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Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8 zur Erzeugung eines Druckbildes auf einem Druckformrohling, wobei der Druckformrohling in einer Gravier- oder Belichtungseinheit mit mindestens einem Laserstrahl bearbeitet wird.
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Haupteinsatzgebiet des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist die Herstellung von Flexodruckformen, die überwiegend im Verpackungsdruck verwendet werden, wo neben Oberflächen von Papieren auch Oberflächen von Kunststoffen oder metallisierte Oberflächen mit den im Flexodruck üblichen Druckfarben bedruckt werden. Die Herstellung von Flexodruckformen erfolgt in der Regel entweder durch Laserdirektgravur in einer Graviermaschine oder durch Laserbelichtung in einem Belichter.
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Im zuerst genannten Fall umfasst der Druckformrohling eine aus einem Elastomer bestehende Oberflächenschicht, vorzugsweise in Form eines Gummiklischees, die mit Hilfe des Laserstrahls entsprechend dem zu erzeugenden Druckbild selektiv abgetragen wird. Beim Abtrag werden Vertiefungen erzeugt, welche die nicht-druckenden Bereiche des Druckbildes bilden, während die verbleibenden erhabenen Oberflächen die druckenden Bereiche des Druckbildes bilden. In diesem Fall wird die Gravier- oder Belichtungseinheit zumeist als Graviermaschine bezeichnet.
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Im zuletzt genannten Fall umfasst der Druckformrohling gewöhnlich eine untere Trägerschicht aus einem biegsamen Kunststoffmaterial, eine mittlere Fotopolymerschicht und eine obere lasersensitive Schicht. Die lasersensitive Schicht wird mit Hilfe des Laserstrahls entsprechend dem zu erzeugenden Druckbild selektiv entfernt, um für eine anschließende UV-Belichtung der Fotopolymerschicht über der letzteren eine Maske zu erzeugen, welche die Fotopolymerschicht teilweise abdeckt. In den nicht von der Maske abgedeckten Bereichen vernetzt die Fotopolymerschicht bei der UV-Belichtung und wird daher bei einer nachfolgenden Entwicklung nicht vom Entwickler ausgewaschen, so dass dort die erhabenen druckenden Bereiche des Druckbildes erzeugt werden. In den von der Maske abgedeckten Bereichen wird hingegen die Vernetzung bzw. Aushärtung der Fotopolymerschicht verhindert, so dass die Fotopolymerschicht dort vom Entwickler ausgewaschen wird, wobei die vertieften nicht-druckenden Bereiche des Druckbildes erzeugt werden.
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Bei dem Druckformrohling kann es sich grundsätzlich sowohl um einen auf dem Fachgebiet als Sleeve bezeichneten zylindrischen Druckformrohling oder um einen plattenförmigen Druckformrohling handeln. Im zuletzt genannten Fall erfolgt die Bearbeitung mit dem Laserstrahl zumeist auf einem rotierenden Montagezylinder (Vakuum-, Magnet- oder Adhäsions-Zylinder), auf dem der Druckformrohling fixiert wird, jedoch ist es vor allem im Falle einer Laserbelichtung von Fotopolymerplatten auch üblich, die Bearbeitung in einem Flach- oder Hohlbettbelichter vorzunehmen.
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Der zur Bearbeitung dienende Laserstrahl kann mit verschiedenen Arten von Lasern oder Laserstrahlungsquellen erzeugt werden, wie zum Beispiel YAG-Lasern, Diodenlasern oder Faserlasern (Fiberlaser).
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Vor jeder Bearbeitung eines Druckformrohlings muss die Gravier- oder Belichtungseinheit mit den Informationen versehen werden, die sie für die Bearbeitung des Druckformrohlings mit dem Laserstrahl benötigt. Diese Informationen umfassen unter anderem die Abmessungen des zu bearbeitenden Druckformrohlings, Informationen über das zu gravierende oder zu belichtende Druckbild oder Druckmotiv, die gewünschte Position des Druckbilds oder Druckmotivs auf dem Druckformrohling, Spiegelanweisungen oder Nut und Randbereiche.
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Bei den bisher üblichen Verfahren und Vorrichtungen wird diese als Parametrierung bezeichnete Tätigkeit von einem Bediener vorgenommen, indem der Bediener die benötigten Informationen entweder direkt manuell an der Gravier- oder Belichtungseinheit eingibt oder indem er an der Gravier- oder Belichtungseinheit einen als Jobticket bezeichneten Arbeitsauftrag aufruft, der zuvor manuell an einer Vorbereitungsstation erstellt wurde und alle diese Informationen enthält. Dazu ist es erforderlich, dass der Bediener eine gewisse Ausbildung oder spezielle Kenntnisse besitzt. Außerdem besteht die Gefahr, dass bei der Eingabe oder Auswahl ein Fehler gemacht wird, der dazu führen kann, dass eine unbrauchbare Druckform erzeugt wird.
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Die
US 2011/0189600 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zur Bearbeitung von bebilderten Druckformrohlingen, bei denen verschiedene Informationen auf einem z.B. auf dem Druckformrohling angeordneten RFID-Chip oder anderen Datenspeicher gespeichert sind und vor oder bei der Bearbeitung des Druckformrohlings von einem Lesegerät ausgelesen werden. Falls gewünscht, können die ausgelesenen Informationen automatisch zu einer Softwareanwendung übertragen werden, die eine Bebilderungsvorrichtung, wie z.B. eine Belichtungsvorrichtung, steuert.
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Aus der
US 2006/0207454 A1 sind ebenfalls ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, bei denen ein Druckformrohling in Form einer lithografischen Druckplatte mit einem Laserstrahl belichtet wird. Die Platte ist mit einem drahtlos auslesbaren RFID-Transponder versehen, der einen Datenspeicher umfasst. In dem Datenspeicher sind u.a. die Art und Größe der Platte, das Datum ihrer Herstellung, die Empfindlichkeit des Plattenmaterials, sowie Belichtungs-, Entwicklungs- und Druckbedingungen gespeichert. Die Daten aus dem Datenspeicher werden bei der Belichtung der Druckplatte mit dem Laserstrahl ausgelesen und zur Steuerung der Belichtung verwendet.
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Aufgrund der Tatsache, dass Datenspeicher von RFID-Transpondern ein relativ geringes Speichervolumen besitzen und die Lesegeschwindigkeit beim Auslesen derartiger Datenspeicher gering ist, kann es bei großen gespeicherten Datenmengen zu Problemen kommen.
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Weiter offenbart auch die
US 2010/0173237 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, die zur Herstellung von Testgravuren bei der Direktgravur von Flexodruckformen eingesetzt werden.
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Ähnliche Verfahren und Vorrichtungen sind außerdem aus der
US 2004/0098322 A1 , der
US 2001/0053487 A1 und der
US 2009/0241788 A1 bekannt.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren und die bekannte Vorrichtung dahingehend zu verbessern, dass ihre Einsatzmöglichkeiten erweitert werden können.
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Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren erfindungsgemäß durch die Merkmale im Anspruch 1 und bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch die Merkmale im Anspruch 8 gelöst.
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Unter dem Begriff „selbsttätig parametriert“ wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung verstanden, dass die Gravier- oder Belichtungseinheit ohne die Notwendigkeit von bedienerseitigen Eingaben automatisch sämtliche für die Bearbeitung des Druckformrohlings notwendigen Einstellungen vornimmt, so dass abgesehen von der Montage des Druckformrohlings in der Gravier- oder Belichtungseinheit und ggf. dem Start der Gravur oder Belichtung keinerlei Anforderungen an den Bediener gestellt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem am Druckformrohling angebrachten Datenspeicher um einen Datenspeicher eines energielosen RFID-Transponders, der von einem RFID-Lesegerät der Gravier- oder Belichtungseinheit ausgelesen wird. Der RFID-Transponder besitzt keine eigene Energieversorgung und wird über eine integrierte HF-Antenne vom RFID-Lesegerät mit der zum Auslesen der Daten benötigten Energie versorgt, wobei die Antenne zugleich auch zur drahtlosen Kommunikation mit dem Lesegerät dient. Aus dem Datenspeicher eines RFID-Transponders können mit einem geeigneten Lesegerät beliebige Daten über Entfernungen bis zu 4 m ausgelesen werden.
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Der RFID-Transponder wird zweckmäßig in das Material des Druckformrohlings eingebettet, vorzugsweise in einem Abstand von der mit dem Laserstrahl zu bearbeitenden Oberfläche der Elastomerschicht. Wenn es sich bei dem Druckformrohling um einen sogenannten Sleeve handelt, kann der RFID-Transponder wahlweise in den als Hohlkörper ausgebildeten Kern des Sleeve oder in der Nähe des Kerns in die Elastomerschicht eingebettet werden.
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Vorteilhaft handelt es sich bei dem Lesegerät der Gravier- oder Belichtungseinheit um ein kombiniertes Lese-/Schreibgerät, zum Beispiel ein unter der Bezeichnung F190 von der Firma Pepperl und Fuchs angebotenes Gerät, so dass die im Datenspeicher gespeicherten Daten bei Bedarf direkt an der Gravier- oder Belichtungseinheit geändert oder ergänzt werden können.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Hersteller des Druckformrohlings bei der Herstellung des letzteren den Datenspeicher am Druckformrohling anbringt und Kenndaten des Druckformrohlings im Datenspeicher speichert. Auf diese Weise führt jeder Druckformrohling vom Zeitpunkt seiner Herstellung an stets die zugehörigen Kenndaten mit sich, so dass spätere Verwechslungen oder Zuordnungsfehler ausgeschlossen werden können.
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Die Kenndaten des Druckformrohlings umfassen zweckmäßig eine Referenzkennung zur eindeutigen Identifizierung des Druckformrohlings, den Materialtyp, d.h. die Herstellerklasse des Druckformrohlings, die Materialempfindlichkeit des Materials in J/µm·cm2 sowie die Abmessungen des Druckformrohlings, d.h. bei Sleeves die axiale Länge und den Umfang und bei Platten die Breite, die Länge und die Dicke.
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Wenn der Druckformrohling anschließend vom Hersteller zu einem Empfänger versandt wird, beispielsweise einer Druckerei, wo das Druckbild auf dem Druckformrohling erzeugt werden soll, werden vorteilhaft die im Datenspeicher gespeicherten Kenndaten ausgelesen und unter der Referenzkennung oder einer eindeutig mit der Referenzkennung verknüpften Referenzkennung des Empfängers in einer Datenbank eines Warenwirtschaftssystems des Empfängers gespeichert, so dass der Empfänger stets einen Überblick über den aktuellen Bestand an Druckformrohlingen besitzt.
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Wenn die Datenspeicher der Druckformrohlinge Teile von RFID-Transpondern sind, die mit RFID-Lese- oder Lese-/Schreibgeräten zusammenwirken, wie zuvor beschrieben, verfügen diese Systeme über eine sogenannte Bulk-Lesefähigkeit. Dies ermöglicht es, eine Mehrzahl von Druckformrohlingen, zweckmäßig bis zu 16 und mehr Stück, in einer gemeinsamen Verpackung zu versenden und beim Empfänger die in den Datenspeichern sämtlicher RFID-Transponder gespeicherten Kenndaten gemeinsam auszulesen, um sie unter ihren Referenzkennungen in der Datenbank des Warenwirtschaftssystems zu speichern.
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Im Zuge der Arbeitsvorbereitung werden beim Empfänger die gewünschten Druckbilder oder Druckmotive, die durch Bearbeitung mit einem Laserstrahl auf einem Druckformrohling graviert werden sollen, mittels eines als Jobticket bezeichneten Arbeitsauftrags spezifiziert. Das jeweilige Jobticket enthält Jobticketdaten in Form von detaillierten Informationen, die für den Gravur- und Druckprozess nötig sind und unter anderem Farbe, Raster, Auflösung, Gravurtiefe und Gravurprofil und die Startposition der Bearbeitung mit dem Laserstrahl umfassen. Nach der Erstellung dieses Jobtickets muss es einem bestimmten Druckformrohling zugeordnet werden, auf dem das Druckbild oder Druckmotiv erzeugt werden soll.
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Um für eine eindeutige Zuordnung zwischen Jobticket und Druckformrohling zu sorgen, werden erfindungsgemäß das Jobticket und eine zum Jobticket zugehörige Kennung auf einem Server gespeichert, mit dem die Gravier- oder Belichtungseinheit kommuniziert oder kommunizieren kann. Im Datenspeicher des Druckformrohlings wird nur die zum Jobticket zugehörige Kennung gespeichert. Diese letztere wird vor der Bearbeitung des Druckformrohlings von der Gravier- oder Belichtungseinheit aus dem Datenspeicher ausgelesen, woraufhin die Gravier- oder Belichtungseinheit mit dem Server Verbindung aufnimmt, unter Verwendung der Kennung das zugehörige Jobticket vom Server abruft und sich dann unter Verwendung dieses Jobtickets selbsttätig parametriert. Dies ist von Vorteil, wenn das Speichervermögen des Datenspeichers nicht ausreicht, um alle erforderlichen Daten zu speichern.
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Durch das Auslesen des Datenspeichers im Druckformrohling kann die Gravier- oder Belichtungseinheit die selbsttätige Parametrierung vornehmen, bei der ohne die Notwendigkeit von manuellen Eingaben eine automatische Einstellung der Gravier- oder Belichtungseinheit gemäß dem durch die Jobticketdaten spezifizierten Arbeitsauftrag erfolgt. Der Bediener muss den Druckformrohling lediglich noch in der Gravier- oder Belichtungseinheit montieren oder einspannen. Alle weiteren Informationen werden aus dem Datenspeicher ausgelesen und anschließend automatisch das Druckbild entsprechend graviert.
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Mit der zuvor beschriebenen Vorgehensweise können manuelle Eingaben an der Gravier- oder Belichtungseinheit weitgehend vermieden, zur Bearbeitung nötige Arbeitsschritte automatisiert sowie die Fehleranfälligkeit während des Transports, der Handhabung und der Bearbeitung von Druckformrohlingen verringert werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Druckformrohlings mit einem Datenspeicher;
- 2 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht von Teilen einer Elastomerschicht einer Flexodruckform, die durch Bearbeitung des Druckformrohlings mit einem Laserstrahl hergestellt worden ist;
- 3 zeigt eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Druckbildes auf dem Druckformrohling;
- 4 zeigt eine schematische Querschnittsansicht der Vorrichtung und des Druckformrohlings.
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Der in 1 schematisch dargestellte Druckformrohling 10 dient zur Herstellung einer in 2 teilweise dargestellten Flexodruckform 12 in Form eines Gummiklischees. Bei dem Druckformrohling 10 handelt es sich um einen sogenannten Sleeve, das heißt einen zylindrischen hülsenförmigen Hohlkörper 14, der an seinem äußeren Umfang mit einer Elastomerschicht 16versehen ist und zum Drucken auf einem Druckzylinder (nicht dargestellt) fixiert wird. Die Elastomerschicht 16 weist eine sehr homogene Zusammensetzung auf und kann durch Lasergravur bearbeitet werden.
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Der Druckformrohling 10 ist mit einem RFID-Transponder 18 versehen, der an einem der beiden Stirnenden des Hohlkörpers 14 an oder nahe der Grenzfläche zwischen dem Hohlkörper 14 und der Elastomerschicht 16 in die letztere eingebettet ist, so dass der RFID-Transponder 18 einen ausreichenden Abstand von der zylindrischen äußeren Umfangsfläche 40 des Druckformrohlings 10 aufweist, damit er durch die bei der Lasergravur der Elastomerschicht 16 entstehende Wärme nicht zerstört oder beschädigt werden kann. Bei dem RFID-Transponder 18 kann es sich beispielsweise um einen unter der Bezeichnung IUC76-C8-T14-GBL von der Firma Pepperl und Fuchs vertriebenen RFID-Transponder handeln. Der RFID-Transponder 18 umfasst einen wiederbeschreibbaren elektronischen Datenspeicher und eine integrierte HF-Antenne (nicht dargestellt), die zur drahtlosen Datenübertragung und zur Energieversorgung dient.
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Zur Herstellung der Flexodruckform 12 wird die Elastomerschicht 16 des Druckformrohlings 10 durch Laserdirektgravur mit einem Relief aus Erhebungen 20 und Vertiefungen 22 versehen, wie in 2 dargestellt. Auf diese Weise wird am äußeren Umfang der fertigen Flexodruckform 12 ein Druckbild 24 erzeugt, wobei die Oberseiten 26 der Erhebungen 20 Druckfarbe übertragen und somit druckende Bereiche bilden, während die Vertiefungen 22 keine Druckfarbe übertragen und somit nicht-druckende Bereiche bilden.
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Die Laserdirektgravur der Elastomerschicht 16 zur Herstellung der Flexodruckform 12 wird in der in 3 und 4 dargestellten Graviereinheit 30 in Form einer Graviermaschine vorgenommen. Zu diesem Zweck wird der Druckformrohling 10 in der Graviereinheit 30 montiert und von einem Drehantrieb (nicht dargestellt) mit relativ hoher Drehgeschwindigkeit um seine Längsmittelachse 32 in Drehung versetzt.
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Zur Montage des Druckformrohlings 10 besitzt die Graviereinheit 30 einen Montagezylinder 34, dessen Außendurchmesser etwa dem Innendurchmesser des Hohlkörpers 14 entspricht. Wenn der Montagezylinder 34 als Vakuum-, Magnet- oder Adhäsions-Zylinder ausgebildet ist, können auf dem Montagezylinder 34 alternativ auch plattenförmige Druckformrohlinge montiert werden, wobei sie zu Rundkörpern gebogen werden.
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Die Gravur der Elastomerschicht 16 erfolgt mit Hilfe eines Laserstrahls 36, der von einem Laserbearbeitungsorgan 38 aus auf eine zylindrische äußere Umfangsfläche 40 des rotierenden Druckformrohlings 10 gerichtet wird. An den Auftreffpunkten des Laserstahls 36 wird die Elastomerschicht 16 teilweise verdampft, wodurch die Vertiefungen 22 ausgehoben werden und die Erhebungen 20 zurückbleiben.
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Die Graviereinheit 30 umfasst neben dem Drehantrieb zwei Halterungen 44 zum Einspannen des Montagezylinders 34, einen Gravierwagen 46, der von einem Gravierwagenantrieb (nicht dargestellt) mittels einer Spindel 48 in axialer Richtung des zylindrischen Druckformrohlings 10 an diesem entlang bewegt werden kann und das Laserbearbeitungsorgan 38 trägt.
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Wie in 4 dargestellt, ist das Laserbearbeitungsorgan 38 durch eine optische Faser 54 mit einem Faserlaser 56 verbunden, der sich zusammen mit seiner Pumpquelle 58 und einem Kühlkörper 60 zum Kühlen der Pumpquelle 62 in einem stationären Unterteil 64 der Graviereinheit 30 befindet. Das Unterteil 64 enthält weiter ein Kühlsystems 66 zum Kühlen des Kühlkörpers 60, eine Maschinensteuereinheit 70 zur Steuerung des Drehantriebs und des Gravierwagenantriebs sowie eine Lasersteuereinheit 72, die gemeinsam die Bearbeitung des Druckformrohlings 10 mit dem Laserstrahl 36 steuern. Der von dem Faserlaser 56 erzeugte ununterbrochene Laserstrahl wird durch die optische Faser 54 in das gasdicht verschlossene röhrenförmige Laserbearbeitungsorgan 38 eingespeist.
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Das letztere umschließt unter anderem einen von der Lasersteuereinheit 72 gesteuerten akustooptischen Modulator 74 sowie Optikelemente (nicht dargestellt), mit denen sich der aus dem Modulator 74 austretende Laserstrahl 36 auf einen Bearbeitungsfleck 78 auf der Umfangsfläche 40 des Druckformrohlings 10 fokussieren lässt.
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Der akustooptische Modulator 74 umfasst in bekannter Weise einen für den Laserstrahl durchlässigen Kristall und einen piezoelektrischen Wandler (nicht dargestellt). Der Wandler ist mit einer in der Amplitude modulierbaren Hochfrequenzquelle verbunden, mit der am Wandler eine amplitudenmodulierte Hochfrequenz von zum Beispiel etwa 80 MHz angelegt werden kann. Der unter dem Bragg-Winkel in den Kristall einfallende ununterbrochene Laserstrahl aus dem Faserlaser 56 wird im Modulator 74 durch Interaktion mit einem vom piezoelektrischen Wandler erzeugten Ultraschallfeld abgelenkt, das sich entsprechend der Amplitude der angelegten Hochfrequenz verändert. Dadurch kann der Laserstrahl im akustooptischen Modulator 74 unterbrochen oder in seiner Intensität entsprechend der gewünschten Graviertiefe moduliert werden.
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Wie in 2 und 3 dargestellt, umfasst die Graviereinheit 30 weiter ein ortsfestes Lese-/Schreibgerät 76, mit dem die Datenspeicher der RFID-Transponder 18 der zu bearbeitenden Druckformrohlinge 10 berührungslos ausgelesen und beschrieben werden können. Bei dem Lese-/Schreibgerät 76 kann es sich beispielsweise um ein unter der Bezeichnung F190 von der Firma Pepperl und Fuchs vertriebenes Lese-/Schreibgerät handeln, das über eine Entfernung von bis zu 4 m mit dem RFID-Transponder 18 eines Druckformrohlings 10 Daten austauschen kann.
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Zur Gravur der Umfangsfläche 40 wird der Druckformrohling 10 mittels des Drehantriebs mit hoher Geschwindigkeit in Drehung versetzt, während zugleich der Gravierwagen 46 mit dem Laserbearbeitungsorgan 38 in axialer Richtung daran entlang bewegt wird. Dadurch bewegt sich der Bearbeitungsfleck 78 während der Gravur entlang eines wendel- oder schraubenförmigen Bewegungspfades über die Umfangsfläche 40 des Druckformrohlings 10.
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Zur Steuerung der Bearbeitung mit dem Laserstrahl 36 werden von den Steuereinheiten 70, 72 verschiedene Informationen benötigt. Diese umfassen u.a. den Materialtyp, d.h. die Herstellerklasse des Druckformrohlings 10, die Materialempfindlichkeit der Elastomerschicht 16 in J/µm·cm2, die axiale Länge und die Umfangslänge des Hohlkörpers 14, die Farbe, die später mit der Flexodruckform 12 verdruckt werden soll, ein eventuelles Raster und die Auflösung des Druckbildes 24, die Gravurtiefe, das Gravurprofil und die Startposition der Bearbeitung mit dem Laserstrahl 36.
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Diese Informationen sind in Form von elektronischen Daten im Datenspeicher des an jedem Druckformrohling 10 angebrachten RFI D-Transponders 18 gespeichert und werden von der Graviereinheit 30 bzw. deren RFID-Lese-/Schreibgerät selbsttätig ausgelesen, sobald ein Druckformrohling 10 bei seiner Montage in der Graviereinheit 30 in den Erfassungsbereich des Lese-/Schreibgeräts 76 kommt.
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Nach dem Auslesen der Daten werden diese vom Lese-/Schreibgerät 76 an die Steuereinheiten 70, 72 übermittelt, die anschließend unter Verwendung der übermittelten Daten selbsttätig eine Parametrierung der Graviereinheit 30 vornehmen. Dabei werden automatisch, d.h. ohne das Erfordernis von Bedienereingaben, von den Kenndaten des Druckformrohlings 10 und den Jobticketdaten des Arbeits- oder Gravurauftrags abhängige Grundeinstellungen der Graviereinheit 30 vorgenommen, wie z.B. die von der Materialempfindlichkeit der Elastomerschicht 16 abhängige Einstellung der maximalen Intensität des Laserstrahls 36 und die Einstellung der Startposition des Gravierwagens 46, die von der gewünschten Startposition der Bearbeitung mit dem Laserstrahl 36 abhängt.
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Darüber hinaus bietet die Speicherung der Kenndaten des Druckformrohlings 10 bzw. der Jobticketdaten des Arbeits- oder Gravurauftrags auf dem Datenspeicher des RFID-Transponders 18 noch weitere Vorteile:
- 1) Die Kenndaten des Druckformrohlings 10 können bereits bei dessen Herstellung im Datenspeicher des RFID-Transponders 18 gespeichert werden, der ebenfalls bereits im Zuge der Herstellung am Druckformrohling 10 angebracht wird, so dass ein nachfolgendes versehentliches Vertauschen zweier Druckformrohlinge 10 oder von deren Kenndaten nicht dazu führt, dass den Druckformrohlingen 10 die falschen Kenndaten zugeordnet werden.
- 2) Da RFID-Transponder und RFID-Lese-/Schreibgeräte und insbesondere die zuvor genannten Systeme der Firma Pepperl und Fuchs über eine Bulk-Lesefähigkeit verfügen, d.h. die Möglichkeit, die Datenspeicher einer Mehrzahl von RFID-Transpondern 18, die gemeinsam in den Erfassungsbereich eines Lese-/Schreibgeräts 76 kommen, zugleich auszulesen, kann nach dem Versand der Druckformrohlinge 10 vom Hersteller zu einem Empfänger in dessen Warenannahme ein kompletter Karton mit bis zu 16 und mehr Druckformrohlingen 10 zugleich ausgelesen werden, um die zugehörigen Kenndaten in das Warenwirtschaftssystem des Empfängers aufzunehmen.
- 3) In der Arbeitsvorbereitung können die für den Gravur- und Druckprozess erforderlichen Informationen, die gewöhnlich in dem als Jobticket bezeichneten Arbeitsauftrag zusammengefasst werden, im Datenspeicher des RFID-Transponders 18 von demjenigen Druckformrohling 10 gespeichert werden, auf dem der Arbeitsauftrag ausgeführt werden soll. Dadurch wird vermieden, dass ein versehentliches Vertauschen zweier Druckformrohlinge 10 oder von deren Jobticketdaten zu einer falschen Zuordnung zwischen den Druckformrohlingen 10 und den zugehörigen Jobticketdaten führt.
- 4) Zur Bedienung der Graviereinheit 30 können Bediener eingesetzt werden, die nicht über spezielle Kenntnisse verfügen, weil alle für die Bearbeitung notwendigen Daten von der Graviereinheit 30 automatisch aus dem Datenspeicher des RFID-Transponders 18 am Druckformrohling 10 ausgelesen werden und weil sich die Graviereinheit 30 unter Verwendung dieser Daten selbsttätig parametriert. Daher sind von Seiten des Bedieners keine Eingaben erforderlich. Stattdessen muss dieser nur den Druckformrohling 10 in der Graviereinheit 30 montieren, während alle weiteren Arbeitsvorgänge automatisch ablaufen.