise its consequences
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung zumindest eines Insassenschutzmittels (7) in einem Fahrzeug (2), wobei ein potentielles Kollisionsobjekt (K) erfasst wird. Erfindungsgemäß wird das zumindest eine Insassenschutzmittel (7) bei einem von einem Fahrerassistenzsystem (6) automatisch eingeleiteten und/oder durchgeführten und/oder unterstützten Ausweichmanöver zur Vermeidung der Kollision mit dem potentiellen Kollisionsobjekt (K) angesteuert und in seine Wirkstellung positioniert.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung zumindest eines Insassenschutzmittels in einem Fahrzeug, wobei das Insassenschutzmittel vor einem ermittelten Kollisionszeitpunkt angesteuert und in seine Wirkstellung positioniert wird.
- Aus der
DE 10 2006 051 787 A1 ist ein Verfahren zur Ansteuerung eines Insassenschutzmittels in einem Fahrzeug bekannt. Das Fahrzeug umfasst eine Sensorik, welche Fahrzustandsdaten, darunter zumindest die Fahrzeuglängsverzögerung erfasst, ein reversibles Insassenschutzmittel, welches unter bestimmten Auslösebedingungen vor einem Kollisionszeitpunkt ausgelöst und dadurch in Wirkstellung gebracht wird, und eine vorausschauende Umgebungserfassungseinheit, mit welcher im Vorfeld einer drohenden Kollision ein autonomer Bremseingriff veranlasst wird. Das Verfahren sieht vor, dass die Auslösung des Insassenschutzmittels bei Veranlassung eines autonomen Bremseingriffes nur bei Überschreiten eines vorgegebenen Längsverzögerungs-Schwellwertes für die Fahrzeuglängsverzögerung zugelassen oder veranlasst wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Ansteuerung zumindest eines Insassenschutzmittels in einem Fahrzeug anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Ein Verfahren zur Ansteuerung zumindest eines Insassenschutzmittels sieht vor, dass ein potentielles Kollisionsobjekt erfasst wird. Erfindungsgemäß wird das zumindest eine Insassenschutzmittel bei einem von einem Fahrerassistenzsystem automatisch eingeleiteten und/oder durchgeführten und/oder unterstützten Ausweichmanöver, um die Kollision mit dem potentielles Kollisionsobjekt zu vermeiden, angesteuert und in seine Wirkstellung positioniert.
- Dadurch, dass das zumindest eine Insassenschutzmittel bei einem durch das Fahrerassistenzsystem eingeleiteten und/oder durchgeführten und/oder unterstützten Ausweichmanöver in seine Wirkstellung positioniert wird, ist die Sicherheit für einen Insassen des Fahrzeuges im Fall einer ausweichbedingten Kollision mit einem weiteren Kollisionsobjekt, d. h. bei einem so genannten Sekundärunfall, erhöht.
- Das Verfahren umfasst somit eine bedarfsgerechte und optimierte Auslösung des zumindest einen Insassenschutzmittels als präventive Insassenschutzmaßnahme bei einem mittels des Fahrerassistenzsystems eingeleiteten und/oder durchgeführten und/oder unterstützten Ausweichmanöver des Fahrzeuges.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Dabei zeigt die
-
1 schematisch einen Fahrbahnabschnitt mit zwei Fahrzeugen. - In der einzigen Figur ist ein Fahrbahnabschnitt
1 mit zwei in die gleiche Richtung R verlaufenden Fahrspuren1.1 ,1.2 dargestellt. - Ein Fahrzeug
2 fährt auf einer Fahrspur1.1 und ein weiteres Fahrzeug3 fährt auf einer benachbarten Fahrspur1.2 . - Das Fahrzeug
2 auf der Fahrspur1.1 umfasst eine Umgebungssensorik4 , welche eine Anzahl von nicht näher gezeigten Erfassungseinheiten aufweist. - Die Erfassungseinheiten erfassen im Fahrbetrieb des Fahrzeuges
2 eine Umgebung und sich in dieser befindende Objekte5 . - Weiterhin verfügt das Fahrzeug
2 über ein Fahrerassistenzsystem6 in Form eines Ausweichassistenten für Fußgänger, wobei das Fahrerassistenzsystem6 mit der Umgebungssensorik4 verbunden ist. - Zudem ist im Fahrzeug
2 zumindest ein Insassenschutzmittel7 angeordnet, welches zweckmäßigerweise vor einem Eintreten einer Kollision ansteuerbar ist und dadurch in seine Wirkstellung positioniert wird. Ziel eines solchen Insassenschutzmittels7 ist die Verringerung eines Verletzungsrisikos bei Eintreten der Kollision. Ein Beispiel für ein präventives Insassenschutzmittels7 ist ein Gurtstraffer. Ein solcher Gurtstraffer ist vorgesehen, im Bedarfsfall ein Gurtband am Körper eines Insassen zu straffen, um zumindest eine Gurtlose zur verringern, so dass das Gurtband gestrafft am Körper des Insassen anliegt. Im Fall einer eintretenden Kollision nimmt der Insasse aufgrund des gestrafft an seinem Körper anliegenden Gurtbandes vergleichsweise früh an einer Gesamtverzögerung des Fahrzeuges teil, wodurch eine kollisionsbedingt auf den Insassen wirkende Belastung verringert wird. - Vorzugsweise umfasst der Gurtstraffer insbesondere einen Elektromotor als Antriebseinheit, so dass es sich bei dem Gurtstraffer um ein reversibles Insassenschutzmittel
7 handelt. - Auf der Fahrspur
1.1 des Fahrzeuges2 befindet sich eine Person, insbesondere ein Fußgänger, welcher von der Umgebungssensorik4 als Objekt5 erfasst wird. - Das Fahrzeug
2 nähert sich dem Fußgänger als Objekt5 , welches sich im Fahrschlauch des Fahrzeuges2 befindet. Dabei entspricht der Fahrschlauch im Wesentlichen der Fahrbahn1.1 . - Da sich das erfasste Objekt
5 in Form des Fußgängers auf der Fahrbahn1.1 des Fahrzeuges2 befindet, stellt das Objekt5 ein potentielles Kollisionsobjekt K für das Fahrzeug2 dar. - Ein Fahrer des Fahrzeuges
2 führt eine Lenkbewegung durch, wodurch dem Fahrerassistenzsystem6 signalisiert wird, ein Ausweichmanöver durchführen zu wollen. Der Fahrer erhält mittels einer Lenkungsvorrichtung des Fahrerassistenzsystems6 , insbesondere mittels einer elektromechanischen Servolenkung, eine Unterstützung durch ein zusätzliches Lenkmoment, um dem Fußgänger als erfasstes Kollisionsobjekt K auszuweichen. - Wird das Ausweichmanöver durch das Fahrerassistenzsystem
6 initiiert, unterstützt und/oder automatisch eingeleitet, ist zur Erhöhung der Sicherheit für die Insassen im Fahrzeug2 vorgesehen, dass das zumindest eine Insassenschutzmittel7 angesteuert und in seine Wirkstellung positioniert wird. - Insbesondere wird das zumindest eine Insassenschutzmittel
7 in seine Wirkstellung positioniert, da bei einem Ausweichen des Fahrzeuges2 die Gefahr einer Kollision mit einem weiteren Objekt besteht. - In Bezug auf das vorliegende Ausführungsbeispiel befährt das Fahrzeug
2 bei dem Ausweichmanöver die benachbarte Fahrspur12 , wodurch das Risiko einer Kollision mit dem weiteren Fahrzeug3 bestehen kann. - Da das zumindest eine Insassenschutzmittel
7 aufgrund des erfassten Ausweichmanövers automatisch in seine Wirkstellung positioniert wird, wird das Verletzungsrisiko der Insassen des Fahrzeuges2 bei einer Kollision mit dem weiteren Fahrzeug3 zumindest verringert. - Das zumindest eine Insassenschutzmittel
7 wird als präventive Insassenschutzmaßnahme bei einem Ausweichmanöver des Fahrzeuges2 bedarfsgerecht und optimiert ausgelöst. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrbahnabschnitt
- 1.1
- Fahrbahn
- 1.2
- benachbarte Fahrbahn
- 2
- Fahrzeug
- 3
- weiteres Fahrzeug
- 4
- Umgebungssensorik
- 5
- Objekt
- 6
- Fahrerassistenzsystem
- 7
- Insassenschutzmittel
- K
- Kollisionsobjekt
- R
- Richtung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102006051787 A1 [0002]
Claims (3)
- Verfahren zur Ansteuerung zumindest eines Insassenschutzmittels (
7 ) in einem Fahrzeug (2 ), wobei ein potentielles Kollisionsobjekt (K) erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Insassenschutzmittel (7 ) bei einem von einem Fahrerassistenzsystem (6 ) automatisch eingeleiteten und/oder durchgeführten und/oder unterstützten Ausweichmanöver zur Vermeidung der Kollision mit dem potentielles Kollisionsobjekt (K) angesteuert und in seine Wirkstellung positioniert wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das automatisch durchgeführte Ausweichmanöver durch eine durch den Fahrer initiierte Lenkbewegung eingeleitet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Insassenschutzmittel (
7 ) zumindest ein Gurtstraffer angesteuert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102015010265.6A DE102015010265A1 (de) | 2015-08-08 | 2015-08-08 | Verfahren zur Ansteuerung zumindest eines Insassenschutzmittels |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE102015010265.6A DE102015010265A1 (de) | 2015-08-08 | 2015-08-08 | Verfahren zur Ansteuerung zumindest eines Insassenschutzmittels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102015010265A1 true DE102015010265A1 (de) | 2016-03-17 |
Family
ID=55406061
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102015010265.6A Withdrawn DE102015010265A1 (de) | 2015-08-08 | 2015-08-08 | Verfahren zur Ansteuerung zumindest eines Insassenschutzmittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102015010265A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006051787A1 (de) | 2006-11-03 | 2008-05-08 | Daimler Ag | Verfahren zur Ansteuerung eines Insassenschutzmittels bei einem Fahrzeug mit einer vorausschauenden Umgebungserfassungseinheit |
-
2015
- 2015-08-08 DE DE102015010265.6A patent/DE102015010265A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006051787A1 (de) | 2006-11-03 | 2008-05-08 | Daimler Ag | Verfahren zur Ansteuerung eines Insassenschutzmittels bei einem Fahrzeug mit einer vorausschauenden Umgebungserfassungseinheit |
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