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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen eines Abgasturboladers, der über ein vorzugsweise als Turbinengehäuse ausgestaltetes Laufzeuggehäuse sowie ein an dem Laufzeuggehäuse befestigtes Lagergehäuse verfügt, wobei zum Durchführen einer Dichtheitsprüfung ein Schmiermittelraum des Abgasturboladers mit einem einen Überdruck aufweisenden Prüffluid beaufschlagt und eine Verlustmenge des Prüffluids ermittelt wird. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Prüfen einer Brennkraftmaschine.
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Der Abgasturbolader ist vorzugsweise einer Brennkraftmaschine zugeordnet beziehungsweise Bestandteil der Brennkraftmaschine. Der Abgasturbolader dient dazu, dem von der Brennkraftmaschine erzeugten Abgas Strömungsenergie und/oder Enthalpie zu entnehmen und zum Antreiben eines Verdichters heranzuziehen. Mit Hilfe des Verdichters kann ein Fluid, beispielsweise Luft, insbesondere Frischluft, oder ein Luft-Abgas-Gemisch, verdichtet, also auf ein höheres Druckniveau gebracht werden. Das verdichtete Fluid wird anschließend der Brennkraftmaschine zugeführt. Auf diese Art und Weise kann die Effizienz der Brennkraftmaschine verbessert werden, also beispielsweise die Leistung erhöht und/oder ihr Kraftstoffverbrauch verringert werden.
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Üblicherweise wird der Abgasturbolader beziehungsweise die Brennkraftmaschine vor einer Inbetriebnahme geprüft, insbesondere auf Dichtheit. Zum Durchführen der Dichtheitsprüfung wird der Schmiermittelraum der Brennkraftmaschine, insbesondere der Schmiermittelraum des Abgasturboladers mit dem Prüffluid beaufschlagt. Dieses weist dabei gegenüber einer Außenumgebung einen Überdruck, also einen höheren Absolutdruck, auf. Während der Dichtheitsprüfung wird die Verlustmenge des Prüffluids ermittelt und aus dieser auf die Dichtheit des Abgasturboladers beziehungsweise der Brennkraftmaschine sowie deren Peripherieteile geschlossen. Beispielsweise ist es vorgesehen, während der Dichtheitsprüfung Öffnungen des Abgasturboladers, insbesondere einen Turbinenauslass, einen Verdichtereinlass, einen Verdichterauslass und dergleichen zu verschließen, insbesondere luftdicht zu verschließen. Dennoch kann es zu einem Verlust eines Teils des Prüffluids kommen, sodass eine aussagekräftige Dichtheitsprüfung nicht möglich ist.
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Beispielsweise ist aus dem Stand der Technik die Druckschrift
DE 11 2013 000 616 T5 bekannt. Diese betrifft einen Turbolader, der eine rotierende Baugruppe mit einem Kompressorrad und einem Turbinenrad umfasst, die an entgegengesetzten Enden einer Welle angeordnet sind. Ein Lagergehäuse trägt die rotierende Baugruppe und weist mindestens zwei Segmente auf. Jedes Segment hat eine Öffnung, die groß genug ist, um die rotierende Baugruppe radial aufzunehmen. Die Segmente des Lagergehäuses sind miteinander verbunden, und eine flexible Dichtung kann zwischen den Segmenten vorgesehen sein. Das Lagergehäuse kann zum Beispiel Rollenelementlager oder Gleitlager aufnehmen. Das Lagergehäuse ist axial in ein oberes Segment und ein unteres Segment aufgeteilt. Alternativ ist das Lagergehäuse axial in ein linkes Segment und ein rechtes Segment aufgeteilt. Der Turbolader kann weiterhin einen in dem Lagergehäuse angeordneten Stator eines Elektromotors aufweisen. Das Lagergehäuse kann ferner einen definierten Durchgang aufweisen, der sich um den Stator herum erstreckt, und der zur Aufnahme einer Kühlflüssigkeit ausgebildet ist.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Prüfen eines Abgasturboladers vorzuschlagen, welches gegenüber bekannten Verfahren Vorteile aufweist, insbesondere eine aussagekräftigere Dichtheitsprüfung ermöglicht.
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Dies wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass vor dem Beaufschlagen mit Prüffluid zwischen das Laufzeuggehäuse und das Lagergehäuse zumindest bereichsweise eine Dichtmasse eingebracht wird. Das Laufzeuggehäuse und das Lagergehäuse sind vorzugsweise separat voneinander ausgebildet und werden bei einer Montage des Abgasturboladers aneinander angeordnet beziehungsweise aneinander befestigt. Unter dem Laufzeuggehäuse ist dabei ein Gehäuse zu verstehen, in welchem ein Laufzeug des Abgasturboladers, beispielsweise also ein Verdichterlaufrad oder Turbinenlaufrad, angeordnet ist oder angeordnet werden kann. Das Laufzeuggehäuse kann insoweit beispielsweise als Turbinengehäuse oder als Verdichtergehäuse vorliegen. Bevorzugt ist das Lagergehäuse zwischen zwei Laufzeuggehäusen angeordnet, wobei eines der Laufzeuggehäuse als Turbinengehäuse und das andere als Verdichtergehäuse ausgestaltet ist.
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Das Lagergehäuse dient beispielsweise der Aufnahme einer Welle, welche das Laufzeug trägt beziehungsweise mittels welcher das Laufzeug drehbeweglich gelagert ist. Vorzugsweise erstreckt sich die Welle in axialer Richtung bezüglich ihrer Drehachse beidseitig aus dem Lagergehäuse heraus und in das dort jeweils angeordnete Laufzeuggehäuse hinein. Beispielsweise ist auf der Welle einerseits des Lagergehäuses das Turbinenlaufrad und andererseits des Lagergehäuses das Verdichterlaufrad angeordnet, insbesondere drehfest mit der Welle verbunden. Über die Welle kann insoweit kinetische Energie von dem Turbinenlaufrad auf das Verdichterlaufrad zu dessen Antrieb übertragen werden.
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Bei einer Montage des Abgasturboladers, insbesondere jedoch vor dem Beaufschlagen des Schmiermittelraums mit dem Prüffluid wird die Dichtmasse zwischen das Laufzeuggehäuse und das Lagergehäuse wenigstens bereichsweise eingebacht. Dies erfolgt besonders bevorzugt derart, dass das Laufzeuggehäuse gegenüber dem Lagergehäuse abgedichtet und insoweit der Schmiermittelraum gegenüber der Außenumgebung fluiddicht ist. Als Dichtmasse kann grundsätzlich jede geeignete Dichtung beziehungsweise jedes geeignete Dichtmittel verwendet werden. Anschließend wird die Dichtheitsprüfung vorgenommen. Dies kann selbstverständlich auch selbstverständlich auch ohne das Laufzeug und/oder ohne die Welle vorgesehen sein.
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Besonders bevorzugt wird die Dichtmasse auf eine ebene Oberfläche des Laufzeuggehäuses und/oder des Lagergehäuses aufgebracht und anschließend das Laufzeuggehäuse an dem Lagergehäuse beziehungsweise umgekehrt angeordnet. Es ist also nicht vorgesehen, die Dichtmasse in eine Ausnehmung des Laufzeuggehäuses beziehungsweise des Lagergehäuses einzubringen. Vielmehr wird sie auf der dem Lagergehäuse zugewandten ebenen Oberfläche des Laufzeuggehäuses beziehungsweise der dem Laufzeuggehäuse zugewandten ebenen Oberfläche des Lagergehäuses angeordnet beziehungsweise dort aufgebracht. Es sind keine baulichen Veränderungen des Abgasturboladers, insbesondere nicht des Laufzeuggehäuses und/oder des Lagergehäuses, vorzunehmen, um die zuverlässige Durchführung der Dichtheitsprüfung zu bewerkstelligen. Vielmehr soll lediglich die Dichtmasse zu diesem Zweck eingesetzt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schmiermittelraum mit einem Schmiermittelkreislauf einer Brennkraftmaschine strömungsverbunden ist und mittelbar über den Schmiermittelkreislauf mit dem Prüffluid beaufschlagt wird. Es ist also nicht vorgesehen, den Abgasturbolader separat von der Brennkraftmaschine beziehungsweise umgekehrt zu testen. Vielmehr soll der Abgasturbolader während der Durchführung der Dichtheitsprüfung Bestandteil der Brennkraftmaschine oder zumindest fluidtechnisch an diese angeschlossen sein. Dies gilt insbesondere für den Schmiermittelraum des Abgasturboladers, welcher an den Schmiermittelkreislauf der Brennkraftmaschine strömungstechnisch angeschlossen ist.
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Das Beaufschlagen des Schmiermittelraums des Prüffluids wird insoweit nicht unmittelbar vorgenommen, also das Prüffluid nicht unmittelbar in den Schmiermittelraum eingebracht. Vielmehr liegt das Prüffluid in dem Schmiermittelkreislauf der Brennkraftmaschine vor und wird aus diesem beziehungsweise von diesem in den Schmiermittelraum eingebracht. Dabei wird insbesondere ein sogenannter Kalttest vorgenommen, die Dichtheitsprüfung findet also ohne Befeuerung der Brennkraftmaschine statt. Es kann vorgesehen sein, dass der Überdruck des Prüffluids mittels einer Schmiermittelpumpe der Brennkraftmaschine aufgebaut wird. Zusätzlich oder alternativ kann jedoch eine externe Druckquelle vorgesehen sein, welche über den Schmiermittelkreislauf der Brennkraftmaschine an den Schmiermittelraum strömungstechnisch angeschlossen ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Befestigungsflansch des Laufzeuggehäuses mittels eines Befestigungsmittels, insbesondere einer Bandschelle oder einer Schraubverbindung, an einem Befestigungsflansch des Lagergehäuses befestigt wird. Sowohl das Laufzeuggehäuse als auch das Lagergehäuse weisen also jeweils einen Befestigungsflansch auf. Die Befestigungsflansche dienen der Befestigung des Laufzeuggehäuses an dem Lagergehäuse. Dabei werden die Befestigungsflansche aneinander angeordnet und mit Hilfe des Befestigungsmittels aneinander befestigt. Beispielsweise ist zu diesem Zweck die Bandschelle oder die Schraubverbindung vorgesehen. Als Bandschelle wird besonders bevorzugt eine sogenannte V-Bandschelle verwendet, welche sowohl den Befestigungsflansch des Laufzeuggehäuses als auch den Befestigungsflansch des Lagergehäuses hintergreift und diese aneinander drängt, insbesondere in axialer Richtung bezüglich einer Drehachse der Welle.
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Die Befestigungsflansche weisen auf ihren einander zugewandten Seiten vorzugsweise plane Anlageflächen auf. Eine Abdichtung der Befestigungsflansche gegeneinander wird allein durch das Gegeneinanderpressen der Anlageflächen mittels des Befestigungsmittels erzielt. Beispielsweise kann zudem durch eine entsprechende Ausgestaltung der Befestigungsflansche eine Labyrinthdichtung realisiert sein. Eine Abdichtung mittels elastischer Dichtungen ist jedoch vorzugsweise nicht vorgesehen, weil während des Betriebs des Abgasturboladers Temperaturen auftreten, welchen übliche Dichtungen nicht standhalten und ihre Dichtwirkung verlieren würden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dichtmasse derart angeordnet wird, dass sie die Befestigungsflansche gegeneinander abdichtet. Vorstehend wurde ausgeführt, dass zwischen den Befestigungsflanschen temperaturbedingt üblicherweise keine Dichtung angeordnet ist. Die Dichtmasse wird jedoch lediglich zum Abdichten der Befestigungsflansche gegeneinander während der Dichtheitsprüfung verwendet. Sie kann, muss jedoch während eines nachfolgenden Normalbetriebs des Abgasturboladers, keine Dichtwirkung mehr aufweisen. Die Befestigungsflansche und/oder das Befestigungsmittel sind derart ausgelegt, dass auch ohne die Dichtmasse während des Betriebs des Abgasturboladers eine ausreichende Dichtwirkung realisiert ist.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Prüffluid ein Fluid mit einer geringeren Viskosität als ein während eines Normalbetriebs in dem Schmiermittelraum befindliches Schmiermittel verwendet wird. Das Schmiermittel wird während des Normalbetriebs des Abgasturboladers beziehungsweise der Brennkraftmaschine verwendet, um einerseits eine Schmierung der Lagerung der Welle, welche in dem Lagergehäuse angeordnet ist, zu gewährleisten. Andererseits soll das Schmiermittel Wärme von dem Lagergehäuse und/oder dem Laufzeuggehäuse abführen und dieses beziehungsweise diese kühlen. Um sicherzustellen, dass während des Normalbetriebs des Abgasturboladers kein Schmiermittel aus dem Abgasturbolader austreten kann, wird die Dichtheitsprüfung unter Verwendung eines Fluids durchgeführt, welches eine geringere Viskosität aufweist als das Schmiermittel. Tritt insoweit kein oder lediglich eine geringe Menge des Prüffluids aus, so kann darauf geschlossen werden, dass der Abgasturbolader hinreichend dicht ist, um das Austreten des Schmiermittels während des Betriebs des Abgasturboladers zuverlässig zu verhindern.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Dichtmasse ein Flüssigdichtmittel verwendet wird. Die Dichtmasse liegt insoweit zunächst in flüssiger Form vor, in welcher sie zwischen das Laufzeuggehäuse und das Lagergehäuse eingebracht wird. Beispielsweise wird sie in flüssiger Form auf den Befestigungsflansch des Laufzeuggehäuses und/oder des Lagergehäuses aufgetragen. Das Flüssigdichtmittel weist eine Viskosität auf, welche höher ist als die Viskosität des Prüffluids, insbesondere zudem höher als die Viskosität des Schmiermittels. Das Flüssigdichtmittel muss nicht dazu ausgelegt sein, dauerhaft zwischen dem Laufzeuggehäuse und dem Lagergehäuse vorzuliegen. Vielmehr kann es derart ausgestaltet sein, dass es sich innerhalb einer bestimmten Zeitspanne zersetzt, wobei die Zeitspanne länger ist als die für die Durchführung der Dichtheitsprüfung benötigte Zeitspanne.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dichtheitsprüfung bei einer Prüftemperatur durchgeführt wird, die kleiner ist als eine Betriebstemperatur des Abgasturboladers. Die Betriebstemperatur des Abgasturboladers liegt während des Normalbetriebs des Abgasturboladers beziehungsweise der Brennkraftmaschine vor. Die Dichtheitsprüfung wird nur bei der Prüftemperatur vorgenommen, wobei diese kleiner ist als die Betriebstemperatur. Beispielsweise entspricht die Prüftemperatur einer Umgebungstemperatur beziehungsweise einer Normaltemperatur zwischen 10°C und 40°C. Die Betriebstemperatur des Abgasturboladers liegt üblicherweise bei mindestens 600°C, kann jedoch auch deutlich höher sein.
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In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist nun vorgesehen, dass die Dichtmasse bis zu einer Temperatur temperaturbeständig ist, die zumindest der Prüftemperatur entspricht und kleiner ist als die Betriebstemperatur. Die Dichtmasse hält folglich zwar der Prüftemperatur stand, nicht jedoch der Betriebstemperatur. Insoweit kann es vorgesehen sein, dass sich die Dichtmasse spätestens bei Erreichen der Betriebstemperatur zersetzt und nachfolgend keine oder lediglich eine geringe Dichtwirkung mehr aufweist. Dies ist jedoch gemäß den vorstehenden Ausführungen üblicherweise unproblematisch, weil bereits durch die Befestigung des Laufzeuggehäuses an dem Lagergehäuse mit Hilfe der Befestigungsflansche eine ausreichende Dichtwirkung erzielt wird, um ein Austreten des Schmiermittels aus dem Abgasturbolader zu vermeiden.
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Schließlich kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass der Schmiermittelraum in dem Lagergehäuse vorliegt. Wie bereits vorstehend erläutert, dient das Schmiermittel während des Normalbetriebs des Abgasturboladers üblicherweise der Schmierung der Lagerung der Welle und/oder der Kühlung des Lagergehäuses. Aufgrund der Kühlung des Lagergehäuses wird mittelbar auch das Laufzeuggehäuse gekühlt, sodass in dieser Hinsicht keine weiteren Kühlungsmaßnahmen notwendig sind, jedoch selbstverständlich optional vorliegen können.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Prüfen einer Brennkraftmaschine, die über einen Abgasturbolader verfügt, der ein vorzugsweise als Turbinengehäuse ausgestaltetes Laufzeuggehäuse sowie ein an dem Laufzeuggehäuse befestigtes Lagergehäuse aufweist, wobei zum Durchführen einer Dichtheitsprüfung ein Schmiermittelraum des Abgasturboladers mit einem einen Überdruck aufweisenden Prüffluid beaufschlagt und eine Verlustmenge des Prüffluids ermittelt wird. Dabei ist vorgesehen, dass vor dem Beaufschlagen mit Prüffluid zwischen das Laufzeuggehäuse und das Lagergehäuse zumindest bereichsweise eine Dichtmasse eingebracht wird.
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Auf die Vorteile einer derartigen Vorgehensweise wurde bereits hingewiesen. Das Verfahren zum Prüfen der Brennkraftmaschine beziehungsweise des Abgasturboladers kann gemäß den vorstehenden Ausführungen weitergebildet sein, sodass insoweit auf diese verwiesen wird. Vorzugsweise ist der Schmiermittelraum mit dem Schmiermittelkreislauf der Brennkraftmaschine strömungsverbunden. Während der Dichtheitsprüfung wird der Schmiermittelraum des Abgasturboladers lediglich mittelbar über den Schmiermittelkreislauf mit dem Prüffluid beaufschlagt. Zum Erzeugen des Überdrucks kann eine Schmiermittelpumpe des Schmiermittelkreislaufs und/oder eine externe Druckquelle herangezogen werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt die einzige
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Figur eine Längsschnittdarstellung durch einen Bereich eines Abgasturboladers.
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Die Figur zeigt eine Längsschnittdarstellung durch einen Bereich eines Abgasturboladers 1. Dieser ist vorzugsweise Bestandteil einer hier nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine. Der Abgasturbolader 1 weist eine Abgasturbine 2 sowie einen Verdichter 3 auf. Von diesen ist jeweils ein Gehäuse, insoweit also ein Turbinengehäuse 4 sowie ein Verdichtergehäuse 5, dargestellt. Sowohl das Turbinengehäuse 4 als auch das Verdichtergehäuse 5 kann allgemein als Laufzeuggehäuse bezeichnet werden.
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Zwischen dem Turbinengehäuse 4 und dem Verdichtergehäuse 5 ist ein Lagergehäuse 6 vorgesehen, welches der Lagerung einer hier nicht näher dargestellten Welle des Abgasturboladers 1 dient. Die Welle ist dabei in dem Lagergehäuse 6 bezüglich einer Drehachse 7 drehbeweglich gelagert. Über die Welle ist ein in dem Turbinengehäuse 4 angeordneten Turbinenlaufrad drehfest mit einem in dem Verdichtergehäuse 5 angeordneten Verdichterlaufrad verbunden. Die Welle dient dabei gleichzeitig einer Lagerung des Turbinenlaufrads sowie des Verdichterlaufrads.
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Es ist erkennbar, dass das Lagergehäuse 6 Befestigungsflansche 8 und 9 aufweist, wobei der Befestigungsflansch 8 einer Befestigung des Turbinengehäuses 4 an dem Verdichtergehäuse 5 und der Befestigungsflansch 9 einer Befestigung des Verdichtergehäuses 5 an dem Lagergehäuse 6 dient. Dabei weist das Turbinengehäuse 4 einen Befestigungsflansch 10 auf, während das Verdichtergehäuse 5 über einen Befestigungsflansch 11 verfügt. Es ist erkennbar, dass der Befestigungsflansch 8 flächig an dem Befestigungsflansch 10 anliegt, sodass eine gewisse Dichtwirkung zwischen ihnen erzielt wird. Dies gilt analog auch für den Befestigungsflansch 9 und den Befestigungsflansch 11.
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Der Befestigungsflansch 8 ist nun mittels eines Befestigungsmittels 12 an dem Befestigungsflansch 10 befestigt. Im Falle der Befestigungsflansche 9 und 11 ist ein Befestigungsmittel 13 vorgesehen. Es wird deutlich, dass das Befestigungsmittel 12 als Bandschelle, insbesondere als V-Bandschelle vorliegt, während das Befestigungsmittel 13 als Schraubverbindung beziehungsweise als Schraube ausgestaltet ist. Die Befestigungsflansche 8 und 10 sind vorzugsweise derart ausgelegt, dass sie dichtungslos, also ohne zusätzliche elastische Dichtung, eine ausreichende Abdichtung des Abgasturboladers 1 während eines Normalbetriebs sicherstellen. Dies gilt insbesondere hinsichtlich einer Abdichtung eines Schmiermittelraums 14, welcher hier lediglich angedeutet ist. Eine dichtungslose Ausführung kann zusätzlich für die Befestigungsflansche 9 und 11 vorgesehen sein. Für diese wird jedoch das Vorsehen einer Dichtung, insbesondere eines O-Rings, bevorzugt.
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In dem Schmiermittelraum 14 liegt während eines Normalbetriebs des Abgasturboladers 1 Schmiermittel vor, um zum einen die vorstehend erwähnte Welle beziehungsweise deren Lagerung zu schmieren und zum anderen, um Wärme von dem Lagergehäuse 6 und mittelbar auch von dem Turbinengehäuse 4 sowie dem Verdichtergehäuse 5 abzuführen. Sowohl mittels der Bandschelle 12 als auch mittels der Schraubverbindung 13 kann ein ausreichend starkes Verpressen der Befestigungsflansche 8 und 10 beziehungsweise der Befestigungsflansche 9 und 11 erzielt werden, sodass die gewünschte Dichtwirkung vorliegt. Die Abdichtung des Schmiermittelraums 14 kann durch Kolbenringe beziehungsweise Lagerringe auf dem Laufzeug weiter verbessert oder erst hergestellt werden.
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Vor einer Inbetriebnahme des Abgasturboladers 1 beziehungsweise der Brennkraftmaschine, also vor dem Normalbetrieb, wird üblicherweise eine Prüfung des Abgasturboladers 1 vorgenommen, insbesondere eine Dichtheitsprüfung. Dabei ist der Abgasturbolader 1 beziehungsweise der Schmiermittelraum 14 strömungstechnisch an einen Schmiermittelkreislauf der Brennkraftmaschine angeschlossen und wird über diesen mit einem einen Überdruck aufweisenden Prüffluid beaufschlagt. Während der Dichtheitsprüfung sind vorzugsweise ein Turbinenauslass 15, ein Verdichtereinlass 16 sowie ein hier nicht erkennbarer Verdichterauslass verschlossen, insbesondere mit Hilfe geeigneter Abdeckungen. Weil jedoch das Prüffluid üblicherweise eine geringere Viskosität aufweist als das Schmiermittel, welches während des Normalbetriebs des Abgasturboladers 1 in dem Schmiermittelraum 14 vorliegt, kann es dennoch zum Austreten von Prüffluid aus dem Abgasturbolader 1 kommen, insbesondere zwischen den Befestigungsflanschen 8 und 10 hindurch. Dies führt zu einer Verlustmenge des Prüffluids, welche derart groß sein kann, dass die Dichtheitsprüfung kein eindeutiges Ergebnis ergibt.
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Um die Dichtheitsprüfung nun zuverlässiger durchführen zu können, ist es vorgesehen, zwischen das Laufzeuggehäuse 4 beziehungsweise 5 sowie das Lagergehäuse 6 zumindest bereichsweise eine Dichtmasse 17 einzubringen. Diese liegt in Form eines Flüssigdichtmittels vor, wird also in flüssiger Form auf den Befestigungsflansch 8 beziehungsweise den Befestigungsflansch 10 aufgetragen. Für die Befestigungsflansche 9 und 11 kann selbstverständlich analog verfahren werden, um eine weitere Abdichtung des Abgasturboladers 1 gegenüber seiner Außenumgebung zu erzielen. Die Dichtmasse ist dabei vorzugsweise bis hin zu einer Temperatur temperaturbeständig, die zumindest einer während der Dichtheitsprüfung vorliegenden Prüftemperatur entspricht.
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Optional kann die Temperatur, bis hin zu welcher die Dichtmasse 17 temperaturbeständig ist, kleiner als die Betriebstemperatur sein. Die Betriebstemperatur liegt während eines Normalbetriebs des Abgasturboladers 1 vor und ist üblicherweise deutlich höher, insbesondere um ein Mehrfaches höher, als die Prüftemperatur. Mithin ist es also vorgesehen, dass die Dichtmasse 17 lediglich während der Dichtheitsprüfung ihre Dichtwirkung ausübt, während sie diese während des Normalbetriebs verliert. Auch kann es vorgesehen sein, dass die Dichtmasse 17 sich bereits bei der Prüftemperatur zersetzt, wobei das Zersetzen erst zu einem Zeitpunkt auftritt, zu welchem die Dichtheitsprüfung bereits vollständig abgeschlossen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 112013000616 T5 [0004]